Santa Margarida Trail

April - Juli 2023
Eine Fußreise vom Weserbergland bis nach Katalonien.
106 Tage, 2.664 Km, 56.627 hm bergauf, 56.003 hm bergab
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  • Roquefort & Mont-de-Marsan

    29 Juni 2023, Perancis ⋅ ☁️ 24 °C

    Hallo Ihr Lieben! Heute melde ich mich aus der Stadt Mont-de-Marsan, in der ich gestern zur Mittagszeit einlief, um hier einen Pausentag zu verbringen und einige wichtige Besorgungen zu tätigen. Leider fühle ich mich in Mont-de-Marsan und in der, während der vergangenen Tage durchwanderten, Gegend überhaupt nicht wohl. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe....aber der Reihe nach.
    Nach meinem letzten Bericht aus Captieux, wanderte ich zunächst weiter nach Roquefort (hat nix mit dem gleichnamigen Käse zu tun!). Der sogenannte "Naturpark Gascogne" scheint ausschließlich aus wenig natürlichen Kiefernpflanzungen zu bestehen, die wegen ihres dichten, feuerfesten Unterwuchses aus Brombeeren, Stechginster und Farn nicht betreten werden können. Geeignete Plätze zum Lagern sind daher Mangelware. Zudem befindet sich in der Nähe ein Stützpunkt für Luftstreitkräfte, die fortwährend den Ernstfall am Himmel erproben. Die Tiefflüge der Düsenjäger ziehen wohl anfänglich jeden Technikbegeisterten in ihren Bann, begannen mich aber recht schnell zu nerven. Immerhin hat hier bereits die Speisepilzsaison begonnen. In meiner minimalistischen Küche kann ich die aber natürlich nich zubereiten.
    In Roquefort machte ich einen beträchtlichen Umweg zum Gemeinde-Campingplatz, um dort festzustellen, dass dieser im Augenblick wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist. Meinen Traum von einer erfrischenden Dusche musste ich mir daher aus dem Kopf schlagen. Da mich aber meine bisherige Erfahrung lehrte, dass in Frankreich alles erlaubt ist, was nicht explizit durch etliche Schilder verboten wird, baute ich mein Zelt dennoch auf dem verlassenen Gelände des Campingplatzes auf. Während man in Deutschland momentan Schwierigkeiten hat, auch nur einen einzigen dringend benötigten Handwerker für einen Auftrag zu begeistern, fuhren in Roquefort am frühen Morgen gleich sieben PKW mit Bauarbeitern vor, die sogleich ihr Tagwerk aufnahmen. An meiner Anwesenheit störte sich glücklicherweise niemand. Unbehelligt, aber schmutzig, zog ich meiner Wege.
    In der Kirche des Dorfes Bostens stieß ich auf einen liebevoll eingerichteten "Pausenraum" für Pilger, in dem ich etwas Trinkwasser zapfen und mein Shirt auswaschen konnte. Obendrein setzte ich einen weiteren Stempel in meinen Pilgerausweis.
    In Gaillères hielt ich meinen eigenen Mief nicht mehr aus und machte daher einen Umweg zum See von Massy, wo ich mir an einem öffentlichen Waschbecken den Kopf wusch. Danach wanderte ich weiter nach Bougue, von wo aus ein weiterer, sehr langer ''Voie Verte" bis nach Mont-de-Marsan führt. Auf diesem Weg tummelten sich außergewöhnlich viele Jogger, Spaziergänger und Radfahrer, und ich fragte mich, warum gerade dieser schnurgerade Weg so anziehend auf die Menschen wirkt. Eine Erklärung sollte ich erst am darauffolgenden Tag in Mont-de-Marsan erhalten. Zunächst suchte ich vergebens nach einem guten Lagerplatz, gab schließlich auf, und ließ mich neben einem stark frequentierten Picknickplatz nieder. Mein Zelt baute ich am frühen Morgen wieder ab, um jeglichen Konflikt mit den durch Waldbrände sensibilisierten Einheimischen zu vermeiden. Daran, dass ich durch meine Gestalt auffalle und mich Menschen neugierig beäugen, bin ich bereits gewohnt. Daraus hat sich während meiner Reise schon so manches nettes Gespräch entwickelt. Als ich auf besagtem Picknickplatz frühstückte, starrten die Passanten jedoch gar nicht freundlich, sondern eher ärgerlich und -so schien es mir- verächtlich, und manch einer verrenkte sich dabei fast den Hals. Kein schönes Gefühl.
    Wenig später erreichte ich Mont-de-Marsan und erhielt dort zum Glück die gewünschten Schuhe für die Pyrenäen-Querung und einige neue Klamotten (während die Füße immer breiter und länger werden, schrumpft indes der Taillenumfang). Ansonsten bereue ich zutiefst, mir ausgerechnet diese Stadt für meinen Zero-Day ausgesucht zu haben. Sie besteht in der Fläche überwiegend aus Einfamilienhaus-Neubausiedlungen. Solche, wie wir sie auch aus Deutschland kennen. -Mit handtuchgroßen Gärten, in denen meist ein Schwimmbecken, ein Trampolin und ein Plastikhaus für die Kinder Platz finden. Auch der alte Stadtkern haute mich weder architektonisch noch kulturell vom Hocker. Zudem war ich nie zuvor in einer so fußgängerunfreundlichen Stadt. -Auf dem Weg zum Decathlon und zu meiner Unterkunft begab ich mich mehrmals in akute Lebensgefahr. Grünflächen und Parks? -Gibt es nicht! Daher also flüchten die Bewohner Mont-de-Marsans alle auf den "Voie Verte". Was mich aber am meisten belastet, ist, dass ich der Vermieterin meiner (nicht gerade billigen) Unterkunft kein willkommener Gast zu sein scheine. Ob es an meiner Gestalt, meiner Herkunft oder dem nur kurzen Aufenthalt liegt, weiß ich nicht; aber es fiel ihr merklich schwer, mir den Schlüssel zum Studio zu überlassen. Ein noch unschöneres Gefühl.
    Zwei eindrucksvolle Naturbegegnungen hatte ich hier gestern Abend aber dennoch: Erst verirrte sich eine monströse Hornisse auf meinen Balkon...keine gewöhnliche, sondern nach meinen bisherigen Recherchen vermutlich eine Königin der Asiatischen Hornisse, die in Südwest-Frankreich inzwischen invasiv vorkommt. Habe mich ganz schön erschrocken angesichts ihrer Größe! Später verflog sich dann ein Hirschkäfer-Weibchen in meine Wohnung, das ich natürlich wieder in die Freiheit entließ. Hätte vorher nicht geglaubt, wieviel Kraft diese Insekten haben!
    Morgen Früh ziehe ich weiter gen Süden. Ein Mont-de-Marsan-Special werde ich nicht verfassen. Das hat diese Stadt nicht verdient.
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  • Adieu Départment Landes

    2 Juli 2023, Perancis ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute sende ich Euch regnerische, aber dennoch gut gelaunte Grüße aus einem Wald vor den Toren der Stadt Orthez. Vorgestern verließ ich das hässliche Mont-de-Marsan am späten Vormittag und beendete den Wandertag am Abend zwischen zwei Maisfeldern bei Horsarrieu. Gestern Abend erreichte ich wiederum das Département Pyrénées Atlantiques, das mir mit seiner hügeligen Vorpyrenäenlandschaft einen Vorgeschmack auf das Folgende gibt. -Ein echter Motivationsschub!
    Sofern sich kein vierzehnter bedauerlicher Einzelfall ereignet und ich von der Polizei erschossen werde, sollte ich schon sehr bald an den echten Bergen ankommen. Zunächst scheint der gerade wieder stärker werdende Regen aber mein größtes Problem darzustellen. Bis demnächst!
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  • Land in Sicht

    3 Juli 2023, Perancis ⋅ ☁️ 22 °C

    Guten Abend von der Chapelle de Soyharce unweit von Saint-Palais im Baskenland! Sobald die Dorfjugend wieder verschwunden ist, werde ich hoffentlich mein Lager neben der kleinen Kapelle aufschlagen können, denn diese bietet nicht nur einen herrlichen Panoramablick, sondern verfügt auch über einen Wasserhahn, der mir heute als Dusche dienen soll.
    Gestern musste ich mein Zeug leider im Regen zusammenpacken und wanderte anschließend zunächst weiter nach Orthez, um dort einige Einkäufe zu tätigen. Kurz darauf überquerte ich die Autobahn A64, die auch La Pyrénéenne genannt wird. Das war schon ein merkwürdiges Gefühl, denn immer, wenn Ernie und ich mit dem Auto unterwegs in unsere Lieblingsberge waren, wurde uns auf dieser Straße bewusst, dass die anstrengende Fahrerei bald ein Ende haben würde.
    In l'Hôpital-d'Orion zeigte sich die Sonne wieder und ich nutzte die Gelegenheit zum Trocknen meines Zeltes. Dabei bekam ich Gesellschaft von Gilles, einem jungen Franzosen, der ebenfalls durch die Pyrenäen wandern möchte (auf dem GR10). Gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach Sauveterre-de-Béarn am Fluss Gave, wo wir in der vergangenen Nacht auf dem Campingplatz eine Parzelle teilten und so ein wenig Geld sparen konnten. Zuvor erlebte ich jedoch den für mich bisher bewegendsten Moment auf dieser Reise: Die Pyrenäen kamen erstmals in Sichtweite.
    Da Gilles in Sauveterre einige Muskelleiden auskurieren möchte, wanderte ich heute wieder allein. -Endlich durch schöne weite Landschaften und über tolle Wege. Dabei begegnete ich dem größten Regenwurm, den ich jemals gesehen habe.
    Morgen geht es weiter nach SJPdP und übermorgen hoffentlich über die spanische Grenze.
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  • Saint-Jean-Pied-de-Port

    5 Juli 2023, Perancis ⋅ ☁️ 16 °C

    Liebesgrüße aus SJPdP, dem vermutlich bekanntesten Drehkreuz für Pilgeraktivitäten in Europa! Der Vollständigkeit halber, sende ich Euch noch ein paar Fotos von meinem Nachtlager an der Soyharce-Kapelle und meinem Weg von dort bis zum hiesigen Gemeinde-Campingplatz. Den Pausenraum der Kapelle teilte ich mir übrigens mit einem sogenannten Spinnenläufer; einer gruseligen, räuberischen Hundertfüßlerart, mit der ich bereits in Limoges erstmalig Bekanntschaft gemacht hatte. Wir gingen uns gegenseitig aus dem Weg.
    Auf in die Berge!
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  • Buenas tardes amigos!

    6 Juli 2023, Spanyol ⋅ ☁️ 23 °C

    Gerade befinde ich mich oberhalb von Hiriberri auf dem GR11 und bin in einer wetterbedingten Zwickmühle. Wahrscheinlich werde ich hier gleich mein Lager aufschlagen, denn es kündigt sich ein Gewitter an. Allerdings ist es ebenso gut möglich, dass es vorbei zieht. Die Wettervorhersagen sind bereits seit einigen Tagen völlig unbrauchbar. Der Weg würde mich nun auf einen karstigen Bergkamm führen, der sich laut Wanderführer zum Campieren überhaupt nicht eignet. Da der Tag bereits weit fortgeschritten ist, wäre es äußerst ungünstig, wenn ich dort oben in den Regen geraten würde. Zur Eile besteht kein Grund mehr, denn bisher konnte ich meinen Zeitplan perfekt einhalten und kann nun in den Pyrenäen das Tempo ein wenig drosseln.
    Gestern wanderte ich von SJPdP aus über den Elhursaro-Pass und die Grenze von Navarra via Roncesvalles bis nach Burguete. Von dort musste ich aber noch drei weitere Kilometer bis zum Campingplatz am Fluss Urrobi zurücklegen. Man munkelt, dass dies die härteste Etappe auf dem Camino Francés sein soll. Und tatsächlich hatte ich am Abend fast 1500 Höhenmeter Aufstieg und knapp 32 Wegkilometer auf dem Tacho. Dagegen war die heute zurückgelegte Strecke geradezu ein Kinderspiel. -Aber ein sehr schönes! Es ging überwiegend durch Buchen-, Lärchen- und Haselnuss-Buchsbaumwälder und immer wieder bot der Weg herrliche Aussichten auf eine Landschaft, an der ich mich wohl niemals sattsehen werde. Außerdem bietet mir der Weg, neben intakter Natur, endlich das Freiheitsgefühl, das ich in Deutschland und Frankreich nahezu vergebens suchte. Meine Wertschätzung dafür könnte nicht größer sein und ich bin sehr glücklich, endlich in den Pyrenäen angekommen zu sein. Begrüßt wurde ich bereits von zahlreichen typischen Bewohnern dieser Berge, unter anderem dem Pyrenäen-Mannstreu (Eryngium bourgatii) und den Gänsegeiern. Bitte seht mir nach, dass ich -weil Vieles für mich bereits ein Déja-vu darstellt- nicht alle faszinierenden Lebewesen mit der Kamera festhalten werde. Falls jemand von Euch mehr Interesse an der hiesigen Artenvielfalt hat oder nach Wandermöglichkeiten abseits des GR11 sucht, verweise ich gern auf diesen älteren Blog von mir:
    https://www.tumblr.com/pirineodiversityproject
    Bis demnächst!
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  • Von Hiriberri nach Ochagavía

    7 Juli 2023, Spanyol ⋅ 🌙 20 °C

    Herzliche Grüße aus Ochagavía, wo ich mich heute Nachmittag auf einem Campingplatz niedergelassen habe. Es war gestern definitiv eine gute Entscheidung, frühzeitig das Lager aufzuschlagen. Tatsächlich zogen gleich mehrere starke Gewitter über Hiriberri hinweg, und ich hatte alle Mühe, mein Zelt im aufziehenden Sturm aufzubauen. -Für's nächste Mal habe ich jetzt aber den Bogen raus. Ein beeindruckendes Naturschauspiel war es dennoch und zwischen den Gewittern durfte ich sogar noch den Sonnenuntergang bestaunen.
    Heute hatte ich einen wunderbaren Wandertag in märchenhafter Landschaft. Darüber möchte gar nicht viele Worte verlieren, sondern die Bilder sprechen lassen. Eigentlich wollte ich heute noch weiter wandern, aber die Siesta, die hierzulande noch eingehalten wird, machte mir einen Strich durch die Rechnung. Denn auf den Verpflegungseinkauf beim Supermarkt konnte ich nicht verzichten. Dort traf ich noch auf andere Wanderer, die ich bereits gestern kennengelernt hatte. Der Weg ist gut besucht, aber bisher tritt man sich noch nicht auf die Füße.
    Morgen hoffe ich auf einen gewitterfreien Tag. Bis demnächst!
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  • Isaba, Zuriza & Valle de Hecho

    10 Juli 2023, Spanyol ⋅ ☀️ 27 °C

    Hallo Ihr Lieben! Ich sende Euch herzliche Grüße aus dem Valle de Hecho in Aragonien, genauer gesagt vom Rand einer Gumpe des Barranco de Escarrón, an der ich Zuflucht vor der großen Hitze gefunden habe. Heute mache ich einen Pausentag und habe mich dafür auf dem Campingplatz Borda Bisaltico, recht weit oben in den Bergen, niedergelassen. Von einem Zero-Day kann aber leider keine Rede sein, denn für den Verpflegungseinkauf (man verbrennt leider auch an Pausentagen Kalorien) musste ich mich heute zu Fuß in die etwa sieben Kilometer entfernte Stadt Hecho aufmachen. -Mit leichtem Gepäck eine Kleinigkeit.
    Vorgestern wanderte ich von Ochagavía zunächst weiter bis nach Sabia. -Ein strategisch wichtiger Ort, da sich dort der letzte Supermarkt für mehrere Tage auf der GR11-Hauptroute befindet. Kurz vor dem Abstieg ins Dorf, berührte ich versehentlich im Buchenwald eine haarige Raupe. Das war sehr schmerzhaft, aber schon bald klang die Schwellung wieder ab. Bereits in Frankreich wurden haarige Raupen von meinem grünen Rucksack magisch angezogen.
    Gerne wäre ich in der Nähe von Sabia der Wegvariante GR11.4 gefolgt, doch der Tag neigte sich bereits seinem Ende zu und es wäre schwierig geworden, auf dieser Strecke vor Anbruch der Dunkelheit einen Zeltplatz zu finden. Wenig später lernte ich unabhängig voneinander auf der Hauptroute zwei Tschechen kennen, mit denen ich dann ein Nachtlager im Belabarze-Tal einrichtete. Halb belustigt, halb genervt nahmen wir hin, dass ein in der Nähe befindliches Pfadfinderlager am späten Abend um unsere Zelte herum expandierte und bis weit nach Mitternacht einen Mordslärm machte.
    Gestern ging es zunächst weiter bis nach Zuriza, wo ich meinen Pausentag eigentlich gern am Ufer des Río Veral verbracht hätte. Da jedoch der dortige Campingplatz und die zugehörige Herberge ihren Betrieb aufgegeben haben, und es dort ansonsten weit und breit nix gibt, wurde daraus leider nichts. (Ein Bad im Fluss nahm ich natürlich dennoch) Stattdessen entschied ich mich dafür, in der Nähe von Zuriza auf die Variante 11.1 zu wechseln, die mich nach einem in jedem Sinne atemberaubenden Tag schließlich hierher, ins Hecho-Tal brachte. Leichtfertig schenkte ich den Entfernungs- und Zeitangaben in meinem Wanderführer Glauben, dessen Autor allerdings einräumte, die Variante selbst nie gegangen zu sein. Erst kämpfte ich mich nahezu geradlinig ca. 1000 Höhenmeter bis zu einem Pass unterhalb des Estriviella-Gipfels hinauf, und schwitzte beim anschließenden Abstieg, der sogar einen kleinen Klettersteig beinhaltete, Blut und Wasser. Alles nicht so cool, wenn man seinen gesamten Hausstand und Proviant für mehrere Tage auf dem Rücken trägt und eigentlich mal ne Pause bräuchte. Im Nachhinein bin ich aber natürlich froh, bei diesem Abenteuer dabei gewesen zu sein.
    Morgen wandere ich weiter auf der Variante 11.1, die am Refugio de Lizara wieder auf den Hauptweg stoßen wird.
    Bis demnächst!
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  • Refugio de Lizara & Candanchú

    13 Juli 2023, Spanyol ⋅ ☀️ 14 °C

    Guten Morgen Ihr Lieben! Heute sende ich Euch nur ein kurzes Lebenszeichen, um die Batterie zu schonen. Vom Valle de Hecho wanderte ich auf der Variante 11.1 weiter bis zum Refugio de Lizara, wo ich einen schönen Abend, aber leider auch eine schlaflose Nacht verbrachte. Da ich das Nächtigen in warmen, stickigen Räumen in Gesellschaft anderer offenbar nicht mehr gut vertrage, werde ich versuchen, in Zukunft einen Bogen um die Herbergen zu machen. Gestern ging es auf der Hauptroute weiter bis zum Wintersportort Candanchú bzw. bis zu einer nahegelegenen überdachten Picknickanlage mit Wasserhahn. Insbesondere den Abstieg empfand ich als technisch anspruchsvoll und er erforderte meine volle Konzentration. Nie zuvor auf meiner Reise fiel mir das Alleinsein so schwer wie im Augenblick. Der GR11 scheint mir nichts für einsame Steppenwölfe zu sein, sondern sollte gemeinsam mit Freunden und geliebten Menschen begangen werden, mit denen man die vielen überwältigen Augenblicke, aber auch Entscheidungen, Sorgen und Ängste teilen kann. Der Weg bzw. dessen Infrastruktur und Geländerelief geben den Rhythmus vor, der mir nicht immer gefällt. In jedem Fall gibt es entspanntere Möglichkeiten, um die Pyrenäen zu bereisen. Bis demnächst!Baca selengkapnya

  • Valle de Bujaruelo

    15 Juli 2023, Spanyol ⋅ 🌙 15 °C

    Heute melde ich mich vom Campingplatz im Valle de Bujaruelo am Rio Ara. Von Candanchú wanderte ich über den GR11 weiter bis nach Sallent de Gállego. Hinter der Stadt machte ich einen Abstecher auf den 'Senda de Santo Christo' und fand schnell einen sehr guten Lagerplatz. Am nächsten Morgen tüftelte ich eine Routenänderung aus, die mich über Panticosa bis hierher, an die Tore des Ordesa-Tals führen sollte. Dafür wanderte ich gestern zunächst zurück nach Sallent de Gállego, dann am Ufer des Embalse de Lanuza entlang und schließlich über einem Pfad unterhalb des Punta Cucuraza bis nach Panticosa. Nachdem ich es mir dort habe gut gehen lassen, stieg ich noch über den PR-HU-95 (ein wirklich empfehlenswerter lokaler Rundwanderweg, ca. 20 km) in die Berge hinauf. Mein Lager schlug ich auf ca. 1500 m N.N. am Rio Bolatica auf. Heute stieg ich auf dem PR-HU-95 weiter bergan über den Pass Collado Tendeñera und dann lange hinab bis ins Valle de Bujaruelo, wo ich wieder auf den GR11 stieß. Eine grandiose Tour! Mobilfunkempfang gab es während der letzten zwei Tage übrigens keines. Für morgen habe ich leider keine Alternativroute parat und werde mich wohl in die Touristenströme im Ordesa-Canyon stürzen müssen. Bis demnächst!Baca selengkapnya

  • Ordesa & Valle de Pineta

    17 Juli 2023, Spanyol ⋅ 🌙 21 °C

    Buenas tardes aus dem Valle de Pineta am Oberlauf des Rio Cinca! Eigentlich hatte ich ja nur wenig Lust, dem GR11 weiter durch den Ordesa-Nationalpark zu folgen, doch im Nachhinein bin ich froh, mich dennoch dafür entschieden zu haben. Wenn man schon in der Nähe ist, wäre es bitter, sich dieses UNESCO-Naturerbe, dessen Felskulissen nicht ohne Grund zu den schönsten der Welt gezählt werden, entgehen zu lassen. Außerdem konnte ich mir so einen alten Wunsch erfüllen: Lange hing über dem Schreibtisch in meinem Hannoveraner Büro eine Fotografie des Circo de Soaso (das Ende des Ordesa-Canyons), die ich dort nach einem Urlaub mit Ernie vor 12 Jahren aufgehangen hatte, und auf die ich oft schaute und mich fragte, wie es wohl hinter dem Wasserfall aussehen würde. -Jetzt weiß ich es.
    Gestern machte ich mich im Valle de Bujaruelo -viel zu spät- am späten Vormittag auf den Weg in Richtung Ordesa. Auf mir teilweise schon bekannten Pfaden erreichte ich das untere Ende des Tals. Um dem Touristenstrom in der Talsohle zu entgehen, entschloss ich mich leichtfertig dazu, vom Hauptweg abzuweichen und stattdessen über den Höhenweg Faja de Pelay (oder Senda de los Cazadores) zum Ende des Canyons zu gelangen. Vieles erkannte ich auf diesem Weg wieder, Anderes hatte ich total vergessen. -Zum Beispiel, wie anstrengend der Aufstieg schon damals gewesen war. Groß war die Versuchung, an gleicher Stelle wie damals mit Ernie mein Lager aufzuschlagen, aber die Regeln im Nationalpark sind sehr streng und schon früher wurden wir beinahe von einem patroullierenden Ranger erwischt. Als ich endlich an der Abzweigung zum Refugio und Höhen-Camp Góriz ankam -es war bereits nach 18 Uhr- erwartete mich ein Schild mit der wenig ermutigenden Aufschrift: "Very dangerous path! Do Not start after 3 p.m.!" Umkehren war keine Option. Also Augen zu und durch. Anstrengend war's, aber arg gefährlich fand ich den Weg nicht. Dennoch kam ich wohl als Letzter am Refugio an, das gut besucht war. Wer in das Herz des Nationalparks vordringen möchte, ist quasi gezwungen, hier zu übernachten oder (gegen Gebühr) zu biwakieren. Es wurde ein kurzer, schöner Abend mit Himalaya-Flair.
    Mein heutiger Wandertag begann in aller Herrgottsfrühe und -trotz spektakulärer Ausblicke- konnte ich ihn nicht so recht genießen. Es waren am Ende zwar "nur" ca. 1000 Höhenmeter Aufstieg, aber fast 2000 Höhenmeter Abstieg. Das tatsächliche Sichtfeld des Wanderers misst da während der meisten Zeit nur etwa 2x2 m, weil er bei jedem Schritt bergab aufpassen muss, sich nicht alle Knochen zu brechen. Auch das Ende der Etappe an einem Refugio war eher deprimierend. Sehr hatte ich mich auf ein Bad im Rio Cinca (mein absoluter Lieblingsfluss) gefreut, doch zu meiner Überraschung lag das Flussbett trocken. Daher wanderte ich über den PR-HU-137 noch ca. zwei Kilometer talabwärts bis zu einem Campingplatz, auf dem ich es mir mindestens bis morgen Früh gutgehen lassen werde. Unterwegs wurde ich Zeuge, wie aus einem schmalen Bach ein stattlicher Strom wird. Bis demnächst!
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