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- Nov 17, 2024, 11:59 AM
- 🌧 17 °C
- Altitude: 33 m
TurkeyAspendos36°56’21” N 31°10’22” E
Das berühmte Theater von Aspendos

Die Gewitternacht in Side verläuft turbulent. Es donnert und blitzt ohne Ende. Dabei gießt es in Strömen. Es prasselt so laut aufs Womo-Dach, an Schlaf ist nicht zu denken. Also erzählen wir uns was „aus dem Dösjen“ wie man im Rheinland sagt. Mein nächtlicher Toilettengang sorgt zu allem Überfluß für großes Ungemach. Der Füllstandsanzeiger des Tanks der Trenntoilette meldet lautstark mit durchdringendem Piepen dass er voll ist. Oh je, mein Lieblingsmensch springt fluchend aus dem Bett und in das Unwetter hinaus, um das Teil zu leeren.
Frisch „geduscht“ kommt er zurück. Wir müssen trotz allem irgendwie lachen. Wir sind eigentlich so gut organisiert und die täglichen Abläufe funktionieren. Nur den Toilettentank haben wir noch nicht wirklich im Griff. Ein Zettel mit Datum vorne am Armaturenbrett soll es jetzt richten. 🙏
Ansonsten tauchen wir wieder ein in die griechisch/ römische Zeit. Wir fahren nach Aspendos.
Dort wartet das besterhaltene antike Theater der Welt auf mich. Dieter hat das faszinierende Bauwerk schon gesehen. Ich weiß zwar jetzt schon, dass ich mich über den Eintrittspreis ärgern werde, habe aber soviel über Aspendos gehört, da muss ich einfach hin.
Ausländer zahlen fast das zehnfache von dem was die Einheimischen zahlen. Dabei geht es mir nicht darum, dass ich mehr bezahle, als die Leute in der Türkei, die ggf. ein niedrigeres Einkommen haben. Es geht um die Verhältnismäßigkeit. In Deutschland werden alle gleichbehandelt. Da würde auch sofort von Diskriminierung gesprochen.
Ich solle mich an die Regierung wenden, wurde mir vom Personal geraten. Was ich auch machen werde, aber erst wenn wir zurück sind. 😅
Und jetzt zurück zum eigentlichen Thema:
Das architektonisch wertvolle Theater wurde zur Zeit des römischen Kaisers Marcus Aurelius zwischen 160 und 180 n. Chr. erbaut.
41 Bankreihen bieten 12000 Besuchern Platz. Die Bühnenwand ist vollständig intakt. Im Sommer finden hier Opern-und Balletaufführungen statt.
Ich habe totales Wetterglück. Die Sonne scheint, ich klettere über die Marmorblöcke nach oben und versetze mich in die Zeit der frühen Gladiatorenkämpfe in dieser Arena.
Wir schauen auch noch die in der Nähe befindliche riesigen Aquädukte an. Sie brachten einst das Wasser aus den 15 km nördlich gelegenen Bergen in die Stadt. Sie stammen auch aus dem 2. Jh. n. Chr. und sind eine der höchsten römischen Bauwerke. Sie ähneln zwei Bauwerken, die bereits auf der UNESCO-Welterbeliste stehen: den Aquädukten des Pont du Gard und denen von Segovia in Spanien. Beide haben wir schon bewundert. Dieses in Aspendos kommt einem deshalb so gewaltig vor, weil es plötzlich nach einer engen Kurve in einen kleinen Dorf einfach dort steht. 😲
Da fällt die alte römische Brücke, gleich um die Ecke fast nicht mehr ins Gewicht.Read more