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- Päivä 1
- maanantai 1. tammikuuta 2018 klo 2.00
- ⛅ 26 °C
- Korkeus: 20 m
KolumbiaSocorro10°23’28” N 75°28’46” W
Cartagena bis Punta Arenas

Hier entsteht ab dem 1.1.2018 mein Reiseblog. Die Tour führt im Rahmen des WorldTour Programms von Edelweiss Bike von Norden nach Süden durch Südamerika. Stay tuned.
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- maanantai 1. tammikuuta 2018 klo 2.00
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KolumbiaSocorro10°23’28” N 75°28’46” W
17.000 km

Das Motorrad ist vorbereitet und geht in wenigen Tagen aufs Schiff. Etwa 17.000 km und circa 70 Fahrtage sind geplant.
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- Päivä 1
- maanantai 1. tammikuuta 2018 klo 3.00
- ⛅ 25 °C
- Korkeus: 15 m
KolumbiaSocorro10°23’34” N 75°29’12” W
Motorrad im Container

So, nun schwimmen die Bikes also. Schon einmal herzlichen Dank an das Edelweiss Bike Team für das Verladen. Bin gespannt, wie die Motorräder in 4 Wochen aussehen.

MatkaajaIch bin gespannt, wie Du in 4 Monaten aussiehst. "Frische hat Vorrang" steht unten auf dem Container

MatkaajaHeute ist dein letzter Tag in der Heimat! Wir drücken ganz fest die Daumen, dass alles gut geht und du viel Spaß hast .
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- Päivä 2
- tiistai 2. tammikuuta 2018 klo 11.50
- ⛅ 28 °C
- Korkeus: 14 m
KolumbiaPunta Boquerón10°27’53” N 75°30’9” W
Frankfurt-Catagena: Lost in Translation

Am Neujahrstag von Solingen nach Frankfurt zum Flughafen zu fahren ist perfekt, die Strassen sind leer. Und die Sonne scheint auch noch. Natürlich sind Rike (danke, meine Süße) und ich zu früh da, und natürlich trinken wir einen völlig überteuerten Capuccino. Auch wenn uns der Kellner (warum eigentlich?) direkt erklärt, dass er die Silvesternacht hindurch kein Auge zu gemacht hätte, so begründet dies kaum die Euro 4,30 pro Tasse. Ein erster Aufreger dann noch vor der Sicherheitskontrolle: Wo denn mein Visum sei? Nun, nach Kolumbien benötigt man kein Visum, aber der Sicherheitsmensch ist der Auffassung, ich wolle nach Philadelphia. Erkenntnis des Tages, die sich noch mehrmals während des Flugs bestätigt: Das Personal ist nicht immer gut orientiert.
Meine Sitznachbarin im Flug nach Bogota kommt aus Kolumbien und führt eine erstaunliche Anzahl von Tüten und Handgepäckstücken mit sich, die sie um sich herum verteilt. Mein in Englisch vorgetragenes Angebot, das eine oder andere davon für sie in die overhead lockers zu tun, fällt nicht auf fruchtbaren Boden. Sie scheint allerdings auch so gut wie nichts zu verstehen. Da ihr Null-Englisch und mein Null-Spanisch somit keine weiterführende Konversation zulässt, stößt der Sitzpartner von der anderen Seite des Ganges in die Lücke. Ich erfahre, dass er seine Freundin in Medellin besucht und erhalte jede Menge Sicherheitstipps für Kolumbien. Dann legt er sich über die gesamte mittlere Sitzreihe und schläft ein.
Es ist verlockend, auf das Flugticket zu schauen. Frankfurt-Bogota, 13.15 bis 19.15 Uhr steht da drauf. Allerdings kommen 6 Stunden Zeitumstellung hinzu, und die Aussicht auf 12 Stunden in dieser Blechbüchse senken meine Stimmung. Der (das?) neu erworbene Kindle kommt zum Zug, ich lese alles über Cartagena, was im Lonely Planet zu finden ist. Übrigens lohnt hier das Kindle Unlimited Abo, da alle Lonely Planet Reiseführer auf diese Weise ohne Aufpreis zur Verfügung stehen. Ansonsten ist die kostenlos verfügbare Substanz eher gering. Aber zurück zu Cartagena: aufgrund der strategisch günstigen Lage ist die Hafenstadt historisch und bis heute von Bedeutung, karibisch und von Kolonialstil geprägt und wurde 1811 (oder eigentlich erst 10 Jahre später) aufgrund des Wirkens von Simon Bolivar unabhängig. Morgen oder übermorgen dazu mehr, wenn ich einen Eindruck habe.
Aus dem Filmprogramm wähle ich "Lost in Translation". Bill Murray und Scarlett Johansson gelangweilt und irgendwie einsam in Japan, der Sprache nicht mächtig und staunend über das bizarre Treiben. @Felix: Solltest Du Dir einmal ansehen, ich denke, da gibt es Ähnlichkeiten zu Deinen aktuellen Erfahrungen in HongKong. Schöne Szene, wie Bill Murray dem grotesken Treiben an japanischen Spielautomaten zusieht. Schön auch, wie er mit seiner Frau telefoniert, die mit ihm die Farbe der neuen Vorhänge zuhause abstimmen will. Manche Dinge ändern ihren Stellenwert sehr schnell in Abhängigkeit des Standorts ...
Und weil 12 Stunden lang sind, rufe ich auch noch "Valerian, die Stadt der Tausend Planeten auf". Mit Cara Delevingne und wunderbar trashig. Herrlich bunte Wesen und Welten, wie man sie von Starwars 8 hätte erwarten können, doch die Folge blieb aus meiner Sicht matt. Wenn schon die Hauptdarsteller Ray und Ben heißen, dann drückt sich darin aus, dass das Ganze nur noch ein einziges Product Placement und Vermarktungsspektakel ist. Disney lässt grüßen. Dann lieber Frau Delevingne mit ihren Augenbrauen, da ist es egal, wenn auch hier die Story fehlt.
Die drei Stunden Zwischenstopp in Bogota erweisen sich als knapper bemessen als gedacht. Eine gute Stunde allein kostet die Schlange vor der Immigration. Der Sitznachbar mit Ziel Medellin gerät in Zeitnot und tankt sich durch die Reihen, aber alle bleiben gelassen, einige unterstützen ihn sogar verbal bei seinem freundlichen Vordrängeln ("I know exactly how you feel" flötet eine Engländerin). Statt seiner gesellt sich ein Franzose zu mir, der auf meinem Boardingpass gelesen hat, dass ich auch nach Cartagena will. Aber ob wir das Gepäck nun holen und wieder einchecken müssen, kann ich ihm nun wirklich nicht sagen.
Ein komplett englischfreier Flughafenmitarbeiter schickt uns (vermutlich) jedenfalls zum Gepäckband, dort ist aber nichts, und ich beschließe, dass ich mich darauf verlasse, was die Servicemitarbeiterin in Frankfurt sagte, nämlich dass das Gepäck automatisch umgeladen wird. Nach verschiedenen weiteren Zoll- und Sicherheitskontrollen, deren Abfolge und Wiederholungen mir unlogisch erscheinen (aber es scheint mir auch nicht klug, in eine Optimierungsdiskussion einzutreten) erreichen der Franzose und ich nach knapp 2 Stunden unser Gate. Meinen bereits gebuchten Rückflug gilt es insofern nochmals zu überdenken, da ich zwei Stopps mit jeweils gut 2 Stunden Aufenthalt habe - das könnte knapp werden.
Gegen Mitternacht Ortszeit bzw. ca. 6 Uhr morgens deutscher Zeit komme ich in Cartagena an, der Transport zum Hotel ist easy. Warum bin ich jetzt eigentlich nicht mehr müde? Mit meiner Ortovox-Weste komme ich mir bei 27 Grad reichlich falsch am Platz vor, aber im Hotelzimmer kann ich sie wieder gebrauchen, denn - wie in solchen Fällen üblich - ist das Zimmer mithilfe einer sehr lauten Klimaanlage ordentlich heruntergekühlt. Das Ausschalten der AC führt allerdings zu einem sofortigen Temperaturanstieg auf 25 Grad, und das ist selbst mir etwas kuschelig. Ich wähle also kalt und laut und schlafe ein paar Stunden.Lue lisää

MatkaajaBienvenido en Colombia, Señor Bert🤠 Nach Deinem Trip solltest Du eine Beschäftigung bei Baedeker anstreben oder ein Drehbuch für einen Roadmovie schreiben🎬🎥 Herrlicher Bericht 👍
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- Päivä 3
- keskiviikko 3. tammikuuta 2018 klo 6.43
- ⛅ 24 °C
- Korkeus: 18 m
KolumbiaPunta Boquerón10°27’54” N 75°30’9” W
Gringo

"Oh, you are a Gringo?" antwortet der Mann vom housekeeping im Lift, als ich ihn mit "good evening" begrüße. Das macht mich nachdenklich, denn dieses Wort kennt man üblicherweise nur aus schlechten Cowboyfilmen, wenn derbe aussehende mexikanische Revolverhelden mit Sombrero und Zigarrenstummel auf wohlerzogene Westernhelden treffen. Ich lese es also nach und komme dank Wikipedia zum Schluss, dass aus Perspektive der Südamerikaner vermutlich alle Englischsprechenden Gringos sind, die Bezeichnung nicht immer abwertend ist und vor allem Amerikaner damit gemeint sind. Ich oute mich dennoch lieber als Deutscher, was mit höflicher Zustimmung quittiert wird.
Der Tag ist geprägt durch das Ankommen der beiden Guides, der meisten Mitreisenden, erstes Kennenlernen und Jetlag. Phil aus Florida verschwindet mit Oliver erst einmal einen halben Tag im Containerhafen - das steht uns Deutschen mit unserem Container morgen bevor.
Von der Liege aus beobachte ich das kolumbianische Strandleben. Die zugehörigen Bilder sehen etwas trübe aus, und meist ist es auch trübe, wenngleich ordentlich warm. Am Auffälligsten sind die Anbieter von Strandzelten, obwohl man im Grunde an diesem Tag keinen Sonnenschutz benötigt. Das Ganze ähnelt der Strandkorbvermietung an der Ostsee, zumindest preislich, allerdings mit einem markanten Unterschied: Hier gibt es pro Zelt nur einen Vermieter. Das führt zu einem sichtbaren, aber nicht unentspannten Wettbewerb um die wenigen potentiellen Kunden und erinnert an die Strände vor Kapstadt, wo man eine all-day-long-one-to-one Betreuung von Eisverkäufern erhält und man von seinem persönlichen Eisverkäufer systematisch abgeschottet wird ("go away, this is my family") .Lue lisää
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- Päivä 4
- torstai 4. tammikuuta 2018
- ⛅ 29 °C
- Korkeus: 18 m
KolumbiaPunta Boquerón10°27’54” N 75°30’9” W
Demorado

Darf man als Reisender die Zustände in seinem Gastland beklagen? Zumindest in den ersten Tagen neigt man zu wohlwollender Romantik und nachsichtiger Verklärung. Muss ja auch nicht alles immer so perfekt organisiert sein wie in Deutschland. Aber es hilft nichts: In Kolumbien ist alles etwas langsamer. Ich korrigiere: viel langsamer. Schon von den Anzeigetafeln in den Flughäfen leuchtet verdächtig oft: Demorado (delayed, verspätet). Ebensowenig ist es heute zu schaffen, die Motorräder aus den Containern zu holen. Den gesamten Vormittag verbringen wir im Zollgebäude, ohne erkennbaren Fortschritt. Immerhin bringt ein blau-gelber Papagei auf dem Zollgelände etwas Farbe in die Tristesse des Wartens. Auch schön: Ein mit Pinguinen geschmückter Weihnachtsbaum, der den Warteraum der Zollbehörde wenn nicht verschönert, aber doch irgendwie bereichert. Dennoch brechen wir ab, als die Zollbehörde zur Lunchtime den Dienst erst einmal beendet. Morgen geht es dann weiter in Sachen Befreiung der Bikes aus dem Container.
Immerhin: Ein deutscher Alleinreisender beeindruckt nicht nur durch seine Gelassenheit mit den Zollbehörden, sondern vor allem mit seiner Geschichte. Er ist seit ein paar Monaten von Halifax in Richtung Süden unterwegs, allein in seinem VW-Bus (T6) und wird auf seiner Reise abschnittsweise von seinen Enkeln begleitet. Nota bene: Er dürfte Mitte 70 sein. Eine Hoffnungsschimmer für den Fall, dass man angesichts zunehmender Ungelenkigkeit einmal nicht mehr auf das Motorrad kommt.
Um die Stimmung aufzuhellen, nehmen wir ein Taxi, das uns vom Containerhafen in die Altstadt von Cartagena bringt. Alte koloniale Pracht versammelt sich um eine Reiterstatue des Befreiers Bolivar. Bunte, fröhliche Hausanstriche und blumenumrankte Balkone prägen das Stadtbild. In die Fröhlichkeit mischt sich jedoch Melancholie: Zwei Künstler stellen aus unter den Headlines "nothing´s not an awful lot" bzw. "equilibrium en tempios de crisis" - ihre Werke fallen entsprechend aus. Eine Straße weiter eine schillernde Kneipe namens KGB, die gerade auf einem Handkarren in den Farben Boliviens mit dem lokalen Bier Club Colombia beliefert wird. Noch eine Straße weiter probieren wir Ceviche ("fresh fish in citric juices, with avocado & crunchy toppings"). Erkenntnis des Tages: Roher Fisch macht keinen Sinn.
Marc stimmt uns in einem ersten Fahrermeeting um 17 Uhr auf die nächsten Wochen ein, zugleich taucht das erste größere technische Problem auf. Jeff hat sein (neues) Bike zwar aus dem (amerikanischen) Container herausbekommen, aber die Elektronik ist beim Wiederanschließen der Batterien abgeraucht und das Motorrad muß nun zum nächsten Händler nach Medellin, bevor wir auch nur einen KM gefahren sind.Lue lisää

Matkaajagroßartige Reisebeschreibung, Mark Twain erblasst. Grüße vom tief verschneiten Arlberg, fast 1m in 2 Tagen, also auch keine Sonne hier.

MatkaajaEin wenig hatte ich gehofft heute schon von langen Schotterpassagen und wilden Bachdurchfahrten zu hören.

MatkaajaNo risk, no fun. Bei einer "organisierten" Reise aber grenzwertig. Für Edelweiß kein Ruhmesblatt!? Oder stand das alles im "kleingedruckten" und Du hast das nicht gelesen? Aber... gut Ding will Weile haben und ich freue mich auch jeden Abend über Deinen Bericht. und im Übrigen, von Sushi hast Du noch nicht gehört? :-)
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- Päivä 5
- perjantai 5. tammikuuta 2018 klo 12.55
- ⛅ 30 °C
- Korkeus: 26 m
KolumbiaPunta Boquerón10°27’53” N 75°30’11” W
Nothing is hurt but my pride

Phil erwischt es als ersten, er fällt mit seiner herrlichen, blau-weiß bemalten GS1200 ("frisch vom Händler aus Miami") mitten im Nachtverkehr von Cartagena um. Zum Glück hat er sich nichts getan, zumindest nicht körperlich. Aber jeder, der mit seiner Kiste schon auf dem Boden lag, weiß wovon er spricht, wenn er sagt: "Nothing is hurt but my pride". Es wird nicht der einzige Umfaller auf der Tour bleiben, die Sturzbügel werden zum Einsatz kommen.
Doch der Reihe nach, denn die 15 km vom Containerhafen ins Hotel bezeichnen das Ende eines langen Tags mit Höhen und Tiefen. Erneut verbringen wir viel Zeit mit Warten, aber dann geht es endlich los. Wir werden zu unserem Container gebracht,das Siegel aufgebrochen und Tourguide Oliver nimmt mit breitem Grinsen als erster die Bikes in Empfang. Alles heile! Nachdem alle Batterien angeklemmt, alle Windshields befestigt und die Reifen aufgeladen sind, herrscht ausgelassene Aufbruchstimmung. @Christine, Du würdest sagen "highest high". Doch es dauert dann doch noch bis zum Abend, bis wir die Bikes endlich aus dem Hafen fahren dürfen. Nochmal @Christine: Da war dann nachmittags auch viel "lowest low" dabei.
An dieser Stelle einmal eine grundsätzliche Ausführung für alle Mitleser: Solltet Ihr in Bild oder Text zuviel ausgestellten Frohsinn entdecken, so mahnt mich zur Umkehr. Denn Ihr wisst ja aus eigenen Reisen: es läuft nie alles glatt, keineswegs gelingt immer alles und es ist auch nicht überall schöner als zuhause. Dies möchte ich doch allen weiteren Blogbeiträgen voranstellen, damit bei Euch keine falsche Stimmung aufkommt.
In diesem Sinne zurück in den Containerhafen von Cartagena und hier zu einem kleinen Detail: Es stellt sich heraus, dass wir die Ersatzreifen auf den Mopeds aus der Zollzone bringen müssen, um sie dort endlich in den Edelweiss-Begleit-Van umzupacken. Die Motorräder errinnern mit den aufgezurrten Reifenstapeln ein wenig an das Transportwesen in Bangladesh und wir wackeln vom Hafengelände. Ein hübsche Anekdote, wenn alles klappt, eine Shitepisode, wenn nicht ...
Und dann geht es erstmals in die bunte Welt des südamerikanischen Abendverkehrs. Sagen wir so: Der Kolumbianer ist ein temperamentvoller Fahrer, der sich mit großer Freude wenige Zentimeter vor dir in die Lücke drängt, aber auch eigene Niederlagen ertragen kann. Kein Verkehr für deutsche Rechthaber oder amerikanische Gelassenheitsfans, aber es wird bereits auf den ersten gemeinsamen Metern klar, dass unsere zusammengewürfelte Reisegruppe ein gemeinsames fröhliches Fahrverständnis entwickelt. Angeführt von Will und seinem bereits funktionierenden Navi schlängeln wir uns an beachtlichen Schlaglöchern und verschrammten gelben Kleintaxis vorbei in Richtung Cartagena-La Boquilla, und man merkt Will an, dass ihn der thailändische Verkehr aufs Beste vorbereitet hat.
Irgendwann übernimmt Oliver die Führung und interpretiert angesichts des langen Rückstaus auf der Straße vor unserem Hotel den geteilten Fußgänger- und Fahrradweg (ob es davon noch viele geben wird?) als angemessene Spur für Biker. Ich finde das - ehrlich gesagt - alles prima, freue mich aber auch, dass ich meine Koffer nicht an den Pollern neben dem Radweg abstreife. Irgendwie baut diese für die Tour präparierte GS schon ziemlich breit im Vergleich zu meinem mir vertrauten Moped. By the way @Motorradkumpels Solingen: temperaturmäßig bewegt sich das hier so etwa auf dem Niveau unseres Trips von Antalya ins Taurusgebirge. Wäre genau Dein Wetter, Wollo!
Erkenntnis des Tages: Alles gestern auf der Fahrerbesprechung vereinbarte ("nur in vollem Ornat, nie bei Nacht") ist bereits bei der ersten Fahrt Makulatur, denn es gibt schlichtweg keine Alternative dazu, als die Bikes im T-Shirt, bei tiefster Dunkelheit und während der Rushhour zum Hotel zu bringen. @Family: Keine Sorge, das wird ab morgen anders, Ehrenwort. Ein erstes "boot-beer" (obwohl wir unsere Motorradstiefel ja gar nicht anhatten) an der Hotelbar beschließt den Tag fast, aber noch nicht ganz, in der Streetfood Kneipe neben dem Hotel kommt dann jedoch eine gewisse Müdigkeit auf. Bernd sucht noch Mitreisende für den Trip zur Corona-Bar auf dem Hoteldach, doch er bleibt mit diesem Gedanken allein, ohne sein Vorhaben deshalb aufzugeben. Er wird am nächsten Morgen den Frühstückssaal mit leichtem Triumph-Lächeln betreten. Gruppenreisen unter Männern haben ihre eigene Dynamik.Lue lisää
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- Päivä 5
- perjantai 5. tammikuuta 2018
- ⛅ 29 °C
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KolumbiaPunta Boquerón10°27’54” N 75°30’9” W
Kommen wir zum Thema Ausrüstung

Morgen ist endlich der erste Fahrtag, heute wird noch gewerkelt und gepackt. Wir können uns also mit dem Thema Ausrüstung beschäftigen.
Das Equipment auf Reisen ist ein vielschichtiges Thema. Beim Wandern hat man in der Regel zu viel oder zu wenig dabei, beim Skifahren ist der Anorak zu warm oder zu kalt und beim Motorradfahren sind eine Vielzahl von Entscheidungen zu treffen, denen gemein ist, dass sie sich am Ende doch im ungewinnbaren Kampf mit den äußeren Einflüssen als falsch erweisen. Allerdings wäre es zu kurz gesprungen, die Reiseausrüstung nur mit Blick auf den vermeintlichen Nutzwert zu diskutieren. Denn mit allem was ich anhabe oder benutze, will ich natürlich meiner Umgebung etwas sagen - den Daheimgeblieben per Foto und den Menschen vor Ort live und in Farbe.
Meine Erfahrung ist, dass der Motorradfahrer in dieser Disziplin sich vor allem seines Motorrads selbst als Kommunikationsmittel bedient, zumal es in der Regel optisch mehr hergibt als der Fahrer selbst. Am heutigen letzten Tag der Vorbereitung und des Packens spielt sich entsprechend viel in der Tiefgarage an den Motorrädern ab. Zwar bin ich durchaus selbst anfällig für spektakuläre Lackierungen und blitzenden Chrom, für die Südamerikatour mit Enduros schien mir jedoch eine tiefgreifende optische Vorab-Verschönerung unsinnig, da ich damit rechne, dass die Karre in Punta Arenas ohnehin ziemlich fertig aussehen wird. Davon abgesehen hatte ich genug damit zu tun, überhaupt ein geeignet ausgerüstetes Fahrzeug in der Kürze der Zeit vorbereitet zu bekommen.
Das sehen meine Mitfahrer anders.
Vor allem die beiden Kollegen aus Thailand kleben und verschönern Ihre Mopeds in einem Ausmaß, dass sie kaum mehr durch die Scheibe gucken können. Manfred als eingefleischter Harley-Fahrer hat es sich nicht nehmen lassen, Original Harley Fußrasten zu montieren (zusätzlich und um eine choppertypische Sitzposition einnehmen zu können). Phils Nummernschild wiederum gefällt einfach durch seine US-typische Aufmachung.
Dem kann ich nicht viel entgegensetzen. Ich klebe etwas verschämt meinen Solingen Aufkleber auf den Koffer (danke, meine Süße) und die kolumbianische Fahne darüber (gelb steht angeblich für die Bodenschätze, blau für Meer und Himmel und rot für das vergossene Befreiungsblut). Außerdem bekommt Christophorus einen Ehrenplatz direkt unter den headlights (vielen Dank dafür, lieber Norbert, auch für Deine logistische Hilfe, und hier die Werbung: Schnug-Leven Logistik bekommt es hin!). Rikes Stoffpinguin, der wieder nach Patagonien möchte, lasse ich aber vorsichtshalber noch in Tasche. Und auch die Solingen-Ente bleibt vorerst im Tankrucksack, da ich ahne, dass diese Art von Symbolik - zumindest zu diesem Zeitpunkt - bei meinen Mitfahrern auf Unverständnis stoßen könnte.Lue lisää

MatkaajaWir Ingolstädter fiebern nun schon seit einigen Tagen mit und vor allem dein Schwager möchte etwas über das Verhalten der Motorräder wissen, wie sehen die Pisten aus, wie lange schafft man es, sich problemlos und entspannt auf dem Motorrad zu halten etc. Er bedauert es mit jedem Tag mehr, dass er nicht mitgefahren ist!
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- Päivä 6
- lauantai 6. tammikuuta 2018 klo 21.14
- ⛅ 25 °C
- Korkeus: 26 m
KolumbiaMontería8°45’44” N 75°52’45” W
Iron Butts

Es kam in den letzten Tagen unter den motorradfahrenden Mitlesern die Frage auf, wie das Fahren denn nun in Kolumbien sei. Hierzu ein paar Anmerkungen, aber heute nur kurz, denn nach dem ersten Fahrtag bin ich ziemlich müde. Die nackten Daten: Knapp 300 km liegen hinter uns, Durchschnitts-Pace ca 50 km. Heute durchgängig geteert, bis auf einen kleinen Strand- und Sandbereich am Pazifik (siehe Bilder, Santiago de Tolu). Fahrerisch nicht übermäßig anspruchsvoll, dennoch unerwartet anstrengend, vor allem aufgrund der Hitze (das steht Antalya in nichts nach). Der Start in Cartagena (1 Mio. Einwohner) war direkt ziemlich extrem: voll, eng, Stop-and-Go und wirklich ein Glutofen. Wir waren froh, als wir endlich etwas rollen konnten. Dann Landstraßen mit Straßenzustand wie in NRW, ganz okay, mit vielen Teerflecken und - als Hauptrisiko - ziemlich tiefe potholes. Trotz aller Vermeidungsstrategie, ab und zu trifft man eines - aber die GS ist natürlich ungleich gutmütiger als die Harley. Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn hier droht auf Dauer Felgenbruch.
Ansonsten das Übliche wie in allen südlichen Ländern: Pferdekarren, sandige Stellen, Rumpelbusse. Eine Besonderheit sind die Mautstellen, Motorradfahrer dürfen hier in einer Nebenspur daran vorbeifahren ... die ist allerdings eher auf 125 ccm Scooter ausgelegt als auf Koffer-BMWs. Da heißt es treffen.
Die Gruppe fährt sehr gut, sehr diszipliniert, sehr erfahren. Einige sind wirklich richtige "iron butts" und haben schon richtige Monstertouren gemacht. Viele haben allerlei Off-road-Trainings hinter sich. Ich schätze es so ein: mein Fahrkönnen ist eher in der unteren Mitte angesiedelt. Und meine Kondition auch. Letzteres hatte ich - ehrlich gesagt - nicht erwartet, und deshalb gehe ich jetzt zu Bett. Morgen stehen über 400 km nach Medellin bei wieder großer Hitze auf dem Programm, 7 Uhr ist Frühstück, 7.30 Abfahrt. Ich muss mich ranhalten.Lue lisää
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- Päivä 7
- sunnuntai 7. tammikuuta 2018 klo 21.53
- ⛅ 17 °C
- Korkeus: 1 529 m
KolumbiaQuebrada Agua Catala6°11’52” N 75°34’33” W
God bless you

Es wäre schön, spanisch zu sprechen. So ist die Kommunikation doch recht eingeschränkt. Dennoch gibt es immer wieder kleine Episoden der Begegnung. Wir halten an einem Schwimmbad, das direkt an einer Passstraße liegt. Das typische, bunte, durch laute Musik begleitete Treiben. Ein Junge streicht um die Motorräder, kommt dann auf mich zu, will mir etwas sagen, ich verstehe ihn nicht. Doch das dahingestotterte "hablas inglese?" führt zum Erfolg, denn er sagt: "God bless you". Seine guten Wünsche begleiten mich.
Der Fahrtag führt von Monteria bis Medellin und ist mit über 400 km extrem lang. Ein erster Abschnitt führt durch eine Grünlandschaft mit Bananen, Palmen und Sümpfen. Dann folgen wir einem Fluss, dem Rio Cauca, der die Heimat der kolumbianischen car wash industry ist: mindestens 20 "Autowaschanlagen" = Wasserfontänen säumen die Straße, und man könnte sich mit dem aus dem Fluß abgeleiteten Wasser und fleißigen Händen das Fahrzeug reinigen lassen. Dann steigt das Gelände an, es wird fast alpin, sehr grün, sehr schön. Die Verkehrsteilnehmer halten mit dem Gelände nicht immer mit, ein Container-LKW liegt in einer Kehre im Graben. Es gilt einige Riesentrucks zu überholen, die sich den Berg hinaufquälen. Fahrerisch ähnelt das Ganze dem bekannten "in die Lücke fahren", das wir in den Alpen im Schlängelverkehr vieler Pässe ordentlich geübt haben.
Endlich in Medellin angekommen, wäre es verlockend, einfach aufs Bett zu fallen. Ein Teil der Truppe rafft sich auf, wir fahren zur megavollen Gondelbahn und mit ihr hinauf. Medellin liegt auf 1600 m großartig in einem Talbecken, und mit den Gondeln gleitet man durch die Häuser. Dass< kennen wir Bergischen natürlich schon von der Wuppertaler Schwebebahn. Mit dem Unterschied, das hier das Leben sichtbar und hörbar ist - ein Gewirr an lauter südamerikanischer Musik.
3-4 Millionen Menschen leben hier in Medellin, nach Bogota die zweitgrößte Stadt in Kolumbien. Laut lonely planet soll es nicht mehr die gefährlichste Stadt der Welt sein, sondern eine aufstrebende Großstadt. Trotzdem ist die Stadt natürlich untrennbar mit dem Namen Escobar verbunden. Wenn ich wieder zuhause bin, werde ich die Netflix-Serie Narcos "bingen". Info für die älteren Leser, die noch dem öffentlich-rechtlichen TV-Pogramm anhängen: "Binge Watching" bedeutet Komaglotzen von Serien, z.B. auf Netflix. Habe das Wort vor 14 Tagen von Christoph gelernt.Lue lisää
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- maanantai 8. tammikuuta 2018 klo 22.43
- ⛅ 15 °C
- Korkeus: 2 114 m
KolumbiaNational University of Colombia at Manizales5°3’12” N 75°29’20” W
Kaffeefahrt

Wovon ernährt sich Kolumbien? Von Mais. Und nur um dieses Thema geht es im ersten Bild, Jungs! Im zweiten Bild seht ihr die übliche Darreichungsform, genannt Arepas, von denen ich mich heute ernährte, denn es hat sich herausgestellt, dass mein Magen nicht ganz so gut mit der hiesigen Nahrung klar kommt. Das verkürzt die Schlafphase. Aber ich will nicht zu mitleidheischend werden, denn mal ganz ehrlich: Wie haben Herr Pizzarro oder Herr Magellan das eigentlich hinbekommen? Man mag gar nicht über die Zustände auf den Schiffen nachdenken. Aber zurück zum Thema.
Neben Mais gibt es in Kolumbien Kohle, Nickel und natürlich Kaffee. Sicherlich der Grund, warum ich heute morgen im Hotel Unverständnis ernte, als ich nach Tee fragte (warum, wisst ihr ja bereits). Und so komme ich (was für eine Wendung) zum Ziel unserer heutigen Fahrt: Manizales, denn hier werden nicht nur Süßwaren fabriziert (Grüße an Familie Fabry), sondern vor allem Kaffee. Die Fahrt beginnt auf 1600m (Medellin), dann geht es auf 3000 Meter (da oben sind aber immer noch angenehme, wenngleich etwas neblige 16 Grad), dann fallen wir wieder auf 800 Meter, um am Ende wunderbar kurvenreich auf 2100 Meter nach Manizales zu wedeln. @Motorradkumpels: Pistenqualität irgendwo zwischen Korsika und Sardinien.
Lästig allerdings, dass einige Straßenabschnitte aufgrund von Arbeiten nur einspurig befahrbar sind. Das bedeutet viel Wartezeit, obwohl wir uns (wirklich gnadenlos) immer an die Spitze der stehenden Kolonne setzen, was aber niemand übel nimmt, sofern man noch eine Lücke findet, was mit 8 Dickschiffen etwas Kreativität in der Stellplatzwahl erfordert. Neben der Zeitersparnis haben diese Manöver jedoch auch den Vorteil, dass die Versorgungslage an der Spitze des Rückstaus besser ist, denn dort sowie an allen Mautstationen oder sonstigen Straßenverengungen finden sich fliegende Händler mit allem, was das Herz begehrt. Abgeraten wird vom Erwerb einzelner Zigaretten oder Kaugummis, sie scheinen alternative Inhalte zu transportieren.
Wieder bin ich beeindruckt, wie nett die Menschen hier sind (sicher nicht alle, aber eben doch viele): Als Phil auf dem Weg vom Bike zum Imbiss sein Tracking-Device verliert, trägt es ihm der Mango-Straßenverkäufer nach. Angesichts eines durchschnittlichen Jahreseinkommens in Kolumbien von 6000 US$, die der fliegende Obsthändler kaum erreichen wird, finde ich das heroisch. By the way: Kolumbien liegt bezüglich des Durchnittseinkommens ziemlich genau in der Mitte des Rankings aller Länder. Es fühlt sich dennoch recht arm an, nicht wie Bangladesh, aber doch eher wie Südafrika oder Bali. Da seufzt man als deutsche Reisender das berühmte: "Mann, geht es uns gut."
Einschub an alle Mitleser: Ich schätze Eure Kommentare sehr! Bitte erwartet aber keine direkten Rückreaktionen, Findpenguins hat m.E. keine entsprechende Funktion. Aber ich versuche, die darin enthaltenen Themen aufzunehmen.
Rike sagt mir, ich würde etwas wirr Namen fallen lassen. Ich befürchte, das passiert auch weiterhin, aber ab und zu stelle ich Euch ab sofort meine Bikebuddies der Reisegruppe mit Bild vor. Zunächst seht Ihr Pablo (und meine Rübe, falls Ihr mich unter dem Helm nicht erkennt) - er wohnt in Medellin, hat einmal eine Alpenreise mit Edelweiss mitgemacht und war ein Jahr in Leipzig bei einer Gastfamilie. Sein Deutsch ist sehr gut, sein sächsisch sensationell. Er reist mit uns aber nur temporär mit (ich glaube, er spekuliert darauf, Edelweiss-Guide zu werden, obwohl er in Medellin im Tortilla-Business ist und sich zusätzlich als Reiseleiter verdingt).
Der Vermummte im nächsten Bild ist Will aus Thailand, unfassbar nett. Und im letzten Bild seht Ihr Jeff. Ich hatte berichtet, dass sich Jeffs Elektronik in seiner 2018er GSA 1200 beim Wiederanschließen der Batterie in einen amorphen Klumpen verwandelte. Er ist im Moment wieder in Cartagena, versucht, sein kaputtes Bike zurück in die USA zu verschiffen und will sich für die Reise nun Leihbikes organisieren. Angesichts der verschiedenen Länder ein Wahnsinnsunterfangen. Aber die Jungs um mich herum sind echte Problemlöser und es gewohnt, alleine klar zu kommen, ohne dabei die gute Laune zu verlieren. Jeff stellte das Bild in die WhatsApp-Tourgruppe mit dem Kommentar "working on options".Lue lisää

MatkaajaGute Besserung, Bert🤢Familie Fabry empfiehlt Oka Loka 🍬oder Trululu🍬von der Firma Super de Alimentos aus Manizalez😋
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- tiistai 9. tammikuuta 2018 klo 22.44
- ☁️ 18 °C
- Korkeus: 1 040 m
KolumbiaAgatha Boutique3°27’26” N 76°32’11” W
Wenn der Föhn zum Einsatz kommt ...

... dann hat es geregnet, der Motorradfahrer ist nass geworden und muss nun im Hotelzimmer irgendwie die Sachen für den nächsten Fahrtag trocken bekommen. Schon in der Nacht geht über Manizales ein beachtlicher Regenguss nieder, begleitet von - für deutsche Verhältnissse - ungewöhnlich lautem Donner. Überhaupt ist die Wettervorhersage für die nächsten Tage mies. Und so erwischt es uns nach einer ersten schönen Fahrstunde schon bald heftig. Das Ganze hat ein Gutes: Erstmals kommt die Regenausrüstung zum Einsatz, und jeder von uns weiß nun, wie lange alles dichthält. Ich beispielsweise kann sagen, dass die in D durchaus sorgfältig aufgesprühte Imprägnierung nicht ausreicht, um länger als eine Stunde im Regen halbwegs trocken zu bleiben. Das senkt in Verbindung mit den in den Anden noch zu erwartenden Wetterverhältnissen etwas meine Stimmung, obwohl der Tag sonst eine schöne Sighseeingstrecke für uns bereithält.
Aber der Regen erklärt zugleich, warum Kolumbien so grün ist. Und es ist wirklich grün zwischen Manizales und Cali. Wir wählen eine Nebenroute und fahren durch üppige, intensiv bewirtschaftete Flächen. Die Straßen wirken oft wie Alleen und werden durch breitgefächerte Bäume geradezu überdacht, vermutlich heißen sie "la Bonga", und ich finde, diese Baumart hat das Initialbild des heutigen Footprints verdient. Der Manizales-Kaffee (Arabica) wird durch Zuckerrohr abgelöst (und dasselbe durch beeindruckend große Lastzüge abtransportiert, aber auch an diesen kann man sich vorbeischlängeln), auch Wein wird angebaut und ... Guanabane. Ein grüne, stachelige, ananasgroße Frucht, die wir en passant kennenlernen, ein Feldweg führt uns zu einer entsprechenden Plantage und einige Arbeiter lassen uns kosten (frisch, süß-sauer, nicht schlecht, aber irgendwie matschig im Biss).
Unser Lunchbreak etwas abseits der Straße führt zum Menschenauflauf, ich denke, das wird uns noch oft passieren. Werden wir am Anfang noch mit etwas Sicherheitsabstand bestaunt, sind vor allem die Kinder nach wenigen Minuten nah an uns und gerne auf den Bikes. Das letzte Bild zeigt übrigens Katrin in einem dieser kurzen und vergänglichen, aber irgendwie auch herzlichen und ehrlichen Freundschaftsmomente, die uns die kolumbianischen Ninos schenken.
Katrin und Martin (auf dem Guanabane-Bild rechts) fahren zusammen (!) auf einer GSA 1200, was von beiden eine bewunderswerte Leistung darstellt. Und Katrin sind viele Bilder dieses Blogs zu verdanken, da sie als Einzige die Hände frei hat und - manchmal kühn auf dem Rücksitz balancierend - während der Fahrt fotografiert. Auch ich versuche in dieser Hinsicht heute etwas Neues und habe erstmals die GoPro umgeschnallt (Danke, lieber Felix). Immerhin könnt Ihr so einmal meine Cockpit-Perspektive sehen, die meisten Bilder sind aber leider nichts geworden, denn der Brustgurt sitzt zu tief und die Batterie ist sehr schnell alle. Ihr merkt, was Euch im Weiteren blüht: Viel Text, wenig Bild. Old school eben.Lue lisää
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- Päivä 10
- keskiviikko 10. tammikuuta 2018 klo 22.47
- ☁️ 23 °C
- Korkeus: 2 546 m
KolumbiaParque Nariño1°12’48” N 77°16’45” W
Gewaltig

Sie sehen anders aus als die Alpen. Das mag am Licht liegen oder auch an der schieren Höhe, denn 5000er oder gar 6000er findet man bei uns nun einmal nicht. Und da, wo im Allgäu nur noch Himmel kommt, steht hier noch eine Bergkette dahinter. Unwirklich hoch, zumeist schwarz und gewaltig anmutend, oft von Wolken umhüllt. Die Rede ist natürlich von den Anden, in die wir uns nun mit großen Schritten bewegen. Den Abschluss des heutigen daytrips von Cali nach Pasto bildet eine vielleicht 50 km lange Passstraße, die uns letztlich von 600 Meter auf 2600 Meter hinaufbefördert. Wir verlieren pro 100 Höhenmeter fast ein Grad, so dass von den eben noch schmorigen 31 Grad am Zielort nur noch 11 Grad übrig sind. Die auch in meinem Hotelzimmer herrschen, so dass ich dankbar bin, als mir vom Roomservice ein Heizkissen angeboten wird. Ich nehme es sehr gerne. Übrigens scheinen hier alle zu frieren, einige Pastusos tragen Fellstiefel und Daunenjacken.
Zumeist bewegen wir uns übrigens - hatte ich das schon erwähnt? - auf der Panamericana. Überwiegend guter Belag läßt sichere Schräglagen zu, der angekündigte Regen bleibt aus, ein perfekter Fahrtag. Kids, um mit Euren Worten zu sprechen: läuft bei uns. Vielleicht hilft der da oben mit? Zumindest ist er hier allgegenwärtig, denn Südamerika ist sichtbar katholisch. In einem der unzähligen kleinen Restaurants am Straßenrand schmückt das Abendmahl die Wand, daneben der Text des Vaterunsers. Auch während der Fahrt mahnen - zum Teil handgemalte - Schilder zur Umkehr: "Sag nein zum Teufel". Und letztlich hat der katholische Einfluss Südamerika auch sprachlich in spanisch (Westseite) und portugiesisch (Ostseite) getrennt, denn Papst Alexander der VI teilte schon vor der eigentlichen Eroberung Südamerika fein säuberlich zwischen Portugal und Spanien auf. Wobei es wohl nicht die allergläubigsten Existenzen waren, die vor 500 Jahren loszogen, um der Welt den christlichen Glauben nahe zu bringen.
Außer den angesprochenen Devotionalien gibt es in dem Straßenrestaurant auch Saft aus einer Baumtomate. Mein Magen scheint sich umgewöhnt zu haben und ich riskiere einen Schluck, angenehm bananig-tomatig, für den deutschen Markt aber vermutlich zu mehlig. Ich denke, das bietet sich als neue Geschäftsidee nicht an.
Vorstellen möchte ich Euch heute meinen neuen Bike-Buddy Tong, neben Flugkapitän Will der zweite Thai in der Gruppe und m.E. die schillerndste Persönlichkeit von uns allen. Sein Englisch ist ungefähr so gut wie mein spanisch, so dass die Dialoge knapp ausfallen, aber ich verstehe, dass er im Grunde nur Motorrad fährt. Er zeigt mir auf Facebook und YouTube Videos von seinen Reisen. Wenn Ihr Zeit habt, dann schaut Euch das einmal an, "Tong rides the world" (z.B. Episode 2). Unfassbar!!! In was für eine Moto-Monstergruppe bin ich hier geraten? Dass Tongs Bike das bunteste und auffälligste von allen ist, hatte ich Euch schon gezeigt. Und irgendwie ist das nun, nachdem ich weiß, wie intensiv und professionell er fährt, nur konsequent.Lue lisää

MatkaajaSehr beeindruckend - Landschaft, Menschen - alles grün, weit oder bunt! Super, endlich ein Foto von dir, siehst 😊 gut aus, noch nicht sehr fertig, also doch - gute Kondition!

MatkaajaPS: Auf diesem Weg - viele Grüße von deiner Mutter, ich versuche sie ein wenig auf dem laufenden zu halten, was bei dir passiert!

MatkaajaLieber Bert, es ist im Hause Lewin nun schon zu einem abendlichen Ritual geworden: Ich:“Gibt’s was neues von Bert?“. Toto:“Ja, habe ich schon gelesen.“ Und bevor nun Nachrichten gesehen werden oder ein Buch zur Hand genommen wird: Erstmal schauen was Bert wieder tolles schreibt. Wunderbar. Ich liebe deine Reiseberichte!!
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- torstai 11. tammikuuta 2018 klo 22.15
- ⛅ 11 °C
- Korkeus: 2 623 m
EcuadorMiguel Egas0°14’32” N 78°14’28” W
We will bring you home, little penguin

Zum Zeitvertreib an der Grenze von Kolumbien nach Ecuador hole ich den Pinguin aus dem Koffer, und hier seht Ihr nun die gesamte Reisegruppe. Danke Rike, was für eine grandiose Idee mit dem Stoffpinguin. Er nimmt zwar viel Platz weg im Seitenkoffer, aber durch ihn haben wir jetzt eine Mission: We will bring you home to Patagonia safely, little penguin!Lue lisää
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- Päivä 11
- torstai 11. tammikuuta 2018 klo 22.59
- ⛅ 11 °C
- Korkeus: 2 623 m
EcuadorMiguel Egas0°14’32” N 78°14’28” W
Mühen und Widerstand

"Alles Wesentliche im Leben, alles, was wir Gewinn nennen, wächst aus Mühe und Widerstand“, schreibt Stefan Zweig. Das Thema "Mühe und Widerstand" begegnet uns heute in Form unfassbar unterbesetzter Schalter beim Grenzübergang von Kolumbien nach Ecuador. Einreise und Registrierung der Fahrzeuge kosten uns 6 quälende Stunden. Zwar haben wir in der Warteschlange einige lustige Begegnungen, vor allem mit einer kleinen Motorradgruppe aus Kolumbien (das Mädel mit den lilafarbenen Haaren küßt uns alle nach dem obligaten Probesitzen mit Selfie), aber am Ende ist das Ganze eine zähe Angelegenheit. Denn Marcs Versuche, sich die Dienste eines "Einreisebeschleunigers" zu sichern, scheitern. Auch die hygienischen Grundbedürfnisse bleiben sehr lange unerfüllt, denn der Reinigungsvorgang der Toilette passt sich dem Tempo der Immigrationsbehörde an. Weiter mit Stefan Zweig: "... je weniger wir die Erlebnisse bequem an uns heranbringen lassen, je mehr wir ihnen abenteuernd entgegendringen, umso inniger bleiben sie uns verbunden“. Also Bequemlichkeit ist nun wirklich nicht gerade das vordringlichste Merkmal dieser Motorradreise, aber innige Erlebnisse gibt es dafür zuhauf.
Es geht von Pasto nach Otavalo, "nur" 275 km, es geht auf und ab durch weiterhin atemberaubende Kulisse. Die Menschen werden, je weiter wir kommen, zunehmend indigener, der afrikanische Einfluss nimmt ab. Sie werden auch kleiner und tragen Ponchos. Ich mag es, wenn sich meine durch TV-Reisereportagen aufgebauten Erwartungen erfüllen, weiter so, Ecuador! Ein Tier, Beruf: Straßenköter, nähert sich ebenfalls hoffnungsfroh, wird aber nicht aufs Motorrad gehoben und zieht wieder von dannen. Gefahren wird auch, an der höchsten Stelle des Tages sind wir auf 3300 m. Die Hotelanfahrt im Dunkeln ist steil und anspruchsvoll, aber wir werden freundlich empfangen.Lue lisää
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- Päivä 12
- perjantai 12. tammikuuta 2018 klo 22.25
- ☁️ 10 °C
- Korkeus: 2 816 m
EcuadorQuebrada del Tejar0°13’21” S 78°30’45” W
Die Farben Ecuadors

Der Markt in Otavalo ist unser erstes Ziel am heutigen Tag, und obwohl Marktbesuche keineswegs meine Leidenschaft sind, dieser hier zieht sogar mich Marktmuffel in seinen Bann, denn: Das Ganze ist ein einziger Farbflash. Farbe kann durch Text immer nur unzureichend beschrieben werden, deswegen lasse ich Euch mit den Bildern alleine. Vielleicht schaut Ihr aber einmal auf Bild drei: in Südamerika spielte man Schach nicht weiß gegen schwarz, sondern es kämpft Pizarros Armee gegen die Inkas. Wir wir wissen: das endete nicht mit einem Remis.Lue lisää
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- Päivä 12
- perjantai 12. tammikuuta 2018 klo 23.10
- ☁️ 10 °C
- Korkeus: 2 816 m
EcuadorQuebrada del Tejar0°13’21” S 78°30’45” W
0 Grad Süd, 78 Grad West

Berlin liegt 52 Grad Nord, 13 Grad Ost. In Cartagena starteten wir bei 10 Grad Nord, 75 Grad West. Nun sind wir bei 0 Grad Süd, 78 Grad West. Sicherlich: Wenn man nicht gerade Pilot oder Kapitän ist, dann lernt man in der Schule das Breiten- und Längengradsystem, ohne es im weiteren Leben wirklich zu benötigen. Und wenn man es dann braucht, weiß man auch wieder nicht genau, was denn nun die Breite und die Länge meint und ab wo wie gezählt wird.
Mein aufgefrischtes Wissen hat erstens damit zu tun, dass alle wichtigen Koordinaten in unserem Roadbook in diesem System angegeben sind und sich so zweifelsfrei in das Garmin-Navi eingeben lassen (wenn man die Funktion entdeckt hat, sie steht ziemlich weit unten, was nicht gerade für eine häufige Nutzung spricht). Und zweitens läuft durch Ecuador natürlich der Äquator, den wir heute von Nord nach Süd überqueren, auf unserem Weg von Otavalo nach Quito. Die Bilder von der Äquator-Exhibition kennt man aus dem Fernsehen - Menschen, die sich in allen erdenklichen Posen auf einer gelben Linie ablichten lassen. Diese gelbe Linie trennt also Nord- von Südhalbkugel, wenngleich mein Handykompass meint, dass doch ein paar Sekunden Abweichung bestehen. Es wird Gründe für diese kleine Schummelei geben (ich glaube natürlich meinem Handy und nicht der gelben Linie), die ich aber noch nicht herausgefunden habe.
Die beiden unrasierten Herren haben übrigens Alpaka-Mützen auf. Wäre ich noch im Textilhandel tätig, ich würde die Einkaufspreise für Alpaka überprüfen lassen. Berichtete ich schon, dass die Berge hier groß und die Menschen klein sind? Wahrscheinlich mehrmals, aber es fasziniert einfach.
Gefahren sind wir heute nicht viel, nur 150 km, und leider habe ich mir meinen linken Seitenkoffer an einer Leitplanke abgestreift (bei ungefähr 10 km in einer Tankstelle). Es ist schmerzlich zuzugeben, aber ich hatte schlichtweg vergessen, wie breit das Moped mit den Koffern ist. Nun ist er etwas verbeult und die Sicherungsklammer schließt nicht mehr präzise, aber mithilfe eines Spanngurts lässt er sich weiterhin sicher fixieren. Shit happens. Trotzdem gut, dass morgen kein Fahrtag ist. Erholung tut Not und ich brauche dringend einen Laundry-Service.Lue lisää
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- Päivä 13
- lauantai 13. tammikuuta 2018 klo 16.10
- 🌬 15 °C
- Korkeus: 2 816 m
EcuadorQuebrada del Tejar0°13’21” S 78°30’45” W
Heute Ruhetag

... im wahrsten Sinne des Wortes. Denn nach 6 Tagen Motorrad ist heute erst einmal Fahrpause, morgen geht es weiter in Richtung Süden, dann wieder 7 Fahrtage am Stück. Ich organisiere mein Gepäck nach der Erfahrung der ersten Tage komplett um. Das Moped bekommt Luft- und Ölcheck und etwas Fett auf die Kette. Oliver hilft mit, den etwas wackelnden Seitenkoffer neu zu fixieren. Ein Stück Gummi, Kabelbinder und ein Spanngurt, und alles ist wieder in bester Ordnung. @Heiner: Tanken hier ist einfach (Service) und günstig und bislang haben wir auch keinerlei Probleme mit der Reichweite - zumal die GS Adventure einen Riesentank und einen Miniverbrauch hat, da sollten Reichweiten von 500 km möglich sein.
Wenngleich Quito mit 2.850 m ohnehin schon hoch liegt und die höchste Hauptstadt der Welt ist, laufen Katrin, Martin und ich noch auf den El Panecillo ("Das Brötchen", warum auch immer der Hügel so heißt), 3.035 m, gekrönt von einer Aluminium-Madonna. Dann noch ein paar Kirchen, schließlich ist Ecuadors Hauptstadt Weltkulturerbe. Und noch der Plaza Grande, mit dem Präsidentenpalast, Straßenkünstlern und guter Stimmung. Aber dann auch nichts mehr, auch nicht mehr viel Blog, wie gesagt: Heute Ruhetag.Lue lisää
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- Päivä 14
- sunnuntai 14. tammikuuta 2018 klo 16.41
- 🌧 7 °C
- Korkeus: 3 850 m
EcuadorCuizán0°52’2” S 78°54’59” W
Unwirklich? Wirklich?

Vulkane sind etwas unwirklich Grandioses. Man glaubt ja irgendwie kaum, dass es im Erdinneren brodelt. Doch zurückdenkend an unsere Wanderung auf LaReunion (Grüße an Beate, Arne, Christine, Ecki und natürlich Rike) erinnere ich mich gut an das Spektakel der Eruption auf dem Nebenberg, während wir den Sonnenaufgang auf dem Piton de Neige erwarteten. Und mir fällt unser Family-Hike auf Bali ein, morgens um 2 rauf auf den Mount Agung (yes, you made it Amelie, Christoph, Felix), der ja mittlerweile auch wieder aktiv ist. Ecuador hat in dieser Hinsicht auch eine Menge zu bieten. Auf dem Weg von Quito zum Quilotoa-See kommen wir am zweithöchsten Gipfel Ecuadors vorbei, dem noch aktiven Cotopaxi. Man sollte meinen, eine Erhebung von 5.897 Metern wäre immer zu sehen, aber der Vulkanriese ist vollständig in Nebel gehüllt.
Wir bewegen uns zumeist auf etwa 3000m und entscheiden uns an einer Tankstelle für die Off-Road-Variante zum Ziel. Die vermeintliche Sandpiste stellt sich jedoch als frisch geteerte Superstraße heraus (EU-Mittel? ;-) ), und so geht es schneller als gedacht auf 3.900m Höhe zu einem Kraterrand, der vom Quilotoa-See gefüllt wird. Atemberaubender und eben auch irgendwie unwirklicher Ausblick, der natürlich den Ehrenplatz des Startbilds erhält. Am Kraterrand unterhalte ich mich mit zwei netten Franzosen, die auf Hikingtour sind und aus Bordeaux kommen (aber keinen Wein dabei haben). Unseren ersten Gedanken, die 300 Höhenmeter zum See abzusteigen, setzen wir zum Glück nicht um, denn es setzt Regen ein und es wird kalt. Im Grunde könnte man auch sagen: Arschkalt. Und während ich diesen Blog verfasse, wird es noch kälter als arschkalt, denn jetzt ist der Strom ausgefallen, und damit mein Radiator. Das unter der Decke ist übrigens Phil, der die klimatische Gesamtsituation etwas spät erkannt hatte.
Wieder einmal stoßen unsere Bikes bei Ankunft auf großes Interesse. Neu: Hier oben möchte man sich gerne nicht nur mit unseren Motorrädern, sondern auch mit uns ablichten lassen. Ich halte dies zunächst für ein sprachliches Missverständnis, aber es ist so. Auf die alten Tage also noch Rockstar ...
Was das Mädel auf dem letzten Bild grillt, bitte ich die geneigte Leserschaft einmal herauszufinden. Da ich im Moment kein Netz habe, kann ich leider nicht googeln, was das sein könnte. Familie der Nagetiere dürfte klar sein, die Beißer sind gut zu erkennen. Marc hatte im Vorfeld schon so etwas angekündigt und von Meerschweinchen gesprochen (bzw. guineapigs, wie schreibt man das eigentlich?), aber irgendwie scheint mir das Grillgut zu groß dafür zu sein ... wenn ich das jetzt noch einmal so lese, fällt mir auf, dass das für Euch vielleicht gerade nicht ganz so wichtig ist. Und ich wundere mich selbst darüber, wie schnell die "real world" (damit meine ich natürlich nicht Euch, liebe family & friends, sondern eher die typischen Alltagsthemen und -sorgen) aus dem Denken verschwindet, wenn man auf Reisen ist. Aber was ist überhaupt die wirkliche Welt?Lue lisää

MatkaajaLieber Bert, wieder mal ein schöner Bericht mit tollen Bildern!!! Bitte aber nicht das Meerschweinchen kosten!!! www.sueddeutsche.de/panorama/meerschweinschen-e…
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- maanantai 15. tammikuuta 2018 klo 17.37
- ⛅ 18 °C
- Korkeus: 1 797 m
EcuadorBaños1°23’50” S 78°25’10” W
In den Kordilleren

So heißt Band 13 der gesammelten Werke von Karl May. Ich erinnere mich dunkel, dass ich als Kind dieses Buch enttäuscht zur Seite legte, da Winnetou und Old Shatterhand darin nicht stattfanden. Und nun sind wir mittendrin in den Kordilleren, denn im Grunde bezeichnet man die gesamte amerikanische Gebirgskette von Alaska bis Feuerland mit diesem Begriff. Zugleich heisst Cordillera einfach Gebirgskette.
In Ecuador sieht es topographisch so aus, dass die Anden eine Westkordillere (Cordillera Occidental) und eine Ostkordillere (Cordillera Central) aufweisen, dazwischen eine 500 km lange, ca. 20-30 km breite Hochebene, Altiplano. Das Ganze gespickt mit Vulkanen, weshalb Humboldt die Hochebene Straße der Vulkane nannte. Selbige überqueren wir heute auf unserer Fahrt von Quilotoa nach Banos de Agua und steigen zugleich deutlich in der Höhe ab, nämlich von 3.900 m auf 1.900 m. Und das ändert die Welt. Denn nach einer kalten Nacht mit Dauerregen starten wir dick verpackt bei 5 Grad und Niesel. So bleibt es etwa 50 km, wir überschreiten einmal 4000 m und fahren dann in eine Nebelwand. Das Garmin tut hier gute Dienste, denn es ist schön zu wissen, dass eine Kurve kommt. Wie ich von Martin gelernt habe (die Mehrzahl der Mitreisenden sind übrigens, so wie Martin, Hobby- oder Berufspiloten) heisst das in der Fliegerei "instrument flight rules". Als wir endlich tiefer kommen, wird es klarer und wärmer, die Kopfschmerzen (die übrigens alle in der Höhe hatten) verabschieden sich und die 18 Grad in Banos muten superwarm an.
Für zusätzliche Wärme sorgt nach Ankunft ein kleiner Ausflug in ein Thermalbad am Fuße des Tungurahua (ca. 5000 m), den wir allerdings nicht sehen. Blauer Himmel Mangelware. Badekappen auch, sind aber Vorschrift und können für 50 Cent ausgeliehen werden. Vorbildlich: Der Fluchtweg im Falle eines Vulkanausbruchs ist klar gekennzeichnet. By the way: So sauber und warm war ich schon seit ein paar Tagen nicht mehr ...
Zwischenruf @Toto: Danke für den Tipp, habe hier schon einiges probiert, aber Meerschweinchen muss es wirklich nicht sein.
Hatte ich schon berichtet, dass die Gruppe kleiner worden ist? Neben Jeff (Motorrad kaputt) fehlt nun auch Tong, der aus geschäftlichen Gründen wieder nach Thailand muss. Ich finde das sehr schade. Wenn weiterhin pro Woche ein Negerlein ausfällt, dann schafft es der Stoffpinguin nicht bis Patagonien. Das muß aufhören. Wir haben eine Mission.
Im Anschluß noch ein Bild eines typischen Hauses hier in Ecuador, das in Erinnerung bringen soll: Hier ist vieles einfach und alt. Um so üppiger fällt die Gestaltung der Friedhöfe aus. Keine Spur von Urnen- oder Waldbestattung. Verkehrte Welt.Lue lisää
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- Päivä 16
- tiistai 16. tammikuuta 2018 klo 23.49
- 🌙 12 °C
- Korkeus: 2 549 m
EcuadorPlaza Rótari2°53’39” S 79°0’8” W
Der Panamahut kommt aus Ecuador

Es geht im Regen früh los (Banos) und endet nach 400 km im Regen (Cuenca). Ein langer, anstrengender, erlebnisreicher Fahrtag. Wir rollen den östlichen Anden-Gebirgszug hinab ins Amazonasbecken und folgen lange der Troncal Amazonica. Angenehme 20-28 Grad, sattes Dschungelgrün, strohgedeckte Holzhäuser. Schulklassen am Straßenrand, die in ein Stadion marschieren, aber nicht zum Sport. Wir erfahren, dass zwei Mitschüler verunglückt sind und alle zu einer Abschiedszeremonie gehen. Traurig.
Dann steigen wir wieder hinauf in die Anden. Eine über 100 km lange Passstraße. Danach will man nie wieder im Bergischen Land Motorrad fahren. Aber es gilt aufzupassen; ein unter Lasten ausgerutschtes Pferd liegt plötzlich vor uns auf der Straße. Und eine Baustelle zwingt uns, eine schmierige Matschdurchfahrt zu bewältigen. Dann findet Marc eine Off-road-Abkürzung, die uns 30 km sparen würde. Die Straße endet nach ein paar anspruchsvollen Kilometern an einem Fluß, eine Brücke wäre schön, fehlt aber leider. Wir drehen reumütig und verdreckt um.
Es ist schon dunkel, als wir das auf den ersten Blick etwas heruntergekommene Cuenca erreichen. Wenn Ihr einmal bei Günther Jauch die 1 Mio. Euro Frage beantworten müßt und nach der Herkunft des Panamahuts gefragt werdet, dann wisst Ihr ab sofort: Er stammt aus Ecuador bzw. aus Cuenca. Weil er aber im 19. Jahrhundert nicht direkt in die USA importiert werden durfte, musste Panama als Zwischenstation herhalten. Und als Roosevelt 1906 den Panamakanal besichtigte, trug er ebenfalls einen solchen handgeflochtenen, zumeist hellen Stohhut. Daher also sein Name, liebe Freunde. @Kirsten: Danke für Deinen freundlichen Kommentar, mein Wissensvorsprung beträgt allerdings nur 24 Stunden ...Lue lisää
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- Päivä 17
- keskiviikko 17. tammikuuta 2018 klo 20.41
- 🌙 15 °C
- Korkeus: 2 061 m
EcuadorLoja3°59’44” S 79°12’8” W
Via Antigua

Ein GS-Offroad-Training wäre sicherlich hilfreich gewesen, aber es geht auch so. Wenn man das mäßig abenteuerliche Schreibtischleben eintauscht gegen eine ausdehnte Motorradreise durch Südamerika, dann muss vieles neu erlernt werden. Unter anderem das Motorradfahren selbst. Tatsächlich gewöhne ich mich daran, das Wetter schlichtweg als Faktor hinzunehmen und mich damit eher sachlich (wieviele Schichten?) als emotional auseinanderzusetzen - schließlich wird das Roadbook streng befolgt. Und ebenfalls muss ich mich daran gewöhnen und lernen, das Bike auf unbefestigten Strecken zu bewegen. Denn 40km vor unserem heutigen Tagesziel "Loja" verlassen wir die Panamericana und biegen in die Via Antigua ein. Mir wird erst durch die Übersetzungs-App klar, dass dies im besten Fall "alter Weg" bedeutet, im schlechteren Fall mit "ehemaliger Weg" übersetzt werden kann. Was wir vorfinden, erscheint mir zunächst in Richtung "ehemaliger Weg" zu tendieren, denn die teils sandige, teils ausgewaschene Fahrbahn ist doch arg ramponiert. Aber: auch entlang dieser Piste finden sich Hütten und Menschen. Und irgendwie wundert es dann auch nicht, dass uns selbst hier ein Bus entgegen kommt. Und wenn hier ein Bus fahren kann, dann sollte so etwas doch auch mit dem Motorrad möglich sein.
Gelegentliche Pfützendurchfahrten bei gleichzeitig staubigem Untergrund sind ideal, um schichtweise eine Schmutzkruste aufzubauen. Mir scheint es sinnlos, größere Reinigungsarbeiten an Motorrad oder Ausrüstung vorzunehmen. Will jedoch, unser stets gut gelaunter thailändischer Pilot, versucht alles wieder sauber zu bekommen und erhält dafür das Prädikat "boutique rider".
Unser Zielort Loja entpuppt sich als ungewöhnlich langweilig, selbst dem Lonely Planet fällt zu Loja kaum etwas ein außer "Kolonialstil", und der ist doch schon arg verblasst. Wir suchen das "El Tamal Lojano" auf, ein einfaches und günstiges Restaurant mit "all the Loja region's foodie classics", und es erweist sich als von Einheimischen gut frequentiert. Das Bild zeigt eine Art Maiskuchen gefüllt mit Frischkäse, tamales lojanos. Nach den vielen Fleischtagen (langjährige Beobachtung: die meisten Motorradfahrer ernähren sich fast ausschließlich von Steaks) sehe ich darin ein ernährungstechnisch angenehmes Gegengewicht.
Etwas zusammenhanglos, aber weil ich noch nicht müde bin, zum Schluß noch eine Musikempfehlung: Gotan Project, Lunatico, daraus den Titel Arrabal. Moderne südamerikanische Musik, man muss sich etwas hineinhören. Ist ebenfalls eine Empfehlung aus dem lonely planet, gibt es auf Spotify und habe ich tatsächlich schon in zwei Kneipen gehört bzw. wiedererkannt. Was nicht so einfach ist, denn gerade in den Großstädten und Kneipenvierteln wird hier in Südamerika ordentlich und temperamentvoll beschallt. Und da geht dann schon einiges durcheinander.Lue lisää

MatkaajaLieber Bert, endlich finde ich Bilder mit Sandpisten und Schlaglochpassagen sowie einer endurotypischen Fahrweise (Bild1) 👍 Haltungsnote 10 von 10 Punkten 👏 Toller Reisebericht, unglaublich schöne Bilder👌

MatkaajaHola Bert, tolle Bilder und ein überraschender Musik Tipp. Jetzt wollen wir Dich aber auch Tango tanzen sehen 🕺💃 Die Band Gotan (aus „Tango“ gebildet) Project stammt übrigens aus Paris. Beim Spotifyen bin ich auf die kolumbianische Indie Band Arrabalero gestoßen - das Stück „No me cortes el bonsai“ ist hörenswert (wenn man 🎷 mag) und vom Text her auch für Germanen verständlich 😉 Ich wünsche Euch viele mediterrane Tage🌞🌞🌞
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- Päivä 18
- torstai 18. tammikuuta 2018 klo 23.48
- ⛅ 27 °C
- Korkeus: 39 m
PeruCapitan Concha5°11’40” S 80°37’46” W
Endlich Panflöte

Damit es nicht untergeht: Verhungern tut hier niemand. Nun haben wir circa 3000 km vom Start bis heute zurückgelegt. Vom ersten Tag an säumen Händler, Werkstätten, Obststände und alle Arten von Kneipen die Straßen. Es wäre überraschend, wenn dies nicht genauso weitergehen würde. Die meisten, ich auch, bevorzugen zum Lunch "Sopa", in der Regel gibt es Gemüsesuppe mit Huhn. Und wo wir gerade in der Abteilung food and beverage sind, jetzt noch zwei Getränketipps. Unbedingt meiden: Inka-Cola (süß, klebrig, giftig-gelb), unbedingt trinken: Pisco-Sour, auf der Basis von Traubenschnaps (?), wunderbar erfrischend.
Einschub @Serge: Toll, dass Du der Musiksache nachgegangen bist, wusste ich auch nicht, was Du da herausgefunden hast.
Wir verlassen heute Ecuador und überqueren die Grenze zu Peru. Anlass für einen kurzen Nachtrag: Simon Bolivar gilt im Norden Südamerikas als der große Befreier und ist tatsächlich 200 Jahre nach seinem Wirken sehr gegenwärtig. Er wirkte keineswegs nur in Bolivien,sondern vor allem in Kolumbien, Ecuador und Venezuela - die drei Länder waren im Grunde auf dem Weg zu einer Art Großkolumbien, dann ging man doch getrennter Wege. In Vorbereitung auf die Reise habe ich einen Film über Bolivar entdeckt (Bilder), der leider etwas flach ist, aber immerhin die Stimmung der Unabhängigkeitssbewegung einigermaßen wiedergibt ... @Familiy: Danke, dass Ihr Euch Weihnachten mit mir durch den Film gequält habt.
So, Geschichtsbuch wieder zu und zurück zum Grenzübergang, der etwas improvisiert wirkt. Dieses Mal dauert es nur 2,5 Stunden. Da wir alle mittlerweile das deutsche Effizienzstreben hinter uns gelassen haben, entwickelt sich das Ganze zur lustigen Angelegenheit. Zwei wichtige Tipps unserer Edelweiss-Tourguides: Nur die Papiere vorlegen, die gefordert sind (alles andere verkompliziert die Angelegenheit) und niemals die Motornummer angeben (zu lang, zu unordentlich, exakte Eingabe deshalb ohnehin unmöglich). Wir kaufen uns für 30$ eine Haftpflichtversicherung für Peru beim einzigen Versicherungsbüro vor Ort, das aus einem Schreibtisch, einer Glühbirne und einem Mitarbeiter besteht. Und bei der Verzollung bzw. Einfuhr nach Peru treffen wir auf Juan, der uns irgendwann selbst an den PC bittet, damit wir unsere email Adressen selbst eingeben. Könnte man sich so etwas in einem deutschen Amt vorstellen?
Der Fahrtag von Loja nach Piura ist lang. Wir starten im Grünen auf über 2000 m, sinken immer tiefer ab und verlassen die Anden in Richtung Pazifik. Parallel dazu entwickelt sich das Klima: Nach kühlem und nebligen Beginn steigen die Temperaturen auf 35 Grad, und wir fahren durch savannenartige Gebiete. Mit erschreckender Armut und ihren entsprechenden Begleiterscheinungen. Kilometerlang werden Felder abgebrannt und Müll säumt die Straßen (kein Bild), das Ganze erinnert stark an das ebenfalls bettelarme Bangladesh. Die sonst so wunderbare Unmittelbarkeit des Motorradfahrens bildet hier ihre Kehrseite aus, denn es gib kein Entkommen vom beißenden Gestank dieser Szenerie..
Zwischendurch ein Schreckmoment. Phils Vorderrad trifft einen Stein, das Motorrad bebt bedenklich, aber stabilisiert sich wieder. Puh. Nicht, dass die Straßen schlecht wären, aber wie schon Gerhard beim Vorbereitungstreffen ankündigte: expect the unexpected. Viele Erdrutsche lassen Geröll auf der Straße zurück, gelegentlich fehlt auch einmal ein komplettes Stück der Fahrbahn und versprengte Maultiere, die zurück zu Ihrer Herde auf der anderen Straßenseite wollen, handeln nicht immer überlegt.
Oliver serviert das Bootbier, und wir spülen damit den Staub der Piura-Stadtdurchfahrt hinunter. Abends beim Chinesen (sic!) dann endlich ein Alleinunterhalter mit Panflöte (Video!), so hatte ich mir Peru vorgestellt. Anders als in unseren Fußgängerzonen möchte er aber keine CD verkaufen, sondern direkt Geld. Davon möge er sich bitte einen Poncho zulegen, so wie seine Kumpel, die nach Deutschland ausgewandert sind.Lue lisää
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- perjantai 19. tammikuuta 2018 klo 17.31
- ☁️ 23 °C
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PeruChiclayo6°46’18” S 79°50’46” W
Warum ist das Kind nicht in der Schule?

"Wahrscheinlich wird unter Reisenden nirgendwo so schamlos übertrieben, beschönigt, erfunden und gelogen wie bei der Schilderung von Großtaten, die man in weiter Ferne unter unüberprüfbaren Bedingungen vollbracht hat." Das schreibt Matthias Politycki in seinem sehr klugen und gut lesbaren Buch "Schrecklich schön und weit und wild: Warum wir reisen und was wir dabei denken". Und natürlich kann man auch mit Bildern schwindeln. Denn zugegebenermaßen: so schön, wie auf den Bildern, war es heute gar nicht. Im Gegenteil: Hier in der Disierto de Sechura im Westen Perus schreit einen die Armut an, und das sichtbare Zeichen dafür ist - wie bereits gestern beschrieben - stinkender Unrat rechts und links der Routa 1N. Wohlgemerkt: Das betrifft die gesamten 200km von Piura nach Chiclayo. Auch fahrerisch vollbringen wir keine Großtaten - es geht immer geradeaus. Allenfalls der starke Wind muss ausgeglichen werden, er erfordert selbst bei kurvenloser Fahrt eine leichte Schräglage und erhöht den Benzinverbrauch von 3,5 auf 5,0 l pro 100km.
Wenn man so ereignislos dahinfährt, hat man viel Zeit zum Grübeln. Wie zweifelhaft ist eigentlich unsere Dieseldiskussion, wenn hier alles in Dreck und Chaos versinkt? Wir befassen uns in D mit den falschen Dingen und vernichten dabei unseren Wohlstand. Und zugleich tun wir wenig, um auf globaler Ebene die Lebensqualität zu verbessern. Denn so, wie sich das hier darstellt, wird das nichts mit einem besseren Leben in Peru. Jedenfalls sieht es hier nicht gerade nach Aufbruch und Entwicklung aus.
Zurück in den Motorradalltag, denn tatsächlich stellt sich mittlerweile so etwas wir Routine ein. Beginnt unsere Fahrt noch mit zumindest ein bisschen Grünzeug, verabschieden sich Baum und Strauch mit zunehmender Fahrtdauer. Wir halten am verlassensten Ort der Welt für einen Trinkstopp (Hauptbild und Bild 2), und dann noch einmal mitten auf der Straße bzw. mitten in der Wüste, um der Trostlosigkeit ein paar skurrile Fotos zu entreißen. In der Nähe von Chiclayo gibt es an der Küste Lunch. Der Fisch ist (hoffentlich) frisch, zumindest können wir beobachten, wie am Strand so einiges aus dem Meer gezogen und direkt vor Ort entschuppt und gesäubert wird. (Mein) Highlight des Tages ist ein äußerst ernsthaftes und geschäftstüchtiges Mädchen, das zu uns an den Tisch kommt und allerlei Spielzeug feilbietet. Unser Tourguide Marc läßt sich alles erklären, und wir kaufen ein paar Kleinigkeiten. Wie alt mag sie sein? Warum ist das Kind nicht in der Schule?Lue lisää

MatkaajaDa geht sie hin, meine naiv schöne Vorstellung von Peru, wenn die frühere Freundin meines Bruders der Lisa „in Peru, in Peru, in den Anden, kommt ne Kuh, kann nicht landen...“ vorgesungen hat 😳

MatkaajaNa, das ruft doch nach einem coolen Schulprojekt in Peru: 1.Hauptfach meditieren, denken und fühlen 2.Hauptfach singen, 3.Hauptfach kaufen und verkaufen (Bert, das wäre dein Part), dann Kulturtechniken... und ganz ohne Ministerium und Lehrplan, und ganz ohne "das darf man nicht"...einfach herrlich.!!
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- Päivä 19
- perjantai 19. tammikuuta 2018 klo 20.58
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PeruChiclayo6°46’18” S 79°50’48” W
Verkehrsteilnehmer in Südamerika

Sozusagen als Bonusfootprint und ohne großen Text, hier noch einige gesammelte Bilder, die zeigen, was sich so alles auf den Straßen Südamerikas tummelt. Aber ich möchte mich nicht mit fremden Federn schmücken, der Dank gilt allein Katrin, die all diese schönen Aufnahmen als Martins Sozia vom Bike aus geschossen hat. Großartig, Katrin!Lue lisää
MatkaajaDas sieht nach Abenteuer und Spaß aus. Bin auch gespannt, wie sich die "Kleine" benimmt. Jedenfalls wünschen Annette und ich Dir "die Reise Deines Lebens".