Meine Reise Teil I

Heute morgen um 10 Uhr musste ich aus meinem Hostel auschecken. Habe mich also von Steffi verabschiedet und habe mich dann das erste Mal komplett mit Zelt und Co. auf den Weg Richtung Innenstadt gemacht. Dort musste ich nämlich noch auf die Post, um ein paar Klamotten nach Hause zu schicken. Obwohl ich sehr wenig mitgenommen habe, sind es doch zu viele Kleidungsstücke und ich brauche nicht so viel. Deshalb wurde jetzt aussortiert 💪 wenn ich Backpacker bin, dann auch richtig. Also heißt es: jeden vierten Tag Unterwäsche und Socken selbst waschen, da sie sonst ausgehen und bloß schauen, dass die Jeans nicht zu dreckig wird, sonst muss ich sie auch wieder waschen und das dauert ewig bis sie trocknet. Ich sag euch- DAS sind Sorgen! 😊
Nachdem ich also bei der Post das Paket am Schalter abgegeben hatte, habe ich meinen Riesen Rucksack wieder aufgezogen und wollte gerade aus der Tür hinauslaufen, da ruft mir jemand auf englisch hinterher "Wo soll's denn mit so riesen Gepäck hingehen?". Drehe mich um und da grinst mich ein ca. 28/29 Jähriger, bärtiger Mann an. Haben uns kurz unterhalten und ich habe gesagt, dass ich auf einen Campingplatz in der Nähe möchte, um heute mal mein Zelt zu testen. Da er selbst in diese Richtung musste, bot er mir an, mich mitzunehmen. Ohne lange auf meine Antwort zu warten lief er selbst zum Schalter, schmiss seinen Brief ein, kam zurück und sagte "Können wir?". Er kam mir sehr nett vor und deshalb habe ich das Angebot einfach angenommen. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich es gemacht habe, da der Platz tatsächlich zu weit weg war, um mit meinem Gepäck allein hinzulaufen. Angekommen auf dem Platz half er mir sogar den Rucksack wieder aufzuschnallen und wir schauten uns um. Ein Mann baute sein Zelt gerade ab und stopfte es in sein Auto und ein Wohnmobil verließ gerade den Stellplatz. "Na toll, jetzt habe ich zwar einen Campingplatz gefunden, wo ich für die Nacht nicht mal was zahlen muss, wurde sogar umsonst hingefahren aber jetzt bin ich quasi gefangen hier, da die Stadt zu weit weg ist. Und hier ist nichts los!"... ich war echt enttäuscht.
Der Mann der gerade abbaute bot mir an mit ihm nach Wellington weiterzufahren, da er von dort eine Fähre auf die Süd Insel nimmt, aber ich sagte ihm nicht zu. Wäre eine gute Gelegenheit, doch ich will noch ein wenig auf der Nordinsel bleiben (auch wegen dem Spiel der All Blacks).
Kee, der Mann der mich auf den Campingplatz gefahren hatte, stand immernoch neben mir und hatte glaube ich Mitleid mit mir. Deshalb bot er mir an den Tag mit ihm zu verbringen und er würde mich abends wieder zurückfahren.
*grübelgrübel* "Was hab ich groß zu verlieren?! Ich mach das jetzt einfach-sorry Mama, ich höre deine Worte, aber sonst sterbe ich vor lauter Langweile".
So ergab es sich also, dass ich mit ihm quer durch die grüne Landschaft fuhr, an einem See vorbei, wo viele Bote herumschipperten, bis hin zu einer kleinen Schaffarm. Als ich Ausstieg wurde ich von einem riesigen schwarzen Hund empfangen, der mich gleich ansprang und ich machte mir so langsam Sorgen, wo ich überhaupt gelandet bin. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nur, dass Kee jemandem daheim helfen muss, eine Terasse zu bauen. Wer das allerdings ist, wusste ich nicht!
Wir liefen um das Haus herum und da stand ich vor vier fremden Menschen. "Das ist Damaris. Sie ist Backpacker und ich habe sie in der Poststation aufgegabelt", so stellte mich Kee den Anderen vor und ich fühlte mich wie ein kleines Kind, das keinen Plan vom Leben hat🙊Eine Frau (50)und ihre Tochter (21)stellten sich mir vor und die anderen beiden Männer- offensichtlich Arbeiter- winkten mir höflich zu. Ich wurde anschließend zum Mittagessen eingeladen und habe wie selbstverständlich einen Wrap mit Hähnchen, Gemüse und dazu Pommes bekommen. 😱 Ich habe echt gedacht, dass ich spinne. Nach dem Mittagessen habe ich der Hausbesitzerin geholfen ein Feuer zu machen, um altes, herumliegendes Holz zu verbrennen. Um 17 Uhr hat mich Kee dann wieder auf den Campingplatz gefahren, nachdem ich mich tausend mal bedankt habe für die nette Aufnahme. Hallo?! Wer macht denn so was? Ich bin eine Fremde und darf ins Haus und mitessen...DAS sind Kiwis! 👌
Wieder auf meinem Zeltplatz angekommen, habe ich ohne Probleme mein Zelt das erste mal aufgebaut und habe mich abschließend per Fuß auf den Weg zu den Huka Falls gemacht. Die sind nämlich nur 2,7 km von meinem Platz entfernt. Dieses Naturspektakel ist einfach wunderschön anzuschauen. 😊
Heute Abend habe ich ein Busticket nach Rotorua gekauft, sodass ich morgen weiterziehen, denn in dieser Stadt hält mich nichts. Taupo ist eine schöne, aber für mich zu ruhige Stadt. ✌Read more