Feldkirch

Es war eine schwere Geburt, bis wir die Ruine Neu-Schellenberg erreichten. Nach dem steilen Anstieg nach Schellenberg machte uns die fehlende Beschilderung orientierungslos.
Wir probierten es mit Google Maps. Doch dabei stießen wir auf eine weitere Krux. Obwohl wir uns auf Liechtensteiner Staatsgebiet befanden, strahlte der Schweizer Mobilfunk aufgrund der räumliche Nähe stärker als der örtliche. Die teuren Schweizer Roaming-Kosten wollten wir jedoch tunlichst vermeiden. So erfragten wir – ganz old school – den richtigen Weg bei den Bewohnern.

Bei der Ankunft staunten wir nicht schlecht. Die Burgruine war belagert. Allerdings nicht von Rittern, sondern von der Freiwillige Feuerwehr aus Schellenberg. Die Mitglieder bauten gerade Theken und Bierzeltgarnituren für das Feuerwehrfest auf, das am Abend vor Mariä Himmelfahrt, dem Nationalfeiertag Liechtensteins, stattfinden soll. An eine Besichtigung der „Oberen Burg“, wie Neu-Schellenberg auch genannt wird, war demnach nicht zu denken. Wir suchten ein paar Blickwinkel für Fotos, bei denen wir die Aufbauarbeiten nicht störten, und verzogen uns dann alsbald.

So stellten wir uns unweigerlich die Frage, ob der Abstecher in den Norden Liechtensteins bislang so gewinnbringend war. Es mögen jene frohlocken, die schon immer mal nach Feldkirch hinunterblicken wollten. Rund 200 m von der Burgruine entfernt verläuft die Landesgrenze zu Österreich. Im Vergleich zu anderen Panoramen rief der Anblick bei uns aber nicht mehr als ein Achselzucken hervor. Und die ultimativen Bikoholics sind wir schließlich auch nicht. Wenn, dann sitzen wir nur die unbedingt notwendigste Zeit im Sattel. Aber vielleicht finden wir in dieser Gegend noch etwas Unbekanntes.Läs mer