300km durch England. Von Küste zu Küste. Von links nach rechts. Von Sankt Bees nach Robin Hood Bay.
Ganz alleine mit Gepäck.
Mal schauen wie ich das so meistern werde :)
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  • Day 7

    57/300

    September 15, 2023 in England ⋅ ☁️ 13 °C

    Tag 4/22
    Km 9/14

    Die Nacht ist so lala.
    Ich bin sehr überzeugt von dem Zelt und der Isomatte, aber wenig vom Schlafsack.
    Eigentlich ist der Schlafsack prima und auch für das Wetter vorgesehen, aber ich hätte es lieber ein bisschen wärmer.
    Ich konnte den Regen auf dem Zelt gar nicht genießen, ich war mehr mit frieren beschäftigt.

    Morgens bleibe ich liegen, weil es regnet.
    Ich entscheide doch nur 9 statt 18km zu laufen.
    Mein Knie dankt mir einen kurzen Tag bestimmt :)

    Das Problem mit den 9 und 18km ist,dass es sich um eine Etappe mit zwei Bergen handelt und wer will schon schräg am Hang pennen oder auf einer Hochebene frieren. Ich zumindest lieber nicht.

    Es ist 9 Uhr und ich beschließe noch bis 10 auszusitzen, in der Hoffnung das es weniger regnet. Leider habe ich kein Internet zu gerne hätte ich mir den Wetterbericht und den Regenradar angeschaut :D.

    Da ich jetzt ja unfreiwilligerweise morgens einmal Zeit habe, und sehe das die Jungs zum Frühstück ins Pub gehen, nutze ich die Zeit mich anzuschließen.
    Ich habe zwar kein Frühstück bestellt, aber die haben da schließlich auch Müsliriegel, außerdem WLAN eine Toilette und es ist warm.

    Im Pub steigt meine Laune rasant, es nieselt noch aber kein richtiger Regen mehr, es ist warm und ich bekomme obwohl ich nicht vorbestellt habe ein komplettes Frühstück.

    Leider regnet es danach wieder stärker und mir ist unklar wie ich das Zelt einpacken soll.

    Gegen 11:15 bin ich endlich bereit.
    Los gehts.

    Nach 4km die erste Pause, die Jungs sind schon lange weg und ich genieße die Einsamkeit. Zwischendurch macht es mir Angst. Ich war die letzten Tage oft ganz alleine auf dem Weg, ein komisches Gefühl....aber aushaltbar und auch manchmal ganz schön.

    Nach einem sentimentalem Stopp geht es weiter bergauf.
    Es regnet den ganzen Tag, mal schauen ob es heute Abend nicht doch ein Hostel wird :).

    Ein bisschen weiter und etliche Flußüberquerungen und 600hm matschige enge Fußtritte und Steinstufen später entdecke ich Menschen auf der Bergspitze.
    Zum Glück laufe ich ja hundertmal lieber hoch als runter und mir fällt wieder ein, dass ich Nieselregen und Nebel doch eigentlich toll finde :)

    Noch 1km hoch und 5 wieder runter. Bis zum Abendessen sollte ich das schaffen und mich vor dem Schlafengehen irgendwo aufwärmen :)

    Außerdem ist mein kitschiges Hörbuch zu Ende. PS : Die Liebe hat gesiegt !!!

    Socken und Handy kommen Nachts übrigens mit in den Schlafsack damit sie morgens schön warm und trocken sind.

    Hinter der Kuppel erwartet mich eine lustige Runde aus 4 englischen Pärchen die mich freundlich in ihre Mitte setzten.
    Ich schaue ihnen beim weiter Wandern zu.
    Nach 1 min sind sie durch den Nebel verschwunden.

    Auf dem Weg nach unten protestiert das linke Knie und eine erneute Blase meldet sich aber ich kämpfd mich happy tapfer durch den Nebel nach unten.

    Meine Klamotten sind nass ich hoffe auf einen Trockenraum beim Campingplatz und freue mich auf meine Thermounterwäsche :)

    Ich finde mich auf einer komplett überfluteten Hocheben wieder. Stolz und Stress mischt sich.
    Ich finde den Weg nicht wieder und muss mor jeden Schritt dreimal überlegen damit ich nicht zu tief einsinke.
    Stolz bin ich, weil das nicht die erste überschwemmte Hochebene ist durch die ich mich kämpfe und ich doch relativ geübt darin bin.

    Ich weiß warum das Lake District so beliebt ist. Es übrzeugt mit Weite und Panorama, ich fühle mich hier wohl.

    Zu meiner Belustigung treffe ich kurz vorm Ziel treffe ich ein Pärchen in Jeans und weißen Nike Sneakern. Ich zeige ihnen den Weg und wünsche ihnen viel Glück.

    Hier im Hostel erwische ich den letzten Zeltplatz und verteile alle meine Sachen im sehr heißem Trockenraum.

    Eine Frau die ich auch schon auf dem Weg gesehen habe schenkt mir ein komplettes Abendessen. (was gibt es besseres als Cola mit Instantkartoffelbrei :D )
    Außerdem leiht sie mir für die Nacht ihren Pelzmantel, mal schauen ob es hilft ihn über den Schlafsack zu legen :)

    Morgen früh kann ich leider nicht frūh starten wie geplant.
    Ich muss warten bis die Apotheke öffnet, meine 20 Blasenpflaster sind schon aufgebraucht und ich werde mir einen neuen Vorrat zulegen müssen :)

    Nachdem Abendessen bin ich pappsatt, aber die Lust auf etwas süßes lässt mich nicht los.
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  • Day 8

    70/300

    September 16, 2023 in England ⋅ ☁️ 11 °C

    Tag 5/22
    Km 13/14

    Wieder eine kalte Nacht hinter mir...
    Nach dem Frühstück in der Jugendherberge geht es los zum Shopping.
    Blasenpflaster und Müsliriegel für den Tag.
    Die Route ist heute entspannt, aber meine Beine sind müde von den letzten Tagen und so brauche ich durchaus meine Zeit.
    Es ist trocken aber sehr windig.

    Am Ziel angekommen fließen immer mal wieder ganz kurz die Tränchen. Es gibt kein warmes Bett, keinen Zeltplatz bei der Jugendherberge und nichts warmes zu essen.
    Eigentlich wollte ich mir heute ein Bett im Hostel gönnen und das erste mal ein Essen im Restaurant auf meiner Wanderung.

    Die Welt ist nach Müsliriegeln zum Abendessen schon etwas besser und es geht früh in den Schlafsack, diesmal mit einer anderen Klamottentaktik vielleicht hilft das ja.
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  • Day 9

    87/300

    September 17, 2023 in England ⋅ ☁️ 13 °C

    Tag 6/22
    Km 17/14

    Mit Thermounterwäsche ist es immer noch kalt aber nicht so kalt wie nackt im Schlafsack.
    Da habe ich wohl auf die falschen Outdoortipps gehört.
    Ich laufe heute sehr langsam aber stetig.
    Außerdem Verlaufe ich mich auch um ein paar Höhenmeter und nehme einen Hügel mehr mit als die Originalroute vorsieht.
    Heute fließen keine Tränchen da mir morgens schon klar ist das ich es weder zum Hostelbett noch zum warmen Essen schaffe.

    Meine Wanderapp kennt einen Campingplatz den Google nicht kennt, wildcampen bringe ich nicht übers Herz es ist schließlich verboten.

    1km vorm Campingplatz steht eine Kühlbox im Wald. Eine Caprisonne rettet meine Laune und noch ein Haferiegel das Frühstück morgen früh.

    Neben mir ist nur ein Mann mit Zelt.
    Er hat sich evt den Finger geborchen.
    Er hat selber Ibu und hat seine Finger schon mit Leukosilk zusammen geklebt. Mehr fällt mir da dann auch nicht zu ein. Ich biete ihm zumindest an morgen früh beim Sachen packen zu helfen.

    Pünktlich zum Regenbeginn steht mein Zelt.
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  • Day 10

    106/300

    September 18, 2023 in England ⋅ ⛅ 13 °C

    Tag 7/22
    Km 19/14

    Es war eine sehr milde Nacht gewesen. Und das es stark regnet bleibe ich bis 11 Uhr liegen.
    Man sollte fast meinen ich würde mich erholt fühlen. Tue ich für eine kurze Zeit auch :D

    Nach 6km werden meine Essensvorräte aufgefüllt.
    Zum Mittagessen gibt es Kakao, Eier und Hähnchen.

    Es geht über weite Felder, Kuhweiden und Schafweiden. Die Kühe machen mir immer ein bisschen Angst.

    Das Wetter wechselt zwischen windig, sonnig und regnerisch. Die Sonne beflügelt mich ein bisschen.

    Bei km 100 ist es unspektakulär, regnerisch und matschig.

    Wenn man den Weg nicht in den üblichen Tagesetappen läuft trifft man übrigens kaum jemanden.

    Jetzt liege ich fröstelnd im Zelt es sind leider nur 8 Grad.

    Morgen Abend habe ich ein Hostelzimmer da es morgen den ganzen Tag ohne Pause regnen wird.
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  • Day 11

    124/300

    September 19, 2023 in England ⋅ 🌧 15 °C

    Tag 8/22
    Km 18/14

    Es sind 8 Grad.
    Ich denke ernsthaft die ganze Nacht darüber nach, dass ich friere.
    Morgens denk ich naja ich werde es schon noch ein paar Nächte überleben. Und Abends denke ich ach was solls :D
    Ein seltsamer Teufelskreis den ich wohl bis Urlaubsende durchziehen werde :D

    Ich bleibe morgens noch liegen, es wird zwar den ganzen Tag regnen, aber ich möchte zusammenpacken und starten wenn es nicht mehr so dolle regnet.
    Ich werde enttäuscht. Es wird wohl nicht besser. Um neun steh ich auf und um zehn starte ich durch.

    Da ich weiß das am Ende vom Tag Bett und Trockenraum auf mich warten bin erstaunlich gut gelaunt.

    Da Pause machen im strömendem Regen keinen Spaß macht lege ich meine Tagestrecke in sechs Stunden zurück.
    Zum Glūck gab es nicht viele Höhenmeter.
    Ein paar mal verlaufe ich mich, was aber nicht schlimm ist.

    Das Hostel war früher mal eine Kirche und lockt mit aufregendem Charm.
    Ein echtes Schmuckstück.

    Da ich ganz alleine auf meinem Zimmer bin trockne ich drei Stunden lang jeden einzelnen Gegenstand auf der Heizung.

    Abends ziehe ich durch die Stadt und freue mich über die Lichter der Pubs. Es nieselt und dämmert und sieht einfach nur gemütlich aus.

    Für mich gibt es
    Tankstellenpasta aus der Mikrowelle. Aber was soll ich sagen.. Ich bin rundum zufrieden.

    Da ich morgen früh noch den Regen aussitzen werde, kann ich auch ganz in Ruhe morgen packen.

    Ich falle glücklich ins Bett und schaue noch "ein Mann Namens Otto".
    Den Film hab ich zwar schon oft gesehen, aber er macht mich glücklich.

    Übrigens gibt es jedem Dorf wo mehr als 3 Leute wohnen einen Defibrillator.
    Bei dem Exemplar auf dem Foto würde ich aber vermutlich Hilfe benötigen :D
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  • Day 12

    146/300

    September 20, 2023 in England ⋅ 🌧 15 °C

    9/22
    Km 22/14

    Morgens packe ich zusammen, frühstücke und warte das der Regen weniger wird.
    Irgendwann laufe ich trotz Regen los.

    Die ersten 3 Stunden der Wanderung peitscht mir der Regen mit starkem Wind ins Gesicht.
    Es fühlt sich an wie kleine Stecknadeln.
    Einer meiner Wanderstöcke bricht leider durch.

    Danach folgt eine Menge Schlamm alle 200m bleibe ich gefühlt stecken.

    Danach folgt ein sehr nasser und überschwemmter Teil. Meine Füße und Schuhe sind eh schon komplett nass. Ich muss nur aufpassen nicht plötzlich in ein Wasser- oder Matschloch zutreten.

    Mehrere Flüße müssen überquert werden, meist Knietief zwei auch Bauchnabeltief.
    In einem von denen wird mein zweiter Stock weggespült, ich verliere das Gleichgewicht und falle hinein.

    Um einen Fluß zu überqueren mache ich fast 3km Umweg ( in der Gesamtkmangabe von heute nicht mit eingerechnet)
    Ich kletter immer höher in der Hoffnung eine passende Stelle zu finden. Ich überquere den Fluß mit Hilfe eines Baumstammes an dem ein Käfig befestigt ist. Heikle Sache, mein Plan war nicht zu Ende gedacht und so hang ich ein bisschen am Baumstamm.
    Der Rückweg fern ab vom Weg zurück zu eigentlichen Route hat es in sich.

    Nach 18km bin ich in Keld. Hier gibt es kein Internet und keinen Empfang.
    Da alles was ich habe nass ist lasse ich zwei Campingplätze links liegen und klingel die B and B's und Hotels ab.
    Nach 4km gebe ich auf und baue mein Zelt auf.

    Ich bin an einem Pub vorbei gekommen. Aber hätte ich mich hinein gesetzt, hätte ich unmöglich weiter laufen wollen und können ( mental und körperlich )

    Jetzt liege ich hier hatte kalte Mikrowellenlasagne und liege im klammen Schlafsack.

    Morgen muss ich in die nassen Klamotten und die nassen Schuhe.
    Ich werde einfach alles einpacken und Augen zu und durch bis zu einem warmen Bett laufen, in 16km gibt es ein Hostel.
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