Feuer und Eis

May 2022
Ganz hoch im Norden, stand auch auf unserer Liste. Nun endlich sind wir im Land aus Feuer und Eis. Read more
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    11. Tag Vestmannaeyjar und Elephant Rock

    May 21, 2022 in Iceland ⋅ ☀️ 15 °C

    Das wir von einem Hahn geweckt werden okay, aber gleich von Vieren. Nun ja wir sind hier eben auf dem Land. Kaffee und eine Zigarette und dazu ........ na.........Sonnenschein. Man soll es nicht glauben. Danke Odin, das du uns heute Sonnenschein schickst und wir verraten schon so viel, es bleibt so schön bis wir wieder auf Island sind.
    Das Frühstück im Hostel ist wie erwartet. Unsere Gastgeberin, wir sehen sie zum ersten Mal, gibt sich Mühe. Aber was soll ein Toaster gegen ca 13 Leute ausrichten, welche alle zur selben Zeit frühstücken wollen? Wir werden satt, das ja. Aber irgendwie das drumherum passt nicht. Sorry, nein danke.
    Wir wollen heute noch nach Reykholt. Aber zuerst geht es nach Landeyjahöfn zum Hafen. Wir wollen übersetzen nach Hemaey, die Hauptinsel der Westmännerinseln (Vestmannaeyjar). Die Tickets hatten wir schon vorher besorgt. Das geht online über den Betreiber Herolfur oder über Valitor. Wir hatten über letzteren unsere Tickets erstanden. Das Auto haben wir am Hafen stehen gelassen. Die Überfahrt kostet pro Person 2000 ISK und das Auto würde 3000 ISK kosten. Die Überfahrt dauert knapp 40 Minuten. In Heimaey haben wir eine RibSafari gebucht und die können wir jedem nur empfehlen. Und wenn dann nehmt die 2 Stunden Tour. Es wird sich lohnen, versprochen. Wir hatten die 1 Stunden Tour, da Sonne doch ein wenig Bammel vorher hatte. Vorher geht es in den Wärmeanzug und in die Schwimmweste. Puh, in den Anzügen ist es warm und man kommt sich wie ein Astronaut vor. Die Safety Rules folgen und schon sitzen wir wie in einer Achterbahn im Speed-Schlauchboot. Helge heißt unser Guide und er, sowie alle anderen von RibSafari, sind super freundlich. Es geht raus aus dem Hafen und dann dreht unser Steuermann auf. Rasant geht es über die Wellen und damit sich jeder gleich dran gewöhnt, werden scharfe Kurven gezogen. Links, rechts, links und die meisten Gäste schreien wie in der Achterbahn, da sich das Boot doch sehr stark in den Kurven zur Seite neigt. Nach drei Kurven in voller Fahrt haben sich alle daran gewöhnt und finden es jetzt nur noch toll. Auch Sonne. Es werden unterschiedliche Stopps gemacht, bei denen Helge immer etwas zu berichten hat. Ob es die Kanonenkugel der Türken ist, welche immer noch im Felsen steckt, oder die Höhle in der sich ein Orka immer wieder zurückgezogen hat und dort seine letzten Jahre bis zum Tod verbracht hat, oder auch das an manchen Felsen jeder was anderes sieht, wie zum Beispiel die Busen von Dolly Parton. Es macht Spaß Helge zuzuhören auch wenn wir nicht immer alles verstehen oder falsch verstehen. Auf den Speedetappen dröhnt unaufdringlich immer laute Musik und zu jedem Stopp ist sie immer passend. Saubere Leistung und Punktlandung. Unser Highlight war der Elephant Rock, denn deswegen sind wir erst auf die Idee gekommen. Es sieht einfach fantastisch aus und man sieht ihn auch nur vom Boot aus. Die eine Stunde vergeht viel zu schnell und wenn man Sonne fragen würde, hätte sie sicher gern die 2 Stunden Tour gemacht.
    Wir haben noch ein wenig Zeit bis unsere Fähre zurück geht und schlendern ein wenig mit einem dicken Eis durch Heimaey. Die Stadt hat nicht wirklich viel zu bieten, was sie auch nicht muss, denn die meisten die nach Hemaey kommen, wollen wandern und Vögel beobachten. Hier gibt es einen Puffinfelsen, also ein Felsen in dem jedes Jahr viele Papageientaucherpaare ihre Jungen gross ziehen. Leider haben wir keinen Stopp mit dem Boot dort gemacht und zum wandern reichte die Zeit nicht mehr. Wer also Hemaey und die Puffins besuchen will der sollte sich wirklich einen ganzen Tag nehmen und dann gleich mit der ersten Fähre hin und der letzten wieder zurück.
    Wir verabschieden uns von Hemaey.
    Wieder auf der großen Insel, wollen wir noch am grossen Seljalandsfoss vorbei. Nach einer kurzen Fahrt sind wir da. Menschen über Menschen und es bewahrheitet sich wieder mal. Die bekannten Sehenswürdigkeiten sollte man entweder früh oder abends besuchen. Das Auto kann man oder anders gesagt muss man auf dem Parkplatz abstellen und dann ist man sofort 700 ISK los. Den Wasserfall sieht man schon von der Straße aus. Alle Besucher drängen sich davor, wollen Bilder machen und auch um den Wasserfall laufen und dort wieder Fotos machen. Manchmal schon etwas nervig. Man ist schnell um den Wasserfall gelaufen und ganz ehrlich, er ist schon imposant aber nicht spektakulär oder gewaltig, da haben wir hier auf Island schon bessere gesehen, unserer Meinung nach. Uns hätte es gereicht ihn auch von der Strasse zu sehen. Der Skagafoss rechts daneben sieht schon etwas besser aus. Links neben dem Seljalandsfoss kommt der Gljufrabui. Und diesen sollte man auf keinem Fall verpassen. Lang schon kein Geheimtipp mehr, aber er ist es mehr wert als seine beiden Nachbarn. Von weitem sieht man ein klein wenig aber das volle Ausmaß sieht man erst wenn man durch den schluchtartigen Zugang auf Steinen durch das Wasser balanciert. Aber dann steht man mitten in der Höhle mit einer Öffnung in der Decke durch welche der Gljufrabui hinabstürzt. Die Wände sind mit Moos bedeckt und die Luft ist mit der Gischt des Wasserfalls geschwängert. Ja man wird bei diesen Wasserfällen nass. Also festes Schuhwerk, es geht über Stock und Stein und Regenkleidung dazu. Alternativ dazu macht es auch wasserabweisende Funktionskleidung. Auf diese schwören wir seit unserem Irlandtrip.
    Beseelt vom Gljufrabui treten wir unseren Rückweg an.
    Die angeschwemmten Touris aus ihrem Tagestouribussen, rennen dich fast über den Haufen, da sie ja nur wenig Zeit haben bis der Bus wieder Abfahrt. Mit oder ohne sie, einfach fürchterlich.
    Wir haben heute alle unsere Haken machen können außer den unseres Zielortes nicht, das Blue Hotel Fagrilundur in Reykholt.
    Ein wirklich Klasse Hotel, welches aber auch seinen Preis hat. Nach dem Hostel zuletzt eine echte Wohltat und im Vergleich zu anderen hochpreisigen Unterkünfte um Längen besser. Sei es daß es hier Klobürsten gibt oder die Hot Tubes zur freien Benutzung bereitstehen und das den ganzen Tag bis 21.30 Uhr. Die Zimmer sind modern und geräumig und Kaffe gibt es für Umme bis 22.00 Uhr. Alles bestens. Nebenan liegt das Restaurant Mika, es sieht sehr ansprechend aus und das ist es auch. Die Pizza ist sehr lecker und die haben wir uns auch verdient. Im Hotel noch einen Kaffee und die berühmte Zigarette danach, also nach dem Essen. Steffen nutzte dann einen der Hot Tubes. Einfach herrlich. Den hauseigenen Bademantel übergeworfen und dann rein ins 38 bis 40 Grad warme Wasser. Das sollte zur Pflichtausstattung eines jeden Hotels gehören. Man kann sich ausruhen vom Tag und kurz die Seele baumeln lassen. So ist man schon auf dem bestem Weg für den nächsten Tag.
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  • Day 12

    12. Tag Golden Circle + Heiratsantrag

    May 22, 2022 in Iceland ⋅ ☀️ 12 °C

    Wir haben bestens im Blue Hotel geschlafen und vor allem, im Vergleich zu den anderen Tagen, lange.
    Heute steht nicht sehr viel auf dem Programm. Geysir, Gullfoss und auf jeden Fall ein Besuch auf einem Reiterhof.
    Zuerst aber frühstücken. Im Blue Hotel gibt es nichts besonderes aber dennoch abwechslungsreich und ausreichend. Da uns heute nichts hetzt, nehmen wir uns auch die Zeit in aller Ruhe zu sitzen.
    Dann aber doch los. Die Sonne scheint und es geht ein wenig Wind an dem heutigen Maitag. Die dicken Unterziehsachen können wir wieder verstauen.
    Bis zum Geysir sind es von hier nur 13 Kilometer und die haben wir schnell geschafft. Rechter Hand hat man den Parkplatz am Geysir Center und zu der Linken raucht und qualmt es auch schon. Kamera ist bereit und wir betreten das brodelnde Feld. Kleine warme Flüsschen kommen uns entgegen und hin und wieder der bekannte Schwefelgeruch. Diesmal aber nicht so heftig wie in Egilsstadir. Blubbernde Mud Tops sucht man hier vergebens. Einige Fumarolen sieht man bevor der Strokkur vor uns erscheint. Von weitem haben wir immer mal grössere Dampfwolken gesehen und jetzt stehen wir davor. Der Strokkur eruptiert aller 5 bis 10 min. Genau kann man dies nicht sagen, da es immer wieder länger oder etwas kürzer dauert. Heute war er anscheinend gut drauf, denn knapp aller 6 min spie er sein kochendes Wasser aus dem Inneren der Erde. Viele Menschen stehen um ihn und warten auf den nächsten Ausbruch. Auch wir. Es ist interessant ihn zu beobachten wie er immer wieder Wasser in seinen Schlund aufsaugt, bis er dann das ganze Wasser nicht mehr halten kann. 5.31 min dauert es, dann schiesst er in die Höhe und schleudert eine Dampfwolke hinterher. Just in diesem Moment drehte der Wind in unsere Richtung und die abermillionen Wassertropfen vom Strokkur trafen unsere Gesichter. Bis sie uns getroffen hatten waren sie schon merklich heruntergekühlt. Kurzzeitig waren wir in den Qualm gehüllt. Ein schönes Naturschauspiel. Wir gehen weiter zum Geysir, welcher nur sehr selten eruptiert. Bei uns diesmal nicht, aber er würde auch nicht so imposant in die Höhe schiessen wie der Strokkur. Dennoch ist er ein ahnsehnliches Gebilde. Ja und viel mehr gibt es dann auch nicht hier auf diesem Thermalfeld. Man kann noch ein wenig wandern und sich das Feld von oben anschauen, aber dies ist bei Weitem nicht so interessant.
    Da der Wind die milden Temperaturen doch etwas kühler werden lässt, besuchen wir das Geysir Center. Man muss schon sagen, nicht nur Essen ist hier teuer sondern auch Kleidung, wenn es den Markenkleidung ist. Eine leichte Sportjacke von 66° North zum Beispiel trug auf dem Preisschild die Zahl 72.000. Zur Erinnerung, 150 ISK sind knapp ein Euro. Na nun rechnet mal.
    Die handgemachten lokalen Dinge sind da eher schon erschwinglich. So hat eine Thorstatue jetzt ein neues zuhause bei uns.
    Wir fahren nach einem Cappucino weiter zum Gullfoss. Eine weitere Sehenswürdigkeit im Golden Circle. Okay, wir haben schon so manchen Wasserfall gesehen und vor allem gestern haben uns die angepriesenen etwas enttäuscht. Wird das beim Gullfoss ebenso sein? Es sind nur knapp 9 Kilometer. Am Gullfoss gibt es zwei Parplätze rechter Hand. Der erste geht eine Etage tiefer und man spart sich dadurch etwas an Weg, der zweite hat dann aber auch ein Restaurant und ein WC. Das was wir zuerst bemerken, Rollstuhlfahrer sind hier willkommen und können bis zum zweiten unteren Parkplatz vordringen. Von hier aus sehen wir die erste Stufe des Wasserfalls. Die 11 Meter sind jetzt nicht berauschend aber es wird laut und beeindruckend in seiner Breite ist er schon. Vom unteren Parkplatz kann man dann, wieder über Stock und Stein bis zum Gullfoss heranlaufen. Achtung es wird wieder nass. Wir sind darauf vorbereitet.
    In seiner zweiten Stufe stürzt das Wasser 21 Meter tief mit einer Urgewalt, wie bei keinem anderen von uns gesehenen auf Island hinunter und dort gegen die Felswand bevor es sich dann seinen weiteren Weg im Flussbett sucht. Dadurch wird jede Menge Wasser in vielen kleinen Wassertropfen nach oben geschleudert. Hier am Gullfoss ist es recht windig und dadurch wird die Gischt auf den Weg herüber gedrückt. Man wird also unweigerlich nass. Vor allem die zweite Stufe ist den Ausflug dorthin wert und der Gullfoss hat seine Erwartungen für uns erfüllt.

    Sonne hatte gestern den Entschluss gefasst, einmal mit einem isländischen Pferd auszureiten. Nups Hestar heißt der Reiterhof welcher sich in Sellfoss befindet. Bis dorthin sind es 34 Kilometer und die fahren wir durchs Hinterland Islands. Wie so oft sind wir hier wieder fast ganz alleine auf der Strasse. Etwas versteckt aber gut ausgeschildert liegt der Reiterhof und wir finden ihn sofort. Nach einem kurzen Gespräch haben wir die Möglichkeit zusammen mit einem weiteren Pärchen einen 2 Stunden Ausritt zu unternehmen. Okay, das machen wir. Bis die anderen da sind und die Pferde fertig, spielen wir mit den beiden Border Collies des Hofes. Hekla und ihre Mutter hatten uns schon freudig bei unserer Ankunft begrüßt. Es sind zwei sehr liebe Hunde und es macht Spaß mit ihnen zu toben. Unsere Mitreiter, ein Pärchen aus Kanada und die Pferde sind fertig. Sonne muss mit Brushi klarkommen und Steffen freundet sich mit Stormir an. Eine kurze Einweisung und wir reiten los. Ganz langsam zu Beginn und wir unterhalten uns ein wenig. Wir reiten über Vulkanasche, durch morastige Wiesen und durch Schmelzflüsse der Berge. Unsere Pferde wissen wo sie lang müssen, lassen sich aber auch immer wieder auf andere Wege leiten. Zwischendurch wird es im Told etwas schneller und es macht Spass. Brushi und Stormir müssen immer wieder etwas eingebremst werden. Die zwei Stunden vergehen und wir sind auf dem Reiterhof zurück. Für Sonne reicht es auch, dennoch ist sie überglücklich.
    Danach geschieht noch etwas völlig Unerwartetes. Unser kanadischer Mitreiter holt einen dicken Strauß roter Rosen aus dem Auto, kommt zurück zu den Pferde und hält bei seiner Freundin um deren Hand an. Ach, ist das romantisch. Nach dem Marry me folgte ein of course. Die Sache war besiegelt, der Ring angesteckt und wir alle freuten uns mit den Beiden. Er hatte wirklich an alles gedacht und so stand dann auch eine Flasche Moet bereit. Etwas besseres als Plastikbecher hatten wir nicht, aber das war egal. Ein Mädel vom Reiterhof hatte heute auch noch Geburtstag. Und unser Kanadier ist sogar auf dem Hochzeitspferd des Hofes geritten. Es wusste wirklich keiner vom Reiterhof Bescheid und wir waren ja auch nur zufällig da.
    Die Rosen wurden aus Ecuador über Amerika nach Kanada geliefert und dann noch nach Island geflogen, damit sie dann auf einem Reiterhof im Hinterland Islands ihrer Bestimmung übergeben werden sollten. Welch Aufwand. Aber was tut man nicht Alles für die Liebe seines Lebens. Steffen hat dafür den Vesuv bestiegen.
    Für uns war das dann das Highlight des Tages. Wir verabschiedeten uns und kehrten ins Hotel zurück. Vorher noch etwas im Supermarkt um Abend geholt.
    Den Tag ließen wir im Hot Tube ausklingen und beendeten diesen noch mit einem Kaffee auf der Terrasse des Hotels. Im T-Shirt bei knapp 13 Grad im Mai und die Sonne steht noch weit über dem Horizont. Urlaub wie man ihn sich wünscht.
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  • Day 13

    13. Tag Back to the Beginning

    May 23, 2022 in Iceland ⋅ ⛅ 10 °C

    Unser vorletzter Tag bricht an. Und wieder scheint die Sonne. Wenn man bedenkt wie die Durchschnittstemperaturen auf Island im Mai sind, können wir nur sagen, wir haben eine super Zeit abgepasst. Am Morgen sind die Temperaturen schon angenehm und auch abends kann man hin und wieder nur mit T-Shirt draussen sitzen.
    Ein letztes mal genießen wir das Frühstück im Blue Hotel und dann packen wir unsere Sachen. Der Weg bis Reykjavik ist nicht weit, ca. 90 Kilometer. Kurz vor der Hauptstadt scheint uns das Land verabschieden zu wollen. Etwa 35 bis 40 Kilometer vor Reykjavik, von Sellfoss kommend, raucht es aus den Berge links und rechts neben uns. Nur einige kleine davon sind kommerziell, der Rest kommt einfach so aus dem Berg. Es ist schon ein furchteinflössender Anblick, wenn man bedenkt warum es dort raucht.
    Als wir in den Großraum Reykjavik einfahren zieht ein Singschwanpärchen über uns hinweg. Und Singschwäne haben wir jede Menge hier gesehen. Wir bilden uns ein, das sie uns stellvertretend, verabschieden wollen.
    Wir sind sehr früh und stellen daher das Auto am Hotel ab, weiter geht es zur Hallkrimskirkja, mit Rollern von Hopp. Nur ein wenig durch die Stadt cruisen. Sonne schlägt sich wacker.
    Die Hallkrimskirkja ist schon beeindruckend. Die Orgel hat 5275 Pfeifen, unglaublich. Ansonsten ist die Kirche recht schlicht gehalten. Sonne will noch auf den Glockenturm. 1200 ISK müssen wir jeder berappen. Dafür hat man von oben einen schönen Ausblick über die gesamte Stadt. Vom Fahrstuhl noch einige Stufen höher und wir stehen direkt unter den Glocken und das auch noch kurz vor 12 Uhr. Aller 15 Minuten spielt der Glockenturm sein kleines Lied und zu jeder Stunde schaltet sich die grosse Glocke mit der Stundenanzahl ein. Bei uns also 12 Glockenschläge der großen Glocke. Es ist laut aber man muss sich nicht die Ohren zu halten.
    Unsere Roller sind weg und andere sind gerade nicht verfügbar. Also geht es zu Fuss weiter zum Bæjarins Beztu Pylsur, dem besten Hot Dog Islands. Die Schlange ist lang aber davon sollte sich keiner abhalten lassen. Es geht schnell. Wenn man dran ist kann man einfach sagen "ena med öllu" und man bekommt dann auch einen mit allem. Und alles sollte schon dabei sein. Ja er schmeckt lecker, eigentlich eher normal. Wir haben schon andere Hot Dogs gegessen, welche wesentlich schlechter waren und wofür wir mehr bezahlen mussten. Nun ja, wir waren eben hier.
    Wir schlendern noch etwas durch das Zentrum, vorbei am Punk Museum unter der Erde und vorbei an all den Cafés und Souvenirläden. Und von beidem gibt es eigentlich an jeder Ecke einen. Kleiner Tipp: Haltet euch zurück mit dem Kaufen von Souveniren. Sofern ihr durch das Land fahrt kommt ihr immer wieder an den Gift Shops vorbei und auf dem Land ist es etwas günstiger. Aber in den einzigste Christmas Shop, immerhin sind es nur noch 216 Tage bis Weihnachten, müssen wir nochmal damit an unserem nächsten Weihnachtsbaum auch etwas vom Polarkreis hängt.
    Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben entschließen wir uns doch nochmal das Kivka Fußbad auf zu suchen. Es befindet sich rechter Hand kurz bevor es zum Grotta Leuchtturm geht. Zum Leuchtturm kommen wir nicht, da dieses Gebiet vom 1.05. bis zum 31.07. gesperrt ist damit die Vögel in Ruhe brüten und ihre Kücken aufziehen können. Man muss etwas suchen, aber es ist nicht zu übersehen. Das Wasser ist doch sehr warm und doch ist es sehr angenehm. So sitzen wir hier, mit den Füßen im warmen Wasser, der Wind weht durch unsere mehr oder wenigen Haare und wir genießen einen Augenblick auf die weit entfernten Berge. Kurz kommen Erinnerungen an die letzten 13 Tage in uns auf.
    Der Rückweg zum Hotel dauert etwas, da wir jetzt gerade in der Rush Hour sind. Wer meint das man auf Island nicht in einen Stau kommt hat sich geirrt. Reykjavik ist da nicht anders wie jede andere Großstadt.
    Wir beschließen uns etwas zum Abendbrot zu holen und schauen im Bonus Supermarket vorbei. Glückseelig schlendern wir zum Hotel zurück und machen jetzt einfach mal gar nix mehr.
    Morgen erwartet uns noch ein 7 Stufen Ritualbad in der Sky Lagoon. Na, wir sind ja mal gespannt.
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  • Day 14

    14. Tag Unser letzter Tag

    May 24, 2022 in Iceland ⋅ 🌧 9 °C

    Natürlich beginnen wir unseren letzten Tag auf Island mit einem gemütlichen Frühstück. Heute soll es auch gemütlich und entspannt bleiben.
    Wir wollen in die Sky Lagoon in Reykjavik zum Entspannen und entschleunigen. Die Tickets dazu hatten wir schon in Deutschland über Get your Guide besorgt. Ob man es nun schon zu Hause macht oder erst vor Ort, ändert nichts am Preis. Nur so hat man zumindest die Sicherheit das man dies auch unternehmen kann. 12 Uhr macht die Lagune erst auf und somit haben wir noch etwas Zeit.
    Der Eingangsbereich ist sehr modern gestaltet und ein Cafe gibt es ebenfalls. Auch die Umkleideräume machen einen sehr modernen Eindruck und alles ist durchdacht. Wie üblich muss man vorher duschen bevor man den Pool betritt. Handtücher sind hier im Preis inbegriffen. Der Pool ist einer Lagune nachgestaltet, eingefasst in Lavagestein. Nach vielleicht zwei Biegungen in dem knapp 40 Grad warmen Wasser eröffnet sich der Pool und der Blick auf den Atlantik wird freigegeben. Fantastischer Anblick. Rechts einen Wasserfall, links die Poolbar und zwischendrin immer wieder Lavafelsen mit Sitzgelegenheiten. Das Wasser dampft und das es nun auch wieder regnet stört absolut nicht. Wir haben das Pure Pass Paket gebucht. Dieses beinhaltet noch ein isländisches 7 Schritte Ritual-Bad. Wir sind gespannt. Raus aus dem warmen Pool und rein in das Kältetauchbecken. Im Vorfeld hat es uns etwas abgeschreckt, aber wir sind beide in dem kalten Becken untergetaucht. Wow. Weiter geht es mit einem Saunagang. Das Panoramafenster passt super dazu, um hinaus auf den Atlantik zu schauen. Schritt 4 ist der Aufenthalt im kalten Nebel. Brrrr, ein wenig kalt ist es anfangs aber dann ist alles Bestens. Es folgt eine Salzeinreibung des gesamten Körpers. Wenn man mit seiner Partnerin oder Partner hier ist kann man sich gegenseitig einreiben, das hebt ein wenig die Romantik an. Schritt 6 ist dann ein Dampfbad mit dem Salz auf der Haut. Der letzte Schritt ist eine warme Dusche. Die Haut fühlt sich jetzt gerade samtweich und glatt an und das Gefühl bleibt auch noch eine ganze Weile. Dann ist man fertig und kann wieder in den warmen Pool. Also rein und an der Poolbar noch ein Getränk besorgt. Die Getränke sind genauso teuer wie in allen anderen Badelandschaften, zwischen 5 und 10 Euro umgerechnet. Wir genießen noch die Wärme und entschleunigen. 2 Stunden sind wir im Bad geblieben und wir sind down, hungrig und das was wichtig ist, absolut tiefenentspannt. Das 7 Schritte Ritual ist schon ein richtiges Highlight und wir sind froh das wir alle Schritte mit Bravour gemeistert haben.
    Wir sind in der Nähe der größten Shopping Mall von Island und wir haben viel Zeit und außerdem Hunger. Smaralind heißt sie. Sie erstreckt sich über zwei Etagen mit vielen Geschäften, einem grossen Fitness-Studio, einem Kino mit mehreren Sälen und allerhand anderen Vergnügungsmöglichkeiten. Wir suchen aber etwas zu essen und lassen uns bei TGI Fridays nieder. Gut gesättigt, das Essen war lecker, könnten wir jetzt schlafen. Aber wir schlendern noch durch die Mall. Sonne braucht noch etwas für ihr Verlangen. Zigaretten kaufen ist eine kleine Herausforderung in Island, denn man bekommt sie nicht einfach. Meist nur Restaurants oder Bars, Discounter eventuell oder Tankstellen verkaufen welche. Und wenn dann liegen die Zigaretten nicht einfach so rum sondern werden unter dem Ladentisch verkauft. Ein wenig kommen wir uns wie Junkies vor die einen Dealer suchen. Wir haben bei Haugkap den Zigarettendealer gefunden und erstehen eine Schachtel Winston für knapp 10 Euro. Also Raucher haben es auf Island schwer. Tipp: Nehmt euch genug, bis zu 200 dürft ihr einführen, mit.
    Noch einen Cappuccino für unterwegs und wir suchen den Ausgang. Äh, wo war der nochmal? Kein Mist, wir finden ihn nicht. Müssen wir hoch oder runter, nach links oder rechts? Wir entscheiden uns für einen Ausgang obwohl wir wissen, dass er falsch ist, aber erstmal raus. Kurz verschnaufen. Wir suchen einen Turm, den Nordturm und wir sehen einen Turm, ist bloß nicht der Nordturm und die Parkplatznummer liegt weit weg von unserer. Es geht nicht weiter auf dem Parkplatz, also wieder rein in die Mall. Der Cappuccino ist mittlerweile schon leergetrunken. Im Grunde genommen wissen wir wo wir hin müssen. Gut wir haben noch ein paar Stunden bis der Flieger abhebt. Jetzt aber , runter mit der Rolltreppe, geradeaus und wieder hoch mit der Rolltreppe, raus. Geschafft. Wir hatten schon gedacht die Mall hält uns gefangen.
    Wir sind zurück im 22 Hill Hotel und packen unsere Koffer. Wir müssen morgen früh raus und daher heute auch ein wenig früher ins Bett.
    Es regnet wieder fast den ganzen Tag aber heute hat es uns absolut nicht gestört.
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  • Day 24

    Fazit

    June 3, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Nun, wird schon wieder einige Tage zurück in Deutschland. Der Arbeitsalltag hat uns wieder und verlangt unsere Aufmerksamkeit. Dennoch wollen wir zu einem Fazit unserer Reise kommen und hoffen dadurch , dass es anderen Besuchern von Island leichter fällt sich vorzubereiten um genauso schöne Dinge zu erleben, wie wir sie erlebt haben. Kommen wir also zu einem Fazit unserer Reise.
    Definitiv ist Island eine Reise wert, das steht schon mal fest. Ein wenig kann man Island vielleicht mit Irland vergleichen, was das Wetter anbelangt. Es ist in Island doch recht wechselhaft. Daher sollte man sich gut einpacken. Genauso wie man Temperaturen im einstelligen Bereich haben kann, befindet man sich am nächsten Tag schon wieder in einem zweistelligen Bereich und fühlt sich wie an einem herrlichen Frühlingstag. Funktionskleidung sollte hier der beste Begleiter sein. Zumindest wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht. Gute Funktionskleidung ist leicht zu tragen, ist robust und trocknet schnell ab. Jeans oder andere saugende Materialien empfehlen wir nicht in den Koffer zu packen. Dazu etwas Regenkleidung und Handschuhe sowie Mütze für die eventuellen kalten oder windigen Tage. Zumindest die Regenkleidung macht vor allem an den vielen Wasserfällen Sinn, da man hier doch schon etwas nass wird und in nassen und kalten Kleidern zu wandern, macht nun absolut keinen Spaß.

    Wer auf der Suche nach einem traditionellen Sommerurlaub ist, der ist sicherlich in Island falsch. Diejenigen unter euch, welche aber Natur und Tierwelt in seiner Unbeschwertheit erleben wollen, denen können wir Island nur empfehlen. Auch wenn es den Anschein haben möge, das Island nur aus Bergen, Lavafeldern und Wasserfällen besteht, ist es nicht so. Immer wieder kommt man, zwar nicht abrupt, sondern allmählich in neue Regionen. Manchmal fühlten wir uns in den Alpen, manchmal im hohen Norden und dann aber auch in einer eher gemäßigten Klimazone. Der Berge sind im Mai noch schneebedeckt, aber ohne das sie ein Mensch für sich vereinnahmt hat. Oftmals gibt es Gegenden in denen man die Ruhe genießen kann, ohne jedoch das man weit weg vom Schuss ist.
    Wir können allen nur eine Rundtour mit dem Auto empfehlen. Hier kommt man nicht nur an den einschlägigen Sehenswürdigkeiten vorbei, sondern man sieht auch viele versteckte Dinge. Ja der Jalandsfoss ist schon beeindruckt aber er ist unserer Meinung nicht der schönste. Der Gljufrabui daneben ist wesentlich schöner und das eigentliche Highlight. Der schönste war der Selvallafoss. Klein und versteckt, eigebettet in einer schönen Landschaft und vor allem scheinbar gemieden von den vielen Touristen. Gottafoss und Gullfoss sollte man gesehen haben und auch den Dettifoss. Wobei Letzterer schon eine kleine Wanderung in sich hat. Da fällt uns ein, festes Schuhwerk ist auf Island eine Part den man nicht vergessen sollte.
    Der Helgafell ist ebenfalls zu empfehlen. Der Aufstieg ist einfach und dauert nicht lang, aber das eigentlich interessanteste daran ist, nicht zu reden und sich nicht umzuschauen bis man den Gipfel erreicht hat. Irgendwie hat man das in unserer Gesellschaft verlernt, sich selbst mal wieder zu erden, in sich selbst zu hören. Ein ungewohntes aber schönes Gefühl.
    Bei den Hot Pots (Laug) könnte man sagen, hat man einen gesehen hat man alle gesehen. Vielleicht mag es auch so sein, meist ist aber die Umgebung in der sie liegen das interessante daran. Der Gudrunarslaug liegt weit weg von den grossen Strassen und man hat seine Ruhe und kann das warme Wasser genießen. Der Grettislaug dagegen ist unsererseits eher nicht zu empfehlen. Er liegt zwar auch weit weg von den großen Straßen, aber hier kostet es auch Geld in diesen Laug zu steigen. Die Umgebung ist auch nicht so schön.
    Vik, die kleine Stadt im Süden, sollte man nicht auslassen. Nicht wegen dem schwarzen Strand, ja er ist auch schön, eher aber wegen der Felsen und den darin brütenden Papageientauchern, kurz Puffins genannt. Nirgendwo anders sind wir diesen hübschen Wesen so nahe gekommen wie hier. Für Vogelliebhaber also ein Muss.
    In der Vorbereitung der Reise sollte man sich schon einige Dinge zusammenstellen, welche man an einem Tag bewältigen kann. Somit hat man für andere Gegenden dann ein paar Tage offen. Auf jeden Fall sollte man für die Westmännerinseln, den Myvatn See, die Halbinsel Snaefelsnes, dem Jökullsarlon und Diamond Beach und auch Reykjavik einen kompletten Tag ohne Autofahrt einplanen.
    Apropos Autofahren. Dies ist ein leichtes auf Island, da man sich nicht viel umstellen muss. In Reykjavik vielleicht ein wenig hektisch, aber draußen auf dem Land kann man in Ruhe cruisen und die Landschaft genießen. So freut man sich dann auch wieder auf ein wenig Zivilisation in der nächsten kleinen Stadt.

    Was kostet so ein Urlaub eigentlich und wie teuer ist es auf Island? Nun, es ist teuer um es kurz zu sagen.
    Die Spritkosten sind mit denen in Deutschland vergleichbar. Essen ist dafür dann schon ein wenig teurer. Abhilfe schaffen da die Discounter Netto, Bonus oder Konan. Hier ist es etwas günstiger und man kommt auch zu etwas Essen. Viele Restaurants bieten Burger, Pizza, Pasta oder Fisch an, das aber zu sehr guten Preisen. In einem wirklich guten Restaurant, in dem dann auch mal etwas anderes angeboten wird, ist man gut und gerne mit 50 bis 100 Euro pro Person dabei. Isländische Restaurants findet man dafür eher selten. Aber es gibt sie.
    Die Preise für die Unterkünfte verschlingen da schon einen Großteil der Urlaubskasse, oftmals sind die Preise für eine Nacht sogar unverschämt. Hier sollte man sich nicht an die gewohnten Leistungen in Deutschland orientieren, sondern schon ein Level höher schrauben. Klar hat das wiederum seinen Preis, aber die Enttäuschung bleibt dann weitestgehend aus. Vor allem sollte man bei der Buchung genau lesen.
    Möchte sich jemand Bekleidung auf Island kaufen, dann sollte er seine Urlaubskasse darauf vorher schon vorbereiten. Jacken bis 500 Euro (66° North) sind hier nicht das Problem. T-Shirts schlagen in der einfachsten Art mit 20 bis 30 Euro zu Buche. Also nicht billig aber dafür auch wahrscheinlich gute Markenkleidung. Billige Bekleidungsläden, bis auf Second Hand Läden für Markenkleidung, sucht man auf Island vergebens. Andenken an seinen Urlaub bekommt man auch außerhalb der größeren Städte und dann meist weit günstiger.

    Also wer einen Urlaub mit etwas Ruhe und zum genießen von Natur und Tierwelt haben möchte, der ist auf Island richtig. Wer Pfuhlschnepfen in ihrem Sturzflug erlebt, wird die kleinen Vögel lieben lernen.
    Erden und entschleunigen kann man auf Island richtig gut. Am besten dazu geeignet ist ein Besuch in der Sky Lagoon in Reykjavik. Es ist ein Erlebnis und eine Herausforderung für sich.

    Die beste Reisezeit ist sicherlich, die von Mitte/Ende Mai bis Ende/Anfang August/September. Eine Tour durch das Hochland in Richtung Landmannalaugar, wäre sicher reizvoll, wobei Sonne unsere Ausritte in die Offroadwelt mit TJ schon gereicht haben.

    Letztendlich können wir Island unter diesen Gesichtspunkten nur empfehlen.
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