Liberia Kennytown

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Travelers at this place
  • Day 108

    Liberia

    March 16 in Liberia ⋅ ⛅ 29 °C

    Unsere letzte Nacht in Sierra Leone verbringen wir auf dem Fußballplatz einer community. Weil wir schon spät dran waren war das die vielleicht letzte Option. Der Preis ist, dass man nie allein ist. Aber die Gastgeber haben uns schon vor dem intensivsten Andrang bewahrt. Alle total freundlich und nicht fordernd. Ich fand es interessant.
    Am nächsten Tag easy Grenzübertritt nach Liberia. Dauert trotzdem mit Geld wechseln und Sim Karten besorgen. Wir übernachten in Robertsport, einer abgelegenen Halbinsel. Leider müssen wir am nächsten Tag schon weiter. Martin geht es seit Tagen nicht gut und wir fahren ins Krankenhaus nach Monrovia. Zum Glück können wir auf dem Parkplatz der Heilsarmee direkt hinter dem AMI Hospitsl parken. Die Diagnose lautet Malaria und wir müssen mal sehen wie es weiter geht.
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  • Day 272–279

    Neues von Schröttl & Krankenhausbesuch

    April 25 in Liberia ⋅ ☀️ 32 °C

    Nadine ging es bereits in der Nacht schlecht und am nächsten Tag wurde es nicht besser. Der Verdacht auf Malaria lag nahe und leider blieben die Medikamente dagegen nicht im Körper. Daher entschieden wir uns ins Krankenhaus zu fahren. Gerade als wir los fahren wollten, sprang der Motor nicht richtig an. Zwar ließ er sich starten, ging aber direkt wieder aus. Nach zahlreichen Versuchen klappte es dann eher zufällig und wir fuhren direkt in die Werkstatt. Anschließend fuhren Ramon und Nadine in ein medizinisches Zentrum. Dort wurde festgestellt, dass Nadine sich Typhus eingefangen hatte - wahrscheinlich durch verunreinigtes Trinkwasser. Sie bekam eine Infusion gegen die Dehydrierung und Antibiotika für die kommenden Tage. Köttl ging es nicht viel besser. Das Problem wollte sich die Werkstatt am nächsten Tag genauer anschauen. Netterweise konnten wir gratis in der Wohnung eines Mechanikers übernachten. Am nächsten Tag wurde der Ölfilter ein und ausgebaut und ein Ölwechsel vorgenommen. Und tatsächlich funktionierte das Starten wieder. Auch Nadine ging es wieder ein bisschen besser und so entschieden wir uns weiterzureisen. Keine 10 km von der Werkstatt entfernt, stellten wir fest, dass wir sehr viel Diesel verloren. Wir fuhren daher direkt wieder zurück zur Werkstatt. Leider war die Verschlusskappe vom Sensor des Dieselfilters undicht. Diese wurde abgedichtet und wir konnten noch am gleichen Abend wieder losfahren. Ca. 30 km außerhalb der Stadt fanden wir einen nicht allzu schönen Übernachtungsplatz. Für uns war er eher eine Notlösung, da es schon dunkel war. Dort entdeckten uns viele Einheimische und wir fühlten uns nicht wohl dort. Wir entschieden uns daher weiter zu fahren. Leider streikte Köttl in diesem Moment wieder. Das Auto ließ sich nicht starten - ausgerechnet in diesem Moment. Wir heuerten daher 3 Nachtwächter an, die Nacht auf unseren Wagen und uns aufzupassen. Für 50 US$ machten sie das natürlich gerne. Früh am nächsten Morgen kamen „Mechaniker“ aus dem nächstgelegenen Dorf. Sie rüttelten einmal hier dran einmal dort dran. Bauten den Dieselfilter aus und ein. Und tatsächlich ließ sich Köttl dann wieder starten. Wir gurkten anschließend also ein 3. Mal wieder zur Werkstatt. Monrovia ließ uns einfach nicht los! Es dauerte bis das Auto wieder funktionierte. Der Dieselfilter streikte immer wieder und ein passendes Ersatzteil konnte in Liberia nicht gefunden werden. Nach ein paar Tagen waren wir dann frohen Mutes. Nach der Reinigungen einzelner Bestandteile des Autos fuhr Köttl den gesamten Tag wieder reibungslos. Wir machten eine Testfahrt und waren optimistisch am nächsten Tag wieder zu starten. Leider hielt die Euphorie nicht lange, denn am Abend konnte Köttl nicht mehr gestartet werden. Die Stimmung war entsprechend getrübt. Am Donnerstag wurden weitere Experimente mit dem Wagen durchgeführt. Einer der Mechaniker kam auf die Idee den Filter einfach über Kopf einzubauen. Und tatsächlich ließ sich das Auto damit starten. Eine sehr afrikanische Lösung, aber immerhin fuhr das Auto. Als alles über den gesamten Tag gut lief und das Auto auch am nächsten Tag keine Probleme machte, entschieden wir uns mit dem falsch herum eingebauten Filter bis ins nächste Land, Côte d‘Ivoire, zu fahren. Dorthin bestellen wir einen Ersatzdieselfilter aus Deutschland. Drückt uns die Daumen, dass wir bis dahin ohne Beschwerden kommen!Read more

  • Day 271–272

    Monrovia

    April 24 in Liberia ⋅ ☁️ 27 °C

    Als wir den Stadtrand der Hauptstadt Liberias erreichten, wurden die Straßen schnell voller. Am Straßenrand fanden wir einen relativ großen Markt und parkten daneben. Wir waren kaum aus dem Auto ausgestiegen, als zwei Leute zu uns eilten und schneller als wir gucken konnten, eine Radkralle am Reifen anbrachten. Die beiden Männer sagten uns, man dürfe hier nicht gegen die Fahrtrichtung am Straßenrand parken. Tatsächlich dachten wir, man könne hier parken wo und wie man möchte, schließlich bekamen wir das so auch tagtäglich in Afrika vorgelebt. Diese Unverhältnismäßigkeit versuchte insbesondere Nadine den beiden Leuten mit einiger Vehemenz verständlich zu machen. Die beiden Männer schienen davon durchaus beeindruckt. Als wir dann sagten, wir würden jetzt nicht mehr auf dem Markt einkaufen wollen, lenkten die beiden ein und entfernten die Radkralle. Bei dem anschließenden Marktbesuch fiel den Typen dann ein, dass sie doch gerne etwas Geld abgreifen wollten. Die Parkkralle ging wieder dran. Am Ende musste dann ein regulärer Polizist über die Radkralle richten. Zum Glück zu unseren Gunsten.
    In Liberia wütete in den 90er-Jahren und darüber hinaus ein äußerst brutaler Bürgerkrieg, bei dem zwischenzeitlich 85% der Bevölkerung aus dem Land flüchteten. Der Tourismus ist seitdem komplett eingebrochen. Symbolisch für diese Entwicklung steht das heute verlassene Ducor Hotel, das auf einem Hügel über Monrovia thront und einst das nobelste Hotel Westafrikas war. Unter anderem zählten John F. Kennedy, Michael Jackson und die Queen zu den hochrangigen Gästen. Wir bekamen eine kleine Führung im verlassenen Hotel und genossen im obersten Stockwerk die gute Aussicht über die Stadt.
    Über die andere Seite des Hügels fuhren wir anschließend wieder herunter. Während wir uns auf der Nordseite noch vorkamen wie in einem indischen Slum, wirkte die Ostseite der Stadt recht aufgeräumt und entwickelt. Sogar gepflegte Restaurants, gut sortierte Supermärkte und einen Eisladen konnten wir hier finden. Am Abend parkten wir Köttl an einem ruhigen Strand am Stadtrand.
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  • Day 204–206

    Auf nach Liberia!

    January 20 in Liberia ⋅ 🌙 28 °C

    Nach drei Tagen auf der Insel haben wir uns auf den Weg nach Liberia gemacht. Zusammen mit zwei weiteren Gästen aus Deutschland, Joachim und Marisa, sind wir mit dem Taxi zur Grenze gefahren.

    Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch haben wir den Ausreisestempel aus Sierra Leone bekommen. Wir hatten nämlich kein Einreisevisum für Liberia, weil die Botschaft in Freetown über die Jahreswende geschlossen war.

    Da standen wir also im Niemandsland auf der Brücke zwischen Sierra Leone und Liberia. Wenn wir jetzt in Liberia zurückgewiesen würden, hätten wir nicht nach Sierra Leone wieder einreisen dürfen.

    Aber an der Grenze lief es dann doch sehr entspannt. Die Grenzbeamtin musste sich telefonisch bei ihrem Chef aber noch rückversichern, da ein Visum-on-arrival hier wohl nicht so üblich ist. Und sie fragte mehrmals, ob wir die Gebühr von 300 $ denn auch bezahlen könnten...
    Per E-Mail wurden unsere Reisepässe an ihre Kollegin am Flughafen Monrovia geschickt. Dort wurde das Visum dann erstellt, per E-Mail zurückgeschickt, und dann bei uns ausgedruckt. Noch einer guten Stunde war dann tatsächlich alles erledigt, und wir durften einreisen.

    Der erste Eindruck von Monrovia:
    Bis man ins Zentrum gelangt, muss man der quälend langen Hauptstraße folgen, die umsäumt von Straßenhändlern und total verstopft ist.
    Im Zentrum ist das Leben viel entspannter, als wir es erwartet hätten. Moderne Geschäfte, große Supermärkte, in denen man auch mit Karte zahlen kann, gute Straßen und wenig Müll.
    Am Abend wollten wir zum Strand gehen, sind aber in einer Sackgasse gelandet, die in einer Bar mündete. Hier hat uns gleich ein Einheimischer angesprochen. Ein sehr sympathischer Mensch, hat Agrarwissenschaften studiert, ist aber leider arbeitslos. Keine Connections zu den richtigen Stellen. Er hat uns eine tolle Location gezeigt, wo die Locals hingehen. Ein kleiner Platz am Strand mit mehreren Bars und Streetfood. Und auf ein Wasser hat er uns eingeladen. Einfach ein netter Kerl.

    In Liberia wird übrigens meistens in US$ bezahlt. Daher haben wir uns hier mit Dollars eingedeckt. Gibt's am Geldautomaten (selten) und über Money Gram (auch selten). Am häufigsten ist hier Orange Money und Western Union vertreten.
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  • Day 75

    Im Kreis auf der Suche nach Wasserfall

    March 19, 2024 in Liberia ⋅ ⛅ 32 °C

    Nach 5 Tagen wird auch das schönste Paradies einmal langweili! Nachdem wir von der shipping company zwar auf unbestimmte Zeit, aber dennoch sehr zuversichtlich vertröstet worden sind, wollen wir einen Ausflug zum nahen Wasserfall machen. Die Strecke dorthin ist wieder Afrika live. Wir gehen die vermeintlichen restlichen 1,5 Meilen zu Fuß und ein junger Bursche der eigentlich nur neugierig unser Auto anschauen will, schließt sich uns an. Er spricht aber immer nur von Wasser, nicht vom Wasserfall. Irgendwann drehen wir in der Mittagshitze dann doch um und gehen durch den tropischen Busch zurück zur JuSe um auf der Straße außen herum zum vermeintlichen Wasserfall zu fahren. Noch zwei Stunden Fahrt über Stock und Stein, stillgelegten Eisenbahntrassen, Tod End Wegen und etlichen vergeblichen Fragen nach dem Wasserfall, worauf wir immer nur lächelndes Kopfschüsseln tur Antwort erhalten, schaut Julia mal genau im Internet nach. Es gibt einen Wasserfall der ist aber 95 Meilen entfernt. Der im Google als "waterfal"l haben ist nur ein Football playground Ende kommen wir genau wieder an der Stelle raus wo wir schon zu Fuß waren also zurück durch den Feierabendverkehr der Hauptstadt Richtung robertsburg natürlich wird es wieder Fenster und wir parken Hintergrund eines Dorfes an einem großen frei gebaggerten Platz das vermutlich mal eine große Baustelle werden sollRead more

  • Day 74

    Die Hoffnung stirbt zuletzt

    March 18, 2024 in Liberia ⋅ ⛅ 29 °C

    Da,die Kommunikation mit der Firma JCC, welche uns zumindest gute Aussichten macht. Irgendwie hier weiter zu kommen nicht immer so 200 % ist, beschließen wir die 45 ml in Kauf zu nehmen und in die Stadt zu fahren. Mit Husky, ohne Kupplung und Julia, ab und zu ängstlich bis leicht hysterisch - kein so rechtes Vergnügen. Obwohl der Verkehr heute gut läuft, und wenn's mal stockt, kann man rechts auf den Schotter ausweichen, der mal irgendwann eine 4 spurige Strasse werden soll. An der Adresse im Internet war aber weit und breit nichts zu finden und die Auskünfte der Leute helfen uns auch nicht weiter. Und natürlich ist ein sch.. . Internetempfang und natürlich ist es früher Nachmittag und brütend heiss🥵
    Irgendwie bekommt Julia doch die neue Adresse, den die Firma ist mittlerweile umgezogen, wie es sich herausstellte. Man empfängt uns schon auf der Strasse und führt uns in ein kleines, sehr sauberes und bestens klimatisiertes Büro. Es kümmern sich der Senior Chef, der Junior und der Sales Manager fast schon fürsorglich um uns. Sie bedauern zu tiefst, dass wir kein Visum für die Elfenbeinküste bekommen und haben dafür noch weniger Verständnis als ich. Sie versprechen uns aber einen Weg zu finden. Wahrscheinlich mit einem Transitvisum für die Elfenbeinküste und von Abidjan dann weiter mit den Schiff. Das wäre ein Sechser mit Zusatzzahl! Langsam haben wir nämlich die Schnauze voll mit diesem Visa Trubel in jedem Land und do haben wir beschlossen den Schiffsweg zu favorisieren. Frohen Mutes wegen deren Zuversicht frage ich such noch nach meinen Kupplungs Teilen, die ich sauber zerlegt und in verschiedenen Tüten gepackt dabei habe. Der Junior Chef meint im Erdgeschoss sei ein Laden und die könnten mir vielleicht weiter helfen. Er führt mich hinunter und war noch mehr erstaunt als ich, wie mich einer der Angestellten gleich mit Namen begrüßt. Es war die Zweigstelle der United supply group- meines Lieblings Libanesen! Mir wurde ja schon in Gbono Town darüber berichtet und ich sollte unbedingt vorbeischauen, wenn ich in der Stadt wäre - Zufälle gibt's!
    Am Nachhauseweg stand Supermarkt und tanken auf dem Plan und weil alles so gut gelaufen ist, gönnen wir uns noch 6 Bier bei Mr. Washington am "the beach". Es gibt heute zu unserem großen Bedauern nur halb Lieter Flaschen, und da ich heute Durst habe und morgen Namenstag, trinke ich 4!👍💪
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  • Day 72–74

    Wie, wann, wo und überhaupt

    March 16, 2024 in Liberia ⋅ ⛅ 26 °C

    Beim gestrigen Feiertag zu Ehren des Geburtstages vom ersten Präsidenten von Liberia haben wir doch auch etwas zu viel gefeiert
    Zumindest habe ich die Meldung vom Multiplus Wechselrichter, dass die Landstom Frequenz des Notstromaggregates, wo wir uns gestern tagsüber angesteckt haben, zu niedrig ist wohl übersehen und deshalb ist um Mitternacht der Kühlschrank ausgegangen Motor anlaufen hat auch nichts gebracht, also kurzerhand die Noteinspeisung über die Starterbatterie anklemmen! Alles läuft nur dieser Sh.... Kühlschrank nicht. Nach einer schlaflosen Nacht, wegen dem Kühlschrank und der Unwissenheit wie. wann und ob überhaupt es writegeht, mache ich mich noch vor sondern Aufgang auf die Fehlersuche. Vorher bekomme ich aber von 3 Brüdern, die gerade vorbeikommen, eine frische Kokusnuss von der Palme neben uns geschlagen - als Kaffee Ersatz dank der schönen Verpackung früh morgens auch in Ordnung. Friscch gestärkt mit Kokuswasser wird die Fehlersuche einfacher: Der Junge Elektriker von Siera Leone hat noch einen weiteren Fehler gebaut Die Verbindung zwischen LKW und Bord Batterie hat er auf 24 Volt gelegt anstelle wie gehabt auf 12 V. Und das mag scheinbar dieser blöde Thetford Kühlschrank nicht . Seltsam, denn alles andere ist offensichtlich gestern Abend auch auf 24 V weitergelaufe🤔
    Okay, Fehler gefunden und alles läuft ohne ab zu taue, zur Freude von meiner Frau. Diese fährt mit einem Burschen vom Strand mit dem Fahrrad zur "junktum " um eine SIM-Karte zu kaufen, den seit 3 Tagen haben wir auf unseren Vodafone Netz, über Orange kein Internet. Und,das nervt gehörig.. Wir haben ja beschlossen eine Fährmöglichkeit bis hinter Nigerua zu suchen, aber ohne Internet ist das blöd.
    Und nicht zu wissen, wie, wann, wo und überhaupt ist für mich der Horror.
    Ich nutze wenigstens die Zeit für einige Reparaturen:
    Der Unterschrank der Spüle bekommt eine ausbebesserte Türe, der
    Wasservorrat wird aufgefüllt Mithilfe der Filtern und zwei hintereinander geschalteten Pumpen, um den hohen Druckverlust der beiden Filter Herr zu werden - die Horrorversion eines jeden Versorgungstechnikers!
    Als Julia mit dem Burschen zurückkommt, ist Julia genau so platt wie der Vorderreifen des Fahrrads, dass der Bursche gefahren hat. JULIA ruhrt sich aus und ich fahre zu meinem Lieblings - Libanesen zum Werkzeug kaufen und gehe shoppen: Wein, Wasser, Brot, frischen Fisch, Maisplätzchen und lasse mir Mango anstelle Avocados andrehen. Wir grillen die Fische, geniessen den Wein und werden dann vom ersten (oder zweite) Regen in Afrika überrascht. Wäre ja kein Problem, wenn ich nicht vorher alle Staufächer komplett ausgeräumt und ausgebreitet hätte! Also schnell wieder alles rein und den Regen geniessen. Ich wollte ohnehin heute duschen 😉👍🦊
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  • Day 70–72

    Gbono Town

    March 14, 2024 in Liberia ⋅ 🌩️ 31 °C

    Obwohl ein traumhafter Strand mit Zufahrt, Dusche, WC und zumindest am Wochenende mit Restaurant, hat man hier die Möglichkeit sich richtig aus zu schlafen. Aufgeweckt nur von Sonne, Wellenrauschen und Harndrang!
    Julia beschliesst dass heute Waschtag ist, der freundliche junge aus Guinea geht ihr dabei zur Hand, so dass ich nur die Wäsche Leine spannen brauch.
    Dank nicht funktionierenden Internet im ganzen Land, steht ein Ausflug mit der Husky an. Mal schaun wie lang diese Drecks Kupplung diesmal hält. Julia hat in 15 mi einen weiteren schönen beach in irgendeinem Reiseführer entdeckt. Auf dem Weg halte ich ständig Ausschau nach irgend einem Laden, der den Stecker der Seilwinde löten kann. Nach 2 Fehlersuche, finden wir an der Abzweigung zum Beach eine gut sortierten Hardware trading. Natürlich wieder ein Libanese, aber der hat wirklich alles und meine Laune steigt.
    Ich bekomme einen Lötkolben, Nieten, Schmirgelscheibe und kann meinen Schraubenvorrat auffüllen. Da ich dem Chef Komplimente mache, wegen seines hervorragenden Sortimentes -"beter than Europe"- schenkt er uns ein Soundbox mit Lichtorgel made in India.
    Den Strand finden wir nicht, aber ein schöne Bar / Restaurant mit großen weiten Sitz Bereich, sogar mit Polstergarnituren und Garten Schwingsesseln, in dem ich mir nach dem 2 Bier ein Schläfchen gönne.
    Zurück machen wir noch einen Bummel durch den Markt von Gbono Town. So ganz anders als das was wir bisher gesehen haben. Von allerlei getrockneten, geräucherten Fischen, Krebsen und samt Fell über dem Feuer geräucherter ganzen hinteren Vierteln von kleinen Ziegen artigen, vermutlich aber wilden Tieren, gibt auch noch eine Art Spinat. Dieser wird frisch von einem 2 Takt angetriebenen Mixer zu Brei gemahlen und, wie soll's anders sein, in kleinen Plastikbeuteln abgefüllt. Das und ein halber geräucherter Fisch werden heute die Grundlagen für unser Abendessen. Ein paar frische Obst Sachen und eine Steige Dosenbier komplettieren unseren Einkauf. Bezahlt wird meist mit US Dollar und das Rückgeld ist dann immer der Liberia Dollar, doch die Menschen hier sind auffallend ehrlich, in Vergleich zu allen anderen Ländern, in denen wir bisher waren. Handeln ist hier scheinbar nicht. Dafür ist alles relativ teuer, was man aber Dank Speisekarte vorher schon weiß.
    Ich engagiere die freundlichen Burschen noch zum waschen der Fahrräder und der Husky, bevor wir heute wie Robinson Cruso outdoor kochen.
    Der Fisch wird mit Risotto vermengt und Julia versucht das furchtbar bittere Zeugs irgendwie essbar zu machen. Das muss gesund sein, so wie es schmeckt.
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  • Day 69

    Scarlet Beach Liberia

    March 13, 2024 in Liberia ⋅ ☁️ 29 °C

    Es gibt schlechtere Plätze!
    Der morgentliche Wecker um 7.30 durfte noch die Wettervorhersage für den heutigen Tag verkünden: 24 °C im Tagesverlauf bis 36°C , bevor er zum Schweigen gebracht wird. Ausschlafen - Vielleicht lassen sich unsere Probleme mit dem Visum im Schlaf lösen. Als Julia gerade für uns beschliest einen Strandspaziergang zu machen, kommt Derik, das junge Mädchen von gestern vorbei. Sie zeigt uns den Scarlet Beach, keinen km von unserem gestrigen Übernachtungsplatz entfernt. Sie ist eigentlich aus Ghana, kam mit Ihrem Vater mit 5 Jahren nach Liberia und arbeitet jetzt in Sierra Leone in einem Wildreservat als Ranger. 5 Tage Arbeit, 1 Tag Reise zurück nach Liberia und 1 Tag wieder retour - ohne Steuervegünstigung, Fahrgeld oder Auslöse!? Da soll sich ein Pendler bei uns nochmal beschweren.
    Der Bilderbuchstrand ist umgeben von einer riesigen Lagune und dem offenen Meer mit mächtiger Brandung und einem Kilometer langen Strand, relativ sauber und trotz heutigem Feiertag menschenleer
    Es kommen einen Haufen junger Libanesen mit ihren Jeeps daher und fahren sich im ohnehin sehr kompakten grobkörnigen Strand auch noch fest. Ich helfe Ihnen wieder raus zu kommen und überzeuge Sie einfach Luft ab zu lassen. Derweilen macht Julia telefonisch mit dem Besitzer des Strandes die Übernachtung klar. 5 US $ pro Person, für einen Traumhaften Strand mit funktionierender Dusche und WC, ist ja fast schon Luxusurlaub. Wir fahren von unserem gestrigen Standplatz zum Scarlet Beach, vorsichtshalber mit Untersetzung und beiden Sperren an den immer noch an einem Auto schwebenden Libanesen vorbei - jetzt sich bloß nicht blamieren und auch stecken fahren. Einer meinte noch " oh you have got 4 wheel" . Ja ich kann fahren, denke ich ohne es aber zu sagen. Der Strand hat sogar einen kleinen Rasenabachnitt, auf den wir uns stellen dürfen. Es dauert nicht lange, dann kommt ein Junge vorbei und meint, sie hätten im Restaurant kalte Getränke und auch Essen, was wir gerne nutzen. Die laute Musik aus den Lautsprechern mit dem traumhaften, menschenleeren Strand vor Augen lassen uns glauben irgendwo in Südamerika zu sein.
    Die Libanesen haben sich an den hinteren Abschnitt der Lagune verzogen und es ist nur ein Pärchen mit zwei Kindern, zwei Hunden und einem neuen Wrangler Jeep da. Die Manger, wie sich rausstellt. Ich nutze die Gelegenheit und frage ihn nach einer Fähre Richtung Namibia. Wir haben angesichts der letzten Pannen und der Problematik beschlossen eine Fähre als RoRo roll on roll of ins Auge zu fassen. Er verspricht mir sich morgen zu informieren- in shaa Alaah.
    Dann schlaf ich erst mal eine Runde, offensichtlich bin ich etwas angeschlagen, nicht nur moralisch. Als Julia mich weckt, wird es höchste Zeit sich um den Kupplungshebel der Husky zu kümmern. Das nächste Fiasko! Der Heckträger lässt sich nur noch hoch, aber nicht mehr runter fahren. Nach einigem suchen und messen mit dem Multimeter (Danke an meine Elektriker Ausbildung bei der Fa. LEMKE) bin ich auf den Fehler gekommen. Am Stecker zur Seilwinde hat sich ein Kontakt gelöst. Wäre ich vorher noch stolz auf mich selbst und auf meine Handwekskünste gewesen, beginne ich langsam am Sinn der Tour zu zweifeln. Wenigstens bekomme ich die chinesische Kupplungsarmatur sogar relativ fachgerecht, dank meiner Gewinde Bohrer mit dem Magura Hebel als funktionierende Einheit wieder hin. Ob der Kupplungsnehmer hält, wenn sie wieder heiß wird, kann ich nicht mehr testen, da es schon wieder finster ist. Aber zumindestens den Libanesen, die sich gerade vom Acker machen, noch schnell um die Ohren fahren, muss dann doch noch sein💪😉.
    Dann kommen doch noch ein paar vom den Typen vorbei und fragen gsnz höflich und freundlich nach unserer Juse. Zuletzt kommt noch der, der sich am Morgen so richtig festgefahren hat. Er hat einen Platten, weil die Idioten beim Luft ablassen das Ventil ruiniert haben. Natürlich bekommt er Luft von uns. Wir berichten von unserem Problem und dann meint einer, er kennt da jemand von der Botschaft von cote d'ivore. Er telefoniert morgen mit ihm und gibt uns Bescheid.
    Wir sind gespannt.
    Die residents perdition würde 750 US $ Dollar kosten, meinten sie.
    Falls es morgen also nichts wird mit einem Visum kommt also Plan B zum Tragen, sind Julia und ich uns einig und genießen noch den Abend im Paradies.
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  • Day 10

    Monrovia

    November 25, 2024 in Liberia ⋅ ⛅ 27 °C

    Wir starteten den Tag mit dem Besuch des Nationalmuseums von Liberia, welches sich im früheren Parlamentsgebäude befindet.
    In Liberia gibt es 16 ethnische Gruppen. Das dominante Volk sind die Kpelle im Landesinneren.
    Die Portugiesen waren 1461 die ersten Europäer an der Küste, welche sie Costa da Pimienta (Pfefferküste) nannten.
    1847 wurde die Unabhängigkeit Liberias deklariert. Die Führung der neuen Nation wurde mehr oder weniger exklusiv von Amerika-Liberianern übernommen, früheren frei geborenen und befreiten Sklaven der USA, welche in Liberia seit 1822 siedelten.
    1980 attackierte Master Sergeant Doe vom Volk der Krahn mit seinen Leuten den letzten True Whig Party President von Liberia und exekutierte sein Kabinett, welches man nackt an den Strand verschleppt hatte. Damit endete nach 133 Jahren die Vorherrschaft der Amerika-Liberianer über die einheimischen Völker. Diese wollten sich von der Unterdrückung befreien - und es machte für sie keinen Unterschied, ob sie von weißen oder schwarzen Amerikanern bevormundet wurden.
    Nach dem Besuch des Museums unternahmen wir einen Spaziergang durch die Hauptstraße, passierten den früheren Sitz des Präsidenten und die 1822 gegründete Methodistische Kirche. Der Straßenmarkt breitete sich anschließend mit all dem Durcheinander an den verschiedensten Waren beiderseits der Straße aus. Man beäugte uns, begegnete uns aber reserviert bis freundlich.
    Bei der Gelegenheit wollten wir unsere Wasservorräte auffüllen.
    Wasserflaschen werden hier nicht einzeln verkauft und große 1 oder 1,5-Liter-Flaschen gibt es ohnehin nicht. „Okay... Wieviel kostet dieses Pack von acht 0,6 Liter-Flaschen?“ „2 US Dollar.“ „Gut. Nehm ich.“

    Über eine Brücke erreichten wir Providence Island, wo 1822 die ersten 88 Siedler landeten. Die Begegnung verlief damals tatsächlich weder romantisch noch friedlich, wird heute aber gern so verklärt. Als Zeichen der Freundschaft ist es noch immer üblich, einen Baum zu fällen. Davor gab man sich einst die Hand und begründete das neue Bündnis. Die Reste des inzwischen sehr morschen Baumes liegen noch immer dort.

    Gegen 11 Uhr brachen wir in Richtung Sierra Leone auf und wuselten uns durch den miefenden Hauptstadt-Verkehr. Überall roch es nach Benzin. Kein Wunder, dass es verboten ist, auf öffentlichen Plätzen und Straßen zu rauchen. Man hat wohl Sorge, dass die Petrochemische Bombe sonst irgendwann einmal in die Luft geht und die halbe Stadt wegsprengt 😏
    Der Stadt zu entkommen, schien andererseits unmöglich. Ständig steckten wir eingeklemmt zwischen Mopeds, Tuktuks und anderen Autos fest oder wurden wegen einer Straßensperrung bis zur absoluten Orientierungslosigkeit umgeleitet. Es dauerte daher auch nicht lange, bis unsere Fahrzeuge getrennt wurden und sich irgendwie allen durchschlagen mussten.
    Inmitten eines undurchdringlichen Blechkarren-Strudels gab es einen Schlag. Unser Wagen hatte ein Tuktuk gerammt und einen ordentlichen Blechschaden fabriziert. Um uns herum entstand sogleich Gezeter. In diesem Moment anzuhalten und auszusteigen, hätte zu gewaltigen Verwicklungen geführt und mit Sicherheit viel Zeit und Geld geraubt. Unser Fahrer blieb cool, machte eine abweisende Handbewegung und fuhr, während wir sicherheitshalber mal die Fenster schlossen, weiter. Als auch der letzte Verfolger nicht mehr folgen konnte, gerieten wir in eine Polizeikontrolle. Verdammt, das könnte nun zu unabsehbaren Streitigkeiten führen, wenn nun auch noch das Blechschaden-Tuktuk aufschließt. Die Fahrzeugpapiere wurden kontrolliert. Gut. Irgendwas Blödes musste ja noch kommen. „Wo ist der Feuerlöscher?“
    „Hinten im Kofferraum.“ „Da vorne rechts ran!“
    Wie weit genau vorne blieb zunächst ungeklärt.
    Da unser Polizei-Feuerlöscher-Kontrolleur schon wieder mit einem anderen Fahrzeug beschäftigt war, kein Blechschaden-Tuktuk und kein Fahrzeug zu sehen war, mit dem man uns hätte ernsthaft verfolgen können, fuhren wir mit zunehmender Geschwindigkeit rechts immer weiter nach vorne. Dann waren wir weg und ließen die letzte Brücke von Monrovia hinter uns.
    Neuerlich rauschten wir flott über die Straßen nach Westen, wurden aber nach 15 Minuten wieder gestoppt und ohne Kontrolle der Fahrzeugpapiere gleich nach dem Feuerlöscher gefragt. Upps. Hatte der erste Posten den zweiten Posten informiert? Unser Fahrer zeigte den gewünschten Feuerlöscher. „This is to small. It‘s only for small cars.“ Der Fahrer wurde mitgenommen und kam nach 5 Minuten wieder zurück. Mit einem neuen Feuerlöscher derselben Größe. Nun hatten wir dank des gut funktionierenden Feuerlöscher-Vertriebsmodells zwei Kleine, die gemeinsam wohl einen Großen ergeben.
    Seit dem Wasserkauf bzw. kurz vor dem Zusammenstoß mit dem Tuktuk hatten wir keinen Kontakt mehr zum ersten Fahrzeug und zu Mahamadou. Unser Fahrer, der nur Französisch spricht, war genervt und wurde sauer. Seit zwei Stunden waren wir nun schon getrennt. Warum warteten die nicht auf uns? Wir fuhren immer schneller und schneller in der Hoffnung, das andere Fahrzeug einzuholen. Zum Glück hatte Dagmar die blendende Idee, nach einer Kreuzung unseren Standort zu prüfen und bedeutete dem Fahrer, dass wir hätten wohl eben in Kle abbiegen sollen.
    Ich versuchte, nacheinander - zunächst erfolglos - die Telefonnummern anzurufen, die ich von unserer Gruppe bereits eingespeichert hatte und erreichte tatsächlich Andrea im anderen Fahrzeug . „Wo seid ihr?“
    „Wir warten in Monrovia hinter der letzten Brücke auf Euch.“ „Fahrt weiter. Wir warten auf Euch in Kle.“
    Gegen 14 Uhr waren wir wieder vereint.
    Etwa 15 Uhr erreichten wir die Grenze von Liberia.
    Der erste Posten begnügte sich damit, die Pässe zu kontrollieren, während wir im Auto sitzen bleiben durften. Das war ja auszuhalten.
    Nach kurzer Weiterfahrt mussten wir dann aber doch raus und uns am Ausreisestempelschalter anstellen. Der freundliche Beamte ließ nach kurzer Wartezeit unsere Pässe einsammeln und gab uns zu verstehen, dass wir uns setzen sollten, während er seine Arbeit verrichtet. Donnerwetter. Nach 15 Minuten war alles überstanden und wir verabschiedeten uns von ihm und seiner aus dem Nachbarzimmer mit blendend weißen Zähnen lächelnden Kollegin.
    Nach 50 Metern wurden wir von fliegenden Geldwechslern umringt, die uns einen Kurs von 1 : 23 anboten, der durchaus dem offiziellen Tauschwert entsprach. Für 20 € bekam ich 460 Leones.
    So ganz ohne doppelten Boden geht es aber auch bei der Ausreise nicht. Wie Küken der Glucke folgten wir Mahamadou 100 m über die Straße zur Stempelkontrollstelle , wo eine gemütliche und unkomplizierte Uniformierte lässig durch die Seiten der Pässe blätterte, um uns diese emotionslos unvermittelt wort- und grußlos zurückzugeben. Damit waren wir aber immer noch nicht fertig.
    Bedenkt man, dass ein Visum für Liberia nur mit gültiger Gelbfieber-Impfung erhältlich ist und ich auf der Botschaft Liberias in Berlin diese ebenso hinterlegen musste wie bei der Einreise nach Liberia kürzlich von Guinea kommend, würde man sich doch sehr wundern, wie ich es bis hierher ohne Impfausweis hätte geschafft haben können. Doch ein gut gekleideter und gut gelaunter Kontrolleur im pinkfarbenen Hemd fragte uns nach dem „Yellow Paper“, unserem Impfausweis.
    Und welche Impfung wollte er sehen? Gar keine. Ihm genügte, dass wir einen Impfausweis hatten.
    Er hätte auch leer sein können 🙃
    Die Einreise nach Sierra Leone verlief dagegen ohne besondere Vorkommnisse und ist nicht der Rede wert.
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