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- 1 Mar 2017 22:14
- ☀️ 18 °C
- Yükseklik: 215 m
- ŞiliRegión del BiobíoLebuPehuén37°39’1” S 73°34’43” W
Heute schwere Hunde OP gehabt
1 Mart 2017, Şili ⋅ ☀️ 18 °C
Canito wurde heute von uns fachmännisch operiert. Als wir schon fleißig am arbeiten sind kommt Fabi plötzlich zu mir gerannt und meint, Canito hat einen Stock im Maul, der sich zwischen den Backenzähnen verklemmt hat. Mit ihrer aufmerksamen Beobachtungsgabe ist ihr aufgefallen, dass sich Canito immer wieder mit der Pfote über die Schnauze streicht, was nicht so typisch für unser kleines Schoßhündchen ist.
Ein Blick in den Mundraum offenbart den Übeltäter. Kurz vor dem Gaumen hat sich ein kleiner Stock mit ca 5mm Durchmesser in die Backenzähne geklemmt und drückt gegen den oberen Mundraum. Das Zahnfleisch ist bereits schon wund und blutet schon etwas. Unserem kleinen Canito ist das sicher richtig unangenehm und er lässt sich ohne jede Gegenwehr helfen.
Wir sind über seinen Sinneswandel immer wieder total verwundert. Die ersten Tage, konnte man sich nicht auf 5m an ihn heran nähern und jetzt lässt er sich von uns im Maul herum fummeln. Er legt sich bereitwillig auf den Rücken. Wir beide streicheln ihn und reden beruhigend auf ihn ein, als könnte er uns verstehen. Zögerlich lässt er sich das Maul öffnen und Olli versucht zunächst mit den Fingern am den Stock zu kommen. Doch ist der so verklemmt, dass sich dieser nicht löst. Außerdem besteht auch die Gefahr, dass Canito vor Angst oder aus Reflex zubeißt und ich die Finger zwischen den Zähnen habe. Mit einem anderen Stock als Hebel lässt sich der fest sitzende Zahnstocher schließlich lösen. Auch in diesem Moment, als der Stock im Mund landet, macht Canito keinen Mux und keine Zuckung. Er vertraut uns total.
Wir werden es wirklich schwer haben, ihn hier lassen zu müssen. Er ist uns so ans Herz gewachsen, der Kleine. Solch ein toller Charakter und eine solch tolle Wesensentwicklung. Mittlerweile verteidigt er vollkommen selbstbewusst das Grundstück gegen Eindringlinge. Auch wenn es mal 2 größere Hunde sind, die da in der Nähe des Grundstückes herunstreunern, schlägt er in die Flucht. Wirklich Wahnsinn. Auch wie er immer wieder versucht mit dem Kätzchen Tammy zu spielen. Er beobachtet jede kleine Geste von ihr und versucht auf sich aufmerksam zu machen, doch ist sie eine kleine Diva und lässt den Kleinen regelrecht links liegen.
Heute war ein komisches Ereignis. Ein Arbeiter kam vorbei und hat die Türen ausgemessen. Ihn hat Canito angeknurrt und ist wie wild auf ihn los gerannt. Dieser hat sich gleich etwas geschnappt, was er nach Canito geworfen hat. Also irgendetwas stimmt da nicht. Die beiden kennen sich...
Wir machen uns echt Gedanken um ihn, was wird, wenn wir nicht mehr da sind. Keiner kümmert sich um ihn. Keiner spielt mit ihm....er wird wieder streunern gehen müssen und es hier nicht mehr so schön haben, wie es jetzt für ihn ist.
Ansonsten lief der Tag so lala. Anfangs richtig gut, da heute endlich die Kettensäge repariert war. Leider nur für kurze Zeit, da sie dann wieder nicht angesprungen ist und nach mehreren Versuchen sie zu starten ist dann die Schnur abgerissen. Mit so Lapalien hat man hier ständig zu kämpfen. Schraubendreher, die abgenutzt sind, kaputtes Werkzeug so weit das Auge reicht, keine Grundausstattung wie Schrauben und Nägel. Alles muss man sich zusammen suchen und schauen, dass einem Canito oder die anderen Arbeiter nicht noch etwas weg schleppen. Nicht einfach unter solchen Bedingungen zu arbeiten.
Aber wir dürfen uns nicht beklagen. Fernando umsorgt uns ganztägig und sogar am Wochenende mit Essen, was so eigentlich nicht vereinbart war. Eigentlich nur eine Mahlzeit und das Bett, während der Arbeitstage, aber bisher läuft es einfach so und wir beschweren uns auch nicht.
Aber wie gesagt, es ist dennoch etwas voran gegangen...die Vorbereitungen für die Outdoordusche laufen, zumindest so lange die Kettensäge funktioniert hat.
Die Inneneinrichtung, die automatische Türschliessung und andere Kleinigkeiten wurden noch am Kompostklo erledigt. Ein Bidet wurde noch bepflanzt, ein Geländer am Baumhaus angebracht und Fabi kommt immer weiter vorwärts mit ihrer Pflanzspirale.
Nico kam am Abend auch noch kurz vorbei und unterhält uns ein bisschen. Er erzählt über die chilenischen Arbeiter und wie sich das Land so entwickelt. Nico ist ausserdem sehr wissbegierig und ihn interessiert es, wie es bei uns daheim läuft.
Er stellt fest, dass hier der Kapitalismus immer mehr Einzug hält und der Sozialismus von den Politikern versucht wird zu verdrängen. Hier ticken dir Uhren noch etwas anders. Vor ungefähr 30 Jahren, war man an gleicher Stelle in der DDR.
Er weiß wirklich viel und ist ein sehr besonderer Mensch mit einer besonderen Ausstrahlung. Olli bereut es sehr ihn nicht verstehen zu können, da man sich sicher sehr gut über Politik, Leben und so manche handwerkliche Dinge unterhalten könnte. Er ist ein beeindruckender alter Mann.Okumaya devam et