Benin Sodjeatinme

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Travelers at this place
  • Day 155

    Reisecrew Nigeria & Schildkrötenaufzucht

    January 21 in Benin ⋅ ☁️ 28 °C

    Am Abend kehren wir vom Stelzendorf Ganvié zurück an unseren Strandstellplatz und haben uns dort mit Alexandra und David, einem jungen Schweizer Pärchen, das wir vor Weihnachten in der Elfenbeinküste kennengelernt haben, verabredet. Sie haben heute, genau wie wir, ihr Nigeria-Visum erhalten. Sie wollen mit uns durch Nigeria fahren. Als wir ankommen, treffen wir sie endlich wieder und tauschen uns über die vergangenen Wochen aus. Unsere Nigeria Reisecrew ist vollzählig. Wir planen gemeinsam die Weiterreise nach Nigeria. Drei Autos sind ideal für die Sicherheit, aber Alexandra und David erzählen uns von Roberto, einem Spanier, den sie heute in der Botschaft getroffen haben. Er sucht dringend Anschluss für die Nigeria-Durchquerung. Da wir ihn nicht kennen und größere Gruppen schwieriger zu koordinieren sind, sind wir zunächst skeptisch. Schließlich entscheiden wir, ihn mit nach Lagos zu nehmen, wo er sich einem anderen deutschen Reisenden anschließen kann. Roberto ist aktuell in einem Hotel bei Cotonou, wir treffen ihn in den nächsten Tagen.

    Am nächsten Morgen besuchen Alexandra und David das Stelzendorf, während wir erneut eine Werkstatt aufsuchen, um unser Klimaanlagenproblem zu lösen – leider erfolglos. Wenigstens müssen wir nichts zahlen. Danach fahren wir zu einem kleinen Beach Club mit geschützter Bucht. Marie hat riesigen Spaß in den kleinen Wellen. Auch wir genießen die Abkühlung, da der Atlantik sonst oft zu rau ist. Später besuchen wir eine Schildkröten-Aufzuchtstation, die Regina entdeckt hat. Dort kümmert sich Isaac um Meeresschildkröten, die hier ihre Eier ablegen. Um sie vor Fressfeinden zu schützen, sammelt er die Eier, zieht die Jungtiere einen Monate auf und setzt sie dann aus. Wir helfen dabei, einige Schildkröten ins Meer zu entlassen – ein tolles Erlebnis, besonders für Marie.

    Anschließend fahren wir noch zu einer anderen Werkstatt. Sie tauschen das Klimaventil aus, aber die Probleme bleiben. Während Jens sich weiter damit beschäftigt, fahren Regina, Marie und Frank zum Einkaufszentrum, um Vorräte für Nigeria zu besorgen. Nach anderthalb Stunden kommt Regina mit einer überdrehten Marie und einem vollgepackten Einkaufswagen auf den Parkplatz, wo Jens wartet.

    Zurück am Stellplatz am Strand treffen wir wieder Alexandra und David und lassen den Abend entspannt am Strand ausklingen.
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  • Day 143

    Tag 143, 72 Km/18318 Km

    January 19 in Benin ⋅ ☁️ 33 °C

    Es geht am Morgen nach Porto Novo, die Hauptstadt Benins. Porto Novo hat nichts zu bieten, liegt aber unmittelbar an der Grenze zu Nigeria, sorgt also dafür dass ich nicht allzu viel Zeit auf dem Weg zur Grenze verliere. Leider führt der Weg nach Porto Novo einmal komplett durch Cotonou und auch wenn heute Sonntag ist sind die Straßen ziemlich voll. Hab ich gestern noch die korrekte Polizei in Benin gelobt, werde ich heute mal wieder daran erinnert, dass ich in Afrika bin. An einer stark befahrenen Kreuzung werde ich angehalten, ich soll die Papiere für das Auto, Führerschein und Versicherungsnachweis zeigen. Anschließend möchte die Polizistin ein Laisser Passer sehen, also die Einfuhrpapiere des Fahrzeugs. Ich zeige also das Carnet de Passage, das reicht der Dame aber nicht. Sie holt ihren Chef dazu, auch der möchte das Laisser Passer sehen. Mitten auf der Kreuzung stehend erkläre ich minutenlang, dass das Carnet de Passage vollkommen ausreichend ist, schließlich werde ich aufgefordert an den Rand zu fahren und auszusteigen. Zwei weitere Polizisten kommen hinzu und alle vier sagen das gleiche: wo ist das Laisser Passer. Mehr als 30 Minuten drehen wir uns im Kreis, ich zeige alle Stempel im Carnet aller Länder, an noch keinem Checkpoint würde ich seit Reisebeginn derart lange aufgehalten. Irgendwann reicht es mir, natürlich soll hier Druck aufgebaut werden um an Geld zu kommen. "Ich habe von Marokko bis hierher fünf Monate gebraucht und wurde rund 600 mal angehalten. Noch nie hab ich ein Laisser Passer zeigen müssen. Dann fahren wir halt jetzt zusammen zur Grenze und klären das dort mit dem Zoll." Es ist schon komisch, aber der richtige Satz reicht manchmal um die Situation innerhalb von Sekunden zu entschärfen. Zwei der Herren interessieren sich plötzlich nicht mehr für mich und fangen an zu Essen. Die Dame regelt jetzt den Verkehr und der Chef kann plötzlich lachen und plaudert mit mir über den Tourismus in Benin. Zum Abschluss werde ich gefragt, ob ich vielleicht etwas zu trinken übrig hätte. Geld würde es aber auch tun. Hätten sie vor 30 Minuten gefragt, hätte ich sicherlich eine Flasche Wasser übrig gehabt. Als ich ins Auto einsteige, möchte dann plötzlich noch einer der dort rumlungernden Zivilisten Geld haben. "Fürs Parken". Als ich auch hier nichts zahle rennt er wild gestikulierend sogar noch ein ganzes Stück neben dem Auto her.
    In Porto Novo finde ich ein schönes Hotel, welches mich im Hof im Auto übernachten lässt. Als ich alles aufgebaut habe, kommt der Chef vorbei. Aus 'Sicherheitsgründen' muss ich ein Zimmer nehmen. Normalerweise würde ich einpacken und fahren aber ich habe keine Lust mehr. Die Zimmer sind gut und es gibt keine Alternative in der Nähe. Porto Novo ist auch nicht unbedingt der sicherste Ort der Reise, die Stadt wirkt beim Durchfahren total heruntergekommen und arm. Also her mit dem Zimmer, Monsieur!
    Trotzdem schade, dass sich Benin am letzten Tag derart von mir verabschiedet.
    Morgen geht es nun über die Grenze nach Nigeria. Das Erreichen von Nigeria bedeutet für mich persönlich einen sehr großen Schritt. Der Grenzübertritt bedeutet zum Einen, dass die Reise zur Hälfte beendet ist. Ich verlasse Westafrika und betrete Zentralafrika. Nigeria bedeutet aber auch, dass es keinen Weg mehr zurück gibt. Hätte ich bis heute noch umdrehen und heimfahren können, geht dies ab Nigeria nicht mehr. Ein zweites Nigeriavisum zu bekommen ist eigentlich unmöglich, ein Verschiffen des Fahrzeuges vor Namibia wohl ebenfalls. Nigeria symbolisiert aber auch den 'Mount Everest' der Reise. Im Norden des Landes gibt es erhebliche Probleme mit Boko Haram und dem Islamischen Staat, alles nördlich von Abuja, der Hauptstadt Nigerias ist unbereisbar. Im Süden gibt es Probleme mit Banden und Separatisten. Außerdem wird in einer Mafiaähnlichen Struktur illegal Öl gefördert. Im ganzen Land gibt es immer wieder schwere Anschläge durch den Konflikt zwischen Farmern und Hirten, der sich hauptsächlich gegen die Zivilbevölkerung richtet. Seit Weihnachten gab es zwei Anschläge mit vielen Opfer, einer der beiden leider unmittelbar auf meiner Strecke. Zudem gibt es Probleme mit dem Sicherheitsapparat und mit korrupter Polizei. Die Grenze zu Kamerun ist seit vielen Jahren geschlossen, da in Westkamerun noch immer Bürgerkrieg zwischen den Separatisten und der Regierung herrscht. Durch dieses Gemengelage muss ich zwischen Boko Haram im Norden und dem Krieg im Süden hindurch. Um nach Kamerun zu gelangen gibt es eigentlich nur einen einzigen Grenzübergang im Zentrum. Hier besteht das Problem, dass die Straße auf den letzten hundert Kilometern richtig übel ist. Leider muss ich diesen Preis zahlen und die schlechte Piste für eine vermeintlich bessere Sicherheit in Kauf nehmen. Ich werde zunächst nach Lagos reisen und hier ein paar Tage bleiben, im Anschluss den schnellstmöglich Weg nach Kamerun wählen und hoffentlich in knappen zwei Wochen aus dem zweiten schwierigen Teil der Reise heraus sein. Für die nächsten zwei Wochen gilt: kein Fahren in der Dunkelheit und kein Wildcampen.
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  • Day 142

    Tag 142, 24 Km/18248 Km

    January 18 in Benin ⋅ ☁️ 31 °C

    Die Nacht läuft nicht gut. Temperaturen über 30 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit und absoluter Windstille gepaart mit dem konstanten Lärm und dem Gehupe der rund 5 Meter entfernten Straße sorgen dafür, dass ich die halbe Nacht wach liege.
    Ich klappere am nächsten Morgen diverse Werkstätten ab um einen Filter für den Defender zu finden, keine Chance. In ganz Cotonou gibt es keinen. An einer Stelle finde ich zwar einen Landrover Filter, der passt aber nicht. Immer wieder höre ich die gleiche Antwort: In Lagos gibt es einen Filter. Ich wasche den alten Filter immerhin so gut es geht mit Öl aus, finde auch glücklicherweise keinen Sand im Filter.
    Am Auto geht es nicht mehr weiter, also fahre ich raus aus Cotonou. Ich bin keine 500 Meter gefahren, es kommt eine Kreuzung. Zwei Fahrspuren in jede Richtung, daneben ein kleiner Versatz und je Fahrtrichtung eine dritte Spur nur für Motorräder. Auf dieser riesigen Kreuzung wo das absolute Chaos herrscht, steht genau in der Mitte eine Art Fass. Offenbar soll man wie im Kreisverkehr um dieses Fass herumfahren, was mir aber nicht gelingt da die Helden am Lenkrad hier alle einfach fahren wie sie wollen. Ich biege also vor dem Fass nach links ab statt um das Fass herumzufahren. Natürlich steht an der Kreuzung ein Polizist und natürlich werde ich zum Anhalten aufgefordert. Mit geschultertem Gewehr wird mir erklärt, was ich falsch gemacht habe. Während der Polizei mir zeigt, wie ich hätte fahren sollen fahren einfach alle anderen Fahrzeuge, wie zuvor auch, unbehelligt weiter so wie ein jeder es gerade möchte. Bevor der Polizist eine mögliche Strafe aussprechen kann, sage ich ihm, dass ich ein Problem mit dem Auto habe und die Reparatur schon teuer war (schließlich habe ich 7€ für den Ölwechsel gezahlt!) und ich jetzt auf keinen Fall noch etwas für das angeblich falsche Fahren auf der Kreuzung zahle. Etwas verunsichert guckt er mich an, belehrt mich noch einmal und lässt mich dann weiterfahren.
    Ich fahre nach Ganvie, einem Stelzendorf nicht weit weg von Cotonou. Es gibt einen kleinen chaotischen Hafen, wo ich das Auto stehen lasse und ein Boot miete, Ganvie ist auf dem Wasser errichtet und über den Landweg nicht zu erreichen. Die Stadt haut mich richtig um, die Atmosphäre ist Wahnsinn. Alles spielt sich auf dem Wasser und in den vielen kleinen Pirogen ab. Aus den kleinen Booten heraus wird gefischt und Ware verkauft. 1.5 Stunden werde ich durch die kleinen Kanäle gefahren, die Stadt wirkt wie Venedig in Afrika. Ganvie ist für mich eines der Top-Highligts in einem Land, in dem ich das Gefühl habe von einer großen Sehenswürdigkeit zur nächsten zu taumeln.
    Ich finde nicht weit weg von Ganvie einen Stellplatz für die Nacht, deutlich ruhiger und kühler als die Nacht zuvor, dafür jedoch mit Millionen kleiner Sandfliegen, die beißen und gerade so nicht durch das Moskitonetz im Dach kommen. Der Abend wird somit im Auto verbracht.
    Leider ist morgen der letzte Tag für mich in Benin, welches für mich unerwartet zu den Top-3 der Länder Afrikas gehört. In über einer Woche bin ich nur 3x von der Polizei angehalten worden, korrupt war dabei keiner. Die Straßen sind ausnahmslos gut und es gibt sehr viel auf kleinem Raum zu sehen, ich habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt. Mit Benin endet jetzt auch meine Zeit in Westafrika, fast 5 Monate habe ich hier verbracht. Wenn ich übermorgen weiterfahre, beginnt für mich die zweite von insgesamt drei schwierigen Streckenabschnitten: die Durchquerung von Nigeria.
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  • Day 151

    Schnelles Visa & Kitesurfing bei Cotonou

    January 17 in Benin ⋅ ⛅ 31 °C

    Freitagmorgen in Togo – wir stehen früh auf, denn wir haben gehört, dass man das Nigeria-Visum in der Botschaft in Cotonou möglicherweise sofort bekommen kann. Normalerweise dauert es zweieinhalb bis drei Wochen mit vielen Formalitäten. Wir wollen es ausprobieren und machen uns auf den Weg.

    Die Grenzüberquerung nach Benin dauert wie üblich ein bis zwei Stunden. Gegen halb eins kommen wir an der nigerianischen Botschaft an und müssen erst einmal zweieinhalb Stunden warten. Zum Glück ist der Warteraum klimatisiert, aber wir müssen unsere Handys abgeben, was Marie nicht gefällt, denn sie kann keine Videos anschauen. Endlich kommt der Botschafter von seinem Mittagessen zurück, und wir zahlen 175 Euro pro Visum. Zehn Minuten später halten wir die Visa in der Hand – ein großer Moment! Um halb vier verlassen wir zufrieden die Botschaft.

    Danach fahren wir zu einem Campingplatz nördlich von Cotonou und feiern mit einem Glas Rotwein und Grillen zusammen. Einziger Nachteil: Moskitos, da wir am Lac Nokoué campen. Ein lustiger Vorfall sorgt am Abend für Lacher: Regina geht im Dunkeln ins falsche Zimmer zum Duschen – zum Glück ist niemand drin.

    Am nächsten Marie freut sich über einen Spielplatz und spielt mit einem Mädchen namens Bessin. Anschließend verabschieden wir uns. Regina und Frank fahren in die Wäscherei, Jens und Marie zur Klimawerkstatt. Die Wäsche dauert drei Stunden und kostet zehn Euro – endlich ist alles sauber, auch die Bettwäsche. In der Werkstatt gibt es jedoch keine Lösung für das Klimaproblem, nur einen Vorschlag zur manuellen Steuerung des Lüfters, der nichts bringt. Jens verbringt fünf Stunden dort, bevor er am Strand-Stellplatz ankommt.

    Der Sonntag startet windig, und wir packen die Kites aus. Doch die Strömung ist stark und der Wind nicht konstant genug, was das Kitesurfen erschwert. Jens schafft es gute 30 Minuten zu kiten. Regina versucht es auch, hat aber dieselben Probleme, da der Wind nachlässt. Trotz allem genießen wir den Strandtag. Am Abend essen wir in d m nahegelegenen Beach Club. Regina ist begeistert von ihrer Thunfisch-Poke Bowl, Jens hingegen enttäuscht von seinem Lammkotelett. Marie isst zufrieden ihre Pommes Frites. So lassen wir das Wochenende entspannt ausklingen.
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  • Day 156

    Geldwechseln für Nigeria

    January 22 in Benin ⋅ ☁️ 33 °C

    Es ist Mittwochmorgen, und wir brechen zusammen mit Frank, Alexandra und David in Richtung Porto Novo auf. Unser Ziel: Wasser und Diesel tanken. Zuerst stoppen wir im Supermarkt, um ein paar Dinge zu besorgen, die wir vergessen haben. Danach geht es zur Tankstelle, die uns etwas überfordert, aber schließlich bekommen wir alles voll und können gegen Mittag weiter nach Porto Novo fahren.

    Die Straße ist gut, aber je näher wir Porto Novo kommen, desto schlechter werden die Straßen. Nach ein paar Staubpisten erreichen wir die Stadt. Der von uns angesteuerte Geldwechselpunkt aus der iOverlander-App entpuppt sich als unbrauchbar. Wir haben uns auch dort mit Roberto, der Reisende Spanier, der vor ein paar Tagen Alexandra kontaktiert hat, verabredet. Er kurvt seid über einer Stunde wohl dort herum und scheint etwas nervös zu sein. Wir fragen Einheimische und einer gibt uns einen Tipp, wo man Geld wechseln kann. Nun sind wir vorübergehend ein Konvoi mit 4 Autos. Kurz darauf hält uns ein Mann aus Benin an, der in der Schweiz lebt. Er kennt die Gegend und möchte uns beim Geldwechseln helfen. Allerdings kann er erst in einer halben Stunde. In der Zwischenzeit zeigt uns ein Einheimischer die gegenüber liegende Geldwechselstube. Regina und Alexandra verhandeln den aktuellen Umrechnungskurs. Also sagen wir ihm zu. Es gibt ein Missverständnis, und ein Teil des Geldes muss nachgeholt werden, aber nach etwas Warten haben wir alles, was wir brauchen. Allerdings ist der Naira sehr schwach (1€ = 1700 Naira), was das Zählen des Geldes sehr langwierig macht. Alexandra und Regina zählen den meisten Teil der umgerechneten 700.000 Naira. Jens, Marie und David sind schonmal zum Stellplatz auf einer ökologischen Farm, wo wir uns später alle treffen. Die Farm ist wunderbar. Sie haben auch einige Tiere aufgenommen, wie Strauße, Esel, Pferde, Kühe und ein Alligatoren. Uns sie haben einen tollen Pool. Wir dürfen diesen nutzen und planschen mit Marie und Alex und David noch im Dunkeln im Pool. Eine angenehme Abkühlung und vor allem für unsere Wasserratte Marie eine willkommene Abwechslung. Wir lassen den Tag entspannt mit einem Bier ausklingen und bereiten uns darauf vor, am nächsten Morgen früh in Richtung Nigeria aufzubrechen.
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  • Day 154

    Affentheater und Stelzen-Deals

    January 20 in Benin ⋅ ⛅ 32 °C

    Es ist Montagmorgen, und wir machen uns auf den Weg zu einer nahegelegenen Affenauffangstation nördlich von Cotonou. Die holprige Piste führt uns schließlich zu unserem Ziel, wo wir von Louis, einem einheimischen Mitarbeiter, begrüßt werden. Er führt uns zu den Rotbauch-Affen. Mit Gurken lockt er die Tiere an, die sich in unserer Nähe füttern lassen. Es ist faszinierend, ihr Verhalten aus nächster Nähe zu beobachten. Da die Affen nur an Noël und einen Schweizer Kollegen gewöhnt sind, dürfen wir sie nicht selbst füttern, können aber schöne Fotos machen. Nach einer kleinen Spende für den Erhalt des Projekts verabschieden wir uns und setzen unsere Reise fort.

    Unser nächstes Ziel ist das Stelzendorf Ganvié, etwa 25 Kilometer nördlich von Cotonou im Nokoué-See gelegen. Mit rund 20.000 Einwohnern gilt es als das größte auf einem See errichtete Dorf Afrikas.  Die Geschichte von Ganvié reicht ins 18. Jahrhundert zurück, als es als Zufluchtsort für Menschen diente, die vor Sklavenjägern flohen. 

    Am Ufer angekommen, stoßen wir auf Schwierigkeiten bei der Anmietung eines Bootes. Obwohl Marie noch ein Kind ist, müssen wir nach längeren Verhandlungen den vollen Preis für sie zahlen, da Touren erst ab vier Erwachsenen angeboten werden. So zahlen wir schließlich jeweils 10 Euro pro Person für die Bootstour mit einem französischsprachigen Guide; ein englischsprachiger Guide hätte extra gekostet.

    Unsere Fahrt über den See führt uns vorbei an traditionellen Fischzuchtstationen und -fallen. Wir beobachten Fischer, die von ihren teils selbstgebauten Einbäumen und Holzbooten aus Netze auswerfen. Interessanterweise sind die Boote der Einheimischen meist ohne Motor unterwegs; sie paddeln oder segeln mit improvisierten Segeln aus Stöcken und Tüchern.

    Bei unserer Ankunft in Ganvié beeindruckt uns der Anblick der zahlreichen auf Stelzen errichteten Häuser. Es gibt mehrere Kirchen und Moscheen, die auf Betonfundamenten gebaut sind. Wir gleiten durch das Dorf und entdecken schwimmende Märkte, auf denen Frauen von ihren Booten aus Waren wie Obst, Gemüse und Textilien anbieten.

    Unser Guide, der glücklicherweise etwas Englisch spricht, erklärt uns, dass das Abwasser der Häuser direkt in den See geleitet wird, weshalb das Schwimmen dort nicht empfohlen wird. Nach etwa anderthalb Stunden treten wir die Rückfahrt an und sind dankbar für die Einblicke in dieses einzigartige Leben auf dem Wasser.
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  • Day 141

    Tag 141, 52 Km/18224 Km

    January 17 in Benin ⋅ ☀️ 32 °C

    Ich fahre am Morgen in die größte Stadt Benins, nach Cotonou. Auch wenn nicht die Hauptstadt, ist Cotonou als wirtschaftliches Zentrum die wichtigste Stadt des Landes. Zuerst geht es mal wieder in die Werkstatt. Nachdem der Ansaugtrakt vom eingedrungenen Sand bereits von mir gereinigt wurde, möchte ich einen Ölwechsel machen lassen. Also geht es in eine kleine Hinterhofwerkstatt in einem der Vororte von Cotonou. Der Ölwechsel kostet 7€, vier Herren arbeiten zeitgleich am Ölwechsel. Einer ist zuständig, die Ablassschraube herauszuschrauben, einer ist für das Wiedereinschrauben zuständig, der Dritte kippt das Öl rein, der vierte guckt zu. Leider finde ich im Öl Sand und kleine Steinchen, kein gutes Zeichen. Die Steinchen sind immerhin so groß, dass ich eigentlich der Ansicht bin, dass diese in der Größe unmöglich am Kolbenring im Motor vorbeigekommen sein können. Ein Stein in der Größe im Brennraum hätte den Kolben zerrissen. Bleibt also eigentlich nur der Turbo oder die Rücklaufleitung vom Zylinderkopf. Noch macht Heiner alles was er soll, kein Leistungsverlust, keine ungewöhnlichen Geräusche. Also bleibt mir aktuell nichts anderes übrig, als mit einem unguten Gefühl weiter nach Nigeria zu fahren, auch wenn ich weiß, welches schwierige Stück mir die nächsten 5000 Kilometer bevorsteht. Sicherheitshalber einen neuen Turbo zu kaufen und dabeizuhaben wäre sicherlich nicht das Schlechteste, laut Werkstatt ist es jedoch unmöglich hier einen aufzutreiben.
    Ich fahre weiter zum Super U, dem größten Supermarkt den ich auf der ganzen Reise bisher gesehen habe. Hier gibt es alles (außer einen neuen Turbo), sogar Motoröl in allen Spezifikationen und Qualitäten. Also kaufe ich direkt noch einmal neues Öl, sicher ist sicher. Außerdem fülle ich an Lebensmitteln alles auf was geht. Der Einkauf kostet über 300€. Auf dem Parkplatz treffe ich zufällig eine Mitarbeiterin der deutschen Botschaft. Sie empfiehlt mir, Benin zeitnah zu verlassen, für kommende Woche sind große Demonstrationen im Stadtzentrum angekündigt, die Botschaft wappnet sich für alle Eventualitäten, man rechnet mit zivilem Ungehorsam. Mein Plan, erst am Ende nächster Woche nach Nigeria zu reisen muss somit noch einmal geändert werden, ich fahre früher rüber.
    Ich suche mir einen Platz zum Übernachten im Stadtzentrum, wie üblich nicht einfach. Es gibt ein Hostel mit kleinem Innenhof, hier kann ich die Nacht bleiben. Kein schöner Platz und direkt an der Straße, aber für eine Nacht wird es gehen. Zu Fuß mache ich mich auf zur Amazonenstatue, komme auf dem Weg an einer Eisdiele vorbei. Also gibt es mal wieder drei Kugeln, die alle anders aussehen aber eigentlich alle genau gleich schmecken. Um mal 15 Minuten runterzukommen eignet sich die Eisdiele allemal. Auch wenn der weitere Fußweg zur Statue aufgrund des fehlenden Bürgersteiges und des dichten Verkehrs unentspannt ist, werde ich wenigstens auf den insgesamt 45 Minuten kein einziges Mal angesprochen. Solch eine Strecke zu Fuß zu laufen wäre beispielsweise in Ghana oder der Elfenbeinküste unvorstellbar gewesen. Insgesamt ist Benin im Hinblick auf das Ansprechen vollkommen anders als die anderen Ländern zuvor. So gut wie nie möchte jemand Geld für irgendetwas haben, was ich als sehr angenehm empfinde.
    Am Nachmittag widme ich mich noch einmal dem Auto, öffne nochmal den Motor und bin eigentlich der Meinung, dass ich unbedingt einen neuen Ölfilter brauche. Die Aufgabe für Morgen lautet also: Ölfilter für den Defender TD5 Baujahr 2006 irgendwo in Cotonou auftreiben.
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  • Day 99

    Zurück nach Cotonou

    April 12, 2024 in Benin ⋅ ☁️ 32 °C

    Mit neuer Pumpe geht's zurück in die Zivilisation. Nach eine halben Stunde Fahrzeit, habe ich plötzlich kein Standgas mehr. Pumpe funktioniert nicht, Sepa Filter zu? Ich überlege während der langweiligen Fahrt akribisch. Nachdem der Motor bei Vollast gut läuft, kann es kein Sprit Problem sein. Ich probiere den Handgashebel nochmals und nachdem überhaupt kein Widerstand spürbar ist, kann nur das Seil gerissen sein. Wäre nur ein kleines Problem. Wir fahren weiter ohne Standgas, bei den Ampeln immer Fuß am Gas und mit der Handbremse bremsend zum Hotel Thaiti, wo wir die anderen wieder treffen. Der Chef ist Brasilianer und,spricht gut Deutsch, sein Sohn der auch hier arbeitet ist in Mannheim geboren.
    Es gibt heute Abend brasilianische Buffet mit jede Menge Fleischspiesen und eine Zsubershow von zwei ins Alter gekommenen Amateur Zauberern aus Frankreich.
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  • Day 3

    ODDB et arrivée au village de Bonou

    December 4, 2023 in Benin

    Notre chauffeur François est venu nous chercher à 8h pour nous conduire au siège de ODDB.
    Le planning était censé être serré et nous ne devions pas perdre de temps .... mais notre référentiel n'est pas le même. La réunion a commencé tranquillement à 9h pour se terminer à 13h. Nous étions déjà "en retard".
    Déjeuner avec Mariano et Alfred ainsi qu'une volontaire d'une autre ONG : Helena une québécoise originaire d'Argentine. Repas délicieux et authentique. Pas de doute le dépaysement est là.
    Nous prenons la route pour Bonou largement en retard, nos valises ficelées sur le toit de la voiture de François. Nous sommes 8 dans la voiture. Il fait une chaleur de dingue et Sandra se retrouve avec une immense passoire en alu sur les genoux.
    L'ambiance est bonne dans la voiture. Les garçons rient et les filles et moi en profitons pour faire plus ample connaissance.
    La circulation en ville est plus qu'anarchique. Tout le monde klaxonne, passe, double sans jamais s'arrêter (surtout pas aux feux tricolores). Joyeux bordel mais sans aucune agressivité.
    Petit stop à Porto Novo pour faire quelques emplettes. Nous repartons et là, sur la grande route bondée la voiture tousse, cahote, le voyant de frein à main s'allume !!!! François me fait comprendre (car il ne parle que le Fon, un dialecte béninois) qu'il y a bientôt une descente et que tout va bien. Il n'a pas l'air de s'inquiéter. Quelques mètres plus loin, il tourne à droite (en coupant la route avec la voiture qui fait des petits bonds) il tend un billet par la fenêtre et un gars s'approche avec un entonnoir tout cracra, recouvert d'un tissu (cracra lui aussi) ....en fait nous étions en panne d'essence !! Pas de problème, le gars remplit le réservoir de 5 litres d'essence contenus dans une jarre en verre. TIA -This Is AFRICA -
    Nous reprenons la route quand soudainement nous nous arrêtons de nouveau en bord de rue. Les garçons négocient quelques boissons auprès d'une marchande qui a une échoppe le long de la rue. Le temps de discuter du prix, qu'elle aille chercher les canettes, reparte avec les billets pour enfin revenir avec la monnaie ..... nous sommes restés SUR le trottoir quelques bonnes minutes. Le tout dans la bonne humeur.
    Après 3 h de route (bitumée mais complètement défoncée) nous arriverons au camp. Des logements en bord de route. En dur, mais pas très entretenus. A l'occidental mais sans le standard.
    Pas grave nous avons un lit confortable avec moustiquaire et une salle de bains avec eau courante.
    Nous terminons cette chouette journée par une petite reconnaissance d'une des 2 forêts où nous allons travailler pendant 2 semaines.
    Repas par Simon notre chef cuistot, arrosé d'une Béninoise (bière locale de 65cl/ personne)
    Bonne nuit, demain nous déjeunons à 6h pour départ en forêt à 6h45.
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  • Day 2

    Après-midi à Cotonou

    December 3, 2023 in Benin ⋅ 🌙 29 °C

    Repas de midi dans un petit restaurant local. Au menu poulet bicyclette, riz, couscous de manioc et aloko (bananes plantain frites).

    L'Amazone est une statue érigée en hommage aux Amazones du Dahomey et fabriquée en structure métallique avec une enveloppe en bronze, d'une hauteur de 30 mètres.
    La statue trône près de la plage, au milieu d'une très grande place très animée.
    La plage est elle aussi un joli lieu familial. On peut y boire et manger grâce aux vendeurs ambulants.

    Étonnamment, les gens me demandent pour me prendre en photo ou vidéo avec eux. On dirait que ma blondeur les intrigue.

    Retour à l'hôtel vers 19h dans le bazar de la circulation béninoise.
    Les taxis sont ici des motos (chauffeurs en tee-shirt jaune)
    Il n'est pas rare de voir une famille de plusieurs personnes (même des bébés) sur une moto-taxi
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