• Anja und Flo
jul. – sep. 2017

Transsibirische Eisenbahn

Et 76-dagers eventyr av Anja und Les mer
  • Reisens start
    7. juli 2017

    St. Petersburg

    7. juli 2017, Russland ⋅ ⛅ 12 °C

    Ankunft in Russland, einem Land über das wir als Westeuropäer nicht viele und dazu auch nur vage Vorstellungen hatten. Viele davon sollten auf der Reise und vor allem bereits in St. Petersburg widerlegt werden:

    - Legaler Aufenthalt: Nachdem die Visa-Prozedur die bislang aufwendigste war, hatten wir ähnliche Verzögerungen an der Grenze erwartet und sind mit Ausdrucken für alle Buchungen angereist. Nach einem kurzen prüfenden Blick auf das Visum und ein paar Eingaben in den Computer waren allerdings alle Formalitäten erledigt und wir bereits im Land! Dafür aber eine andere Besonderheit: Bei Aufenthalten von mehr als 7 Werktagen muss man sich in jeder Unterkunft registrieren. Die Prozedur ist allerdings so kompliziert, dass man das nicht selbst machen kann und stattdessen die Unterkunft dafür bezahlen muss. Da kürzlich der Confed Cup war, muss das alles auch noch innerhalb von 24h passiert sein. Das System ist noch aus der Sowjetzeit, aber Big Brother freut es sicher…

    - Sprache: Wir hatten uns schon darauf eingestellt, dass wir uns mit Händen und Füßen verständigen müssen, aber Englisch ist in den Touristenzentren schon recht weit verbreitet. Zwar nicht immer fließend, aber es reicht um ans Ziel zu kommen. Nur ein Bartender wollte nicht mit uns reden, da er meinte dass wir ja auch kein Russisch sprechen - nunja, Ausnahmen bestätigen die Regel. Und für alles andere haben wir unsere tolle Übersetzungsapp, die uns das über die Kamera von Russisch/Kyrillisch in Englisch übersetzt. Was hat man eigentlich vor den Smartphones gemacht? ;-)

    - Leute: Wie so oft bringen Urlauber ein gewisses Bild ihres Landes mit sich. Und wenn sie dann noch in Massen auftauchen wie in so manchem Skiort in den Alpen ist dieses Bild meist nicht besonders gut. Vor Ort zeigte sich jedoch schnell, dass die Russen zwar sehr ruhig sind und es sich als besondere Herausforderung darstellt ihnen ein Lächeln zu entlocken, sie dafür aber umso herzlicher, hilfsbereiter und besonders gastfreundlich sind.

    - Unterkünfte: Wir sind beide schon viel gereist und das viel in einfachen Unterkünften, aber die russischen Hostels sind sehr speziell: nur ein Teil der Räume hat Fenster (Bad und Küche sowieso nicht), die Luftabzüge funktionieren nicht und im Sicherungskasten bricht gerne mal ein Brand aus…

    - Städte: Trotz des Bauwahnsinns der Sowjetzeit und dem bekannten Ostblock-Charme findet man hier sehr viele schöne Häuser und Kirchen, die mit viel Geld erhalten werden. Dazu gesellen sich zwar auch immer wieder Bauten, die wirken als hätten die Architekten Bestechung von Betonfirmen bekommen. Das sind aber in St. Petersburg nicht ganz so viele wie in Bukarest, der Ukraine oder anderen osteuropäischen Staaten. Dafür ist der Innenausbau meistens nicht ganz auf mitteleuropäischem Standard ;-)

    - Touristen: Wir wussten ja, dass wir in der Hochsaison kommen, und viel los sein wird, aber das was wir in St. Petersburg erlebt hatten, übertraf all unsere Vorstellungen. Viele Russische Touristen, die sich die schöne Stadt anschauen, und Massen an Chinesischen Touristen, die kein Visum für Russland brauchen und selbst die St. Petersburger mit ihren Chinesischen Gepflogenheiten an die Grenzen bringen. So schiebt man sich mit den Ellenbogen draussen durch die eindrückliche Hermitage, um einen Blick auf die Da Vinci und Rembrandts zu erhaschen. Die restlichen 20% Touristen sind bunt gemischt von allen Herren Länder.

    Allerdings wurde uns auch immer wieder gesagt, dass St. Petersburg sehr europäisch und eher „Russland light“ sei, ein einfacher Einstieg also in die Reise. Dennoch ergab sich ein gewisser Kulturschock durch den Kontrast zu Afrika (auch durch das Reiseformat). Das hat uns aber nicht davon abgehalten vieles in St. Petersburg mitzunehmen: Dazu zählten Kunst und Kultur mit der Hermitage und Ballett (Schwanensee durfte natürlich nicht fehlen ;-) ), das schöne Stadtbild mit seinen Kirchen und den alten Häusern, das sehr gute Essen und ein Ausflug zum Schloß Peterhof.

    Dank Fedor, eines Kommilitonen von Anja aus St. Petersburg haben wir viele gute Tipps, kostenlose Eintrittskarten (CityTour per Bus, die schon ausverkaufte Hermitage), Insights aus dem St. Petersburger Leben und viele weitere Informationen bekommen.

    Nach fünf Tagen machten wir uns dann auf den Weg mit dem Nachtzug nach Moskau.
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  • St. Petersburg - Street Art Museum

    8. juli 2017, Russland ⋅ ⛅ 14 °C

    Es ist faszinierend zu sehen, dass eine Plastikfabrik sich überlegt hat, ein Street Art Museum auf ihrem Gelände zu machen, einfach so. Und so finden sich dort nun viele Ausstellungsstücke von Künstlern aus aller Welt. Fedor hatte uns zu dieser supercoolen Ausstellung gebracht und dank ihm haben wir die Führungen auf Russisch auch verstanden :-)Les mer

  • St. Petersburg - Peterhof

    11. juli 2017, Russland ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach 4 Tagen St. Petersburg Sightseeing sehnten wir uns nach etwas Ruhe und dachten tatsächlich wir könnten diese in Peterhof etwas ausserhalb finden :-)

    Aber da hatten wir nicht mit den zig tausend anderen Touristen gerechnet, die anscheinend die gleiche Idee hatten. Nichts desto trotz war es die Reise wert. Das Schloss erinnert an Schönbrunn, und der Garten mit seinen zig Brunnen und Gold ist wahnsinnig beeindrucken. Hier ein paar interessante Geschichten:
    - Der Zar Peter hatte ein paar Ingenieure für fünf Jahre nach Holland und Frankreich zum Brunnen studieren geschickt. Danach hatten sie ihm dann das Beste in Peterhof nachgebaut.
    - Nürnberg hatte eine Neptunstatue übrig, die sie einfach nicht zum funktionieren bringen konnten. So priesen sie diese Peter an, der sie sofort kaufte. Währen dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von den Deutschen "nach Hause" gebracht, um später doch wieder an Russland zurückgegeben zu werden.
    - Eine der Goldstatuen wurde während dem zweiten Weltkrieg versteckt. Nur starben diejenigen, die sie versteckt hatten auf dem Rückweg, so dass bis heute jede Spur davon fehlt.
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  • Moskau

    13. juli 2017, Russland ⋅ ☁️ 19 °C

    Unsere erste Nachtzugerfahrung in Russland und schon konnten wir fast alles abhaken, was es so auf der Liste zum erleben gibt. 2/3 des Zuges war mit Chinesen gefüllt und wir hatten das Glück uns das Abteil mit Oleg und Svyeta aus Moskau zu teilen. Oleg konnte etwas Englisch und Svyeta packte gleich mal den Cranberry Wodka aus. Eine Stunde später hatten wir dann eine Einladung zu einem Russischen Bad (dank google wissen wir jetzt auch, dass das eine Sauna ist und man dort mit Kleidung reingeht), im Haus eines ihrer Freunde.

    Der Weg zum Hostel morgens um 6 stellte sich müde und unterzuckert als Herausforderung dar. So waren wir umso glücklicher, als wir erstmal umsonst Tee machen konnten und eine halbe Stunde später ein Zimmer mit Fenster hatten :-) Manchmal ist man schon mit so wenig glücklich.

    Von Moskau hatten wir eigentlich wenig erwartet und wurden so positiv überrascht und gewannen viele viele Eindrücke:

    - Georgisches Essen: Dank Emil, einem Freund von Sebastian, der auch noch perfekt Deutsch spricht, und Sebastians weiser Voraussicht kamen wir in den Genuss der georgischen Küche und waren hin und weg. Verdaut wurde das Ganze mit Shisha und Tee.

    - Kritische Auseinandersetzung: Auch Russland hat eine Arbeitslager (Gulag) Vergangenheit, die jedoch längst nicht so aufgearbeitet scheint, wie die Geschichte der Konzentrationslager in Deutschland. Nachdem wir wussten, dass das Gulagmuseum in Perm zu einem Polizei-Propaganda Museum umgewandelt wurde, erwarteten wir uns wenig Kritisches vom Gulagmuseum in Moskau. Zwar zaghaft, jedoch findet hier eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit statt, die sogar von der Regierung unterstützt wird. Auch über die heutige Politik wird sich durchaus kritisch geäussert. Bei einer Stadtführung, wurde die aktuelle Staatsform nicht als Demokratie sondern Putinokratie beschrieben, und sehr kritisch auf die aktuelle politische Situation geblickt. Von der Stadtführerin hörten wir auch erstmals das Zitat "visit Russia, before Russia visits you" - in Anlehnung an die Krim…

    - Positive Sichtweise: Die Zeit in Moskau zeigte uns aber auch, warum die Menschen eigentlich ganz glücklich sind mit dem, was sie aktuell haben. Denn es ist so viel mehr, als sie früher hatten. Das gesamte 20. Jahrhundert war geprägt von Krieg, Terror, Hunger und Angst. Man durfte sich nicht kritisch äussern und jeder wurde verdächtigt. Die 90er Jahre waren geprägt vom Kampf hin zur Demokratie mit diversen Putschversuchen und einer nicht vorhandenen Wirtschaft. Der Versuch wirtschaftlich Anschluss zu finden, an die anderen Länder. Und dann kommt Putin und bringt Sicherheit und Nationalstolz. So beginnen wir die aktuelle politische Situation etwas besser zu verstehen.

    - Versteckte Propaganda: Und dann findet man sie, die versteckte Propaganda. In der Fussgängerzone Arbat eine Bilderausstellung über die tolle Brücke, die zur Krim gebaut wird. Und das ist nur das, was wir auch verstehen. Es wäre so spannend, die lokalen Medien zu lesen…

    - Der Rote Platz und der Kreml: Den Kreml selbst hatten wir uns so anders vorgestellt. Vor Ort erfuhren wir dass „Kreml“ einfach nur historischer Stadtkern / Verteidigungsanlage bedeutet und fanden ein schönes, aber relativ unspektakuläres Regierungsgebäude mit vielen klassisch russischen Kirchen auf dem Gelände. Der Rote Platz selbst ist pompös und wahnsinnig eindrücklich. Hier findet man das Lenin Mausoleum direkt gegenüber eines Einkaufszentrums mit allen Luxusmarken. Kommunismus vs. Kapitalismus.

    - Geschmäcker sind verschieden: Moskauer finden den VDNH Park anscheinend ganz toll, und am Wochenende strömten alle in diese Ansammlung von nicht zusammenpassender Architektur, Beton, Brunnen und Freizeitbeschäftigung. Wir fanden das alles nur begrenzt schön, aber trotzdem interessant anzusehen.

    - Alles für die WM 2018: Moskau war eine einzige Baustelle und alles in Vorbereitung auf die WM 2018. Wohin man auch ging wurde gebaut. Ein kleiner Tipp hier: im August 2018 nach Moskau gehen. Da sind alle Fussballverrückten weg und die Stadt strahlt in vollem Glanz.

    Nach vier Tagen Moskau haben wir unseren Kulturschock überwunden, und beginnen ein Gefühl für Russland und seine Bewohner zu bekommen. Moskau verlassen wir mit ganz vielen positiven Eindrücken und Simone :-) , die uns die nächsten drei Wochen begleitet.
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  • Suzdal - Aladin hat in Russland gelebt?!

    17. juli 2017, Russland ⋅ ⛅ 23 °C

    Ich dachte immer Aladin wäre aus der Region des Mittleren Ostens, aber als ich von Weitem die blauen Zwiebeltürme von Suzdal sah, fing ich an zu zweifeln.

    Unser erster Stop nach Moskau auf dem Weg nach Osten war Suzdal. Hinzukommen war eigentlich ganz einfach: 1,45h in einem vollen Zug und 1h in einem vollen Bus ;-) Suzdal selber ist Teil des Goldenen Ringes. Wie uns Wikipedia mitteilte hat das allerdings nichts mit einem Ring um Moskau zu tun, sondern beinhaltet Städte anhand derer sich die Geschichte Russlands besonders gut nachvollziehen lässt.

    Wieder Erwarten wurden wir bezüglich Touristenmassen enttäuscht. Es waren nur wenige Asiaten unterwegs (dafür einer, der uns seit dem Kreml in Moskau mit seiner permanent laufenden Kamera bis ins Hotel zu verfolgen scheint). Suzdal selbst vermittelt eine entspannte Stimmung mit seinen diversen Klostern, goldenen Kirchtürmen und alten Holzhäusern. Zu beobachten wie die untergehende Sonne die goldenen Kirchtürme zum leuchten bringt hatte etwas magisches.

    Und so verlassen wir Suzdal ausgeschlafen und entspannt.
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  • Nischny Novgorod - weltbeste Gazpacho

    18. juli 2017, Russland ⋅ ⛅ 18 °C

    Wer hätte gedacht, dass wir in dem kleinen Städtchen (1,25 Mio. Einwohner) die beste Gazpacho der Welt finden würden!?

    Aber erstmal alles von Anfang. Um nach Nischny zu kommen, waren erstmal ein paar Verkehrsmittel notwendig. Ein Taxi zum Busbahnhof in Suzdal, dann der Bus nach Vladimir, und dann der Zug nach Nischny. Pünktlich zum Mittagessen fanden wir uns also in der gemütlichen Fussgängerzone von Nischny und genossen ein Business Lunch (in Wanderschuhen ;-)).

    Von der Mauer des Kreml hatten wir einen wunderschönen Blick auf den Zusammenfluss von Wolga und Oka. Leider wurde die Kreativität zur Flussüberquerung voll ausgeschöpft und so gibt es eine Seilbahn über den Fluss, aber keine Cafes an der Uferpromenade. Überhaupt ist es faszinierend auch hier die Gegensätze von altem bestehenden und neuem modernen zu sehen.

    Ja, und die Gazpacho fanden wir dann in einem kleinen Cafe (nachdem sie die anderen beiden Präferenzen nicht mehr hatten) und waren total begeistert. Ob das unsere Zugnachbarn im Nachtzug nach Kazan von unserem Knoblauch und Zwiebelgeruch auch waren wissen wir nicht :-)
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  • Kazan

    19. juli 2017, Russland ⋅ ⛅ 24 °C

    Nachdem wir Perm (das Museum ist nur noch Propaganda) und Kungur (die Eishöhlen müssen im Vergleich zu den Alpen ein Witz sein) gestrichen haben, wählten wir den weniger befahrenen Weg über die schöne Tataren-Stadt Kazan.

    Bei unserer Ankunft um 6h morgens war das einzige, das offen hatte ein türkisches Café, aus dem bereits besonders laute Musik kam. Zu Frühstücken gab es nichts auf der Karte; allerdings wollte der Eigentümer, ein älterer Herr, unbedingt mit den beiden Mädels tanzen. Nachdem diese aber dankend abgelehnt haben, hat er stattdessen eine Runde Baklava für all spendiert - auch gut :-)

    Da wir ja noch den ganzen Tag für die Stadt hatten gingen wir direkt auf Erkundungstour und fanden eine wirklich schöne und geschäftige Stadt, wieder mit einem historischen Kreml und hier auch mit einer Uferpromenade - vermutlich für die WM neu gebaut… Dort waren auch gerade die Aufbauarbeiten für das Red Bull Air Race, dafür waren wir jedoch zwei Tage zu früh…

    Am zweiten Tag wollten wir einen Tagesausflug entlang der Wolga machen, jedoch sind die Tickets zu anderen Orten schon ein paar Tage im Voraus ausgebucht, daher sind wir „nur“ auf eine Zwei-Stunden-Tour auf einem alten Dampfer. Am Hafen gab es auf einem der Kreuzfahrtschiffe Animateure in voller Action für das Auslaufen und so hatten wir gleich bestes Entertainment :D Witzigerweise waren auf dem Schiff neben all den russischen Touristen noch zwei Schweizer. Eva und Jörg sind mit ihrem T5.2 VW Bus für 3 Monate in Russland unterwegs. Sie waren mit ihm auch schon im Iran. Auf die Frage, wie lange sie bleiben, oder wo es hingeht: “Das wissen wir noch nicht. Mal schauen.“ Richtig so! :-)

    Den Rest der Zeit genossen wir bei bestem Essen - auswärts und in unserem Airbnb - und entdeckten nebenher das russische Uber. Die Fahrt war so unterhaltsam, dass wir gleich danach in den nachten Handyshop gelaufen sind um uns eine SIM-Karte zu kaufen mit der wir jetzt überall Uber fahren können :-)
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  • Ekaterinenburg - aller Anfang ist schwer

    22. juli 2017, Russland ⋅ ⛅ 22 °C

    (Gastbeitrag Simone)

    Als Gast auf dieser Reise verfasse ich hier gerne meinen Gastbeitrag über Ekaterinenburg - die Millionenstadt im Ural auf der Grenze von Europa zu Asien, die es uns anfangs nicht so leicht machte.
    Wir hatten uns auf eine sagenumwobene Stadt und ein perfektes Hostel in bester Lage gefreut. Leider mussten wir feststellen, dass das Hostel offensichtlich systematisch überbucht wurde und wir leider mit einer weniger hübschen Unterkunft weiter draussen Vorlieb nehmen mussten. Bei einen super Burger dort um die Ecke war der Ärger schnell verflogen und wir konnten die Stadt erkunden.

    Ekaterinenburg erlangte traurige Berühmtheit als in Jahre 1918 die Zarenfamilie hier ermordet wurde. Heute erinnert die "Kirche auf dem Blute" und ein angrenzendes Museum an die Zarenzeit.

    Heute ist Ekterinenburg anscheinend eine schnell wachsende Stadt mit vielen Hochhäusern, die sich gerade auch für den FIFA Worldcup herausputzt, wie wir am zentralen Stadtteich und von der Aussichtsterrasse eines Hochhauses entdeckt haben.

    Ein weiteres Highlight war das Museum zur Präsidentschaft von Boris Jelzin. Das Museum wurde 2015 eröffnet und bietet medial sehr gut aufbereitet einen Abriss der russischen Geschichte und lässt einen tief in die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in den 90er Jahren eintauchen. Der Besuch war ein echter Gewinn!

    Weitere Erkenntnis: derzeit ist Hochsaison für Hochzeiten und Hochzeitsfotos am Boris-Jelzin-Museum sind total trendy.
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  • Nowosibirsk - es kommt alles anders

    25. juli 2017, Russland ⋅ ⛅ 19 °C

    Was lässt unser Herz nach 22h Zugfahrt höher schlagen: ein Uber ins Hostel, eine Dusche, ein bequemes Bett und ein gutes Abendessen. Somit waren wir nach ein paar Stunden in Nowosibirsk glücklich und fielen müde ins Bett um am nächsten Tag die Stadt zu erkunden.

    Nowosibirsk ist eher das Gegenteil von schön. Das schönste Gebäude ist die Oper, davor steht wieder mal Lenin, und die Uferpromenade hat den Charme einer grauen Betonwand. Aber es gibt Kaffees, Bio Geschäfte, coole Restaurants, alles was man hinter der Fassade eigentlich nicht erwarten würde. Und so sind wir positiv überrascht, und nutzen das gemütliche Hostel um die weitere Reise zu planen und freuen uns auf die nächsten 28h Zugfahrt nach Irkutsk.

    Nur manchmal muss man umplanen, wenn die Gesundheit nicht mitspielt. So canceln wir den Zug, bleiben eine Nacht länger, gammeln einen Tag auf dem Sofa (quasi Sonntag) und steigen dann ins Flugzeug, da das gleich teuer und schneller ist als der Zug.
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  • Irkutsk

    26. juli 2017, Russland ⋅ ☀️ 23 °C

    Ankunft Irkutsk: Das mit dem Flugzeug hatten wir uns irgendwie spektakulärer vorgestellt - Inlandsflug mit einer Airline von der noch nie jemand was gehört hat, dazu muss dann auch eine alte Propellermaschine gehören, die aussieht als ob sie beim Start auseinander fällt. Weit gefehlt, es war leider (fast) wie die vielen vergangen Donnerstagabende auf dem Heimflug...

    Die späte Ankunft hatte dafür noch eine kleine Überraschung parat: zu dem aufdringlichen "Taxi?" Fragen am Gepäckband gehörte beim günstigsten Angebot neben dem älteren Herrn ein Wagen dazu, beide hatten wohl bereits vor 30 Jahren schon lange ihre besten Tage weit hinter sich gelassen.

    Irkutsk stellte sich jedenfalls als schön entschleunigte Stadt heraus. Dazu noch ein schönerer Anblick als die letzten beiden Destinationen, auch wenn die obligatorische zubetonierte Uferpromenade nicht fehlen durfte ;-)

    Ein Glücksgriff war das Hostel in der zweiten Nacht, das nicht nur eine sehr gute Unterkunft bot sondern auch super nette Angestellte hatte, die uns mit allen Mitteln halfen die nächste Woche zu planen: Vermeidung der extremen Tourimassen (die asiatischen Reisegruppen hatten wir fast schon vermisst...), Routenplanung mit Ausflügen und 3-Tages-Wanderung und Buchung der Berghütte auf der nur Russisch gesprochen wird.
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  • Baikal - Olkhon, die mystische Insel

    28. juli 2017, Russland ⋅ ⛅ 15 °C

    Olkhon liegt mitten im Baikal See ca. 350km nördlich von Irkutsk. Die Fahrt dorthin mit dem Minibus zieht sich über 6h, denn man muss ja noch zum Essen halten, die Fähre auf die Insel ist ein Nadelöhr und die letzte Stunde gehts über Holperpisten.

    Die Magie der Insel begann bei unserer Unterkunft. Tatyana hat in ihrem Hinterhof zwei wunderschöne Jurten aufgestellt und alles sehr liebevoll mit ihrem künstlerischen Händchen eingerichtet. Hier bekamen wir gutes Essen und eine klassische Banya. Auf der Insel gibt es kein fliessendes Wasser und nur Plumpsklos. Das scheint aber keinen zu stören, und so tummeln sich hier viele Russen, die ihren Urlaub geniessen und Chinesische Reisegruppen, bei denen sich jeder fragt, was sie hier eigentlich tun.

    Nichts desto trotz ist die Insel traumhaft schön. Mit einem alten russischen Van schossen wir über die Holperwege in den Norden und hätten an vielen Orten gerne ein Zelt gehabt, um einfach zu bleiben und die Ruhe des Ortes zu geniessen, wenn die Touristenmassen weg sind.
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  • Baikal - Cherskiy und das Herzchen

    31. juli 2017, Russland ⋅ ⛅ 13 °C

    06h Wecker
    07h Abfahrt in Irkutsk
    10h Ankunft am Bahnhof Sljudjanka

    Und jetzt? Außerhalb der Städte wird kein Englisch mehr gesprochen, das Hostel hatte uns netterweise die Hütte gebucht da sie dort auch nur Russisch sprechen und ein Taxi gab's am Bahnhof auch nur auf Anruf (natürlich Russisch). Da standen wir dann also mit unserem Gepäck ein paar Kilometer vom Start entfernt...

    Aber wie immer bisher haben sich gleich mehrere Leute gefunden, die uns weiterhelfen konnten: am Bahnhof wurde uns von netten Touristen ein Taxi gerufen (Anja hatte vorher schon versucht sich am Telefon mit der Dame zu verständigen und das hätte vlt sogar geklappt - sah auf jeden Fall sehr unterhaltsam aus ;-) ) und an der Hütte war eine Gruppe junger Studenten aus Irkutsk die uns übersetzt und sich dann später am Abend zu uns gesellt haben, bevor sie sich um 11 abends an den 5-stündigen Abstieg machten.

    Die Tour war jedenfalls super! Beim Aufstieg wurden wir von einem schönen Regenschauer erfasst. Der fiel aber deutlich geringer aus als angekündigt und konnte unserer hervorragenden Stimmung nichts anhaben. Auch auf dem Gipfel wurden wir von Regen und entferntem Donner überrascht, so dass die Entscheidung bzgl. der Route zurück ziemlich schnell auf den Gipfelgrat fiel, den wir auch schon hoch genommen haben. Zum Glück waren wir gerade aus dem Grat raus als es richtig los ging... Das blieb aber wieder nur ein kurzes Intermezzo und wir haben uns dann auf den Weg zurück zur Hütte gemacht und den Rest des Tages mit Kartenspielen verbracht.

    Die traumhafte Morgenstimmung am letzten Tag wurde noch ergänzt durch hervorragende Pfannkuchen, die in einer Hütte unterwegs serviert wurden. Die haben dann auch die Tütensuppen der letzten Tage vergessen gemacht. Die Besteigung war auf jeden Fall ein super Tipp und hat sich richtig gelohnt!
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  • Baikal - Barguzin, der versteckte Schatz

    3. august 2017, Russland ⋅ ⛅ 22 °C

    Eigentlich wären wir in Ulan-Ude am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen geblieben und hätten Serien geschaut...wir hatten den Reiseblues. Wir suchten sogar nach günstigen Flügen an irgendeinen Strand, statt uns mit der Mongolei zu beschäftigen. Und so richtig gross Lust nach Ust-Barguzin zu fahren hatten wir eigentlich auch nicht. Aber wir hatten schon alles mit Alex per Email ausgemacht und sollten am Nachmittag abgeholt werden. Und wie immer in solchen Momenten, kam alles anders.

    Abgeholt wurden wir von Sohn und Tochter, die gerade Urlaub zu Hause machen, im Land Cruiser. Mit Abstand das bequemste Gefährt bisher. Die Fahrt ging entlang dem Baikalsee, während die Sonne langsam im See unterging. Wir kamen zwar spät, aber es gab noch was zu essen und wir wurden in ein Zimmer in ihrem Haus einquartiert. So richtig abgesprochen, was am nächsten Tag passieren soll hatten wir nicht, aber wir vertrauten darauf, dass es gut kommt. Im Endeffekt fuhren wir mit einer Familie (russische Eltern und Tochter, französischer Schwiegersohn und ihre Reiseleiterin) ins Barguzin Tal und gingen Raften, oder eher Boot fahren. Das Mittagessen bei einer lokalen Familie war ein Traum! Alles frisch aus ihrem Garten (ja, in Sibirien wächst echt viel). Oder vom Bauern nebenan (Doppelcreme mit selber gemachter Rabharbermarmelade). Abends sprangen wir noch in den Baikalsee. Auf meine Frage zurück bei Beketovs, ob wir duschen könnten, meinte sie ja, in der Banja. So mixten wir in der Sauna warmes und kaltes Wasser, und der Schöpflöffel fungierte als Duschbrause. Funktioniert auch und schön warm war es auch noch ;-)

    Da wir am nächsten Tag Mittags wieder nach Ulan-Ude mussten (unser Visum läuft ab), machte der Sohn mit uns Morgens noch eine Tour zu den Heissen Quellen auf einer Halbinsel. Das Nationalparkgebiet war traumhaft. Morgens um 8 mit dem Boot über den See zu brausen, vorbei an den bewaldeten Hügeln und Bergen, liess unseren Reiseblues dahinschwinden. Genau für diese Momente reisen wir. So fanden wir uns auch wenig später in 35C und 45C warmem Wasser mit Blick auf den See.

    Auf dem Heimweg wurde eine Kiste frischer Omul mitgenommen, den es dann auch Mittags zum Essen gab. Zum Essen hier fällt uns noch ein: frisch, Dill, Zwiebeln, Knoblauch, Omul, Fleisch, Buchweizen, Pancakes.

    So verlassen wir nun den Baikalsee schweren Herzens Richtung Mongolei. Eine wunderschöne Gegend, mit ganz vielen tollen Begegnungen. Wir haben sie gefunden, die Russen, die Lächeln ;-)
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  • Ulaanbaatar - Startschuss Mongolei

    6. august 2017, Mongolia ⋅ ☀️ 24 °C

    Busfahrt Ulan-Ude nach Ulaanbaatar:
    - 4,5h nach Abfahrt: Ankunft Grenze, alles Gepäck raus, Ausreise Russland, alles Gepäck wieder rein, weiterfahren Grenzhäuschen Mongolei, alles Gepäck wieder raus, Einreise Mongolei, alles Gepäck wieder rein; Dauer 2h
    - 7h: es ist heiss und da liegt ganz schön viel Müll am Strassenrand
    - 8h: die linke Arschbacke tut weh
    - 9h: die rechte Arschbacke tut weh
    - 10h: jetzt könnten wir dann schon ankommen
    - 13h: Ankunft!!! Und wir werden vom Hostel abgeholt...Luxus!

    Wir entspannen erstmal im Idre Hostel, und fangen an uns damit auseinanderzusetzen, was wir in den nächsten Tagen so machen. Das scheint eine Israelische Reisebörse zu sein hier, schlagen dann aber diverse Angebote aus und Mme. Tsetsegee schustert uns eine 33 Tage Tour zusammen, mit Driver und Guide und Essen und allem, so dass wir uns um nichts mehr kümmern müssen und das passt - dank Unterkunft bei Familien und Campen - auch noch ins Budget....noch mehr Luxus :-)

    Ulaanbaatar wirkt auf uns sehr entspannt mit gut gekleideten Menschen und guten Lokalen. Man sieht die Aufstrebende Entwicklung. Leider scheint aber auch Alkohol ein Problem zu sein.

    Wir sind nun wieder ausgeruht, haben frische Wäsche, und eine Flasche Whiskey und sind bereit für die nächsten 33 Tage Mongolei Abenteuer.
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  • Gobi - Tsagaan Suvraga

    9. august 2017, Mongolia ⋅ 🌬 28 °C

    Tag 1

    Früh aufstehen und nochmal schnell ein paar Millionen Tughrik abgehoben, um unseren Trip zu bezahlen, und dann ging es los. Baynaa, Age und unser bis oben hin gefüllter Toyota. Juhuuuu!!! 33 Tage Abenteuer!

    Kaum aus Ulaanbaatar raus, sah man nur noch weite grüne Steppe, ein paar Pferde, Ziegen, Kühe, Schafe, Adler und Kamele. Und viel viel grün!

    Das Highlight heute war Tsagaan Suvraga (weisse Stupas), ein Kliff, das von weitem wie weisse Stupas aussieht. Davor ein Meer aus bunten Hügeln, deren Farben schillern und sich je nach Licht verändern.

    Unser Bett schlagen wir in einem Ger auf bei einer Familie, die Kamele hat und sich mit Touristengers Geld dazu verdient. Zur Begrüssung werden wir erstmal zum Mongolischen Tee eingeladen (Milch mit grünem Tee und Salz). In dem Kochger ist natürlich ein Flachbildfernseher ☺️
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  • Gobi - Yolin Am / Tag der Erkenntnisse

    10. august 2017, Mongolia ⋅ 🌬 13 °C

    Tag 2 und 3

    Aufstehen, in den Sonnenschein vor die Jurte treten und kurz danach in der Morgensonne frühstücken - der Trip geht richtig gut los :-)

    In unserem Land Cruiser sind heute mit dabei: Fahrer, Automechaniker, Militäroffizier, Guide, Koch, Entertainer und wir beide. Das alles in einem Auto??

    Mal von vorne: Heute ist nicht so viel Autofahren auf dem Programm, zum Mittagessen sind wir schon fast an unserer Destination. Yolin Am (Lämmergeier Tal) ist ein wunderschönes Tal in den Ausläufen der Altai Berge und Teil der Gobi.

    Bis weit in den Sommer sind einige Teile mit Eis bedeckt. So spät im Jahr ist davon allerdings nichts mehr übrig und das Tal erstrahlt in voller Blütenpracht. Bayanaa (unser Guide) nutzt das direkt mal aus und dreht uns ein paar wilde Kirschen an - die waren meeega sauer!

    Erkenntnis Nummer 1: Traue deinem Guide nicht mit allem.

    Zurück am Auto will er uns dann noch weismachen dass unser Fahrer keine Tourigenehmigung bräuchte weil er Militäroffizier ist - von wegen! Allerdings hält er uns seinen Ausweis unter die Nase... Age (der Fahrer) verbringt seinen Urlaub gerne damit, in seinem Auto das Land zu befahren.

    Erkenntnis Nummer 2: Wenn es zu absurd klingt um wahr zu sein, kannst du deinem Guide doch vertrauen.

    Unterwegs hatten wir uns auf der Teerstraße und den Schotterpisten schon gewundert, dass unser Fahrer ungewöhnlich gut fährt. Im Gegensatz zur Norm in den meisten Ländetn die wir so bereisen fährt er nicht zu schnell an gefährlichen Stellen und macht keine riskanten Überholmanöver. Jetzt wissen wir auch wieso...

    Erkenntnis Nummer 3: Wenn in einem Entwicklungsland jemand angemessen und sicher fährt hat das einen Grund.

    Abends brachten wir Bayanaa und Age dann Schwarze Sau (ein Kartenspiel) bei. Sie verstanden das Spiel nicht nur sehr schnell, sondern hatten auch den grössten Spass dabei.

    Erkenntnis Nummer 4: Für Kartenspiele muss man nicht die gleiche Sprache sprechen.

    So sind wir beide den nächsten Monat eben nicht nur mit Fahrer und Guide / Koch unterwegs sondern auch in sicherer Begleitung und guter Stimmung. So kann jedes Abenteuer auf uns zu kommen!

    Das testeten wir dann auch gleich am nächsten Morgen und durchquerten die Berge durch eine schmale Schlucht mit steilen, hügeligen und schmalen Passagen. Dafür haben wir ja einen Land Cruiser ;-)
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  • Gobi - Khongoryn Els

    12. august 2017, Mongolia ⋅ ⛅ 27 °C

    Tag 3 und 4

    Fast unheimlich hoch erheben sich in ca. 1km Entfernung von unserem Ger die gelben Sanddünen und dahinter die dunklen Berge. Wie in einem Mongolei Fotobuch grasen davor die Kamele und Pferde.

    Wir befinden uns mitten in der Gobi bei Khongoryn Els in einem Family Ger, das dem Ranger gehört und wo Ziegen, Pferde und Kamele gehalten werden. Mit einem Buch über Chinggis Khaan sitze ich im Schatten des Ger und beobachte die Familie, wie sie die Ziegen zum Melken trennt, die Kamele zum Reiten für die Touristen fertig macht und singend die Pferde für das nächste Nadaam einreitet. Fasziniert schaue ich auf die Dünen, wie sich der Schatten mit der wandernden Sonne verändert.

    Und dabei bin ich einfach zufrieden und glücklich und könnte noch ewig so sitzen bleiben. Aber irgendwann sind auch wir dran mit Kamelreiten und lernen dabei wirklich viel:
    - Kamele hassen Wasser: um einen Bach zu kreuzen müssen wir absteigen
    - Kamele "riechen" nach Gelomyrtol: sie sind Wiederkäuer und haben damit einen Mundgeruch nach der Minze und den Gräsern die sie essen (andere würden sagen sie stinken schlimmer als die schwefelhaltigen Quellen in Island)
    - Kamelreiten tut weh: nach 3,5h tut uns ganz schön der Hintern weh
    - es gibt Wasser in der Wüste: wir reiten zu einer Quelle, die aus dem Sandboden kommt. Bei Pfeiffen oder Gesang fängt sie an zu blubbern.

    Um unsere schmerzenden Hintern zu vergessen erklimmen wir die 300m Düne zum Sonnenuntergang. Oben angekommen vergisst man den anstrengenden Aufstieg und ist einfach nur sprachlos ob des Ausblicks (oder auch weil die Puste fehlt ;-)).
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  • Gobi - Bayanzag

    13. august 2017, Mongolia ⋅ 🌬 13 °C

    Tag 5

    Nach einem leider recht kurzen, aber tollen und intensiven Tripanfang in der Gobi begaben wir uns bereits wieder raus. Aber bevor wir diese riesige und abwechslungsreiche Wüste verließen, machten wir noch einen Stopp bei Bayanzag. Als wir ankommen gibt Age plötzlich richtig Gas und verfolgt ein anderes Auto. Der Grund stellte sich dann heraus als wir es eingeholt hatten: der Guide hatte uns morgens den Pfannendeckel geklaut, was er selbst gar nicht gemerkt hatte :D

    Byanzag erlangte Anfang des letzten Jahrhunderts Bekanntheit durch eine immense Vielzahl an Dinosauriereiern, die hier gefunden wurden. Heute sind vor allem die "Flaming Cliffs" eine Touristenattraktion, die große Ähnlichkeit mit einigen Nationalparks im Westen der USA aufweisen. In der Nähe wachsen auch einige kleine Bäume, die einzigen in der mongolischen Gobi. Dort wurde vor kurzem ein Projekt gestartet um die Bewaldung wieder in Gang zu bringen, nachdem sie fast vollständig abgeholzt war.
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  • Zentralmongolei - Ongiin Khiid

    14. august 2017, Mongolia ⋅ ⛅ 27 °C

    Tag 6

    Wir waren am Tag vorher nach einer langen staubigen Fahrt schon bei den Klosterruinen Ongiin Khiid angekommen. Age nutzte den Fluss anbei um das Auto vom Staub zu befreien. Am nächsten Tag sah es wieder ähnlich aus ;-) Und wir taten das gleiche und stellten uns nach 5 Tagen endlich unter die Dusche :-)

    Das Buddhistische Kloster wurde im 18. Jh auf beiden Seiten des kleinen Flusses gebaut. Leider wurde es 1937 zu Zeiten des Kommunismus komplett zerstört. Und viele der über 1000 Mönche die hier lebten wurden umgebracht. Als wir am Morgen früh durch die Ruinen wandern spüren wir, warum genau dieser Ort für das Kloster ausgewählt wurde. Es herrscht so eine friedliche Stimmung, der Fluss glitzert in der Sonne und die grünen Hügel wiegen einen in Sicherheit.
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  • Zentralmongolei - Orkhon Wasserfall

    15. august 2017, Mongolia ⋅ ⛅ 31 °C

    Tag 6 und 7

    Je länger wir unterwegs sind, desto holpriger werden die Straßen, wir werden im Auto hin und her geschüttelt und kommen gefühlt in kaum mehr als Fußgeschwindigkeit voran. Dazu ist unterwegs noch ein anderes Auto beim Überqueren eines mini Bächleins stecken geblieben - Africa reloaded :-)

    Ziel ist der Orkhon Wasserfall im gleichnamigen Nationalpark, mit etwas über 20m der höchste der Mongolei. Die Landschaft stellt sich als fantastisch heraus, die Klos als der bisherige Tiefpunkt unserer gesamten Reise und verdienen diesen Namen nicht wirklich... Leider scheint die Müllentsorgung hier auch nicht wirklich zu funktionieren.

    Da wir am ersten Tag recht spät ankommen gehen wir es erst mal entspannt an und begeben uns erst am nächsten Morgen zum Wasserfall. Ein wirklich schöner Anblick, bei dem man auch verstehen kann weshalb hier so viele einheimische Touristen kommen, was bisher sonst noch kaum der Fall war.
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  • Zentralmongolei - Karakorum

    16. august 2017, Mongolia ⋅ ☁️ 18 °C

    Tag 8

    Wir folgen dem Orkhon um zur früheren Hauptstadt Karakorum zu kommen, die uns einen tieferen Einblick in die Geschichte der Mongolei bietet.

    Erdene Zuu Khiid, das erste buddhistische Kloster der Mongolei wurde 1586 gegründet und zu Stalins Zeiten bis auf 3 Tempel zerstört. Doch schon davor war Karakorum bekannt. Chinggis Khan ernannte es zum Zentrum seines Reiches. Aber schon 40 Jahre später verlegte sein Sohn die Hauptstadt nach Peking.

    Noch heute ist wenig bekannt über die vergangenen Zeiten dieser Gegend, jedoch lassen die jüngsten Ausgrabungen erahnen, welche Schätze hier noch vergraben liegen. 2011 erst wurde ein Grab mit einem grossen Goldschatz entdeckt. Wir sind dann mal auf Schatzsuche ;-)
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  • Zentralmongolei - Tsenkher Hot Springs

    17. august 2017, Mongolia ⋅ ⛅ 18 °C

    Tag 9

    Nach einer feuchten Nacht (und das lag nicht am Vodka) brachen wir von Karakorum auf. Die Fahrt nach Tsenkher war wieder mal malerisch, diesmal mit Flussüberquerung.

    Tsenkher ist sowas wie ein mongolischer Kurort. Es gibt eine heisse Quelle und von dieser speisen sich die Ger Camps rundherum Wasser ab. So kochten wir Nachmittags bei strahlender Sonne im heissen Pool und wurden wieder mal richtig sauber. Und weil es so schön war sind wir Abends gleich nochmal rein. Und damit wir auch von innen gut befeuchtet waren gings danach zu Peter und Dirk, die wir im Pool kennen gelernt hatten, zum Vodka und Whiskey trinken. Als Deutsch Schweizer Paar passten wir übrigens super ins Camp, das zu 35% von einer Schweizer Mountainbiketruppe und zu weiteren 35% von deutschen "Hummeldumm" Reisegruppen bevölkert wurde ;-)Les mer

  • Zentralmongolei - Terkhiin Tsagaan Nuur

    19. august 2017, Mongolia ⋅ ⛅ 13 °C

    Tag 10 und 11

    Da hatten wir gerade die heiße Quelle und das Wasserbad hinter uns gelassen, dann kam auf der Straße ein Regenschwall nieder, dass Gedanken an den Weltuntergang nicht sehr fern waren... Das war unsere Begrüßung in der Region des Terkhiin Tsagaan Nuur, des Großen Weißen Sees. Den Rest des Weges wurden wir von Dauerregen (wenn auch nicht mehr so heftig) begleitet, so dass wir nach Verlassen der Teerstraße in einem Matschbad mehr schwammen als fuhren.

    Bei der Familie angekommen, kam kurz darauf einer der Söhne und machte uns Feuer in der Jurte - damit wurde es in kürzester Zeit kuschlig warm. Auch sonst war die Familie sehr aufmerksam und gastfreundlich: am Morgen wurde zum Aufwachen wieder Feuer gebracht, es gab frischen Yakjoghurt und Yak-Doppelrahm zum Pfannkuchen, selbstgemachten Milchwodka (die Yakmilch war noch deutlich zu schmecken) und wir konnten die Waschmaschine nutzen, draußen aufgestellt und vom Generator betrieben. Daneben verbrachten wir die Zeit am See mit abwechselnd Kartenspielen (bei Regen) und kurzen Ausflügen (in den Regenpausen).
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  • Westmongolei - Telmen Nuur

    20. august 2017, Mongolia ⋅ ☀️ 26 °C

    Tag 12

    Über eine Teerstrasse machen wir uns vom Terkhiin Tsagaan Nuur auf den Weg Richtung Westen. Unser Ziel ist es in vier Tagen ganz im Westen bei Tsagaannuur zu sein. Dazwischen ist viel nichts, Seen und Campen.

    Zum Mittagessen halten wir in einem kleinen Städtchen bei einem Lokal und der Besitzer schaut uns ganz entgeistert an, als Bayanaa ihm erklärt, dass wir unsere mongolischen Nudeln ohne Fleisch wollen und einen normalen statt einem Milchtee. Sein Tip für unsere geplagten Mägen...Murmeltierfleisch ;-) Die vegetarischen Nudeln sind auch lecker.

    Mit dem Wetter haben wir Glück und es klart auf, als wir am Telmen Nuur ankommen. Ein wunderschöner Salzwassersee. Und so verkriechen wir uns nach dem obligaten Kartenspiel in unser Schweizer Armeezelt und stellen fest, dass mongolische Nächte ganz schön kalt sind. Wie wird das dann erst auf 3600m?!?! Aufgabe für die nächsten Tage, eine dicke Decke suchen.
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  • Westmongolei - Kyargas Nuur

    21. august 2017, Mongolia ⋅ ⛅ 13 °C

    Tag 13

    Mittags Stopp in einem kleinen Dorf entlang des Weges: Agi kennt hier wohl jemanden und hat ein Mittagessen arrangiert. Das "jemand" stellte sich dann als der regionale Militärposten heraus und wir aßen in der Kantine. Das war allerdings deutlich weniger aufregend als zuvor gedacht, dafür durften natürlich selbst hier Jurten auf dem Gelände nicht fehlen.

    Kaum ging es weiter hat es wieder schön ordentlich geregnet, aber das ließen wir zum Glück bald hinter uns. Bei der Anfahrt an den See präsentierten sich dann die ersten schneebedeckten Berge. In der Nacht zuvor hatte es in den höheren Lagen erstmals geschneit und somit eine schöne Kulisse für uns vorbereitet.

    Agi hat heute auch das Gefühl, dass beim Auto was nicht stimmt, und so kommt Stufe 1 der mongolischen Autoreparatur: eigenständige Ursachensuche. So wird die Antriebswelle aus- und etwas später wieder eingebaut. Und dann wird so lange ausgebaut, bis das Werkzeug nicht mehr reicht und wir eine Werkstatt aufsuchen müssen.

    Die heutige Nacht blieben wir in einem Touri Ger Camp, allerdings funktionierten die Duschen hier seit einiger Zeit nicht. Bis sich hier mal jemand um eine Reparatur kümmert kann schon mal einiges an Zeit ins Land gehen und unsere Dusche verschiebt sich um ein paar Tage... Dafür sind wir diese Nacht immerhin in einer befestigten Hütte untergekommen. Bei den Temperaturen am Abend waren wir auch extrem froh darum nicht in einer der wenig isolierten Jurten zu schlafen (das mit dem Campen im Altai Gebirge kann ja noch lustig werden, wieso machen wir das immer bei so kalten Temperaturen?).

    Die einzigen anderen im Camp waren zwei Luxemburger, die die Mongolei in zwei Monaten mit dem Rad bereisen - ok, es geht noch ne ganze Nummer härter...
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