Chile
Pehuén

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Travelers at this place
    • Day 92

      Heute schwere Hunde OP gehabt

      March 1, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 18 °C

      Canito wurde heute von uns fachmännisch operiert. Als wir schon fleißig am arbeiten sind kommt Fabi plötzlich zu mir gerannt und meint, Canito hat einen Stock im Maul, der sich zwischen den Backenzähnen verklemmt hat. Mit ihrer aufmerksamen Beobachtungsgabe ist ihr aufgefallen, dass sich Canito immer wieder mit der Pfote über die Schnauze streicht, was nicht so typisch für unser kleines Schoßhündchen ist.

      Ein Blick in den Mundraum offenbart den Übeltäter. Kurz vor dem Gaumen hat sich ein kleiner Stock mit ca 5mm Durchmesser in die Backenzähne geklemmt und drückt gegen den oberen Mundraum. Das Zahnfleisch ist bereits schon wund und blutet schon etwas. Unserem kleinen Canito ist das sicher richtig unangenehm und er lässt sich ohne jede Gegenwehr helfen.
      Wir sind über seinen Sinneswandel immer wieder total verwundert. Die ersten Tage, konnte man sich nicht auf 5m an ihn heran nähern und jetzt lässt er sich von uns im Maul herum fummeln. Er legt sich bereitwillig auf den Rücken. Wir beide streicheln ihn und reden beruhigend auf ihn ein, als könnte er uns verstehen. Zögerlich lässt er sich das Maul öffnen und Olli versucht zunächst mit den Fingern am den Stock zu kommen. Doch ist der so verklemmt, dass sich dieser nicht löst. Außerdem besteht auch die Gefahr, dass Canito vor Angst oder aus Reflex zubeißt und ich die Finger zwischen den Zähnen habe. Mit einem anderen Stock als Hebel lässt sich der fest sitzende Zahnstocher schließlich lösen. Auch in diesem Moment, als der Stock im Mund landet, macht Canito keinen Mux und keine Zuckung. Er vertraut uns total.
      Wir werden es wirklich schwer haben, ihn hier lassen zu müssen. Er ist uns so ans Herz gewachsen, der Kleine. Solch ein toller Charakter und eine solch tolle Wesensentwicklung. Mittlerweile verteidigt er vollkommen selbstbewusst das Grundstück gegen Eindringlinge. Auch wenn es mal 2 größere Hunde sind, die da in der Nähe des Grundstückes herunstreunern, schlägt er in die Flucht. Wirklich Wahnsinn. Auch wie er immer wieder versucht mit dem Kätzchen Tammy zu spielen. Er beobachtet jede kleine Geste von ihr und versucht auf sich aufmerksam zu machen, doch ist sie eine kleine Diva und lässt den Kleinen regelrecht links liegen.

      Heute war ein komisches Ereignis. Ein Arbeiter kam vorbei und hat die Türen ausgemessen. Ihn hat Canito angeknurrt und ist wie wild auf ihn los gerannt. Dieser hat sich gleich etwas geschnappt, was er nach Canito geworfen hat. Also irgendetwas stimmt da nicht. Die beiden kennen sich...

      Wir machen uns echt Gedanken um ihn, was wird, wenn wir nicht mehr da sind. Keiner kümmert sich um ihn. Keiner spielt mit ihm....er wird wieder streunern gehen müssen und es hier nicht mehr so schön haben, wie es jetzt für ihn ist.

      Ansonsten lief der Tag so lala. Anfangs richtig gut, da heute endlich die Kettensäge repariert war. Leider nur für kurze Zeit, da sie dann wieder nicht angesprungen ist und nach mehreren Versuchen sie zu starten ist dann die Schnur abgerissen. Mit so Lapalien hat man hier ständig zu kämpfen. Schraubendreher, die abgenutzt sind, kaputtes Werkzeug so weit das Auge reicht, keine Grundausstattung wie Schrauben und Nägel. Alles muss man sich zusammen suchen und schauen, dass einem Canito oder die anderen Arbeiter nicht noch etwas weg schleppen. Nicht einfach unter solchen Bedingungen zu arbeiten.

      Aber wir dürfen uns nicht beklagen. Fernando umsorgt uns ganztägig und sogar am Wochenende mit Essen, was so eigentlich nicht vereinbart war. Eigentlich nur eine Mahlzeit und das Bett, während der Arbeitstage, aber bisher läuft es einfach so und wir beschweren uns auch nicht.

      Aber wie gesagt, es ist dennoch etwas voran gegangen...die Vorbereitungen für die Outdoordusche laufen, zumindest so lange die Kettensäge funktioniert hat.
      Die Inneneinrichtung, die automatische Türschliessung und andere Kleinigkeiten wurden noch am Kompostklo erledigt. Ein Bidet wurde noch bepflanzt, ein Geländer am Baumhaus angebracht und Fabi kommt immer weiter vorwärts mit ihrer Pflanzspirale.

      Nico kam am Abend auch noch kurz vorbei und unterhält uns ein bisschen. Er erzählt über die chilenischen Arbeiter und wie sich das Land so entwickelt. Nico ist ausserdem sehr wissbegierig und ihn interessiert es, wie es bei uns daheim läuft.
      Er stellt fest, dass hier der Kapitalismus immer mehr Einzug hält und der Sozialismus von den Politikern versucht wird zu verdrängen. Hier ticken dir Uhren noch etwas anders. Vor ungefähr 30 Jahren, war man an gleicher Stelle in der DDR.

      Er weiß wirklich viel und ist ein sehr besonderer Mensch mit einer besonderen Ausstrahlung. Olli bereut es sehr ihn nicht verstehen zu können, da man sich sicher sehr gut über Politik, Leben und so manche handwerkliche Dinge unterhalten könnte. Er ist ein beeindruckender alter Mann.
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    • Day 95

      Richtfest und Berichtveröffentlichung

      March 4, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 29 °C

      Heute ist der Tag des grossen Festes. Das Haus von Any steht nun und die Arbeiter haben die Flagge für das Richtfest gehisst. Die Familie und alle Mitwirkenden inklusive uns sind zum Fest geladen.

      Es gibt frische Salate und jede Menge Fleisch. Das ist hier der Brauch. Wenn das Haus errichtet ist, wird aufgetischt. Das Wetter ist auch auf unserer Seite und das Feuer lodert in der Tonne. Die Konstruktion ist übrigens garnicht so übel und ganz leicht zusammen geschweißt. Da braucht es nicht viel dazu. Zwei Fässer ineinander schweißen, ein paar Luftlöcher für den Durchzug und schon ist der Outdoorofen fertig.

      Auch wir können uns hier noch einiges abschauen. ;)

      Das Essen ist wirklich lecker und wir sind nach kurzer Zeit satt bis oben hin. Canito hat auch sichtlich Freude an den Resten, die übrig bleiben. Er fährt total auf Knochen und sonstige knorpelige Überbleibsel ab, die wir Menschen nicht so gern mögen. Super Resteverwertung. :)

      Nach dem Speisen hat Fabi noch Gelegenheit ihre Kräuterspirale vorzustellen und die Funktion zu erklären. Sie hat ihr erstes Permakultur Projekt heute erfolgreich abgeschlossen und die ersten Kräuter gepflanzt.
      Wir sind beide sehr stolz auf uns, dass wir hier unsere ersten eigenen Erfahrungen mit Planung und Umsetzung von Projekten sammeln konnten. Nun hoffen wir, dass die Sachen auch weiterhin geschätzt und gepflegt werden. Vielleicht bekommen wir ja irgendwann ein paar Bilder von Fernando, wo wir die wuchernden Pflanzen bestaunen können :)

      Anschließend gönnen wir uns einen faulen Abend und machen nur noch Kleinigkeiten, wie aufräumen und die frisch gepflanzten Beete abgießen.

      Heute haben wir auch ein paar Nachrichten aus Ollis Heimat erhalten und haben so erfahren, dass der Artikel, den er heimlich geschrieben hat, nun veröffentlicht wurde.
      Die Idee dahinter war, auch die Menschen zu erreichen, die kein Internet haben. Einige von Ollis Familie haben leider keinen Zugang zum Blog und darum dachten wir uns dass ein Artikel in der Zeitung eine schöne Überraschung wäre.

      Diese scheint gelungen zu sein :)

      Der Redakteur der LVZ war von der Idee gleich angetan und hat ein paar Fragen geschickt. Diese uns Olli dann per Mail beantwortet und schließlich hat er den Artikel dann ausformuliert.

      http://m.lvz.de/Region/Borna/Ex-Bornaer-erkunde…

      Das Baño Seco ist nun auch fertig und wurde an seinen neuen Bestimmungsort gestellt. Jetzt wird noch der Urinabscheider eingebaut und dann kanns am das Geschäfte machen gehen.
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    • Day 96

      Ein Sonntag auf dem Lande

      March 5, 2017 in Chile ⋅ ☁️ 26 °C

      Was für ein Sonntag. Der Start in den Tag ist mehr als gemütlich. Frühstück am Bett und erst gegen Mittag dann mal aus dem Bett bemühen. Wie entspannt. Es wartet ja auch nichts auf uns, bis auf Canito und Tammy, die kleine Diva. Alle wollen immer kuscheln und können es kaum erwarten, bis wir dann endlich erscheinen.

      Wir machen uns auch gleich in die Sonne und üben weitere Acroyogafiguren. Canito hat schon sehnsüchtig auf uns gewartet und weicht uns kaum noch von der Seite. Wir werden schon etwas besser und trauen uns nun auch schon etwas mehr zu. Immer ein kleines Stückchen weiter. Es macht immer wieder grossen Spass und ist auch unheimlich anstrengend. Die Beinmuskulatur von Olli und Fabis Rücken fühlen sich danach immer an wir Pudding.

      Nach dem Acroyoga wollen wir heute auch noch ein bisschen was arbeiten. Das Dach an der Werkstatt ist noch nicht ganz fertig und soll noch mit Blechdosen gedeckt werden. Diese sind ein Ersatz für Dachschindeln, die man sich somit sparen kann. Der Anfang ist mit 3 Reihen gemacht und dann kommt auch schon der für heute Nachmittag angekündigte Besuch. Fernando hat einen Imkerfreund zu sich eingeladen, um einmal die Bienenwaben zu überprüfen. Nach letzter Prüfung war die Ausbeute an Honig nicht so zufrieden stellend und sie haben vor der Ursache auf den Grund zu gehen.

      Wir schauen der Arbeit vom Imker gespannt aus sicherer Entfernung zu. Die ersten Waben sind leer und es ist kein Honig zu finden. Jedoch gibt es noch ein paar Weitere und die Hoffnung ist noch nicht gestorben. In einem der nächsten Kästen sind es dann gleich 5kg Honig. Wow. Das hat Fernando nicht erwartet. Nun hat er seinen ersten eigenen Honig, denke dann bei Gelegenheit auch "ernten" kann.

      Während wir zuschauen, kündigt sich in der Ferne weiterer Besuch an. Es ist Nico mit seinem Pferd Morena. Er hat uns versprochen, dass wir noch eine Runde reiten dürfen, solang wir da sind. So wird unser lang ersehnter Wunsch nun doch noch wahr. Endlich einmal auf einem Pferd durch die Steppe reiten.

      Morena ist gut eingeritten und reagiert auf feinste Zügelbewegungen. Jedes Kommando wird befolgt und es ist sehr entspannt auf ihr durch die Wiesen zu reiten. Wir drehen lediglich ein paar Runden über Fernandos Land, da es für Olli auch das erste Mal ist und wir sowieso für 2 Leute nur ein Pferd haben.

      Wir sind von unserem Sonntagsprogramm richtig begeistert und die Arbeit kann heute mal liegen bleiben. Der Tag heute ist wirklich entspannt und wir freuen uns mit den ganzen Tieren hier zusammen sein zu können.

      Die Woche haben wir uns vorgenommen Lebu zu verlassen. Mittwoch werden wir wohl gen Concepcion abreisen und dann weiter nach Los Angeles fahren. Dort möchten wir noch eine letzte Trekkingtour in den Bergen Patagoniens unternehmen, um unsere Patagonientour gebührend abzuschließen.

      Unser Ziel ist eine 3 Tagestour um einen Vulkan herum. Sie ist landschaftlich sehr schön und ist vom Schwierigkeitsgrad nicht so sehr anspruchsvoll. Die Pläne schmieden wir die Tage etwas genauer, aber es gibt schon mal eine Vorstellung.
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    • Day 97

      Montag ungleich Schontag

      March 6, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 20 °C

      Heute ist wieder Arbeitstag für uns und die Woche startet etwas mühselig. Das richtige Werkzeug fehlt, um die Outdoordusche zu bauen. Damit fällt das Projekt leider flach, auch wenn Olli das noch gern umgesetzt hätte.
      Es bleibt also wieder etwas Zeit für ein paar andere Sachen die wir noch erledigen wollten. Canito bekommt nun auch sein eigenes kleines Zuhause, in dem er sich hoffentlich wohl fühlen wird. Dafür wird an Canito persönlich Maß genommen ;) Kein Problem, er lässt alles mit sich machen.

      Ausserdem wird das Dach der Werkstatt weiter gedeckt und kleine andere Handgriffe erledigt. So langsam bereiten wir uns auf die Abreise vor und es ist besser, lieber nichts neues mehr aufzureißen. Es ist immer wieder das Gleiche, wenn man denkt noch eine kleine Aufgabe anzufangen, mausert die sich plötzlich zu etwas Größerem, was man vorher nicht absehen konnte, oder es kommt etwas anderes dazwischen und man kann nicht an der Aufgabe dran bleiben.

      Die Hundehütte ist noch ein kleines Projekt von uns beiden, was wir unbedingt noch fertig stellen wollen, bevor wir abreisen. Die Hütte wird ausschließlich aus Resten zusammengeschustert und ist letztlich doch noch ganz nett geworden.

      Das Dach der Werkstatt ist nun auch fertig gedeckt und wir lassen das Werkzeug für heute liegen. Fabi hat noch die verantwortungsvolle Aufgabe Canito mit zum Tierarzt zu begleiten. Das ist für Canito gleich wieder eine grosse Überraschung am Abend. Das erste Mal Auto fahren und ausserdem das erste Mal zum Arzt.

      Da der kleine Kerl an der Leine noch streikt wird er von Fabi auf dem Arm ins Auto getragen. Die Hinfahrt hat er sichtlich zu kämpfen und legt sich neben Fabi auf dem Rücksitz mit Kopf auf Fabis Bein gepresst. Auch über die Straße und zum Tierarzt rein muss er wieder getragen werden. Dort ist er jedoch beim Warten ganz brav an Fabis Seite und genauso verhält er sich auf dem Untersuchungstisch beim Arzt. Dieser ist sehr einfühlsam und total überrascht wie "traumatisiert" Canito alles über sich ergehen lässt. Er ist soweit gesund, wiegt 10kg und ist zwischen 1,5 und 2 Jahren alt. Er bekommt noch seine erste Impfung und dann können wir auch wieder zurück ins Auto...natürlich wieder auf dem Arm von Fabi. Die Rückfahrt ist Canito ganz aufgeweckt und sitzt in der Mitte vom Rücksitz und schaut abwechselnd nach vorne zu Fernando oder an Fabi vorbei aus dem Fenster. Aus dem Auto springt er dann freudig als wir das Domo erreichen. Eine Scheibe Schinken hat ihm über die Tortur hinweggeholfen die Fabi noch vor der Abfahrt eingepackt hatte. Wir sind natürlich sehr stolz wie Canito das gemeistert hat.
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    • Day 99

      Canitos Home ist bezugsfertig ;)

      March 8, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 19 °C

      Eigentlich hatten wir uns vorgenommen heute abzureisen, jedoch sind wir für uns noch nicht ganz fertig, um einfach so die Sachen zu packen. Ein paar Kleinigkeiten sind noch fertig zu stellen und das Kompostklo ist bisher auch nur ein schönes Gehäuse. Diese offenen Dinge schließen wir noch ab und dann geht es für uns erst einmal weiter. Weiter in Richtung Santiago de Chile.

      Es bewegen uns verschiedenste Gedanken. Es gibt hier so viel, was man tun kann, so viel was wir umsetzen können. So viele kreative kleine Projekte und auch so viele Erlebnisse, die wir als sehr postive Erinnerungen mitnehmen werden.
      Wir überlegen hin und her, was wir mit Canito machen. Er ist uns so sehr ans Herz gewachsen, dass es uns schwer fällt, ihn hier zu lassen. Er ist zu einem Teil unseres Alltags geworden und ist morgens der Erste, der uns schon aufgeregt vor der Tür empfängt und am Abend der letzte den wir eine gute Nacht wünschen, bevor wir in den Domo gehen. Er ist mittlerweile ein ganz anderer Charakter geworden. Vollkommen selbstbewusst verteidigt er sein Revier, spielt mit uns "Fange" und ist mittlerweile auch völlig aufgeschlossen gegenüber neuen Menschen und anderen Vierbeinern. Er verkriecht sich nun nicht mehr ängstlich unter dem Domo oder kommt mit eingezogener Rute auf einen zugekrabbelt. Er hat eine Ausstrahlung, die uns beide jedes mal umhaut. Es fällt uns schwer ihn zurück zu lassen, den kleinen Racker.

      Auch ansonsten bewegen wir uns zwischen abfahren und bleiben, oder noch einmal zurück kommen und da weiter machen, wo wir aufgehört haben?

      Hier wäre ein riesiges Potential, was wir nutzen könnten, um Permakulturprojekte umzusetzen, Erlebnispädagogik zu praktizieren und hier etwas Schwung aufs Land zu bringen.

      Gestern Abend waren Vallery und Esteban nochmals da und wir haben noch einmal etwas ausführlicher Zeit gehabt, über Reise und unsere Erlebnisse zu sprechen. Sie sind beide in unserem Alter und würden so gern reisen gehen, finden aber nicht den Punkt an dem sie sagen können, ich möchte jetzt nichts anderes machen als Reisen gehen. Beide sind mit ihrer Arbeit so beschäftigt und auch irgendwo abgesichert, dass sie sich nicht trauen, den Schritt zu wagen, zu kündigen. Esteban ist in ähnlicher Situation, wie ich vor meiner Kündigung und ihn verlässt mehr und mehr die Lust.

      Mit unseren Erfahrungen haben wir den beiden etwas Mut zusprechen können und sie haben unseren Erzählungen sehr gespannt zugehört. Es ist schön, wenn man Menschen so postive Erlebnisse mit auf den Weg geben kann. Was sie dann draus machen, ist ihre Sache.

      Heute wurde nun endlich das Kompostklo auch mitsamt Hardware, also Urinabscheider und Feststoffauffangwanne ausgestattet und ist nun für den Einsatz bereit. Die kleinen liegen gebliebenen Reparaturen sind auch erledigt UND Canitos Hundehütte ist heute auch bezugsfertig geworden. Wir haben sie noch mit ein paar Napfhaltern ausgestattet und Fabi hat ihm gestern noch ein eigenes Namensschild mit Hilfe der Sonne und einer Lupe kreiert. Und auch dem Dach der Hundehütte hat sich Fabi noch gewidmet um Canito besser vor eindringendem Regen zu schützen. Somit hat er noch eine ganz persönliche Erinnerung an uns, wenn wir erstmal weg sind.

      Seinen Schlafbereich haben wir mit Stroh ausgestattet, da wir immer wieder beobachtet haben, wie gern er sich im Heu gewälzt hat, wenn es trocken war.

      Er hat sein kleines Häuschen auch sofort angenommen. Any und Fernando haben ihn schon in seiner Hütte gesehen. Hoffen wir dass er sich wohl behütet darin fühlt und er seine eigenen vier Wände genießen kann.

      Fernando sagt immer wieder scherzhaft, dass er die Hütte als Hasenstall nehmen will, wenn wir weg sind. Den Spaß können wir leider nicht so recht verstehen. Wenn es so sein sollte müssen wir Canito wohl doch irgendwann noch holen.

      Ein weiteres Highlight war die Pflanzung eines Avocadobaumes. Olli hat damit nun seine ersten beiden Pflichten eines jeden Mannes, ein Haus bauen-mittlerweile sind es 2, eine Hundehütte und ein Klohäuschen- und einen Baum pflanzen, erfüllt.

      Der Baum wurde an den Platz gepflanzt, an dem wir die Erde für Fabis Kräuterspirale entnommen haben. Damit da kein Loch unnütz wieder zugeschüttet wird, haben wir gestern noch einen Baum bei Anys Eltern geholt.

      Der Tag verging heute recht schnell und wir haben einiges geschafft. Fabi hat den Haushalt noch auf Hochglanz poliert und ein ganz leckeres Abendessen mit Reis, Linsen, Möhren, Tomaten und Nektarinen gekocht. Das war wieder ein Schmaus.

      Ihre Kräuterspirale ist um eine Pflanze, nämlich Sellerie, reicher geworden. Wir hoffen, dass die Projekte weiterhin gepflegt und in Schuss gehalten werden. So richtig überzeugt sind wir von dem Lebenswandel leider noch nicht.
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    • Day 100

      vorletzter Tag für uns...

      March 9, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 28 °C

      ...und alle anderen. Auch Canito scheint zu spüren, was los ist und kann heute garnicht genug von uns bekommen.

      Der Tag ist dennoch gut gefüllt mit allerlei Aufgaben. Fabi backt noch einen Pfannenkuchen und unsere Abschiedsgeschenke wollen auch noch fertig gestellt werden. Nach dem Kampf mit dem Drucker geht's an die Details. Olli bastelt noch einen Bilderrahmen und Fabi gestaltet das Volunteerbuch, in dem wir noch ein paar persönliche Grüsse und unsere Projekte eintragen. Ansonsten nutzen wir die Zeit um unsere Unordnung aufzuräumen und hier und da noch etwas Zeit mit Canito zu verbringen. Er merkt nun langsam dass es ans Eingemachte geht. Als wir ihn heute Gute Nacht gesagt haben, hat er sogar kurz gewinselt, was er sonst nie macht. Alle haben bemerkt wie sehr uns der kleine Racker am Herzen liegt und wir hoffen, dass auch alle anderen Obacht geben und auf ihn aufpassen.

      Olli sägt noch ein paar Stöcke zurecht, die Fabi für die Beschriftung unserer gepflanzten Kräuter und Bäumchen nutzt.
      Im Anschluß packen wir die Geschenke noch in Zeitungspapier ein und machen uns auf zu Nico und Ilda. Wir haben für die beiden ein ganz besonderes persönliches Geschenk.

      Als Nico mit seinen Ochsen da war, haben wir ein Bild geschossen, was wir ausgedruckt haben und Olli hat dazu heute noch einen Rahmen gebaut. Die beiden freuen sich sehr über unseren Besuch und finden es sehr schade dass wir nun schon gehen. Die beiden sind sehr herzliche Menschen und sie sind vor allem aufrichtig und ehrlich. Man merkt ihnen förmlich ihre Freude an.

      Als wir unser kleines Geschenk überreichen und sie das Bild ausgepackt haben, können sie ihr Glück kaum fassen. Nico hat sichtlich mit den Tränen zu kämpfen und Ilda ist auch völlig hin und weg vor Freude. Es ist ein wundervoller Moment, zu sehen wie die beiden sich über ein Bild eingepackt in Zeitungspapier freuen können. Wir erfreuen uns mit ihnen und schwatzen noch ein bisschen mit den beiden über unsere weiteren Pläne und unsere Projekte, die wir in den letzten Wochen so umgesetzt haben.
      Als wir dann aufbrechen, ergreift Nico nochmals das Wort und gibt uns zu verstehen, dass wir in der Zeit, in der wir da waren sehr gute Freunde für ihn geworden sind und wir jeder Zeit bei den beiden wieder ei kehren dürfen, wenn wir hier in der Gegend sind. Er ist sehr gerührt und freut sich sehr über das Bild und die Mühe die wir uns gemacht haben.

      Beide wünschen uns zum Abschied eine gute Weiterreise und wir liegen uns noch einmal fest in den Armen. Adios Amigos heisst's zum Abschied. Auch uns sind die beiden sehr ans Herz gewachsen und auch Olli hat einen kleinen Kloß im Hals, als wir das Land verlassen.

      Es ist schon komisch, sich so endgültig zu verabschieden. Man lässt so viel da und nimmt gleichzeitig so viel mit. Für alle waren es ein paar bewegende, wundervolle Tage. Es ist viel passiert und wir haben viel bewegt und bewegen dürfen.

      Auch für Any und Fernando haben wir noch eine Überraschung im Petto. Die Stimmung ist allerdings etwas im Keller, seitdem Amanda heute auf Tauchgang war. Einen kleinen Moment der Unachtsamkeit und sie hing kopfüber im neu angelegten Teich an der Kräuterspirale. Fabi hat sie vollkommen geistesgegenwärtig aus dem Wasser gezogen und Fernando hat sie wohl noch geistesgegenwärtiger entgegen genommen und gleich zum umziehen in den Domo getragen. Olli war zu dem Zeitpunkt auf der anderen Seite des Hauses beschäftigt und hat nichts mitbekommen.

      Nun ja, klar ist es schlimm was passiert ist, aber es kann passieren und es waren ja auch Erwachsene um Umfeld, so dass jeder Zeit jemand helfen konnte. Amanda wird hoffentlich auch daraus lernen und nicht mehr kopfüber ins Wasser fallen. Am Meisten hat wohl Fernando gelitten. Er ist sichtlich mitgenommen, seit dem Vorfall.

      Fabis Kuchen hebt schonmal die Stimmung und nach dem Abendessen können wir über das Geschehen nochmals reden. Damit ist die Sache dann auch vom Tisch und die Lage entspannt sich etwas. Zumindest kehren wir in die alltägliche Unruhe zurück, die vorherrscht, wenn alle zugegen sind. Amanda kriecht und stolpert auf dem Boden herum und verteilt ihr Spielzeug, zwischendrin saust die Katze umher und greift das Spielzeug ab und Fernando und Any rennen Amanda im Wechsel hinterher, um sie nicht aus den Augen zu lassen 😄 So ist es abends immer bei uns :)

      Wir mögen es da eher harmonisch und gemütlich und warten noch auf den richtigen Moment, unser Geschenk zu überreichen. Als dann alle zusammen gefunden haben kommen wir dann auch dazu uns für die tolle Zeit, die wir hier hatten und die Möglichkeiten, die uns hier geboten wurden, zu bedanken. Es war für uns eine sehr eindrückliche Zeit mit wundervollen Herausforderungen, Aufgaben und auch jeder Menge toller Erlebnisse mit den anderen Arbeitern, Nico und Ilda und na klar unserem Canito. Auch die geselligen Abende mit Esteban und Vallery haben wir genossen und hatten hier eine rundherum schöne Zeit, in der wir uns austoben und auch in einem grossen Maße selbst organisieren konnten.

      Für uns als starkes Duo kein Problem ;)

      Über unser kleines Büchlein freuen sich die beiden auch sehr. Wir hoffen, dass sie es gut behandeln und auch, wie gedacht, an die anderen Volunteere weiter geben, um es mit Erlebnissen und Erfahrungen zu füllen. Manchmal prasselt einfach viel auf die beiden ein und man hat ein bisschen das Gefühl, dass sie manche Dinge nicht so wertschätzen können oder sie gewisse Moment übersehen, weil sie mit sich selbst, dem Handy, der Katze oder Amanda beschäftigt sind. Das lässt die Freude etwas trüben, aber wir haben dennoch die Hoffnung, dass das Buch einen besonderen Platz bekommen wird, wie es uns versprochen wurde.
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    You might also know this place by the following names:

    Pehuén, Pehuen

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