Thong Sala

Morgens um 9 Uhr stehen wir wieder mit gepackten Rucksäcken an der Bushaltestelle und warten auf unser Taxi von Ao Nang nach Surat Thani.
Gemeinsam mit 11 weiteren Fahrgästen und Gepäck drücken wir uns in den Van und kommen nach dreistündiger Fahrt ans Pier in Surat Thani. Hier besteigen wir die Fähre nach Thong Sala, auf der Insel Koh Phangan. Nach 3 Stunden Überfahrt und 30 Minuten Fußmarsch kommen wir an unserer neuen Unterkunft an.
Den ganzen Tag noch nichts gegessen, knurrt uns langsam der Magen und wir gehen, nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, auf einen Nahe gelegenen Food-Market. Wir betreten eine riesige Halle, in der sich ein Essens-Stand neben den anderen reiht. Von Thaifood, über italienisch bis hin zu Schnitzel (Shnizel) gibt es hier alle möglichen Köstlichkeiten. Mit vollen Bäuchen spazieren wir noch etwas durch die Stadt, bevor wir erschöpft ins Bett fallen.

Der Hafen, an dem wir mit der Fähre angekommen sind liegt im südlichen Teil der Insel, ebenso wie die Partymetropole. Ob Waterfall-Party, Jungle-Party oder die berühmt berüchtigte Fullmoon-Party - In Thong Sala kann man an fast jedem Wochentag die Sau raus lassen. Hier tümmeln sich die Massen, denn in zwei Tagen steht die nächste Fullmoonparty an. Bis zu 30.000 Partypeople versammeln sich am Strand und feiern bis die Sonne wieder aufgeht. Uns zieht es hingegen eher in den idyllischen und ruhigeren Westen der Insel, wo sich Yogis, Hippies und eine entspannte Atmosphäre angesiedelt haben. Also schnappen wir uns am zweiten Tag direkt einen Roller und klappern bei 30 Grad verschiedene Resorts und Hotels ab. Nach fünf Stunden Besichtigungen, Preisverhandlungen und einem ordentlichen Sonnenbrand vom Rollerfahren, haben wir eine neue Bleibe für die nächsten fünf Tage gefunden: ein Bungalow mit direkter Strandlage, Sonnenuntergang inklusive für knapp 11€ pro Person und Nacht. Diesen Erfolg feiern wir mit einem leckeren Burger, unser erstes westliches Essen.

Loy Kratong - Tradition statt Fullmoonparty:

Nicht nur die Touris aus aller Welt feiern am Vollmond, heute strahlt ganz Thailand.
„Loy Krathong“, das traditionelle Lichterfest wird gefeiert. Nach Sonnenuntergang werden handgefertigte „Krathongs“ - kleine, schwimmende Gestecke die aus den Stämmen von Bananenstauden hergestellt und mit Bananenblättern und Blüten geschmückt werden - ins Wasser gelassen. Auf jedem Krathong befinden sich Kerzen und Räucherstäbchen.
Bevor das kleine Schiffchen ins Wasser gesetzt wird, äußert man einen stillen Wunsch oder spricht ein Gebet. Das Loslassen des Krathongs
symbolisiert das Befreien von negativen Gefühlen und allen Sorgen: Eine spirituelle Reinigung und ein Moment des Innehaltens!

Als richtige Backpacker wollen wir in die thailändischen Traditionen eintauchen und entscheiden uns statt für Cocktails für die „Bananenschiffchen“.
Vor dem Pier, an dem die geschmückten Krathongs ins Meer gesetzt werden, erwartet uns ein kleiner Food-Markt und eine Bühne mit zahlreichen Sitzplätzen. Wir merken schnell, hier werden nicht nur Schiffchen ins Wasser gelassen, vielmehr findet eine richtige Zeremonie statt. Als „Opening“ singen zehn Mönche gemeinsam ca. eine Stunde lang verschieden Mantren. Anschließend startet das große Unterhaltungsprogramm auf der Bühne, moderiert von zwei Einheimischen. Eine Gruppe junger Mädels in traditionellen Gewändern führen kunstvolle Tänze auf, eine Mischung aus Schöhnheits- und Talentwettbewerb findet statt, die schönsten und größten Krathongs werden geehrt und auch eine Gruppe kleiner Mädchen im Kindergartenalter dürfen am Ende noch ihr Können zeigen und sorgen mit einem fetzigen Tanz für gute Stimmung. Der krönende Abschluss bildet ein spektakuläres Feuerwerk.
Loslassen, Selbstfindung und Neuanfang - all das passt perfekt zu unserer Reise. Also entscheiden wir uns, Teil dieses Rituals zu werden uns kaufen einen Krathong. Mit einem stillen Wunsch schicken wir es los und starten ganz befreit ins weitere Abenteuer!Read more