Transsibirische Eisenbahn

July - September 2017
A 76-day adventure by Anja und Read more
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  • Day 1

    St. Petersburg

    July 7, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 12 °C

    Ankunft in Russland, einem Land über das wir als Westeuropäer nicht viele und dazu auch nur vage Vorstellungen hatten. Viele davon sollten auf der Reise und vor allem bereits in St. Petersburg widerlegt werden:

    - Legaler Aufenthalt: Nachdem die Visa-Prozedur die bislang aufwendigste war, hatten wir ähnliche Verzögerungen an der Grenze erwartet und sind mit Ausdrucken für alle Buchungen angereist. Nach einem kurzen prüfenden Blick auf das Visum und ein paar Eingaben in den Computer waren allerdings alle Formalitäten erledigt und wir bereits im Land! Dafür aber eine andere Besonderheit: Bei Aufenthalten von mehr als 7 Werktagen muss man sich in jeder Unterkunft registrieren. Die Prozedur ist allerdings so kompliziert, dass man das nicht selbst machen kann und stattdessen die Unterkunft dafür bezahlen muss. Da kürzlich der Confed Cup war, muss das alles auch noch innerhalb von 24h passiert sein. Das System ist noch aus der Sowjetzeit, aber Big Brother freut es sicher…

    - Sprache: Wir hatten uns schon darauf eingestellt, dass wir uns mit Händen und Füßen verständigen müssen, aber Englisch ist in den Touristenzentren schon recht weit verbreitet. Zwar nicht immer fließend, aber es reicht um ans Ziel zu kommen. Nur ein Bartender wollte nicht mit uns reden, da er meinte dass wir ja auch kein Russisch sprechen - nunja, Ausnahmen bestätigen die Regel. Und für alles andere haben wir unsere tolle Übersetzungsapp, die uns das über die Kamera von Russisch/Kyrillisch in Englisch übersetzt. Was hat man eigentlich vor den Smartphones gemacht? ;-)

    - Leute: Wie so oft bringen Urlauber ein gewisses Bild ihres Landes mit sich. Und wenn sie dann noch in Massen auftauchen wie in so manchem Skiort in den Alpen ist dieses Bild meist nicht besonders gut. Vor Ort zeigte sich jedoch schnell, dass die Russen zwar sehr ruhig sind und es sich als besondere Herausforderung darstellt ihnen ein Lächeln zu entlocken, sie dafür aber umso herzlicher, hilfsbereiter und besonders gastfreundlich sind.

    - Unterkünfte: Wir sind beide schon viel gereist und das viel in einfachen Unterkünften, aber die russischen Hostels sind sehr speziell: nur ein Teil der Räume hat Fenster (Bad und Küche sowieso nicht), die Luftabzüge funktionieren nicht und im Sicherungskasten bricht gerne mal ein Brand aus…

    - Städte: Trotz des Bauwahnsinns der Sowjetzeit und dem bekannten Ostblock-Charme findet man hier sehr viele schöne Häuser und Kirchen, die mit viel Geld erhalten werden. Dazu gesellen sich zwar auch immer wieder Bauten, die wirken als hätten die Architekten Bestechung von Betonfirmen bekommen. Das sind aber in St. Petersburg nicht ganz so viele wie in Bukarest, der Ukraine oder anderen osteuropäischen Staaten. Dafür ist der Innenausbau meistens nicht ganz auf mitteleuropäischem Standard ;-)

    - Touristen: Wir wussten ja, dass wir in der Hochsaison kommen, und viel los sein wird, aber das was wir in St. Petersburg erlebt hatten, übertraf all unsere Vorstellungen. Viele Russische Touristen, die sich die schöne Stadt anschauen, und Massen an Chinesischen Touristen, die kein Visum für Russland brauchen und selbst die St. Petersburger mit ihren Chinesischen Gepflogenheiten an die Grenzen bringen. So schiebt man sich mit den Ellenbogen draussen durch die eindrückliche Hermitage, um einen Blick auf die Da Vinci und Rembrandts zu erhaschen. Die restlichen 20% Touristen sind bunt gemischt von allen Herren Länder.

    Allerdings wurde uns auch immer wieder gesagt, dass St. Petersburg sehr europäisch und eher „Russland light“ sei, ein einfacher Einstieg also in die Reise. Dennoch ergab sich ein gewisser Kulturschock durch den Kontrast zu Afrika (auch durch das Reiseformat). Das hat uns aber nicht davon abgehalten vieles in St. Petersburg mitzunehmen: Dazu zählten Kunst und Kultur mit der Hermitage und Ballett (Schwanensee durfte natürlich nicht fehlen ;-) ), das schöne Stadtbild mit seinen Kirchen und den alten Häusern, das sehr gute Essen und ein Ausflug zum Schloß Peterhof.

    Dank Fedor, eines Kommilitonen von Anja aus St. Petersburg haben wir viele gute Tipps, kostenlose Eintrittskarten (CityTour per Bus, die schon ausverkaufte Hermitage), Insights aus dem St. Petersburger Leben und viele weitere Informationen bekommen.

    Nach fünf Tagen machten wir uns dann auf den Weg mit dem Nachtzug nach Moskau.
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  • Day 2

    St. Petersburg - Street Art Museum

    July 8, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 14 °C

    Es ist faszinierend zu sehen, dass eine Plastikfabrik sich überlegt hat, ein Street Art Museum auf ihrem Gelände zu machen, einfach so. Und so finden sich dort nun viele Ausstellungsstücke von Künstlern aus aller Welt. Fedor hatte uns zu dieser supercoolen Ausstellung gebracht und dank ihm haben wir die Führungen auf Russisch auch verstanden :-)Read more

  • Day 5

    St. Petersburg - Peterhof

    July 11, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach 4 Tagen St. Petersburg Sightseeing sehnten wir uns nach etwas Ruhe und dachten tatsächlich wir könnten diese in Peterhof etwas ausserhalb finden :-)

    Aber da hatten wir nicht mit den zig tausend anderen Touristen gerechnet, die anscheinend die gleiche Idee hatten. Nichts desto trotz war es die Reise wert. Das Schloss erinnert an Schönbrunn, und der Garten mit seinen zig Brunnen und Gold ist wahnsinnig beeindrucken. Hier ein paar interessante Geschichten:
    - Der Zar Peter hatte ein paar Ingenieure für fünf Jahre nach Holland und Frankreich zum Brunnen studieren geschickt. Danach hatten sie ihm dann das Beste in Peterhof nachgebaut.
    - Nürnberg hatte eine Neptunstatue übrig, die sie einfach nicht zum funktionieren bringen konnten. So priesen sie diese Peter an, der sie sofort kaufte. Währen dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von den Deutschen "nach Hause" gebracht, um später doch wieder an Russland zurückgegeben zu werden.
    - Eine der Goldstatuen wurde während dem zweiten Weltkrieg versteckt. Nur starben diejenigen, die sie versteckt hatten auf dem Rückweg, so dass bis heute jede Spur davon fehlt.
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  • Day 7

    Moskau

    July 13, 2017 in Russia ⋅ ☁️ 19 °C

    Unsere erste Nachtzugerfahrung in Russland und schon konnten wir fast alles abhaken, was es so auf der Liste zum erleben gibt. 2/3 des Zuges war mit Chinesen gefüllt und wir hatten das Glück uns das Abteil mit Oleg und Svyeta aus Moskau zu teilen. Oleg konnte etwas Englisch und Svyeta packte gleich mal den Cranberry Wodka aus. Eine Stunde später hatten wir dann eine Einladung zu einem Russischen Bad (dank google wissen wir jetzt auch, dass das eine Sauna ist und man dort mit Kleidung reingeht), im Haus eines ihrer Freunde.

    Der Weg zum Hostel morgens um 6 stellte sich müde und unterzuckert als Herausforderung dar. So waren wir umso glücklicher, als wir erstmal umsonst Tee machen konnten und eine halbe Stunde später ein Zimmer mit Fenster hatten :-) Manchmal ist man schon mit so wenig glücklich.

    Von Moskau hatten wir eigentlich wenig erwartet und wurden so positiv überrascht und gewannen viele viele Eindrücke:

    - Georgisches Essen: Dank Emil, einem Freund von Sebastian, der auch noch perfekt Deutsch spricht, und Sebastians weiser Voraussicht kamen wir in den Genuss der georgischen Küche und waren hin und weg. Verdaut wurde das Ganze mit Shisha und Tee.

    - Kritische Auseinandersetzung: Auch Russland hat eine Arbeitslager (Gulag) Vergangenheit, die jedoch längst nicht so aufgearbeitet scheint, wie die Geschichte der Konzentrationslager in Deutschland. Nachdem wir wussten, dass das Gulagmuseum in Perm zu einem Polizei-Propaganda Museum umgewandelt wurde, erwarteten wir uns wenig Kritisches vom Gulagmuseum in Moskau. Zwar zaghaft, jedoch findet hier eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit statt, die sogar von der Regierung unterstützt wird. Auch über die heutige Politik wird sich durchaus kritisch geäussert. Bei einer Stadtführung, wurde die aktuelle Staatsform nicht als Demokratie sondern Putinokratie beschrieben, und sehr kritisch auf die aktuelle politische Situation geblickt. Von der Stadtführerin hörten wir auch erstmals das Zitat "visit Russia, before Russia visits you" - in Anlehnung an die Krim…

    - Positive Sichtweise: Die Zeit in Moskau zeigte uns aber auch, warum die Menschen eigentlich ganz glücklich sind mit dem, was sie aktuell haben. Denn es ist so viel mehr, als sie früher hatten. Das gesamte 20. Jahrhundert war geprägt von Krieg, Terror, Hunger und Angst. Man durfte sich nicht kritisch äussern und jeder wurde verdächtigt. Die 90er Jahre waren geprägt vom Kampf hin zur Demokratie mit diversen Putschversuchen und einer nicht vorhandenen Wirtschaft. Der Versuch wirtschaftlich Anschluss zu finden, an die anderen Länder. Und dann kommt Putin und bringt Sicherheit und Nationalstolz. So beginnen wir die aktuelle politische Situation etwas besser zu verstehen.

    - Versteckte Propaganda: Und dann findet man sie, die versteckte Propaganda. In der Fussgängerzone Arbat eine Bilderausstellung über die tolle Brücke, die zur Krim gebaut wird. Und das ist nur das, was wir auch verstehen. Es wäre so spannend, die lokalen Medien zu lesen…

    - Der Rote Platz und der Kreml: Den Kreml selbst hatten wir uns so anders vorgestellt. Vor Ort erfuhren wir dass „Kreml“ einfach nur historischer Stadtkern / Verteidigungsanlage bedeutet und fanden ein schönes, aber relativ unspektakuläres Regierungsgebäude mit vielen klassisch russischen Kirchen auf dem Gelände. Der Rote Platz selbst ist pompös und wahnsinnig eindrücklich. Hier findet man das Lenin Mausoleum direkt gegenüber eines Einkaufszentrums mit allen Luxusmarken. Kommunismus vs. Kapitalismus.

    - Geschmäcker sind verschieden: Moskauer finden den VDNH Park anscheinend ganz toll, und am Wochenende strömten alle in diese Ansammlung von nicht zusammenpassender Architektur, Beton, Brunnen und Freizeitbeschäftigung. Wir fanden das alles nur begrenzt schön, aber trotzdem interessant anzusehen.

    - Alles für die WM 2018: Moskau war eine einzige Baustelle und alles in Vorbereitung auf die WM 2018. Wohin man auch ging wurde gebaut. Ein kleiner Tipp hier: im August 2018 nach Moskau gehen. Da sind alle Fussballverrückten weg und die Stadt strahlt in vollem Glanz.

    Nach vier Tagen Moskau haben wir unseren Kulturschock überwunden, und beginnen ein Gefühl für Russland und seine Bewohner zu bekommen. Moskau verlassen wir mit ganz vielen positiven Eindrücken und Simone :-) , die uns die nächsten drei Wochen begleitet.
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  • Day 11

    Suzdal - Aladin hat in Russland gelebt?!

    July 17, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 23 °C

    Ich dachte immer Aladin wäre aus der Region des Mittleren Ostens, aber als ich von Weitem die blauen Zwiebeltürme von Suzdal sah, fing ich an zu zweifeln.

    Unser erster Stop nach Moskau auf dem Weg nach Osten war Suzdal. Hinzukommen war eigentlich ganz einfach: 1,45h in einem vollen Zug und 1h in einem vollen Bus ;-) Suzdal selber ist Teil des Goldenen Ringes. Wie uns Wikipedia mitteilte hat das allerdings nichts mit einem Ring um Moskau zu tun, sondern beinhaltet Städte anhand derer sich die Geschichte Russlands besonders gut nachvollziehen lässt.

    Wieder Erwarten wurden wir bezüglich Touristenmassen enttäuscht. Es waren nur wenige Asiaten unterwegs (dafür einer, der uns seit dem Kreml in Moskau mit seiner permanent laufenden Kamera bis ins Hotel zu verfolgen scheint). Suzdal selbst vermittelt eine entspannte Stimmung mit seinen diversen Klostern, goldenen Kirchtürmen und alten Holzhäusern. Zu beobachten wie die untergehende Sonne die goldenen Kirchtürme zum leuchten bringt hatte etwas magisches.

    Und so verlassen wir Suzdal ausgeschlafen und entspannt.
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  • Day 12

    Nischny Novgorod - weltbeste Gazpacho

    July 18, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 18 °C

    Wer hätte gedacht, dass wir in dem kleinen Städtchen (1,25 Mio. Einwohner) die beste Gazpacho der Welt finden würden!?

    Aber erstmal alles von Anfang. Um nach Nischny zu kommen, waren erstmal ein paar Verkehrsmittel notwendig. Ein Taxi zum Busbahnhof in Suzdal, dann der Bus nach Vladimir, und dann der Zug nach Nischny. Pünktlich zum Mittagessen fanden wir uns also in der gemütlichen Fussgängerzone von Nischny und genossen ein Business Lunch (in Wanderschuhen ;-)).

    Von der Mauer des Kreml hatten wir einen wunderschönen Blick auf den Zusammenfluss von Wolga und Oka. Leider wurde die Kreativität zur Flussüberquerung voll ausgeschöpft und so gibt es eine Seilbahn über den Fluss, aber keine Cafes an der Uferpromenade. Überhaupt ist es faszinierend auch hier die Gegensätze von altem bestehenden und neuem modernen zu sehen.

    Ja, und die Gazpacho fanden wir dann in einem kleinen Cafe (nachdem sie die anderen beiden Präferenzen nicht mehr hatten) und waren total begeistert. Ob das unsere Zugnachbarn im Nachtzug nach Kazan von unserem Knoblauch und Zwiebelgeruch auch waren wissen wir nicht :-)
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  • Day 13

    Kazan

    July 19, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 24 °C

    Nachdem wir Perm (das Museum ist nur noch Propaganda) und Kungur (die Eishöhlen müssen im Vergleich zu den Alpen ein Witz sein) gestrichen haben, wählten wir den weniger befahrenen Weg über die schöne Tataren-Stadt Kazan.

    Bei unserer Ankunft um 6h morgens war das einzige, das offen hatte ein türkisches Café, aus dem bereits besonders laute Musik kam. Zu Frühstücken gab es nichts auf der Karte; allerdings wollte der Eigentümer, ein älterer Herr, unbedingt mit den beiden Mädels tanzen. Nachdem diese aber dankend abgelehnt haben, hat er stattdessen eine Runde Baklava für all spendiert - auch gut :-)

    Da wir ja noch den ganzen Tag für die Stadt hatten gingen wir direkt auf Erkundungstour und fanden eine wirklich schöne und geschäftige Stadt, wieder mit einem historischen Kreml und hier auch mit einer Uferpromenade - vermutlich für die WM neu gebaut… Dort waren auch gerade die Aufbauarbeiten für das Red Bull Air Race, dafür waren wir jedoch zwei Tage zu früh…

    Am zweiten Tag wollten wir einen Tagesausflug entlang der Wolga machen, jedoch sind die Tickets zu anderen Orten schon ein paar Tage im Voraus ausgebucht, daher sind wir „nur“ auf eine Zwei-Stunden-Tour auf einem alten Dampfer. Am Hafen gab es auf einem der Kreuzfahrtschiffe Animateure in voller Action für das Auslaufen und so hatten wir gleich bestes Entertainment :D Witzigerweise waren auf dem Schiff neben all den russischen Touristen noch zwei Schweizer. Eva und Jörg sind mit ihrem T5.2 VW Bus für 3 Monate in Russland unterwegs. Sie waren mit ihm auch schon im Iran. Auf die Frage, wie lange sie bleiben, oder wo es hingeht: “Das wissen wir noch nicht. Mal schauen.“ Richtig so! :-)

    Den Rest der Zeit genossen wir bei bestem Essen - auswärts und in unserem Airbnb - und entdeckten nebenher das russische Uber. Die Fahrt war so unterhaltsam, dass wir gleich danach in den nachten Handyshop gelaufen sind um uns eine SIM-Karte zu kaufen mit der wir jetzt überall Uber fahren können :-)
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  • Day 16

    Ekaterinenburg - aller Anfang ist schwer

    July 22, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 22 °C

    (Gastbeitrag Simone)

    Als Gast auf dieser Reise verfasse ich hier gerne meinen Gastbeitrag über Ekaterinenburg - die Millionenstadt im Ural auf der Grenze von Europa zu Asien, die es uns anfangs nicht so leicht machte.
    Wir hatten uns auf eine sagenumwobene Stadt und ein perfektes Hostel in bester Lage gefreut. Leider mussten wir feststellen, dass das Hostel offensichtlich systematisch überbucht wurde und wir leider mit einer weniger hübschen Unterkunft weiter draussen Vorlieb nehmen mussten. Bei einen super Burger dort um die Ecke war der Ärger schnell verflogen und wir konnten die Stadt erkunden.

    Ekaterinenburg erlangte traurige Berühmtheit als in Jahre 1918 die Zarenfamilie hier ermordet wurde. Heute erinnert die "Kirche auf dem Blute" und ein angrenzendes Museum an die Zarenzeit.

    Heute ist Ekterinenburg anscheinend eine schnell wachsende Stadt mit vielen Hochhäusern, die sich gerade auch für den FIFA Worldcup herausputzt, wie wir am zentralen Stadtteich und von der Aussichtsterrasse eines Hochhauses entdeckt haben.

    Ein weiteres Highlight war das Museum zur Präsidentschaft von Boris Jelzin. Das Museum wurde 2015 eröffnet und bietet medial sehr gut aufbereitet einen Abriss der russischen Geschichte und lässt einen tief in die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in den 90er Jahren eintauchen. Der Besuch war ein echter Gewinn!

    Weitere Erkenntnis: derzeit ist Hochsaison für Hochzeiten und Hochzeitsfotos am Boris-Jelzin-Museum sind total trendy.
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  • Day 19

    Nowosibirsk - es kommt alles anders

    July 25, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 19 °C

    Was lässt unser Herz nach 22h Zugfahrt höher schlagen: ein Uber ins Hostel, eine Dusche, ein bequemes Bett und ein gutes Abendessen. Somit waren wir nach ein paar Stunden in Nowosibirsk glücklich und fielen müde ins Bett um am nächsten Tag die Stadt zu erkunden.

    Nowosibirsk ist eher das Gegenteil von schön. Das schönste Gebäude ist die Oper, davor steht wieder mal Lenin, und die Uferpromenade hat den Charme einer grauen Betonwand. Aber es gibt Kaffees, Bio Geschäfte, coole Restaurants, alles was man hinter der Fassade eigentlich nicht erwarten würde. Und so sind wir positiv überrascht, und nutzen das gemütliche Hostel um die weitere Reise zu planen und freuen uns auf die nächsten 28h Zugfahrt nach Irkutsk.

    Nur manchmal muss man umplanen, wenn die Gesundheit nicht mitspielt. So canceln wir den Zug, bleiben eine Nacht länger, gammeln einen Tag auf dem Sofa (quasi Sonntag) und steigen dann ins Flugzeug, da das gleich teuer und schneller ist als der Zug.
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  • Day 20

    Irkutsk

    July 26, 2017 in Russia ⋅ ☀️ 23 °C

    Ankunft Irkutsk: Das mit dem Flugzeug hatten wir uns irgendwie spektakulärer vorgestellt - Inlandsflug mit einer Airline von der noch nie jemand was gehört hat, dazu muss dann auch eine alte Propellermaschine gehören, die aussieht als ob sie beim Start auseinander fällt. Weit gefehlt, es war leider (fast) wie die vielen vergangen Donnerstagabende auf dem Heimflug...

    Die späte Ankunft hatte dafür noch eine kleine Überraschung parat: zu dem aufdringlichen "Taxi?" Fragen am Gepäckband gehörte beim günstigsten Angebot neben dem älteren Herrn ein Wagen dazu, beide hatten wohl bereits vor 30 Jahren schon lange ihre besten Tage weit hinter sich gelassen.

    Irkutsk stellte sich jedenfalls als schön entschleunigte Stadt heraus. Dazu noch ein schönerer Anblick als die letzten beiden Destinationen, auch wenn die obligatorische zubetonierte Uferpromenade nicht fehlen durfte ;-)

    Ein Glücksgriff war das Hostel in der zweiten Nacht, das nicht nur eine sehr gute Unterkunft bot sondern auch super nette Angestellte hatte, die uns mit allen Mitteln halfen die nächste Woche zu planen: Vermeidung der extremen Tourimassen (die asiatischen Reisegruppen hatten wir fast schon vermisst...), Routenplanung mit Ausflügen und 3-Tages-Wanderung und Buchung der Berghütte auf der nur Russisch gesprochen wird.
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