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- 31. jul. 2024 12.36
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- DanmarkRegion MidtjyllandViborg KommuneKlejtrupKlejtrup Sø56°35’24” N 9°38’24” E
Kleijtrup - die Welt zu meinen Füßen
31. juli 2024, Danmark ⋅ ☁️ 19 °C
Was für einen Luxus man doch haben kann wenn man sein Hab und Gut auf vier Taschen und ein Fahrrad beschränkt. Das durfte ich letzte Nacht in Borridsø erleben. Normal besteht ein Shelterplatz aus nem Tisch, einer Bank, wer Glück hat dann mit Feuerplatz und dazu eine irgendwie überdachte Hütte, oder ein Stall. Mehr braucht es ja auch nicht. Aber das hier! Eine Rund angelegte Hütte mit Feuerstelle in der Mitte lädt am Abend dazu ein sich am liebsten in den Schlafsack zu legen und dem Feuer beim knistern zuzuhören. Dazu noch ein Toilettencontainer und Frischwasser das vom Dorf bewirtschaftet wird.
Diese Art von Plätzen ist viel zu wenig bekannt. Weil sich auch kaum ein Radfahrer freiwillig in diese hügelige Gegend verirrt. Da treffe ich mehr Urlauber die auf den umliegenden Seen und Dänemarks längstem Fluss Kanuwandern. In dem Kleinen Dörfchen Kleijtrup will ich zu Mittag anhalten. Mir wurde empfohlen hier auf einen Abstecher herzukommen. Auf den ersten Blick ein Familienausflugsziel. Überall quirlen Kinder umher, Eltern haben dennGrill ausgepackt und nebenan lockt ein Streichelzoo. Die eigentliche Attraktion liegt zu meinen Füßen. Die Welt auf 100 x 200m. Eingebettet in einen See bilden Sande die Wüsten, Steine die Gebirge und die Inseln ab und die Länder der Erde haben allesamt ihre Flagge bekommen. Der Aussichtspunkt könnte ruhig noch höher sein um die Welt zu überblicken. Ein sehr enthusiastischer Däne, Sören Pauolsen hatte hier langweilige Winter und baute sich selbst einen Zugschlitten um kleinere Findlinge von den umliegenden Feldern hier her zu ziehen, auf dem Eis zu platzieren und dann zu warten bis alles geschmolzen ist um es mit Erde, Sand und Wasserrinnen für die wichtigsten Flüsse der Welt zu befüllen. Heraus kam eine hübsche Weltkarte.
Dass die Welt schon einmal anders aufgeteilt war zeigen uns die Wikinger. Die haben nämlich das Flache Wasser der Nord und Ostsee perfekt beherrscht und ihre Festungen weit in die Fjorde ins Landesinnere gebaut weil ihre Schiffe wenig Tiefgang hatten. Gut für mich denn so habe ich nur einen kurzen weg und muss mich nur zwei weitere Hügel hoch kämpfen bevor ich schon wieder Pause machen kann. In Fyrkat haben Ausgrabungen eine alte Ringburg aus dem 10. Jahrhundert hervorgebracht. Dazu noch ein Druidengrab, allerlei Metallfunde zu Kriegszwecken als auch als Schmuck und heute hat man versucht die Langhäuser und die umliegenden Bauernhäuser so gut es die Experimentalarchäologie zulässt zu rekonstruieren. Aus der Wikingerzeit sind leider keine Originalfunde von Gebäuden mehr in Dänemark überliefert.
Nach dem Obligatorischen Eis - teuer aber immer noch billiger als Kuchen - kämpfe ich erneut zwei Stunden gegen den Wind. Er weht heute ungewöhnlich lange. Sonst geht er meist 19 Uhr schlafen. Wie zu Hause. Zum Schluss entscheide ich mich zu radikalen Mitteln. Lieber noch einen Kilometer mehr und dazu noch auf unbefestigten sandigen Feldwegen wo vorankommen auch nicht viel leichter ist als denn weiter gegen den Wind.
Hoffen wir mal dass sich das gelohnt hat.Læs mere