• europa-kontour
  • Renata Popp
sep. 2022 – maj 2023

Mit den Zugvögeln südwärts

Erstmals starten wir unsere Reiseschlaufe ohne Rückkehrdatum und in der Absicht, den Winter über auf Achse zu sein. Südwärts gewiss: Südwest-Frankreich, Nordspanien, Portugal, Marokko? Es wird sich ergeben. Læs mere
  • Montanchez - wird dich verzaubern

    27. marts 2023, Spanien ⋅ 🌙 15 °C

    Montanchez - te va a encantar. Ein cleverer Marketing-Slogan für diesen Ort, aber es hat was: dieses Bergdorf auf 700m Höhe hat einen einzigartigen Rundumblick, weil es wie auf einem erratischen Block inmitten der weiten Ebene der Extremadura liegt.

    Montanchez ist aber auch eine Hochburg der Schinken-Produktion; das ideale Klima für vorzüglichen luftgetrockneten Iberico-Schinken.
    Und im Restaurant El Rinconchito macht Essen besonders Spass: Die Ensalada di Cebolla caramelisata ist ein Gedicht und reicht mindestens für zwei; dann noch die wunderbar knusprige Pizza Quattro Stagioni geteilt und schon sind wir gestärkt für die Besteigung des Schlosshügels.

    Das Castelo di Montanchez ist ein fulminanter Aussichtspunkt, An dessen Flanke liegt in terrassenförmiger Anordnung der schönste Friedhof Spaniens (2015). Atemberaubend der Rundumblick nach Caceres und Trujillo im Norden, zur Sierra de Gredos im Nordosten, zur Sierra de Aracena im Süden und westlich bis zur portugiesischen Grenze.

    Yvon und Joop geben ihrem Camperstop Alegria ein besonders gastliches Gepräge, sehr herzlich und liebevoll gestaltet und top eingerichtet. Der ideale Rahmen für die überraschende Begegnung mit Tina und Uwe: so konnten wir virtuellen FindPenguin-Follower beim lebhaften Austausch mal gegenseitig "Gesicht zeigen".
    Sehr schön, dass FindPenguins auf diese Weise comunity-Bildung ermöglicht und zu so schönen Begegnungen verhilft. Vielen Dank, Tina und Uwe, und weiterhin gute Reise.
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  • Via Trujillo nach Plasenzuela

    28. marts 2023, Spanien ⋅ ⛅ 15 °C

    Schön, dass wir von Montanchez aus unser heutiges Ziel bereits sehen - und dass wir folgerichtig am Abend nochmals nach Montanchez zurückwinken können.

    Bei der Künstler-Familie von Ari und Dani in der Nähe von Plasenzuela haben wir im November bereits eine workaway-Woche verbracht. Nun können wir sehen, wie Ihre Projekte fortgeschritten sind und wie die Natur sich gewandelt hat. Schön, an diesen bereits vertrauten Ort zurückzukehren.

    Zuvor ging's zum Einkauf nach Trujillo. Dieses lebhafte und noch sehr mittelalterliche Städtchen hat wirklich Charme; nicht von ungefähr, dass es auch einer der Drehorte für Games of Thrones gewesen sein soll. Diesbezüglich habe ich (als nicht TV-Besitzer) noch eine grosse Bildungslücke, die ich - nach der eindrücklichen Schilderung von Uwe🙏 und nach dem begeisternden Besuch von Trujillo - nun schleunigst stopfen will.
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  • Monfragüe, Parque Nacional

    1. april 2023, Spanien ⋅ 🌙 16 °C

    Nach drei geschäftigen Tagen in der herzlichen Atmosphäre im "Bosque de To" von Ari und Dani haben wir uns am Freitag wieder auf den Weg gemacht.

    Etwa 50km nördlich von Trujillo liegt der beeindruckenden Naturpark Monfragüe, entlang der Ufer des Rio Tajo und des Rio Tiétar. Nebst den interessanten geologischen Formationen sind es vor allem die zahlreichen Vögel, die hier begeistern.

    Am Salto del Gitano (am Rio Tajo) sowie an der Portilla del Tiétar konnten wir unzählige Geier und Kaiseradler in ihrem majestätischen Flugverhalten beobachten - und einem halben Dutzend brütender Paare auf ihren Nestern beim Brutgeschäft zusehen. Sehr berührend und beeindruckend.

    Während wir die erste Nacht auf dem Naturpark-Camping Monfragüe verbrachten, stehen wir jetzt beim Infozentrum zum Parco Ornitologico am Stausee von Arrocampo bei Saucedilla. Hier konnten wir die Stieglitz-Familie beim Bad im Dorfbrunnen und die Turmfalken um die Kiche beobachten. Im Ried waren es dann zahlreiche Silber- und Purpur-Reiher, denen man bei der Futter-(und Partner?)Suche zusehen durfte.
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  • Sonntag in Toledo

    2. april 2023, Spanien ⋅ 🌙 13 °C

    Was für eine sympathische, lebhafte und vielseitige Stadt, jedenfalls an diesem herrlichen Frühlingstag. Palmsonntag noch dazu, mit feierlicher Prozession um sechs Uhr abends.

    Die Stadt hat eine angenehme Grösse, ein charmantes Gewirr an Gassen, lauschige Plätze, beeindruckende Ausblicke in die Umgebung. Auffallend, wie schön renoviert und sauber alles ist; es bleiben nur wenige Häuser und Quartiere, die noch der Renovation harren und eine Ahnung hinterlassen vom drohenden Zerfall von einst.

    Die Stadt hat viele Kulturen und Einflüsse erlebt: römisch, islamisch, jüdisch, christlich und modern. Der sehr einheitliche Renovationsstil zeigt die Fragmente all dieser Epochen, (was dann zuweilen etwas gar "dekorativ" wirkt). Dennoch ein sehr stimmiges und wohnliches Gesamtbild, obwohl die Gassen gefühlt zur Hälfte von Touristen bevölkert sind.

    Das Museum für zeitgenössische Kunst in den renovierten Räumen des einstigen Alcazars (und danach Klosterschule) ist gelungener Ausdruck dieses weiten kulturellen Bogens. Ein besonders schönes Beispiel dafür findet sich an der Aussenwand des Kongresspalastes: traditionelle islamische Azulejos in den typischen geometrischen Band-Mustern sind hier auf eine frische und freche Weise neu zusammengestellt - und erzeugen eine interessante Synthese.
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  • La Mancha - pintoresco

    3. april 2023, Spanien ⋅ ☁️ 11 °C

    Nach dem Übernachtungs-, Service- und Einkaufshalt in Alcazar de San Juan steuerten wir auf den Nachbarort Campo de Criptana zu, ist dieser doch auf unserer Landkarte als besonders sehenswert markiert.

    Gross dann die Überraschung, dass wir plötzlich in einer Kalenderbild-Szenerie stehen. Die erhabene Rundsicht auf diesem Hügel über dem Ort lässt uns staunen. Nicht nur, dass diese Windmühlen von einer langen und alten landwirtschaftlichen Tradition erzählen. Sie stehen auch da, als handelte es sich um ehrwürdige Persönlichkeiten, jede mit ihrem je eigenen Gesicht, ihrer eigenen würdevollen Ausstrahlung.

    Eigentlich nicht erstaunlich, dass Don Quichotte - der Ritter von der traurigen Gestalt - vor einer Gruppe von Riesen zu stehen glaubte, als er auf diesen Hügel zu ritt.😉

    Der gepflegte Ort in dieser markanten endlos weiten Landschaft mag zwar ein touristischer Hotspot sein. Wir sind zum Glück an einem Montagmorgen da und können die Magie dieser Landschaft genießen.

    Da der Wetterbericht heute keinen Sonnenuntergang verspricht, verzichten wir darauf, hier oben zu übernachten. Statt dessen fahren wir weiter südwärts ins Quellgebiet des Rio Guadiana, vorbei am Castillo de Peñarroya und am gleichnamigen Stausee.
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  • Kurzer Abstecher in eine andere Welt

    5. april 2023, Spanien

    Hier lasse ich einfach mal die Bilder sprechen. Eine wunderschöne Gegend und ein grosses Glück, dass wir diese noch vor dem Oster-Ansturm erwandern und er-radeln können. (Fast) einzigartig.
    Wo sind wir wohl?
    .......

    Die Lagunas de Ruidera sind eine Kette von insgesamt neunzehn wunderschönen Seen, abgetrennt voneinander durch Kalkstufen mit kleinen Wasserfällen.
    Der Vergleich zu den Plitvicer Seen in Kroatien drängt sich mir sogleich auf, obwohl ich über allfällige geologisch/hydrologische Gemeinsamkeiten dieser Gebiete nichts Genaueres in Erfahrung bringen konnte.

    Die Lagunas de Ruidera schillern in unzähligen Blau- und Türkis-Farbtönen. Dieses wunderschöne und weitläufige Naturschutz- und Feuchtgebiet bildet die Quellregion des Guadiana Alto, einem der größten Flüsse Spaniens. Wir sind somit einmal mehr dicht dran an der europäischen Hauptwasserscheide.

    Die Gegend ist hervorragend eingerichtet für wunderschöne Velo-/ Bike-Touren und Wanderungen. (ViaVerde par excellence, auch wenn da nie zuvor eine Eisenbahntrassee war). Der grosse und top organisierte Camping los Batanes ist der ideale Ausgangspunkt dafür. Bloss ratsam, dass man Wochenenden und Feiertage meidet, da das Gebiet DER Erholungsraum für spanische Familien zu sein scheint.
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  • Über Beharrlichkeit und Dankbarkeit

    5. april 2023, Marokko

    Wer uns folgt, erinnert sich vielleicht an meine Berichte über den Besuch bei der Source Lalla Mimouna von Zaïd Abbou https://findpenguins.com/2bxsvrihgfyxi/footprin…

    ... und einige Wochen später über die Schäden ebenda nach den heftigen Unwettern in Südmarokko https://findpenguins.com/2bxsvrihgfyxi/footprin…

    Heute nun kann ich - nach intensiven Bemühungen um Finanzmittel - eine schöne Erfolgsmeldung platzieren: die Studiosus-Stiftung des gleichnamigen deutschen Reiseveranstalters wird Zaïd und sein Museum Source Lalla Mimouna mit einem namhaften Beitrag unterstützen. Er kann damit die gravierenden Unwetterschäden beheben und die längst fällige Renovation der Stampflehm-Mauer vornehmen lassen. Grossen Dank hiermit an die Studiosus-Stiftung.

    Bezeichnend war seine erste Reaktion an mich auf diese freudige Nachricht: dem wiederholten und von Herzen kommenden Dank folgte nicht etwa die Sorge, wie der Geldfluss nun tatsächlich abgewickelt werden soll. Das wird sich schon ergeben, Allah wird's schon richten. Seine Haupt-Sorge war, dass wir doch bitte auch weiterhin - über dieses Geldbeschaffungsprojekt hinaus - Freunde bleiben mögen. Sagt der unermüdliche 72-jährige Berber aus Südmarokko und gibt mir damit erneut eine Gelegenheit, etwas Entscheidendes fürs Leben zu lernen.

    Wer das Lebenswerk von Zaïd und seine unermüdliche Schaffenskraft auch unterstützen möchte, findet im vorausgehenden Beitrag die entsprechenden Bankdaten. https://findpenguins.com/2bxsvrihgfyxi/footprin…
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  • El Bonillo y la sua semana santa

    5. april 2023, Spanien ⋅ 🌙 11 °C

    El Bonillo ist ein auf den ersten Blick unscheinbares Dorf in der weiten Hochebene der La Mancha, klar landwirtschaftlich geprägt und von sehr weitläufigen Getreidefeldern umgeben. Der Rest sind Weideflächen für Ziegen und Schafe; das alles auf rund 1070 Metern über dem Meeresspiegel.

    El Bonillo ist aber auch ein grosszügiges Dorf mit einem top Stellplatz bei der ehemaligen Stierkampfarena, mit allem was es braucht (inkl. Wasser und Strom) und dies alles kostenfrei für max 72 Stunden. (Und mit Pedro verfügt der Ort auch über einen super Friseur. Selbstbildnis folgt.😉😆)

    Die Semana Santa von El Bonillo wurde 2011 ins Inventar der kulturhistorischen Besonderheiten aufgenommen. Dies vor allem, weil diese Tradition hier ganz besonders verankert ist. Im 3280-Seelen-Ort sind gefühlt dreiviertel der Menschen in der semana-santa aktiv beteiligt. Sieben Bruderschaften (Hermandades) mit ebenso vielen Blasmusik- bzw Trommler+Pfeifer-Ensembles (zu je mindestens 40 Musizierenden) sind jeden Abend in den Strassen des Dorfes unterwegs.

    Besonders beeindruckt, dass hier wirklich alle vertreten sind, vom Kleinkind bis zum Greis, junge Menschen mit Downsyndrom, Mütter und Väter mit Kinderwagen, selbst ein Lungenkranker mit Atemgerät schreitet mit - gelebte Inklusion. Und bei den Zuschauern erkenne ich eine offenbar gehbehinderte alte Frau, die schon den zweiten Abend im Auto hergefahren wird, damit auch sie die Prozession sitzend vom Auto aus miterleben kann.
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  • Lagunas de Ruidera
    Lagunas de RuideraCampo de CriptanaCatedral de ToledoEin Ölkäfer in der Macchia bei Ari&DaniDie Schlange ... auf dem mythologischen Weg bei AriLiturgische Stoffe in TrujilloHäuser in TrujilloTrujilloStrukturen

    The best of .... Renata

    6. april 2023, Spanien ⋅ ☁️ 11 °C

    Es ist eines unserer Dauer-Themen: dass ich Renata bitte, auch mal einen Footprint zu machen und ihre ausgewählten (super) Fotos zu zeigen - und dass sich Renata in ihrer Bescheidenheit lieber versteckt. So übernehme ich die Initiative für dieses eine Mal, denn dieser spezielle Blick auf unsere Reise ist es wert. (Text: Christoph)Læs mere

  • Spaniens grosse Flüsse

    6. april 2023, Spanien ⋅ 🌙 11 °C

    Wer meinem Blog schon länger folgt, weiss um meinen Spleen für die europäische Hauptwasserscheide. Als Paddler interessieren mich natürlich die Wasserläufe, besonders wenn man sie auch mit Faltboot/Kajak befahren kann.

    Bilden die Lagunas de Ruidera das faktische Quellgebiet des Rio Guadiana, so bildet die Hochebene um El Bonillo die - hier etwas unspezifische und wenig sichtbare - Wasserscheide zwischen Mittelmeer und Atlantik.

    Das sagt Wikipedia zum Fluss Guadiana:

    Der Río Guadiana ist ein ca. 745 Kilometer langer Fluss auf der Iberischen Halbinsel, der durch Spanien und Portugal fließt, und an zwei Flussabschnitten auch die Grenze zwischen den beiden Ländern bildet. Zu römischen Zeiten hieß der Fluss Anas, woraus die später hier siedelnden Araber وادي يانة / Wādī Yāna machten.

    Verlauf
    Der Rio Guadiana entspringt in den Ojos del Guadiana nordöstlich von Ciudad Real in der gleichnamigen spanischen Provinz, Region Kastilien-La Mancha. Er fließt zunächst in vorwiegend westlicher Richtung, durchquert die Extremadura und wendet sich dann in Richtung Süden. Auf zwei Abschnitten ist er auch die Grenze zwischen Portugal und Spanien. ...
    Dazwischen durchfließt er den Südosten der portugiesischen Region Alentejo. Der Río Guadiana mündet bei Ayamonte (Andalusien, Spanien) bzw. Vila Real de Santo António (Algarve, Portugal) in den Golf von Cádiz, der zum Atlantischen Ozean gehört. Die größte Stadt am Rio Guadiana ist Badajoz (Spanien).

    Guadiana Alto
    Der Guadiana Alto oder Guadiana Viejo wird oft als Oberlauf des Guadiana betrachtet. Er entsteht durch den Zusammenfluss mehrerer Quellflüsse bei den Lagunas de Ruidera an der Grenze der Provinzen Albacete und Ciudad Real und versickert kurz darauf bei Argamasilla de Alba im Boden. Sein Wasser speist die rund 40 km westlich gelegenen eigentlichen Quellen des Guadiana, die Ojos del Guadiana.

    Legende der drei Hauptströme
    Der Guadiana ist der südlichste der drei Hauptströme (neben Tajo und Duero), die von Spanien nach Portugal fließen. Einer Legende nach waren diese drei früher Flussgeister, die einen Wettlauf zum Atlantik bestreiten wollten. Vorher legten sie sich gemeinsam im Gebiet des heutigen Spaniens noch schlafen. Am nächsten Tag soll der Guadiana als erster Geist aufgewacht sein, wodurch er sich die schönste und ebenste Strecke aussuchen konnte. Der Tajo war schon später dran, doch als letztes wachte der Duero auf – er musste sich dann seinen Weg durch den steinigen Norden der Halbinsel bahnen, wodurch sein rauer Charakter erklärt wird.
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  • Valle Júcar - Crèmeschnittenlandschaft

    8. april 2023, Spanien ⋅ ☀️ 25 °C

    Auf Empfehlung der Platznachbarn fahren wir über Albacete hinaus in das Tal des Júcar: Sehr eindrücklich, wie die Hochebene plötzlich abfällt bzw. von einem tiefen und stark mäandrierenden Flusstal durchschnitten ist.

    Die dünnen und beinahe horizontalen Gesteinsschichten bestehen aus Kalk, Kreidekalk, Mergel. Die auf Felsrippen trohnenden Ortschaften Jorquera und Alcalá del Júcar sind zu grossen Teilen in den Berg hinein gebaut, von Höhlenwohnungen und künstlich angelegten Höhlengängen durchzogen.

    Die Fahrt durch das gewundene Flusstal ist sehr abwechslungsreich und stets von neuem überraschend.
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  • Serengeti-TigerWindhund flieht vor Windhose

    Ostern auf der Finca Caravana

    9. april 2023, Spanien ⋅ ⛅ 27 °C

    Von Karfreitag bis Ostermontag wollten wir abseits des Feiertags-Rummels einen ruhigen Ort finden, wo wir uns mit Anke&Beat treffen könnten. Ankes Anfrage bei der Finca Caravana von Franze war schließlich erfolgreich; und wie!

    Der sehr einfache und originelle "Treffpunkt für Afrika-Freaks" in einer weiten kargen Steppenlandschaft ist das Richtige für uns, war doch unser letzter Treffpunkt ganz ähnlich gelegen, Ende Januar in Tafraoute im Anti-Atlas.

    Hier ist es die originelle Persönlichkeit von Franze, der - wenn man mit afrikanischer Toleranz drauf schaut - eine grosse Gastfreundschaft und Liebenswürdigkeit lebt.

    Gestern war es ein hervorragend würziger Würstel-Eintopf und heute hat er uns nebst frischen Brötchen mit einem Osternest versorgt. Vielen Dank, Franze.

    Die Gegend bietet sich an für grosse Spaziergänge in markanter und überraschender Landschaft, vom Steppengras bis zum Kiefernwäldchen.
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  • Vogelbeobachtung im Ebro-DeltaEmma, das Stellplatz-HuhnWetterwechsel

    Riumar, am Mittelmeer

    12. april 2023, Spanien ⋅ ☁️ 22 °C

    Nach den Hochebenen der Mancha und nach den Ostertagen steuern wir - erstmals während dieser Reise - an die Mittelmeer-Küste. In Alcossebre übernachten wir auf einem Camping im Nationalpark der Sierra d'Irta. Im Kiefernwald und wenige Schritte von der urig-felsigen Küste. Das ist mit 41 Euro und deluxe-Standard aber auch der mit Abstand teuerste Platz dieser Reise.

    Die folgenden zwei Nächte stehen wir in Riumar im Ebro-Delta, direkt am Sandstrand und unweit des Naturschutzgebiets. Wunderbar erholsame Tage, kurz bevor wir Spanien verlassen und nach Südfrankreich weiterziehen.
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  • Gala in Púbol

    14. april 2023, Spanien ⋅ ☁️ 13 °C

    Púbol ist unser letzter Übernachtungshalt in Spanien. Inmitten von Wäldern und Rapsfeldern, eingelullt vom nächtlichen "glöggeln" (klicken, klacken, ....?) der Glögglifrösche (Geburtshelferkröte) schlafen wir sehr gut.

    Das kleine und beschauliche ehemalige Bauerndorf östlich von Girona ist bekannt wegen des Schlosses. Salvador Dalí hat dieses 1968 für seine Frau und Muse Gala erworben und - die alte Bausubstanz und die wechselhafte Geschichte respektierend - in seinem unverkennbaren und ausgefallenen Stil hergerichtet.

    Schloss und Garten strahlen eine Ruhe aus, die etwas leicht Morbides und Melancholisches hat. Man könnte meinen, dies sei der Vermählung von Realität und Surrealität geschuldet, die hier einen besonderen Ausdruck findet: Im Keller hat er ein Mausoleum für Gala eingerichtet.
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  • Aigues-Mortes

    15. april 2023, Frankrig ⋅ 🌙 13 °C

    "Nomen est omen" heisst es zuweilen. Der Ort der "gestorbenen Wasser" hat eine erstaunliche und über tausendjährige Geschichte. Im Sumpfland der kleinen Camargue wurde einst eine mittelalterliche Hafenstadt errichtet, dem Meer abgerungen und trockengelegt. Es folgten mehrere Blütezeiten, geprägt von Handel, Politik, Salzgewinnung .... und in jüngster Zeit Tourismus!!

    "Aigues mortes" könnte aber bald schon 'morte' und nur noch von 'Aigues' geprägt sein. Die eindrückliche Freiluft-Fotoausstellung des im Midi heimischen Fotografen Théo Giacometti (Marseille) thematisiert das akute Untergangsrisiko angesichts des steigenden Meeresspiegels in diesem von Deichen gesicherten und künstlich trockengelegten Landstrich. "Eines Tages wird hier wieder Meer sein", so der Titel der Ausstellung. Die zunehmende Versalzung der Böden und Weiden, die Erosion der Küsten, die Abwanderung der Vögel; man weiss es, dass das Meer sich dieses Land wieder zurückholen wird .... und lebt einstweilen damit.

    Nicht abzustreiten allerdings, dass dieser Ort mit seiner vollständig erhaltenen und begehbaren Stadtmauer, dem interessanten Museum im Donjon und seinem gemütlichen Platanen-gesäumten Hauptplatz ein ganz besonderes Flair hat. Der unendlich weite Himmel, die erhabenen Ausblicke in alle Richtungen, die lila schillernden Salz-Teiche - einzigartig.

    Wir geniessen die unvergleichliche Atmosphäre eines Samstags im Frühling mit Flohmarkt, Eis schlecken, dem Aufmarsch einer französischen Hochzeitsgesellschaft, gelegentlichen Sturmböen - und einer überraschenden Ausstellung einer Pariser Scherenschnitt-Künstlerin "kubistischer Schule". Genial.

    Der Stellplatz "au poisson d'argent" ist von seiner Lage her (zu weit außerhalb, Strasse) und bei diesem Sturmwind nicht optimal, jedenfalls für uns die wir nicht Fischer sind. Als Treffpunkt mit unserer Freundin Therese und für zwei Nächte aber ganz OK.

    Wir sind am Freitag meist dreispurig und flüssig von Girona bis hinter Montpellier (A9, 34Euro) gefahren und haben damit einmal mehr das Land gewechselt (españa olé). Und wie könnte es anders sein: die Camargue empfängt uns mit Regenschauer und kühlen 15 Grad, dafür aber mit wärmender Wiedersehens-Freude. Noch bis übers Wochenende die heftigen Nordwinde aushalten, dann kann der Frühsommer kommen.
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  • Petite Camargue - von Wüste und Meer

    19. april 2023, Frankrig ⋅ ☀️ 15 °C

    Bei abklingender Starkwind-Lage entschlossen wir uns, noch ein paar Tage direkt am Strand zu verbringen. Le Grau du Roi (der einstige "Hafen des Königs") bzw. Port Camargue ist ein Ort, den Renata und ich auf unserer ersten gemeinsamen Reise vor 44 Jahren (mit einer altersschwachen Lambretta und Zelt) schon mal besucht hatten.

    Der Plage de l'Espiguette ist zunächst eine riesige Sandfläche, rund 15 Minuten zu Fuss bis zur Wasserkante, obwohl der Campingplatz direkt am Strand liegt. Ein Platz, wo Meer und Wüste sich vermählen - genau das Richtige um unsere bald achtmonatige Reise abzurunden.

    Lange Spaziergänge, kurze und noch sehr erfrischende Bade-Momente, Gespräche, Gedanken, Gegrilltes, Gebrautes und Gepresstes.

    Jetzt, da sich der heftige Wind gelegt hat, ist's einfach nur wunderschön. Der riesengrosse top ausgestattete Camping de l'Espiguette ist zu dieser Jahreszeit ideal, viel Platz und Ruhe und Natur zu nur 16€. Heute ist Therese abgereist ... und wir genießen das Privileg, auf diesem schönen Platz spontan verlängern zu können.
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  • Uzès - Garten - Kunst

    22. april 2023, Frankrig ⋅ ☁️ 19 °C

    Am Freitag haben wir uns vom Meer verabschiedet und sind langsam durch die Camargue nordwärts geschlängelt: zum Centre de Decouverte Le Scamandre, einem mit Stegen und Beobachtungsposten schön erschlossenen Feuchtgebiet mit vielen Vögeln. Dann nach St.Gilles zum Kaffee und schließlich auf die Garrigues-Anhöhe bei Poulx. Ein wunderbarer Übernachtungsplatz in absoluter Stille und unter bezauberndem Sternenhimmel.

    Anderntags eine ausgiebige Morgenwanderung an den Gardon bei La Baume; dort stehen die Ruinen zweier Wassermühlen, die die verfolgten Protestanten, Hugenotten, im 17.Jh in dieser versteckten Abgeschiedenheit zur Selbstversorgung betrieben hatten.

    Und schließlich dann die Weiterfahrt nach Uzès, wo wir auf dem Weingut Domaine St.Firmin eine grosszügige Übernachtungsmöglichkeit vorfinden.

    Das charmante Städtchen vermag uns vollends zu entzücken, selbst wenn wir erst nach dem geschäftigen Samstagsmarkt eintreffen ... un Ricard svp.

    Die Place aux Herbes mit ihren eigenwilligen Arkaden laden zum Verweilen. Ebenso die Türme des Bischofs/Königs mit dem mittelalterlichen Garten, mit der Aussichtsplattform und den Reminiszenzen aus der Zeit, als diese Türme als Gefängnis dienten.

    In den schön renovierten Gewölben des Maison des Artistes beeindruckt die permanente Verkaufs-Ausstellung des (über-)regionalen Kunsthandwerks.
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  • Lauter Zufälle und Überraschungen

    24. april 2023, Frankrig ⋅ ☁️ 14 °C

    Bei samstäglicher Betriebsamkeit mussten wir durch die Hauptstrasse von Uzès fahren, um den Stellplatz auf dem Weingut zu erreichen. Im Gedränge quert ein Mann, der mich schlagartig an Markus erinnert, direkt vor unserem Auto die Strasse.
    Der wunderbare Stellplatz an den Weinreben gibt ein passendes Bild, das ich umgehend unserem Freund und Weinliebhaber schicke - verbunden mit dem Wunsch, dass wir uns diesen Sommer hoffentlich wieder mal treffen mögen.

    Groß das Erstaunen, als wenige Minuten später die Antwort kommt, sie seien mit Freunden verabredet und würden deshalb am Folgetag mit Wohnwagen nach Uzès fahren. So ist schnell vereinbart, dass wir uns am Montagmorgen zur Degustation treffen mit anschließendem Apéro vor unserem Camper. Ein wunderbar erfrischendes und herzliches Zusammentreffen. Ich hätte nie gedacht, dass mein Wunsch in nur zwei Tagen bereits in Erfüllung geht.

    Die Domaine St.Firmin hielt noch eine weitere Überraschung bereit: Elisabeth kann hier gleich Feldforschung betreiben über die Herkunft ihres gleichlautenden Familiennamens.

    Sehr beeindruckend, mit welcher Großzügigkeit und Vertrauensbereitschaft die Besitzerfamilie der Domaine hier kostenfreie Stellplätze für Camper anbietet, inklusive Service und Wasserstelle. Ganz herzlichen Dank dafür.

    Uzès überraschte zudem mit dem sonntäglichen "Fête des Olives", mit fetziger Jazz-Musik auf der Place des Herbes und zum Abschluss mit einem unerhört farbigen Abendhimmel.

    Weiter zum beschaulichen Bergdorf Lussan, einem der "plus beaux villages de france" in wundervoller Hügellage. Hier bietet sich der Skulpturenweg als idealer und inspirierender Abendspaziergang geradezu an.
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  • Vom Wasser geformt - im Tal der Cèze

    26. april 2023, Frankrig ⋅ ⛅ 16 °C

    Zwischen Lussan und Goudargues lohnen die "Concluses de l'Aiguillon" unbedingt einen Halt bzw. eine kurze Wanderung. Der Abstieg auf gutem Wanderweg führt zwischen die imposanten hoch aufragenden Felswände. Am Grunde dieser Karstschlucht stehst du in gigantisch ausgewaschenen Rundformen, vor "Gletschermühlen" und Riesen-Kieseln. Im trockenen Bachbett wird die jahrtausendelange Arbeit des Wassers eindrücklich sichtbar.

    Für die nächsten Tage richten wir uns auf dem gemütlichen Camping les Grenouilles in Goudargues häuslich ein. Dieser schmucke Ort geht auf eine Klostergründung im 8.Jh zurück und wird seiner offenen Mühlen-Kanäle wegen gerne auch "das Venedig des Gard" genannt. Goudargues scheint für das mittlere Cèze-Tal mit seinen zahlreichen "plus-beaux-villages de France" und den ebenso zahlreichen Campingplätzen eindeutig Zentrumscharakter zu haben; am Mittwochmorgen findet vor dieser einmaligen Kulisse ein gut sortierter und gemütlicher Wochenmarkt statt.

    Auf wunderschönem Radweg lassen sich die Cascades du Sautadet und das hübsche Dörfchen La Roque sur Cèze einfach erreichen. Eindrücklich, wie der Fluss sich hier durch einen Kalkriegel gefressen - und nochmals ein ganz anderes "Frassbild" geschaffen - hat.
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  • Domaine Julien de l'Embisque

    30. april 2023, Frankrig ⋅ 🌬 22 °C

    Ein ruhiger, sympathischer Stellplatz inmitten der Reben, auf einem Bio-Weingut mit vielfältiger Flora, wunderschönen Wander-Möglichkeiten und weiter Sicht.
    Gestern eine informative Degustation, eine breite Palette schöner Weine - und ein schmackhaftes Abendessen mit frischem Spargel, den Renata noch im Tal der Cèze direkt ab Feld gekauft hatte.

    Der ideale Ort, um unsere bisher längste Reise-Schlaufe (morgen sind es acht Monate, als wir in Trogen losgefahren sind) zu bilanzieren und abzurunden. Morgen geht's zurück an den Genfersee und nächsten Sonntag werden wir unsere Liebsten wieder in die Arme schließen können.
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  • Im Landeanflug

    7. maj 2023, Schweiz ⋅ 🌧 15 °C

    Eine ganze Woche haben wir uns reserviert, um langsam in der Schweiz anzukommen. Der Besuch bei Sonja in ihrem Mobilhome am Genfersee gehört fast schon zur Tradition, wenn wir aus Südwesten kommen. Schön war's.

    Danach machen wir Station auf dem Bauernhof in Rüegsbach im Emmental, wo wir die ersten 9 Jahre unseres Familienlebens verbracht hatten. Ein "heimkommen" der anderen Art; ein Ort, an dem ich zahlreichen Spuren meines früheren Wirkens begegnen kann. So manches hölzerne Detail war damals unter meinen Händen entstanden, von der Schopfwand bis zum Türgriff, von der Ofentreppe bis zur Kinderwiege. Und wie vor gut 35 Jahren darf ich erneut mithelfen, im Wald 60 junge Bäume zu pflanzen.

    Es ist eine pure Freude zu sehen, wie auf Burkhalten der Generationenwechsel sorgfältig gestaltet wurde und offensichtlich gut gelingt - und wie die junge Generation neue Akzente setzt: mit Aufmerksamkeit und Sorgfalt wird der Wald gepflegt und verjüngt, mit biologischen Produkten (EM) das Silofutter angesetzt, mit grossem Geschick manches selbst repariert und mit Solarstrom die Energie erzeugt.

    Derweil entdecken Hansueli und Kathrin mit E-Bike-Touren eine neue Leidenschaft ... und nehmen uns gleich mit zu einer grossen Tour über die Lüderenalp und durch die Hügel des Emmentals. Tatsächlich, dieser Virus könnte noch überspringen ...😉.

    Am Samstag geht's zügig ostwärts. Bei Christian und Martina sind wir zum Filmabend mit Teilete eingeladen. Ein stets sehr inspirierender Anlass mit interessanten Menschen - und dem aufwühlenden Film "Chasing Thunder" über die illegale Fischerei in den Weltmeeren.

    Sonntags dann das ersehnte Wiedersehen mit unseren (Gross-)Kindern. Ein großartiger und bewegender Moment, wenn man seine Lieben nach acht Monaten gesund und glücklich - beiderseitig - wieder in die Arme schließen darf. Solches erlebt man nur, wenn man mal aufgebrochen ist ....
    und deshalb gilt wohl "nach der Reise ist vor der Reise".😉
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    Slut på rejsen
    7. maj 2023