Germany
Immerath

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Travelers at this place
    • Day 32

      Weihnachstbesuch am Dom

      December 25, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 7 °C

      Oder: Über die deutsche Leitkultur

      Für Weihnachten hatten wir beschlossen, mal wieder eine Kirche zu besuchen. Diesmal soll es ein Dom sein. Ein Dom, der als besonderes Symbol für die deutsche Leitkultur dient. Zur Erinnerung: Unsere Leitkultur beruht auf Werten wie Geldverdienen, Leistung bringen, Rücksichtslosigkeit und Ähnlichem. Dieser Dom dient als Symbol für diese Werte. Denn er wird abgerissen, um den Tagebau Garzweiler zu erweitern, um noch mehr Braunkohle auszugraben, um unser Klima weiterhin gründlich zu verändern.
      Dabei wird der Dom als Erstes abgerissen. Die Autobahn, die zwischen Tagebau und Dorf steht, kommt später an die Reihe, ebenso das Dorf um den Dom. Hauptsache, der Dom ist erstmal weg.
      Der Dom stand mal unter Denkmalschutz. Wieso konnte er eigentlich nicht abgetragen und neu aufgebaut werden? Oder ist der Gewinn aus dem Braunkohleabbau so gering, dass der Wiederaufbau dieses Doms nicht drin war? Wird wirklich wegen so einer geringen Gewinnmarge so ein immenser Verlust für unser Klima und unsere Region in Kauf genommen?
      Die Bagger stehen bereit, am 8. Januar geht's los.
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    • Giganten der Braunkohle

      June 9, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

      Am Rhein, soweit weiß man, waren schon immer Schätze vergraben. Manche wurden nie gefunden. Andere bewusst nie gehoben oder mittels Talsperren wieder versenkt. Die deutsche Braunkohle ist hingegen ein Schatz auf den man nur ungern verzichtet. Ich muss zugeben man kann weitaus bessere Sachen damit anfangen als sie denn zu verbrennen und zu Strom zu verarbeiten, aber naja.

      Heute gibt es noch drei große Tagebaue in der Region. Davon habe ich mir Garzweiler I+II näher angeschaut. Erst kommt lange nichts, später folgen ausgestorbene Dörfer und dann, stehe ich plötzlich an der Kante zum Abgrund. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Kohleflöze liegen in einer Tiefe von 40-210m auf einer Länge von ca. 10km. Da muss man erstmal baggern. Mittlerweile hat sich das Verhältnis von Kohle zu Abbrau. Auf 1:5 verschlechtert. Scheint aber keinen zu interessieren. Denn demnächst kommt ja der Kohleausstieg. Bis dahin kann man fördern was geht. Aha! Und solange malt RWE ungehindert rasant immer neue Farbenspiele aus Sand, Erde und Stein in die Mondlandschaft. Auf der einen Seite abbagern und auf der anderen Seite abkippen. Das nennt sich dann Renaturierung...

      Wir Männer lieben ja großes Maschinenspielzeug. Aber ich muss zugeben, selbst in und um Leipzig kommt man nicht so nah an schweres Gerät wie hier. Allerdings wird mir auch anders in welcher Geschwindigkeit die Natur hier weichen muss. Für die nächsten hundert Jahre liegen hier getroßt noch Vorräte. Aber hoffen wir mal dass wir nicht mehr halb NRW umsiedeln müssen. Am Ende tragen wir Stromverbraucher dafür ja die Rechnung. Nicht der Konzern.

      Von mehreren Aussichtspunkten kann man bis auf die untere Sole des Tagebaus blicken oder zuschauen wie ein Bagger gerade beim TÜV generalüberholt wird. Natürlich werden die Aussichtspunkte jedoch auch regelmäßig weggebaggert. Zu schade, dass der Skywalk erst kürzlich deswegen geschlossen wurde. Mal schauen wann und wo sie den nächsten bauen.

      Durch Zufall erlebe ich keine paar Kilometer weiter drei Seilkünstler beim ausbessern der Stromtrasse. Mit allem was sie brauchen hängen sie in ihren Gondeln und drillen tag ein tag aus die Stromkabel neu. Sieht witzig aus und rundet den Tag perfekt ab. Fehlt nur noch ein balancierendes Fahrrad oben auf. ;)
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    • Day 2

      Dorfführung durch Lützerath

      August 25, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

      Heute haben wir eine kleine Dorfführung durch Lützerath bekommen oder was noch davon übrig ist. Viele Häuser hat RWE schon aufgekauft. Erkennbar sind diese an den zugemauerten Fenstern und Türen. Mit dem Fahrrad sind wir durch die umliegenden Dörfer gefahren. Straßen hören teilweise im nichts auf. Wir haben den Verein "Menschenrecht vor Bergrecht" kennengelernt, viel über die Aktionen von "Kirchen im Dorf lassen" und haben den "Unser aller Wald" besucht. Es ist wirklich nochmal was ganz anderes hier zu sein, die Geschichten und Kämpfe mit RWE von den Menschen vor Ort erzählt zu bekommen und wie sie sich auf Tag X vorbereiten und um Unterstützung bitten. Checkt bei Intresse gerne auf Social Media die Kanäle der Initiativen oder besucht deren Webseiten. Einfach krass, wie viel Engagement dahinter steckt. Anschließend sind wir dann noch zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf Grazweiler gefahren. Ich schick noch ein paar Bilder mit.

      Morgen geht's dann ins Ruhrgebiet nach Duisburg und Oberhausen. Und es soll regnen... 🙄
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