Schloßberg

Nach dem Frühstück mache ich mich mit dem Motorrad Richtung Süden auf. Graz ist, wie wahrscheinlich jede Großstadt, gerade morgen ein Moloch. Viele Baustellen und Berufspendler machen die Fahrt eher nicht zum Vergnügen. Nach ca. 1 Std. habe ich endlich die Stadtgrenze auf der anderen Seite erreicht. Denke ich. Auf der Bundesstraße B67 erscheint es mir wie ein endloser Ort, nur dass die Ortsnamen wechseln. Mehr als 500 mtr. Scheinen es nie zu sein zwischen 2 Orten. Weder Berge noch Wälder in Sicht.

Nach einer halben Stunde habe ich genug davon. Ich fahre von der Bundesstraße ab und umfahre Graz im weiten Bogen. Das entschädigt etwas für die Juckelei bisher. Das Land ist hügelig, die Straßen sind sanft geschwungen. So macht es schon eher Spaß.

Am Nachmittag komme ich wieder am Camper an. Ein Päuschen und dann nochmal mit dem Bike nach Graz rein. Jetzt ist es eine entspannte Tour. Ich fahre mit der Schlossbergbahn auf den Schlossberg (wohin auch sonst). Die Aussicht ist ganz ok. Da es aber in der Bahn sehr, sehr warm war, gehe ich zufuhr wieder runter. Das war ein schöneres Erlebnis als mit der Bahn. Der durch Bäume angenehm beschatteter Weg über kleine Brücken, durch Enge Felsdurchgänge, steile Treppen etc. ist ein sehr schönes Erlebnis.

Ich gehe noch etwas durch die Stadt und fahre dann zum Kunsthaus. Es sieht aus wie ein großes menschliches Herz. Ich steige vom Motorrad ab und mache ein paar Fotos, als ich neben mir eine Stimme höre: „Dürfen denn Goslarer hier in Graz fotografieren?“ Im Auto neben mir sitzt ein Paar und grinst mich an. Sie kommen aus Hahndorf. Viele mehr können wir leider nicht austauschen. Der Nachfahrende drängt. Schon cool, wie klein die Welt ist.

Zurück an meinem Platz beschließe ich, noch weiter zu fahren. Auf dem Weg Richtung Süden verbinde ich in einem Ort am Sportplatz eine ruhige Nacht.Read more