• Day 11

      ¡Adiós, La Palma! ¡Hola, Tenerife!

      September 20, 2024 in Spain ⋅ ⛅ 23 °C

      Fast schon vergessen, wie das geht: Koffer packen. 😜 Aber im Urlaub ist es eh einfacher, weil ich ja alles einpacken muss, das da ist. Und schon sind die Koffer im Auto und wir schließen zum letzten Mal unsere Casa ab. Erstmals bewegen wir uns wieder ganz zurück auf den Anfang auf La Palma, zur Inselhauptstadt Santa Cruz.

      Bis unsere Fähre nach Teneriffa geht, haben wir fast den ganzen Tag Zeit. Also fahren wir erst einmal in eine Parkgarage im Stadtzentrum, um die vielgelobte Altstadt zu besuchen. Wie der Zufall es will, führen unsere ersten Schritte zur Markthalle mit ihren Cafés. Ach ja, inzwischen ist es durchaus Frühstückszeit! 😇 Einen Bocadillo und einen Milchkaffee später können wir wirklich mit dem Stadtrundgang starten. Derweil haben wir philosophiert, wieso so etwas Tolles wie diese Markthalle bei uns nicht funktioniert. Die Frage bleibt ungelöst. 😉

      Santa Cruz hat im Kern eine schöne Altstadt, viele Häuser sind liebevoll renoviert. Im typisch kanarischen Stil gibt es oft einen schmalen Balkon, der dann reichlich mit Blumen dekoriert ist. 😍 Die Strandpromenade führt an den bekanntesten dieser Häuser vorbei, entlang an einem recht einladend wirkenden Strand. Etwas weiter verbirgt sich unter einer Nachbildung von Columbus' Santa Maria der Eingang zum Schiffahrtsmuseum. Und dahinter eine Plaza mit Schatten unter alten Bäumen und einem Kiosco fürs leibliche Wohl.

      Ausgedehnt bei einem Kaffee oder ähnlichem zu sitzen, das ist in unserer Gruppe ja nicht so einfach... und es warten ja noch Termine. Nachdem wir die Altstadt zufriedenstellend abgelaufen sind, gehen wir zum Auto und fahren zum Flughafen, um unser Kanarienvögelchen zurückzugeben. Klappt reibungslos, genauso wie die Busfahrt zurück zum Hafen. Deshalb haben wir nun viel Zeit... was tut man da bloß? OK... Mittagessen! 😋 Damit schlagen wir locker mehr als eine Stunde tot. Dann noch eine Runde um den Block - mit Koffern 🙄und einem Batido de Chocolate - schon können wir langsam mal schauen, wie das mit der Fähre als Fußgänger funktioniert.

      Es funktioniert reibungslos. Gebucht hatten wir ja, nur noch unsere Ausweise werden benötigt. Das Gepäck können wir sogar in Schließfächer packen. Optimal. Die Abfahrt verspätet sich dann zwar um fast eine Stunde, aber da der Mietwagenverleiher lange genug offen hat, ist alles entspannt. Teneriffa, wir kommen!
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    • Day 10

      Dem Universum ganz nah

      September 19, 2024 in Spain ⋅ ☁️ 16 °C

      Den heutigen Besuch haben wir schon vor ein paar Tagen gebucht. La Palma ist ein internationales Obervationszentrum, auf dem höchsten Berg der Insel, dem Roque de Los Muchachos, herrschen nahezu perfekte Bedingungen für die astronomische Beobachtung. Deshalb ist dort bereits jetzt eine Ansammlung mehrerer Teleskope verschiedener Länder, und es wird fleißig an zahlreichen weiteren gebaut. Es gibt ein sehr empfehlenswertes Besucherzentrum, das mit vielen Informationen zu den vorhandenen Teleskopen und zur Astrophysik, bis zur Entstehung des Weltalls, aufwartet. Im Rahmen einer geführten Tour erfährt man darüber hinaus viel aus der praktischen Arbeit, und darf sogar das größte Infrarot-Teleskop im Inneren besuchen, das Gran Telescopio Canarias. Natürlich erfahre ich nochmal eine Extra-Portion Wissen, wenn ich schon einen Physiker dabei habe. 😎 Mächtig interessant, und so verbringen wir, mit An- und Abfahrt, fast den ganzen Tag dort. Einziger kleiner Wermutstropfen: bei 330 perfekten Tagen im Jahr haben wir einen erwischt, wo die Wolken leider oberhalb des Observatoriums sind.Read more

    • Day 9

      Getrennte Wege

      September 18, 2024 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

      Am Vorabend hatten wir es schon beschlossen: Weil mir nach wie vor ein wenig Ruhe fehlt, und Max dann unruhig wird, trennen wir uns für heute, zumindest zunächst. Max geht wandern auf einem Weg in die Caldera, den ich nicht gehen mag; zu viel Fluss, Wasser, Matsch. Wenn ich da reinfalle ... danke, verzichte.

      Dafür bleibe ich entspannt liegen, ziehe irgendwann vom Pool auf die Terrasse, von der Terrasse aufs Sofa. Naja, langweilig ist es schon, bis auf mein Hörbuch. Aber ich ruhe mich aus. Gegen 14 Uhr kehrt Max zurück. Natürlich treibt mich dann das schlechte Gewissen, mich gar nicht groß bewegt zu haben heute, also schlage ich noch einen kurzen Ausflug vor.

      Der führt zum Park- und Aussichtsplatz "Cumbrecita" innerhalb der Caldera. Da gibt es einen entspannten Rundweg von einer guten Stunde. Aber vorher kommen wir beim Café "Frida" vorbei, das wir schon vor ein paar Tagen besucht hatten. Unsere Eisdiele in Tazacorte hat heute ja Ruhetag. Aber im Frida gibt es auch Eis und damit Milchshakes, und leckere Torten dazu - heute einen Käsekuchen mit Maracuja-Soße obendrauf, mmmmmh!

      Die Cumbrecita-Runde machen wir zügig und reibungslos. Verschiedene Gesteinsschichten sind hier echt gut zu sehen. Die Blicke von unten nach oben an den Rand der Caldera wären sicherlich beeindruckender, wenn es heute nicht so bewölkt wäre. Trotzdem ein netter Spaziergang. Wir treffen ein Stuttgarter Ehepaar, die uns vom gestrigen Mittagesen wiedererkennen. Nette kurze Unterhaltung - sie folgen uns per Fähre nach Teneriffa am Montag.

      Heimwärts beschließen wir, zufällig die Lokale anzusteuern, die an der Straße beworben werden. Das erste hat schon offen, die Karte liest sich nicht schlecht, die Einrichtung ist irgendwie rustikal gefällig, und die Bedienung sehr nett. Das Essen begeistert uns nur mittelmäßig, es ist allerdings sehr günstig. Soweit zufrieden fahren wir heim, kaufen noch in usnerem nächstgelegenen Supermarkt ein. Die großen Fragen der Menscheit lösen wir dann bei einem frischen Fläschchen Wein bei prachtvollen Himmelsbildern auf unserer Terrasse.
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    • Day 8

      Asche und Salz

      September 17, 2024 in Spain ⋅ ⛅ 23 °C

      Den Norden der Insel haben wir mittlerweile ziemlich gut erkundet. Heute ist der Süden dran. Wir fahren über das jüngste Lavafeld auf einer nagelneuen Straße bis zur südlichsten Stadt Los Canarios (früher und immer noch üblich: Fuencaliente). Wie es bei fortschreitender Urlaubszeit so ist, kann uns die Steilküste und die Blicke darauf, die wir unterwegs erhaschen, nicht mehr so recht begeistern.

      Fuencaliente ist ein hübsches kleines Dorf mit spürbar touristischem Einschlag. In der Nähe liegt die größte und modernste Hotelanlage La Palmas mit über 1.200 Betten. Die meisten Gäste scheinen aber das Hotel nicht zu verlassen, im Ort und bei den Sehenswürdigkeiten begegnen wir nur wenigen.

      Als erstes führen unsere Schritte uns zufällig in die empfohlene Bar Parada, wo hinter dem Verkaufsraum gerade frische Mandelkekse gebacken werden, ganz, wie im Reiseführer beschrieben. Ein köstlicher Duft liegt in der Luft, hmmm! Aber es ist ja erst Zeit für mein erstes, Max' zweites Frühstück, also gibt es Bocadillos. Auch sehr lecker, reichlich belegt und sättigend. Mandelkekse kaufe ich zum Mitnehmen, und kandierte Mandeln auch. 😋

      Nach einem kleinen Schlenker zur Kirche und zum Dorfplatz (zum alljährlichen Weinfest fließt dort tatsächlich ein Brunnen mit Wein! 😍) führt unser Weg an den Dorfrand zum Besucherzentrum beim Vulkan San Antonio (Ausbruch 1949). Das erklärt Generelles zum Vulkanismus und beinhaltet schöne Darstellungen der Ausbrüche 1949 und 1971 (Vulkan Teneguía, gleich ums Eck). Vom jüngsten Ausbruch 2021 gibt es einen Film und zahlreiche Bilder, sehr beeindruckend. Trotz der langen Eruption (85 Tage) und großen betrroffenen Fläche gab es nur ein Todesopfer zu beklagen, und auch nur, weil der Mensch sein Haus nicht verlassen wollte.

      Der Vulkankrater des San Antonio ist vom Besucherzentrum bequem fast ebenerdig zu erreichen, und von dort kann man auf den Teneguía schauen, der ebenfalls zu ersteigen ist - das sparen wir uns. Stattdessen fahren wir an die Südspitze zum Leuchtturm, und gleich nebenan, zur Saline. Das ist die einzige, die auf den kanarischen Inseln (noch) in Betrieb ist. Die erste Saline, die ich besichtige. Sehr interessant wird auf einem kleinen Rundgang um die Wasserbecken der Gewinnungsprozess beschrieben. Am Ende wartet ein vornehmes Restaurant (immerhin das einzige der Insel, das im Guide Michelin erwähnt wird 😉), dessen Angebot wir nicht in Anspruch nehmen. Dafür besuchen wir den Laden ... beste Qualität direkt vom Erzeuger, wer kann da schon widerstehen? 😇

      Ohne konkretes nächstes Ziel fahren wir die Küstenstraße entlang Richtung Heimat. Weit kommen wir aber nicht, schließlich ist es langsam Mittag geworden, was unseren Mägen nicht entgangen ist. Direkt an der Straße landen wir mit einem Kiosco einen Glückstreffer - für Max gibt es einen Hamburger, für mich die typischen Salzkartoffeln La Palmas, einen Thunfisch-Paprika-Salat und Rührei mit Pilzen. Und für uns beide leckere Zitronenmousse als Nachspeise.

      So gestärkt kann es weitergehen. Die Bodegón Tamanca, die wir besuchen, bietet weniger als gedacht. Zwar wurden Trauben frisch gepresst, das ist zu riechen (Gell, Matthias, wir kennen das! 😉), und auf dem Laster sind die ganzen Sträubel zu sehen, aber außer einem schüchternen Blick in den Verarbeitungs- und Lagerkeller bliebe uns nur ein Essen im Restaurant, und wir sind ja frisch gesättigt.

      In San Nicolas, weiter nördlich, wurden 2021 beim Vulkanausbruch der Dorfplatz und die Kirche verschont. Dankbar haben die Bewohner eine Marienstatue aufgestellt. Das lockt uns aber nicht in den Ort, sondern das Besucherzentrum zu den "Feuerröhren". Ebenfalls sehr interessant gestaltet. Im Eintritt ist eine Führung in eine dieser vulkanischen Höhlen enthalten. Unser Führer spricht Englisch, ein wenig Deutsch, und Spanisch wie ein Maschinengewehr. Und lustig macht er das ganze auch, gepaart mit viel geologischem Fachwissen. Man vermutet, dass ein sehr großes Höhlensystem durch den Ausbruch 2021 im gesamten betroffenen Gebiet entstanden ist. Die Röhren bilden sich, wenn die flüssige Lava an der Luft abkühlt, sich verfestigt, während die Lava im Innreren weiter abfließt. Übrig bleiben Hohlräume, die mit der Zeit Heimat einzigartiger Lebewesen werden.

      Gut, sehr viel schon wieder gesehen und gelernt heute, da haben wir eine Belohnung verdient. Im Hafenort von Tazacorte hatten wir schon gestern und vor ein paar Tagen eine Eisdiele besucht ... die haben gutes Eis, und aus dem machen sie ganz köstliche Milchshakes! Drachenfrucht für Max, Schoko für mich - mmmmh, so darf ein Ausflug enden! Daheim bin ich so voll und zufrieden, dass ich ein Nickerchen einlege. Und beim abendlichen Sonnenuntergang gönnen wir uns wieder ein Gläschen Wein. Unserem vorbeischauenden kleinen Gecko prosten wir fröhlich zu.
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    • Day 7

      Wanderung auf den Vulkanen

      September 16, 2024 in Spain ⋅ ☁️ 20 °C

      Heute sitze ich schon vor Sonnenuntergang in unserer Casa, und wir haben kalt zu Abend gegessen mit einem Gläschen Rosé. So früh zuhause? Ja! Wir haben eine der Höhepunkt-Wanderungen der Insel gemacht, zumindest den nördlichen Teil. Und danach waren wir so geschafft, dass nur noch ein Umweg zu einer Eisdiele möglich war - mit Eisbecher und köstlichem Schoko-Milchshake. 😇 Danach sind wir schnurstracks nach Hause und haben uns mit einheimischem Käse und Chorizo mit Brot bestens versorgt.

      Doch der Reihe nach - wo waren wir heute? Wir sind zur üblichen Zeit gen Süden losgefahren, in das Erholungsgebiet El Pilar, nicht zu verwechseln mit El Pinar von neulich. Heute ist Max ausnahmsweise gefahren, mir hängt die immer selbe Bergstrecke mittlerweile zum Hals raus.

      Von El Pilar aus startet die "Ruta de los Volcanes", eine fast senkrecht von Nord nach Süd verlaufende Wanderstrecke entlang der "Cumbra Vieja" , einer Kette von alten und neueren Vulkanen, insgesamt sollen es mehr als hundert sein, die sich in der Inselmitte von südlich der Caldera de Taburiente bis an die Südspitze zieht. Die Gesamtlänge sind knapp 19 Kilometer, was einen Rundweg unmöglich macht. Es geht ja auch noch ein wenig rauf und runter. 🙃

      Der Start liegt in Pinienwäldern, die gepflegt wie in einem Stadtpark wirken. Wir vermuten, dass die unteren Zweige der Bäume abgeschnitten werden, um einem Waldbrand weniger Nahrung zu geben. Sieht sehr ordentlich aus. Und es geht bergauf, steil, und auch sehr stetig zunächst. Das bringt meinen Kreislauf in Wallung, und mich zum Schnaufen, keine Überraschung. Es wird aber auch flacher, teilweise geht es gemütlich waagrecht, das ist angenehm.

      Oberhalb der Baumgrenze herrscht vulkanisches Gelände vor, schwarz-rote Steine, schwarzer Sand bis zu Asche. Mehr oder weniger rutschig das ganze, und das ist rauf wie runter mühsam. An dieser Stelle herzichen Dank an Norma, dass ich dort noch am Tag vor unserer Reise schöne Wanderstöcke erwerben konnte! 😘 Die waren jetzt schon ein paar Mal Gold wert!

      Alle Anstrengungen verblassen aber angesichts der wunderbaren Ausblicke, die wir auf diesem Weg erlangen können! Im Norden liegt die große Caldera de Taburiente auf dem Präsentierteller, umgeben von einem herrlichen Wolkenmeer. Entlang unseres Wegs passieren wir einige tiefe Krater, alt und jung. Um die jungen ist die Landschaft in tiefes Schwarz gefärbt. Spannend! Und hinter den Wolken auf dem Meer ragt Teneriffas Teide in unser Sichtfeld. Einfach spektakulär!

      Bis zum Gipfel Deseada II steigen wir an, der ist der höchste der Kette mit knapp 2.000 Metern. Dann machen wir unseren eigenen Rundweg - indem wir unseren Spuren rückwärts folgen. 😎 Damit kommen wir dann auch auf immerhin 16 Kilometer mas o menos, Bewegung genug. Das ist die Geschichte dieses Tages und Vorgeschichte dieses Abends, und das war die letzte geplante Wanderung auf La Palma! Prost! 🍷
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    • Day 6

      Wolken, Nebelwald und Meerwassser

      September 15, 2024 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

      Nach dem Pinienwald gestern steht heute der Nebelwald im Norosten auf unserem Plan. Eine Wanderung durch urwaldhafte Lorbeerbäume, Riesenfarne und Baumheide (ja, unsere Erika!) im Naturschutzgebiet Los Tilos ist im Reiseführer beschrieben, die könnte uns gefallen. Bevor wir starten, findet Max bei der Zielsuche fürs Navi stattdessen leider den Hinweis, dass Los Tilos geschlossen ist, anscheinend ist die Straße kaputt. So ein Pech! Aber wartet, in der Nähe gibt es einen kleineren Krater, der zu einem kreisrunden Stausee mit Naherholungsgebiet "umfunktioniert" wurde. Da kann man bestimmt auch gut wandern.

      Auf geht's also zur Laguna de Barlovento im Nordosten. Alle Fahrten auf La Palma sind kurvenreich, und da wir hier von der Hauptstraße auf kleinere Nebenstraßen an die Laguna heranfahren, diese Fahrt noch etwas mehr. Die kleinen Straßen machen einfach mehr Spaß. 😎 Als wir ankommen, sehen wir rasch, dass sich irgendetwas geändert haben muss. In der Laguna ist kein Wasser! Und die Einrichtungen des Naherholungsgebietes sind geschlossen bzw. sehen auch schon etwas verwittert aus. Also kein Essen nach der Wanderung, zumindest nicht hier. Wandern können wir aber trotzdem, und so tun wir das auch!

      Ganz anders als im Inselwesten sind wir hier in kühler, feuchter Luft, eben im Nebelwald. Der Boden ist roter Lehm, bedekct mit einer dicken Laubschicht, teilweise schon kompostiert. Den Fuß gut setzen ist hier gefragt, sonst wird's eine Rutschpartie. Schwitzen kann ich auch prima ohne hohe Temperaturen und Sonne, hohe Luftfeuchtigkeit und steile Anstiege schaffen das locker... trotzdem ist es mal eine schöne Abwechslung zu den hellen, trockenen Pinienwäldern, durch grünen Dschungel zu laufen, in dem das Wasser vom Blätterdach heruntertropft.

      Im Wald versteckt finden wir eine Sammelstelle für Wasser, das mit einer neuen Plastikleitung ins Tal geleitet wird. Gleich daneben ist ein alter Bergwerksschacht, aus dem noch die Gleise herausführen, neben denen die Lore fast verwittert im Gebüsch liegt. Das Ziel unseres erwählten Wanderwegs erreichen wir nicht; es geht steil bergab, und wir wissen nicht einmal was wir am Mirador del Barandas vorfinden sollen. Schonung ist gefragt, morgen steht Max' Herzenswanderung auf dem Programm, mehr wird noch nicht verraten. Außer, dass es eine der ganz großen aus dem Reiseführer ist...

      Und so sind wir artig und vernünftig und drehen mittendrin um. Dadurch sind wir früh wieder am Auto, schon gegen Zwölf. Nun ja, dann nutzen wir den angebrochenen Tag doch, weiter Richtung Osten zu erkunden! Der zur Lagune gehörige Ort Barlovento hat nicht viel zu bieten, wir fahren direkt durch bis Las Sauces. Da herrscht buntes Treiben auf der Plaza, wir können nicht herausfinden, was der Anlass ist. Vielleicht nur Sonntagsvergnügen. Etwas weiter bleiben wir in einem unauffälligen Lokal hängen, das eine große Auswahl von Tapas auf der Karte hat. Wir bestellen frei nach Appetit und teilweise ins Blaue. Die Portionen sind riesig, von wegen Tapas! Max traut sich an "alte Kleider" (ropa vieja), eine kubanische Spezialität; für mich ist der galizische Tintenfisch eine neue Art der Zubereitung. Dazu haben wir noch gebratenen Ziegenkäse in sehr interessanter Knoblauch-Kräuter-Öl-Soße, und ich eine Portion Paella, das muss ja sein in Spanien.

      Gestärkt, um nicht zu sagen, vollgestopft, fahren wir weiter, denn der Nachmittag ist immer noch jung. Ein Leuchtturm an der Küste zieht mich an, auf gut Glück fahren wir in die kleinen, schmalen und steilen Küstenstraßen hinunter. Und wir kommen an, allen Skeptikern zum Trotz! 😜 Leider stellt sich dann heraus, dass man an den Leuchtturm gar nicht hin darf, weil ihn eine deutsche Firma gekauft hat, die darin Ferienwohnungen vermietet... ohne Worte.

      Immer noch ist Zeit, daher biegen wir bei der Weiterfahrt Richtung Südosten ab und landen in San Andrés, einem für seine Unberührtheit und Ursprünglichkeit gerühmtes Küstendorf. Es beeindruckt uns ehrlicherweise nicht so sehr. Nur der Küsten-Fußweg zwischen dem Dorf und einer Meerwasser-Badestelle ist sehr schön angelegt und gut zu laufen. Hinwärts schwanke ich noch, ob ich baden soll ... Badesachen sind eingepackt, aber die Umstände, das Umziehen, danach das Salzwasser, das Abtrocknen, und und und ... Rückwärts bin ich entschlossen und ab geht's ins erfrischende Nass! Und ich frage mich, warum ich gezögert habe. Wie schön, wie spaßig, wie großartig! Für danach gibt's Süßwasserduschen und Umkleidekabinen, wo ist das Problem?

      Nach dem Vergnügen leider wieder Arbeit für mich in Form des Autofahrens... Natürlich ist es jetzt schon ordentlich weit bis zu uns nach Hause, gute eineinhalb Stunden. Und hab' ich eigentlich schon erwähnt, dass bis auf gestern Nachmittag ständig ich fahre, wegen der Kosten für den Zweitfahrer? 😇 Die Abmachung ist, dass Max dann auf Teneriffa dran sein wird. Und das Nötige für den "Inselwechsel" buchen wir dann zuhause - Fähre, neuen Mietwagen, und neue Unterkunft.
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    • Day 5

      ¡Viva la Siesta!

      September 14, 2024 in Spain ⋅ ⛅ 24 °C

      Eine richtige Siesta zu haben, ein mir so vertrautes Mittagsschläfchen, das hat gestern ja nicht geklappt. Umso hartnäckiger poche ich heute drauf. Und entsprechend versuchen wir, den heutigen Tag zu planen: Eine nicht zu lange Wanderung am Morgen, dann Siesta, dann ein kleines Programm am verbliebenen Nachmittag. Klingt perfekt! 👍

      Im Reiseführer ist eine leichte Wanderung beschrieben, die mit zweieinhalb Stunden eine relativ kurze Gehzeit hat und kindertauglich ist. Sie beginnt bei uns "ums Eck" an einem Mirador, der diesmal kein Aussichtspunkt, sondern eine Sehenswürdigkeit ist; ein örtlicher Künstler hat ein kreisrundes Mosaik auf den Waldboden gelegt, das das mystische Universum abbildet, mit ein paar Göttern und ganz vielen Sternen. Recht hübsch gemacht, leider nicht fertiggestellt und abgesperrt (wir sind einfach rein 😇

      Danach laufen wir meist entspannt durch einen lockeren Pinienwald, mit ein paar schönen Felsen für Max, ein paar Anstiegen für meinen Kreislauf. Mit Fotostopps brauchen wir etwas länger als die Gehzeit, aber alles im Rahmen. Trotzdem ist es langsam Mittag geworden, und unser Hunger meldet sich. Obwohl nicht auf unserem Heimweg steuern wir dafür nochmal Puntagorda an, wo wir an unserem ersten Tag leckere und unglaublich günstige Tapas gefrühstückt hatten.

      Das Mittagessen ist nicht mehr ganz so günstig, aber es geht noch. Dafür gibt es einige typsiche Gerichte, die ich natürlich probieren muss, wie die Chimarrones, ausgelassene Stücke von der Schweineschwarte (Grieben) in Gofio gewälzt. Lecker! Das "geknetete" Gofio als Beilage zu meinem Hähnchenbrustfilet war arg trocken, geschmacklich auch nicht verkehrt. 😋

      Gegen Zwei Uhr sind wir dann wieder in unserer Casa, und ich kann mich wirklich für zwei Stunden hinlegen. Hurra! Das tut mir gut, auch wenn derweil nebenan die Vermieterfamilie ab und an tobt. Nach knapp zwei Stunden macht Max sich dann auch bemerkbar, und wir brechen nochmal auf.

      Machbar sollte ein Besuch der "heimlichen Inselhauptstadt" Los Llanos sein (weniger Einwohner als Schwabach, fühlt sich aber viel größer an). Wir steuern ein Parkhaus neben der Plaza de España an. Die finden wir blind - heute gibt es dort ein Percussion-Festival, ganz viele Trommlerinnen und Trommler! An der von der Bühne am weitesten entfernten Ecke setzen wir uns in ein Café und essen leckere Torten. Nebenher ziehen die bunt gekleideten Trommelgruppen ein. Mal ganz interessant zu sehen, mit dem Hören langt es uns aber, sobald wir mit unseren Kalorienbomben fertig sind.

      Los Llanos hat ein mehrjähriges Kunstprojekt gestartet unter dem Motto "Die Stadt ist das Museum". Teil davon sind zahlreiche große Streetart-Gemälde, die auf Gebäuden in der Innenstadt verteilt sind. Das ist ja insbesondere eines von Max' Steckenpferden, sind aber auch hübsche Bilder teilweise! Etwas außerhalb durchstreifen wir einen kleinen Park, der von Gaudis Stil inspiriert gestaltet wurde. Da sind wir seit unserer Katalonien-Reise ja Experten! Unser Urteil: Ganz hübsch. 😎 Der moderne Park nebenan mit Spielgeräten für Kinder hat allerdings mehr Besucher.

      Schon auf der Rückfahrt halten wir noch im ältesten Stadtteil, der mittlerweile ein kleiner Vorort ist. Naja. Ein paar alte Herrenhäuser in verschiedenem Restaurierungszustand, und die deutsch-italienische Glasmanufaktur hat leider geschlossen. Somit sind wir rechtzeitig zum Sonnenuntergang und einem Fläschchen Rotwein zuhause und freuen uns auf den nächsten Tag.
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    • Day 4

      Auf hoher See

      September 13, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

      Das war ein Blitzstart in den Urlaub. Kaum angekommen, haben wir richtig losgelegt. Zumindest fühlt es sich für mich so an, und das heißt, es fehlt ein wenig das "Runterkommen" und auch ein wenig Schlaf, der schon zuhause zu kurz gekommen ist. Deshalb versuche ich heute, es zu einem landestypischem Mittagspäuschen, einer Siesta in unserer Casa, zu schaffen. 😇 Das würde voraussetzen, dass wir nicht zu weit fahren, um gegen Mittag oder frühen Nachmittag zurück sein zu können.

      Nach etwas Abwägung entscheiden wir uns für den Ort Tazacorte, der an sich nicht nur sehr malerisch sein soll, sondern auch ein interessantes Bananenmuseum bietet. Dazu gibt es einen Hafenort etwas tiefer gelegen. Dass von dort auch die Bootstouren zu Delfinen und Walen ablegen, das hatte ich nicht bedacht, und das war's dann mit der Siesta. 😎 Aber zunächst sind wir recht zügig mit dem Auto hingefahren, obwohl ich die kurvige Bergstraße schon jetzt nicht mehr sonderlich leiden kann. Fahre sie jetzt das vierte Mal...

      Tazacorte ist wirklich hübsch. Ein sehr geschlossener Ortskern etwas oberhalb von der Küste, oberhalb von Bananenplantagen. Vor Jahrhunderten hat sich hier ein deutscher Kaufmann eingekauft, ist irgendwann übergesiedelt und hat seinen Namen von "Groenenberg" in Monteverde übersetzt. Als eine von vier Familien besitzen die Monteverdes immer noch etliche Häuser, ein stilvolles Hotel voller alter Kunstwerke (viel Ambiente! 😉) und Bananenplantagen. Der Ort selbst hat einige sehr atmosphärische Plätze, viele hübsche renovierte oder verfallende Häuser und eine schöne Lage zu bieten. Ist angenehm, hier durch die Straßen zu spazieren oder auch auf einem der Plätze zu sitzen für ein spätes Frühstück.

      Am Bananenmuseum vorbei (leider geschlossen) führt ein Fußweg hinunter zum Hafenort "Puerta de Tazacorte". Aber so eifrig sind wir nicht, lieber gehen wir zu unserem Kanarienvögelchen zurück und fahren runter. Mit dem großen Vorteil, nach dem Besuch dort nicht wieder hoch laufen zu müssen. 😎 Puerta de Tazacorte ist zweigeteilt, einmal gibt es den neuen Yachthafen, gar nicht so klein und auch gar nicht so hübsch. Auf der anderen Seite der Bucht ist der alte Hafen mit einigen alten Häusern, in denen Touristenapartments und Restaurants und Cafés sind.

      Das bedeutet dann natürlich ein zweites Frühstückchen für mich, und ein Eis für uns beide anschließend. Immerhin war es nach Zwölf. Also langsam auch die Zeit für die Siesta ... wenn eben die Bootsfahrten nicht wären. Eine gefällt uns, und die startet um 14 Uhr, Plätze sind frei. Naja, wo wir schon mal hier sind ... wer möchte nicht Wale und Delfine sehen, von der Cueva bonita und der Schmugglerhöhle ganz zu schweigen!

      Die Bootsfahrt ist sehr angenehm. Neue Körperregionen kriegen einen Sonnenbrand. Die "schöne Höhle" ist überraschend groß - man vergleicht sie mit einer ähnlichen auf Capri, und das Wasser wunderbar blau. Bei Sonnenuntergang sollen die Strahlen in die Höhle fallen und das Blau des Waasers dann als Smaragdgrün an die Höhlendecke reflektieren. Klingt spektakulär, ist aber nicht leicht zu erleben, weil die meisten Touristen wegen der Rückfahrt zu ihren Unterkünften bei Sonnenuntergang nicht mehr da sind. Keine Nachfrage, kein Angebot. 🤷

      Die Schmugglerhöhle hat richtige Häuser an und in die Höhlenwand gebaut. Die werden teils noch bewohnt, als Sommerhäuschen ihrer Eigentümer. Das gibt es auch an anderen Stellen an der Steilküste. Vermietet dürfen die nicht werden, das ist verboten, zumindest nicht gegen Geld. Neben der anstrengenden Anreise sind deshalb eigentlich nur die Besitzer im Sommer dort. Nach einer Fischfütterung machen wir uns auf die Suche nach Delfinen und Walen, weiter hinaus aufs offene Meer. Der Skipper hat kein Problem, der besseren Sicht halber aufs Bootsdach zu steigen und mit dem Fuß das Ruder bei Bedarf zu steuern. Und sie schauen und wir fahren nach Norden, dann nach Süden, an unserem Startpunkt vorbei und dem jüngsten Lavafluss, und doch finden wir nirgends eine Spur der Meeressäuger. Statt zweieinhalb Stunden kehren wir nach dreieinhalb Stunden erfolglos in den Hafen zurück. Schade, aber kein Drama, die Fahrt war trotzdem eine schöne Abwechslung. Ganz lieb: Wenn wir wollen, dürfen wir morgen zur selben Zeit nochmal mit - kostenlos! Aber morgen soll's ja was mit meiner Siesta werden...😁
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    • Day 3

      Am Rande DER Caldera

      September 12, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

      Am dritten Tag sollten wir aklimatisiert genug sein für eine "große" Wanderung. Aus dem Angebot unseres Reiseführers wählen wir eine Tour aus, die uns an den Rand der Caldera des Vulkans führt; des prominentesten Vulkans, sollte ich schreiben, denn im Grunde ist die Insel ja eine reine Ansammlung von Vulkanen.

      Nach der Anfahrt und einem ersten Fußmarsch zum Start wählen wir hinauf die rote Route, die uns vor dem eigentlichen Ziel über den "Rabenfelsen" führt. So 600 Höhenmeter weiter auf einem einigermaßen angenehmen Weg durch einen lockeren Pinienwald - es duftet herrlich! - erreichen wir das Zwischenziel mit prachtvoller Aussicht auf die gegenüberliegende Volkankette "Cumbra nueva und vieja" bis hinunter in die Stadt Los Llanos und an die Küste. Den ganzen Weg sind wir allein, niemand begegnet uns. Alles sehr entspannt. 😎

      Nun könnten wir auf der blauen Route schon wieder den Abstieg angehen. Wer uns kennt, weiß aber, dass wir uns das Sahnehäubchen, die schwarze Route an den Rand des Kraters, nicht entgehen lassen wollen. Nochmal dreihundert Höhenmeter, schon sind wir oben. Klingt schlimmer als es war, es geht zwischendurch auch mal runter oder zumindest waagrecht, der Weg ist breit genug, wir müssen nirgends klettern. Die Aussicht ist wirklich prächtig! Und die Zeit ist inzwischen fortgeschritten, mehr Wanderer sind unterwegs, daher treffen wir da oben bzw. auf dem Weg dorthin doch etliche Pärchen.

      Wieder auf dem Abstieg merke ich langsam, wie meine Füße müde werden. Ich bin mit den Zehen-Treckingschuhen unterwegs, und die fordern halt doch mehr Arbeit von Füßen und Waden. Zusätzlich liegt überall Geröll, das dank meiner neuen Stöcke (Danke, Norma! 😉) keine echte Rutschgefahr bedeutet, aber doch eine ordentliche Reflexzonenmassage für die Fußsohlen darstellt. Als wir zu guter Letzt über die blaue Route unser Auto erreichen, sind wir beide schon ziemlich froh. Und zufrieden über die Leistung. Das muss belohnt werden - also fahren wir zielstrebig in die Stadt zum Café "Frida", das unser Reiseführer für Eis und Kuchen empfiehlt. Sehr zu Recht, stellen wir fest, und freundlich ist der Mann hinter der Theke auch noch! Nicht nur bedient er uns noch, eine Viertelstunde vor Geschäftschluss (16 Uhr), er gibt uns sogar ein "Azteca"-Eis zum Probieren - bei uns: dunkle Schokolade. Die Belohnung ist gelungen. 😋

      Mehr von der schönen Altstadt anschauen wollen wir ein andermal, jetzt locken unsere Casa und der Pool! Eine schöne kleine Erfrischung, ein ganz kurzes Nickerchen, und dann ist auch schon wieder Zeit fürs Abendessen. Diesmal fahren wir in eine nahegelegene Cervezeria, wo ein Belgier sein eigenes Bier braut. Leider nichts weder für Max noch mich, Cola und Fanta tun es da. Das Essen ist aber auch köstlich, und die Nachspeisen ebenso. 😇
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    • Day 2

      Ein "entspannter" Tag

      September 11, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

      Eine einigermaßen erholsame Nachtruhe geht zuende, als Max auf Zehenspitzen durch mein Schlafzimmer ins Bad geht. Zugegeben, er hat sich bemüht. ;-) Und als er wieder raus kommt, ist es auch schon sieben Uhr, so spät! Obwohl ich mich schon noch gern ein oder zwei Mal umgedreht hätte, wird nicht lange gefackelt; bis Max gefrühstückt hat, bin ich auch startklar.

      Wir sind uns einig, dass wir jetzt am ersten "richtigen" Urlaubstag nicht gleich mit einer großen Wanderung starten - stattdessen wollen wir entspannt ein wenig ins Blaue hinein Richtung Norden erkunden, wo uns unsere Nasen hin verschlagen. So viel zum Plan....

      Durch unseren "Heimatort" Tijarafe fahren wir erst einmal direkt durch bis Puntagorda, der nächsten Stadt nördlich. Wir laufen ein wenig durch den Ortskern, so klein er ist. Eigentlich, so stellen wir im Tagesverlauf fest, hat kaum ein Ort hier so richtig ein Zentrum, sondern ist eher zersiedelt. Es gibt einen netten Aussichtspunkt mit astronomischem Hinweis zum Polarstern, das finden wir später noch häufiger. Und eine nette kleine Tapas-Bar, die geöffnet hat - gerade rechtzeitig für mein Frühstück! Tapas von "carne con mojo" und Tortilla schmecken super, sättigen gut, dazu Kaffee für mich und Colakao für Max, das ganze für acht (!) Euro - perfekt! Da will ich noch öfter hin!

      Weiter nach Norden führt unser Weg. In Las Tricias sehen wir die erste alte Windmühle mit angeschlossenem Gofio-Museum. Wollen wir uns auf jeden Fall anschauen, auch wenn wir nicht wissen, was "Gofio" ist. Eigentlich hatte ich an einen Maler oder so gedacht; weil ich vergessen hatte, was ich im Reiseführer schon gelesen hatte: Gofio ist ein Mehl aus geröstetem Getreide oder Hülsenfrüchten oder auch einer Mischung, das eine Spezialität La Palmas ist. Muss ich unbedingt mal ausprobieren, hoffentlich wird es mal irgendwo angeboten. Das Museum ist klein und sehr liebevoll gemacht, empfehlenswert.

      Nächster Ort ist dann schon Santo Domingo de la Garafia an der Nordküste. Da treffen wir am Ortseingang auf die nächsten Überreste einer Windmühle, nicht sonderlich gepflegt, also nichts neues. Aber dahinter verläuft ein Fußweg hinunter zum Hafen, das klingt machbar, nur etwa 300 Höhenmeter. Ein wenig kürzen wir ab und fahren noch zum Friedhof, der etwas tiefer liegt. Abwärts läuft es sich echt entspannt mit meinen Zehenschuhen, bin sehr zufrieden. Wir steigen weiter hinunter als bis zum Aussichtspunkt, fast wirklich bis auf Meereshöhe. Etliche der abgelegenen Häuschen dort unten sind renoviert, teils bewohnt, teils zeitweise wohl sogar als Kioske in Betrieb. Hübsch!

      Ganz zum Wasser gehen wir nicht runter, schließlich muss jeder Meter auch wieder nach oben gegangen werden. Nun ja, wenig überraschenderweise komme ich da schon ins Schnaufen und Schwitzen, aber es ist machbar, braucht gar nicht sehr viele Pausen, vielversprechend. Aber auch schön in der Sonne, das zeigt sich dann später durch gesunde Rotfärbungen...

      Solche Bewegung macht hungrig, da es jetzt erst zwei Uhr ist, wollen wir noch kein großes Essen einlegen. Weiter geht's gen Norden, die nächste Ortschaft ist Santo Domingo de Garafía. Dort werden wir nicht enttäuscht, obwohl das erste Café geschlossen ist und der Spar uns die Tür vor der Nase zusperrt. Die freundliche Verkäuferin weist uns den Weg zu einem Café am Dorfplatz, das geöffnet hat. Es gibt kalten Colakao (löst sich eher schlecht) bei starkem Wind (der mir sogar den Kaba vom Löffel in die Hand pustet) und Wassereis mit Schokogeschmack, auch mal was Neues (aber nichts Besonderes ;-) ).

      Dergestalt gestärkt fahren wir noch ein Stückchen weiter nach Norden in den Weiler El Tablado, der malerisch auf einem Bergrücken liegen soll. Nun ja ... die Aussicht auf die Steilküste ist hübsch, das malerische hält sich in Grenzen. Aber jetzt kriegen wir langsam Hunger und beschließen die Rückfahrt und Einkehr in eines der empfohlenen Lokale auf dem Weg. Schließlich war es mittlerweile 17 Uhr. Trotzdem nichts - an Miercoles, wie der Mittwoch auf Spanisch heißt, haben die alle Ruhetag. Vielleicht bedeutet Miercoles deshalb auch "Mist!" ;-)

      Letztlich rettet uns in Tijarafe eine Pizzeria, die uns ihrer Öffnungszeiten wegen sogar auch dort noch zu einem kleinen Rundgang um die Kirche verhilft. Auch schön, obwohl die Hauptsehenswürdigkeit versteckt ist hinter einer Marienstatue in einem Blumenmeer - mutmaßich wegen des jüngst vergangenen "Teufelsfestes". Nach einer schmackhaften Pizza und mit frisch gekauftem Wein ausgestattet fahren wir dann gar nach Hause. Und ich hüpfe erst einmal in den Pool zur Erfrischung. Sehr schön, aber bei tief stehender Sonne auch fast schon ein wenig frisch. Ausklingen darf der Abend dann auf unserer Terrasse mit ein paar Gläschen Rotem. Also ganz am Ende des Tages war es tatsächlich entspannt .... ;-)
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