Guatemala Antigua

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  • Day 19

    Fuego

    February 24 in Guatemala ⋅ ☁️ 9 °C

    Die ganze Tour dreht sich garnicht um den Atagenango, sondern um den Fuego, ein feuerspeiender Vulkan mit Eruptionen im 15 Minuten Takt. Leider schläft der Fuego im Moment, außer ein paar Aschewolken gibt es keine nennenswerten Eruptionen. Trotzdem oder gerade deswegen sind wir wieder einmal Stolz auf das Erreichte und genießen die einmaligen, unbeschreiblichen und grandiosen Ausblicke. Das klare Wetter beschert uns den wunderschönsten Sonnenuntergang am Berg.
    Kaum ist die Sonne aber untergegangen, fallen die Temperaturen deutlich unter 0 Grad Celsius. Mütze, Handschuhe und warme Sachen sind Pflicht. Trotzdem frieren wir und an einen entspannten Schlaf ist in der Höhe und bei den Temperaturen nicht zu denken. Sehnsüchtig erwarten wir den Sonnenaufgang, der einfach nur Glück in unsere Herzen zaubert. Die Boys am Berg bescheren uns einen heissen Kaffee und wir gehen gestärkt den langen Abstieg an.

    Am Morgen sendet der Verstand noch eine Information an unseren Körper. Wir haben es nicht bereut und konnten die Einmaligkeit des Augenblicks genießen. Natürlich ist es immer eine ziemliche Quälerei, aber wo ist es das nicht am Berg?
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  • Day 18

    Gänsemarsch

    February 23 in Guatemala ⋅ ☁️ 18 °C

    Wir haben ein Alter erreicht, in dem unser Verstand sagt: „Wir können das“, aber unsere Körper sagen: „Versucht es und ihr werdet es bereuen!“
    Mit diesem etwas mulmigen Gefühl und einer gehörigen Portion Respekt starten wir zu unserem Hike auf dem Acatenango.
    Die Tour ist der touristische Höhepunkt in Guatemala. Am Berg gibt es 42 einfache Camps, die täglich etwa 500 Wanderer aufnehmen. So ist es nicht verwunderlich, dass wir uns im Gänsemarsch die 1200 Höhenmeter in die Oberschenkel drücken. Unsere Gruppe bestand aus 20 Leuten aus den unterschiedlichsten Nationen: Dänen, Franzosen, Holländer, Finnen, Mexikaner, US Amerikaner und wir. Vom Alter könnten das alles unsere Kinder sein, die mit uns unterwegs waren. 🙈 Da wir zusätzlich zu unseren Tagesrucksäcken das Essen und 4 Liter Wasser tragen sollen, entscheiden wir uns doch die Hilfe von Trägern zu nutzen. Es ist ohne Gepäck trotzdem wieder ein anstrengender Aufstieg, aber nach etwa vier Stunden erreichen wir glücklich unser Camp, das auf 3600m liegt und gleichzeitig unser Schlafplatz ist.
    Warum quälen wir uns eigentlich hier hoch?
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  • Day 307

    Pacaya

    February 23 in Guatemala ⋅ ☀️ 19 °C

    Nach dem gestrigen Flop, den wir nicht einfach so stehen lassen konnten, geht es am nächsten Tag mit schweren Beinen und etwas Schnupfen auf den Pacaya. 😷🥾 (356m Höhendifferenz, 6.7km)

    Der Pacaya ist ein aktiver Vulkan, aber aktuell ist keine Lava sichtbar. 🌋 Es gibt jedoch Bereiche mit vulkanischen Dämpfen und Hitze, wo wir Marshmallows rösten konnten – eine einzigartige Erfahrung! 🔥🍢 Und dieses Mal stimmt das Wetter. ☀️ Wir haben einen tollen Ausblick auf die drei Vulkane: Fuego, Acatenango und Agua. 😍🌋🌄

    * Die Pferde folgten Melanie Schritt für Schritt – im Bus wollte niemand ein Pferd, und am Ende sassen 7 Personen auf den galoppierenden Taxis. 🐎🚖🤷🏼‍♀️🙊
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  • Day 306

    Acatenango-Fuego

    February 22 in Guatemala ⋅ 🌙 9 °C

    Die Wetterprognose für die kommenden Tage sieht Mediookey aus – aber in den Bergen kann sich das ja schnell ändern. Also picken wir einen Tag & los geht’s! ⛰️Unser Ziel: der knapp 4.000m hohe Acatenango, von dem aus man normalerweise den aktiven (dazu später mehr) Volcán Fuego (3.763 m) bestaunen kann. 🌋

    Die Sonne scheint ☀️, und wir sind schon ganz aufgeregt – dieser Aufstieg steht schon lange auf unserer Bucket List! Die Wanderung soll zerstörend sein, aber wir sind gut vorbereitet. Überraschenderweise fällt uns der Aufstieg leichter als gedacht – liegt wohl an der guten Vorbereitung. 😅 Unterwegs begegnen wir zahlreichen Trägern, die bewundernswert und bemitleidenswert zugleich sind. Sie schleppen mit minimaler Ausrüstung (Turnschuhe!) kiloweise Material für Touristen den Berg hinauf. 😳🙈

    Nach knapp 4 Stunden & 1.200 Höhenmetern erreichen wir das Basecamp – und vom schönen Wetter fehlt jede Spur. 🥺 Dort haben wir uns eine Cabaña gemietet & ein Zelt bekommen. 🤷🏼‍♀️ Der Nebel hält sich hartnäckig. Melanie schlüpft alle 30–60min aus dem Schlafsack und checkt die Umgebung wie ein Erdmännchen. 🐾 Aber: keine Spur vom Vulkan! Selbst die Nachbarzelte sind kaum noch zu erkennen.

    In der Nacht stellen wir uns mehrere Wecker ⏰ – immer hoffnungsvoll, dass der Nebel sich verzieht. Fehlanzeige. 😭 Da wir hoffnungslose Romantiker (oder einfach Narren) sind, wagen wir uns trotzdem um 4Uhr früh an den finalen (400 Höhenmeter) Aufstieg. Schliesslich wollen wir den Sonnenaufgang hinter dem Fuego sehen! 🌄

    Aber der Nebel ist immer noch dicht. Es ist so feucht, dass es sich anfühlt wie Regen. 🌫️ Kurz vor Sonnenaufgang erreichen wir die Spitze – mittlerweile sind wir bis auf die Unterhosen durchnässt. Trommelwirbel… 🥁 man sieht immer noch nichts. 😭😭 Super enttäuscht rennen wir gefühlt den Berg hinunter, den unsere Hände sind eiskalt. 🥶

    Fuego hat seine Eruptionen seit Anfang Februar eingestellt & zeigt derzeit nur noch Entgasungen. Dieses Verhalten ist ungewöhnlich, und die genaue Ursache ist nicht bekannt. Vielleicht braucht er einfach eine Ruhephase? 🤷🏼‍♀️ Somit bleibt das Kapitel Fuego noch offen – denn wir wollen ihn unbedingt in Aktion sehen! 🌋🔥Deshalb steht fest: Wir kommen zurück, sobald die Chancen wieder besser stehen. Fortsetzung folgt… 😉
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  • Day 47–51

    Antigua 🌋

    January 14 in Guatemala ⋅ ⛅ 24 °C

    Unser Gepäck wird auf das Dach des Shuttles gepackt und mit einer Plane zugedeckt, da es etwas regnen wird. Auf der Fahrt nach Antigua sind keine Bekannten Gesichter mehr dabei. Mit Roy bleiben wir aber weiterhin in Kontakt - vielleicht sehen wir den in Südamerika noch eimal.

    Antigua war bis 1773 die Hauptstadt der spanischen Kolonien in Zentralamerika. Nach einem verheerenden Erdbeben wurde die Hauptstadt dann aber nach Guatemala-Stadt verlegt. Das hübsche Städtchen mit seinem barocken Kolonialarchitektur ist von den drei Vulkanen Agua, Acatenango und dem (sehr) aktiven Vulkan Fuego umgeben und UNESCO Weltkulturerbe.

    Obwohl wir vier Nächte in Antigua sind, finden wir es nicht so schlimm, dass wir auch dieses Mal wieder nicht so Glück haben mit unserer fensterlosen Hotelkammer. Das heisst, ein Fenster hats schon, dieses gibt jedoch lediglich den Blick auf den Eingangsbereich des Hotels und dessen Sitzgelegenheiten frei. Eine der vier Nächte werden wir auf dem Acatenango verbringen. Darauf liegt unser Hauptaugenmerk bei unserem Aufenthalt in Antigua. Es soll eines der Highlights unserer Reise werden und wir können von Glück sprechen, dass wir überhaupt noch einen Platz bei einem der guten Anbieter gefunden haben. Wir haben total vergessen frühzeitig einen Anbieter zu suchen und uns Plätze zu reservieren. Nach einer intensiven online Recherche-aktion und einer guten Handvoll Whatsapp Anfragen, haben wir dann aber ein Unternehmen gefunden, dass gemäss Bilder auf Google Maps, ein Camp auf dem Acatenango hat, welches perfekte Sicht auf den Lava sprühenden Fuego bieten müsste 🤞🏼😅 Am Abend suchen wir uns einen halbwegs akzeptablen Italiener und füllen unsere Kohlenhydratspeicher auf. Auf Alkohol verzichten wir ausnahmsweise, wir wollen fit sein für den Aufstieg. Leider finden wir wenig Schlaf in der Nacht, doch unsere Vorfreude bleibt ungetrübt.

    Nachdem wir am Morgen noch kurz mit etwas Essen, Wanderstöcken, Stirnlampen und Handschuhen ausgestattet wurden, gehen wir um circa 10:00 Uhr in einer kleinen, Spanisch sprechenden Gruppe los. Zusammen mit den beiden Guides sind wir zehn Personen aus Costa Rica, Kolumbien, Bolivien und uns beiden Schweizern. Einige davon sehen aus, als hätten sie noch nie einen Wanderstock gesehen und so gehen wir langsam, mit uns unnsinnig vorkommenden acht Aklimatisierungstopps, von 2500 auf 3600 m.ü.M. zu unserem Basecamp. Unsere Google Maps Interpretationen stellen sich als Volltreffer heraus. Der Blick aus unserer einfachen, kleinen zweier-Kabine ist der füdliblutte Wahnsinn!

    Doch, hier oben angekommen sind wir noch nicht ganz am Ziel. Denn: es gibt einen optionalen Zusatz-Hike zum Fuego selber, um die Eruptionen aus möglichst kurzer Distanz sehen zu können. Nochmal 300 Meter runter und wieder 300 hoch. Nach einer kurzen Pause und etwas Tee, machen wir uns alle auf den Weg. Kurz nach Abmarsch wird es aber bereits dunkel, wahnsinnig windig und saukalt. Auch die Höhe macht sich bemerkbar. Einige haben Kopfschmerzen, aus einer anderen Gruppe übergibt sich eine junge Frau und muss den Aufstieg abbrechen. Wir kraxeln weiter steil hoch und keuchen immer mehr.

    Auf dem Fuego angekomen, brauchen wir jede Schicht unserer Kleidung und sind froh, haben wir uns im Tal noch Handschuhe genommen. Hier oben kann es mit Windchill gerne mal Minusgrade haben. Gerade in einer Nacht wie dieser, in der der Himmel sternenklar ist. Grazi legt sich mit einigen Anderen unserer Gruppe hinter Steinbrocken auf den Boden, um vor dem eisigen Wind etwas Schutz zu suchen. Yves versucht krampfhaft mit seiner Kamera und dem Mini-Stativ eine Eruption einzufangen, doch die ganze Zeit latscht ihm jemand vor die Linse oder tritt in der Dunkelheit fast drauf. Nach einer Stunde des Ausharrens und leider wenig nennenswerter vulkanischer Aktivität, machen wir uns, etwas unterkühlt, zum Rückzug auf, als Yves plötzlich auf den aufgehenden Vollmond aufmerksam macht. Ein atemberaubender Anblick, wie uns die orange leuchtende Kugel am Horizont zwischen der leuchtenden Stadt, den kleinen, tiefhängenden Wolken und den tronenden Gipfeln anleuchtet - eine Zusatzleistung, für die wir alleine schon bezahlt hätten!

    Nachdem der Hinweg hier hoch schon sehr anstrengend war, teilt sich die Gruppe nun definitiv in zwei Teile auf. Vorneweg wir beide mit einem Guide und Jonathan und Rebekka aus Cost Rica. Alle sind etwas am Anschlag. Höhe, Wind, Kälte, Müdigkeit und schwächelnde Stirnlampen setzen uns allen zu. Als wir gegen 22:00 alle zurück sind, wird noch ein einfaches Essen gekocht und wir setzen uns in der kleinen Hütte hinter Plexiglas mit Blick zum Fuego zusammen. Die meisten mögen gar nicht richtig essen, obwohl ein paar Kalorien sicher gut täten. Appetitlosigkeit. Ein weiteres Symptom. Nur Grazi mampft munter alles weg 🤷🏻‍♂️ Kurz vor Mitternacht sind wir dann alle erschlagen in unseren kalten Schlafsäcken in unseren kalten Hütten. Socken, Thermounterwäsche und eine leichte Daunenjacke lassen wir an. Letztere werden wir nach einiger Zeit dann auch ausziehen können, doch im Moment frieren wir noch sehr.

    Obwohl wir hundemüde sind, finden wir auch in dieser Nacht fast keinen Schlaf. Yves’ Ruhepuls liegt irgendwo bei 100. Aber dafür haben wir grosses Kino! Es reicht nur unsere Köpfe leicht anzuheben, und schon sehen wir, wie der Fuego vor unseren Augen im Abstand von 20-30 Minuten Lava in die Höhe schleudert. Ein irrsinnig imposantes Spektakel!

    Am nächsten Morgen machen wir uns nach einem einfachen Frühstück, wieder in geteilten Gruppen, an den Abstieg. Der Mann des Bolivianischen Paares hat sich auf dem Rückweg vom Fuego in der letzten Nacht bei einem Sturz verletzt. Die Rückkehr zum Ausgangspunkt unserer Wanderung ist locker und wir quatschen die ganze Zeit mit Jonathan und Rebekka, die uns gleich zu sich einladen. Zu dumm haben wir schon einige Buchungen in Panaman gemacht, sonst wären wir jetzt vielleicht spontan nach Costa Rica weitergereist 😃

    Den Rest des Tages lecken wir unsere Wunden und sind froh, haben wir noch ein bisschen Erholungszeit vor der Weiterreise. Und so ist auch der letzte Tag ein gemütliches „Ausplämperlen“ mit einem Besuch bei Oscar, dem Besitzer des Cafe Picasso. Das ist der Onkel der Frau von Yves‘s Arbeitskollegen Maurizio - chunsch drus? 🤓
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  • Day 334–335

    Volcán de Acatenango

    January 6 in Guatemala ⋅ ⛅ 17 °C

    Schon bevor der Wecker klingelte, lagen wir wach im Bett. 

    Mit unseren umgepackten Rucksäcken machten wir uns auf den Weg zum "Tropicana Hostel". Dort wurden wir bereits freundlich begrüsst. Wir konnten die beiden grossen Rucksäcke in einem Raum verstauen, unsere Wertsachen wurden bei der Rezeption deponiert und wir wurden auf eine überdachte Terrasse geführt. 

    Da wir eine private Tour für 276.70 Franken gebucht hatten, waren wir hier draussen alleine. Es gab einen Tisch mit Snacks wie M&M's, Nüsse und anderen feinen Lebensmitteln zum Einpacken. Auch frischer Saft, Kaffee und Tee wurden uns zur Verfügung gestellt. Serviert wurde uns als Frühstück Pancakes, Rührei, Brot und verschiedene Früchte.

    Vor der Abreise bekamen wir Handschuhe, eine Jacke und eine Mütze ausgeliehen. Zusätzlich wurden beiden vier Liter Wasser, ein Ramen und eine Box mit dem Mittagessen überreicht.

    Wir waren bereit für eines der grössten Highlights unseres Lebens. 

    Mit einem privaten Fahrer wurden wir bis zum Parkplatz "Miratenango" gefahren. Von dort aus hatten wir einen 45 Minuten kürzeren Weg als die normale Tour. Die Strasse war vermutlich viel zu steil und schwierig für ein grösseres Fahrzeug.

    Wir starteten auf 2'450 Meter.

    Mit unserem Tourguide Daniel machten wir uns auf den Weg. Anfangs war der Weg angenehm, wie bei einem normalen Wanderweg. Dieser änderte sich aber rasant, als wir dutzende Treppen und steile Hänge hoch marschierten. Der Weg bestand grösstenteils aus schwarzem Sand, welcher uns öfters zum Rutschen brachte. 

    Unser Tourguide war stets bemüht, uns so schnell wie möglich auf diesen Vulkan zu bringen. Wir legten immer nur kürzere Pausen von maximal zehn Minuten ein.

    Je höher wir kamen, desto kühler wurde es. Es war ein komisches Gefühl, zu schwitzen, trotzdem aber zu frieren. Wir versuchten es uns mit einem dünneren mitgebrachten Pullover so angenehm wie möglich zu machen. Während der Pausen griffen wir direkt zu unseren dickeren Kleidern und standen, wenn möglich, in der Sonne.

    Unterwegs fütterten wir immer wieder vereinzelte Strassenhunde, die hier oben nur so auf Touristen mit genügend Futter warteten.

    Kurz vor 12:00 Uhr, ungefähr auf der Hälfte der Strecke, machten wir eine längere Mittagspause. Es gab mit rohem Gemüse gefüllte Burritos, Muffins, Energieriegel und einen Apfel. Dabei versuchten wir so viel von Jasmins Wasser wie möglich zu trinken, um das Gewicht des Gepäcks zu reduzieren. Jasmin hatte vor allem mit dem Gewicht zu kämpfen, Tim ging es mehr in die Beine. 

    Wir tauschten für die nächsten zwei Stunden den Rucksack. 

    Langsam kamen wir am höchsten Punkt der Wanderung an. Der Wald fing sich an zu lichten und wir bekamen einen spektakulären Blick auf das unter uns liegende Land. Wir konnten bis zum "Lago de Atitlán" mit seinen herumliegenden Vulkanen blicken. 

    Eine Hündin, die wir fütterten, entschied sich, uns auf den letzten Schritten zu begleiten.

    Die nächste halbe Stunde liefen wir über einen dünnen Pfad am Hang des "Acatenango" Vulkans entlang. Der Weg war nicht nur schmal, sondern bestand grösstenteils erneut nur aus Sand. Beide hatten ein mulmiges Gefühl, da es beim Fallen keinen Halt gäbe.

    "Acatenango" ist mit 3976 Metern einer der höchsten Schichtvulkane Mittelamerikas und besitzt zwei Hauptkrater. Mit dem "Vulcán de Fuego" bildet er den "La Harqueta" Vulkankomplex. Er selbst ist für den Moment inaktiv, stellt aber für hunderttausende von Menschen eine grosse Bedrohung dar. Der Vulkan hat ein sehr grosses Potenzial, eine riesige Geröll-Lawine auszulösen. Diese Ablagerungen legten sich bis 50 Kilometer um den Vulkan an.

    Wir hörten mehrmals ein lautes Donnergeräusch. Unser Tourguide erklärte uns, dass es kein Gewitter ist, sondern der Vulkan "Fuego" sich bemerkbar macht. Mit neuer Energie, endlich eines der grössten Naturereignisse der Welt zu sehen, ging es weiter dem Berg entlang.

    Die Gegend war karg. Es gab vereinzelte Bäume und Gebüsche, der Rest war von schwarzem Sand überzogen. Wir konnten wieder die ehemaligen, durch Lavaströme in die Tiefe gebildeten, Schlangenlinien sehen. 

    Die Aussicht wurde bei jedem Schritt phänomenaler. 

    Wir waren bereits so hoch, dass wir über den Wolken waren. Somit hatten wir einen klaren, wolkenlosen, blauen Himmel mit einem Gefühl über den Wolken zu schweben. Alles sah so extrem klein und fern aus da unten. 

    Und da sahen wir ihn.

    In regelmässigen Abständen kam eine Rauchwolke nach der anderen aus dem Krater des Vulkans. Der 3763 Meter hohe "Vulcán de Fuego" ist einer der aktiven Vulkane des Landes. Nachts, wenn die Sonne untergegangen ist, gesellen sich zu den Rauchwolken Lavafontänen und -ströme dazu. Der letzte grosse Ausbruch geschah 2023, bei dem 280'000 Menschen von der Asche betroffen waren und über 1'000 Menschen evakuiert werden mussten. 2018 war der letzte tödliche Ausbruch des Vulkans.

    Während wir auf ihn zuliefen, stiess er immer wieder Rauchwolken aus und manchmal hörten wir ihn laut und deutlich brodeln. 

    Wir hatten endlich das Lager auf 3'736 Meter über dem Meer erreicht.

    Wir setzten uns vor unsere kleine private Hütte auf eine Bank. Mit dem stetigen Blick auf den Vulkan wurde uns ein Rotwein, Käse, Backware und Trauben von unserem Tourguide serviert. Wir assen dazu noch unsere selbst mitgebrachten Chips auf.

    Immer wieder versuchten wir einen Ausbruch zu prophezeien und diesen zu filmen. Manchmal glückte uns dies. Die extrem schnell vorbeiziehenden Wolken verdeckten öfter als erwartet die Spitze des Vulkans. Während wir da so sassen, wurde das Tal vor uns komplett von einem Wolkenmeer verdeckt. Wir konnten nichts mehr vom Boden sehen. 

    Mit der Sonne, die oberhalb des Wolkenmeers war und uns angenehm aufwärmte, genossen wir die nächsten Stunden. Das Ramen gab als zwischendurch Stärkung.

    Die nächste Wanderung stand an. 

    Nach einer grösseren Diskussion, die ein wenig ausartete, durften wir uns, wie mit dem "Tropicana Hostel" besprochen, mit der anderen Gruppe auf die Wanderung machen. Später hatten wir dann auch die Differenz zum eigentlichen Preis vom Hostel zurückerhalten, als wir die Situation schilderten. Die Wanderung war nämlich kein Teil des gebuchten Ausflugs. Wir zahlten 47.17 Franken. 

    Wir liehen von einem anderen Paar Wanderstöcke aus, da die nächste Strecke richtig unangenehm wird. 

    Mit weiteren 28 Touristen liefen wir die gemeisterten Höhenmeter wieder hinunter. Der Weg ging steil in die Tiefe und wir mussten öfter über Steine klettern. Wir mussten so weit nach unten laufen, bis die beiden Vulkane sich berührten. Dann ging es genauso steil wieder hinauf. Kräftemässig hatten wir noch genug Energie, beide entwickelten aber in den letzten Stunden einen unangenehmen Schmerz im Kopf. Ob es an der dünnen Luft oder am Wassermangel lag, wussten wir nicht. 

    Auf dem Weg nach oben bekamen wir noch einen fantastischen farbenreichen Sonnenuntergang präsentiert, unterstützt von farblich angepassten Rauchwolken des Vulkans. Immer wieder hörten wir ihn laut vor sich hin brodeln und sahen zwei grosse Ausbrüche mit Lava, als wir noch zehn Minuten vor dem Ende des Weges entfernt waren. 

    Ein spektakuläres Erlebnis. 

    Bevor wir die letzten Meter machten, zogen wir unsere dicken Kleider an. Oben angekommen liefen wir einen Grad bestehend aus schwarzem Sand nach vorne. Es war stockdunkel und auf beiden Seiten ging es gute hundert Meter runter. Beiden wurde es etwas mulmig, der Gedanke, auf einen aktiven Vulkan zuzuwandern und dabei nur einen Fluchtweg zu haben, war beängstigender als gedacht.

    Ein Tourguide bemerkte unser Zögern und hakte sich kurzerhand bei Tim ein. Zu dritt liefen wir die erlaubten 400 Meter vor den Vulkan und nahmen in einer Nische Platz.

    Hier oben herrschten eisige Temperaturen und der eiskalte Wind liess einen frösteln. Neben dem eiskalten Wetter blies uns permanent Sand in unser Gesicht. Wir versuchten es so gut es ging abzuschirmen. 

    Es gab mehrere kleine Ausbrüche, dabei stieg vor allem Rauch aus dem Krater und sehr wenig Lava. Dafür gab es eine fantastische Aussicht auf die unter uns liegenden Städte wie "Antigua Guatemala" und "Ciudad de Guatemala" mit ihren Lichtern. Wir fühlten uns riesengross hier oben und konnten gefühlt bis an die Grenzen zum Nachbarland schauen.

    Immer mehr Menschen kamen auf den Grad, um das Ereignis mitanzusehen. Es beruhigte uns, dass sie weiter unter uns Platz nahmen, da dort der Abgrund war. Somit konnten wir von hier oben nicht allzu weit fallen. 

    Um keine Verbrennungen zu erleiden und den Rückweg so schnell wie möglich zu meistern, mussten wir nach einer halben Stunde aufbrechen. 

    Mit den Gehstöcken und unseren Stirnlampen machten wir uns an den Abstieg. Der Weg war rutschig und immer wieder stolperten wir über lose Steine. Für uns beide waren die Abstiege unangenehmer als die Aufstiege.

    Unten im Spalt zwischen den beiden Vulkanen gab es eine kurze Pause.

    Der Anstieg war der pure Horror. Tim hatte keine Energie mehr übrig und versuchte sich mit allen Kräften den Berg hochzuschleppen. Jasmin dagegen hatte immer mehr mit den Kopfschmerzen zu kämpfen. Unsere Köpfe fühlten sich innerlich vertrocknet aus. 

    Endlich hatten wir es geschafft. Die Temperaturen waren bereits stark gesunken und wir machten uns psychisch sowie physisch bereit für die eisigen Temperaturen der Nacht. Die Temperaturen können nachts bis zu minus fünf Grad fallen und sind nicht höher als fünf Grad. 

    Zum Abendessen wurden uns Kartoffeln und Gemüse serviert. Eine eher kleinere Portion, da wir aber genug Snacks vor der Wanderung verspeisten, war es für uns in Ordnung.

    Danach setzten wir uns an unser privates kleines Lagerfeuer und beobachteten den Vulkan. Während des letzten Aufstiegs sahen wir jede Menge grosse Explosionen, konnten diese aber beim Laufen nicht wirklich geniessen oder filmen. Nun sassen wir hier und waren bereit für die richtig grossen Explosionen. 

    Es kamen keine. 

    Völlig zerstört und frierend legten wir uns in den Schlafsack. Beide hatten noch eine eigene Decke und behielten von Mütze bis Socken alles an. 

    Nachts kam es immer wieder zu grösseren Explosionen und die Erde bebte. Wir richteten uns immer wieder auf, um durch das kleine Fenster auf den Vulkan zu schauen. Es war nicht in Worte zu fassen, wie schön dieses Ereignis war. Die Lavafontäne spie mehrere Meter in die Höhe und floss den gesamten Vulkan runter. Es floss bis kurz vor den unten stehenden Bäumen und erlosch langsam. 

    Zwischendurch überkam uns sogar die Angst, dass der Vulkan am Ausbrechen war. Beim letzten grossen Ausbruch wurde der "Acatenango" komplett von Asche überzogen.

    Im Nachhinein würden wir beim nächsten Mal die zweite Wanderung ausfallen lassen. Dafür lieber ein paar Stunden schlafen und dann nachts aufstehen, um die grossen Explosionen zu beobachten. Diese sind nämlich nachts immer grösser und stärker als den tagsüber.

    Wir kamen die gesamte Nacht nicht wirklich zur Ruhe.

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 323.87 Fr.
    - Ausflüge: 323.87 Fr.
    Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
    Ausgaben des Monats: 473.31 Fr.
    Verkehrsmittel: 40.13 Fr.
    Übernachtungen: 177.61 Fr.
    Anschaffungen: 0.00 Fr.
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  • Day 98

    Vulkanwanderung Tag 1 🌋

    December 23, 2024 in Guatemala ⋅ ☁️ 15 °C

    Eine anstrengende Wanderung die zum Glück mit perfektem Wetter und großartiger Aussicht belohnt wurde 😍
    Zuerst 1200m aufwärts zum Basecamp auf den Vulkan Acatenango. Nach einer Pause und Mittagessen ging es für uns und ein paar andere noch weiter. Zuerst ein bisschen runter (300m) und anschließend wieder hoch (300m) ganz nah an den Vulkan Fuego für den Sonnenuntergang. Nachdem wir diesen bestaunt hatten, ging es im Dunkeln mit Taschenlampen wieder die 300m runter und die 300m hoch zum Basecamp und ins Bett. Aaaalso insgesamt 1800m bergauf und 600m bergab. Fand ich für einen Tag schon echt anstrengend 😅🙈 Andi hat mir aber ausreichend Snacks hochgetragen 😬

    Ich konnte mich hier nicht entscheiden welche Bilder und Videos ich auswählen soll. Deswegen gibt's einfach zwei Alben 😉
    In Wirklichkeit war die Aussicht sehr beeindruckend. Die Bilder fangen es nicht in vollem Umfang ein, sind aber auch toll anzusehen 🎬🍿🌋 Viel Spaß!
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  • Day 96

    Antigua - Guatemala

    December 21, 2024 in Guatemala ⋅ ☁️ 23 °C

    Antigua Guatemala, einstige Hauptstadt Guatemalas, begeistert mit kolonialer Architektur, kopfsteingepflasterten Straßen (Achtung Stolpergefahr), süßen Cafés und der malerischer Lage zwischen einigen Vulkanen. Die UNESCO-Welterbestadt ist bekannt für ihre Kirchen, Kultur und lebendige Geschichte.
    Antigua gilt als besonders sichere Stadt und wir haben uns zu keinem Zeitpunkt unwohl gefühlt. Wir verbrachten hier zwei Tage bei Ankunft in Guatemala und nochmal zwei Tage vor dem Abflug. In Guatemala Stadt waren wir gar nicht. Antigua fand ich super 😍
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  • Acatenango-Hike

    December 19, 2024 in Guatemala ⋅ ☁️ 15 °C

    Ein großes Highlight unseres Trips bisher ist die Wanderung auf den Acatenango - den höchsten der drei Vulkane um Antigua.
    Vom Hostel aus ging es mit unserer Wandergruppe bis an den Fuß des Vulkans. Nachdem wir uns mit Winterjacken, Handschuhen, Mützen, Lunch und Wanderstöcken ausgerüstet hatten, ging es auch schon los. 1.400 Höhenmeter mussten in steilen Passagen bis zum Basecamp auf 3.600 m Höhe überwunden werden. Leider haben wir einen relativ wolkigen und nebeligen Tag erwischt. Dies hat den Weg hoch und unseren Aufenthalt oben im Camp aber auch sehr besonders gemacht.
    Nachdem wir um ca. 16 Uhr dann oben am Camp angekommen sind, haben wir unser Lager bezogen. Von dort aus hatte man schon einen spektakulären Blick auf den Fuego und konnte ihm beim ausbrechen zuschauen. Weil wir noch näher ran wollten ging es jetzt von hier aus, in einer zweiten Tour, rüber zum Fuego. Also nochmal ca. 400 Höhenmeter den Acatenango runter und ebensoviel über steiles Geröll auf den Kamm vom Fuego wieder hoch. Von dort konnten wir bei eisiger Kälte und Sturmböen die Lava aus nächster Nähe sehen - und dann wieder 2h zurück. Alles mit Kopflampe bei Dunkelheit. Um 21 Uhr waren wir dann völlig platt und ausgehungert (insgesamt hatten wir jetzt ca. 2.200 hm an diesem Tag absolviert) wieder zurück im Camp. Nach ein paar Nudeln ging es direkt ins Bett. 🍝
    Am nächsten Morgen war Moritz der einzige aus der Gruppe, der trotz schlechter Aussicht auf einen schönen Sonnenaufgang (wegen der dichten Wolkendecke) den Sunrise-Hike auf den Gipfel angetreten ist. Der Gipfel (3.976 m) musste eingetütet werden. 💪🏼 Alleine mit dem Guide war der Weg bereits nach einer Stunde geschafft, und der Gipfel um 5 Uhr morgens bereits erreicht. Das Problem dabei war, dass erst um 6:15 Uhr die Sonne aufgeht. Es war so unfassbar kalt, dunkel und stürmisch auf dem Gipfel, dass nach einer halben Stunde durchgefroren der Rückweg angetreten wurde. Dieser konnte schnell absolviert werden, sodass wir dann gemeinsam einen atemberaubenden Sonnenaufgang vom Camp aus bestaunen konnten. 🌄
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  • Antigua

    December 14, 2024 in Guatemala ⋅ ☀️ 24 °C

    Der nächste Stop unserer Reise war Antigua. Antigua ist eine wunderschöne alte Stadt, gelegen im Tal zwischen den drei Vulkanen Aqua, Acatenango und Fuego. Letzterer ist noch immer sehr aktiv und bricht ca. alle 10 Minuten aus. Von der Stadt aus sieht man dann tagsüber immer eine große Rauchwolke aufsteigen, bei Nacht wenn man Glück hat auch ein wenig Lava. ⛰️🏙⛰️🌋

    In der Stadt haben wir die ersten Tage mal ein wenig Alltag gehabt - morgens gearbeitet (Mo hat sich auf sein Bewerbungsgespräch vorbereitet, Anni weiter nach passenden Stellen geschaut) - und nachmittags haben wir die Stadt erkundet. Hier haben wir eine free walking Tour gemacht, haben uns gegenseitig ein kleines Weihnachtsgeschenk gekauft, viel gekocht und ein paar günstige lokale Restaurants ausprobiert. Unser Highlight war zudem ein Schokoladen-Workshop. Hier konnten wir nicht nur unsere eigene Schokolade kreieren, sondern haben auch alles über den Prozess der Schokoladenherstellung gelernt. 🍫

    Insgesamt ist Antigua wirklich eine wunderschöne, lebendige Stadt mit vielen alten Häusern, beeindruckenden Ruinen, aber auch tollen Blicken auf die Vulkanlandschaft drum herum. 😍🌋
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