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- Feb 4, 2025, 1:18 PM
- 🌬 -13 °C
- Altitude: 35 m
NorwaySalsvatnet70°39’42” N 23°41’58” E
Flucht vor dem Sturm

Ein Tanz mit den Elementen in Hammerfest
Kaum hatten wir den letzten Bissen unseres Znachts verschlungen, klopfte es an Knutschis Tür. Zwei Norweger, wettergegerbt und ernst. „Sturm kommt“, warnten sie, „heftig.“ Keine Zeit für lange Überlegungen – wir packten alles zusammen und flohen nach Hammerfest, dorthin, wo das Meer auf die Stadt trifft. Vielleicht würde es dort ruhiger sein und wir wollten morgen sowiso dorthin.
Aber der Sturm hatte andere Pläne. Die ganze Nacht rüttelte er an Knutschi, liess es erbeben wie ein kleines Boot in rauer See. Der Wind pfiff, heulte, drückte uns in die Polster. Schlaf? Vergiss es. Und als der Morgen graute, wurde es nur noch schlimmer.
Wir wagten uns hinaus – oder besser gesagt: Der Sturm trieb uns vor sich her. Ein Besuch in der Stadt war nötig, allein schon, um Knutschi mal von aussen zu betrachten: Stand es noch? War es noch ganz? Danach ging es ins Touristenbüro, ein kurzer Stopp beim Polar Bear Club und eine kleine Pause in der Kirche.
Die Kirche von Hammerfest war unsere Zuflucht – ein Moment der Ruhe, während draussen der Sturm tobte. Ein schlichter, aber schöner Bau, modern und lichtdurchflutet. Drinnen eine Stille, die fast unwirklich war nach der tobenden Nacht. Wir setzten uns, atmeten durch, liessen die Kälte aus unseren Gliedern weichen. Ein Ort, um die Gedanken zu sammeln, bevor wir wieder hinaus in den Wind mussten.
Nächster Halt: Der Royal and Ancient Polar Bear Club – ein Ort mit einer langen Tradition. Hier werden Abenteurer, Fischer und Nordland-Fans zu Ehrenmitgliedern, wenn sie sich dieser unwirtlichen Region würdig erweisen. Eine Mitgliedschaft? Sie kommt mit einer Urkunde, einer Nadel und dem Wissen, dass man offiziell zu denen gehört, die sich der Arktis nicht nur stellen, sondern sie lieben. Da wir schon seit elf Jahren Mitglied sind, sahen wir uns einfach um, tauchten in Geschichten vergangener Expeditionen ein – und liessen uns von ausgestopften Eisbären beäugen.
Aber die wichtigste Frage blieb ungelöst: Wo gibt es einen weniger stürmischen Platz für unser Knutschi? Die Frau im Touristenbüro deutete auf eine Karte. Ein Campingplatz. Geschlossen. Aber wir dürften uns dort hinstellen.
Gesagt, getan. Doch der Weg zurück zu Knutschi war eine Prüfung. Der Sturm schlug mir ins Gesicht, stach eisig wie Nadeln, nahm mir fast den Atem. Wir mussten uns gegenseitig festhalten, jeder Schritt ein Kampf. Endlich im Wohnmobil – losfahren, bevor wir noch weggepustet werden.
Auf dem Campingplatz angekommen, hiess es erst einmal schaufeln. Rolf kämpfte sich durch den Schnee, bahnte uns einen Platz. Rundherum nur norwegische Wohnwagen und Mobile – alle eingesteckt, scheinbar auf Langzeit-Winterpause. Wir standen allein im Wind.
Und nun? Der Wetterbericht prophezeite weiter Sturm. Morgen Nachmittag eine kurze Atempause, dann wieder voller Angriff. Unser Problem: Wir müssen über die Hochebene. Sennalandet liegt an der E6 und ist ein karges, windgepeitschtes Hochland, das im Winter oft von Schnee und Sturm beherrscht wird. Sie dient traditionell der Rentierzucht der Sami, deren Herden hier durch die weiten, offenen Landschaften ziehen. Heute nur im Konvoi befahrbar. Die Frage, die uns den Kopf zerbricht: Wagen wir es? Oder zurück nach Finnland?
Warten auf Wetterbesserung
Draussen tobt der Sturm, drinnen duftet es nach Tee und Guezli. Die Strasse über Sennalandet? Ist mittlerweile Gesperrt. Der Wind rüttelt am Knutschi, laut Wetterbericht soll es erst morgen mittag ruhiger werden. Also warten wir – mit heissem Tee und einem Plan: jetzt noch eine Runde Guezli und morgen weiterfahren.Read more
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