- Reis weergeven
- Toevoegen aan bucketlistVan bucketlist verwijderen
- Delen
- Dag 39–40
- 4 augustus 2024 om 10:06 - 5 augustus 2024
- 1 nacht
- 🌬 14 °C
- Hoogte: 49 m
NoorwegenPaddetjørna58°22’48” N 6°6’52” E
Kussmund

DAY 38 A JOURNEY ALONG
THE COASTLINE OF EUROPE
(Fahrtstrecke 84 km)
Vorhaug - Brusand - Hellvik - Midbrødøya - Eigerøy - Egersund - Parkplatz zwischen den Felsen nicht fern von Mong am Meer, nahe den Windkraftanlagen auf Svåheia
In der Zwischenzeit habe ich einen Kussmund bekommen und Hilde schläft wieder tief und fest. Was ist passiert? Kurz nach sechs Uhr morgens muss Hilde raus, sie habe Bauch. Gestern abend war schon grenzwertig, da es windstill war, und mein Gesicht gekribbelt hat von diesen minikleinen Insekten, die du kaum siehst und auch nicht totschlagen kannst.
Möglicherweise zerfallen die in sich selbst, anders kann ich mir nicht erklären, wohin die verschwunden sind, die mit uns in den Bus gekommen sind. Heute Morgen ist leichter Wind, atme erleichtert auf, dann schläft er ein und Hilde frisst Gras. So bin ich, vielleicht auch wir, eine leichte Beute.
Plötzlich schwillt die Oberlippe an, kein Surren einer Mücke, nichts, nur der Stich mitten hinein. Vielen Dank. Das Taubheitsgefühl lässt langsam nach, der Kaffee schmeckt auf jeden Fall.
Auf dem Spaziergang hält Hilde an. Eine deutlich sichtbare Spur führt vom See her durchs Gras über unseren Weg in die Berge hinauf. Sie tastet die Luft ab mit ihrer Nase, das fremde Tier muss in der Nähe sein, irgendwo oberhalb von unserem Parkplatz, von dem eine Wanderung zum Branndalsvatnet möglich ist.
"Erlebe diesen 5,5-Kilometer langen Rundweg in der Nähe von Egersund, Rogaland. Die Route wird grundsätzlich als einfach eingestuft und kann zumeist in 1 Std 42 Min bewältigt werden. Obwohl sich der Weg bestens zum Wandern eignet, trifft man hier nur selten andere Abenteurer an. Die Route ist das ganze Jahr über zugänglich und zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert."
https://www.alltrails.com/de/ar/route/norway/ro…
Von hier aus kommen nochmal 1,5 km hinzu, sodass es ein angenehmer Nachmittagsspaziergang sein könnte, wenn es nicht so furchtbar regnen würde, und die Welt voller kleiner Mistviecher wäre. Und natürlich mit gesunden Beinen, die mir leider abhanden gekommen sind.
So bleiben wir im Bus und erkunden die Küstenlandschaft mit kleinen Spaziergängen. Leider konnten wir nicht an den belebten Sandstränden südlich von Stavanger herumstrolchen, da es Hundeverbote gibt.
Und damit komme ich zu einem interessanten Punkt dieser besonderen Tour. Wenn wir also an den Rändern der europäischen Welt unterwegs sein wollen, dann wird dies zu Jahreszeiten passieren, an denen üblicherweise das Urlaubsherz nicht unbedingt sehr hoch schlägt.
Hier wären Frühjahr oder Herbst die besseren Jahreszeiten gewesen, das habe ich schlichtweg falsch geplant. Also bleib gespannt, wohin es für uns ab Oktober über den Winter geht.
Nach den Sandstränden kommen die Wiesen bis fast ans Meer, auf denen es auch mal einen Friedhof gibt, der, nach den Gräbern zu urteilen, alt sein muss. Im nächsten Hafen liegen zwar kaum Boote, aber in der idyllischen, öffentlichen Sauna verbringt ein fast nackter Mann den frühen Nachmittag.
Am Ufer ein rostiges Wrack, Schafe und Kühe, viele Steine. Bootshäuser in Hellvik, von 1 bis 35, in denen man dem Anschein nach auch zumindest kurzzeitig wohnen kann. Vorher war ich noch einkaufen. Coop Prix Landhandel in Brusand, so die dörfliche Variante eines übersichtlichen Supermarktes mit dem Bedarf in allem Alltäglichen.
Decke mich mit Joghurt und Käse ein, Kaviarcreme und Knoblauchsoße, Kefir und Apfelsaft ein. Ein Brot für Hilde zum Trocknen ausgelegt, da ist soviel Feuchtigkeit drin, das wird dauern. Und dieses Mal komme ich nicht am Süßen vorbei. Keine 20 Kronen für zwei Kokosstreuseldeckel mit Aprikosencremefüllung, zu dem Google meint, es seien "Schulschüsseln".
Durchaus essbar, lecker ist schon lange nicht mehr mein Kriterium, eher die Bedarfsbefriedigung, sprich den Hunger. Niemand würde behaupten, daß Nutella lecker ist, wenn man es mit Esslöffeln ist, aber es sättigt halt.
Kurz nach Hellvik beginnt die Steinknubbellandschaft. Als habe ein Riese seinen Sack Murmeln ausgeschüttet, so Stapeln sich abgerundete Felsen aufeinander. Dazwischen kann man wohnen, ganz idyllisch, wenn man nicht unbedingt grün und Wiese mit Bäumen um sich haben möchte.
Vor Egersund gibt es noch eine Landstraße mit der Nummer 426, die zwischen Häusern mit Privatwegen einfach so endet. Du fährst über die Eigerøybrücke und spätestens da hätte mir auffallen müssen, dass es sich um eine Insel handelt, also gar nicht auf meiner Route liegen müsste.
Trotzdem ist es interessant, zum anderen Ufer zu schauen, wo wir gerade entlang gefahren sind, und bis zum Campingplatz Skadberg war das auch noch lustig. Aber dann hüllt sie uns ein, die erste Regenfront seit Tagen. Pisselig, dünne Regenstreifen mit einem so hohen Nässegrad, dass ich meinen könnte, ich würde durch einen See fahren.
Egersund. Das kleine Haus an der Straßenecke mit den beiden Schornsteinen bleibt mir gut in Erinnerung. Weniger die sauberen Einkaufsstraßen, die gepflegten Häuser einer Kleinstadt, vor der die Bewohner am Wochenende lieber in ihre Sommerhäuser flüchten. Oder in ihre Berghütten im Winter.
Wohlgemerkt. Das ist mein emotionaler Eindruck, der mit der Wirklichkeit nicht unbedingt einher geht. Aber vielleicht sitzen die Menschen ja alle vorm Fernseher und fiebern der ersten Goldmedaille im Zehnkampf entgegen, die ein smarter Junge namens Markus sich an diesem Tag holt.
Parkplatzsuche südlich des Städtchens in einer blühenden, grünen Felswasserlandschaft. Die 44 bleibt schon meernah, sodass wir nur hier und da kleine Abstecher durch unwirtliches Land in kleine Orte machen müssen, um den Eindruck der Küstenlandschaft zu intensivieren. Nicht immer schlagen diese Sträßchen einen schönen Bogen zurück, sodass wir die umgekehrte Sicht auf die Landschaft um uns genießen können.
So werden aus den 54 km Fahrtstrecke in einer Stunde am Ende 87 km in sechs Stunden. Aber dafür gibt's auch Landschaft satt. Der Parkplatz für die Nacht mag noch so verborgen liegen, doch sehe ich als erstes ein Fahrzeug mit Braunschweiger Kennzeichen unterm Dachzelt stehen. Und obwohl ich dreißig Jahre in der Stadt gearbeitet habe, ist mir in acht Reisejahren niemand unverhofft begegnet, den ich von dort kannte.
Lediglich in einer bayrischen Waldstrasse kam mir eine Frau aus dem Dorf entgegen, wo wir gelebt haben, und ihren geschiedenen Mann zum Nachbarn hatten. Aber das ist eine andere Geschichte.Meer informatie