Perancis
Arrondissement de Saint-Amand-Montrond

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Top 10 Destinasi Perjalanan Arrondissement de Saint-Amand-Montrond
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Pelancong di tempat ini
    • Hari 13

      Etappe 11: Decize - Marseille/Aubigny.

      3 September 2022, Perancis ⋅ ⛅ 24 °C

      60km (hat nicht mehr in den Titel gepasst)

      Die etwas mehr als 30km nach Nevers waren uns dann heute doch zu wenig. Das Wetter war angenehm und vergleichsweise kühl. Die wenige leichten Regenschauer störten uns wenig.

      Unser Ziel war Marseille-dès-Aubigny. Hier haben wir für 2 Nächte ein Ferienwohnung gebucht und legen morgen unseren 2. Ruhetag ein.

      Wir sind jetzt knapp 2 Wochen unterwegs und haben bereits 730km zurückgelegt (322km in der ersten Woche und 408km in der zweiten Woche).
      Laut unserem Radführer sind es nur noch 656km. Wir haben also schon über die Hälfte geschafft 😇

      Vor unserer Ferienwohnung fließt auch die Loire, wenn auch mit wenig Wasser 😢
      Liebe Grüße :)
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    • Hari 40

      Vallon en Sully

      2 Agustus 2022, Perancis ⋅ ☀️ 33 °C

      Die kommenden Tage werden wieder sehr heiß. Wir haben ein schattiges Plätzchen zwischen dem Flüsschen le Cher und dem Canal de Berry gefunden. Auf diesem Platz waren wir schon einmal. Die Gegend lädt zum
      Radeln und Wandern ein. Nicht weit entfernt gibt es ein Restaurant und eine kleine Bar. Es könnte uns schlechter gehen.
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    • Hari 39

      Wandern & bonne franquette

      1 Agustus 2022, Perancis ⋅ ☀️ 31 °C

      Die Wanderung des heutigen Tages wurde von den Campingplatzbesitzern im Winter durchgeführt. Daher der Name der Tour: „Tower in the fog“. Ich lief den Trail bei strahlendem Sonnenschein.

      Abends gab es dann wieder bonne franquette.Baca selengkapnya

    • Hari 1

      Arrivée à Apremont-sur-Allier

      28 April 2023, Perancis ⋅ ☁️ 20 °C

      Très beau petit village et accueil extrêmement chaleureux par les propriétaires de la maison d'hôtes. Ils ont eu un vrai coup de foudre pour l'Alpine et ses jantes dorées 🙂. On croise d'autres passionnées d'automobile et l'Alpine passera la nuit en bonne compagnie.Baca selengkapnya

    • Hari 2

      Dernière nuit à Apremont

      29 April 2023, Perancis ⋅ ☁️ 18 °C

      L'Alpine passera toujours la nuit en bonne compagnie....mais la 911, äh, la 912, äh la Boxster, depuis hier a pris un sacré coup de vieux 🙂. Paraît que les Alpine vieillissent mieux que les Porsche 😉

    • Hari 12

      🇨🇵 Viva la france 🇨🇵

      8 Agustus 2023, Perancis ⋅ ☀️ 24 °C

      Gestern war unserer letzter voller Tag am Mittelmeer. Typisch deutsch muss ich Mal sagen, bisschen Wind wäre schon angenehm gewesen - voll heiß hier 😁. Da war der Gag auch schon weg. Es geht war toll, aber halt auch heiß ohne den Wind, an den wir uns so gar nicht gewöhnen wollten, aber mussten.

      Bisschen rutschen, baden, Boxautomat-Rekord von Sean und Beachvolleyball mit Sean und Nick.

      Währenddessen haben Mädi und ich entschieden, das DisneyLand schwierig zu realisieren wird. Passt irgendwie nicht rein. Wir bleiben also beim bisherigen Plan: Entspannt in 2 Tagen nach Paris, 2 Tage Paris und dann irgendwie über Zealand zurück nach Hause.

      Das Frühstück haben wir noch am Platz eingenommen und sind dann ohne Abwasser, mit leerer Toilette und vollen Wassertank losgefahren.

      On the Road again 😀.

      Für den Abend haben wir uns für ein Weingut ca. 350 km vor Paris entschieden. Eigentlich wären Mädi und Nick gerne weitergefahren. Sean und ich waren für pausieren und da wir bereits die Hälfte der Narbonne-Paris-Strecke hinter uns haben --> Pause, bzw. Nachtquartier gewählt.

      Mädi war nicht bereit den steilen Pfad zum Weingut hoch zu fahren, also haben wir nochmal schnell einen U-Turn mit Fahrerwechsel auf der Landstraße vollzogen 😁. Ich bin daraufhin den entspannten Weg aussen herum gefahren 😉.

      BierPong-Turnier haben Mädi und ich für uns entschieden 💪. Statt Schnaps haben wir uns für Wasser entschieden, das beim Treffer auch im Gesicht, T-Shirt oder Nacken landete 💦. Schöne Abkühlung bei der Wärme.

      Vor dem Dart-Turnier in wenigen Minuten und der 2ten Flasche Wein von hier wollte ich einmal meiner gestrigen Schuld von gestern nachkommen und einen neuen Tagesbericht schreiben.

      Morgen geht's nach Paris, bzw. auf dem Campingplatz, die Paris-Tage beginnen geplant erst ab Donnerstag.

      Hat noch jemand (Geheim-)Tipps, immer gerne, der zweite Tag ist noch relativ frei verfügbar.
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    • Hari 7

      Luigi

      27 April 2019, Perancis ⋅ ☁️ 9 °C

      Trip 5, Tag 7, Wandertag 5: Sancoins - Isle-et-Bardais, 25,10 km, Steigung 120 Meter, Gehzeit 6:30, Samstag, 27.4.2019

      Selten war uns ein Ort so unangenehm wie „Sancoins“. Jeder unserer Schritte aber ließ das Unangenehme kleiner werden bis es am Horizont schließlich zur Bedeutungslosigkeit verkam. Irgendwo hier betraten wir die Region „Auvergne“, die Vierte nach „Lorraine“, „Champagne-Ardenne“ und „Bourgogne“.

      Der Unterkunft der letzten Nacht gaben wir die Schulnote 3-4. Personal bemüht, Zimmer scheußlich und ein süßes Frühstück, nur was für Franzosen. Es gab Croissants, garniert mit Bonbons.

      Ziemlich mies gelaunt, denn immer noch erschöpft von gestern, spulte unser „Autopilot“ das Programm des Tages ab. Nur eiserne Disziplin, ohne Chemie kaum möglich, brachte uns auf die kleine asphaltierte Straße, passend nur für ein Auto.

      Wir waren zwei winzige Punkten in einer dunkelgrünen Unendlichkeit, die sich nur durch ihren eigenen Horizont begrenzte. Ihre depressive Stimmung konnte durch nichts überboten werden. Kein Zweifel, wir betraten gerade den „Hades“ (Schattenwelt der griechischen Mythologie).

      Es war kalt in der Schattenwelt, sehr kalt. Der eiskalte Sturm hämmerte uns den Regen nur so ins Gesicht und machte aus den sieben Grad gefühlt minus sieben. Es erforderte unser gesamtes Repertoire der Abteilung „warme Sachen“ uns davor zu schützen. In voller Regenmontur, mit einem Regenhut über der Kapuze und einem wärmenden Schal um das Gesicht gewickelt, ergaben wir uns unserem Schicksal. Unsere nasskalten Turnschuhe bestraften wir mit aufgezwungener Missachtung.

      Unser „Klimaerwartungsindex“ war heute Morgen massiv-, auf den traurigen Wert von Null, gefallen.

      Die wenigen Bäume, die uns entlang der kleinen Straße noch einige Kilometer zögerlich begleiteten, zogen sich mit jedem unserer Schritte mehr und mehr zurück, einer nach dem anderen. Es schien, als ob sie sich davor hüten wollten die Unendlichkeit zu betreten. Nein, damit wollten sie nichts zu tun haben, ganz bestimmt nicht. Lieber würden sie im grausamen „Sancoins“ schmoren als in dieser unheimlichen Gegend.
      Ja, düster war sie in der Tat die Gegend die sich, zugleich aber auch eindrucksvoll, gerade vor uns ausbreitete.

      Ich kann mich nicht erinnern, dass wir uns jemals, während unserer Wanderungen, bei der Bewertung einer Gegend, derart uneinig waren wie hier.
      Während unser waffenfreier Rucksack Marion vor der einen oder anderen selbstverschuldeten Dummheit bewahrte, konnte Günter gar nicht genug kriegen vom Ausmaß der hier reichlich vorhandenen- und unendlichen Melancholie. Aus Marions Sicht war es eher eine unendliche Depression.

      Die Armee der dunkelgrauen Wolken, bis auf die Zähne mit Regentropfen bewaffnet, tauchten das Land in ein tiefes Olivgrün. Sie drohten damit die spärlich vorhandenen- und meist völlig verkommenen Bauernhöfe in ihre gierigen Bäuche zu verschlingen.
      Selbst mit größter Anstrengung vermochten wir beim Anblick der erbärmlichen Gebäude nicht an eine funktionierende Landwirtschaft zu glauben. Noch weniger daran, dass Franzosen hier lebten.

      Es war spannend alle paar Kilometer ein neues „Superlativ“ des Siechtums visuell erleben zu dürfen, genau genommen war es mehr deprimierend. Wir konnten gar nicht glauben, dass Menschen einen derart geringen ästhetischen Anspruch an ihr zu Hause haben. So ärmlich wie das hier aussah, konnten die Bauern gar nicht sein. Immerhin beackerten sie riesige Ackerflächen im Herzen der EU.

      Die Gehöfte unterteilten sich in unterschiedliche „Sektoren“, die Bandbreite reichte von längst dem Verfall preisgegeben historischen Gemäuern, über nicht minder verfallene Holzschuppen die augenscheinlich nur unter Lebensgefahr zu betreten waren und nichtidentifizierbaren Wellblech-Tennen. Dazwischen ein wilder Mix aus Müll, Holzstapeln, ungeschützten- und längst vom Regen durchweichten Strohballen, sowie Unmengen von Schrott und landwirtschaftlichen Geräten, wobei es schwer fiel letztere zu unterscheiden.
      Irgendwo dazwischen wohnte sicherlich der Eine- oder andere französische Bauer, von denen wir auf der gesamten Wanderung nur einen oder zwei, äußerlich passend zu den Bauerhöfen, zu Gesicht bekamen.
      Jeweils ein unbefestigter Naturweg, meist vom Regen zur Schlammpiste herabgestuft, war für die Höfe der Nabel zur Welt, dahinter gab es nichts mehr.

      Vielleicht waren die meisten Gehöfte mittlerweile unbewohnt, weil der eine oder andere Bauer ein Leben im Verkommen „Sancoins“-, dem der verkommenen Einöde, vorzog. Egal, eines war gewiss, hier wurde immer noch Landwirtschaft betrieben.

      Um nicht falsch verstanden zu werden, dass alles hier war für mich, in der Komposition und Menschenleere, maximal mystisch und spannend. Hier waren gefühlt sogar die Kühe auf der Weide irgendwie anders.

      Rückblickend nimmt dieser Tag in meinen Erinnerungen großen Raum ein, in Marions Gedanken reduziert sich dieser vermutlich auf die Größe eines Dixi-Klos, sie mochte es hier eben nicht.

      Wie auch immer, irgendwann bewachte eine unbeaufsichtigte Gang von vier Kötern zähnefletschend und bellend so ein abgrundtief verkommenes Ensemble. Sie waren gerade dabei auf der kleinen Straße ihren für heute gültigen Ranglistenplatz „auszudiskutieren“.
      Zu erwähnen wäre an der Stelle noch, dass die kleine Straße über weite Strecken von hüfthohen Hecken eingesäumt war die ihr, der Straße, kaum noch Luft zum „Atmen“ ließen. Insofern gab es für uns keine andere Möglichkeit als auf alles vorbereitet zu sein und uns hautnah an der Gang vorbei zu quetschen. Halbstark wie sie waren ließen sie keinen Zweifel daran, dass sie jeden Millimeter ihres Claims mit ihren spitzen- und ungepflegten Zähnen verteidigen würden.

      Mit meinem aufgeklappten Taschenmesser in der Hand, die ich, um keine Aggression zu provozieren, mit dem Messer in den Tiefen meiner Jackentasche verschwinden ließ, bewegten wir uns auf die bereits wartende Meute zu. Von der vierer Gang waren drei Tölen beängstigend groß, während der Vierte seinen nicht zu übersehenden Zwergenwuchs regelrecht niederkläffe. Als Schäferdackel wollten er den anderen „Senfhunden“, bei denen viele Hunde ihren Senf dazugaben, wenigstens in dieser Hinsicht imponieren.

      Während wir uns angespannt an der Meute Meter für Meter vorbeimogelten, wurde es bei den Senfhunden unerwartet ruhig, während der Schäferdackel weiter verbal protzte. Ein paar Meter weiter bestrafte uns die Gang nur noch mit unerwarteter Ignoranz.
      Der Kleine jedoch erkannte seine Chance, kündigte seine Mitgliedschaft in der Meute, hörte mit seinem Gekläffe auf, und beschloss ab sofort unserer Gang beizutreten.
      Die neue Gang hatte so seine Vorteile, denn die Ranglistenplätze des heutigen Tages und die der nächsten tausend Tage, waren längst geklärt. Das Gebelle konnte er sich auch sparen, denn so laut hätte er im Leben nicht bellen können, um seine Größe gegenüber unserer zu kompensieren.

      Der Kleine war renitent, jeder Versuch ihn zu verscheuchen oder zu ignorieren scheiterte kläglich an seiner unerträglich loyalen Toleranz.
      Längst hatten wir es aufgegeben seine Herkunft zu ergründen. Hier war weit und breit nichts wo so ein Hündchen hingehören könnte. Die drei anderen vom verkommenen Ensemble waren offensichtlich nur flüchtige Wegbekannte.
      Außerdem hatte die kleine Straße mittlerweile derart viele Windungen und Abzweige, dass es schon ein Superhirn bräuchte, um sich auch nur einen Kilometer des Weges zu merken.

      Nach ein paar Kilometern war der Kleine, mittlerweile auf „Luigi“ getauft, nicht mehr bereit die vielversprechende Mitgliedschaft in seiner neuen Gang zu kündigen. Guter Rat ihn loszuwerden war teuer, eine Lösung nicht in Sicht. Luigi nannten wir ihn weil er uns, klein und mutig wie er nun einmal war, irgendwie an einen italienischen Mini-Macho erinnerte. Der eine oder andere Italiener, der vielleicht einmal dieses Kapitel liest, möge uns bitte an der Stelle, solche, nicht böse gemeinten Vorurteile, verzeihen.

      Mehr und mehr versuchten wir uns vorzustellen wie das Wandern mit Luigi wohl funktionieren könnte. Ein entsprechender Tagesablauf wurde intensiv durchgespielt. Aber allein der Gedanke uns abends todmüde auch noch um das Habi für den Köter kümmern zu müssen, der dann nach einem regenreichen Tag streng müffelnd in unserem Zimmer schläft und dann vielleicht auch noch mitten in der Nacht kurz Gassi gehen muss, erstickte jeden positiv aufkeimenden Gedanken an den neuen Wandergefährten in Nullkommanix.

      Kein Zweifel, der Köter musste weg, und damit basta.

      Dem Gaul, der uns schon wieder im Hirn rumspukte, um dort Köter-Gedanken einzubrennen, haben wir sofortiges „Hausverbot“ erteilt, mit mäßigem Erfolg.
      Visuell und verbal ignorierten wir Luigi folglich, wobei uns, zugegebener Maßen, sein freundliches und loyales Gemüt, mehr und mehr einlullte, er war höllisch süß.
      Der Gaul grinste erhaben und zeigte uns seinen im Huf eingewachsenen Stinkefinger. Innerlich waren wir uns bereits einig, wenn es denn unbedingt ein Köter sein musste, dann so ein kleiner Italiener. Diesen Gedanken jedoch, auch nur ansatzweise, offiziell auszusprechen war verpönt und strikt verboten.

      Nach gut 13 Kilometern, man glaubt es kaum, ließ sich die Sonne blicken und verwandelte schlagartig den Hades in eine freundlichere Zwischenwelt. Und auch die Erbärmlichkeit der landwirtschaftlichen „Betriebsstätten“ verbesserte sich um ein paar Punkte auf ein „französisches Bauernhof-Mittelmaß“, was aber keinen gravierenden Unterschied ausmachte.
      Luigi schwärmte gerne aus und führte uns ebenso gerne an der Nase herum. Immer wenn wir dachten „Jetzt ist er endlich weg“ war er endlich wieder da, ein italienischer Schlawiner eben.

      Ein Abzweig beim vierzehnten Kilometer führte über einen ungewöhnlich gepflegten Privatweg zu einem in der Ferne gelegenen Anwesen. Es war das „Ferme Auberge des Pirodelles“, ein „Chambre d'hôte“ mit Landwirtschaft und Hofladen. In Deutschland so etwas wie „Ferien auf dem Bauernhof“. Für eine Besichtigung hat es dennoch nicht gereicht. Liegen am Wegesrand, bei endlich wieder wärmender Sonne, war deutlich entspannter.
      Die Räudigkeit der Gegend fand hier offensichtlich auch ihr Ende. Ein schöner Platz für unsere Rast garniert mit einem kleinen Teich, rechts des Weges, Balsam für unsere geschundenen Augen.

      Gleich am Abzweig legten wir uns, geschützt vor dem nassen Boden durch unsere wetzenden Regenklamotten, auf den Grünstreifen zwischen Privatweg und Weidenzaun. Autos oder Landmaschinen fuhren hier eh nicht. Es gab nichts als die Ruhe und ab und zu ein angenehm-nervendes-, unsere Ohren umkreisendes Insekt. Die Sonne und die lieblicher gewordene Landschaft waren Vitamine für unsere ausgezehrten Seelen.

      Jetzt hatte das letzte Stündchen unseres Baguettes, dass wir uns heute Morgen noch im „Hotel Du Parc“ in „Sancoins“ eilig belegten, geschlagen. Luigi brachte sich in sicherer Distanz in Stellung, offensichtlich hatte er ein riesen „Loch“ im Bauch. Sein Pech nur, dass wir mindestens genauso hungrig waren wie er und leider nur dieses Eine Baguette für uns zum Teilen hatten. Es würde bei weitem nicht einmal für uns beide ausreichen, um den Hunger mundtot zu kauen.

      Luigis Zähne tropften nur so vor sich hin. Er robbte auf seinen kleinen Beichen und den Bauch am Boden schleifend, Zentimeter um Zentimeter in Richtung Baguette. Und immer, wenn er gerade seine gierige Zunge aus seinem Schlund holte, um den Geschmack des mickrigen Baguettes darauf zu verewigen, verscheuchten wir ihn mit Nachdruck. Das Spiel wiederholte sich einige Male. Wir waren nicht bereit ihm etwas abzugeben, dass hätte seine Mitgliedschaft in unserer Gang nur noch weiter manifestiert.

      Und der Gaul? Na ja, der hat sich gewunden vor Lachen. Ich muss an der Stelle nicht erwähnen, dass wir unter unserer Härte genauso litten wir der kleine Italiener.

      Irgendwann, man mag es kaum glauben, näherte sich langsam ein Auto, um in unsere Allee abzubiegen und schleichend an uns vorbei-, in Richtung Anwesen, zu rollen. Sicherlich waren wir für die Fahrerin genauso exotisch wie ihr Auto für uns.
      Luigi aber stand auf und sah dem Auto hinterher. Man spürte förmlich wie es in seinem kleinen Hirn „ratterte“. Entweder der geizigen Gang, mit ungewissen Ausgang folgen, oder diese Chance nutzen.

      Er lief dem Auto hinterher und ließ uns, nach gut acht Kilometer gemeinsamen Weges und mit all unseren Gedanken, den der „Gaul“ bereits in unser Hirn gepflanzt hat, wieder alleine.
      Unserer Vernunft folgend waren wir froh. Unsere Herzen aber hatte er längst erobert, wir waren glücklich traurig.

      Der Hades gehörte der Vergangenheit an. Fortan zeigte sich „unser“ sonnenverwöhntes Frankreich von seiner schönen Seite. Eine leicht geschwungene Landschaft nur begrenzt vom Horizont, eingetaucht in sattem Grün, ohne jegliche visuelle Verschmutzung und garniert mit einem bayerischen, weiß-blauen Himmel, das war die neue Szenerie. Unsere Regenklamotten schmorten fortan im Rucksack.

      Mit dem zwanzigsten Kilometer querten wir auf der „D 564“, den „Étang de Goule“. Ein flacher See der einen Kilometer für etwas Abwechslung sorgte.
      Die nachfolgende und unbefahrene „D 14“ brachte uns nach dem einundzwanzigsten Kilometer nach „Valigny“, einem ungewohnt modernen und aufgeräumten Ort mit 376 Einwohnern. Eine neue Bank auf dem neu gestalteten Dorfplatz kam uns gerade recht für eine kurze Rast.

      Kurz vor dem Verlassen des Ortes fand Marion ein auf dem Boden liegendes-, relativ neues iPhone. Der Besitzer war nicht auszumachen. Wir nahmen es mit, um es später unseren Gastgebern zu übergeben, die es dann morgen zum Fundbüro bringen sollten. Im Moment war hier alles geschlossen.

      Wiederum zwei Kilometer später führte uns die kleine „D 111“ sanft hinunter ins circa dreißig Meter tiefer gelegene „La Marmande“ Tal, nach „Isle-et-Bardais“, unserem heutigen Ziel. Es war eigenartig, wir hatten das subjektive Empfinden wieder in der Zivilisation zu sein obwohl die 266 Einwohner nicht viel dazu beitragen konnten. Dennoch, etwas hier war gefühlt anders.

      Unsere heutige Unterkunft das „Le Matou Roux“, lag etwas außerhalb, am Rande einer riesigen- noch brachliegenden Ackerfläche. Vermutlich war es einmal ein altes Bauernhaus, liebevoll wieder zum Leben erweckt.
      Nicole, die nette und hilfsbereite Madame, erwartete uns schon. Gäste gab es hier, vermutlich wegen der Jahreszeit, schon länger nicht mehr. Ohnehin verfügte das Haupthaus nur über zwei Zimmer unter dem Dach, eines davon unseres. Ein weiteres gab es in einem kleinen Gästehaus, in Frankreich „Gite“ genannt, Franzosen lieben „Gites“.

      Hunderte Liter warmen Duschwassers waren nötig, um unserer Gänsehaut Einhalt zu gebieten.
      Einen Tipp der Madame folgend dinierten wir, deutlich erwärmt, im einzigen Restaurant des Ortes, dem „Le Relais de Pirot“.
      Es war herrlich hier dieses köstliche 3-Gänge-Menü, nach dem sonderbaren- und ereignisreichen Tag, zu genießen. Immer mehr Gäste füllten die kühl eingerichtete „Begegnungsstätte“, die sich in der umgebenden Einsamkeit offensichtlich einen Ruf als Gourmet Tempel erkocht hat.

      Heimlich schlich sich der Gaul wieder in unser Hirn, und strapazierte einmal mehr unser Gewissen.

      Wir lagen dabei todmüde im Bett und der vor sich hin müffelnde Luigi neben uns auf dem Bettvorleger. Verhalten-glücklich und vollgefressen lag er da, allerdings mit vorwurfsvollen-, auf uns gerichteten Blicken.
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    • Hari 17

      Day 17: St-Amand-Montrond - Le Chatelet

      29 Agustus 2016, Perancis ⋅ ⛅ 21 °C

      Distance: 27.9 (371.8/1498.5)
      Weather: 23C, cloudy and a tiny bit of rain
      Mood: neutral pilgrim mode
      Blisters: 1

      All is good. Uneventful day with good mileage. Now it's time for dinner in my Chambre d'hote for the night 🙂Baca selengkapnya

    • Hari 6

      Etape 6 journée noire

      6 Mei, Perancis ⋅ ⛅ 15 °C

      Enfin arriver à l étape 6. Ce soir, je suis mort. Putain une étape où j’ai eu l’impression de monter tout le temps et de jamais descendre en plus vent de face tout le long pourtant il y a pas la mer ici.
      En plus à part les vache et les moutons, il n’y pas d’autre être vivant.
      J’ai du traverser environ 3 villages sans compter l’arrivée.
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    • Hari 8

      Eichenscheiß

      28 April 2019, Perancis ⋅ ☁️ 11 °C

      Trip 5, Tag 8, Wandertag 6: Isle-et-Bardais - Vallon-en-Sully, 25,20 km, Steigung 450 Meter, Gehzeit 6:00, Sonntag, 28.4.2019

      Nicole, unsere überaus zuvorkommende Gastgeberin der letzten Nacht vom „Le Matou Roux“, entpuppte sich im Nachhinein als liebenswerte Holländerin. Sie und ihr Mann Rob, den wir leider nicht kennenlernten, zogen ein beschauliches Leben in der Auvergne-, einem Hektischen im zu dicht besiedelten Holland, vor.
      Ihr Frühstück war grandios. Es verfügte über alles, was so ein rustikales deutsches Herz wie meins um diese Uhrzeit begehrte, inklusive Frühstückseier! Aber auch Marion, von Natur aus mit etwas feineren Geschmacksnerven ausgestattet, kam auf ihre Kosten. Nicoles Hilfsbereitschaft bescherte uns auch frisch frischgewaschene- und von ihr eigenhändig gebügelte Wäsche, welche Freude, vielen Dank Nicole!
      Das „Le Matou Roux“ bekam von uns eine glatte zwei. Gastgeberin hilfsbereit und nett, Zimmer mit Bad gemütlich, Frühstück grandios. Hätte das Mansardenzimmer anstelle des Dachfensters ohne Fernblick eines mit- gehabt, wäre es eine deutliche 2+ geworden.
      Die „D 411“ führte uns noch einmal schnaufend am Restaurant des gestrigen Abends vorbei. Gleich danach brachte uns die kleine Straße „La Salle“, auf der rechten Seite abzweigend, zum „Étang de Pirot“, ein stattlicher See, gut bewacht von einem gemischten Wald und intensivem Grün.
      Stolz präsentierte sie uns, ein wenig später, das äußerst gepflegte Camping-Areal „Camping Caravaning Des Ecossais“. Links der Straße posierte der Camping-Bereich direkt am Ufer des Sees, rechts davon, seine kleinen Holz-Bungalows in einem parkähnlichen Gelände.
      Der Campingplatz war das exakte Gegenteil der räudigen Bauernhöfen von gestern. Hier hätte hier schon ein Vogelschiss als Vorwand für Renovierungsarbeiten gereicht, so übergepflegt war es hier. Auch Gänseblümchen im Rasen haben hier sicherlich kein leichtes Leben.
      Aber wie fast immer in Frankreich war auch dieser See fast ausschließlich den Anglern vorbehalten. Sie müssen über eine gut funktionierende Lobby verfügen. Denn wie sonst wäre es zu erklären, dass so eine kleine Gruppe, der viel größeren, freizeitbedürftigen Masse, den Badespaß durch flächendeckende Badeverbote derart vorenthalten darf.
      Am See war das Schwimmvergnügen nur den Gästen des Campingplatzes gegönnt, und das auch nur in einem eng begrenzten- und streng markierten Bereich im See von vielleicht 10 x 5 Metern, winzig im Verhältnis zur Größe des Areals. Das normale Volk hatte am See nichts zu suchen, rein gar nichts.

      Ich hab mal nachgelesen, gegen diese Art von Egoismus geben auch die zehn Gebote nichts her. Vermutlich hat der Herr, mangels Gelegenheit, auch nie gebadet, denn ansonsten hätte er einem solchen Treiben sicherlich seinen „Gebotsriegel“ vorgeschoben.
      Wir wanderten hier im „Département Allier“, das zur „Auvergne-Rhône-Alpes“ Region gehört und genau im Herzen Frankreichs liegt.
      Ein letztes Mal blickten wir zurück zum entfernten Örtchen „Isle-et-Bardais“, das sich aus südlicher Richtung deutlich vorteilhafter präsentierte.
      Unser „Klimaerwartungsindex“ klebte heute Morgen weiterhin bei null Punkten. Es war immer noch ziemlich kalt und Wolkenverhangen, nur geregnet hat es bisher noch nicht.

      Gleich hinter dem Campingplatz begann der Wald, sehr viel Wald, ein Eichenwald, der „Foret de Troncais“.
      Der Abzweig zum Wanderweg „Ligne de Pirot“, eher eine perfekte Wanderhighway, führte uns nach den ersten beiden Wanderkilometern hinein in seinen unendlichen Schlund.
      Der „Foret de Troncais“ ist ein rund 11.000 Hektar großer, französischer Nationalwald und damit nicht nur der Größte-, sondern angeblich auch der schönste Eichenwald Europas. Einst war er in Besitz der Herzöge von Bourbone. Gepflanzt wurde er von „Colbert“, dem Handelsminister des 15. Ludwigs, den im Mai 1774 die Pocken holten. Die Schmach der französische Revolution, von 1789 bis 1799, blieb ihm damit erspart, Glück im Unglück also.
      „Colbert“ wollte mit dem Wald einst Holz für den Schiffsbau erzeugen. Nach der Revolution aber wurden aus dem Wald keine Schiffchen mehr gebaut, sondern vom gemeinen Volk Holzkohle produziert, welche Schmach.
      Heute müssen die Eichen dort mindestens 225 Jahre alt sein bis sie gefällt werden dürfen. Zentrum des Waldes, den man nur zu Fuß betreten darf, für uns natürlich das geringste Problem, ist die „Rond Gardien“, ein Kreuzungspunkt aller Forststraßen.

      Das mit dem Wald klingt alles sehr interessant, ist am Ende aber eben doch nur Wald. Ein etwas hellerer- und parkähnlicher Eichenwald zwar, aber für einen Fernwanderer am Ende eben doch langweiliger, Wald. Leser, die unsere Wanderung bis hier verfolgten, wissen um unsere „Waldschädigung“ die wir uns noch in Deutschland, bei tagelangen- und nicht enden wollenden Waldetappen, zugezogen haben.
      Selbstverständlich geht es bei unserer „Waldschädigung“ nicht um den Wald als solches, wir schätzen seinen Wert sehr, versteht sich von selbst. Nur, beim Wandern schätzen wir eben das vom Licht verwöhnte, offene Land.
      Über die nachfolgenden neun Kilometer gab es, wie nicht anders zu erwarten, über nichts anderes zu berichten als über menschenleeres-, unendlich ödes, und unterbelichtetes Eichengrün. Einzige Abwechslung bescherten uns zwei baumlose Lichtungen gigantischen Ausmaßes. Es waren „Treffpunkte“ der Forstwege die sich dort jeweils, aus allen Richtungen kommend, ein Stelldichein gaben.

      Der erste „Treffpunkt“, die „Rond de la Cave“, sorgte bereits nach zwei Kilometern für die Lichtmenge, die wir benötigten, damit unser Gemüt nicht noch mehr dem Klimaerwartungsindex des Tages folgte. Es reichte gerade noch so aus, um dem mentalen Abwärtstrend, kurz vor der Depressionsgrenze, Einhalt zu gebieten. Mehr gab der immer noch wolkenverhangene Himmel an Lichtmenge leider nicht her.
      Außer ein paar Schutzhütten und einer großen Hirschkäferskulptur, mühsam aus einem Baumstamm herausgeschnitzt, war hier nichts zu holen. Musste auch nicht, die riesige baumfreie Fläche und der geringfügig höhere „LUX“-Wert reichten uns als willkommene Abwechslung.
      Weitere drei Schattenkilometer auf dem Forstweg „Route Forestière de Placegrosse“, Nummer „D978A“, brachten uns zum zweiten „Treffpunkt“, der Lichtung „Rond Gardien“. Auch er diente keinem anderen Zweck als anderen Forstwegen, die ebenfalls kerzengerade aus allen Richtungen hierher strömten, eine „Heimat“ zu geben.
      Eine große Informationstafel gab der Öffentlichkeit ihr Wissen über die umgebende Region „Allier“ preis. Außerdem gab es noch ein paar „Marterpfähle“, sollte wohl Kunst sein, sowie eine Informative Schutzhütte zum Unterstellen.

      Eine kleine Sensation für uns aber war hier das kleine Hotel-Restaurant, „Auberge du Rond Gardien“. Wo gibt es in Frankreich schon eine mittags geöffnete Auberge mit Draußen-Sitzgelegenheiten im Wald.
      Wir gingen in „sicherer“ Distanz daran vorbei, um der Versuchung nicht zu erliegen. Für uns war die Zeit noch nicht reif für eine Rast, schade.

      Dort sah es, sehr zu unserem Leidwesen, auch noch ziemlich gemütlich aus, fast wie im Biergarten. Kein Wunder, stand ja auch auf dem Werbe-Schild.
      Einige hartgesottenen Franzosen kauerten sich dort, bei unter zehn Grad, im äußerst schattigen „Biergarten“, zusammen. Für uns, eh schon fröstelnd, kaum vorstellbar, das linderte unseren Sehnsuchtsschmerz ein wenig.
      Aber, wie die armen Würstchen da so saßen, erweckten sie dann doch das Mitleid meines tief bayerischen Herzens, denn "Biergarten" war ja wohl etwas geprahlt, oder?

      Ich empfehle euch biergartenverliebten Franzosen dringend einmal einen Urlaub am Chiemsee.
      Hier solltet ihr eure überaus hochnäsig geratenen Gaumen, wenigstens einmal im Leben, mit einem echtes 3-Gänge-Biergarten-Menü wieder erden, und danach, eure völlig außer Kontrolle geratenen Geschmacksnerven wieder neu sortieren.

      Als Entrée empfehle ich eine Leberknödelsuppe, als „Plat Principal“ eine ordentliche Schweinshaxe, und als Dessert einen noch ordentlicheren Kaiserschmarrn, das wäre doch mal was genaueres, oder? Kein Hungerleiden mehr auf dem langen Weg zum dritten Gang!
      Und ganz nebenbei werdet ihr feststellen, dass es beim Servieren der Gänge gar nicht so einfach ist die Beilagen der reichlich gefüllten Teller, unter den üppig im Dirndl des bayerischen Urweibs in Schach gehaltenen Möpsen, überhaupt noch zu erkennen, dass ist Bayern, „Viva La Bavière“!

      Nachdem der „Gaul“ wieder zur Besinnung kam, waren es immer noch gute vier Kilometer bis zum Licht der Welt. Fairer Weise muss aber erwähnt werden, dass wir schon deutlich dunkleren und erdrückenderen Wald erlebt haben. Der hier war sehr weitläufig, machte einen eher herrschaftlichen Eindruck und war ziemlich „aufgeräumt“. Die Wege waren wahre „Wanderautobahnen“.
      Ein kleinerer, nahe des Sees „Étang de Saloup“ abzweigender Weg, der „Cehmin Rural“, manchmal auch als „Les Chérons“ in Karten eingezeichnet, führte uns schließlich, nach gut elf gewanderten Kilometern, zum Licht der Welt. Endlich, vorbei mit dem Eichenscheiß, es werde Licht.
      Die von Viehwirtschaft geprägte „Freiheit“ präsentierte sich mit strotzend grünen Weiden, durchsetzt mit Bäumen und kleinen Wäldchen. Die kleinen bäuerlichen Betriebe waren auffallend gepflegter als die gestrigen, wobei man dazu sagen muss, dass vermutlich jedes Gebäude gepflegter gewesen wäre.
      Kurz vor dem dreizehnten Wanderkilometer mündete der Weg in das einsame Sträßlein „D 39“. Es war außer sich vor Freude über unsere illustre Gesellschaft. Immerhin brachten wir wenigstens etwas Abwechslung in ihr ansonsten einsames und tristes Leben.
      Ihr Vergnügen fand nach ein paar hundert Metern, leider ein jähes Ende. Fortan folgten wir rechts der nicht minder von uns entzückten „D 145“ in Richtung Westen, „Le Brethon“.
      Vor Einsamkeit befand auch sie sich bereits am depressiven Abgrund. Einmal mehr war hier nichts und niemand, nur wir und unser erheblicher Waldschaden im Kopf.
      Immer noch getrübsalt vom tristen Grau des Himmels gab uns „Estas Tonne“, über unsere am Rucksack hängende „JBL Clip3“-Box, eine Kostprobe seines gitarrenvirtuosen Könnens, das zu unserer Stimmung passte wie die Faust auf dem Auge.

      Vierhundert Metern weiter wurde die „D145“ zur „Route Forestière du Ris Sanglier“. Nach insgesamt drei waldfreien Kilometern mentaler Erholung, mutierte die traurige Straße damit erneut zu einem Forstweg, der mit dem vierzehnten Kilometer unweigerlich das nächste „Waldvergnügen“ einleitete. Nach weiteren vier Kilometern gehörte auch dieser Forst endlich der Vergangenheit an. Für heute war unser „Waldkonto“ kurz vor dem Bersten, weitere „Einzahlungen“ würden nicht mehr angenommen.
      Und wie so oft, kommt unverhofft oft, besonders beim Fernwandern.
      Es war unglaublich, mit dem Wanderkilometer 18,3 und dem Verlassen des letzten Waldes, kehrte sich alles gleichzeitig ins Gegenteil.
      Der trübselige Himmel hatte ein Erbarmen und gab auch der Sonne eine Chance. Der endlose Wald wurde nun von einer offenen- und fantastischen Landschaft abgelöst. Das monotone Grün des Eichenwaldes ließen uns die bunten Frühblüher am Wegesrand und in den naturbelassenen Wiesen, schnell vergessen. Zusätzlich verteilten sich gepflegte und altehrwürdige Häuser zurückhaltend entlang des Wegesrands und warteten auf unsere Entdeckung.
      Alles war perfekt herrlich und ließ uns den endlosen Eichenscheiß langsam vergessen. Hier war es wieder, unser unglaublich schönes Frankreich, WOW, vive la France!
      Die endlose- und leicht abfallende Landschaft führte kilometerweit hinunter ins „La Vallée de l´Aumance“, der Heimat des gleichnamigen Flüsschens.
      Gerne würde ich die Glücksgefühle beschreiben, die uns bei einem derart schönen und unerwarteten Landschaftswechsel durchströmen, aber mir fehlen einfach die Worte. Der Umstand aber, dass unsere selbst geplanten Touren, die in keinem Wanderführer zu finden sind, immer entlang der imaginären Luftlinie zum Endziel führen und dabei alle möglichen Landschaften „durchschneiden“, ist sicherlich ein Grund für deren Intensität.
      Vieles gab es hier zu entdecken, überall. So etwas wie ein steinaltes Kloster, irgendwo am Horizont, gepflegte Landwirtschaft und eine wunderschöne-, von Alleen gesäumte-, kleine Straße, deren Gäste wir waren.

      Kaum ging es uns mental besser, spukte auch der „Gaul“ schon wieder ordentlich in unserem Hirn rum und präsentierte uns in allen Details das „Château de Peufeilhoux“, dessen Gäste wir ab heute, für zwei Nächte sein würden. Er gab sich ordentlich Mühe uns den Vorfreude-Puls, auf ein ungesundes Niveau zu beschleunigen, denn immer noch vermochten wir nicht zu glauben, dass die traumhafte Abbildung im Internet, der Realität das Wasser reichen konnte.
      Besonders in meinem Hirn hackte er auf der vermeintlich luxuriösen Badewanne im uralten Gemäuer rum, wohl wissend, wie oft ich eine Solche nach den langen Wandertagen bisher vergeblich suchte. Einzig das „Hotel Du Parc“ in „Sancoins“, bildete hier eine Ausnahme.
      Wir erreichten mit dem zweiundzwanzigsten Kilometer das Tal und querten über eine kleine Brücke die „l´Aumance“. Sofort danach begann für einen Kilometer das zehnprozentige Leiden des Tages. Schon deutlich geschwächt von der bisherigen Strecke, hechelten wir nur so dem Sieg über den Berg entgegen. Auch die Sonne verabschiedete sich wieder, um den Regenwolken einmal mehr den Vorzug zu geben.

      Nach gut vierundzwanzig Kilometern landeten wir auf der „D2144“, der „Route de Paris“, einer stark befahrenen Bundesstraße unbeliebtester Art. Vom Schloss weit und breit immer noch keine Spur.

      Wie immer und mit Beginn des letzten Kilometers am Ende eines Wandertages, dröhnte „New York“ von „Frank Sinatra“ aus unserer kleinen Wanderbox.
      Gut gelaunt vor uns hin tänzelnd, war der letzte halbe Kilometer dieses unmenschlichen Molochs gerade noch ertragen. Gleichzeitig konnten wir es uns aber keine Sekunde leisten unaufmerksam zu werden, was unsere Tagesendeuphorie deutlich bremste. Nur gut, dass es neben der Straße einen komfortablen Grünstreifen mit etwas Platz für uns gab.
      Ein kleines rotes Hinweisschild markierte endlich die sehnsüchtig erwartete Auffahrt zum immer noch verborgenem Schloss. Es musste hier irgendwo links oben, auf der dicht bewaldeten Hügelkette zwischen dem „Cher“-Tal im Süden, in dem wir uns gerade befanden-, und dem „Aumance“-Tal im Norden, zu finden sein.
      Noch einmal quälten wir uns ein paar hundert Meter auf dem Privatweg hinauf zum Hügel ehe wir die ersten Teile des beeindruckenden- und hoch über uns thronenden Châteaus, erspähten. Zweihundert Meter weiter durchschritten wir ehrfürchtig das monomentale Eingangstor der Schlossmauer und standen völlig überwältigt im Innenhof des ehrwürdigen Gebäudes aus dem fünfzehnten Jahrhundert.
      WOW, unser Schloss, der Gaul hatte nicht zu viel versprochen. Nichts störte die komplett erhaltene, historische Szenerie des wunderschönen Gemäuers.

      „Antoine“, ein gutaussehender und überaus freundlicher Sohn des Inhabers „Claude Thévenin“, bereitete uns, ganz im Gegensatz zum Phantom von „Nevers“, einen fürstlichen Empfang. Hier war der Gast willkommen.
      Andächtig und deutlich eingeschüchtert folgten wir Antoine, der uns über enge Turm-Wendeltreppen und über hinter meterdicken Mauern versteckten Fluren die liebevoll im Stil der Zeit ausgeschmückt waren, zu unserem Zimmer führte.
      Wir waren zwar erschöpft, aber dennoch mehr als beeindruckt, als wir unser „zu Hause“ für die kommenden beiden Tage ehrfürchtig betraten. Wir hatten reichlich damit zu tun den „Gaul“ in Schach zu halten.
      Das schöne Zimmer war komplett saniert, behielt aber, wegen des antiquaren Mobiliars, dennoch seinen historischen Charakter ohne Stilbruch zum Schloss selbst. Das verbleite Fenster am äußeren Ende der meterdicken Mauer, eröffnete einen erhabenen Blick auf den zuführenden Weg und das schöne- und immer noch wolkenverhangene „Cher“-Tal. Von der Bundesstraße war hier oben nicht mehr zu hören, nur die Gespenster flüsterten ab und zu, oder war das der „Gaul“?
      À propos, seine versprochene Badewanne gab es leider nicht, dafür aber ein stylisches-, und modern ausgestattetes Duschbad.
      Nach reichlich warmen Wasser unter der Dusche gab es für den heutigen Tag nur noch eine einzige, letzte Herausforderung: Wo gibt es hier etwas zu essen?
      Einfache Antwort, nirgends.
      Es war ja Sonntag, und am Tag des Herren hat man eben nicht essen zu gehen, basta.
      Antoine, etwas beschämt, weil es sich in der Nebensaison nicht lohnte selbst den Gästen etwas anzubieten, strapazierte sein Handy nach allen Regeln der Kunst. Hartnäckig versuchte er, trotz des Sonntags und des fortgeschrittenen Abends, doch noch irgendwo einen Tisch- und ein uns dort hinbringendes Taxi, das mindestens genauso schwer zu finden ist, zu organisieren, mit Erfolg.
      Frisch und schick begrüßte uns der Chauffeur, um uns zu Antoines organisierten Tisch zu bringen. Es dauerte fast eine Stunde bis wir nach gefühlt mindestens fünfzig Kilometern, das vorgegebene Ziel erreichten. Es war irgendein Hotel-Restaurant, den Namen habe ich wegen Bedeutungslosigkeit vergessen.

      Hier machten sie ordentlich einen auf „dicke Hose“, obwohl der Stoff ganz dünn war. Die Gaststube glich mehr einem neonbeleuchteten Speisesaal, das Personal war pseudo-vornehm-hochnäsig und das drei-Gänge-Menü hat es gerade noch so geschafft die gröbsten Löcher in unseren Bäuchen zu stopfen, und das alles auch noch in der gehobenen Preiskategorie, ein klassischer Reinfall.
      Ich glaube die Madame war froh, als wir dem Speisesaal wieder seine „Würde“ zurückgaben und die Tür hinter uns schlossen.
      Draußen wartete immer noch unser Taxi, ein anderes hätten wir am Sonntag-, und so spät abends, nicht mehr gefunden. Wieder beim Château, nach weiteren gut fünfzig Kilometern Rückweg, wollte unser netter Chauffeur natürlich auch verdient fürstlich entlohnt werden.

      Für das mittelmäßige- und bescheidene drei-Gänge-Menü, inklusive Taxi-Service, berappten wir sage und scheibe rund dreihundert Euro, was für ein Reinfall.
      Unser schönes Zimmer aber entschädigte uns fürstlich für diese Dummheit.
      Es war schon etwas unheimlich, als einzige Hotelgäste um Mitternacht auf verschlungenen Wegen im Schloss unser Zimmer zu suchen.
      Rein vorsichtshalber verschlossen wir sorgfältig unsere Zimmertür bevor wir, kurz vor Mitternacht, dem „Gaul“ freies Geleit gaben.
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    Anda mungkin juga mengenal tempat ini dengan nama berikut:

    Arrondissement de Saint-Amand-Montrond

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