Transsibirische Eisenbahn

July - September 2017
A 76-day adventure by Anja und Read more
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  • Day 22

    Baikal - Olkhon, die mystische Insel

    July 28, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 15 °C

    Olkhon liegt mitten im Baikal See ca. 350km nördlich von Irkutsk. Die Fahrt dorthin mit dem Minibus zieht sich über 6h, denn man muss ja noch zum Essen halten, die Fähre auf die Insel ist ein Nadelöhr und die letzte Stunde gehts über Holperpisten.

    Die Magie der Insel begann bei unserer Unterkunft. Tatyana hat in ihrem Hinterhof zwei wunderschöne Jurten aufgestellt und alles sehr liebevoll mit ihrem künstlerischen Händchen eingerichtet. Hier bekamen wir gutes Essen und eine klassische Banya. Auf der Insel gibt es kein fliessendes Wasser und nur Plumpsklos. Das scheint aber keinen zu stören, und so tummeln sich hier viele Russen, die ihren Urlaub geniessen und Chinesische Reisegruppen, bei denen sich jeder fragt, was sie hier eigentlich tun.

    Nichts desto trotz ist die Insel traumhaft schön. Mit einem alten russischen Van schossen wir über die Holperwege in den Norden und hätten an vielen Orten gerne ein Zelt gehabt, um einfach zu bleiben und die Ruhe des Ortes zu geniessen, wenn die Touristenmassen weg sind.
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  • Day 25

    Baikal - Cherskiy und das Herzchen

    July 31, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 13 °C

    06h Wecker
    07h Abfahrt in Irkutsk
    10h Ankunft am Bahnhof Sljudjanka

    Und jetzt? Außerhalb der Städte wird kein Englisch mehr gesprochen, das Hostel hatte uns netterweise die Hütte gebucht da sie dort auch nur Russisch sprechen und ein Taxi gab's am Bahnhof auch nur auf Anruf (natürlich Russisch). Da standen wir dann also mit unserem Gepäck ein paar Kilometer vom Start entfernt...

    Aber wie immer bisher haben sich gleich mehrere Leute gefunden, die uns weiterhelfen konnten: am Bahnhof wurde uns von netten Touristen ein Taxi gerufen (Anja hatte vorher schon versucht sich am Telefon mit der Dame zu verständigen und das hätte vlt sogar geklappt - sah auf jeden Fall sehr unterhaltsam aus ;-) ) und an der Hütte war eine Gruppe junger Studenten aus Irkutsk die uns übersetzt und sich dann später am Abend zu uns gesellt haben, bevor sie sich um 11 abends an den 5-stündigen Abstieg machten.

    Die Tour war jedenfalls super! Beim Aufstieg wurden wir von einem schönen Regenschauer erfasst. Der fiel aber deutlich geringer aus als angekündigt und konnte unserer hervorragenden Stimmung nichts anhaben. Auch auf dem Gipfel wurden wir von Regen und entferntem Donner überrascht, so dass die Entscheidung bzgl. der Route zurück ziemlich schnell auf den Gipfelgrat fiel, den wir auch schon hoch genommen haben. Zum Glück waren wir gerade aus dem Grat raus als es richtig los ging... Das blieb aber wieder nur ein kurzes Intermezzo und wir haben uns dann auf den Weg zurück zur Hütte gemacht und den Rest des Tages mit Kartenspielen verbracht.

    Die traumhafte Morgenstimmung am letzten Tag wurde noch ergänzt durch hervorragende Pfannkuchen, die in einer Hütte unterwegs serviert wurden. Die haben dann auch die Tütensuppen der letzten Tage vergessen gemacht. Die Besteigung war auf jeden Fall ein super Tipp und hat sich richtig gelohnt!
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  • Day 28

    Baikal - Barguzin, der versteckte Schatz

    August 3, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 22 °C

    Eigentlich wären wir in Ulan-Ude am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen geblieben und hätten Serien geschaut...wir hatten den Reiseblues. Wir suchten sogar nach günstigen Flügen an irgendeinen Strand, statt uns mit der Mongolei zu beschäftigen. Und so richtig gross Lust nach Ust-Barguzin zu fahren hatten wir eigentlich auch nicht. Aber wir hatten schon alles mit Alex per Email ausgemacht und sollten am Nachmittag abgeholt werden. Und wie immer in solchen Momenten, kam alles anders.

    Abgeholt wurden wir von Sohn und Tochter, die gerade Urlaub zu Hause machen, im Land Cruiser. Mit Abstand das bequemste Gefährt bisher. Die Fahrt ging entlang dem Baikalsee, während die Sonne langsam im See unterging. Wir kamen zwar spät, aber es gab noch was zu essen und wir wurden in ein Zimmer in ihrem Haus einquartiert. So richtig abgesprochen, was am nächsten Tag passieren soll hatten wir nicht, aber wir vertrauten darauf, dass es gut kommt. Im Endeffekt fuhren wir mit einer Familie (russische Eltern und Tochter, französischer Schwiegersohn und ihre Reiseleiterin) ins Barguzin Tal und gingen Raften, oder eher Boot fahren. Das Mittagessen bei einer lokalen Familie war ein Traum! Alles frisch aus ihrem Garten (ja, in Sibirien wächst echt viel). Oder vom Bauern nebenan (Doppelcreme mit selber gemachter Rabharbermarmelade). Abends sprangen wir noch in den Baikalsee. Auf meine Frage zurück bei Beketovs, ob wir duschen könnten, meinte sie ja, in der Banja. So mixten wir in der Sauna warmes und kaltes Wasser, und der Schöpflöffel fungierte als Duschbrause. Funktioniert auch und schön warm war es auch noch ;-)

    Da wir am nächsten Tag Mittags wieder nach Ulan-Ude mussten (unser Visum läuft ab), machte der Sohn mit uns Morgens noch eine Tour zu den Heissen Quellen auf einer Halbinsel. Das Nationalparkgebiet war traumhaft. Morgens um 8 mit dem Boot über den See zu brausen, vorbei an den bewaldeten Hügeln und Bergen, liess unseren Reiseblues dahinschwinden. Genau für diese Momente reisen wir. So fanden wir uns auch wenig später in 35C und 45C warmem Wasser mit Blick auf den See.

    Auf dem Heimweg wurde eine Kiste frischer Omul mitgenommen, den es dann auch Mittags zum Essen gab. Zum Essen hier fällt uns noch ein: frisch, Dill, Zwiebeln, Knoblauch, Omul, Fleisch, Buchweizen, Pancakes.

    So verlassen wir nun den Baikalsee schweren Herzens Richtung Mongolei. Eine wunderschöne Gegend, mit ganz vielen tollen Begegnungen. Wir haben sie gefunden, die Russen, die Lächeln ;-)
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  • Day 31

    Ulaanbaatar - Startschuss Mongolei

    August 6, 2017 in Mongolia ⋅ ☀️ 24 °C

    Busfahrt Ulan-Ude nach Ulaanbaatar:
    - 4,5h nach Abfahrt: Ankunft Grenze, alles Gepäck raus, Ausreise Russland, alles Gepäck wieder rein, weiterfahren Grenzhäuschen Mongolei, alles Gepäck wieder raus, Einreise Mongolei, alles Gepäck wieder rein; Dauer 2h
    - 7h: es ist heiss und da liegt ganz schön viel Müll am Strassenrand
    - 8h: die linke Arschbacke tut weh
    - 9h: die rechte Arschbacke tut weh
    - 10h: jetzt könnten wir dann schon ankommen
    - 13h: Ankunft!!! Und wir werden vom Hostel abgeholt...Luxus!

    Wir entspannen erstmal im Idre Hostel, und fangen an uns damit auseinanderzusetzen, was wir in den nächsten Tagen so machen. Das scheint eine Israelische Reisebörse zu sein hier, schlagen dann aber diverse Angebote aus und Mme. Tsetsegee schustert uns eine 33 Tage Tour zusammen, mit Driver und Guide und Essen und allem, so dass wir uns um nichts mehr kümmern müssen und das passt - dank Unterkunft bei Familien und Campen - auch noch ins Budget....noch mehr Luxus :-)

    Ulaanbaatar wirkt auf uns sehr entspannt mit gut gekleideten Menschen und guten Lokalen. Man sieht die Aufstrebende Entwicklung. Leider scheint aber auch Alkohol ein Problem zu sein.

    Wir sind nun wieder ausgeruht, haben frische Wäsche, und eine Flasche Whiskey und sind bereit für die nächsten 33 Tage Mongolei Abenteuer.
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  • Day 34

    Gobi - Tsagaan Suvraga

    August 9, 2017 in Mongolia ⋅ 🌬 28 °C

    Tag 1

    Früh aufstehen und nochmal schnell ein paar Millionen Tughrik abgehoben, um unseren Trip zu bezahlen, und dann ging es los. Baynaa, Age und unser bis oben hin gefüllter Toyota. Juhuuuu!!! 33 Tage Abenteuer!

    Kaum aus Ulaanbaatar raus, sah man nur noch weite grüne Steppe, ein paar Pferde, Ziegen, Kühe, Schafe, Adler und Kamele. Und viel viel grün!

    Das Highlight heute war Tsagaan Suvraga (weisse Stupas), ein Kliff, das von weitem wie weisse Stupas aussieht. Davor ein Meer aus bunten Hügeln, deren Farben schillern und sich je nach Licht verändern.

    Unser Bett schlagen wir in einem Ger auf bei einer Familie, die Kamele hat und sich mit Touristengers Geld dazu verdient. Zur Begrüssung werden wir erstmal zum Mongolischen Tee eingeladen (Milch mit grünem Tee und Salz). In dem Kochger ist natürlich ein Flachbildfernseher ☺️
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  • Day 35

    Gobi - Yolin Am / Tag der Erkenntnisse

    August 10, 2017 in Mongolia ⋅ 🌬 13 °C

    Tag 2 und 3

    Aufstehen, in den Sonnenschein vor die Jurte treten und kurz danach in der Morgensonne frühstücken - der Trip geht richtig gut los :-)

    In unserem Land Cruiser sind heute mit dabei: Fahrer, Automechaniker, Militäroffizier, Guide, Koch, Entertainer und wir beide. Das alles in einem Auto??

    Mal von vorne: Heute ist nicht so viel Autofahren auf dem Programm, zum Mittagessen sind wir schon fast an unserer Destination. Yolin Am (Lämmergeier Tal) ist ein wunderschönes Tal in den Ausläufen der Altai Berge und Teil der Gobi.

    Bis weit in den Sommer sind einige Teile mit Eis bedeckt. So spät im Jahr ist davon allerdings nichts mehr übrig und das Tal erstrahlt in voller Blütenpracht. Bayanaa (unser Guide) nutzt das direkt mal aus und dreht uns ein paar wilde Kirschen an - die waren meeega sauer!

    Erkenntnis Nummer 1: Traue deinem Guide nicht mit allem.

    Zurück am Auto will er uns dann noch weismachen dass unser Fahrer keine Tourigenehmigung bräuchte weil er Militäroffizier ist - von wegen! Allerdings hält er uns seinen Ausweis unter die Nase... Age (der Fahrer) verbringt seinen Urlaub gerne damit, in seinem Auto das Land zu befahren.

    Erkenntnis Nummer 2: Wenn es zu absurd klingt um wahr zu sein, kannst du deinem Guide doch vertrauen.

    Unterwegs hatten wir uns auf der Teerstraße und den Schotterpisten schon gewundert, dass unser Fahrer ungewöhnlich gut fährt. Im Gegensatz zur Norm in den meisten Ländetn die wir so bereisen fährt er nicht zu schnell an gefährlichen Stellen und macht keine riskanten Überholmanöver. Jetzt wissen wir auch wieso...

    Erkenntnis Nummer 3: Wenn in einem Entwicklungsland jemand angemessen und sicher fährt hat das einen Grund.

    Abends brachten wir Bayanaa und Age dann Schwarze Sau (ein Kartenspiel) bei. Sie verstanden das Spiel nicht nur sehr schnell, sondern hatten auch den grössten Spass dabei.

    Erkenntnis Nummer 4: Für Kartenspiele muss man nicht die gleiche Sprache sprechen.

    So sind wir beide den nächsten Monat eben nicht nur mit Fahrer und Guide / Koch unterwegs sondern auch in sicherer Begleitung und guter Stimmung. So kann jedes Abenteuer auf uns zu kommen!

    Das testeten wir dann auch gleich am nächsten Morgen und durchquerten die Berge durch eine schmale Schlucht mit steilen, hügeligen und schmalen Passagen. Dafür haben wir ja einen Land Cruiser ;-)
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  • Day 37

    Gobi - Khongoryn Els

    August 12, 2017 in Mongolia ⋅ ⛅ 27 °C

    Tag 3 und 4

    Fast unheimlich hoch erheben sich in ca. 1km Entfernung von unserem Ger die gelben Sanddünen und dahinter die dunklen Berge. Wie in einem Mongolei Fotobuch grasen davor die Kamele und Pferde.

    Wir befinden uns mitten in der Gobi bei Khongoryn Els in einem Family Ger, das dem Ranger gehört und wo Ziegen, Pferde und Kamele gehalten werden. Mit einem Buch über Chinggis Khaan sitze ich im Schatten des Ger und beobachte die Familie, wie sie die Ziegen zum Melken trennt, die Kamele zum Reiten für die Touristen fertig macht und singend die Pferde für das nächste Nadaam einreitet. Fasziniert schaue ich auf die Dünen, wie sich der Schatten mit der wandernden Sonne verändert.

    Und dabei bin ich einfach zufrieden und glücklich und könnte noch ewig so sitzen bleiben. Aber irgendwann sind auch wir dran mit Kamelreiten und lernen dabei wirklich viel:
    - Kamele hassen Wasser: um einen Bach zu kreuzen müssen wir absteigen
    - Kamele "riechen" nach Gelomyrtol: sie sind Wiederkäuer und haben damit einen Mundgeruch nach der Minze und den Gräsern die sie essen (andere würden sagen sie stinken schlimmer als die schwefelhaltigen Quellen in Island)
    - Kamelreiten tut weh: nach 3,5h tut uns ganz schön der Hintern weh
    - es gibt Wasser in der Wüste: wir reiten zu einer Quelle, die aus dem Sandboden kommt. Bei Pfeiffen oder Gesang fängt sie an zu blubbern.

    Um unsere schmerzenden Hintern zu vergessen erklimmen wir die 300m Düne zum Sonnenuntergang. Oben angekommen vergisst man den anstrengenden Aufstieg und ist einfach nur sprachlos ob des Ausblicks (oder auch weil die Puste fehlt ;-)).
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  • Day 38

    Gobi - Bayanzag

    August 13, 2017 in Mongolia ⋅ 🌬 13 °C

    Tag 5

    Nach einem leider recht kurzen, aber tollen und intensiven Tripanfang in der Gobi begaben wir uns bereits wieder raus. Aber bevor wir diese riesige und abwechslungsreiche Wüste verließen, machten wir noch einen Stopp bei Bayanzag. Als wir ankommen gibt Age plötzlich richtig Gas und verfolgt ein anderes Auto. Der Grund stellte sich dann heraus als wir es eingeholt hatten: der Guide hatte uns morgens den Pfannendeckel geklaut, was er selbst gar nicht gemerkt hatte :D

    Byanzag erlangte Anfang des letzten Jahrhunderts Bekanntheit durch eine immense Vielzahl an Dinosauriereiern, die hier gefunden wurden. Heute sind vor allem die "Flaming Cliffs" eine Touristenattraktion, die große Ähnlichkeit mit einigen Nationalparks im Westen der USA aufweisen. In der Nähe wachsen auch einige kleine Bäume, die einzigen in der mongolischen Gobi. Dort wurde vor kurzem ein Projekt gestartet um die Bewaldung wieder in Gang zu bringen, nachdem sie fast vollständig abgeholzt war.
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  • Day 39

    Zentralmongolei - Ongiin Khiid

    August 14, 2017 in Mongolia ⋅ ⛅ 27 °C

    Tag 6

    Wir waren am Tag vorher nach einer langen staubigen Fahrt schon bei den Klosterruinen Ongiin Khiid angekommen. Age nutzte den Fluss anbei um das Auto vom Staub zu befreien. Am nächsten Tag sah es wieder ähnlich aus ;-) Und wir taten das gleiche und stellten uns nach 5 Tagen endlich unter die Dusche :-)

    Das Buddhistische Kloster wurde im 18. Jh auf beiden Seiten des kleinen Flusses gebaut. Leider wurde es 1937 zu Zeiten des Kommunismus komplett zerstört. Und viele der über 1000 Mönche die hier lebten wurden umgebracht. Als wir am Morgen früh durch die Ruinen wandern spüren wir, warum genau dieser Ort für das Kloster ausgewählt wurde. Es herrscht so eine friedliche Stimmung, der Fluss glitzert in der Sonne und die grünen Hügel wiegen einen in Sicherheit.
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  • Day 40

    Zentralmongolei - Orkhon Wasserfall

    August 15, 2017 in Mongolia ⋅ ⛅ 31 °C

    Tag 6 und 7

    Je länger wir unterwegs sind, desto holpriger werden die Straßen, wir werden im Auto hin und her geschüttelt und kommen gefühlt in kaum mehr als Fußgeschwindigkeit voran. Dazu ist unterwegs noch ein anderes Auto beim Überqueren eines mini Bächleins stecken geblieben - Africa reloaded :-)

    Ziel ist der Orkhon Wasserfall im gleichnamigen Nationalpark, mit etwas über 20m der höchste der Mongolei. Die Landschaft stellt sich als fantastisch heraus, die Klos als der bisherige Tiefpunkt unserer gesamten Reise und verdienen diesen Namen nicht wirklich... Leider scheint die Müllentsorgung hier auch nicht wirklich zu funktionieren.

    Da wir am ersten Tag recht spät ankommen gehen wir es erst mal entspannt an und begeben uns erst am nächsten Morgen zum Wasserfall. Ein wirklich schöner Anblick, bei dem man auch verstehen kann weshalb hier so viele einheimische Touristen kommen, was bisher sonst noch kaum der Fall war.
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