Schon im Juni war Gardasee geplant. Wegen Corona fand das nicht statt. Drüber reden ist immer gut, und so geht es jetzt mit anderem Reisepartner doch noch hin. Statt im Nordosten sind wir im Südwesten untergekommen, in der Villa Borago in Brenzone. Read more
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  • Day 1

    Ein Tag auf vier Rädern

    October 4, 2020 in Italy ⋅ 🌧 14 °C

    Der Tag fängt wie üblich bei mir an, wenn es auf Reisen geht - früh und mit allerlei Dingen zu erledigen in letzter Minute. Da ich am Vorabend nicht allzu früh geschlafen habe, lasse ich mir nach dem Wecker trotzdem erst mal Zeit; und dann vor allem beim Rasieren meines Zehn-Tage-Gestrüpps. Das Kofferpacken klappt dafür in Rekordzeit, und so brauche ich nur noch zehn Minuten zum Frühstücken, als Ralf eintrifft.

    Wir haben für unsere Unterkunft Instruktionen, wie wir an den Schlüssel kommen, niemand erwartet uns. Also gehen wir es ganz gemütlich an und stoppen, wann es uns passt, um Ralfs reichlichen Reiseproviant zu verzehren. Schön ist die Aussicht schon bei Annäherung an die Berge, und natürlich die ganze Strecke hindurch. Sonne und Regen wechseln sich zügig ab.

    Das letzte Stück zu unserer Villa ist spannend, wir folgen blind dem Navi eine immer schmalere steile Straße den Hang hinan. Schließlich geben wir auf und wenden, solang es noch geht. Spannend!

    Die Villa ist schön gelegen, direkt unterhalb gibt es sogar Garagen für die Appartments. Wir kommen an, erkunden und marschieren zügig zur nächsten Pizzeria; trotz Proviant war der Hunger schon groß. Bei "Marianna" fühlen wir uns wohl. Das Essen ist köstlich (Ravioli mit frischen Trüffeln 😋), die Kellnerin sehr freundlich, Wein und der Abschiedsgrappa sehr schmackhaft. Satt und zufrieden spazieren wir im Nieselregen dunkle Gassen am Hang entlang, bis wir punktgenau vor der Villa stehen. Ein wunderbarer Anfang!
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  • Day 2

    Südufer

    October 5, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 18 °C

    Der erste Urlaubstag - da lässt man es gemütlich angehen. Da wir zwar wohl einen Toaster, aber kein Toastbrot haben, und außerdem der Vorrat an Klopapier knapp wird, spazieren wir nach langer Anlaufzeit gegen Mittag runter zum Einkaufen in den Ort. Das ist ein Reinfall, der Despar hat wegen Urlaubs geschlossen. Also kein Klopapier, aber ein Café zum Frühstücken, passt. Wir essen hastig, aufziehender Regen vertreibt uns. Im Süden ist der Himmel blauer, da steht der Plan: wir fahren nach Sirmione.

    Gesagt, getan, ab ins Auto und auf, am Seeufer entlang nach Süden. Besiedlung ist durchgängig. Unser erster Stopp ist Lazise. heißt wie unser Appartement. Sehr schönes Örtchen, stimmungsvolle Gassen, nicht zuviele Menschen. Gemütlich schauen wir uns um. Die Idee, mit der Fähre weiter zu fahren, verwerfen wir angesichts der hohen Kosten und des zeitlichen Mehrbedarfs.

    Also geht es mit dem Auto weiter bis Peschiera. Genauso schönes Örtchen mit ähnlichen Gassen, etwas mehr Menschen, noch immer angenehm. Die Sonne scheint inzwischen, da braucht's ein Eis, das Leben ist schön. 😃 Gut, dass wir mit dem Auto unterwegs sind, bis Sirmione schaffen wir es heute nicht. Nach dem Rundgang noch auf der Festungsmauer ist es schon halb Sechs. Aber wir bekommen Klopapier bei Aldi und kommen am Gardaland vorbei, für die Freizeitpark-Liebhaber. Erst wieder ab 9. Oktober geöffnet.

    Der Heimweg ist zügig, wir kriegen Hunger. Marianna wartet schon auf uns. Der Wein zum Essen steigt von einem Glas auf einen halben Liter jeder. Wie bei unserem Griechen gibt's hier einen Schnaps beim Bezahlen, Grappa für mich. Wenn das kein fröhlicher Heimweg wird!
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  • Day 3

    Nordufer

    October 6, 2020 in Italy ⋅ ☁️ 15 °C

    Dienstags hat Marianna Ruhetag. Dies wissend, können wir heute einen längeren Ausflug planen, der ein Abendessen vor Ort einschließt. Schon etwas aklimatisiert - und damit früher wach - starten wir zum Nordufer mit Endziel Limone.

    Weit kommen wir erst mal nicht, obwohl wir sogar Malcesine rechts liegen lassen (soll heißen: wir verfahren uns auf der Parkplatzsuche und vertagen den Ort 😏). In Torbole am Nordufer finden wir einen perfekten Platz fürs Frühstück. Ein kleiner Aufstieg danach, über den Ort, bringt traumhafte Blicke. Und schon geht es weiter nach Arco.

    Die Burgruine dort ist prächtig gelegen, wir zum richtigen Sonnenstand vor Ort; nur ein rechter Aussichtspunkt findet sich nicht, um ein gutes Bild von unten zu schießen. Also steigen wir doch hinauf. Ist auch schön. 😃 Unser Abstieg wird beschleunigt durch dunkle Wolken, die sich von Westen über die Bergkanten schieben. Sind allerdings nur Drohgebärden, alles bleibt trocken.

    Nun ja... alles, bis auf uns... spontan besuchen wir die Cascata Varone, einen knapp hundert Meter hohen Wasserfall in einer engen Schlucht. Nicht der Optik wegen spektakulär, aber es ist ein Höllenerlebnis; da bleibt kein Auge und auch sonst nichts trocken! Sehr lustig, im Sommer bestimmt noch mehr, wenn man schneller trocknet und weniger friert. 🤪

    Bevor wir nach Limone weiterfahren, fällt mir ein, dass ich ja einkaufen wollte! Bei der Landwirtschaftsgenossenschaft. Der Laden ist ein Schlaraffenland! Ein Traum! Und Wein gibt's zu Zapfen! 🤩 Tapfer beherrsche ich mich und kaufe nur Essig, Öl, Nudeln und Speck und so.

    Limone lässt das verschlafene Fischerdorf erahnen, jetzt aber ist der Touristensommer noch im Gang. Überlaufen ist nichts. Die Zeit ist fortgeschritten und wir kriegen Hunger. Seit dem Frühstück nicht mal ein Eis, das geht doch nicht! Ein Tipp ist das "Spaghettihaus", nur nicht leicht zu finden. Schließlich fahren wir mit dem Wagen hin, gut so und schlecht - die Straße ist sehr steil und eng, der Fahrer angespannt. 🤗 Aber alles geht gut, und köstliche Spaghetti in reichlichen Portionen sind die Belohnung. Dann nur noch heim und ein wenig entspannen, bevor wir friedlich einschlummern.
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  • Day 4

    Sirmione

    October 7, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 18 °C

    Auf den Monte Baldo - heute oder morgen, das ist hier die Frage! Morgen, so entscheiden wir uns, wegen der Wettervorhersage und unseren Knien. 😇 Dann fahren wir heute, ohne Frühstück, geradewegs nach Sirmione, das fehlte ja schließlich noch.

    Gesagt, getan. Also fast, denn in meiner üblichen, wohl vorbereiteten Art fällt mir auf, dass wir ja durch Lugana fahren werden; gut zehn Minuten davor. Und da gibt's den recht guten Weißwein. Rasch das Internet gewälzt, und in der Tat, nur ein kleiner Umweg bringt uns zum Weingut Montonale, dessen Weißwein vor zwei Jahren als bester der Welt gekürt wurde. Gekauft! Habe anscheinend meine Spendierhosen eingepackt diesmal, doch man gönnt sich ja sonst nichts. 😇 Ist gleich lustiger, die Weiterfahrt, schon nach so einer kleinen Probe. 🤗

    Rasch erreichen wir danach Sirmione. Hier ist was los, allerdings lange nicht so viel, wie meist geschrieben steht. Durch die Gassen geschoben werden wir jedenfalls nicht. Aber wir hatten ja kein Frühstück, erstes Ziel ist also eine Pizzeria, wo wir auch gut verpflegt werden. Gestärkt wandern wir dann auf Touristenpfaden - mit einem Eischen als Wegzehrung, entdecken am Nordwestufer auch ein schönes Stück Uferweg für uns allein, bevor es zurück in die Menge zum Jamaica-Beach geht. Was hier an die Karibik erinnert, bleibt mir ein Rätsel.

    Schnell weiter geht es auf der Ostseite am Ufer entlang bis zur Burg. Die schauen wir uns von außen noch ausgiebig an, bevor wir Sirmione durch das kleine Stadttor verlassen. Schönes Städtchen, halt schon Recht touristisch. Dafür finden wir außen, wenn man Straße und Parkplatz im Rücken ignoriert, den perfekten Platz für (alkoholfreie) Cocktails zum Sonnenuntergang. Den wollen wir zwar nicht abwarten, die Heimfahrt dauert ja noch ein wenig, können ihn dann unterwegs aber doch genießen. Daheim noch ein bißchen was Süßes, und ab ins Bettchen, um ausgeruht zu sein für morgen.
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  • Day 5

    Monte Baldo

    October 8, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute ist es Zeit für Monte Baldo, Malcesines Hausberg und fast höchsten Berg direkt am Gardasee. Auf die Minute nach Plan verlassen wir das Haus und sind zur Belohnung dafür tatsächlich in der ersten Gondel, noch ganz ohne Schlangestehen. Ein paar aufgekratzte Ingolstädter Mädels auf Geburtstagsausflug bieten willkommene Unterhaltung.

    Oben angekommen, trennen sich unsere Wege. Wir wählen den Nordic Walking Rundweg 10, auch in der Annahme, für die Walker sollte es gemächlich auf und ab gehen. Weit gefehlt! Die genannten 461 Höhenmeter machen wir nach kurzem Höhenweg in zwei sehr steilen und dank Schotters auch rutschigen Etappen gleich zu Beginn. Dazwischen gibt es ein kleines Frühstück. 😋 Dann folgt ein relativ waagerechtes Stück auf einem Weg feucht und schlammig von Wasser und Kuhfladen. An einer Stelle sinke ich plötzlich knietief ein, so dass ich ohne Ralf zum Rausziehen vermutlich den Schuh verloren hätte. Naja, habe die Schuhe letztlich dann eh "befördert". 😆

    Kurz vor der Bergstation, dem Ende des Rundweges, geht es wieder steil bergan. Was für ein Geschnaube meinerseits! Der Weg war insgesamt allemal lohnend und die vielen atemberaubenden Aussichten wunderschön! 🤗 Mit einem Hauch von Kuhfladen nehmen wir die Gondeln zurück ins Tal - gut, dass alle ihre Maske aufhaben! 🤭

    In Malcesine ziehe ich als erstes Schuhe und Strümpfe aus und kremple meine Hosenbeine hoch. So kann ich wenigstens - barfuß - wieder ungeniert unter Leute. Weit geht es erst einmal nicht, ein spätes Mittagessen ist nötig, um wieder zu Kräften zu kommen. Wir genießen es ausführlich! Ebenso wie die malerische Altstadt im Anschluss. Wieder ein schönes Örtchen.

    Unser kurzer Ausflug endet mit dem gestern kaltgestellten Fläschchen Wein, der alle Erwartungen erfüllt. Was für ein perfekter Abschluss!
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