traveled in 26 countries Read more Deutschland
  • Day 21

    Heimwärts geht's

    September 30 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Ein bisschen später sind wir heute aufgestanden. Bis zum Flughafen haben wir nichts mehr vor. Außer einen kleinen Abstecher zur hervorragenden Konditorei im Nachbarort. Ich gönne mir gleich zwei Stückchen Torte - Himbeer und Karamell. 😋 Einfach köstlich!

    Dann heißt es schon Abschied nehmen von unserer schönen Urlaubswohnung. Unser Vermieter Juan kam sich nicht persönlich verabschieden, schreibt uns aber noch tausend Dank per WhatsApp. Er scheint ein wirklich freundlicher und ungemein hilfsbereiter Mensch zu sein. Meinte sogar, sich fast Sorgen gemacht zu haben, weil von uns so wenig zu hören war. 🤷🏼‍♂️ Wir kommen halt selbst zurecht, sind ja schon groß. 😇

    Fahrt zum Flughafen und Rückgabe des Mietwagens gehen Zack-Zack. Außer dem Stand des Tankes will man nichts wissen. Was kann auch noch kaputt gehen, unser Auto dürfte sich den Ende seiner Nutzungsdauer nähern. Uns hat es überall hingebracht, insofern sind wir zufrieden. Und so kommt es, dass wir fast vier Stunden vor dem Abflug schon am Flughafen sind. Noch nicht einmal die Gepäckschalter haben offen. Nun ja, so können wir entspannt über die Erlebnisse und Eindrücke der letzten Wochen meditieren. Bevor es heimwärts geht in die Kälte. 😱
    Read more

  • Day 20

    Besinnlichkeit und Ausgelassenheit

    September 29 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

    Die letzte große Wanderung steht an! Heute wollen wir's nochmal krachen lassen und über vier Stunden zu den "Orgelpfeifen" im Orotavatal wandern. Daher geht's mal wieder vor Sonnenaufgang (auf unserer Inselseite) los. Das Orotavatal ist das Hinterland von Puerto de la Cruz, also etwa Mitte Nordküste. Wir fahren wieder durch den Teide-Nationalpark, kommen aber nicht ganz bis zu den Aussichtspunkten, die von der Morgensonne so richtig profitieren sollten - leider. Aber ist ja nicht das eigentliche Ziel.

    Am Startpunkt der Wanderung angekommen, wundern wir uns gleich, weil die Hinweisschilder mit Hinweisen überklebt sind, dass der Pfad geschlossen sei. Hm, hm, das ist ja komisch. So richtig findet sich im Internet auch nichts. Aber die Absperrung an der Abzweigung ist eindeutig mit Gittern, Schildern und Hinweis auf Videoüberwachung. Seltsam, denken wir uns, aber da unser Rundweg sozusagen zwei Hälften hat, starten wir eben auf die andere, und dann werden wir schon sehen.

    Natürlich geht's wieder nach oben... steil nach oben ... lang und steil... 🙈 Doch was will ich klagen, wir hatten es ja extra nochmal als Kraftakt geplant, als würdigen Abschluss unseres Aktivurlaubs sozusagen. Wir kommen an eine Abzweigung mit einem gesperrten Weg, sind uns nicht sicher, ob es überhaupt die richtige ist und steigen so erst einmal weiter an. Und noch höher, und noch ein bißchen höher. Bis mein Sherpa dann doch Zweifel kriegt und beim Blick auf die Karte feststellt, dass wir längst über die Abzweigung hinaus nach oben geklettert sind. 🤷🏼‍♂️ Eine Alternative zur Umkehr gibt es nicht, also steigen wir zuerst noch ein wenig an bis zu einem schönen Platz fürs Frühstück. 😇 Einen schönen Blick auf La Palma über den Wolken bekommen wir dadurch auch noch. Und dann geht's wieder runter...

    Ihr ahnt es schon, die vermeintliche Abzweigung wäre doch die unsere gewesen. Dort ist von Haftungsausschluss und Gefahr von Erdrutschen die Rede, weshalb der Weg eben gesperrt ist. Wir klären erst einmal, wie brav und vorschriftsgetreu jeder von uns ist, und entscheiden uns letztlich dann, das Risiko nicht einzugehen. Also zurück auf Los. Waren insgesamt doch gute dreieinhalb Stunden und mindestens 500 Höhenmeter rauf und runter. Langt. 🙃 Langt auch meinen Wanderschuhen ... nach Jahren treuer, wenngleich recht gelegentlicher, Dienste haben sie ordentlich Federn gelassen. Also werden sie an Ort und Stelle "befördert" - in die kommunale Mülltonne. 😜 Dadurch machen sie auch gleich Platz frei im Koffer für die Souvenirs, perfekt!

    Nächster Stopp ist gleich ums Eck die namensgebende Stadt für das Tal - La Orotava eben. Die war in der Vergangenheit reich und mächtig, mit Zuckerrohr und Wein als Handelsgütern. Bis Reblaus und Mehltau kamen. Es folgte immerhin kein Absturz, eher ein langsamer Rückgang der Bedeutung. Dadurch sind die meisten der Handelshäuser, Paläste und öffentlicher Gebäude erhalten geblieben und überwiegend in gutem Zustand. Außerdem hat die Stadt Atmosphäre - empfinde ich zumindest so. Vielleicht, weil wir sie an einem Sonntag erleben, und weil da eben viel los ist. Einem kleinen Wochenmarkt gleicht die "Fiesta del Miel" - das Honigfest. Es gibt zahlreiche Pavillons mit Informationen und Verkauf, und Imbiß dazwischen, wie halt bei uns auch. 😉

    Beim Stadtrundgang unseres Reiseführers kommen wir natürlich an den Kirchen vorbei. Vor der Hauptkirche der Stadt stehen zahlreiche Menschengruppen herum. Wir lästern noch - bei uns würden die so auf den Faschingszug warten. Nachdem in der Kirche nichts los ist, schauen wir hinein. Komisch, hinter dem Altar, da fehlt doch was? Und tatsächlich! Als wir wieder aus der Kirche kommen, sehen wir schon die Prozession am Ende der nächsten Straße um die Ecke biegen. Wir müssen eine der regionalen Fiestas erwischt haben - wegen des Honigfestes haben die soviel Aufhebens sicher nicht gemacht! Bei so viel Zufall schauen wir uns das dann natürlich auch an. Man kann dazu stehen, wie man will, beeindruckend ist es schon. Erst einmal die vielen Leute, die da in dem Zug mitgehen, in den verschiedensten "Amtskleidern". Dann ist es choreografiert, die Glocken läuten an der rechten Stelle und wenn sie aufhören, setzt sofort die Musikkapelle ein mit sehr passender stimmungsvoller Musik. Auch das sind viele Leute, die ihrem Logo nach zur Pfarrei gehören. Schön, das mal erlebt zu haben.

    Ansonsten führt unser Stadtrundgang in eine sehr gute Konditorei (Milchshakes, hurra! und Kuchen 😋), einen kleinen botanischen Garten (Ableger vom großen in Puerto) und ganz viele sehr schöne Straßen mit historischen Häusern an der Seite. Und letztlich zurück zu unserem Auto. Jetzt wäre ich nochmal nach Osten gefahren in den Ort, wo wir wegen Parkplatzmangels nicht baden konnten, Ihr erinnert Euch? Max zuliebe verzichte ich. 😇 Dafür schlägt er vor, angesichts der Route des Heimwegs, nochmal in Buenavista am Strand zu baden, den wir ja schon kennen. Sehr guter Kompromiß, so machen wir das.

    Am Strand von Buenavista dann eine schöne Überraschung: Wellen! Ganz schöne Kaliber! Aber man kann trotzdem ins Wasser. Da lasse ich mich nicht zweimal bitten. Mit Wellen spielen hat mir ja schon immer Freude bereitet! Max ist auch ein wenig mit drin, hat aber nicht ansatzweise meine Leidenschaft. 😉 Ein wenig zögerlich bin ich nur angesichts des unbekannten Strandes. Und weil die Wellen manchmal echt groß reinkommen! Als mich einmal so ein Monster im Nachgang ordentlich ins Meer zieht, so dass ich ernsthaft zurück kraulen muss, habe ich dann auch genug. Wir machen uns wieder ausgehfein, und wo wir schon mal hier sind, setzen wir uns wieder ins Lokal direkt am Strand. Es gibt bei der Bestellung wohl ein kleines Mißverständnis, so kriege ich neben einem Teller fritierter Mini-Tintenfische auch noch ein halbes Kilo gegrillten Tintenfisch am Stück. Puh! Während ich schreibe, verdaue ich angestrengt. 😅 Und ansonsten trinken wir unseren letzten tinerfeno Rotwein und bereiten uns seelisch auf die morgige Heimreise (und das Kofferpacken) vor.
    Read more

  • Day 19

    Entdeckungen

    September 28 in Spain ⋅ ⛅ 21 °C

    Was fehlt uns noch auf der Insel? Richtig! Ein großes Stück der Südost-Küste. Weil es da aber auch wenig gibt, das interessant klingt. Wenn wir wenig machen wollen, also an Tagen wie diesem, dann ist sowas aber nicht ganz verkehrt. 😉 Erst einmal fahren wir an den äußersten Punkt unserer Erkundungen, und dann Stück für Stück wieder zurück zu uns nach Hause.

    Noch ausstehend ist unser Besuch bei der Schutzpatronin Teneriffas, der "Virgen de la Candelaria" im gleichnamigen Ort. Dort ist sie in einer Basilika ausgestellt, bis zum alljährlichen Patronatsfest mit seiner Prozession. Man darf sie sogar kostenlos besuchen. Auf dem Platz vor der Kirche stehen die Küstenlinie entlang Statuen für die neun Häuptlinge der Inselbewohner vor der spanischen Eroberung als Respektsbezeugung. Machen im Licht der Sonne was her, haben aber letztlich alle verloren. 🤷🏼‍♂️

    Nach einem kleinen Frühstück geht's weiter, schon fast die halbe Strecke wieder zurück. Ist einfach nichts los hier. Wir nehmen jetzt schon nicht die Autobahn, sondern die Landstraße, um möglichst viel mitzubekommen. Nach einem Ausflug ins hochgelegene Hinterland fahren wir wieder ins Tal hinunter Richtung Autobahn. Dabei fällt uns ein Leuchtturm ins Auge, der an einer kleinen Landspitze ins Meer ragt und anscheinend von einem kleinen Dorf umgeben ist. Und davor ist ein kleiner Strand. Soweit wir sehen können, ist da wenig los. Also fahren wir einfach mal hin. 😇

    Was will ich schreiben? Es gibt alles, was man braucht. In einer kleinen Bar am Dorfplatz gibt's ein Fanta, und viel wichtiger: eine Toilette. 😉 Und nebenbei ein nettes Geplauder mit dem Barkeeper und Eigentümer, der, wie sich erweist, Mailänder ist, als Textilvertreter für die Firma seines Vaters auch öfter in Düsseldorf und anderen deutschen Textilstädten war, und nach dem Ende der Textilfabrik wegen der Konkurrenz aus China jetzt hier auf Teneriffa gelandet ist.

    Nach freundlichem Abschied mit einem Tipp, unbedingt die nahegelegene Geisterstadt zu besuchen (wir schauen von weitem hin, haben aber nicht das Interesse), steigen wir die Küste hinunter zum kleinen Strand. Hier können wir endlich mal wieder ein Bad im Meer nehmen. Erfrischend! Verhältnismäßig wenig andere Menschen sind da, und die stören nicht. Und, anschließend, wer hätt's gedacht, gibt es sogar eine funktionierende Dusche, die uns wieder vom Salzwasser befreit. Optimaler Platz!

    Dann gibt's ein kleines "Rodeo" (Umweg, Ihr erinnert Euch? 😉) nach El Médano, aber das ist genauo überfüllt wie beim ersten Besuch an einem Samstag (selbst schuld), hin zu einer Wanderung in eine "Mondlandschaft", die sich bei näherer Prüfung vor Ort als zu lang und anstrengend erweist, wieder zu uns nach Hause, wo ich ein spätes Mittagsschläfchen machen kann. Irgendwie bin ich müde die letzten Tage ... glaube, ich bin urlaubsreif. 😇

    Um nicht nochmal ins Auto steigen zu müssen, suchen wir auf Tripadvisor mit Googles Unterstützung ein Lokal in der Nähe. Und finden wirklich was, das auch geöffnet hat. Der äußere Eindruck ist ... interessant. Und täuscht, wie eben doch so oft! Schon eingelassen werden wir von einer fürsorglichen "Mama", die wohl auch die Köchin ist. Geduldig erklärt sie ihre Speisekarte, die wir trotz deutscher Übersetzung nicht verstehen. 😂 Ergebnis unserer gemeinsamen Anstrengungen ist ein für uns sehr leckeres, sehr reichliches Abendessen, und das zu einem Spottpreis! Da freut er sich, der Roland. ☺️
    Read more

  • Day 18

    Das Anagagebirge

    September 27 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Zwei Wanderungen haben wir für die verbleibenden Tage noch im Auge. Eine etwas größere und eine kleinere. Strategisch machen wir heute die kleinere, damit wir morgen nochmal "entspannen" können, und am Sonntag dann die große Wanderung angehen. Danach ist es ja dann Wurst, wie die Beine beinander sind, für den Heimflug wird's reichen. 😎

    Die heutige Wanderung führt uns ganz in den Nord-Ost-Zipfel Teneriffas, das Anaga-Gebirge. Zum Glück gibt es die Autobahn, die uns eine zügige - wenn auch nicht sonderlich anregende - Anfahrt erlaubt. Wie schon auf La Palma treffen wir in diesen Inselbereich auf üppiges Grün, das durch die hier auf die Insel treffenden Passatwinde und deren Wolken mit Luftfeuchtigkeit versorgt wird. Im Anaga-Gebirge gibt es zahlreiche Dörfer, die bis zum Anschluss an das Straßennetz nur über Maultierpfade mit dem Umland verbunden waren. Diese bieten sich heute als Wanderwege an.

    Unser Weg führt in ein kleines Bergdorf, in dem die Häuser teilweise noch traditionell sind, und das bedeutet hier, teilweise als Höhlen in den Felsen gehauen. Unterwegs ist es wirklich einsam, wir treffen einen Ziegenhirten mit seiner Herde, passieren ein paar Gehöfte. Das Dorf liest sich im Reiseführer als recht abgelegen, doch als wir auf der Zielgeraden sind, stehen wir schon auf einem relativ großen Parkplatz, der auch für Reisebusse geeignet ist. Vielleicht ist das nur für die Besucher des jährlichen Dorffestes gedacht ... vielleicht gibt es aber doch eine Saison hier, in der mehr Touristen als wir zwei Wanderer eintrudeln.

    Und Touristen sind auch wir, deshalb sind wir dankbar, dass das Restaurant am Ort schon geöffnet hat. Das hätte uns einen Hinweis geben sollen! Und tatsächich, während wir dort sitzen und unser reichliches Frühstück (also ich den reichlichen Teil 😇) verspeisen, füllt sich ganz unversehens der Außenbereich mit Menschen. Die Atmosphäre ist trotzdem nett, das Essen urtümlich und gut, und wir nehmen noch süße Kringel aus Kartoffelteig mit für den zweiten Imbiß am Nachmittag, die sich als sehr lecker herausstellen. 😋

    Der Rückweg führt uns an anderen Dörfern vorbei und bietet eine Sicht, die bis an die Südküste, ja bis Santa Cruz, reicht. Dabei ist zu merken, dass die Abgelegenheit wirklich nicht mehr groß ist. Ein Hafen ist zu sehen, in dem Tanker und auch Gastransportschiffe vor Anker liegen. So ist eben die Realität. Aber direkt vor uns liegt das fantastische Gebirge mit den Häusern der Dörfer auf seinen Rücken. Das sieht zumindest idyllisch aus! 😉 Auf der Rückfahrt merken wir, wie viele Besucher dieses Naturschutzgebiet anzieht. Nicht nur gibt es auffallend viel Gegenverkehr auf den schmalen, überall aber sehr gut unterhaltenen, Bergstraßen, an einem offenbar sehr bekannten Aussichtspunkt, dem Mirador de Ingles, müssen wir praktisch Schlange stehen für ein Foto. Er bietet auch wirklich einen spektakulären Blick - von der Südküste mit Santa Cruz über die Insel-Mitte zum Teide bis an die Nordküste. Toll!

    Im grünen Wald war die Luftfeuchtigkeit hoch, deshalb verlassen wir das Gebirge Richtung Nordküste. Dort sind verschiedene Badegelegenheiten im Reiseführer erwähnt, wir fahren nach Bajamar, wo es großzügige Meerwasserbecken mit Umkleiden, Toiletten und Duschen geben soll. Die finden wir so auch vor, doch leider sind wir bei weitem nicht die einzigen, die nach Bajamar wollen. Trotz bester Bemühungen finden wir nur einen Kurzzeitparkplatz für ein paar Fotos, können uns aber nicht in den Fluten erfrischen. Wegen Parkplatzmangels! Sehr betrüblich!

    Heimwärts haben wir Zeit, weil wir früh dran sind, und deshalb fahren wir nicht über die langweilige Autobahn zurück, sondern über eine Straße in der Inselmitte, die durch die Hochebene beim Teide führt, die wir ja schon durchwandert haben. Nun kommen wir aber von der anderen Seite, sehen also neue Blickwinkel. Wieder sehr faszinierend, drum gibt's auch wieder einige Bilder dazu. Am anderen Ende der Hochebene landen wir in der Nähe eines Ortes, der im Reiseführer für sein gutes Restaurant empfohlen wird... naja, es ist Essenszeit ... sogar perfekt, wir treffen um halb Acht Uhr ein, gerade, als das Lokal fürs Abendessen öffnet. Und es passt perfekt zum Tag, ist der hintere Bereich doch aus der Felswand als Höhle gehauen. 🙃
    Read more

  • Day 17

    Die halbe Nordküste

    September 26 in Spain ⋅ ☁️ 25 °C

    Ein "halbwegs entspannter" Tag soll es heute ja sein. 😇 Deshalb starten wir etwas später als üblich (8 Uhr) und fahren in einen der weißen Flecken auf unserer persönlichen Landkarte, an den Westrand der Nordküste. Von dort wollen wir uns heute von Ort zu Ort bewegen, so weit wir kommen, eventuell bis Puerto de la Cruz, der größten Stadt an der Nordküste.

    Eine gute halbe Stunde Fahrt bis zu unserer ersten Stadt, Garachico. Nennt sich selbst schönstes Dorf Spaniens. Weil wir früh dran sind, merken wir erst nach einer Runde an der Küste, dass da ein großer Busparkplatz ist, auf den auch nach und nach Busse eintreffen. Zum Glück haben wir unser Frühstück in der Dorfbäckerei schon hinter uns. 😋 Bevor wir uns in Menschenmengen bewegen, bewegen wir uns lieber weiter.

    Der nächste Ort hat einiges zu bieten - Wein-Probierstuben, eines der größten vulkanischen Höhlensysteme (die "Höhle des Windes") und den angeblich ältesten Drachenbaum der Welt. Diesen schauen wir uns in einem kleinen Park an, der mit fünf Euro Eintritt ganz schön teuer wirkt, letztlich aber doch einige nette Sachen neben dem Baum bietet, die den Preis wieder rechtfertigen. Trotz zehn Meter Stammdurchmesser und zwanzig Meter Höhe gilt für den nämlich sonst ähnliches wie gestern für die "dicke Pinie". 😎 Nach dem Park schauen wir uns noch etwas die Stadt an, dann geht's schon wieder weiter...

    ... und zwar an einen Küstenort, der weniger Sehenswertes, dafür mehr Kulinarisches zu bieten hat. Der kleine Vorort direkt am Meer bietet bei gefühlt zehn Häusern vier Restaurants. Leider ist es erst früher Nachmittag, und damit für uns keine Essens-, sondern Café-Zeit - da haben die hier leider nichts zu bieten. Also direkt weiter, in unserer Not machen wir Halt in einem weniger schönen Ort und kaufen dort in einer Bäckerei ein. Dazu überteuerter Fertig-Kakao aus einem Supermarkt, leider die schwächste Café-Pause bisher. Trotzdem besser als nichts, und schon geht's weiter nach Puerto de la Cruz.

    Auf der Fahrt lesen wir im Reiseführer vom Botanischen Garten, der dort ursprünglich angelegt worden war, um die Gewächse aus aller Welt ans europäische Klima zu gewöhnen. Hat wohl nicht geklappt, kein Wunder, gibt ja selten Frost auf Teneriffa. 😇 Dafür gibt's den Botanischen Garten immer noch, und einige der Bäume oder ähnlichen Gewächse wohl schon ähnlich lange, so groß wie sie sind. Und im übrigen vieles, was man bei uns in derselben oder kleinerer Form als Zimmerpflanzen kennt. Sehr hübsch! Und obwohl es nicht die Haupt-Blütenzeit auf der Insel zu sein scheint, finden wir in diesem Garten zahlreiche wunderschöne Blüten. Die müssen natürlich festgehalten werden!

    Nach diesem abwechslungsreichen und interessanten Besuch trifft mich volle Kanne die Müdigkeit. Der gestrige Tag wirkt wohl nach. Wir fahren zum "Gartenstrand", einer Gartenanlage hinter dem Stadtstrand, die wirklich idyllisch gestaltet ist. Dort suche ich mir ein schattiges Plätzchen für ein Mittagsschläfchen. Max erkundet derweil ein wenig die Gegend und liest. Und nachdem ich ein halbes Stündchen geruht habe, bin ich nicht nur wieder fit, wir sind auch bereit fürs Abendessen. 😎 Dafür kehren wir Puerto de la Cruz schon wieder den Rücken. Sehr viel haben wir von der Stadt selbst nicht gesehen, außer, dass sie doch viele Ferienhaus-Anlagen und Apartments hat. Große Hotel-Ressorts wie im Süden sind nicht so präsent. Also keine "Massentourismus-Hölle", wie Max die Kategorie geprägt hat, aber schon was los.

    Das Abendessen gibt's in unserem kleinen Küstenort mit den vier Restaurants, von denen jetzt drei Pause haben und geschlossen sind. 🙈 Eines hält zum Glück die Stellung, und Max bemerkt es auch - mir war es nicht aufgefallen. Optimal, ein leckeres Essen mit Nachtisch, Heimfahrt, kurzer Einkauf im Supermarkt, daheim Bilder auf dem riesigen Fernseher mit Rotwein gucken, Feierabend.
    Read more

  • Day 16

    Der höchste Punkt

    September 25 in Spain ⋅ 🌙 11 °C

    Fast hätte ich ja den heutigen Eintrag "Auf dem Höhepunkt" genannt... das würde La Palma aber Unrecht tun. Trotzdem ist es schon wirklich großartig, was wir heute gesehen haben! Und eigentlich schon auch, was wir wieder gelaufen sind...🙈

    Der entspannte Tag gestern war mit recht langen Stadtrundgängen für unsere Beine eigentlich keine echte Pause. Ist aber auch doof, ohne Beine kommst halt nirgendwo hin. Sightseeing by Car finden wir beide unbefriedigend. Also war der heutige Tag halbwegs entspannt geplant: Mit der Seilbahn rauf auf den Teide, anschließend eine Wanderung in der Hochebene auf dem Weg aus dem Reiseführer, bis es uns reicht, und dann zurück.

    Fast so haben wir es dann auch gemacht. Fast! 😜 Treue Leser kennen uns. 😇 Erstes Ziel war tatsächlich die Seilbahn. Dafür sind wir allerdings viel zu früh los, unsere gebuchte Fahrt geht erst um halb Elf. Das kleine Dörfchen Vilaflor liegt auf dem Weg, also schauen wir uns das mal eben an. Ein wirklich kleiner Stadtrundgang in einem noch recht ausgestorben wirkenden Ort. Die Touristen auf dem Weg zum Teide schlafen vermutlich noch in ihren Hotels.

    Nach einer Runde ums Dorfzentrum fahren wir weiter, machen eine Stipvisite bei der "Fetten Pinie", die durch ihren Stammumfang besonders sein soll. Wenig spektakulär, zumindest, wenn man auf der Welt schon richtig große Bäume gesehen hat. 😉 Halb im Nationalpark warnt unser Auto vor leerem Tank (das Kanarienvögelchen auf La Palma war viel sparsamer! 😕), und weil wir immer noch Zeit haben, fahren wir in den Ort zurück zur Tankstelle. Aber dann geht's auf zum Teide, DEM Vulkan Teneriffas, und mit über 3.700 Metern höchsten Berg ganz Spaniens.

    Wenn's locker und leicht mit der Seilbahn nach oben geht, lockt das freilich ganz viele Gäste an, das ist überall gleich, also auch hier. Immerhin konnten wir das gestern für heute buchen, ist also momentan nicht ganz so wild. Unsere Gondel ist mit 40 Leuten fast voll, aber die Fahrt dauert nicht einmal zehn Minuten, dann sind wir etwa 1.500 Meter höher in der Bergstation. Sofort zeigt sich ein spektakulärer Ausblick! Das ist echt faszinierend! Direkt gegenüber sieht man zunächst die Hochebene und die sie einrahmenden Felsen, dahinter ist der Blick bis in die Küstenebene Teneriffas möglich, und übers Meer und aus den Wolken ragend sehen wir sogar Gran Canaria!

    Mit separater Erlaubnis kann man von hier aus zum Kraterrand, dem endgültigen Gipfel, aufsteigen. Die haben wir uns nicht geholt. Streng genommen sind wir also nicht ganz auf dem höchsten Punkt, erwischt. 😉 Von der Bergstation kann man in beide Richtungen auf derselben Höhe laufen. Richtung Osten gehen wir zuerst, den tollen Ausblicken folgend. Dann drehe ich noch vor Max um (die Bergziege hat Gas gegeben 😜), weil ich in der Gondel im Westen La Gomera und El Hierro aus den Wolken habe ragen sehen. Das möchte ich auch von hier oben aus in Ruhe anschauen. Und das schaffen wir auch (Max hat mich an der Bergstation wieder eingeholt.), und kommen dann rechtzeitig zurück für die Talfahrt - eine Stunde darf man oben sein.

    Wieder unten fahren wir zum Besucherzentrum, und hier nimmt die Abweichung vom entspannten Plan ihren Anfang - durch eine Wanderkarte. Ein Stück in eine Richtung, dann umdrehen und denselben Weg zurück, das gefällt uns zugegebenermaßen beiden nicht. Max redet dann mit Blick auf die Karte davon, dass man ja an Stelle A auf Weg B wechseln und dadurch eine kleine Runde machen könnte. Ich höre nur halb hin, kann aus den Karten eh nicht so viel herauslesen, und wozu hat man denn seinen Sherpa?! 😇

    Der Weg lässt sich sehr entspannt an. Ist sogar eine unbefestigte Straße, auf der wir ein ganzes Stück bequem dahingehen. An einer schattigen Stelle gibt es ein Frühstück aus Käse, Brot und Nektarine, alles sehr entspannt. Bis wir an einen Wegweiser kommen, wo Max dann meint, hier geht's bergauf weiter. Ich blicke so ein wenig den Berg an und denke mir, die gemütliche Zeit wäre wohl vorbei, aber wird schon passen. Brav trotte ich den Berg hinter Max hinauf, schnaufe möglichst gleichmäßig und versuche, auf dem losen Gestein nicht auszurutschen, was klappt. Steil und ein wenig hoch war's schon, aber mei, wenn's danach wieder bequemer wird, dann geht es schon.

    Auf dem Kamm angekommen, erwartet uns eine Wanderkarte, die den weiteren Weg uneindeutig zeigt. Wie er sich läuft, kann ich daraus nicht abschätzen. Max zweifelt, rät zur Umkehr. Den soeben bewältigten Anstieg mag ich mir als Abstieg aber nicht ausmalen (meine Stöcke sind leider im Auto .... der Plan war eine Wanderung auf der Hochebene, erinnert sich jemand? 😁 Und Umkehren ist eh nicht schön, also bin ich für "Weiter voran", und das machen wir dann auch. Zunächst ist es auch wieder relativ eben, sind ja auf dem Kamm, das stimmt mich hoffnungsfroh. Die Abzweigung zum Gipfel wollen wir auslassen, dadurch verlaufen wir uns erst einmal auf den Weg Richtung Tal (und ich hatte mich schon gefreut, wie angenehm das hier ist! 🙈) Umdrehen haben wir hier schon gut gelernt, auch mit dem Auto, also umgedreht, wieder ein wenig bergan, und auf den richtigen Weg gewechselt.

    Oh weh, der geht zwar nicht direkt zum Gipfel, aber doch stark und steil in die Richtung. Puh! Unerwartet große Herausforderung. Gut 500 Höhenmeter müssen wir bewältigen, bevor der erlösende Abstieg beginnt. Max mahnt bis dahin mehrmals noch zum Umkehren, aber das scheint mir ja längst nicht mehr effizent. 🤷🏼‍♂️ Und ich wusste ja, dass dann mindestens ein blöder Abstieg wartet, drum geht's immer weiter. Was soll ich sagen, eine Plackerei war's, aber mein Glücksspiel ist aufgegangen: Dieser Abstieg war relativ einfach, und wir haben ganz andere Ausblicke noch genießen können, über die Hochebene und ihren Rand, bis zu den anderen drei Inseln, einschließlich La Palma! 😍 Als Max auf den letzten Metern des Abstiegs meint: "Also morgen müssen wir dann halt wirklich mal einen halbwegs entspannten Tag planen," da bekomme ich einen (noch nicht hysterischen) Lachanfall. 😂

    Zurück am Besucherzentrum sind wir dann ordentlich geschafft. Ein Snickers teilen wir uns als Belohnung und sofortige Energiespende. Und dann geht's mit dem Auto zurück ins Dorf Vilaflor, auf den Parkplatz und in die erste "Dulcería" mit ganz netter Verkäuferin. Dort gönnen wir uns jeder ein Stück Sahnetorte und eine heiße Schokolade. Das stärkt die Lebensgeister! Und passt heute gut, weil wir die Abendsessenzeit daheim ja selbst bestimmen können mit den Resten von gestern.
    Read more

  • Day 15

    Großstadtgefühle

    September 24 in Spain ⋅ ⛅ 25 °C

    Ja, gibt's denn sowas!? Auch Max ist heute später aufgewacht als üblich, die gestrige Wanderung scheint leichte Spuren nicht nur bei mir hinterlassen zu haben... 😉 Nach einem so anstrengenden Tag wie gestern soll heute freilich ein ruhigerer Tag rauskommen. Das heißt: nicht so lang und nicht so weit (laufen). Warum wir dann auf die Idee kommen, einen Städtetag zu machen, kann ich auch nicht richtig sagen. 🙈

    Vielleicht, weil wir uns mit der Inselhauptstadt Santa Cruz del Tenerife fast die längste Fahrtstrecke hinsichtlich Entfernung ausgesucht haben. Autofahren ist ja normalerweise nicht so anstrengend. Oder sagen wir, es geht so ... es gibt ja eine Inselautobahn entlang der Südseite, die uns direkt und mit immerhin 120 km/h nach Santa Cruz fahren lässt. Wir sind zum Glück antizykisch unterwegs. Hinwärts kommen wir flüssig ans Ziel, während in der Gegenrichtung ein kilometerlanger Stau steht. So viele Autos auf dieser Insel, wer hätt's gedacht!

    Santa Cruz vermittelt schon bei der Anfahrt Großstadtgefühle; die beidseitig dreispurige Autobahn ist gut gefüllt. In der Stadt ist auch ordentlich was los, Autos und Menschen füllen die Straßen. Wir machen einen Rundgang überwiegend durchs historische Zentrum. Einige schöne Häuser gibt es hier, die auch ein Stockwerk höher sind als in den Dörfern sonst. Natürlich gibt es, was eine Hauptstadt so braucht: das Regierungsgebäude der Inselregierung und der Region "Canarias", einen obersten Gerichtshof, ein Theater. Und einen architektonischen Anziehungspunkt, einen Konzertsaal - die Elphi Teneriffas, sozusagen. 😉 Sieht sehr interessant aus.

    Wir finden erst einmal zielstrebig den Weg in eine Markthalle fürs Frühstück. Nebenher schauen wir uns die Auslagen an, wie üblich farbenfroh und üppig. Durch etliche Parks und über zahlreiche Plätze geht es einmal im Kreis durch die Innenstadt. Am Hafen laufen wir die Küstenpromenade entlang, sehen zwei Bohrinseln, und nähern uns dabei dem Konzertsaal. Wirklich interessant gestaltet. Auf den Steinblöcken im Wasser rundherum sind Köpfe und Namen der Komponisten oder Künstler aufgemalt, die es zu hören gibt. Lustige Idee!

    Am frühen Nachmittag sind wir mit dem Rundgang und damit auch Santa Cruz durch. War da von wenig Laufen die Rede? 😜 Und trotzdem möchten wir den Tag noch sinnvoll nutzen. Deshalb fahren wir weiter in die Nachbarstadt La Laguna. Die war früher lange das kulturelle Zentrum der Insel und der ganzen Kanaren. Und das zeigt sich im Altstadtkern mit vielen Familienpalästen und Verwaltungsgebäuden, häufig jetzt genutzt als Marken-Boutique. Etliches ist aufwendig renoviert, manches im historischen Stil neu gebaut. So ein bißchen wie ein Freilandmuseum. Vielleicht liegt es daran, dass wir uns hier nirgends niederlassen, so richtig warm werde ich mit der Stadt nicht. Obwohl sie hübsch ist. 🤷🏼‍♂️

    Die Rückfahrt auf der Autobahn verläuft wieder reibungslos, direkt zu einem Lokal an der Straße, an dem wir jetzt schon etliche Male vorbeigefahren sind, und das wir heute ausprobieren wollen. Es entpuppt sich als, anscheinend hochklassiges, Steakrestaurant. Eine Auslage zeigt die verschiedenen Fleischarten, die zur Verfügung stehen. Nun sind weder Max noch ich große Steak-Liebhaber, und wollen's finanziell auch nicht zu arg krachen lassen. Wir bestellen uns eine gemischte Grillplatte für zwei Personen mit etwas Beilagen. Was wir bekommen, hätte mindestens vier Leuten zu Weihnachten gereicht! 😳 Uns gehen ernsthaft die Augen über. Und wir strengen uns an, doch mehr als die knappe Hälfte schaffen wir nicht. Gut, wir können's mitnehmen, doch wann essen? Mal sehen. Das Restaurant ist trotzdem eine Empfehlung, das Personal war unheimlich nett, das Essen gut, einen Chupito zur Verdauung hat man uns auch spendiert (Limoncello). Trotzdem sitzen wir beide nun im Freßkoma auf dem heimischen Sofa und hoffen auf die helfende Wirkung unseres Roten... 😇
    Read more

  • Day 14

    Sonne und Meer

    September 23 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Wie prophetisch doch meine gestrigen Schlussworte waren! Die Wanderung, die wir uns für heute ausgesucht haben, führt uns zeitig ins Teno-Gebirge im Nordwesten der Insel. Die Landschaft ist zweigeteilt - die Bergflanken, die dem beständigen Nord-Ost-Passatwind zugewandt sind, erhalten durch Wolken viel Feuchtigkeit und sind relativ grün. Die abgewandten Seiten sind trocken und nur karg bewachsen.

    Wir starten nach einer guten Stunde Anfahrt in Teno Alto (Hoch-Teno - nomen est omen 🙈) auf einen Rundweg, den wir aus der Wanderapp Komoot ausgesucht haben. Ziemlich stetig geht unser Weg talwärts, vorbei an einsamen Gehöften, aus denen uns freundliche Bäuerinnen grüßen oder weniger freundliche Hunde anbellen. Nach jeder Wegebiegung kann es sein, dass der kräftige Passat uns ordentlich kühl anbläst (ist wie beim Radeln, der Wind kommt immer von vorne 😉). Wir steigen ab in eine kleine Schlucht und von dort weiter bis auf eine Küstenstraße zum Leuchtturm Punta del Teno.

    An einer kleinen Ermitage (sah nach kleiner Kirche aus) machen wir Mittagspause. Bis dahin waren wir fast drei Stunden abgestiegen, es war zwölf Uhr, da kann man Hunger haben. 😇 Laut Komoot geht es nach einem kurzen Stück auf der Straße wieder im Gelände auf den Rückweg. Der ist jedoch nicht leicht zu finden, bzw. verliert sich nach einem kurzen Stück im kratzigen Gebüsch. Max hat die größere Erfahrung, er rät von dem Weg ab, und ich folge. Wer weiß, wie der Zustand im weiteren Verlauf ist, selbst, wenn wir die ersten Dornen überwinden?

    Und nun? Wir könnten mit dem Bus in die nächste Stadt fahren - wollen wir nicht. Wir könnten die Straße entlang dorthin laufen - wollen wir auch nicht. Also bleibt zähneknirschend der Rückweg auf demselben Weg, den wir gekommen sind. Und was habe ich gleich von dem geschrieben? Es ging stetig bergab ... und nun rückwärts, hurra! Das ist die Stelle mit der Prophezeihung: Habe ich geschwitzt in der Sonne bei diesem pausenlosen steilen Anstieg! 😭 Aber es hilft ja nichts! Dass wir letztlich den Aufstieg schneller hinter uns bringen als den Abstieg, das lasse ich mal hinsichtlich unseres eingeschlagenen Tempos unkommentiert... 🙃

    Wieder in Teno Alto fackeln wir dann nicht lang, es geht auf halb Drei, wir haben uns ordentlich angestrengt, die verdiente Belohnung muss jetzt kommen. Mit dem Auto sind wir rasch in der "Großstadt" der Region, Buenavista del Norte. Dort finden wir am Rande der Plaza eine Cafetería, die zwar keine Milchshakes, aber gut aussehende Kuchen und Torten im Angebot hat. Ich gönne mir zwei Stückchen Torte 😇 und einen Kaffee, und damit bin ich relativ schnell mit den Strapazen versöhnt.

    So sehr, dass ich vorschlage, einen knapp einstündigen Spaziergang an den Gemeindestrand etwas außerhalb noch zu machen. Gesagt, getan. Der Weg führt an einem exklusiven Golfclub vorbei, wie so oft hat dieser wirklich eine hervorragende Lage - und einen tollen Pool! An das viele Wasser, das dort verbraucht wird (auf dem Platz, nicht im Pool 😜), darf man lieber nicht denken. Am Strand gibt es zwar weder Umkleiden noch Duschen, wir gehen trotzdem ins Wasser. Verschwitzt wie wir waren, macht das Salzwasser nicht viel Unterschied. Was für eine schöne Erfrischung! Wasser ist einfach was Tolles, und hier ist es so frisch und sauber, nicht zu warm und nicht zu kalt, einfach toll. Schwarzer Vulkansand ist auch ein wenig vorhanden, zwar nur unterhalb der Felsen, aber im Wasser macht es der leichter.

    Gleich ums Eck ist ein Restaurant in prachtvoller Lage. Versteht sich, dass wir da nicht vorbeigehen können. 😇 Noch ein bisschen mehr Versöhnung mit den Anstrengungen des Tages. 😋 Auch wenn danach noch der Rückweg zum Auto wartet, der das Gläschen Wein gleich wieder austreiben lässt.
    Read more

  • Day 13

    Einmal Hölle und zurück

    September 22 in Spain ⋅ ☁️ 21 °C

    Eigentlich ist sie ein respektables Naturschutzgebiet - der im Spanischen maskuline "Barranco del Infierno" - die Höllenschlucht. In dieser Schlucht haben über 80 endemische Arten ihre Heimat, die es teils selbst auf Teneriffa sonst nirgends mehr gibt. Gleichzeitig ist sie eine der "Standard-Wanderungen" auf der Insel - nur wenige Minuten Autofahrt von den Hotelburgen im Süden entfernt, lädt sie einfach alle gelangweilten Insassen zu einem Tagesausflug ein. Und obwohl man mandatorisch einen Helm für die Wanderung erhält und tragen muss, ist sie wirklich nicht schwer.

    Der Zulass ist aus Schutzgründen für die Natur beschränkt, laut Reiseführer muss man am besten Wochen im Voraus seinen Platz buchen. Naja, das ist uns ja eigentlich noch nie wirklich passiert, und so konnten wir auch gestern Abend problemlos für heute um halb Neun morgens buchen. Es wird gewarnt ohne Ende, richtiges Schuhwerk, richtiger Sonnenschutz, der Helm, viel zu trinken und so weiter und so fort. Da lasse ich mich fast schon einschüchtern. Im Nachhinein würde ich sagen, entweder übertreiben die maßlos, oder die Wanderungen, die ich mit Max schon gemacht habe, waren viel gefährtlicher, als ich vermutete... ich tendiere zu ersterem. 😎

    Die Wanderung führt vom Eingang aus gemütlich mit wenigen An- und Abstiegen ins Innere einer Schlucht direkt am Ortsrand von Adeje(, der Gemeinde, zu der auch ein Großteil der Hotelanlagen an der Küste gehören. Man hat Geld, und das sieht man im alten Ortskern.) An den Hängen der Schlucht wächst auf beiden Seiten reichlich trockenheitsverträgliches Grün, insbesondere wieder die hübschen Kakteen. Nach dem Abstieg zum Schluchtgrund treffen wir tatsächlich auf ein kleines Rinnsal, und durch die Feuchtigkeit ist die Vegetation dichter und grüner. Wieso die Schlucht auf Deutsch "Höllenschlucht" heißt, erschließt sich erst ganz am Ende.

    Dann nämlich, nach der letzten Biegung, trifft man auf den kleinen Wasserfall, den Rest des Wassers, das die Schlucht dereinst geformt hat. Und dieser Einschnitt schaut schon aus, als könnte sich das Tor zur Hölle dahinter verbergen. Zumindest trostlos genug ist es. Und wer wacht davor? Nein, nicht Zerberus. Ein Nordfriese! 😂 Der Parkaufseher spricht uns nach unseren Grußworten an, ob unser Akzent nicht Deutsch sei, um nach unserer Bejahung fließend Deutsch mit erkennbarem Akzent weiterzuplaudern. Man könnte meinen, er hat schon lang nicht mehr deutsch sprechen dürfen, es entwickelt sich ein längeres Gespräch, bei dem wir manches Interessantes über die Schlucht und die Kanaren erfahren.

    Irgendwann seile ich mich für Fotos vom Wasserfall vom Gespräch ab, und als der Ausgewanderte und Max beim amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf angekommen sind, muss ich unterbrechen. Politik, und das noch im Urlaub - keine Chance! 🙄 Dafür kriegen wir noch einen Tipp für einen kleinen Hafen (El Puertito - das Häflein), der sich für eine Erfrischung im Meer anbietet. Den sollten wir nutzen, bevor das jüngst genehmigte 5-Sterne-Hotel dort gebaut wird. Tja, ist nicht aufzuhalten ... zumindest bis im Norden die Steilküste ein Ende bereitet. Ach, und eine Kröte zeigt er uns auch noch, die in der Schlucht ausgesetzt wurde nach der spanischen Eroberung - sehr unscheinbares Ding. 😉

    Nun gut, wenn wir diese Empfehlung schon bekommen haben, schauen wir doch auch mal, was sie wert ist, und fahren direkt nach El Puertito. Wenn's passt, wäre ein Eintauchen ins Meer schon recht, um den Schweiß und vor allem Staub der Wanderung abzuwaschen. Ist ein hübsches kleines Fleckchen, ein Lokal gibt es, und ein paar Party-Boote liegen im Wasser. Das schreckt a weng ab. Vielleicht gibt es sich, also erst einmal Frühstück. Das Lokal begeistert uns nicht, auch wenn Calamaris als Belag für ein Brötchen für mich eine neue Erfahrung sind, und eine sehr trockene.

    Gebadet wird nicht. Wir fahren weiter die Küste entlang nach Norden. Einige Orte werden im Reiseführer als wenig touristisch, teils noch urtümlich geschildert. Dem können wir nicht immer zustimmen, aber es ist wirklich unterschiedlich. Gut gefällt uns Alcalá, hat einen winzigen Strand aber Bademöglichkeiten im Meer, einen schönen Dorfplatz, keine Hotelanlage und eine ruhige Atmosphäre. Direkt vor der Steilküste liegt das namensgebende "Los Gigantes". Im dortigen Sporthaben, wir können es erst nicht recht fassen, ist ein Parkplatz rund ums Hafenbecken. Bei Begegnungsverkehr kann man auf der Wasserseite schon etwas nervös werden. Ansonsten eine arge Touristenfalle, und noch nicht einmal mit schönem Blick auf die Felsen. Da wir schon mal dort glücklich parken, gibt's einen Rundgang und ein Eis, dann gehts weiter.

    Jetzt müssen wir die Küste natürlich verlassen und uns dem Teno-Gebirge zuwenden. Und da der Nachmittag noch nicht weit fortgeschritten ist, visieren wir das Bergdorf Masca an, das im Reiseführer als schönstes Dorf Teneriffas genannt wird. Und wen wundert's, das haben auch ein paar andere Leute gelesen! 🙈 Die Zufahrt ist eine nicht sehr breite, aber neue, Serpentinenstraße. Mit viel Verkehr. Naja, Max fährt, aber schön ist es nicht. Das Dorf ist wie ein Freilandmuseum, Einheimische sieht man nicht, die meisten Häuser beherbergen Restaurants (überwiegend geschlossen), Touristen aller Herren Länder lassen sich vernehmen. Also, ja, die Lage ist spektakulär, die Häuser sind hübsch, authentisch ist kaum mehr etwas. Gut, wir haben's gesehen, und fürs Weiterfahren ist es mittlerweile zu spät, es geht zurück.

    Max muss nicht mehr die Strandorte ansteuern, die wir herwärts übersprungen haben, so gnädig kann ich sein... 😇 Und weil uns Alcalá so gefallen hat, halten wir dort und suchen uns ein Lokal aus. Dafür müssen wir ganz schön suchen, landen letztlich mehr aus Not als Überzeugung in einem Restaurant am Rande der Plaza. Und haben dort einen richtig netten Abend beim Essen. Die Bedienungen sind unheimlich freundlich, sprechen Deutsch und Englisch, und Spaß machen sie auch. Die Kellnerin stellt sich als Irene vor und meint, mein Barraquito sei mit viel Liebe gemacht. 😍 Schmeckt auch super, mit Likör als Draufgabe zu den zwei Gläsern Weißwein beim Essen. Naja, war auch viel Essen. 🤷🏼‍♂️

    Daheim planen wir dann morgen eine ordentliche Wanderung nördlich von Masca, da kann ich Essen und Weiß- und anschließenden Rotwein (wir hatten uns gestern schon eingedeckt 😎) wieder gut ausschwitzen.
    Read more

  • Day 12

    Eine ganz andere Welt

    September 21 in Spain ⋅ ☁️ 24 °C

    Gestern sind wir erst nach Sonnenuntergang von der Fähre gegangen. Und bei der Fahrt zu unserer Unterkunft hat es sich schon im Lichtermeer von Los Cristianos gezeigt: Wir sind in einer ganz anderen Welt gelandet; der Welt des Massentourismus.

    Heute morgen besucht uns unser Gastgeber, ein beneidenswert gut Englisch und auch Deutsch sprechender Juan Ramón. Überhaupt spricht er gern, aber ich ja auch, wir hätten uns locker unterhalten können. 😇 Eigentlich wollte er uns nur begrüßen, ein paar Tricks in der Wohnung zeigen und uns Tipps geben für unseren Aufenthalt, so wir möchten. Sein erster Tipp, eine Bäckerei im Nachbarort, erweist sich bereits als sehr gut. Zum ersten Mal können wir die Frühstücks-Bocadillos sogar in Vollkornbrot genießen. 😋

    An diesem ersten Tag auf Teneriffa haben wir uns noch nichts Konkretes vorgenommen, wir wollen uns mit unserer Umgebung erst ein wenig vertraut machen. Schnell merken wir, dass es anders als auf La Palma zugeht. Obwohl unsere Unterkunft im Hinterland oberhalb der Touristenzentren liegt, ist hier alles größer, die Straßen, die Dörfer, die Autos, es sind viel mehr Menschen unterwegs, es gibt viel mehr Geschäfte, einfach viel belebter alles.

    Was hilft's, mit dem Vollkornbrötchen im Magen entschließen wir uns, heute dem Tourismus ganz direkt in den Rachen zu schauen. Wir starten südöstlich, wo es noch relativ ruhig zugehen soll... außer am Wochenende, und was ist heute? Samstag, richtig. 😎 Die Straßen waren in und um unseren ersten Zielort weitläufig vollgeparkt. Da fahren wir gleich weiter. Max hat Spaß mit einer Baustelle, die gefühlt immer auf die Autobahn führt, also müssen wir nach einer Kurzstrecke dort wieder ein Stückchen zurück fahren.

    Inmitten von Ferienanlagen zeigt sich der nächste Ort doch relativ wenig von Touristen besucht, die Restaurantmeile an der Küste ausgenommen. Hier gibt es keinen nennenswerten Strand, und im Wasser Felsen. Nur das angeblich gute Essen lockt. Fühlt sich gleich wieder etwas kleinstädtischer an, für uns erfreulich.

    Nach der Verschnaufpause geht es dann in die Kernregion des Massentourismus auf Teneriffa, Los Cristianos und die Playa Las Americas und drumherum. Hier ist der ganze Küstenlandstrich dicht bebaut mit mehr oder weniger großen Hotels und Apartmentanlagen. Auf den Stränden stehen die Liegen und Sonnenschirme in Reih und Glied, an der Strandpromenade die Sonnenbrillen- und Handtaschenverkäufer und die Werber für die Restaurants entlang des Wegs. Immerhin nicht zu aufdringlich, aber vermutlich, weil auch ohne Einsatz genug "Beute" zu machen ist.

    Ein ganzes Stück spazieren wir hier entlang, bevor wir uns wieder in unser Auto zurückziehen und weiter nach Norden fahren. La Galeta gilt als Ende des Tourismusgebietes, hier kamen die Hotels später an und sind daher eher stylisch, höherpreisig und zurückhaltend. An der Küste merkt man fast nichts von ihnen, auch die Menschenmassen gibt es hier nicht. Damit haben wir uns das auch angeschaut. Ein wenig hat es mich an Hurghada erinnert, halt ohne den ägyptischen Anhauch. Jedenfalls kennen wir unsere Umgebung nun und wissen, welche Ecken für uns nicht mehr von Interesse sind. Außer, es gäbe nirgends sonst mehr was zu essen, natürlich. 😉
    Read more

Join us:

FindPenguins for iOSFindPenguins for Android