rADVENTURE in Thailand

November 2022 - January 2023
Nach drei Jahren die langersehnte Fortsetzung von 2019/20. Endlich wieder ohne Corona-Einschränkungen durch Thailand radeln. Read more
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  • Day 15

    Tag mit Schönheitsfehlern

    November 23, 2022 in Thailand ⋅ 🌧 24 °C

    Bin wohlbehalten beim Erawan Nationalpark angekommen.
    Aber der Tag hatte es in sich und dabei hat alles so wunderbar begonnen.
    Abfahrt aus Kanchanaburi. Schon eine Stunde später geht es vorbei an beeindruckenden Tempelanlagen, durch kleine Dörfer hindurch. Ich genieße Thai-Leben pur, und rolle auf schwach befahrenen Straßen durch prachtvoll gedeihende Agrarlandschaften.
    Dann biege ich gemäß Planung von der Hauptstraße ab und stecke nach mehreren Kilometern - kein Umkehren ohne horrenden Zeitverlust mehr möglich - in Straßenbauarbeiten fest. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn hier wird auf Sand gebaut. Auf knapp 2km wurde der Untergrund komplett mit einer Sandschicht ausgelegt. Aber so tief, dass es sich wie am Strand fährt. Das Rad findet keinen Halt mehr, lenken unmöglich, permanentes Wegrutschen. Es bleibt nur noch schieben. Doch auch kein leichtes Unterfangen. Ich pflüge mich in der Schwüle des frühen Nachmittags tapfer weiter. Nach ca. 1,5 km treffe ich auf die Bauarbeiten. Drei gemütliche Arbeiter legen von der entgegenkommenden Seite schon die neuen Beton- Platten auf das sandige Fundament.
    Wiewohl die Arbeiten noch voll im Gange sind, frage ich, ob ich von der Sandspur auf die eine noch von ihnen im Bau befindliche, aber schon befahrbare Spur wechseln darf, was mit wohlwollender Belustigung bejaht wird.
    Endlich geht es wieder flott weiter und eine Stunde später beginnt das Rad zu schlottern. Ein Platten! Ein Dorn hat sich in den Hinterreifen verirrt und beim Thathungna-Damm gibt es statt Sightseeing eine Kostprobe meines mechanischen Talents beim Wechsel des Hinterreifens.
    Mit großer Verspätung erreiche ich das heutige Quartier und…. plötzlich ist alles wieder gut.
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  • Day 16

    A walk in the „park“

    November 24, 2022 in Thailand ⋅ 🌧 25 °C

    Eigentlich war ein längerer Ausflugstag geplant. Aber der anhaltende Regen durchkreuzt die Pläne.
    Und ich genieße es!
    Man hat einfach kein schlechtes Gewissen, wenn man in der Unterkunft auf dem Balkon sitzen bleibt und sich eingesteht, dass es nach diesem anstrengenden Tag gestern genau das Richtige ist.
    Am späten Vormittag legt der Regen dann doch eine Pause ein. Ich nutze die Chance, hüpfe auf mein Bike und komme zumindestens noch in den Genuss des nur 8km entfernten Erawan-Nationalparks und seiner spektakulären Wasserfälle.
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  • Day 17

    Haarscharf am Desaster vorbei

    November 25, 2022 in Thailand ⋅ 🌧 26 °C

    Die ungewöhnlichen Regenfälle der letzten Tage haben meine Off-road-Strecken dermaßen aufgeweicht, dass meine ausgewählten Tracks teilweise nicht befahrbar sind.
    Was in den letzten Tage aber trotzdem gut funktioniert hat, war mir dummerweise heute nicht gegeben.
    Und irgendwann war es vorbei.
    Aus!
    Diesmal wirklich.
    Aufgeweichter Lehmboden ist die Endstation!
    Alles blockiert, zugematscht, die Reifen vollgeklebt wie mit Betonpatschen. Kein Vor, kein Zurück. Das Schuhwerk ebenfalls komplett zugekleistert.
    Fuck!
    Jetzt hieß es Nerven bewahren. Ich hab mich in all den Jahren schon öfter in Situationen manövriert, aus denen ich immer gut rausgekommen bin.
    Mitten in der Pampa muss ich das Rad samt Gepäck stehenlassen. Die Wertsachen nehme ich an mich, zwei Flaschen Wasser und muss theoretisch nur einen Kilometer zu Fuß zurück. Dort bin ich an einer Baracke mit Tagelöhnern vorbei, die auf den Zuckerrohrfeldern arbeiten. Jetzt müssen die da auch nur geblieben sein.
    Ich lande wie ein Außerirdischer. Mit direkter Spracheingabe in der Übersetzungs-App und paar wenigen eigenen Worten schaffe ich es, meine Misere verständlich zu machen und bringe drei junge Arbeiter tatsächlich dazu, mit mir zu meinem, auf offener Strecke stehenden Rad mitzukommen. Doch wir haben keine Chance, es dort fahrtüchtig zu bekommen. Plan B! Einer schultert das Rad, das Gepäck wird aufgeteilt und dann durch den sumpfigen Lehm-Dreck wieder zurück zur Baracke. Dort wird aus der Wasserstelle mit Kelle geschöpft und mein Gefährt zusehends „entlehmt“. Ohne Schlauch geht’s zwar auch, aber nur so gut, dass ich für‘s Erste mal weiterkomme.
    Dazu muss ich auch noch eine neue Route suchen, die mir einen 15 km Umweg beschert.
    Bei der Essenspause in einer Garküche buche ich dann auch gleich den Wasserschlauch des Hauses dazu und schaffe es noch nicht mal hier, Rad und Gepäck vollständig zu reinigen.

    Irgendwie habe ich es dann in mein heutiges Quartier geschafft. Mit arger Verspätung, aber immerhin vor Sonnenuntergang.
    Jetzt muss ich putzen. 🧽

    Viele Fotos gibt es heute nicht. Aber immerhin habe ich es geschafft, beim Weg zurück zur Baracke auf den Auslöser zu drücken.
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  • Day 18

    Mit blauem Aug‘ davongekommen

    November 26, 2022 in Thailand ⋅ ☁️ 25 °C

    Es ist wieder einigermaßen gut, aber der gestrige Tag hat mir viel abverlangt.
    Lediglich 41 km waren zwecks Schonung für die drauf folgende Etappe geplant.
    Dann sind es aber unerwartete 70 geworden.
    Dazwischen auch noch die Strapazen der Abschlepp-Aktion mit den großartigen Feldarbeitern. Als ich die Fahrt wieder aufnehmen konnte, musste ich erneut Regengüssen klein beigeben und mit Zeitverlust einhergehende, weitere Zwangspausen einlegen. Dann noch einmal umkehren, weil ich wieder vor einem unpassierbaren Off-Road-Abschnitt stand, den ich mich jetzt unmöglich zu fahren getraut hätte.
    Viel zu spät, aber doch endlich im Quartier angekommen, musste noch das Wasch-Kommando „Ratzeputz“ gestartet werden.
    So verzweifelt ich war, so gerne hätte ich eine Kamera mitlaufen lassen.
    Im Hinterhof eines in die Jahre gekommenen thailändischen Familien-Ressorts eine Rad-Tiefenreinigung mit einem läppischen Schlauch, der ohne Dichtung auf einen Wasserhahn draufgepfropft wurde, in Angriff nehmen zu müssen, erzeugt absurdeste Momente.
    Sobald ich die Schlauchöffnung mit dem Daumen teilweise abdecke, um einen Düseneffekt zu erzeugen, wird zeitgleich das aufgepfropfte Schlauchende vom Wasserhahn gepresst und erzeugt dabei eine mich attackierende Fontäne.

    Zeitgleich kämpfe ich im Sonnenuntergang in dem nicht beleuchteten Hinterhof mit den immer schlechter werdenden Lichtverhältnissen und unzähligen Moskitos treffen sich zum Halali 🦟 , weil sie in mir das günstigste „All you can suck“ - Buffet ihres von mir verkürzten Lebens wittern.
    Ich glaubte, das Rad einigermaßen von den Resten thailändischer Erde befreit zu haben, nur um es am nächsten Morgen nach Begutachtung bei Tageslicht komplett zu zerlegen und die ganze Wasserschlauch-Comedy noch einmal zu beginnen.
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  • Day 19

    Und ewig lockt das Bike

    November 27, 2022 in Thailand ⋅ ☁️ 28 °C

    Aus Furcht vor Versumpfung meide ich die Nebenstraßen nach wie vor und radle deshalb die schwer befahrene Landesstraße 323 Richtung Tagesziel Thong Pha Phum entlang, was an einem Sonntag nur schlimm ist, ab morgen dann wieder der blanke Horror.
    Entgegen der Wettervorhersage bleibt es durchgehend trocken, es reißt sogar fast vollständig auf und Thailand zeigt sich so, dass ich es wiederkenne.
    Just in diesem Moment schlägt mir meine geplante Route vor, wieder mal abzubiegen, den Asphalt zu verlassen und eine Abkürzung durch die Plantagen zu nehmen.

    Werde ich schwach?
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  • Day 20

    Himmel und Hölle

    November 28, 2022 in Thailand ⋅ 🌧 25 °C

    Die Top-Sehenswürdigkeit ist hier die Uttamanusorn Bridge, landläufig bekannter unter dem Namen Mon-Bridge. Als längste Holzbrücke in Thailand, und als zweitlängste der Welt, ist sie der touristische Dreh- und Angelpunkt in dieser Kleinstadt. Ich hatte das Vergnügen, sie unter anderem im Ambiente eines Tim Burton-Films zu erleben:

    👉🏼 https://vimeo.com/776504485/44def6451d

    Der Goliath-Trip nach Sangkhlaburi, der frühmorgens mit traumhaftem Wetter beginnt, sollte mich auf die letzten Kilometer meine letzten Reserven kosten.
    Von der Rantee -Bridge sind nur noch lausige 17km, was angesichts der an diesem Tag absolvierten 81 komplett lächerlich erscheinen mag. Aber diese 17km waren so ziemlich das Hinterfotzigste, was mir an Straßenführung je untergekommen ist.
    Sangkhlaburi liegt hinter einer Hügelkette, die sich nach besagter Rantee-Bridge auftürmt. Die einzige Straßenverbindung führt durch unberührten Urwald und gleicht dem Verlauf einer Achterbahn. Und zwar mit exakt den Steigungen einer solchen. Abrupt steil bergauf und wieder bergab und rauf und runter und …. Ich kann das Rad stellenweise nur noch schieben, muss etliche Pausen einlegen, und verbrauche in der brütenden Nachmittagshitze fast meinen kompletten Wasservorrat.
    Ich weiß nicht mehr wie , aber ich schaffe auch diesen Abschnitt und lande gerade rechtzeitig auf der Mon Bridge, um sie noch in der Dämmerung der untergehenden Sonne erleben zu können.
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  • Day 20

    The meaning of „crazy“

    November 28, 2022 in Thailand ⋅ 🌧 25 °C

    Darf ich vorstellen?
    Khim!
    20 Jahre jung und zum ersten Mal in seinem Land unterwegs. Wir schlendern zufällig gemeinsam über die Mon-Bridge und kommen ins Plaudern. Die unfassbare Anfahrt über die Hügelkette nach Sangkhlaburi mit ihren achterbahnartigen Anstiegen ist eines unserer Themen. Khim erzählt mir, dass er an diesem Nachmittag aus dem klimatisierten Tour-Van einen verrückten Radfahrer mit vier Taschen Gepäck am Rad gesehen hat, der über diese irrwitzigen Straßen nach Sangkhlaburi zu gelangen versuchte. Sein Blick, als ich ihm gestand, wer das war, wäre ein Blog-Video der Sonderklasse geworden. Leider läuft die Kamera nicht immer mit. Aber dass ER am Tag davor in der Gluthitze erfolgreich einen Halbmarathon absolviert hat, lässt uns dann noch ein Weilchen die Definitionen von „verrückt“ ausloten.Read more

  • Day 22

    Cul-de-sac

    November 30, 2022 in Myanmar ⋅ ⛅ 29 °C

    Nur 25 km von meinem Quartier entfernt ist der Three Pagodas Pass, der zugleich als Grenzübergang zu Myanmar dient.
    Interessant ist, dass bei Anblick des Grenzverlaufs die Assoziation einer Sackgasse entsteht.
    Ich liebe Grenzorte, bin ein Grenzgänger und auf eine dead end road der besonderen Art gespannt.
    Bei der Rückfahrt muss ich dann noch über meine eigenen Grenzen gehen, weil der Stress durch den immer wiederkehrenden Regen langsam grenzwertig wird.
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  • Day 23

    Setz dich an den Fluss…

    December 1, 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 28 °C

    … und warte bis die Feinde deiner Speichen vorüberziehen.
    (Konfuzius 2.0)

    Es gilt, einen Gang zurückzuschalten.
    Und ich beziehe mich nicht auf meine Rohloff-Speedhub, die für meine Touren eine gute und die richtige Investition war.
    Keiner kann was für Regenfälle, welche die Tour-Planung durcheinander bringen.
    Nur ICH könnte was dafür, wenn ich mich weiter durcheinanderbringen LIEßE, indem ich mich an fix Geplantem festklammerte.
    Es geht retour Richtung Kanchanaburi, den River Kwai Noi flussabwärts.
    Und es wird Zeit, diese idyllischen Quartiere entlang des Wassers, die in ihrer Einfachheit, Abgeschiedenheit und Leistbarkeit sehr viel Lebensfreude bieten, auch richtig zu nutzen, indem man nicht immer erst ein paar Minuten vor Sonnenuntergang ins Quartier hetzt.
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  • Day 24

    Stairway to heaven

    December 2, 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 29 °C

    Endlich habe ich Zeit, mal ein Schmankerl neben der Route genießen zu können.
    Bei 70km Tagesleistung kann so manche Tempelschönheit entlang der Strecke nur im Vorübereilen, ausschließlich für Erinnerung im Eigenbedarf auf der cerebralen Festplatte, gespeichert werden.
    Doch der heutige, minimalistische 20km-Hupfer lässt Spielraum für Sightseeing und ein Buddha-Shooting.
    Beim Wat Khao Noi Chinnarach kann sogar eine Stufen-Challenge dazugebucht werden, die nach erfolgreicher Absolvierung einen wunderschönen Ausblick auf das Umland bereithält.
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