• Mike Rofone
nov 2022 – gen 2023

rADVENTURE in Thailand

Nach drei Jahren die langersehnte Fortsetzung von 2019/20. Endlich wieder ohne Corona-Einschränkungen durch Thailand radeln. Leggi altro
  • Den Mae Klong entlang I

    6 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 27 °C

    Es bleibt tatsächlich trocken und angenehm warm.
    Die Etappe nach Ratchaburi ist einer meiner alten Tracks, den ich vor Jahren geplant habe und bereits gefahren bin.

  • Den Mae Klong entlang II

    6 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach diesen ersten Wochen brauche ich jetzt die Sicherheit einer gewohnten Strecke, ☺️weil ich weiß, worauf ich mich einlasse.
    Und nebenbei habe ich genügend Zeit, noch mehr Nebenstraßen auszuprobieren, um diese Etappe für spätere Fahrten zu perfektionieren.Leggi altro

  • Den Mae Klong entlang III

    6 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 28 °C

    Endlich wieder Balsam für die Seele.
    Die Strecke ist so wunderschön, verkehrsberuhigt und eindrucksvoll, dass ich mir stellenweise gar nicht mehr bewusst bin, dass ich hier vor ein paar Jahren schon mal gefahren bin.

    Ich mache aus einzelnen Fotos jetzt jeweils eine neue Station, weil der GeoTag in der App exakt die Location anzeigt und ich die Strecke und Plätze später einmal besser zurückverfolgen kann.
    Leggi altro

  • The clocktower of Ratchaburi

    8 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 25 °C

    Tolles Foto, oder?
    Ist das alles, was Ratchaburi zu bieten hat?
    Nein!
    Der Uhrturm im Kreisverkehr ist lediglich ein Stellvertreter – Foto für alle anderen Fotos, die ich NICHT machen konnte, wiewohl ich einen Tag länger hier geblieben bin, um genau dieses Ziel zu verfolgen.
    Es läuft auf der diesjährigen Rundreise nicht so rund, wie ich mir das vorstelle.
    Obwohl das Wetter endlich umgeschlagen hat und in dieser Region Thailands nun perfekte Bedingungen für großartige Radtage herrschen, ziehen andere Kummer-Wolken auf und regnen mir ins Gemüt.
    Spontan wollte ich einen Tag länger hierbleiben, gehe frühmorgens zur Rezeption des Hotels, um mit der Kreditkarte die weitere Nacht zu bezahlen.
    Da es am Vortag mit einer Kollegin einwandfrei funktioniert hat, denke ich nichts Böses und übergebe meine Karte der nun unbedarft agierenden Kollegin. Sie hantiert unsicher am Terminal.
    Via App werde ich zeitgleich informiert, dass der Bezahlvorgang abgebrochen wurde.
    Ich frage, ob es Probleme gibt?
    „No, no!“
    Sie startet den zweiten Versuch.
    Wieder ertönt das card complete- Signal am Handy und die App teilt mit, dass ein weiteres Mal abgebrochen wurde.
    Die Rezeptionistin beginnt das Lesegerät zu zerlegen und erklärt mir: „No paper.“
    Doch sie kann ihre hochgradige Verunsicherung nicht länger verbergen, speziell als sie mich zum Platznehmen auf der gegenüberliegenden Couch bittet, um mich von der Rezeption wegzulächeln.
    Über Walkie – Talkie wird administrative Verstärkung aus den Tiefen des Hotels geordert.
    Mittlerweile versuchen drei Personen, den Bezahlvorgang durchzuführen und schlussendlich wird mir die Karte mit den Worten
    „Sorry, it’s not working. You card is blocked.“
    zurückgegeben.
    Die Karte, die am Tag davor für die Bezahlung dieses Zimmers einwandfrei funktioniert hat, ist auf einmal gesperrt?
    Das kann nicht sein.
    Wer mich kennt, weiß, dass ich in solchen Situationen sehr schnell in den Zustand
    einer - sagen wir es vorsichtig - leichten Unentspanntheit gleite und beim Volume-Button meiner Stimmlage auf + gedrückt wird.
    Das kommt in diesen Ecken der Welt übrigens gar nicht gut.
    Ein klärendes Telefonat mit CardComplete bestätigt, dass die Dame an der Rezeption einen Bezahlvorgang dreimalig eingeleitet hat, ohne mir das Gerät zwecks PIN - Eingabe weiterzureichen, weil sie es nicht für wichtig erachtete. Sowas scheucht das Sicherheitssystem aber auf wie Radfahrer einen thailändischen Straßenköter, es wittert Betrug durch dreimalige „falsche PIN Eingabe“ und sperrt meine Karte mit sofortiger Wirkung.
    Und das ist … fuck! Und zwar so richtig fuck!

    Die Menschheit schafft es im Jahr 2022 das James Webb-Teleskop ins All zu schießen und tausende Kilometer entfernt funktionstüchtig zu machen. Es gelingt, einen Meteoriten punktgenau zu beschießen, ihn aus der Umlaufbahn zu werfen, sodass er nicht mit der Erde kollidiert. Aber Visa-Austria schafft es nicht, eine in Thailand gesperrte Kredit-Karte wieder freizuschalten.
    Der Dolm im Callcenter erklärt mir tatsächlich, dass man die PIN-Sperre bei einem österreichischen Bankomaten sofort aufheben kann. Er beschreibt mir ganz stolz, wie das funktioniert…. Ich unterbreche ihn und erkläre ihm zum wiederholten Male, dass ich in Thailand bin. Und dabei nicht mal in Bangkok, wo es eventuell so einen Wunderbankomaten geben könnte. Wir sprechen von der thailändischen Pampa, in der man schon lange suchen muss, bevor man überhaupt einen ATM findet, der internationale Behebungen ermöglicht.
    Meine Unterbrechungen werden als unhöflich wahrgenommen, wo er doch nur versucht hilfreich zu sein.
    Bereits mehr als gereizt will ich wissen, worin seine „Hilfestellung“ konkret besteht und wie er mir schlussendlich auch praktisch weiterhelfen kann.
    Er meint, er will mir alle Möglichkeiten aufzeigen, die PIN -Sperre aufzuheben.
    Ich versuche ihm zu erklären, dass es keine Hilfe ist, mir zu sagen dass das bei österreichischen Bankomaten möglich ist, wenn man tausende Kilometer von diesen entfernt ist. Er meint dazu, dass es aber die einzige Möglichkeit wäre. Plötzlich hat er noch einen Alternativ-Vorschlag. Man könnte mir auch eine neue Kreditkarte zusenden, die innerhalb von 14 Tagen bei mir sein würde, wozu ich aber eine fixe Adresse in Thailand benötige.
    Das Telefonat eskaliert jetzt komplett, während drei Thai-Angestellte, die an der Misere nicht ganz unbeteiligt sind, eine perfekte Vorstellung von dem geliefert bekommen, wovor Thais in Bezug auf „die Ausländer“ immer gewarnt werden.

    Der Extra -Tag in Ratchaburi geht vollends drauf für die Suche nach Möglichkeiten, den „Verlust“ der Bezahlfunktion mit Kreditkarte zu kompensieren.
    Es gelingt.

    Doch wird mir einmal mehr bewusst, wie abhängig wir geworden sind, wie schnell das System sich gegen dich richten kann und wir uns dabei naiv und völlig blind auf Dinge verlassen, die mit einem Knopfdruck, der Fehlbedienung einer unbedarften Hotel - Mitarbeiterin schlagartig aus dem Ruder laufen können..

    Tags darauf beim Checkout hat die Dame wieder Dienst. Ich versuche meinen Blick so freundlich wie möglich zu halten. Meine Stimmung ist nach wie vor getrübt. Ich retourniere frostig meine KeyCard, um die dafür hinterlegte Kaution zurückzubekommen. Dabei zückt die Frau mit einem zerknirschten Blick, der dir das Herz erweichen lässt, einen Block, auf dem eine handschriftlich vorbereitete Notiz zu lesen ist, im Schönschrift-Stil einer Erstklässlerin gehalten und in einwandfreiem Englisch verfasst:
    I‘m deeply sorry for the incident yesterday and I apologize for the troubles I caused.

    Ich bin in diesem Moment dermaßen gerührt, dass ich mich wegdrehen muss, weil ich befürchte, dass es mir das Wasser in die Augen treibt. Ich schnappe mein Handy und versuche ihr mit der Übersetzungshilfe alle Schuldgefühle zu nehmen, zu erklären, dass ich noch über andere Bezahlmöglichkeiten verfüge, ich mich für mein aufbrausendes Verhalten entschuldigen möchte, dass ich Thailand so gerne mit dem Rad bereise und eh auch noch sehr lieb hab.

    Ein paar Minuten später bin ich wieder auf der Straße. Eine der schönsten Etappen steht mir heute bevor. Doch die Fotostrecke über diese thailändische Kleinstadt wird noch länger auf sich warten müssen.
    Und bis dahin bleibt mir immer noch Paris und der Uhrturm von Ratchaburi.
    Leggi altro

  • Bonus - Tracks

    8 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 30 °C

    Die heutige Strecke zwischen Ratchaburi und Phetchaburi bin ich jetzt schon mehrmals gefahren, konnte den Track perfektionieren und immer mehr über Straßen und Wege abseits der Hauptverkehrsrouten legen.
    Die letzten 18 km rumpelt man dann nur noch auf unbefestigtem Weg quer durch die Weite der Reisfelder.

    Die letzten Tage müssten gereicht haben, die aufgeweichten Straßen so aufzutrocknen, dass die Passage mit dem Rad möglich wäre.

    Möge die Übung gelungen ✊🏼
    Leggi altro

  • Squid pro quo

    9 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach dem perfekten Radtag gleich die perfekte Magenaushebelung, die gleich wieder einen zusätzlichen Verweiltag in Phetchaburi mit sich bringt.
    Traurig stimmt mich nur, dass ein geschätztes Stammrestaurant an dem Übel schuld war.
    Der Tintenfisch war mein Schicksal.
    Aber nach einem heftigen Nachmittag und einer mulmigen Nacht ist der Spuk auch schon wieder vorbei.
    Leggi altro

  • Lazy bum in Cha-Am

    12 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 24 °C

    Eigentlich wollte ich schon in Hua Hin sein, um dort u.a. einen Termin wahrzunehmen. Ich muss eine Zweigstelle der thailändischen Einwanderungsbehörde aufsuchen und meine Aufenthaltsgenehmigung verlängern lassen.
    Ich bin knapp davor, den 45-tägigen Visa-on-arrival-Zeitrahmen zu überschreiten, kann aber 30 zusätzliche Tage beantragen.
    Doch immigration offices befinden sich eben nur in größeren Provinzstädten, wie Hua Hin, und da in Thailand heute ein Feiertag auf Zeitausgleich ist, würde ich vor verschlossenen Türen stehen.
    Was ich damit meine?
    Der Feiertag selbst war eigentlich am Samstag, der dummerweise schon regulär ein freier Tag ist. Da hohe Feiertage nicht an Wochenenden verschwendet werden, weil man ja samstags nicht doppelt frei haben kann, gibt es eine Kompensation am darauffolgenden Werktag.
    Thailand begeht jährlich am 10. Dezember den „constitution day“, was mich aufgrund der politischen Lage hinter vorgehaltener Hand schelmisch grinsen lässt, denn angesichts der Militärregierung, die hier zweimal demokratisch gewählte Kräfte aus dem Amt geputscht hat, klingt „Tag der Verfassung“ wie ein FPÖ-Aufmarsch bei der Rainbow-Parade.

    Mir ist dieser heutige, nachgeholte Feiertag aber dahingehend sympathisch, als ich in ihm eine willkommene Ausrede verwende, um einen weiteren Tag in Cha-Am zu bleiben.
    Leggi altro

  • Cold, colder, immigration-office

    14 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 23 °C

    Starker Wind bläst mich nach Hua Hin und vermittelt mir E-bike feeling. Auf der Strecke begegnen mir zwei Fernreiseradler-Gruppen, die in die entgegengesetzte Richtung unterwegs sind.
    Während ich südwärts an ihnen vorbeirase, verhöhne ich ungewollt mit nach oben gestrecktem Daumen grüßend ihr selbstgewähltes Schicksal, an diesem Tag gen Norden zu wollen.
    Leider bringt der stark böige Nordwind auch kühle Luftmassen in die Zentralregion und nach der tropischen Hitze der Anfangswochen, gepaart mit der prolongierten Regenzeit, ist das nun die nächste Wetteranomalie, mit der ich mich auseinandersetzen darf. Sobald du in hier in den Morgen- und Abendstunden aus freien Stücken eine Jacke anziehst, nennt man das Kältewelle. Hier sei den, dem österreichischen Dezember ausgesetzten Menschen versichert, dass es sich ebenfalls um ungewollte Verhöhnung handelt, aber Höchsttemperaturen von 26° nennt man hier Wintertage. Darum sprechen Thais auch von der kalten Jahreszeit.
    Anm.: Hasskommentare unter diesem Eintrag werden von meiner Seite mit weiteren Details thailändischer Kältewellen quittiert.
    Aus dem „Willkommen in Hua Hin- Strandfoto“ wird vorerst nichts, die aufgewühlte See bellt mich zurück.
    Aber es geht noch kühler. Der Wind verbläst mich am Nachmittag in den vollklimatisierten Eisschrank der lokalen Zweigstelle der thailändischen Einwanderungsbehörde, um ab 24.12. nicht als Illegaler durchs Land zu reisen.
    Drei frostige Stunden später und um 1.900 Baht erleichtert, darf ich nun offiziell bis 23.1. im Land bleiben.
    Leggi altro

  • perfect day I

    16 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 27 °C

    Vieles ist in den letzten Wochen geschehen, heute ist es perfekt.
    Nach wie vor schiebt mich starker Nordwind in Richtung Süden.

    Es ist nicht mehr kalt, sondern angenehm kühl. Selbst in den Mittagsstunden ist es moderat heiß, und man selber von einem Hitzekollaps genauso weit entfernt wie vom österreichischen Winter.
    Beim Wassertempel von Khao Tao gibt es immer einen Pflichtstopp, weil er seit meiner ersten Rad-Reise durch Thailand, die in diesem Gebiet begonnen hat, eine prägende Erinnerung geblieben ist.
    Leggi altro

  • perfect day II

    16 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 27 °C

    Eine gesperrte Straße zwingt mich von meiner etablierten Strecke abzuweichen, brummt mir einen 8km Umweg auf, der sich aber mehr als bezahlt macht.
    Durch die erzwungene Änderung durchquere ich zum ersten Mal den Pran Buri Forest Park und mich beschleicht das Gefühl, dass es von Jahr zu Jahr immer mehr und besser ausgebaute Radwege gibt.Leggi altro

  • perfect day III

    16 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 28 °C

    Dann wieder auf gewohnter Strecke, die mein Herz nach all den Jahren immer noch in gleichem Maße erfreut.
    In den Anfängen bin ich hier immer nur durchgerauscht, weil der Kilometerfresser in mir das Qualitätsmerkmal einer Radreise mehr an Entfernungen gemessen hat, als in Verweildauer zwischendurch.
    Vor und nach Pran Buri geht es fast nur am Meer entlang. Und da mein heutiges Etappenziel der Ort meiner früheren Mittagspausen ist, inhaliere ich zwischendurch immer wieder den Duft von Meer.
    Einziger Wermutstropfen ist, dass die hier ansässigen Hotels und Resorts, die in Erscheinungsbild und Architektur einer Vorbildlichkeit an sanftem Tourismus entsprechen, sich vom COVID-Zusammenbruch noch nicht erholt haben. Wiewohl geöffnet und in Betrieb sind die Anlagen verwaist und leer, was derzeit auf keine rosige Zukunft in dieser Region schließen lässt. Verwaiste Anlagen soweit man blickt.
    Lediglich als schmaler Streifen trennt die Küstenstraße Unterkünfte vom Meer und bietet mir mehrere Einblicke in die frustrierende Ödnis.
    Ich leide mit, weil ich diese Strecke vor Einfahrt in den Sam Roi Yot -Nationalpark als für mich perfekte Tourismus-Region entdeckt habe und mir wünsche, dass das hier nicht den Bach runtergeht.
    Leggi altro

  • In the eye of the storm

    16 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ☀️ 27 °C

    Weil das Blog-Video knapp über 2 Minuten ist, kann ich es bei den PINGUINEN nicht online stellen (Zeitlimit), sondern muss auf den Vimeo Link verweisen.

    👉🏼https://vimeo.com/782198157/5a24fefb20
    ——

    Noch bei Ankunft vor zwei Tagen habe ich den Rückenwind so sehr genossen. Aber gestern kam er schon in die Pubertät, über Nacht hat er die Flegeljahre hinter sich gelassen und ist heute zum Hooligan mutiert.
    Der perfekte Tag wurde vom perfekten Sturm abgelöst. Ich übertreibe.
    Aber es hat merklich abgekühlt und wenn ich dann in meinem Blog von „Kältewellen“ in Thailand spreche, ernte ich meistens mitleidige Kommentare der Leute, die im europäischen Winter verblieben sind.
    Aber so einfach ist die Sache nicht.
    Es geht nicht um ein paar entfallene, kühlere Reisetage eines Fahrrad-Hedonisten in Thailand.
    Speziell im Norden sind solche „Kältewellen“ für die lokale Bevölkerung manchmal ein Frage auf Leben und Tod.
    Leggi altro

  • Himmel und Höhle

    19 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 24 °C

    Ich hab einen Termin!
    Meine letzte Tour vor drei Jahren führte mich u.a. in die imposante Praya Nakhon-Höhle, deren einzigartige Atmosphäre mich nachhaltig beeindruckt hat.
    Das Besondere an dieser mystischen Kaverne ist, dass die Natur vergessen hat, das Dach fertig zu bauen.
    Die durch ein Rund einfallenden Sonnenstrahlen spielen Flutlichtanlage und tauchen den in der Höhle erbauten, kleinsten Tempel Thailands, den „Kukha Karuhas Pavillon“, in gleißendes Licht.
    Doch nur zu bestimmten Tageszeiten.
    Wer den Pavillon in dieser naturgegebenen Licht-Installation bewundern möchte, muss früh aus den Federn.
    High noon ist das Tempellimit und zugleich der Showdown zwischen Licht und Schatten, der den Pavillon tagein, tagaus ab der Mittagsstunde ins Dunkel wandern lässt.
    Beim ersten Mal tat’s noch weh, als ich im Strom der Bummel-Touristen gerade mal Zeuge wurde, wie das langsam vergehende Sonnenlicht auf der Ostwand der Höhle schon wieder rauskletterte. Aber die Sehnsucht nach Erlebnis des vollen Leistungsspektrums dieser täglichen Lichtshow ließ mich den heiligen Schwur leisten, beim nächsten Mal als früher Vogel DEN Wurm zu fangen, der durch die Verspätung beim ersten Besuch drin war.
    Leggi altro

  • Die Ruhe nach dem Sturm

    20 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ☀️ 29 °C

    Nach drei Tagen Stubenarrest freue ich mich, die nächste Etappe endlich in Angriff zu nehmen.
    Traumhafte Bedingungen!
    Nach wie vor weht heftiger Wind aus Nord und ich fahre nach Süden.
    Die knapp 70 km in die Provinzhauptstadt Prachuap Khiri Khan mutieren zum Hupfer.
    Das lang ersehnte Schönwetter ist nun wiederum so unerwartet großartig, wie wenn sich in einer Kinder-Überraschung ein Porsche befände.
    Der Sturm der vergangenen Tage hat die Luft komplett ausgewaschen, dass ich zum ersten Mal Fernsicht genieße, die ich in der Form noch nie erlebt habe. Blauer Himmel begleitet mich von früh bis spät. Statt der sonst üblichen Hitze der Mittagsstunden strampelt man im Temperaturbereich eines in unseren Breitengraden als angenehm warm definierten Frühsommertages.
    Gemäß meiner ursprünglichen Planung sollte ich schon tiefer im Süden sein, bin aber heilfroh, dass es durch die Verzögerungen der letzten Woche nicht dazu gekommen ist. Wie ich lokalen Medien entnehme, hat der Sturm in den südlichen Provinzen, wo ich dieser Tage eintreffen sollte, verheerende Schäden angerichtet. Somit wäre ich am letzten Wochenende in noch schlimmere Unwetter geraten als hier in der Zentral-Region.
    Eigentlich wollte ich es bis Trang schaffen und dann mit einer Nachtfahrt im sleeper-train nach Bangkok zurück. Neben den Auswirkungen der Wetterkapriolen kommt hinzu, dass Anfang Dezember thailändische Separatisten im tiefen Süden wieder mal einen Bombenanschlag auf Bahn-Infrastruktur verübt, und einen Güterzug zum Entgleisen gebracht haben. Die Folge sind massive Auswirkungen auf der südlichen Bahn-Hauptverbindung zwischen Thailand und Malaysia.

    Die südlichen Problem–Provinzen sind ja seit Jahren ein bedrückendes Thema, was mich immer davon abgehalten hat, in diese Region zu radeln.
    Auf meinen Reisen nach Malaysia und Singapur bin ich jeweils über die südwestlichste Provinz Satun ausgereist, die als ungefährlich eingestuft wird.

    Die Bahnverbindung von und nach Trang liegt zwar nordwestlich der Problemzone, auf einem NebensTRANG 🤭, und ich denke, dass es keine Probleme gegeben hätte, da diese Strecke nochmal weiter nördlich erst in die Hauptverbindung mündet.
    Aber diese Artikel tragen stimmungstechnisch nicht unbedingt dazu bei, die Weiterfahrt in den von Unwettern und Bombenattentaten heimgesuchten, tiefen Süden zu forcieren.

    Eine Planänderung ist im Werden.
    Leggi altro

  • Myanmar encore

    21 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ☀️ 28 °C

    Ich bleibe einen weiteren Tag in Prachuap.
    Das grandiose Wetter hält an und ich fahre im „Flaschenhals“ Richtung Maw-daung Pass, dem hiesigen Grenzübergang zu Myanmar.
    In diesem „Flaschenhals“ steckt der Superlativ „schmalste Stelle Thailands“, denn zwischen Meer und Landesgrenze misst das Königreich hier nur mickrige 11 km.
    Damit protzt kurz vor dem Grenzübergang sogar eine Hinweistafel, die mir visualisiert, dass es jetzt eng werden könnte.
    Nun könnte man die Angelegenheit mit dem Superlativ „schmalste Stelle Thailands“ einfach hinnehmen und sich erhaben fühlen, diese abgelegene Ecke erkundet zu haben oder, wie ich, den Fehler machen, zwecks Überprüfung zu googeln.
    Und siehe da! An der anderen Ecke vom Golf, in der Provinz Trat, nächst Kambodscha, gibt es eine Stelle zwischen Meer und Grenze, die über klägliche 450 Meter nicht hinauskommt.
    Jedoch gibt es seriöse Quellen, die beide Orte als schmalste Stelle in Thailand ausweisen.
    Aber 450 Meter sind nun mal weniger als 11 Kilometer. Der Hund liegt im Detail und bezieht in die Bewertung wohl noch andere Kriterien und Zusätze mit ein, die dann „ … der thailändischen Landmasse“ etc. beinhalten.
    Google Maps hat sich, mit wem auch immer, auf einen Kompromiss geeinigt.
    Der 450-Meter-Abschnitt bei Kambodscha wird als „narrowest Part of Thailand“, und meine durchfahrene 11km - Schmalheit bei Myanmar als „narrowest point“ of Thailand bezeichnet.
    Da meinem Gefühl nach ein Abschnitt eher schmal sein kann als ein Punkt, fürchte ich, dass ich mit dem Besuch der heutigen engsten Stelle wohl eher auf der Verliererstraße geradelt bin.
    Leggi altro

  • Weihnachtsruhe

    24 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 27 °C

    Lieber Blog!
    Ich wünsche dir und deinen Mitleser*innen auch angenehme Weihnachtsruhe.
    Ich muss mich über die Feiertage etwas erholen.
    Du weißt ja, wenn man literweise elektrolytische Getränke in sich hineinschüttet und sich von Kohletabletten ernährt, dann ist ein kleiner Fehler im System.
    Aber alles wieder im Lot.
    Und du wirst in den nächsten Tagen auch wieder aktualisiert.

    FROHE FEIERTAGE !
    Leggi altro

  • Happy Krise-mess!

    25 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 28 °C

    Weihnachten in Bankrut!
    Lautmalerisch erinnert mich der Ortsname an meine finanzielle Situation, sollten
    Wien-Energie, Fernwärme, Hausverwaltung etc. ihre Anpassungen weiter ungebremst vornehmen.
    Das meiste Geld gebe ich mit Abstand dort aus, wo ich nicht bin. Daheim! Und langsam ähneln meine, durch entfesselte Einziehungsaufträge ausgelösten Kontobewegungen dem Kursverlauf der Tesla-Aktie.
    Dafür hat das Christkind aber Besserung des Wohlbefindens gebracht.
    Die Tage seit dem Sturm in Saam Roi Yod waren heftig. Und damit meine ich nicht das Wetter.
    Meinem für Nahrung und Flüssigkeiten lediglich als Durchlaufposten dienender Körper, der von Tag zu Tag mehr dehydriert, sollten auch die eigentlich geplanten Kilometer nicht zugemutet werden. Aber das Quartier in Bankrut war wegen der jährlichen Massenpsychose aka Weihnachten ohne 100% - Storno nicht mehr loszubekommen. Und bevor Mr. Sparefroh eine bezahlte Unterkunft verfallen lässt, muss mehr passieren als Montezumas Rache.
    So war die 60km-Strecke am 23.12. eine echte Herausforderung. Wiewohl OHNE Steigungen und immer noch MIT anschiebendem Rückenwind verströmte der Tag einen Hauch von Etappenfeeling auf den Mont Ventoux.
    Nach erfolgreich absolviertem Hinschleppen verlangt der Körper nach Spontanverlängerung bis Stefanitag, an dem mir beim Abreise-Frühstück ein britisches Ehepaar erklärt, warum es „Boxing Day“ heißt. Und - spoiler alert - der „Geschenk-Schachtel“-Tag“ hat nichts mit Kampfsport zu tun.
    Wir kommen auch auf meine Radreise, diesen Blog und den Gesundheitszustand zu sprechen, was mich gleich mal motiviert, außerhalb meiner Muttersprache fremdzuscherzen. Und so bedauere ich, meinen Blog nicht auf Englisch zu verfassen. Weil, dass in meinem Tagebuch das alte, aber gute Wortspiel zwischen „diary“ und „diarrhea“ jetzt nie das Licht der Welt erblicken wird, ist und bleibt ein literarischer Bankrut.
    Leggi altro

  • Weihnachten am Tempel-Berg

    25 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 28 °C

    Und weiter geht’s. Das Wohlbefinden hält an. Programm muss her!

    Der tourenfreie Tag wird gleich für einen Kurzausflug zum nur 3km entfernten, sehr bekannten Wat Tang Sai genutzt. Leichter Anstieg in der nach wie vor angenehmen Hitze, danach großartige Aussicht aufs Meer und die Umgebung.

    Für die Streber: Infos über die Tempel-Anlage.
    👉🏼 https://www.bankrutguide.com/attractions-things…
    Leggi altro

  • Die letzten Etappen

    26 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 27 °C

    Die Pause hat gut getan.
    Ich bin wieder hergestellt und muss jetzt Meter machen, bzw. das Tausendfache davon.
    Mein Endziel wird die 122km entfernte, südlich gelegene Provinzhauptstadt Chumphon sein.
    Mein Glück auf der Fahrt Richtung Süden heißt immer noch Nordwind. Wir sind mittlerweile per du, weil er mich seit Hua Hin begleitet. Und ich bin selten froh darüber, wenn mir ein guter Freund in den Rücken fällt.
    Nach wie vor liegen die Celsius-Höchstwerte unter dem Durchschnitt, aber für mein Unterfangen ist es das bestmögliche Wetter für die weitere Fahrt am Golf von Thailand.
    Der böige Rückenwind, leichte bis starke Bewölkung, die der Sonne die Gnadenlosigkeit nimmt und dazu Temperaturen, die an österreichische Frühsommertage erinnern.
    Danke!
    Der Plan ist, die Hauptverkehrsrouten weitestgehend zu meiden, und so nah wie möglich an der Küste zu radeln.
    Ich starte in erfüllende Tage.
    Nur eines würde ich jetzt unter keiner Umständen wollen: Nach Norden fahren!
    Ich würde meinen neuen Kumpel glatt wieder siezen.
    Leggi altro

  • Lazy barber-shop

    26 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 27 °C

    Der abgelegenen Küstenstraße wurde ein blauer Radweg aufgemalt.
    So sehr mich das freut, so bizarr wirkt die Szenerie, denn er gehört mir ganz alleine.
    Aber nicht nur der Radweg, auch die Straße selbst.
    Hier ist nichts, hier ist niemand.
    Meer - Vegetation - Straße - Vegetation. Aus!
    Alle paar Ewigkeiten passiere ich touristisch anmutende Einrichtungen, die nicht den Anschein haben, die für einen Radweg vorgesehenen Benutzer zu beherbergen.
    Völlig gefahrlos kann ich heute schon silvestertrunken in breiten Schlangenlinien die Fahrbahn missbrauchen.
    Da taucht alle halben Stunden, wenn überhaupt, ein motorisiertes Fahrzeug auf, bei dessen Überholen bzw. Entgegenkommen ich anstandshalber wieder nüchternen Fahrstil praktiziere. Auf der langen Passage lässt sich auch keine einzige Radfahrer*in blicken.
    In den letzten Wochen war ich mehrmals thailändischer Verkehrshölle ausgesetzt und hätte mir diese blau visualisierte Trennung gewünscht. Aber hier?
    Wer um alles in der Welt hat für wen diesen blauen Streifen in die Einöde gemalt?
    Noch dazu, wo er sich qualitativ von der bisher benutzten Rad-Infrastruktur positiv abhebt.
    Ich hab die thailändische EU im Verdacht, die hier einen Fördertopf mit blauer Farbe unabsichtlich umgestoßen hat.
    Entlang der Straße nehme ich die Parade der mir salutierenden Kasuarinen ab, eine in diesen Breitengraden, speziell in Küstengebieten, verbreitete Baumart. Sie wird von Nicht-Botanikern wie mir gerne als „irgend so a Pinie“ bezeichnet. Das mag die Kasuarine aber gar nicht, fühlt sich ähnlich beleidigt, wie wenn man hier Austria mit Australia verwechselt und nimmt Rache , indem sie mit ihren gefallenen, langnadeligen Blättern deinen blauen Radstreifen versaut.
    Aufgeweicht vom Regen, von der Sonne zu Flachs gemacht, werden die Überreste büschelweise vom Wind zusammengetragen, auf deiner Fahrspur gehortet und vermitteln dir das Gefühl, durch einen endlos langen Frisiersalon zu kreuzen, in dem irgendwer zu faul war, nach der Kundschaft aufzukehren.
    Leggi altro

  • Fafitin, Gamend und Vafitol

    26 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 28 °C

    Zwischenstopp bei Frau Apfel. So heißt sie, wenn man ihren Nachnamen aus dem Thai übersetzt. Als Stammgast bekomme ich eine traditionelle Blumenkette umgehängt und wieder ist bewiesen, dass einem sexy Radreisenden einfach alles steht.
    Sie war mit einem Landsmann verheiratet, der leider vor eineinhalb Jahren das Zeitliche gesegnet hat. Beim letzten Besuch war der Verlust noch zu präsent, heute reden wir über familiären beef mit den österreichischen Verwandten, die sie im Rahmen der Erbschaftsstreitigkeiten komplett ausgebremst haben. Geblieben ist ihr die gemeinsam aufgebaute Bungalow-Anlage inmitten der ruralen Friedlichkeit von Bang Saphan.
    Sie spricht von den Latifundien in Österreich, die von den Erben vor ihr in Sicherheit gebracht wurden. Das Übliche halt. Um Anteile einer Wohnung in Wien und einem Haus im Umland soll sie gebracht worden sein. Mein Nachfragen bezüglich der beiden Standorte, lässt mich einmal mehr erahnen, wie ratlos ich Thais zurücklasse, wenn ICH versuche, etwas richtig auszusprechen.
    Es braucht schon ein paar Minuten bis ich „Fafitin“ als Favoriten, „Gamend“ als Gmünd und „Vafitol“ als das Waldviertel ausmachen kann.
    Erstmal auf den Geschmack gekommen, mich österreichische Örtlichkeiten gemäß ihrer lautmalerischen Begabung richtig zuordnen zu lassen, wird mir nach Beendigung der Übernachtungsformalitäten noch ein mit hoher Wiedererkennbarkeit artikuliertes „Schenbronn“ als Willkommensgruß gereicht.
    Leggi altro

  • The royal coast road I

    27 dicembre 2022, Tailandia ⋅ ⛅ 26 °C

    Die letzte große Etappe nach Chumphon.

    Ich bin in dieser Gegend, am Weg nach K.L. und Singapur, schon so oft auf der kürzeren Verbindung, der Diretissima abseits der Küste durchgerast.
    Wie dumm konnte ich nur sein?
    Ich koste heute jeden Küsten-Meter aus und mache wieder aus jedem Foto einen Footprint, damit ich die Stellen mit Hilfe des GeoTags genau zuordnen kann.
    Leggi altro