• thehikingtrash aka Magpie
  • Phoe nix
мар. – авг. 2023

Pacific Crest Trail

Taps taps taps für nen paar tausend Kilometer... Читать далее
  • Wildlife

    23 июня 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☁️ 14 °C

    Liebes Tagebuch, heute wurde meine Liste der wilden Tiere, die ich unbedingt in big America sehen wollte, fast komplett. Nur der Cougar (Puma) fehlt noch. Aber Niko sagt immer, ich soll mir das nicht wünschen. Ist mir egal, ich will ihn unbedingt mal sehen.
    Nachdem wir unseren Plan, ein paar Tage lang auf dem OCT zu laufen, nun völlig aufgegeben haben, liehen wir uns zwei Räder aus. Damit wollten wir die Gegend erkunden. Wir fuhren zum nächsten Ort mit Supermarkt um neues Gas zu besorgen. Es ist ein tolles Gefühl plötzlich so schnell voran zu kommen. Ein kleines Stück konnten wir am Columbia River entlang fahren. Plötzlich sahen wir einen riesigen Weißkopf Seeadler ganz nah neben uns fliegen. Er landete im Baum, wo noch viele andere saßen. Für uns war das etwas sehr besonderes. Später erfuhren wir, dass es hier recht gewöhnlich ist, welche zu sehen.
    Auf dem Rückweg machten wir Halt bei einer sehr guten Fish 'n chips Bude. Als wir später über eine Brücke eines kleinen Flusses fuhren, sahen wir einen Fischotter der hinter Enten herjagte. Und auch einen riesigen Elk bekamen wir zu Gesicht. Er stand einfach am Straßenrand und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    Ich war ganz entzückt von all diesen wilden Tieren, an denen wir so nah dran waren.
    Am Abend machten wir noch ein Feuer und grillten Würstchen für Hotdogs darüber. Ich liebe die amerikanischen Campingplätze. Jeder Platz hat seinen eigenen Firepit und alle machen abends Feuer und Barbecue. Die Plätze sind auch viel wilder als in Deutschland. Das wird mir fehlen.
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  • A blast from the past: Atomic Motel

    24 июня 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 18 °C

    Liebes Tagebuch. Heute ging die Reise weiter nach Astoria. Dort wollen wir morgen ein bißchen meinen Geburtstag feiern.
    Vom State Park mussten wir erstmal 5 Meilen an der Straße zurück zur Bushaltestelle latschen. Bah. Es gibt eigentlich beim Wandern nichts schlimmeres als Asphalt. Wir versuchten mit unseren wunderschönen Daumen Autos zum Anhalten zu bringen. Leider ohne Erfolg. An der Haltestelle trafen wir erneut PCT hiker, die vorm Schnee an die Küste geflohen waren. Den Busfahrer kannten wir auch bereits und er fragte uns wie wir die Tage am Meer verbracht hatten und gab uns ein paar Tips für das beste Seafood in Astoria. Die Fahrt dauerte nur knapp 10 Minuten und schon konnten wir die Stadt an der Mündung des Columbia River erkunden. Natürlich ging es erstmal zur legendären Fish & Chips Bude, die uns vom Fahrer ans Herz gelegt wurde. Ja wenn man nur ein Gericht anbietet muss es ja gut sein. Und das war es. Und günstig dazu auch noch. Nach dem Snack ging es zum Atomic Motel, wo wir zwei Übernachtungen gebucht hatten. Es machte seinem Slogan alle Ehre: "Blast to the past with us"
    Ja die Zimmer waren ein "blast from the past". Etwas runtergekommen und auf 50s gemacht. Das ganze zum Preis eines modernen 4 Sterne Hotels, aber fast das günstigste Hotel in Astoria. So ist es wohl an diesen beliebten Küstenorten... alles ist teurer als nötig. Die Leute zahlen es. Wir auch. Aber es sollte sich lohnen!
    Den Abend ließen wir unter der mächtigen Astoria-Megler Brücke ausklingen. Heimlich tranken wir unser IPA am Ufer, während wir die Kormorane und einen Seehund im Sonnenuntergang beobachteten.
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  • Geburtstaaaag in Astoria

    25 июня 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☁️ 13 °C

    Liebes Tagebuch. Heute war ein besonderer Tag, denn es war Geburtstag! Der kleine Niko wurde 41. Doch seine Wünsche für den Tag ähnelten eher einem 12 Jährigen. Wir hatten sehr viel Spaß, Astoria eignet sich einfach hervorragend für einen Geburtstag. Vor allem wenn man Fan vom Ozean, Seafood, Eisenbahn und Arcades und den Goonies ist.
    Der Tag ging los mit einem ordentlichen Frühstück bei Pig 'n Pancakes. Niko nahm natürlich gleich schon zum Frühstück was mit Crab. Ich nahm Pancakes. Und dazu einige Tassen Kaffee. Das ist so toll hier, dass einem die Tasse immer nach gefüllt wird, sobald sie nur halbleer ist.
    Nach dem Frühstück gingen wir zur Trolley Station. Eine große Attraktion hier in Astoria. Ein auf alt gemachter Eisenbahn wagon fährt am Columbia River hin und her. Während der Fahrt erzählt eine Frau Dinge zu den verschiedenen Orten, die man sieht. Heute war sogar ein Kameramann an Bord, der alles fröhlich mitfilmte.
    Unser Ziel war Pier 39, wo sich Seelöwen befinden sollten. Zu Fuß wären wir vermutlich schneller gewesen. Der Zug hielt ständig an und fuhr vermutlich nicht schneller als 5 kmh. Es war trotzdem eine lustige Fahrt. Nur leider waren die Seelöwen nicht mehr da.. Kurz war ich etwas traurig. Doch Pier 39 hatte noch anderes zu bieten. Vor allem die heißbegehrten Crabs. Wir kauften uns eine und teilten sie. Dazu noch geräucherte Austern. Niko war jetzt schon hin und weg von dem Tag. Er wusste heute genau was er wollte und bestimmte fröhlich was er als nächstes machen wollte. Das gefiel mir sehr gut, mal keine Entscheidungen treffen zu müssen.
    Als nächstes ging es zu dem Haus von den "Goonies". Ein Film den Niko als Kind sehr gerne geguckt hat und immernoch von begeistert ist. Ich machte ein Foto von ihm und dem Haus und dann ging es auch schon wieder weiter. Wir gönnten uns einen ziemlich leckeren Milchshake. Dann ab nach Downtown und gucken was da so los ist. Wir kamen an einem Arcade vorbei. Juhuu endlich mal wieder spielen!! Wir kauften uns ein paar tokens um sie in die Videospiel Maschinen zu schmeißen und ordentlich los zu daddeln. Hier blinkte alles und war bunt. Der perfekte Ort für einen Geburtstag. Und sooo typisch amerikanisch alles 😅
    Es fiel mir schwer dort weg zu gehen. Doch Niko hatte noch mehr Pläne. Es musste unbedingt nochmal was gegessen werden. Wir entschieden uns für "Mo's". Leider war das Essen ziemlich enttäuschend, es hatte mehr was von Kantinen Essen als einem Restaurant. Naja, kann ja nicht alles perfekt sein.
    Am Abend setzten wir uns nochmal an den Columbia River und ließen den Blick über das Wasser streifen. Das war ein sehr schöner Tag und sehr entspannter und doch abwechslungsreicher Geburtstag.
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  • Hin und her und her und hin

    26 июня 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 25 °C

    Liebes Tagebuch. Ach was war gestern für ein schöner Tag. So schön, dass ich heute mit wunderbarer Laune aufgestanden bin. Aber natürlich macht mir die baldige Abreise der kleinen Mariam zu schaffen. Wie gehts dann weiter? Was werde ich tun? Treff ich mich mit unserer alten Trail Family oder gehe ich auf eigene Faust und gucke wen ich so kennen lerne. Ja und was passiert in der Zeit bis ihr Flug geht. Dieser Frage sind wir auf der Rückfahrt nach Portland nachgegangen. Da es von Portland nur 50 Minuten mit dem Bus zurück zum PCT sind haben wir uns entschlossen nochmal 50 bis 80 Meilen (je nach Schnee) zusammen zu wandern. Das Wetter soll gut werden. Und die Aussicht noch so viel Zeit miteinander hier zu verbringen wie es geht stimmt uns beide fröhlich. Bevor es losgehen kann müssen wir unsere Vorräte aufstocken und unsere Spikes und Eisäxte bei Molly und Quentin abholen. Da wartet auch noch ein neuer Rucksack auf mich. Bei meinem ist nach nur knapp 800 Meilen das Material gerissen. Klarer Garantiefall. Die Firma Hyperlite Mountain Gear hat dann innerhalb von drei Tagen einen neuen Rucksack geliefert. Bei meinem Zelt hat es fast zwei Monate gedauert bis die Firma und der Händler es gebacken bekommen haben mir Ersatz zu schicken. Trotzdem bin ich traurig den alten Rucksack zurück schicken zu müssen. Hat er mir doch so gute Dienste geleistet und so viele Spuren des Trails an sich. Und ansonsten hat er noch keine Nennenswerte Schäden. Es ist ein schwerer Abschied, als ich den Karton dem unfreundlichen Postbeamten übergebe. Warum sind die Mitarbeiter der Postfilialen (abseits des Trails) immer so mies drauf? Um die Stimmung etwas zu heben sind wir nochmal zu ein paar Food Trucks: Tacos, Tostadas und Papayasalat. Lecker.
    Für unseren Resupply haben wir einen neuen Lieblingsladen Winco. Alles steht auf Paletten und es wirkt eher wie eine Lagerhalle, ABER es ist extrem billig. Teilweise billiger als Walmart. Zum Beispiel: Ramen für 28 Cent anstatt 39 Cent (oder 2$ bei manchen Abzockerläden), Protein Puck Riegel für 1,25$ anstatt 2,50$. 12x Fig Bar für knapp 7$. Für sieben Dollar bekommt man sonst max 6 Stück. Es ist ein Traum. 😂
    Dann gehts mit vollem Rucksack in ein schäbiges Motel in der Nähe des Central Transit Centers wo morgen früh unser Bus abfährt. Immerhin ist die Glotze groß und es gibt angeblich Frühstück, was ja hier nichts zu bedeuten hat. Hotel Frühstück ist hier ein weiter Begriff. Im Atomic Motel waren es eine Tasse Kaffee und ein Muffin... Wir werden sehen.
    Am Abend sind wir ganz schön kaputt vom ganzen Organisieren und Reisen. Wir gucken noch eine Folge Naked & Afraid bevor wir die Äuglein schließen.
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  • Auf nach Washington

    27 июня 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 21 °C

    Liebes Tagebuch. Heute haben wir wieder den PCT betreten. Über die Bridge of the gods ging es hinüber nach Washington. Ich bin ziemlich motiviert und freue mich auf die nächsten 6 Tage. Diese werden erstmal die letzten für mich auf dem PCT sein. Wer weiß vielleicht komme ich irgendwann wieder.
    Alles ist grün und sehr urwaldmäßig. Als ich um eine Ecke biege, steht Niko still da und lauscht. Irgendwas raschelt sehr laut. Wir machen unsere üblichen Rufe um die Bären zu warnen. Kurz darauf springt, nur ein paar Meter vor uns, ein ziemlich großer Bär aus dem Gebüsch, rennt über den Trail und verschwindet auf der anderen Seite. Mein Herz steht kurz still. Freude und Angst sind gleichermaßen groß. War er doch sehr nah. Aber vermutlich hatte der Bär mehr Angst als ich. Niko ist völlig gelassen, was mich wundert 😅
    Wir kommen an einem See vorbei. Da es heute ziemlich warm ist, springen wir sofort hinein. Das erste Mal überhaupt, dass wir auf dem Trail baden gehen. Und es tut sooo gut! Genauso habe ich es mir auf dem PCT vorgestellt, in schöne erfrischende Seen zu springen und dem erschöpften Körper was gutes zu tun. In der Wüste gab es das nicht.
    Ich hoffe diese Gelegenheit kommt in den nächsten Tagen nochmal.
    Nach dem See ging es fast nur noch bergauf. Die Rucksäcke mit 5 Tagen Essen gepackt machten es nicht leichter. Auch sind wir ein bisschen aus der Übung gekommen. Aber wir wissen, dass man da auch schnell wieder rein kommt. Am Campspot angekommen, bauen wir unsere Zelte auf, kochen und hängen zum Schluss wieder das Essen im Baum auf. Heute wissen wir mit Sicherheit, dass hier Bären leben. Also gebe ich mir große Mühe den Essenssack so hoch wie möglich zu hängen, damit er morgen noch da ist.
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  • Jurassic World

    28 июня 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 19 °C

    Liebes Tagebuch. Heute sind wir fast 18 Meilen durch einen Urwald, über Kämme und Berge gewandert. Der Tag begann mit einem knackigen Anstieg entlang von mit Blumen bewachsenen Hängen und durch einen grünen Tunnel. Die Natur hier ist sehr wild und ursprünglich. Irgendwann führte der Weg hinab in einen Urwald und anstatt Bären erwarteten wir eher Dinosaurier hinter jeder Biegung. Der PCT ist ja meist ein schmaler Pfad, hier war er auch noch sehr überwachsen. Überall ranken sich Pflanzen und die Bäume sind mit Moos bedeckt. Kleine Rinnsale und große Bäche plätschern durch die Schluchten. Es ist heiß und stickig. Die einzigen Menschen die wir treffen sind zwei Opas und eine vierköpfige Familie. Die Wildnis gehört uns fast alleine und wir genießen es sehr. Natürlich jauchzen wir immer fleißig um die Bären wissen zu lassen, dass wir durch ihren Garten wandeln. Aber schnell holt uns die harte Realität des Trails wieder ein. Wir müssen wieder auf den Kamm und da es da oben kein Wasser gibt werden alle Flaschen voll gemacht. Wir schwitzen und die Beine tun weh während wir langsam die Switchbacks hochstapfen. Oben angekommen stehen wir auf einer Kuppe und haben eine irre Aussicht auf den alles dominierenden Mt. Hood und den mächtigen Columbia River, der sich durch das Tal schlängelt. Hier ist alles so groß. Wir nutzen den Ausblick um unser Abendessen zu kochen. Im Camp wird nicht gegessen, da es nur unnötig Tiere anlockt. Mit vollem Bauch geht es noch eine halbe Meile weiter bis wir auf eine alte Dirt Road treffen, die sich hervorragend zum Zelten eignet.
    Liebes Tagebuch, es scheint als wenn heute nicht so viel geschehen sei, aber wir sind trotzdem völlig zufrieden und voll mit den Eindrücken der Natur. Gute Nacht.
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  • Whacky Jacky

    29 июня 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 26 °C

    Liebes Tagebuch. Heute verlief anders als geplant. Eigentlich hatten wir vor, 18 Meilen zu gehen. Auch wenn wir dazu keine Lust hatten, doch unser Essen würde irgendwann zu knapp werden, würden wir heute weniger Meilen machen. Nach einer längeren Periode von gutem Schlaf, schlafe ich seit 2 Nächten wieder schlechter. Nervig und kräftezährend. Auch Niko war heute schlapp. Das lag auch an der Hitze. 30 Grad und schwül. Heute sollte es 9 Meilen den Berg hoch gehen und ohne Wasserquelle. Also zusätzlich auch noch viel schleppen. Doch wie es der Zufall will kreuzte der Trail heute die Windriver Highway. Also entschlossen wir uns in die nächste Stadt zu hitchen um mehr Essen zu kaufen, damit wir unsere Etappe einfach um einen Tag verlängern und somit weniger Meilen pro Tag machen müssen. Immer dieses planen...
    Wir mussten nicht lange warten, bis ein Van hielt. Drinnen saß ein ehemaliger Pct Hiker, der sich freute uns helfen zu können. In Carson erledigten wir unseren Einkauf in einem kleinen Laden und gingen danach ins Café nebenan, um unsere Elektronik aufzuladen. Natürlich gönnten wir uns auch Leckereien. Milchshakes und Sandwich. Wir hätten dort ewig sitzen können. Irgendwann schafften wir es los zu gehen, stellten uns an die Straße und versuchten zurück zu hitchen. Ziemlich schnell hielt ein Auto. Eine Frau mit schiefem Grinsen, Zigarette im Mund und lachenden Augen guckte aus dem Fenster und freute sich offensichtlich wie bolle, dass endlich wieder Pct Hiker da sind. Sie stellte sich uns mit "Whacky Jacky" vor. Passte ganz gut zu ihr. Wir durften hinten bei ihrer Hündin "Crazy Gracy" sitzen, die ziemlich niedlich war.
    Während der Fahrt redete whacky Jacky ohne punkt und komma, lachte über sich selbst und sagte immer wieder wie sehr sie Pct Hiker liebt. Wir waren ihre ersten dieses Jahr, deswegen war sie wohl so aufgeregt. Bisher hatten alle Trailangel, die wir getroffen haben, einen kleinen Knall.
    Zurück auf dem Trail bauten wir unsere Zelte direkt beim nächsten Campspot auf. Ein wunderschöner Platz, wieder glaubte man, jeden Moment kommt ein Dinosaurier um die Ecke. Alles so dicht bewachsen und riesige Bäume. Es war mittlerweile so heiß, dass wir uns den Rest des Tages an den Fluss setzten, die Füße rein hielten und im Schatten dösten. Das war eine gute Entscheidung, die wir heute getroffen haben. Morgen müssen wir dann den Berg hoch, also früh aufstehen um der größten Hitze zu entkommen.
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  • Duell mit Balu 1:0

    30 июня 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 22 °C

    Liebes Tagebuch. Heute war mal wieder was los auf dem Trail. Ist ja immer was. Wir sind extra früh los, denn es sollte mal wieder sehr warm werden und wir hatten einen acht Meilen Anstieg zum Frühsport zu bewältigen. Also lieber mehr Zeit in der kühlen Morgenluft und dann mittags ne ordentliche Siesta. Dazu noch Wasser für zehn Meilen. Das ganze hochgelatsche war dann halb so schlimm. Alle zwei Stunden eine kurze Pause. Für unsere zweite Pause fanden wir eine freie Fläche mit schöner Weitsicht. Von hier war es nur noch knapp zwei Meilen bis zum höchsten Punkt des Tages. Als wir oben abkamen sah ich schon um die Kurve herum Wildblumen und in der ferne Mt. Adams. Ein paar Schritte weiter sah ich ihn dann, den Bär. Er stand da. Ziemlich groß, schwarz und mit einer hellen Nase. Süß, aber halt auch nicht. Unsere Blicke trafen sich. Ich guckte. Er guckte. Ich guckte und kniff den Schließmuskel zusammen, nahm die Arme hoch, ging langsam ohne meinen Blick abzuwenden rückwärts und informierte Mariam, die von hinten kam, was dort in den schönen Blumen stand. Dann sah sie ihn auch. Und er sie. Starren. Wir machten krach, wie wir es alle 30 Sekunden machen wenn wir durch den Wald wandern, doch das hatte der Bär wohl nicht gehört oder es hatte ihn nicht interessiert oder neugierig gemacht. Was auch immer. Der Bär lief davon. Die Schlacht war gewonnen. Ich musste erstmal tief durchatmen. Es war anders als vorgestern, wo der Bär ganz offensichtlich Schiss hatte und weg raste.
    Wir warteten einen Augenblick bevor wir den Platz betraten. Dann hatten wir die Blumen und die Aussicht für uns. Laut unserer Karte und dem Aussehen auch ein Zeltplatz. Beim nächsten mal...
    nicht. Wir gingen weiter. Es ging bergab am steilen Hang entlang. Alles war komplett zugewuchert. Perfekt um unplanmäßig erneut in einen großen schwarzen Teddybär zu laufen. Wir intensivierten unsere "Jucheee" Rufe. Irgendwann öffnete sich das Dickicht und wir betraten einen großen alten Wald. Siesta. Wir legten uns unter großen Kiefern in den Schatten und dösten vor uns hin, nachdem wir unseren Hunger gestillt hatten. Ein Ohr immer auf Alarm. Es blieb ruhig und nach fast zwei Stunden ging es weiter. Wir erreichten ein Lavafeld. Zerklüftete Brocken türmten sich auf. Dazwischen zerrupfte Bäume und Moos. Es sah unglaublich wild aus. Der Weg bog irgendwann rechts ab und führte uns durch das Feld hindurch. Hut ab vor dem Menschen, der hier den Weg geplant hat. Wir erreichten das Crest Camp neben einer Dirt Road, die ganz schön viel Verkehr hatte dafür, dass sie gefühlt durchs nirgendwo geht.
    Wir wurden von einem älteren Wanderer begrüßt. Nach kurzem Plausch kam heraus, dass er schon weiter im Norden war, aber wieder umgekehrt war. Der Trail ist wohl vom Schmelzwasser geflutet. Ja ok. Ist immerhin kein Schnee. Der ist aber wohl trotzdem auch noch da. Als Bonus soll wohl alles voller Mücken sein. Wir gucken uns das erstmal selber an. Er wirkte eh etwas hilflos und verloren. Seine Frau würde ihn morgen abholen. Wir machten unser Abendessen, Ramenbomb, und dann etwas Yoga und Quatsch bevor wir vor den Mücken in die Zelte flohen. Als ich in meinem Zelt lag sah ich, dass sich unter der Regenplane bereits eine Spinne ihre Fäden gezogen hatte und dabei war Fliegen und Mücken einzuspinnen. Gut so. Wie TV gucken.
    Liebes Tagebuch. Das war ganz schön aufregend heute. Für den Rest des Tages hatte ich das Bild des Bären vor Augen. Wie er in den Blumen steht und hinter ihm die irre Kulisse.
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  • Indian heaven wilderness & mosquito hell

    1 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 22 °C

    Liebes Tagebuch, während ich diesen Eintrag schreibe, liege ich im Zelt, während von außen tausende von Mücken zu mir rein wollen. Sowas habe ich bisher nur in Schweden erlebt. Es ist wahnsinnig und macht mich völlig irre. Zum Glück ging es mit den Mosquitos erst ab den paar letzten Meilen los. Der Tag vorher war aber ziemlich schön. Sehr abwechslungsreich. Washington gefällt mir sooo viel besser als Südkalifornien. Es fühlt sich ziemlich wild an hier. Allein das wir jetzt regelmäßig Bären sehen.. und heute Nacht rief ein Uhu. Direkt über unseren Zelten. Er war wahnsinnig laut. Und der Ruf klang sehr beeindruckend und besonders.
    Der Trail heute verlief durch die indian heaven wilderness und war landschaftlich wunderschön! Es lag wieder Schnee. Aber nur an ein paar Stellen, das war ok. Dort wo der Schnee geschmolzen war, stand der Trail unter Wasser. An manchen Stellen war plötzlich ein riesiger See, wo normalerweise keiner ist. Durchwaten hieß die Devise. ( siehe Video) Zum Glück war es wieder sehr warm, sodass es nicht so schlimm war.
    Nachdem wir gestern schon wieder einen Bären gesehen haben, der erst keine Anstalten machte weg zu laufen, riefen und sangen wir die meiste Zeit. Niko hat jetzt schon einige ziemlich geniale Lieder gedichtet!
    Und trotz unserer Lautstärke, kreuzte ein Fuchs unseren Weg. Auch er war eher neugierig, statt ängstlich. Oberhalb des Trails blieb er stehen und guckte uns lange, mit seinen großen Ohren, an. Wir schauten zurück und redeten mit ihm. Irgendwann wurde es ihm wohl zu langweilig und er trotte gemächlich davon. Er war wunderschön. Das Fell weiß, braun gefleckt und flauschig.
    Solche Erlebnisse machen mich glücklich. Deswegen bin ich hierher gekommen.
    Pause machten wir am Blue Lake. Einem See mit Kristall klarem Wasser und blau schimmernd. Das Wasser war eiskalt und der Wind nahm zu. Deshalb traute ich mich leider nicht rein. Stattdessen schaute ich den Fröschen zu, wie sie in der Sonne saßen und faulenzten. Ich hätte hier am liebsten den ganzen Tag verbracht, doch leider mussten wir weiter. Ich freue mich schon darauf, wenn ich endlich mal faul am See liegen kann und weiß, dass ich nicht voran kommen muss.
    Das ist nun mein letzter Eintrag vom Trail. Ich bin froh Nachhause zu kommen. Der Trail war für mich eine große Herausforderung. Ich habe so viel erlebt und viel gelitten. Den Rest des Sommers möchte ich noch genießen. Ich weiß aber auch, dass ich mich zurück sehnen werde. Denn so schwer es auch war, eine Sache gibt es in meinem anderen Leben leider viel zu selten. Innere Ruhe. Das klingt jetzt vielleicht paradox aber so ist es. Wenn ich laufe, spüre ich keine innere Unruhe mehr in mir. Das einzige was es zu bewältigen gibt, ist der Weg. Ein "einfacher" Pfad ohne die ganzen Tücken des zivilisierten Lebens.
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  • Die Verfolgungsjagd

    2 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ 🌙 19 °C

    Liebes Tagebuch. Der Tag begann so wie der Letzte geendet hatte. Mit Mücken. Die kleinen Blutsauger warteten nur darauf, dass wir unsere Zelte aufmachten. Also im Zelt die volle Rüstung anlegen und schonmal alles andere zusammenpacken, während die Kunden Schlange standen. Mit gemütlich Kaffee trinken war auch nichts. Schnell den Superkeks "Complete Cookie" unter das Mückennetz geschoben und dann los. Der Kaffe kam kalt aus der Flasche direkt durchs Netz. Dazu der liebliche Klang der Mücken: Bzzzzzzzzzzz. Wie ein Tinitus. Dazu war alles noch nass, gab es hier nicht nur Mücken sondern auch Kondensation satt. Das Zelt wog plötzlich das doppelte. Aber das war das kleinste Problem. Wir setzen uns in Bewegung und unsere treuen Fans folgten uns. Es war noch früh und recht kühl, aber sobald die Sonne raus kam wurde es ganz schön warm unter der Regenjacke und Windhose. Da half nur weiter gehen. Einfach nicht anhalten. Und das taten wir. Der Schwarm, der uns folgte wurde mal größer und wieder kleiner. Wir überquerten eine Straße und stiegen in ein Tal ab, durch das ein Bach floss. Ja und plötzlich waren die Mücken so gut wie verschwunden. Nur noch ein paar wenige waren übrig geblieben. Wir hatten sie angehängt und nutzen die Gunst der Stunde um eine ausgedehnte Pause zu machen. Ein Wanderer kam aus der anderen Richtung vorbei und deutete an, dass die bugs ja wohl really bad wären. Ja geh mal nen Stück weiter. Bevor er in sein Unglück schritt hatten wir noch eine gute Unterhaltung. Wenn man so wenig Menschen trifft wie in den letzten Tagen wird es wieder besonders und interessant. Während er sich ein paar Meter weiter aussaugen ließ genossen wir unsere Wraps. Happy Trails.
    Dann ging es ziemlich steil bergauf. Immer durch diesen riesigen tiefen alten dichten Wald. Allerdings steigt auch mit jedem Höhenmeter die Anzahl der Mücken um 1000%. Oben angekommen kann man durch die Bäume ein ganz kleines bischen von Mt. Adams sehen, der plötzlich ganz nah ist. Wir treffen auf eine kleine Wiese. An einem Baum hing eine Liste mit Nummern von Trail Angeln, die einen zwei Meilen weiter am Trail abholen und nach Trout Lake fahren. Ich rufe die erste Nummer an. Gerry geht dran und sagt, dass wir für die zwei Meilen ja noch 40 Minuten brauchen. Er wäre in 25 Minuten da. Ja gerne.
    Ja und als wir ankamen stand er da. Auf der Fahrt erzählte er uns alles was wir über den Ort wissen müssen: Essen, Wlan, Laundry, Bier, Camping undundund. Außerdem klärte er uns über ein Feuer auf, dass wohl gerade am Columbia River ausgebrochen sei. Na prima. Zwar keine direkte Bedrohung aber Straßen könnten gesperrt werden etc. Schon heftig mit den Feuern hier. Er setzte uns beim General Store ab, sowas wie der Mittelpunkt des Ortes. Dort gab es auch alles für PCT Hiker: Picknicktische, Strom, Infos. Wir trafen eine Wanderin und quatschten über den Trail und alles mögliche, während wir uns ein kaltes wohlverdientes Bier gönnten. Dann ging es zum Cafe zum Essen fassen. Burger. Auch wenn es wohl nicht der Beste auf dem Trail war, nach 6 Tagen wandern schmeckt jedes Essen ganz hervorragend.
    Dann stiefelten wir in den County Park zum Zeltplatz wo wir den Tag ausklingen ließen. Und das Beste: keine Mücken!!! Als die Sonne unterging kam dann noch der Vollmond hervor und wir sahen ihm zu wie er langsam am Himmel empor stieg. Was für ein schöner Abschluss für diese Etappe.

    Liebes Tagebuch. Obwohl wir heute fast nur durch den Wald gelaufen sind und von Mosquitos gejagt wurden war der Tag besonders. Es war Mariams letzter Tag auf dem Trail. Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen wie es ohne sie sein wird. In der ganzen Zeit waren wir nur zwei Tage von einander getrennt. Den Rest haben wir alles zusammen erlebt und durchgestanden. Jeden Tag Quatsch gemacht. Aber ich verstehe auch warum sie geht. Ich bin mir unsicher wie die Reise für mich weitergeht. Washington hat mich mit seinen tiefen Wäldern und schneebedeckten Bergen in den Bann gezogen. Dazu noch die ganzen Tiere. Es ist wild hier. Aber ich wäre so gut wie alleine. Im Süden könnte ich mit Crispy und Propeller und 100 andern Leuten durch Oregon wandern. Es ist nicht einfach eine Entscheidung zu treffen.
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  • Another day in Trout lake

    3 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ 🌙 20 °C

    Liebes Tagebuch. Hier in Trout Lake lässt es sich gut aushalten. Neben unserem Zelten fließt ein Bach in dem wir heute viel gebadet haben. Bei den hohen Temperaturen zur Zeit ist das eine wahre Wohltat! Wir bastelten Schiffchen aus Naturmaterialien und ließen sie schwimmen. Niko bastelte noch einen Alf aus einem Pinecone (siehe Bild). Außerdem sind wir nochmal nen schönen Burger essen gegangen und haben uns beim general store öfter ein kühles Getränk besorgt. Das Örtchen ist so friedlich und entspannt. Alle sind mal wieder wahnsinnig nett und hilfsbereit untereinander und auch zu uns! Übermorgen muss ich nach Portland. Eine Fahrt dorthin zu organisieren ging wieder ratz fatz und ohne Probleme. Das Feuer hat sich wohl stark vergrößert.. und ist noch nicht im Griff. Ich hoffe das alles klappt mit der Fahrt..
    Abends reflektierten Niko und ich nochmal unsere Reise, während wir am Bach saßen und auf den Supermond warteten.
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  • Independence Day - Tag der Entscheidung

    4 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 29 °C

    Liebes Tagebuch. Heute war dieser fragwürdige Feiertag "Independence Day". Schon merkwürdig wie man die Übernahme von Land, die Vertreibung und Ausrottung der indigenen Bevölkerung feiern kann. Wir halten uns den Tag über von allem fern. Aber wir stellen auch fest, dass hier auch nicht so die Lutzi abgeht. Wenig Fahnen und nur wenig Geböller. Hoffentlich auch wegen der höchsten Waldbrandgefahr. Gegen Mittag sind wir mal zum General Store gegangen, um unsere Fahrt zum Flughafen zu organisieren und die Vorräte für den Tag aufzustocken. Dann machten wir noch einen kleinen Stopp beim Taco Wagen. 5 Sterne.
    Den Rest des Tages verbringen wir an unserem Bach. Planschen. Resen. Wir reflektieren unsere Reise und quatschten darüber wie es sein wird getrennte Wege zu gehen. Das passt auch irgendwie zum Independence Day. Nur anders. Ohne Genozid und Aliens. Wir sind uns einig, dass es bis hier hin eine ganz besondere Erfahrung war. In all ihren Facetten. Und wir reden darüber was wir machen, wenn wir uns wieder sehen: in die Heide gehen und Pilze sammeln. Die Vorstellung beruhigt.
    Liebes Tagebuch.
    Ich habe mich entschlossen nach Mariams Abreise wieder nach Trout Lake zurück zu kommen und weiter nach Norden zu gehen. Der nächste Abschnitt sind 70 Meilen. Ich möchte gucken wie es sich anfühlt. Zurück gehen oder irgendwo aussteigen geht immer noch. Falls es doof wird kann ich zu den Anderen stoßen. Da wäre viel Quatsch möglich. Aber ich Ich bin auch Reisemüde. Wieder in einem Bus sitzen. Fahrten organisieren. Den richtigen Zeitpunkt abpassen. Geld ausgeben. In Trout Lake bin ich wieder in ein paar Stunden. Außerdem schmilzt der Schnee extrem schnell und bald werden mir die ersten Southbounder (Hiker die von Nord nach Süd laufen) entgegenkommen. Darunter auch bekannte Gesichter. Dazu diese wilde Natur. Es war wirklich nicht einfach sich zu entscheiden.
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  • Goodbye Burgerland

    6 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 40 °C

    Liebes Tagebuch. Nun ist der Tag gekommen und der Abschied fällt mir viel viel schwerer als ich dachte. Mitten in der Nacht ging es los zum Airport Portland. So toll und lieb wie Niko ist, hat er mich dorthin begleitet🙂
    Nun sitze ich in Las Vegas und warte auf meinen Anschluss Flug.
    Hier blinkt alles und ist bunt. Überall stehen natürlich Spielautomaten. Das finde ich sehr gut, dann gehen die 5 Stunden hoffentlich schneller rum und mit bisschen Glück, gewinne ich so viel Geld, dass ich direkt wieder nach Portland zurück fliegen kann😅 Nee. Ich weiß, dass die Entscheidung, zu gehen, für mich richtig war. Auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt. Ging aber nicht mehr. Nervlich hab ich das nicht mehr gepackt. Keine Ahnung wie andere das machen 😅 Naja so sind eben alle unterschiedlich.
    Ich bin mir aber seeehr sicher, dass ich zurück kommen werde. Von Washington hätte ich gerne noch soo viel mehr gesehen und auch Oregon ist nochmal mehr zu einem Zuhause geworden. Der Pazifik...Und die riesigen weiten Wälder.
    Es ist so komisch jetzt allein zu sein, ohne Niko. Haben ja schließlich fast 4 Monate jeden Tag gemeinsam erlebt. Wer mich kennt weiß, dass ich damit natürlich auch Schwierigkeiten hatte😋 aber wir waren schon ein ziemlich gutes Team!
    Und Respekt an Niko, dass er meine Ausraster und miesen Launen ertragen hat!! Er hat mir immer beigestanden und es einfach so hingenommen wie es ist. Dafür bin ich wahnsinnig dankbar.
    Ich wünsche ihm, dass er Kraft hat weiter zu machen und ihm das Wandern weiterhin gut tut!
    Aber da bin ich mir ziemlich sicher. 🙂
    Gestern wurden wir von der Tochter der general store Besitzerin nach Portland gefahren. Die musste eh dahin um bei Costco Großeinkauf für den store zu machen. Bald kommen viele Hiker, da muss der Laden in Trout lake ordentlich aufgefüllt sein.
    Während der Fahrt hatten wir eine gute Sicht auf das Feuer. (Siehe Bilder) Traurig aber auch beeindruckend zu sehen. So viel Rauch... Die Firefighters sind im vollen Einsatz und trotzdem sind erst 5 % des Feuers bekämpft. Es könnte wohl noch bis August dauern bis es vollkommen gelöscht ist. Völlig wahnsinnig..
    In Portland angekommen holten wir meine restlichen Sachen bei Quentin und Molly ab. Dann ging es ein letztes Mal (für mich) mit dem Uber zum Hotel. Hatten ja oft nicht so gute Erfahrungen mit den Uber Fahrern. Gestern hatten wir aber mal richtig Glück. Er sah gleich, dass wir Hiker sind und fragte ob wir den PCT laufen. Er war total begeistert und erzählte uns, dass er schon lange den Traum hat den PCT zu gehen.
    Beim Hotel angekommen, gingen wir gleich wieder los um noch paar Besorgungen zu machen. Außerdem wollte ich unbedingt noch ein letztes Mal nen Burger essen und nen Milchshake trinken.
    Zum ersten Mal gingen wir zu Wendy's, auch ein Burger Fastfood Laden. Ich bestellte und wollte mit Karte zahlen. Irgendwas funktioniert "anscheinend " nicht, woraufhin der Typ an der Kasse meinte "Never mind, just take the food". Einfach so? Wow ich war begeistert, sowas hab ich noch nicht erlebt 😀
    Heute war es noch heißer als gestern. Keine Ahnung wann ich so eine Hitze zuletzt erlebt habe. Ich war froh, nicht wandern zu müssen..
    Und jetzt sitze ich hier und Freude und Trauer wechseln sich ab.
    Auch fühle ich mich ein wenig so, versagt zu haben und bin traurig, dass meine Motivation nicht gereicht hat. Naja, versuche es nicht zu tragisch zu nehmen.
    Ein Abenteuer war es so oder so. Das muss ich jetzt erstmal alles nachwirken lassen.
    Amerika hat übrigens mehr Dinge, die ich gut finde, als ich dachte.
    Naja Oregon und Washington jedenfalls. Die Natur an erster Stelle! Aber auch, dass es überall Wasser umsonst gibt oder das an jeder Ecke eine öffentliche Toilette ist. Außerdem erscheinen mir die Menschen nicht so verbissen wie in Deutschland. Viel hilfsbereiter. Die Natur gehört hier viel mehr zum Leben dazu. Es ist für die meisten selbstverständlich raus zu gehen, zu campen und Barbecue zu machen.
    Naja alles hat seine Vor- und Nachteile.
    Keine Ahnung wie ich hier einen Abschluss schreiben soll.
    Der Trail war für mich anders als ich mir das vorgestellt habe.
    Aber ich denke ziemlich lehrreich. Hoffe ich komme im "normalen" Leben wieder klar. 😅
    Aber bin da mal zuvrsichtlich.
    Bis zum nächsten Abenteuer ist es bestimmt nicht weit..
    Ich bin gespannt was Niko noch alles erleben wird und werde seine Einträge gespannt mitverfolgen!
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  • Und dann stehste da...

    6 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 31 °C

    Liebes Tagebuch. Heute morgen in der Früh habe ich Mariam zum Flughafen gebracht. Das war ein schwerer Abschied. Ich möchte nicht das sie geht, aber weiß ich auch, dass es die richtige Entscheidung für sie ist. Das geht mir die ganze Zeit durch den Kopf. Als sie durch zum Check in geht, nachdem wir uns verabschiedet haben fühle ich mich unglaublich alleine und verloren. Ich warte an der Haltestelle für den Shuttlebus in die Stadt. Alleine. Ich warte auf den Bus nach Hood River. Nicht alleine. Um mich herum Menschen, die zum Frühstück ihr Crackblech rauchen. Einer bietet mir an mit in die Berge zu kommen. Ja nee. Ich lehne ab und er geht schreiend davon. Der Bus kommt. In Hood River besorge ich noch Sachen im Walmart, Socken und lege mich dann in einen Park und warte darauf, dass sich Laura vom General Store meldet, die mich abholen wird. Allein. Meine Gefühle wechseln zwischen Angst und Begeisterung. Und mehr Angst. Hin und her. Der Himmel ist durch den Rauch des Waldbrandes ganz trüb. Ich telefoniere mit Mariam, die mittlerweile in Las Vegas zwischengelandet ist. Jetzt erst realisiere ich, dass sie wirklich weg ist. Ich bin traurig.
    Laura meldet sich und wir treffen uns bei Walmart, wo sie Nachschub für den Store und ihre Familie gekauft hat. Man fühlt sich bereits wie ein Teil davon. Ach diese Menschen aus Trout Lake. Als wir am General Store ankommen sind plötzlich ganz viele Hiker da. Ok, 10. Das sind immerhin fünf mehr, als wir die ganze letzte Woche getroffen haben. Und es sind Bekannte dabei: Denglisch, Eagle und Outlaw. Lange ist es her, dass wir sie getroffen haben. Aber auch neue Gesichter. Das lässt mich nicht mehr ganz so verloren zurück. Ein paar von ihnen gehen auch gen Norden...
    Liebes Tagebuch, ich bin ganz durcheinander. Und müde. Und durcheinander. Und müde.
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  • In die Berge mit treuer Begleitung

    7 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ 🌙 13 °C

    Liebes Tagebuch. Es war ganz komisch heute morgen aufzuwachen. Keine lustige Mariam zu sehen. So ist das nun. Kein Ersatz, aber um mich herum standen 10 Zelte mit diversen Hikern bestückt. Die meisten von ihnen gehen aber Richtung Süden... egal. Ich mach jetzt mein Ding. Kaffee. Dann meine Essenbox zur Post bringen damit ich nicht an einer teuren Tanke einkaufen muss, wenn ich am White Pass ankomme. Die Trail Towns werden jetzt immer weniger und liegen weiter entfernt vom PCT. Zum Frühstücken geh ich ins Kaffee. Gegen Mittag will ich los. Also alle Sachen nochmal aufladen und das wichtigste: kurz mit Mariam funken. Sie ist plötzlich in Deutschland und es ist komisch und schön. Ganz müde ist sie. Verständlich. Das Auflegen fällt schwer und das Herz rutscht mir in die Hose. Dann kommt Peter aus Australien und fragt mich, ob ich mit der nächsten Fuhre zum Trailhead fahren möchte. Wir hatten gestern kurz gequatscht. Er geht Richtung Norden. Gut. Bevor wir in den Truck steigen geh ich kurz nochmal zum Taco Wagen. Am Trailhead ist es dann soweit. Auf gehts. Bergauf gehts. Meine Bärenverscheuchrufe verhallen im Wald. Normalerweise macht die Mariam das Echo. Nix zu hören. Ich bleib kurz stehen. Niemand da auf den ich warte. Außer Peter vielleicht. Seit Tagen gibt es mal wieder Wolken. Der Horizont ist ganz diesig. Alles Rauch vom Feuer weit weg. Es ist heiß. Es ist mühsam. Ich werde traurig. Es geht durch ein altes Brandgebiet. Passt zur Stimmung. Und dann öffnet sich vor mir der Weg und direkt vor mir der mächtige Mt Adams mit dicken Wolken dahinter. Ich erinnere mich daran warum ich noch hier bin. Genau für diese Ausblicke. Der Weg schlängelt sich um die Westflanke herauf und herum. Die Bäume leben wieder und plötzlich bin ich im alpinen Wunderland. Ich kriege Bock. Und ich fühle mich nicht mehr einsam, denn die Moskitos sind wieder da. Auch was habe ich sie vermisst. Brummi, Buzzer, Summsumm und ihre tausend anderen Geschwister begleiten mich wieder. Wunderbar. Also Rüstung anlegen. Ich freu mich, dass wir eine so gute Zeit zusammen haben. Ich passiere einen kleinen Bergsee. Kurz daneben steht ein Palast von einem Zelt. Wer zur Hölle schleppt diesen Campingbunker hier hoch. Hut ab. Etwas später finde ich wunderschöne sandige Fläche am Rande einer Weide. Hier bleibe ich. Ich bau meinen Kram auf. Irgendwann kommt auch Peter vorbei und bleibt auch. Wir reden über dies und das. Machen Essen. Er hat auch noch einen Schwung Mücken mitgebracht. Wir teilen unser Blut gerne und nehmen es mit Humor. Ich merke wie viel ich von Mariam erzähle, wie wir was gemacht haben. Peter hat auch viele Fragen. 😀
    Das schlimmste ist dann wirklich, dass ich nach dem Zähneputzen alleine gurgeln muss. Ich verkrümel mich in meinen Schlafsack. Es wird kühl. Gute Nacht.
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  • Das Grab

    8 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 16 °C

    Liebes Tagebuch. Heute war körperlich des einfachste Tag der ganzen Reise. Ich hatte gut geschlafen und ich freute mich vom Brummen der Mücken, die vor meinem Zelt sehnsüchtig warteten, aufgewacht zu sein. Ich guckte mich um und schaute auf die Kadaver der Moskitos, die mit ins Zelt gekommen waren oder tot irgendwo an meiner Kleidung klebten. Egal was man macht. Bei jeder Bewegung tötet man Mücken. So viele sind es. Grausam, aber auch genugtuend. Also wieder alles an Stichsicheren Klamotten anziehen, im Zelt zusammenpacken und dann so schnell wie möglich auf die Piste und wegrennen. Ja und die Piste war mal richtig gut heute. Kaum hoch, ein bischen runter und einfach nur die Beste Kulisse. Berge, wolkenverhangene Täler, der Gletscher von Mt. Adams, Schmetterlinge, Bäche und all der alpine Postkartenschnickschnack. Das hätte der Mariam gefallen. Bis auf die Moskitos, die mal mehr und mal weniger in Horden über uns herfielen. Zum Ende des Tages einfach nur irre viele. Aber zuvor ging es noch durch einen wilden Fluss, der dem Gletscher entspringt. Eiskalt, trüb und ordentlich Druck. Als ich am Ufer ankam sah ich Peter wie er wilde Balanceakte auf ein paar wackligen und dünnen Stämmen durchführte. Unter ihm der sprudelnden Strom und nicht ungefährlich. Ich konnte ihn überzeugen den Fluss hinauf zu gehen und nach einer sicheren Stelle zu suchen. Und die fanden wir. Er war mir dankbar und erzählte mir, dass er sowas noch nie gemacht hatte und sich einfach nicht die Füße nass machen wollte. Joa. Heute schon. Mir viel auf, dass sowas für mich normal geworden war...
    Die wilde Fahrt ging weiter durch ein Lavafeld und dann in den Wald hinein. An einer Schotterstraße stand ein gigantischer Truck und Anhänger. Eine Frau rief mich zu sich. Sie war gerade dabei einzupacken und hatte wohl ihren Sohn versorgt. Ob ich Lust auf ein Soda und Eis hätte? Aber Ja. Trailmagic!!! Ewig nicht gehabt und dann hier. Im Nirgendwo. Spitze. Komischerweise gab es an dieser Stelle nicht ein Moskito. Eine Wanderin kam um die Ecke und wurde auch noch versorgt. So wie alle Menschen die ich heute traf ging sie nach Süden. Angeblich wäre ein Wanderer vor mir. Interessant. Es sollte Peter sein, den ich wenig später traf. Ja und dann ging es los. Der Mückenterror. In dem Waldstück vor uns gab es unzählige Teiche und Sumpfflächen. Der perfekte Ort für Mücken. Und sie kamen. Zu tausenden. Ein schwarze Wolke. Mega aggressiv. Hatten die Mücken gestern meist nur kurz angerüsselt wollten diese aufs Ganze gehen. Ich musste pinkeln. Nicht gut sag ich dir, liebes Tagebuch, nicht gut. Irgendwann musste ich sogar meine Handschuhe anziehen. Ich lief davon. Sie kamen mit. Es ging bergauf und ich spürte den Schweiß unter meiner Jacke raustropfen. Hätte ich sie ausgezogen wäre ich sofort aufgegessen worden. Nachdem ich an den Teichen vorbei war wurde es etwas "besser". Trotzdem kaum auszuhalten. Irgendwann kam ein Zeltplatz. Scheiss drauf. Es wird heute nicht mehr besser. Essen, Zelt aufbauen und rein da. Heute abend waren es bestimmt an die 30 Mücken die mit rein kamen. Ihre Körper gesellten sich zu denen ihrer Artgenossen. Überall tote Viecher, Blut und Verderben. Ich mittendrin. Mit zerstochenen Knöcheln. Wer nicht hier war glaubt es nicht.
    Liebes Tagebuch. Das mag zwar alles fürchterlich klingen, aber der Tag war trotzdem wunderschön. Und zum Summen der tausenden Mücken mache ich nun die Augen zu.
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  • Aus der Hölle in den Himmel

    9 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 16 °C

    Liebes Tagebuch. Heute morgen war ich etwas mies drauf. Es war am tröpfeln und die Millionen von Mücken suchten Unterschlupf an meinem Zelt. Sobald die Tür aufging standen sie bereit Rache zu üben, für ihre Brüder und Schwestern die sich in den Ecken meines Zeltes stapelten. Schnell alles einpacken. Nen Riegel in den Schlund und dann nix wie los. Kaffee? Kalt! Es kamen ein paar Southbounder entgegen schwärmten von dem was noch kommen wird und fragten natürlich nach der Moskitosituation. Jap. Wird schlimmer. Hehe. Peter war irgendwo vor mir. Ich fand ihn an einem Bach wie er versuchte sich eine Tasse Tee zu machen. Er nimmt es sehr gelassen. Ich setzte meine Flucht vor der Horde fort. Ab durch den Wald. Auf einen meiner "Jucheeeee" Rufe meldete sich wilder Krach aus dem Gebüsch. Ich konnte es durch das Gebüsch nur kurz sehen. Entweder Bär oder Elch. Mit Letztgenannten möchte man sich lieber nicht anlegen. Auf dem Trail fand ich Spuren von Beiden. Sowieso zeigte sich die Tierwelt heute von ihrer besten Seite: Berghühner, ihr Küken, Rehe, Schmetterlinge, Vöglein, Chipmunks und Mücken.
    An einer Kreuzung machte ich kurz Halt um zu pinkeln, als es anfing zu Gewittern. Die Wolken hatten es angekündigt. Immerhin würde der Regen die Mücken vertreiben. Plötzlich kam Ian vorbei. Ich hatte ihn kurz in Trout Lake gesehen, aber nicht mit ihm hier gerechnet. Kurz danach kam Peter und wir saßen das Gewitter zusammen aus. Denn ab hier ging es den Hang hinauf. Nach ein paar Minuten konnten wir endlich weitergehen. Alles war nass und kühl. Das tat sehr gut nach den Tagen der Hitze. Und mit jedem Höhenmeter den ich machte wurde die Plage weniger und irgendwann konnte ich endlich Windhose, Regenjacke und das Mückennetz ablegen. Ein paar konnten es trotzdem nicht lassen. Zack. Schelle. Und mit jedem zweiten Meter wurde die Kulisse spektakulärer. Seen, saftig grüne Hänge mit Blumen, schroffe Felshänge, Schmelzwasserbäche, Wasserfälle, schneebedeckte Gipfel. So wie am Vortag, nur heftiger und größer. Ich musste wieder an Mariam denken und daran wie sehr ihr die Ausblicke gefallen hätten. Was sie wohl gerade macht? Wie es ihr geht? Empfang ist meist nicht vorhanden und der Akku muss geschont werden. Es wurde mal wieder richtig heiß und eine Wolkenfront kam aus dem Süden an. War ja klar was passiert. Donner. Ich machte Pause an einem Bach und genoss eine mückenfreie ausgedehnte Pause. Außerdem musste ich mal aufs Klo. Da sind Mücken richtig nervig. Irgendwann trudelten die anderen ein. Gut, dass noch jemand hier in meine Richtung unterwegs ist. Peter traf ich eh ständig und er freut sich jedesmal sehr über meine Gesellschaft. Ebenso.
    Genug Gefaulenzt. Weiter nach oben. Nach ein paar Meilen erreichte ich einen Sattel. Mir stockte der Atem. Konnte es noch schöner und wilder werden? Ja. Konnte es. Ich blieb ein paar Minuten stehen machte mich aber bald wieder auf den Weg, denn von hinten kamen dunkle Wolken. Es fing leicht an zu regnen, aber ich war froh über die Abkühlung. Vor uns lag der Weg zum Cispus Pass, den man in der Ferne schon sehen konnte. Es ging an einem mächtigen Hang entlang. Das Ende eines lang gezogenen Canyons der sich in der Ferne verlief. Am Pass war aber nichts mit ausruhen. Ich wollte von den Wolken weg. Als ich ein paar Minuten bergab gegangen war ging auf der anderen Seite das Gedonner los. Es galt ein Schneefeld zu kreuzen. Nicht gefährlich, aber ein Abrutschen wäre nervig gewesen. Ich bereute es auf der Mitte meine Spikes nicht angezogen zu haben. Hat im Endeffekt genauso lang gedauert. Mache ich nächstes Mal besser. Auf der anderen Seite des Bergkessels konnte ich den PCT schon sehen wie er unter einem Wasserfall entlang führte. Das sah vielversprechend aus. War es dann auch. Ein Rauschen und Platschen im Sonnenschein und gegenüber, von da wo ich gerade noch war, fiese Wolken. Gutes Timing. Nur ein kleines Stück weiter fand ich einen hervorragenden Platz zum Zelten. Ich konnte das Zelt normal einrichten ohne, dass gleich 50 Viecher unerlaubt Eintritt verschaffen. Was für eine Idylle. Etwas später kamen auch die anderen vorbei. Und blieben. Ja und endlich konnte ich mal wieder das Campen an sich genießen. Wenig Mücken, Gespräche und eine grandiose Aussicht.
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  • Auf Messers Schneide

    10 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 11 °C

    Liebes Tagebuch. Der Tag begann in der Nacht mit einem mächtigen Gewitter, dass an uns vorbeizog. Blitze erhellten den Cispus Pass. Regen tropfte auf das Zelt. Ich nahm es recht locker zumal mein Kopf inkl. Höhenangst eh schon woanders war. Auf der "Knife's Edge". Ein 1.4 Meilen langer Gang über einen schmalen und steilen Kamm, welcher sich aus dem Old Snowy Mountain erstreckt. Zu eben diesen sollte es hinaufgehen. Als ich aus dem Zelt kroch ging Peter gerade los. Wir machten einen Treffpunkt aus wo wir uns treffen würden. Dann erst realisierte ich erst, dass wir vollkommen im Nebel waren. Gespenstisch. Ian kam aus seinem Zelt gekrochen. Auf mein "What a night!" machte er ein fragendes Gesicht. Er hatte von dem ganzen Hokuspokus am Himmel nichts mitbekommen. "I'm a deep sleeper."
    Los gings. Während ich den Hang hinaufstieg lichtete sich der Nebel und gab die Sicht frei auf eine graue Feldwand. Zu ihren Füßen grüne Weiden, Bäche und allerlei Blumen. Chipmunks tummelten sich. Wie bei Disney. Doch je höher wir kamen verwandelte sich die Landschaft in eine Geröllwüste mit Schneefeldern. Easy. Die Ausblicke waren spektakulär. Am Fuße des Old Snowy gab es zwei Möglichkeiten. Entweder dem PCT folgen und zwei ziemlich fiese Schneetraversen machen oder die Alternative über den Old Snowy mit mehr Höhenmetern. Old Snowy. Der Anstieg war einfach. Unwirkliche Aussichten in die Täler, auf Gletscher, Mt. Rainier und die Knifes Edge. Anstatt auf den Gipfel zu gehen stiegen wir auf der anderen Seite ab. Über lose Steinplatten. Und zack zweimal hintereinander ausgerutscht. Scheisse. Zum Glück imm er gut angefangen und nur ein paar Schrammen. Das machte natürlich Mut. Nicht. Ja und dann ging es auf die Knife's Edge, die schon ein Pfad war, aber teilweise sehr exponiert und ausgetreten. Da muss jeder Tritt sitzen. Ich kann nicht sagen wie die Aussicht war, denn ab hier wurde nur noch auf den Weg geachtet. Ich war froh, dass Peter und Ian dabei waren. Für die beiden kein Problem. Ian genoss es total. Für mich war es einfach nur unglaublicher Stress. Adrenalin. Und so ging es ganz langsam Schritt für Schritt hoch und runter über den Grad, der irgendwann nur noch steil in den Himmel ragte. Der Weg bog nach links ab und der Hang war nicht mehr so steil. Ich entspannte mich ein wenig. Durchatmen. Trotzdem höchste Konzentration. Es ging bergab und die erste Bäume kamen zum Vorschein. Alles wurde wieder gemäßigter. Geschafft. Puh. Das war mental extrem hart und ich einfach nur froh, dass es vorbei war. Brauch ich so in dieser Form nicht nochmal. Könnte ich es? Ja. Möchte ich es? Nein!
    Wir machten eine dringende Pause. Ich dankte den beiden für ihre Unterstützung. Und dann musste erstmal Energie rein. Nach einer halben Stunde fühlte ich mich wieder normal und machte mich auf den Weg ins Tal. Auf einem ganz normalen Pfad, ein bischen Geröll, Schnee, Bäche und Grünflächen. Dann ging es in den Wald. Ich flog über den Trail. Immer tiefer ins Tal. An einer Quelle abseits des Weges machte ich mir mein Abendessen. Ian kam vorbei. Er war am Überlegen hier zu Zelten. Ich nicht. Zu viele tote Bäume. Das sah er dann auch ein. Wir machten eine lange Pause und quatschten über Punk. Endlich wer mit Geschmack. Es war schon halb sieben, als wir endlich loskamen. Es ging auf den nächsten Sattel. Ja und da stand Peter strahlend und zeigte uns zwei Zeltplätze. Danke sehr.
    Liebes Tagebuch. Das war ein ganz schön wilder Tag. Wie jeder eigentlich. Aber wilder. Ich bin gespannt wie ich in ein paar Tagen so darüber denke. Mir kam heute eine fünfköpfige Familie entgegen, die den PCT gehen. Sie fragten nur nach Schnee. Für die meisten ist das wohl einfach kein großes Ding. Die Knife's Edge.
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  • Back in old grumpy Germany

    11 июля 2023 г., Германия ⋅ ☀️ 34 °C

    Liebes Tagebuch. Jetzt schreibe ich auch nochmal einen Eintrag. Einfach weil es mir fehlt und es mir vielleicht beim Ankommen hilft.
    Wieder hier zu sein ist eine wahnsinnig große Umstellung und ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich so schwer wird. Die zwei ersten Orte in Deutschland die ich gesehen habe waren der Frankfurter Flughafen und der Stuttgarter Hbf. Die zwei denkbar schlechtesten Orte, für eine angenehme Ankunft in Deutschland. Das erste was mir auffiel: unfreundliche Menschen und Rücksichtslosigkeit.
    Völlig übermüdet, quetschte ich mich in den verspäteten, überteuerten und überfüllten ICE. Immer wieder sagte ich mir "reg dich nicht auf, dreh jetzt nicht durch. " Für sowas war ich eh zu müde. Irgendwann fand ich noch einen Sitzplatz und schlief sofort ein. Gerade so bekam ich den Halt in Stuttgart mit und stieg schlaftrunken aus. Der Bahnsteig überfüllt, die Temperaturen über 30 Grad. Irgendwann erreichte ich das Ende und sah Helga und Roland, die mich abholen kamen. Endlich etwas schönes! Wir nahmen uns in die Arme und ich freute mich sehr sie zu sehen.
    Jetzt nur noch ins Auto steigen, Nachhause und ins Bett fallen. Ich hatte seit über 24 Stunden nicht mehr wirklich geschlafen. Ich schlief bis zum Abend, als ich aufwachte gab es leckeren Barbecue Braten mit Spätzle.
    Dann telefonierte ich nochmal mit Niko und erst jetzt langsam wurde mir bewusst, dass ich nun wirklich nicht mehr in Washington bin und mein Abenteuer erstmal zueende ist. Ein Stich ins Herz. Es fühlte sich falsch an. Auch wenn ich weiß, dass es für mich nicht mehr ging. Gedanken wie: "ich habe Niko im Stich gelassen, was habe ich bloß getan, was mache ich denn jetzt den ganzen Tag, was soll ich wieder hier, warum kann ich nicht stärker sein, ich will wieder in die Wildnis", schossen mir durch den Kopf.
    Ich weiß, dass diese Gedanken nicht gut sind und versuche sie wegzuschieben, mich auf anderes zu konzentrieren.
    Harte Arbeit.
    Geduld und Zeit werden es schon richten. Wie immer.
    Es ist einfach eine große Umstellung, nicht mehr jeden Tag so viel zu erleben und kein klares Ziel mehr zu haben, dass man jeden Abend erreicht und allein mit dem "angekommen sein", zufrieden ist.
    Vielleicht muss ich jetzt ein neues Ziel suchen.. Nur was..
    Die Tage dümpeln so dahin und ich lenke mich mit verschiedenen Dingen ab.
    Auf dem Pct war ich körperlich und mental oft überfordert. Jetzt bin ich körperlich völlig unterfordert. Mental weiterhin überfordert, nur anders😅
    Überfordert mit den ganzen Auswahlmöglichkeiten der völlig überladenen Welt.
    Ich hoffe es dauert nicht zu lang bis ich mich wieder an das Leben hier, gewöhnt habe. Ich beneide Niko, dass er so stark da draußen ist und hoffe, dass er die Zeit auf dem PCT noch voll genießen kann! Ich überlege oft, was er wohl gerade sieht und versuche mich damit zu trösten, dass es viele Mücken sein könnten. Damit fällt es mir dann leichter, im Hier und Jetzt zufrieden zu sein. 😂
    Ob ich was aus dem Pct gelernt habe? Bestimmt. Nur was ist die große Frage. Vielleicht werde ich es irgendwann merken.
    Und wenn nicht, habe ich trotzdem eine abgefahrene Zeit gehabt, von der ich meinem zukünftigen Hund noch erzählen kann! 😃
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  • Planung ist der halbe Trail

    11 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 22 °C

    Liebes Tagebuch. Ich habe geschlafen wie ein Stein und es viel mir schwer zum Klingeln des Weckers aufzustehen. Sowieso war ich in den letzten Tagen immer recht spät dran. Als ich aus meinem Zelt kroch machten sich Ian und Peter schon auf den Weg. Ich frühstückte gemütlich und genoss meinen Kaffee. Bis zum heutigen Ziel White Pass waren es nur 6,5 Meilen. Bergab. Ich fragte mich, ob ich die beiden noch einholen würde. Meine kleine Challenge für heute. Lang pennen und trotzdem vor ihnen da sein. Also los. Gleich zu Beginn gab es wieder wahnsinnige Panoramen bestehend aus schroffen Felsformationen, Wolken und über allem Mt. Rainier. Mit den letzten beiden Tagen kam er immer näher und es ist einfach nur krass wie mächtig dieser alte Vulkan ist und die gesamte Landschaft einfach dominiert. Der Trail bog ab auf eine lange Traverse entlang eines Hanges. Ich fühlte mich etwas getriggert vom gestrigen Tag, der mir noch in den Knochen und im Kopf saß. Der Trail war aber nicht ansatzweise so exponiert und nichts was ich nicht schon zig mal auf dem PCT gemacht hatte. Trotzdem passte ich heute extra auf. Anschließend tauchte der Weg in den Wald ein und kurz darauf fand ich Peter, wie er gemütlich seinen Tee kochte und Pause machte. Das war ein einfaches Spiel. Wir quatschten kurz und dann machte ich wieder los. Der Trail machte es mir einfach, schlängelte er sich doch gemächlich und sehr gut begehbar den Berg hinab. Keep on cruising. Ja und ratzfatz war ich am Highway 12 angekommen und vor mir Ian. Die letzten 500 Meter gingen wir zusammen zum Krackerbarrel. Eine Tankstelle am White Pass und Anlaufpunkt für alle Hiker. Ich holte mir einen Kaffee und ein Sandwich. Dann hieß es planen. Nach Mariams Abreise war ich mir nicht sicher ob ich auf eigene Faust weitergehen sollte oder zu den andern nach Oregon zurückkehren sollte. Nun wusste ich es. Ich wollte hier bleiben. Das "Problem" in Washington für uns Hiker sind die mangelnden Möglichkeiten Essen zu beschaffen ohne weite Strecken hitchen zu müssen. Also schicken sich viele Pakete an kleine Orte und Tankstellen an Highways nahe dem PCT. Das musste ich nun wohl auch. Dafür musste ich nach Packwood hitchen. Während ich meinen Kaffee trank quatschte ich mit einem anderen Hiker, der auch nach Packwood wollte und wir beschlossen es zusammen zu versuchen und uns dann ein Hotelzimmer teilen. Ich verabschiedete mich von Peter und Ian. Sie blieben die Nacht am White Pass. Ich bin mir sicher, dass ich Peter wieder einholen werde. Hehe.
    Wir gingen zur Straße und wollten unsere Daumen rausstrecken, als eine altes Ehepaar auf uns zu kam und fragte wo wir hin wollten. Nach Packwood. Fahrt geklärt. Wunderbar. Nach 40 Minuten Autofahrt kamen wir an. Im Hotel musste ich dann Etappen und die entsprechende Verpflegung planen. Nervig. Dann alles im einzigen Laden im Ort einkaufen. Ja die Auswahl war nicht so gut und teuer. Wie sehr wünschte ich mir im Walmart zu sein. Muss trotzdem gehen. Mit vollem Rucksack verließ ich den Laden, als hinter mir jemand rief "Are you a PCT hiker?" Es war ein anderer Wanderer und nach zwei Sätzen war klar: Deutscher. Mal wieder. Wir redeten ein bischen. Er war für drei Wochen hier um seine Freundin auf den Trail zu begleiten. Nach ein bischen mehr Blabla verabredeten wir uns auf ein Bier am Abend. Meinen Zimmergenossen Steve kannte er auch.
    Als ich wieder im Hotel war schnell alles sortieren und für den Versand fertig machen. Und dann, ja dann endlich mal Duschen!!! Welch Wohltat. Mittlerweile war es schon Abend.
    Ich traf mich mit Thorsten und Kati beim Mexikaner. Das Essen war leider nur sehr durchschnittlich. Für mexikanisches Essen gilt: je kleiner der Laden, desto besser das Essen. Wir hatten trotzdem noch einen netten Abend und Steve kam irgendwann auch noch dazu. Das ist das Gute am PCT. Man ist allein, aber doch auch nicht.
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  • Go with the flow

    12 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ 🌙 12 °C

    Liebes Tagebuch. Heute morgen ging es mir nicht gut. Ich fühlte mich einsam und kaputt. Kein bock. Die letzten Tage steckten mir in den Knochen und war mir unsicher was die nächste Etappe von 100 Meilen für uns auf Lager hat. Hilft ja nichts, denn es wird sich wieder ändern. Zum Glück konnte ich kurz mit Mariam telefonieren, nachdem ich meine Versorgungspakete und endlich meine Eisaxt bei der Post abgegeben hatte. Ich frühstückte im schäbigen Diner und sagte mir "Go with the flow" - the trail provides. Ich traf mich mit Steve, Katrin und Robert am Supermarkt. Katrin hatte eine Fahrt organisiert. Am White Pass angekommen wartete Johanna auf mich. Sie war vom Trail gegangen, weil kaum jemand Richtung Norden läuft. Mariam und ich hatten sie schon in Trout Lake kennengelernt. Nochmal Mückenspray eingekauft und einen guten Kaffee getrunken dann ab auf den Trail. Es war bereits ein Uhr. Steve war schon los und Peter und Ian schon seit dem Morgen unterwegs. Ja und dann passierte genau das was ich mir gewünscht hatte für den Tag: nämlich gar nichts. Der Trail schlängelte sich gemütlich durch den Wald, entlang von Weiden und an kleinen Teichen vorbei. Moskitos? Ein Witz im Vergleich zu den anderen Abschnitten. Wir holten Steve ein und gingen einfach. Ganz normal. Ohne großes Klimbim wie Abhänge oder so. Total langweilig. Total gut. Herzrasen bekam ich nur, als ich zwei Steinpilze fand. Ein großer labbriger und einen ganz knackig frischen. Wie gerne hätte ich ihn mitgenommen. Nach zwölf Meilen kamen wir an einen kleinen Bach mit ein paar super Camp Spots. Ich erspähte ein orangenes Zelt. Das könnte Ian sein. Ich fand ihn am Bach sitzen. Er freute sich uns zu sehen und wir blieben. Warum auch nicht? Der Town Day war wenig erholend und so kam mir ganz recht einfach ein bischen zu entspannen. Peter war weiter gegangen. Schade. Den holen wir uns morgen.
    Wir machten Essen und redeten allen möglichen Quatsch. Dann konnte ich die anderen überreden ein paar Yoga- und Stretchübungen zu machen. Leider war die beste Yogalehrerin Mariam nicht da.
    Was war noch? Nichts. Zähneputzen, gurgeln, Essen aufhängen und ab ins Bett. Go with the flow, liebes Tagebuch.
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  • Dem Rainer sein Nationalpark

    13 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 16 °C

    Liebes Tagebuch. Als ich heute morgen um kurz nach fünf aus meinem Zelt gekrochen kam standen auf der Weide neben meinem Platz ca 20 Elk oder Elche. Als sie mich bemerkten galoppierten sie davon. Ja gerne bitte mehr davon.
    Heute ging es ein bischen durch den Mt. Rainier National Park. Eben dieser Berg Rainer ist hier sowas wie der Star. Er ist omnipräsent und einfach gewaltig. Er zeigt sich immer und überall mit seinem strahlend weißen Gletscher. Aber auch das Drumherum kann sich sehen lassen. Einige schroffe Felswände sind neidisch auf ihn und versuchen ihn zu verdecken. Ohne Erfolg. Gegen Mittag treffe ich alte Bekannte. Wir waren uns schon mehrmals auf dem PCT begegnet, aber immer nur kurz, weil sie immer in die entgegengesetzte Richtung liefen. So auch jetzt. Wir schnackten ein wenig und sie fragten nach Phoenix. Ja an die Mariam musste ich heute auch wieder denken. Sie fehlt mir. Peter, Ian, Johanna oder Steve mit denen ich jetzt immer sporadisch unterwegs war/bin sind zwar toll, aber kein Ersatz. Peter habe ich heute leider nicht eingeholt. Morgen vielleicht. Auch wieder niemanden getroffen der Richtung Norden geht. Auch nicht überholt worden.
    Am Ende des Tages näherte ich mich dem Chinook Pass und plötzlich war die Hölle los. Die Berg Rainer Touristen. Sie kommen in Scharen um ihrem Star ganz nah zu sein. Manche nennen sie auch Day Hiker oder Muggles. Wie auch immer. Man erkennt sie am einfachsten am Geruch. Deo, Parfüm und ganz wichtig: dicke Bergstiefel. Ein älteres Paar spricht mich an. Sie kennen sich aus mit dem PCT. Wie mir die Knifes Edge gefallen hätte? "I nearly shit my pants" Sie lachen und erzählen mir, dass sie die schon öfters gemacht haben. Toll für euch. Wir unterhalten uns trotzdem noch ganz nett. Johanna kommt um die Ecke und sieht etwas kaputt aus. Am Pass machen wir zusammen Pause. Es gibt ein echtes Klo. Perfekt. Wir lümmeln am Rande des Parkplatzes rum, als eine Frau auf uns zukommt und fragt ob wir etwas brauchen? Eigentlich nicht. Danke. Sie geht zu ihrem Auto und holt für uns Süßigkeiten und Capri Sonne. Trail Magic. "You always need Calories!"
    Recht hat sie. Bei mir setzt langsam wieder der Hiker Hunger ein. Heute habe ich ständig Knast. Also rein damit. Ich frage sie dann noch, ob sie evtl meinen Müll mitnehmen würde. Natürlich. Wir gehen weiter und treffen auf den Sheep Lake mit ein paar tollen Camp Spots und KEINEN Mücken. Denn Berg Rainer duldet keine Mücken bzw fürchten sie sich vor ihm. Das alles obwohl Berg Rainer mit seinem Schmelzwasser die Tümpel, Bäche und Seen füllt aus denen die blutsaugende Brut entspringt. Es ist paradox. Wir bleiben.
    Es ist zwar toll mit anderen zu Campen, aber ich merke auch, dass mir ein Pausentag oder allein sein mal gut tun würde.
    Komischerweise sieht man von meinem Spot nicht Berg Rainer. Vielleicht muss er auch mal Pause machen. Zuviel Ruhm macht müde. Mit dieser Erkenntnis verkrümel ich mich in mein Zelt.
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  • Von Schmutz, Elk & der Hütte des Grauens

    14 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☀️ 19 °C

    Liebes Tagebuch.
    Heute ging es früh los. In der Nacht hatte der Wind ordentlich gepustet und es war angenehm kühl gewesen. Vom Sheep Lake ging es auf einen Minipass. Den Sourdough Gap. Der Anstieg war schnell gemacht. Eine wunderbare Aussicht wartete auf mich. Ja und dann hat der PCT seinem Namen alle Ehre gemacht. Es ging den ganzen Tag nur über Kämme, Sattel und Pässe. Wenn ich den Weg in der Ferne an einem Hang sehe frage ich nich immer wie man da hinkommt. Und zwei Meilen weiter ist man dann da und war aber auf dem Weg noch ganz woanders. Anders wurde es dann auch, als ich ein Burn Area betrat. Die Kulisse wechselte plötzlich von Heide nach The Road. So weit ich gucken konnte nur tote und verbrannte Bäume. Überbleibsel eines Feuers von 2019. Einzig ein paar Grashalme und Pionierpflanzen machten hier den Weg klar für neuen Bewuchs. Ansonsten war es staubig trocken und extrem warm. Der Staub kommt überall durch und vermischt sich mit Schweiss zu einer komischen Knetmasse. Alles klebt. Mein Socken ist zerrissen und im Schuh ist Dreck. Es erinnert an die Wüste. Unglaublich lang schien es her. Und so ging es meilenweit. Plötzlich standen da drei lebende Bäume. Ich setze mich in ihren Schatten und machte Lunch. Ich zog die Pause extra in die länge, um zu gucken ob vielleicht noch irgendjemand nach Norden geht und mich überholt. Einzig Johanna kam vorbei. Und dann war da ja noch Peter. Wie ein Phantom schien er vor mir herzugeistern. Ich frage öfters die Southboubder ob sie ihn gesehen haben. Er muss eine Stunde Vorsprung haben. Also Gas geben. Ich werde allerdings vom Wasser ausgebremst. Eine der Wasserstellen mit einer Schutzhütte verbreitet wohl das Norovirus. Zumindest werden viele Krank, die hier in der Hütte, auf dem Klo oder das Wasser getrunken haben. Also muss ordentlich aufgefüllt werden. Mit vier Kilo extra und schon 18 Meilen auf dem Tacho wird das mit Peter so nix. Ich spüre aber, dass er nicht weit sein kann. Ich will ihn unbedingt vor Snoqualmi Pass erwischen. Nachdem ich endlich den toten Wald hinter mur gelassen habe komme ich an der Hütte an. Es ist erst die zweite Schutzhütte die ich auf über 1000 Meilen gesehen habe. Sie liegt an einer riesigen Weide. Hier bau ich mein Zelt auf. Das Klo benutze ich vorsichtshalber mal nicht. Auch wenn es verlockend ist. Johanna kommt irgendwann auch an. Sie ist ziemlich im Eimer. Dann trudeln immer mehr Hiker ein. Alle kommen aus Norden. Einige bleiben und andere ziehen weiter. Unter ihnen ein völlig abgeranzter Hiker. Oberkörperfrei und aus seinem eh schon winzigen Rucksack ragt eine Ukulele. Er ist offensichtlich unter irgendeinem Einfluss. "What's the latest news, ya?" Na wenn er schon so fragt... ich weise ihn auf die Problematik mit dem Wasser hin. Er nickt, geht zum Bach und füllt seine Flasche auf. Hike your own Hike.
    Die Hütte liegt nahe einer Dirt Road. Irgendwann hören wir Motorenlärm. Ein paar Dudes kommen an ind wollen die Hütte angucken. Mein Wunsch, dass sie Bier dabei haben erfüllt sich nicht. Nur einer hat eine Kanne in der Hand. Sein Gesicht glüht unter der riesigen Sonnenbrille. Vermutlich der Fahrer und Anführer. Nach ein paar Minuten ziehen sie von dannen und es kehrte wieder Ruhe ein. Ich war gerade dabei mich nach der Lehre der Yogakönigin Phoenix zu stretchen, als ich auf der Weide Elk sehe. Nach und nach versammeln sie sich in sicherer Distanz. Ganz zum Schluss kommen die Kälber.
    Es ist wie TV gucken. Nur echt und besser. In der Werbepause bemerke ich einen neuen ziemlich lässigen Zeltnachbarn.
    Sein Name ist irgendwas wie Superfunky Lollipop. Der Snoop Dog des PCT. Mit einem dicken Joint saß er am Waldrand und beobachtete die Elk. "I wanna see one of the big boys. With horns." Er feiert es hart und ist am Stizzle. Ich bereite mich auf die Nacht vor und hänge mein Essen im Wald auf. Als ich zurück komme sind die Elk ganz nah gekommen. Und es sind unglaublich viele. Ich gehe zum Zelt, hole meine Sitzmatte und beobachte sie. Zwei oder drei von ihnen gucken immer ob die Luft rein ist. Plötzlich wieder Motorenlärm. Die Elk verschwinden. Ich bin sauer. Ich will Elk TV gucken. Ich gehe in mein Zelt und denke daran wie sehr Mariam dieser Anblick gefallen hätte. Also nicht wie ich in mein Zelt gehe, sondern die Elk. Aber es ist gut, dass ich dieses Satellitending habe, denn so bekomme ich liebe Nachrichten von ihr per SMS. Ich bin hundemüde. Es ist Freitag, im Wald wird es laut. Die Einheimischen fahren mit ihren Trucks durch den Wald und ballern rum. Na das kann ja ne Nacht werden...
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  • Die Jagd auf das Phantom

    15 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ⛅ 20 °C

    Liebes Tagebuch. Heute war Jagd. Ich wollte Peter endlich dran kriegen. Ich vermutete ihn ca 5 Meilen vor mir an einer Tränke und dass er wohl wieder so um sechs Uhr morgens losgeht. Er geht ca 2 Meilen pro Stunde und macht alles zwei Stunden eine Pause von zehn Minuten. Bei der Jagd ist es wichtig seine Beute zu kennen und zu studieren. Zwei Tage in Folge war er mir unerklärlicherweise durch die Lappen gegangen. Welch Schmach. Theoretisch hätte ich ne Stunde früher losgehen müssen, aber ich musste erst noch die Elk beobachten, die in der taubehangenen Wiese grasten. Ich schnürte die Schuhe und Griff zu meinen Passantenlanzen. Ich ging los. Flotten Schrittes. Schnell erreichte die Quelle und fand seine Fußabdrücke im Matsch. Ein Hiker saß daneben. Ich versuchte Informationen zu beschaffen. Ohne Erfolg. Er hatte ihn nicht gesehen. Komisch. Ich erhöhte das Tempo. An einer Anhöhe lag irgendein Typ unter ein paar Planen. Ich hatte mich kurz aufgeregt, weil ich dachte es sei Müll. Auch er hatte ihn nicht gesehen. Ich studierte die Karte. Nicht mehr weit und ein Anstieg würde bevorstehen. Meine Chance. Peter geht sehr langsam Berge hoch. Aber stetig. Ich aktivierte meine Hikerbeine und sprintete den Berg hoch. Keine Pause. Plötzlich kam mir jemand entgegen. Hatte er Peter gesehen? Er guckte auf seine Uhr. Vor acht Minuten sei er ihm begegnet. Ich lief sofort weiter. Kurz vorm Gipfel bekam ich noch mehr Infos von einem Southbounder. "Just around the corner"
    Er war ganz nah. Also weiter. Den Berg hinab. Aber kein Peter. Nur seine Fußabdrücke. Wie machte er das? Führt er mich etwa wieder an der Nase herum? Peter war früher australischer Diplomat. Hatte er etwa alte Verbindungen mit dessen Hilfe er sich wegtransportieren kann?
    Ich raste weiter den Berg hinunter. Um kurz vor elf hatte ich schon 12 Meilen runter. Noch einen letzter Sprint dann musste ich mal was essen. Wieder ohne Erfolg. Ich setzte mich unter einen Baum und drückte mir fast 1000 Kalorien und Kaffee rein. Dann schlief ich leider kurz ein. Johanna weckte mich, als sie eine Stunde später vorbeikam. Immerhin war ich erholt. Vier Meilen weiter gab es eine Quelle. Die letzte für eine ganz Weile. Außerdem war der Nachmittag angebrochen und für einen Australier mit stark britischer Ader musste er irgendwann seinen Tee trinken. Die letzte Chance. Kurz vor der Wasserstelle sah ich etwas durchs Gebüsch. Peter. Ich schlich mich an. Dann der Moment der Wahrheit. Ich rief mein "Juhuuuuuuu" und er wusste, dass die Spielchen nun zu Ende waren. Wir lachten. Die Niederlage wollte er aber nicht auf sich sitzen lassen. Er forderte mich heraus. Ob ich es noch zehn Meilen schaffen würde. Pffff. Na wollen wir mal sehen. Ich musste erstmal ein Fußbad nehmen und auf Johanna warten. Wir hatten uns hier verabredet. Peter machte sich auf den Weg. Kurz danach kam Johanna. Sie hatte sich lang gemacht und humpelte. Na vielleicht doch keine zehn Meilen. Aber als sie von dem Plan hörte war sie begeistert. Meine Jagd hatte sie angesteckt. Aber erstmal Pause. Ich hatte mein Ziel erreicht. Dann bereiteten wir alles für die Jagd vor. Wasser tanken, Energie zuführen. Wir machten ein paar Check Points aus, um zu gucken ob es mit ihrem Fuß gehen würde. Ab dafür. Am Tacoma Pass fand ich ein Camp einer Trail Crew. Freiwillige, die den Weg pflegen und mit großen Handsägen die Blowdowns entfernen. Ich fand die Crew ein Stück bergauf und dankte ihnen für ihre Mühen. Sie hatten gerade einen umgestürzten Baum klein gemacht über den ich sonst hätte drüber steigen müssen. Weiter bergauf. Ein Wanderer kam mir entgegen und fragte, ob ich Magpie sei. Verwundert bejahte ich. Er ließ mir von Peter ausrichten, dass er in sieben Meilen auf uns warten würde. Es klang so, als wenn er schon da wäre. Mysteriös. Und so ging es weiter. Alle die mir entgegenkamen stellten die gleich Frage und gaben die Info weiter. Süß. Als wenn er gar nicht erwarten konnte, dass ich ankomme. Die letzte Meile ging natürlich nochmal steil bergauf und da fand ich ihn wieder. Gemütlich an der Quelle mit seiner Tee Tasse und einem breiten Grinsen im Gesicht.
    Etwas weiter gab es eine alte Dirt Road mit viel Platz zum Zelten. Johanna kam auch an und freute sich über ihre höchsten Tagesmeilen. Peter jubelte. Well done. Wir aßen gemeinsam und dann war es Zeit fürs Bett...
    Liebes Tagebuch, ich glaube ich habe einen Trail Namen für Peter: Phantom.
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  • Embrace the suck.

    16 июля 2023 г., Соединенные Штаты ⋅ ☁️ 21 °C

    Liebes Tagebuch. Heute war fast alles ziemlich doof. Bis auf das Wetter und Trail Magic.
    Um fünf Uhr klingelte der Wecker. Ich bekam die Augen kaum auf. Also dreifache Portion Kaffee. Vergebens. Außerdem vermisste ich die kleine Mariam ganz doll. Ich fühlte mich einsam und verloren. Niemand da zum Quatsch machen.
    Johanna und Peter waren schon los, als ich noch meinen Krempel einpackte und nebenbei versuchte zu Frühstücken. Nachdem ich endlich losgekommen war spürte ich einen leichten Schmerz im linken Bein. Gestern war ich ausgerutscht und hatte meinen Knöchel etwas überdehnt. Der Schmerz war aber schnell weg. Nun war er wieder da. Super. Nach drei Meilen kam dann auch schon das Highlight des Tages. An einer Kreuzung stand eine Kühltruhe mit Bier und ein Bärenkanister mit McDonalds Frühstückszeug. Geil. Alles rein in den Leib. Besonders das Bier tat mir um halb acht morgens besonders gut, haha. Die Freude über das Bier hielt aber nicht lange an. Ich war immer noch müde, erschöpft, mein Bein schmerzte und ich fühlte mich immer noch allein, während ich durch den Wald wanderte. Ich bekam zum ersten Mal richtig Heimweh. Als ich Steinpilze am Wegesrand fand noch mehr, denn ich sehnte mich danach mit Mariam in die Pilze zu gehen. Dann dachte ich an meine Freunde und Freundinnen. Uff. Alles so weit weg. Und dann waren da noch die Gedanken an "meine" Band. Ich wollte sofort im Proberaum stehen und eine stark verzerrte Stromgitarre spielen. Ich dachte daran wie Niklas versuchte dabei einen Notenständer aufzubauen, Dr Matthes eine Bass Linie zu spielen und wie Tim mit 20 Minuten Verspätung durch die Tür stolperte. Es fehlte mir mit ihnen auf unserer Rampe abzuhängen. Oh weh. Voll mit all diesen Gedanken schritt ich den PCT entlang. Es war eine Qual. Und für heute standen 22 Meilen auf den Stundenplan. Das konnte ja was werden. Ich stolperte über eine Wurzel und wollte sofort mit einer Axt den ganzen verf***ten Wald abholzen.
    Mein Socken waren völlig zerfetzt und meine Schuhe so abgelaufen, dass ich jeden kleinen Kiesel spürte. Was für ein Scheiß. Meine Klamotten und mein Körper waren komplett verdreckt und stanken. Das hatte mich bis hier hin nicht gestört. Jetzt schon. An meinem rechten Bein lief Blut hinunter. Irgendwo aufgeschrammt. Egal. Ich wanderte so dahin und kriegte kaum noch etwas mit. Wie in Trance. Plötzlich kamen ein paar von diesen eklig blumig riechenden Day Hikern aka Muggles entgegen. Ob ich den PCT wandern würde? Nee, ich mach hier Badeurlaub, hab mich verlaufen und seh nur zufällig aus wie der letzte Heckenpenner. Fresse. Ein anderer PCT Hiker fragte "How's it going?" und ich antwortete "I feel like shit and need some sleep!" Damit war er wohl überfordert. Sowieso: Wenn man andere fragt wies geht kommt immer nur super awesome happy happy joy joy. Genau. Als wenn es denen nie scheisse gehen würde. Verlogene Hiker Trottel. In mir brodelte es.
    An einem Bach machte ich Pause und badete meine vom vielen Latschen angeschwollenen Mauken. Sie sahen ungefähr so aus wie damals der Schinken im Keller meiner Großeltern. Komisch verfärbt und in einer Salzlake schwimmend. Johanna kam vorbei. Von ihr bekam ich etwas Tape, um mein Bein abzukleben. Zumindest das half etwas. Sie war auch völlig zerstört. Peter kam etwas später dazu. Die drei Outsider des PCT. Peter das Phantom, der was weiß ich treibt, wenn er hinter einer Kurve, Kamm oder einem Baum verschwindet. Johanna, die mit der Einsamkeit des Nobo gehens nicht klar kam und wegen den allergischen Reaktionen auf die Mückenstiche schon mehrmals ihre Wanderung unterbrochen hatte, es aber trotzdem irgendwie hinkriegen wollte. Und ich, Magpie, der vom Thru zum Section Hiker wurde und versuchte irgendwie diesen Hike in dieser verrückten PCT Saison durchzuhalten, nachdem er seine Trail Family in Oregon vernachlässigt hatte.
    Immerhin war es schön die beiden in den Pausen oder im Camp um mich zu haben. Auch heute. An einem so doofen Tag.
    Bevor ich weiterging besprachen wir den restlichen Tag: oberstes Ziel war es Snoqualmi Pass zu erreichen. Sekundäres Ziel war es sich vorher nochmal zum Lunch am Mirror Lake zu treffen.
    Ich schritt langsam dahin, um meinen Fuß zu schonen. Es gab auch keinen Grund zur Eile. I will get there when I get there.
    Immer mehr Muggles kamen mir entgegen. Es war Sonntag und der nur noch eine Meile entfernte Mirror Lake zog die Bewohner von Seattle an. "Are you Hiking the PCT? How cool is that?" Ja. Nur auf Insta. (Und jetzt lass mich vorbei)
    "Is there a lake around." Ja. (Und jetzt laber mich nicht voll. "Do you know how we get back to the trail head." Richtung Süden gehts nach Mexico. (HDF).
    Ich erreichte den See und er war wunderschön. Konnte ich mich darüber freuen? Nein. Die Muggles waren überall und der Weg hier her war mega steil und in der prallen Sonne. Ich pfefferte meinen Rucksack auf den Boden. Lunch. Aus den Resten in meinem Fressbeutel bastelte ich mir in einem Ziploc Beutel eine Pampe Deluxe. Das ganze wurde von Senf, Hot Sauce und einem Portionsbeutel Essig zusammen gehalten. Es schmeckte fürchterlich. Trotz Senf. Ich legte mich ab und döste ein. Eine Wurzel drückte mir in den Rücken. Egal. Ich war einfach erschöpft. Im Halbschlaf merkte ich wie die anderen beiden ankamen. Ich raffte mich auf. Wir quatschten darüber was nach Snoqualmi Pass passieren sollte. Ich brauchte unbedingt eine Pause und neue Schuhe. Irgendwo hin trampen, oder so. Johanna ließ sich von ihren Eltern abholen, die nur 30 Minuten entfernt wohnten. Sie bat mir an mit zu kommen und mich morgen zu REI zu fahren um neue Schuhe zu kaufen. Das klang natürlich mega easy, aber ich hatte null Bock neue Leute kennen zu lernen. Ich willigte ein. Trotzdem. Doch vorher sollten noch neun Meilen gewandert werden. Egal. Ich ging einfach. Ganz Stumpf. Eine Gruppe Muggles blockierte den PCT und diskutierte über die optimale Größe ihrer Nalgene Flaschen. Im Vorbeigehen bewegte ich mich so, dass ich möglichst viel von meinem Geruch verteilte. Irgendwann war ich zu müde um schlecht drauf zu sein. Ich wollte nur schlafen.
    Eine Meile vor dem Pass wartete ich auf Johanna. Ich wollte mit ihr ins Etappenziel laufen. Peter war leider am See geblieben. Nur zu gerne hätte ich mit ihm noch ein Bier getrunken...
    Wir warteten an der Tankstelle bis ihre Eltern kamen. Und sie waren wie Johanna: laut, lebensfroh, herzlich. Sie stellten gar nicht in Frage, dass ihre Tochter einen völlig verwilderten stinkenden Hiker anschleppte. Ich nahm es hin wie sie waren, obwohl ich einfach nur meine Ruhe wollte. Ansonsten waren sie einfach die stereotype American Family. Ich konnte es kaum glauben, dass es wirklich so war.
    40 Minuten später waren wir in einem reichen Vorort von Seattle. Ein Haus, vier Autos, zwei Katzen, fünf Fernseher. Ich bekam das Zimmer ihres kleinen Bruders. Völlig unwirklich. Tür zu. Ich zog meine Socken aus und Erde rieselte auf den Fußboden. Ups. Ich fragte mich wirklich was ich hier gerade machte. Vermutlich 160$ die Nacht fürs Hotel am Snoqualmi Pass sparen und eine Menge Stress beim Schuhkauf. Ich ging duschen. Es dauerte ewig bis sich auch nur ansatzweise der Schmutz löste. Es war eine Wohltat. Wäsche konnte ich auch machen und während die Maschine lief machte ihr Vater mir ein Omelett. Es viel mir schwer all diese Herzlichkeit anzunehmen. Ich freute mich auf morgen, denn dann würde ich mir die schäbigste Absteige in der Gegend buchen und einen Tag lang nichts tun und niemanden sehen.
    Liebes Tagebuch. Manchmal muss man die Dinge so nehmen wie sie sind. Das war tatsächlich der schwerste Tag der ganzen Reise für mich. Morgen wird es wieder anders sein (hoffentlich). Never quit on a bad day. Embrace the suck.
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