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- Feb 2, 2025, 4:07pm
- ⛅ -7 °C
- Altitude: 9 m
NorwayPoastagurra70°28’44” N 25°4’6” E
Wenn der Wind das Kommando übernimmt

Nordkap-Sturm – Ein Wimpernschlag vom Totalschaden entfernt
Die Nacht war ein einziger Sturm, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was uns heute erwartete. Als wir am Morgen endlich losfahren können, ist uns klar, dass der Wind eine Herausforderung wird – aber was dann passiert, hätten wir uns in unseren schlimmsten Albträumen nicht ausgemalt.
Kurz vor dem Nordkaptunnel nehmen wir die Schneeketten runter. Die Strasse ist spiegelglatt, aber wir denken, im Tunnel wird es besser sein. Ein Moment der Unachtsamkeit – und dann passiert es.
Ein Windstoss, so brutal, dass es uns den Atem raubt. Plötzlich verliert Knutschi den Halt. Das Heck bricht aus, wir drehen uns. Es gibt keinen Halt, kein Entkommen. Wir schlittern, vollkommen ausgeliefert, mitten durch die Sturmhölle. Die Welt verschwimmt, der Verstand setzt aus – wir sind nur noch Passagiere in einem tonnenschweren Wohnmobil, das vom Sturm und dem Eis regiert wird.
Sekunden, die sich anfühlen wie eine Ewigkeit. Wir schleudern zwischen zwei Strassenlampen hindurch, direkt neben den Rand der Strasse. Dass wir keine Verkehrstafel oder eine Lampe rammen, ist pures Glück. Oder ein Wunder. Ein einziger Meter anders, und unser Abenteuer wäre hier und jetzt vorbei. Totalschaden. Reise zu Ende.
Als wir endlich zum Stehen kommen, sitzen wir da, starr vor Schock. Wir können es nicht glauben. Das hätte böse enden können – richtig böse. Kein Kratzer am Fahrzeug, keine Verletzungen. Nur unser Herzschlag rast, unsere Hände zittern. Der Adrenalinschub ist unbeschreiblich.
Draussen tobt der Sturm. Rolf steigt aus, schaut sich die Lage an. Ich bin noch dabei, das Ganze zu begreifen, als plötzlich ein Range Rover neben uns hält. Ein Estländer steigt aus – ein Retter in der Not. „Braucht ihr Hilfe?“ – „Ja, unbedingt!“
Während Rolf die Schneeketten wieder montiert, schraube ich den Abschlepphaken rein. Unser Helfer organisiert Kies für etwas Grip. Doch selbst als wir wieder auf der Strasse stehen – der Wind gibt keine Ruhe. Ein nächster Böe, und zack – unser Heck rutscht erneut in den Strassengraben! Ich kann es nicht fassen.
Rolf reagiert blitzschnell und bringt Knutschi zur nächstgelegenen Ausweichstelle.
Wir sind einfach nur unendlich dankbar. Dankbar, dass wir glimpflich davongekommen sind. Dankbar, dass wir jetzt nicht unser Zuhause auf vier Rädern in Trümmern sehen. Dankbar für diese zweite Chance.
Heute haben wir nicht nur die Gewalt des Nordkap-Winters erlebt – wir haben seine Gnade gespürt. Und wir wissen: Diese Reise ist ein Geschenk, nichts ist selbstverständlich.Read more
Yvi on tour Da hattet ihr aber einen riesigen Schutzengel 👼. Passt auf euch auf und lasst es langsam angehen bis ihr wieder fahrfähig seid.
Womoblog.ch Danke, ja, unser Schutzengel war im Einsatz! Wir passen auf.
Traveler Wahnsinn .. da zittern einem ja beim Lesen die Knie. Die Bilder sind traumhaft. Kommt gut weiter und fahrt vorsichtig!
Womoblog.ch Danke! Es war aufregend, aber die Natur belohnt uns.