Pacific Crest Trail

March - August 2023
Taps taps taps für nen paar tausend Kilometer... Read more
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  • Day 42

    Bedtime Stories

    April 20, 2023 in the United States ⋅ 🌙 11 °C

    Liebes Tagebuch. Heute gab es ein wenig Abwechslung. Keine Irren. Dafür ein wunderbares Wiedersehen mit unserer Tramily. Wir waren wieder zusammen und während die einen Dinge organisierten und anderen sich dem Essensangebot hingaben, sind Phoenix und ich durch die Stadt gezogen. Man kennt sich bereits. Mein Gemüt ist trotzdem getrübt, denn morgen ziehen alle weiter und ich bin wieder allein. Einen Tag noch. Dann halte ich es nicht mehr aus. Wir werden uns hoffentlich in drei Tagen wieder sehen. Auf dem Trail. Irgendwo im Nichts.
    Etwas schönes hatte der Abend dann aber doch. Wir haben zusammen an einem Feuer gesessen und haben die verschiedenen Geschichten erzählt, die wir erlebten. Und die kann man nicht in Bilder fassen. Nur in Worte...
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  • Day 44

    Eisaxt, Schnee und Heimweh

    April 22, 2023 in the United States ⋅ ⛅ 19 °C

    Liebes Tagebuch gestern machte ich mich auf die Reise zum höchsten Berg Südkaliforniens. Mount San Jacinto. Ein Teil der Trailfamily begleitete mich.
    Viel Schnee und steile Hänge erwarteten uns, weshalb mir Final Push erstmal Eisaxt Skills beibrachte. Ich übte wie man sich damit retten kann, wenn man einen Hang hinunter rutscht.
    Die Nacht war kurz, um 3.30 Uhr in der früh ging es los, damit der Schnee noch schön fest zum Laufen ist. Das erste was ich sah, als ich aus meinem Zelt ausstieg, war eine Sternschnuppe. Das hat mir gut gefallen.
    Dann ging es hoch und hoch und höher, bis wir den Gipfel von Jacinto erreichten. Der Ausblick war schon ziemlich schön, trotzdem bekam ich wieder mal Heimweh und vermisste so einige tolle Menschen.
    Nach einer langen Pause ging es runter und runter und bergab. Der Schnee wurde immer matschiger, sodass ich meine Eisaxt Skills gezwungener Maßen ausprobieren durfte... jetzt sitz ich auf einem Felsen, genieße die Aussicht und träume von 1000000 verschiedenen Dingen zu essen und von einem leckeren spritzigen Jever...

    P.s. Ich vermisse Niko sehr. Morgen treffen wir uns zum Glück wieder. Dann kann ich endlich wieder Quatsch reden und viel lachen.
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  • Day 45

    Back on trail

    April 23, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 19 °C

    Liebes Tagebuch. Die Zeitlinie unserer Reise wird nun etwas kompliziert, da die kleine Mariam gerade ganz woanders ist und ganz andere Abenteuer erlebt. Aber kommen wir zum Thema: Heute war es endlich soweit. Ich habe es gewagt wieder loszugehen und dieser merkwürdigen Stadt den Rücken zu kehren. Aber vorher gab es noch ein paar Verschwörungstheorien ins Gesicht geworfen und ein paar fundamentale Christen wollten mich in ihren Kult holen. Nix da. Dann kam die Fahrt mit dem Trailangel Grumpy. Aber er war nur ein bischen grumpy. Dafür konnte ich ihm nicht folgen, weil er ohne . und , geredet hat und ständig das Thema wechselte. Er hat mich und ein paar andere an der Black Mountain Road rausgelassen. Von hier waren es 5 oder 6 Meilen bis zum PCT. Also ganz ganz langsam machen und gucken was der Knöchel sagt. Er blieb meist still. Zum Glück. Ab Meile drei ging der Schnee wieder los. Mal nur ein Klecks und dann zwei Meter hoch. Da es nachts nicht mehr gefriert war er ganz matschig und nass. Zack, stehste bis zur Hüfte drin. Das ist sehr anstrengend und manchmal auch etwas gefährlich, wenn man nicht weiß was unter dem Schnee so wartet. Aber, alles gut gegangen. Und dann sah ich endlich das PCT Zeichen. Schnell noch eine Nachricht für Phoenix im Schnee hinterlassen und ab die Post. Die Wegfindung war etwas schwierig. Man muss ein bischen auf die Fußstapfen der anderen vertrauen und ab und zu mal aufs GPS gucken. Der Abstieg ging dann doch auf die Knochen, aber von Schmerzen keine Spur. Irgendwann hörte der Schnee auf und ich stand plötzlich wieder in einer Wüstenlandschaft, welche mir einen schönen Schlafplatz feil bot. Gekauft. Trotzdem komisch ohne die anderen und alleine hier zu sein. Alle anderen Wanderer mussten weiter zur nächsten Quelle. Ich schlauer Fuchs hatte aber bei der letzten Gelegenheit genug mitgenommen.
    Die anderen sind 7 Meilen hinter mir. Ich werde morgen auf sie warten.
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  • Day 45

    Vom Schnee zurück in die Wüste

    April 23, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 25 °C

    Liebes Tagebuch. Heute morgen ging es nochmal ein gutes Stück durch den Schnee, bis es immer weniger wurde. Plötzlich saß ein junger Mann am Wegesrand, der den Daumen raushielt. Es war Niko aka Magpie. Schön wieder gemeinsam weiter zu gehen! Wir machten Rast an einem wunderschönen Bach, in dem wir ein ausgiebiges Bad nahmen. Das Wasser war eiskalt. Aber bei der Hitze, perfekt!
    Nach weiteren 10 Meilen entschieden wir uns dazu, unsere Zelte aufzuschlagen. Mit Blick auf San Jacinto. Der Wind nahm wieder zu, doch es war so warm wie wir es bisher auf dem Trail noch nicht erlebt haben.

    P.s. Die Blume an der wir riechen, riecht nach Gurke.
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  • Day 46

    Interstate 10 Oasis

    April 24, 2023 in the United States ⋅ 🌬 27 °C

    Liebes Tagebuch. Manchmal ändern sich Pläne, aber das der Tag so verrückt werden würde hätte niemand gedacht.
    Nachdem der Wind in der Nacht zum Glück etwas abgeflaut war wachten wir zum Sonnengang auf. Es waren 4 weitere Meilen Abstieg und dann noch weitere 4 bis zum Highway. Der Abstieg war wunderbar, denn wir gingen hauptsächlich durch leuchtende Blumen und Kakteen, die mit ihrem Duft unsere Nasen verwöhnten. Dazu gabs mal wieder Schlangen und Eidechsen satt. Am Fuß des Berges wartete ein Wasserhahn und ein Marsch auf einer Straße. Zum Glück gab es bald wieder einen Trail, allerdings aus losem Sand. Sehr anstrengend. Und dann kamen wir zur Unterführung der Interstate 10. Final Push informierte uns schon vorher, dass ein Trail Angel uns dort abholen und dann zu In&Out, Walmart und dann zu ihr nach Hause fahren würde, wo wir duschen, waschen und in ihrem Garten schlafen könnten. Hmmmm. Ja ok. Ich war zwar ausgeruht genug, aber die anderen hatten Bock. Irgendwann rasselte eine alte Schrottkarre um die Ecke und Nitsy stieg aus. Sie erklärte uns kurz den Ablauf: einsteigen, dann zu In&Out, in der Zwischenzeit würde sie die Nächsten holen und uns dann zu ihr fahren. Nach dem Abendessen sollte es dann zu Walmart gehen. Ok.
    In&Out war eine kleine Enttäuschung - besonders die Fritten. Als wir bei Nitsy ankamen waren schon 10 andere Hiker vor Ort. Wir sicherten uns schonmal einen guten Platz zum schlafen während Nitsy im Stundentakt neue Leute rankarrte. Am Ende waren es mind. 30 Leute. Das war eng und etwas anstrengend. Nitsy war bereits völlig überfordert, aber sorgte dann noch für Abendessen. Uns wurde schnell klar, dass das Wichtigste logistisch nicht mehr möglich sein könnte: Resupply bei Walmart. Es war bereits nacht acht, als wir in Eigenregie uns einen Uber bestellten. Und wie letztes Mal: Walmart ist zwar billig, aber die absolute Hölle. Fertig mit den Nerven und mit Tüten voller Essen hieß es gegen 23 Uhr gute Nacht.
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  • Day 47

    Hotel statt Trail

    April 25, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Liebes Tagebuch. Als ich heute morgen aufgewacht bin, wusste ich dass ich heute nicht weiter gehen kann. Der Tag gestern war alles andere als erholsam, mein Körper und mein Gemüt sind so erschöpft. Wir buchten uns ein Hotel in der Nähe. Dort fiel ich ins Bett und schlief sofort ein. Später klapperten wir eine Fast food Kette nach der anderen ab. Burger, Tacos, Milkshake. Dann ein Bad und Fernseher an. Ich weiß nicht, wann es das letzte Mal so schön war in einem Bett zu liegen und nichts zu tun.Read more

  • Day 48

    In Deutschland unvorstellbar

    April 26, 2023 in the United States ⋅ 🌙 23 °C

    Liebes Tagebuch. Der gestrige Tag hat zwei Dinge verursacht. Erstens: Wir sind halbwegs ausgeruht und erholt. Zweitens: Wir sind wieder allein.
    Die vier anderen aus unserer Crew sind sm gestrigen Tag schon wieder auf den Trail. Final Push ist vermutlich mit Martin schon kurz vor Big Bear. Bianca und Propeller sind nicht ganz so schnell. Uch denke wir werden sie irgendwann wiedersehen.
    Nun zum Tag. Nach einem üppigen Frühstück mit Plastikbesteck ging es zurück zum Trail. An der Unterführung zur Interstate 10 trafen wir einen weiteren Trail Angel, der gerade die Wasservorräte überprüfte. Sie stellte sich als Gail Wesson vor. Da klingelte doch was. Die gute Frau hatte uns online schon dabei geholfen Fahrten zu finden. Sie war auch schon wieder auf dem Sprung. Irgendwo musste sie ein paar Hiker abholen. In Deutschland unvorstellbar.
    Für uns hieß es: Raus aus dem Schatten und rein in die Wüste. Bei doch recht knusprigen Temperaturen und 5 Tage Essen auf dem Rücken perlte doch der ein oder andere Schweißtropfen über mein Gesicht. Langsam aber stetig wanderten wir einen Canyon hinauf bis wir nach vier Meilen das Containerbüro der Mesa Windfarm erreichten. Gerüchten zu Folge sollte es hier kühle Getränke für Wanderer geben. Die Tür stand offen und wir trafen auf zwei Wanderinnen und einen Mitarbeiter, der uns nur kurz Informierte wo wir Getränke und Essen finden würden. Dann verließ er die Szenerie und überließ uns die Räumlichkeiten. In Deutschland unvorstellbar: Unbekannte eigenverantwortlich handeln lassen. Wir genossen ein paar Drinks und ein Eis, während noch ein paar andere durstige Hiker ankamen, und dann ging es für uns wieder raus in die ballernden Sonne. Der Weg ging nun steil den Canyon hinauf. Schön langsam gehen und ab und zu mal was trinken. Und immer die Ohren und Augen nach Klapperschlangen aufhalten. Oben angekommen schlängelte sich der Trail in flotten Switchbacks wieder hinab und dann ging es recht eben an einem wunderschönen Hang entlang. Unser Tagesziel war das Whitewater Reserve, eine alte Forellenfarm und nun Naturcampingplatz am Arsch der Welt aber nur etwas abseits vom Trail. Um dorthin zu gelangen musste man nur den größten Fluss in Süd Kalifornien durchqueren. Der größte Fluss ist hier jedoch nur ein sehr breiter Bach und nachdem wir eine gute Stelle gefunden hatten setzten wir über. Auf der anderen Seite erwartete uns eine kleine grüne Oase mit riesiger Zeltwiese und Klohaus. Alles Gratis. In Deutschland mal wieder unvorstellbar.
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  • Day 49

    Wildnis

    April 27, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 25 °C

    Liebes Tagebuch. Das war ein sehr schöner Tag. Heute ging es an einem reißenden Fluss entlang, zwischen Felswänden, vorbei an wunderschönen Blumen, Echsen die ab und zu neben uns her laufen und Rattlesnakes, über die wir lustige Lieder singen.
    Immer wieder müssen wir den Fluss überqueren. Bei der Hitze heute, eine wahre Wohltat!
    Wir treffen nicht mehr so viele Menschen, wie vor zwei Tagen noch. Das tut uns sehr gut, wir merken wie uns die Ruhe gefehlt hat. Heute spüren wir, dass wir wirklich mittendrin sind in der Wildnis. Gute Nacht. Hoffentlich wird morgen auch ein schöner Tag.
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  • Day 50

    Angriff der Killerbienen

    April 28, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Liebes Tagebuch. Obwohl wir einen wunderbaren Platz hatten haben wir beide nicht so geschlafen. Schnaken, Frösche, Grillen und die Geräusche des tosenden Mission Creek sorgten für eine mächtige Soundkulisse, die zum Teil durch Ohrstöpsel gefiltert werden konnten. Sowieso sind Ohrstöpsel eines der unterschätzten Gear Items überhaupt. Bei Sturm, Wasser oder Geschnarche Gold wert.
    Wir rafften unseren Kram zusammen und nach 50 Metern erstmal durch den kalten Fluss. Guten Morgen. Nachdem die Sonne den Canyon erleuchtet hatte waren wir doch froh über die stetige Kühlung von unten. Der Weg ging stetig den Canyon hinauf und links und rechts tummelten sich zwischen den ganzen bunten Blumen die Eidechsen und Klapperschlangen. Apropos Blumen. Alles duftete süßlich, fruchtig, nach Kardamon, Zimt und manchmal auch spermatisch (ja das heißt in der Pilz- und Pflanzenkunde wirklich so). Die Sonne brutzelte, als wir auf fast 2000 Metern in eine kleine Oase mit Bäumen hinabstiegen und eine Pause machen wollten. Wir checkten unsere Vorräte und merkten, dass wir ziemlich viel Essen dabei hatten. Hinzukam, dass alle anderen eh irgendwo weit vor uns waren und wir durch die Hitze und den Schlafmangel ganz schön fertig waren. Also beschlossen wir nur noch knapp 3 Meilen zum Mission Creek Camp zu gehen und den Tag gut sein lassen wollten. Also hoch den Berg. Es ging gerade an einem Hang entlang, als ich Mariam schreien hörte. Als ich mich umdrehte lief sie mir schreiend entgegen und schlug mit ihrem Shirt un sich. Bienen. Aggro Bienen. Ein paar hatten sich in ihren Haaren verfangen und auch schon gestochen. Ein paar waren noch hinter ihr und jetzt auch nir her. Wir liefen noch ein Stück und dann pulte ich ihr einen Stachel aus der Kopfhaut und einen aus der Wange. Kurz danach kam eine Wanderin, ebenfalls auf der Flucht, angelaufen. Sie hatte eine Creme gegen Stiche zur Hand. Gleich drauf. Vermutlich irgendeine Chemiebombe. Half aber. Erster Schreck verdaut. Zweiter Schreck: Mariam hatte ihren Rucksack zurückgelassen um schneller laufen zu können. Beim ersten Bergungsversuch wurde ich sofort hart angegangen. Ein Stich in die Hand. Einen in den Rücken. Creme drauf. Letzte Chance: sämtliche Kleidung an, Komplettvermummung. Der zweite Versuch war dann Erfolgreich, trotz einer wilden Verfolgungsjagd und wildem um sich schlagen. Dann hieß es erneut den Schrecken zu verdauen und aus den Klamotten zu kommen. Bei 30 Grad mit Fleece, Puffy, Hose und Handschuhen sieht man nicht nur ulkig aus, man schwitzt auch sehr stark. Die letzten Meilen verliefen ohne Zwischenfälle, obwohl bei jedem Summen uns ein leichter Schrecken durchfuhr. Zum Glück taten die Stiche nicht weh und waren auch nicht geschwollen.
    An unserem Ziel bauten wir die Zelte auf, um dann zu merken, dass wir quasi nur auf dem Parkplatz waren. Oberhalb und versperrt durch einen umgestürzten Baum befand sich ein großer Platz mit Feuerstelle, Picknickbänken und Schnee. Nach und nach trudelten weitere Hiker ein, die meisten von ihnen zerstochen.
    Später wurden noch wilde Stories an einem knisternden Feuer erzählt.
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  • Day 51

    Trail disease

    April 29, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Mögliche Symptome:

    Völlige Erschöpfung
    Unkontrollierbare Wutausbrüche
    Angst, dass einen andere Hiker ansprechen könnten
    Drang Sachen kaputt zu machen
    Viele Tränen
    Ekel vor seinem eigenen Körper
    Olfaktorische und visuelle Halluzinationen
    Ungewolltes Weitergehen
    Gleichgültigkeit gegenüber der Natur
    Vögel beleidigen
    Erinnerungen/ Gedanken die bis zurück in den Mutterleib führen

    Behandlung:

    Isolation vom Trail
    Privatsphäre
    Duschen
    Ein echtes Bett
    100 Gänge Menü
    Bier

    Alle Angaben sind rein subjektiv und können je nach Persönlichkeit stark abweichen.
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