Mit der Fähre der Firma Buquebus (namens Silvia Ana) dauert die Überfahrt über den mächtigen Río de la Plata, der hier etwas mehr als 50 Kilometer breit ist, eine Stunde bis Buenos Aires.
Es ist die letzte Station unserer dritten Langzeitreise. Vorher müssen wir natürlich die gesamte Grenzprozedur über uns ergehen lassen. Trotz der langen Schlangen, läuft das Anstehen sehr zivilisiert ab. Gerade als wir los fahren, kommt die Sonne raus. Denn es hat tatsächlich die gesamte Nacht geregnet und gewittert. Nachts ist das aber auch vollkommen in Ordnung 😉
Nach der Ankunft holen wir die Koffer vom Band, danach wird penibel kontrolliert, dass jeder nur sein Gepäck mitnimmt und dann läuft es ab wie überall auf der Welt. Die wenigsten nutzen das Taxi. Die Mehrzahl bucht Uber.
Wir lassen uns wieder im Stadtteil Palermo nieder. Die Lage und der Stadtteil selbst hat uns im letzten Jahr richtig gut gefallen. Es ist nicht das Zentrum. Und das ist gut so. Rafa‘s Apartment, das wir im letzten Jahr bewohnt haben, war leider aber schon ausgebucht. Und so sind wir im gleichen Haus allerdings in der 21.Etage untergekommen. Die Wohnung ist nicht so luxuriös. Aber vollkommen ok. Die Aussicht ist unverstellt zu allen Seiten.
Es ist kurz vor Eins und die Reinigung ist noch im Gange. Wir stellen die Koffer ab und gehen zu Tonno Soho um die Ecke zum Lunchen. Es fühlt sich wie zu Hause an. Wir kennen uns hier sehr gut aus.
Abends geht’s in die Carnecería. Ein Riesensteak verschlingen. Aus Erfahrung teilen wir uns das. Ich frage mich jetzt, wie wir im letzten Jahr jeder ein solches Monster verdrücken konnten 🙈 Leider müssen wir das erste Steak zurückgehen lassen. Das zweite ist dann prima. Aber wir vermissen den tiefen Rindfleischgeschmack.
Auch das Busfahren haben wir schon im letzten Jahr lieben gelernt. Schneller kommt man nicht von A nach B. Die Routen auf Hauptverkehrsstraßen haben eine eigene Busspur. Es sind zwei Spuren pro Richtung in der Mitte der Fahrbahn, die dafür eingerichtet worden sind. Klar abgegrenzt inklusive Wartebereich. Das gilt natürlich nur für die ganz breiten Avenidas. Auf engeren Straßen wird der gemeine Autofahrer einfach weggehupt. Nach dem dem Motto: „Bahn frei - der Bus kommt!“
Mit dem 29er Bus fahren wir am ersten Tag ins kunterbunte Barrio Boca. Die Fahrt ist lang und gleicht praktisch einer herrlichen Stadtbesichtigung. Hier besorgen wir ein Fussbalhemd für unseren Enkel. Ich hatte ja im Sommer klare Anweisungen erhalten 🫡
Nach einer leckeren Choripán (eine Grillwurst mitsamt Chimichuri und Tomatengedöns) geht’s wieder zurück.
Ein Buchladen der besonderen Art ist unser Ziel. Zu gern mache ich mich über die Superlative einiger Beschreibungen lustig. El Ateneo Grand Splendid soll die schönste Buchhandlung Südamerikas sein.
Schon beim Betreten stimme ich zu. Es ist schon einzigartig. Ein einstiges Theater das zur Buchhandlung umgestaltet wurde. Umgebaut werden musste nicht viel. Sitze raus und Regale rein. Der Rest blieb. Wunderschön. Auf der einstigen Bühne befindet sich ein Café. Klar, dass auch wir hier Platz nehmen und „Gucken ob keener guckt“.
Abends gehts wieder mit dem 60er Bus bis zum „La Brigada“. Einer hochgelobten Parilla, wo das Fleisch mit dem Löffel geschnitten wird. Das Ribeye ist lecker. Meine Asada eine Schuhsohle. Nicht zu vergleichen mit der in Uruguay!
Am Sonntag tun wir das, das alle Porteños (so nennen sich die Einwohner von Buenos Aires) tun. Wir besuchen einige Parks. Davon gibt es sogar fussläufig von unserem Zuhause recht viele. Den EcoParque wollten wir eigentlich mit Bus nur tangieren. Doch erst lockt das imposante Eingangstor und dann die ersten historischen Bauwerke.
Letztendlich lassen wir es mit dem Bus und entdecken den einstigen Zoologischen Park, der einem Erholungs- und Tierpark gleicht. Unglaublich ist, dass dieser Park kostenlos ist. Einige Tiere laufen frei umher. Eins ist ein absolutes Novum für uns. Ein Patagonia Mara. Sieht aus wie ein Capybara, den wir schon in Brasilien beim Streunen durch einen Park bestaunen konnten. Nur hat es viel zu dünne und ungünstig unterschiedliche Beinchen. Sieht irgendwie hilfsbedürftig aus. Dann gibt es auch noch Giraffen und Hippos zu bestaunen. Die sind dann natürlich eingezäunt.
Ein herrlicher Park folgt dem Nächsten. Allesamt super gepflegt und dennoch kostenlos. Am Ende landen wir im Jardín Japonés, dem ursprünglichen Ziel. Schön ist er und erinnert uns wegen den angrenzenden Hochhäusern stark an den Hamarikyu Garden in Tokyo.
Zuletzt geht auch noch die Plaza Alemania, mit einem dominanten Brunnen. Eine Schenkung der Deutsche Gemeinde im Jahr 1909.
Am Ende des „kleinen“ Spaziergangs waren es etwa neun Kilometer. Aber das war noch nicht alles. Abends ging’s wieder zum Kuh-Essen. Ins berühmte Don Julio. Die Plätze habe ich natürlich wieder vor drei Monaten reserviert. Der Laden ist tatsächlich wieder ausgebucht. 19Uhr wird geöffnet. Um reinzukommen ist Schlangestehen angesagt, denn schließlich muss die Reservierung geprüft werden. Als Entschädigung gibt es edles Prickelwasser. Es ist unglaublich, dass trotz der horrenden Preise der Strom der Willigen nicht abreißt. Letztes Jahr war es unser absoluter Höhepunkt. In diesem Jahr bin ich persönlich etwas ernüchtert. Mein persönlicher Favorit bleibt das Steak in Barreal und in Montevideo. Ungeschlagen allerdings ist der Geschmack der Tomaten aus eigenem Anbau.
Nach drei Tagen Fleisch lüstet es mir nach etwas Normalen. Mal sehen.Read more
Traveler Merci beaucoup de partager avec nous toutes ces photos. Quel plaisir!! Et beaucoup de souvenirs.
Traveler Avec plaisir :)
Traveler Besos grandes !