• WorldTravellerSJ

Weltreise

"The world is not in your books and maps, it's out there." Baca lagi
  • Canggu

    18 Disember 2022, Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C

    Mit dem Grab ging es für uns dann ca. 1 Stunde nach Canggu, dem absoluten Surfer- & Influencer-Hotspot von Bali.
    Dort hatten wir dann ein 4-Bett Hostelzimmer, welches wir uns mit einer Holländerin und einem Deutschen teilten.
    Das Hostel war ganz cool, hatte faire Essenspreise, zwei Pools & eine top Lage, sodass man zu Fuß innerhalb von wenigen Minuten am Strand und den belebten Straßen war.
    Am ersten Abend ging es für uns dann nur noch was Essen & wir durften feststellen, dass es hier dann doch noch ein etwas anderes Preisniveau ist, als an den anderen Orten, aber wir wollten die letzten Tage in Indonesien nochmal entspannt ausklingen lassen.

    Und so verliefen unsere Tage quasi auch, wir schliefen recht lange, chillten am Pool, schlenderten durch die Straßen und arbeiteten einiges an Bilderbearbeitung etc. auf.

    Einen Tag ging es für uns dann auf die Surfbretter & wir bekamen unsere erste Surfstunde für Anfänger. Das hat echt richtig Laune gemacht, zumal wir auch ein paar Mal tatsächlich auf dem Board stehen konnten.
    Das war sicherlich nicht das letzte Mal Surfen im Leben.
    Aber es schlauchte auch echt gut und dadurch dass wir in den letzten Monaten so gut wie keinen Sport machen, hatten wir am nächsten Tag auch gut Muskelkater.
    Aber besser als unsere Zimmernachbarin, denn sie bekam das Surfbrett ins Gesicht und hatte dann dauerhaft eine blutige, dicke Lippe & Nase.

    Am letzten vollen Tag hieß es dann doch tatsächlich für uns beide ab unter die Nadel, es gibt eine neue Reiseerinnerung in Form eines Tattoos.
    Wenn nicht hier auf Bali, wo denn sonst?!

    Den letzten Abend waren wir dann noch in einer richtig coole Pizzeria, wo wir uns noch lange mit dem Koch & drei Portugiesen unterhielten.
    Scheinbar war die Pizza zu cool, denn für mich hieß es ein paar Stunden später dann ab aufs Klo & so verbrachte ich den ganzen Abend und die Nacht mit Spucken.
    Als es mich das erste Mal überkam, war unsere Mitbewohnerin auf Toilette, sodass ich notgedrungen nur in Boxershorts raus musste.
    Ich sprintete an der hosteleigenen Bar vorbei zur Straße.
    Alle dachten, ich sei total besoffen und meinten, dass es Morgen wieder besser ist.
    Ohman, wie Panne, aber es ging nicht anders.
    Was ein Traumende, zumal uns zwei recht anstrengende Tage bevorstehen.

    An der Pizza kann es eigentlich nicht gelegen haben, da Beeke nichts hatte, aber nun gut, muss auch mal sein.

    So blieben wir dann am Tag des Auscheckens noch recht lange in der Unterkunft und versuchten meinen Körper wieder etwas auf Vordermann zu bringen, was so lala klappte.
    Noch fix die Wäsche holen, Kamera zur Sensorreinigung bringen (alter Schwede war die mittlerweile dreckig) & ab zum Flughafen.
    Unser Flug ging erst recht spät abends, sodass wir dann auch noch übertrieben teuer im Flughafen speisten, aber mir war fast alles egal, so richtig geil ging es mir nicht...
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  • Indonesien

    22 Disember 2022, Indonesia ⋅ 🌧 26 °C

    Indonesien, ja wo fang ich da an?
    28 Tage dauerte unser Aufenthalt in einem der wohl vielfältigsten Ländern der Welt und er hätte wohl noch länger gedauert, wenn wir nicht nach spätestens 30 Tagen aufgrund des Visums rausgemusst hätten.

    Wir haben hier so viel erlebt & gesehen, aber noch nicht annähernd alles, was Indonesien zu bieten hat.
    Mit ca. 17.500 Inseln ist es einfach riesengroß und es gibt dementsprechend viel zu sehen.

    Weitere Dinge, die wir auf der Reise durch Indonesien gelernt haben:
    - nasse Holztreppen sind rutschig
    - nicht jedes essen in einem besseren Restaurant auf Bali ist genießbar
    - auf Bali kann man auch Bus fahren
    - im Dschungel herrscht eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 100%
    - es gibt zu viele "Plastikfische" im Meer
    - die Minenarbeiter auf dem Ijen haben wohl einen der härtesten Jobs der Welt

    In Erinnerung blieben:
    - Dschungel-Tour inkl. Übernachtung auf Sumatra
    - Komodo-Nationalpark
    - erstes Mal schnorcheln
    - mit Manta-Rochen & Schildkröten schwimmen
    - traumhafte Strände überall
    - Vulkantour auf den Ijen
    - erste Surfstunde
    - neues Tattoo
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  • Philippinen - Brunei

    23 Disember 2022, Filipina ⋅ ☁️ 27 °C

    Über Nacht ging es dann mit dem Flieger in die philippinische Hauptstadt Manila, welche doch tatsächlich mehr als 4 Stunden Flug entfernt war.
    Demnach kamen wir dort mitten in der Nacht an. Die Einreise verlief dennoch sehr entspannt, unser Gepäck kam auch unversehrt, aber etwas feucht vom Regen, an.
    Schnell noch das erste Geld holen, die restlichen indonesischen Rupiah in Pesos tauschen & Sim-Karten beschaffen, bevor es dann zur Unterkunft geht.
    Übrigens wird hier jedes Mal beim Geld abheben wieder eine Gebühr erhoben, was schon echt nervig ist. Zudem wird einem das Internet hier nur so hinterhergeschmissen, sodass die günstigste Sim-Karte mit 98GB Datenvolumen + 3GB extra for free knapp 17€ kostet.
    Wer braucht bitte so viel Internet innerhalb von 30 Tagen?!
    Selbst in Indonesien haben wir unsere 30GB nicht aufgebraucht...

    Mit dem Grab fuhren wir dann zum Apartment, welches knapp 20 Minuten vom Flughafen entfernt lag und wo auch schon auf uns gewartet wurde, da sie unsere Ankunftzeit etwas missverstanden haben.
    Gegen 6 Uhr morgens fielen wir dann todmüde ins Bett.
    Am heutigen Tag gab es noch einen Tagesordnungspunkt und zwar den Länderpunkt mit einem Spiel der Südostasienmeisterschaft einsacken.
    Frühstück gab es dann verspätet bei McDonalds, von wo es mit dem Grab oder Taxi oder TukTuk oder oder oder direkt zum Stadion gehen sollte.
    Denkste!
    In dem Moloch von Hauptstadt herrschte am heutigen Tag absolutes Verkehrschaos und es war unmöglich ein Transportmittel zu bekommen.
    Die Taxis und TukTuks wollten nicht so weit (wir reden von 10 Kilometern) fahren und Grabs waren weit und breit keine da.
    Na klasse, also Beine in die Hand nehmen und erstmal zu Fuß los, irgendwann wird uns schon einer fahren.
    Was wir auf dem Weg vom Flughafen schon erahnen konnten und auch vorab schon oft hörten, bestätigte sich dann.
    Manila ist einfach nur dreckig, es gibt teilweise keine richtigen Straßen und die Armut ist krasser, als wir uns vorstellten. Es leben hier teilweise ganze Familien auf der Straße, es wird sich zu 5. eine Hängematte geteilt usw.
    Das erste Mal, dass wir uns echt nicht wohlfühlten, aber gezwungen waren hier zu Fuß durchzulaufen. Nach 2-3 Kilometern bekamen wir dann endlich ein Taxi, welches natürlich übertrieben teuer war und der Fahrer sich wahrscheinlich eine goldene Nase zu Weihnachten verdient hat.
    Egal, am Stadion angekommen trafen wir einen weiteren Hopper, der die Tickets vorab für uns besorgt hatte.
    Zusammen ging es dann ins nicht ausverkaufte 12.000er Stadion.
    Vor und im Stadion wurden fleißig Pocari Sweat und AFF (Sponsoren der Südostasienmeisterschaft) Klatschpappen verteilt. Ein absoluter Traum.
    Es gab tatsächlich ein wenig Support von ein paar Philippinern, aber nichts wirklich nennenswerte.
    Wie erwartet ging Brunei auch hier ziemlich unter, schoss aber immerhin ihr erstes Tor im Turnier.
    Somit endete das Spiel, welches auf keinem guten Niveau war mit 5:1 für die Hausherren.
    Ich denke keiner von beiden wird die Gruppenphase überstehen, da selbst die Philippinen einfach nur schlecht waren.
    Zurück war es dann zum Glück leichter ein Grab zu bekommen, da wir auch nicht wirklich hier im Dunkeln rumirren wollten.
    In der Unterkunft unterhielten wir uns noch kurz mit dem Gastgeber & bekamen sogar noch ein paar lilane Kekse, die recht lecker waren, wobei wir immer noch nicht wissen, was drin war, geschenkt.

    Die Unterkunft war übrigens ok, aber wir werden uns hier etwas drauf einstellen müssen, dass die Preise deutlich höher mit weniger Standard als in den vorherigen Ländern sind.
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  • Heiligabend

    24 Disember 2022, Filipina ⋅ 🌩️ 27 °C

    Früh morgens am 24.12.2022 klingelte dann unser Wecker, denn es stand noch ein Reisetag an, bevor wir unser erstes Weihnachten woanders ohne unsere Familien feiern.
    Bisher kam noch nicht wirklich Weihnachtsfeeling auf, wobei die Philippiner wohl ziemlich extrem Weihnachten feiern.
    Aufgrund dessen buchten wir unseren Flug auch noch um und flogen 3 Stunden früher, nicht dass es irgendwann keine Transporte mehr gibt.
    Am Flughafen angekommen, mussten wir dann feststellen, dass es wohl ein normaler Tag ist, denn dieser war auch schon um 4 Uhr morgens gerappelt voll. Krass, damit haben wir nicht gerechnet. Ein Glück gibt es den Online-Check-In, sodass wir ganz entspannt innerhalb weniger Minuten unser Gepäck aufgegeben hatten und am Terminal saßen.
    Mit knapp 30 Minuten Verspätung ging es dann in Richtung Cebu City, von wo wir mit dem Taxi erstmal zum Busterminal fuhren.
    Es sollte nämlich noch auf eine kleinere Insel im Norden gehen, auf der wir ein AirBnB eines deutschen Auswanderers, welcher uns sogar vorab zum Essen einlud, gebucht hatten.
    Am Busterminal sprachen uns dann 4 junge Philippiner an, die auch auf die gleiche Insel wollten und fragten, ob wir uns evtl. ein privates Auto teilen wollen, da der Bus wohl Verspätung hat.
    So ging es dann zu 6. die knapp 3,5h bis zum Fährterminal.
    Und wir hatten Angst, dass nichts mehr geht..
    Wir wurden quasi überhäuft mit Angeboten für Strecken vom 3-4h.
    Heftig, da wird jeder Cent für abends benötigt.
    Dadurch dass die Philippiner das Taxi organisierten, hatten wir übrigens Glück, was der Fahrer auch sagte, denn uns wurde der gleiche Preis, den wir nun durch sechs teilten, pro Person angeboten.
    Schon heftig, wie dreist die sind. Man kann ja andere Preise haben, aber dass es dann direkt das 5- oder 6-fache ist, ist schon krass.
    Aber egal wir saßen im Taxi und es ging weiter. Jetzt konnte eigentlich nichts mehr schief gehen.

    Denkste...
    Am Fährterminal angekommen, war dort die Hölle los und wir erfuhren, dass es nur noch eine Fähre aufgrund eines Unwetters geben wird und diese ist schon mehr als überbucht.
    Na klasse...
    Die Philippinos checkten die Auskunft noch mit ihrer Unterkunft, welche dann leider bestätigt wurde.
    Zu allem Überfluss konnte auch keiner sagen, ob es am nächsten Tag überhaupt Fähren geben wird.
    Also gab es eigentlich nur eine Möglichkeit und die hieß, wieder zurück nach Cebu City..
    Der Fahrer war zum Glück noch nicht weit weg und fuhr uns zum selben Preis zurück.
    Die Unterkunft konnten wir zumindest für eine der drei Nächte noch stornieren, erreichten den Gastgeber aber nicht.
    Erst am Abend meldete er sich, dass es dort wohl Ausfall von Internet etc. gab, sodass sie auch noch auf uns mit dem Essen warteten, was uns natürlich mega Leid tat, wir aber keine andere Möglichkeit hatten, sie zu erreichen.
    In Cebu City hatten wir dann ein etwas besseres Hotel, welches echt gut war, gingen genervt und absolut kaputt vom ganzen Tag im Auto sitzen nur noch bei McDonalds was essen und machten weiter nichts mehr.
    Pünktlich um Mitternacht war dann noch Feuerwerk angesagt, was wir leider nur durch Zufall mitbekamen.

    Weihnachten hatten wir uns anders vorgestellt, zumal Cebu-City auch keine schöne Stadt ist.
    Aber so ist Reisen, es klappt nicht immer alles und gegen das Wetter & die Natur machst du sowieso nichts.
    Dennoch etwas ärgerlich, dass das erste Mal, dass etwas nicht funktioniert, genau an Heiligabend ist.
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  • Moalboal

    25 Disember 2022, Filipina ⋅ 🌧 25 °C

    Am nächsten Morgen hieß es ausschlafen und noch einmal die gute Unterkunft genießen, wer weiß was es in den nächsten Tagen für Unterkünfte gibt.
    Um unser außergewöhnliches Weihnachten dann komplett abzurunden, gab es zum Frühstück dann noch Instant-Nudeln aus der Dose.
    Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg zum South Bus Terminal, von wo Busse zu unserem nächsten Stopp gehen sollen.
    Und zum Glück war dem auch so, denn die gestern noch so belebte Stadt war recht ausgestorben & viele Läden hatten sogar geschlossen, was wir bisher selten auf der Reise gesehen hatten.
    Auch dieses Bus Terminal war alles andere als schön, aber immerhin gab es einen vernünftigen Ticketschalter, an dem man auch Informationen zur Abfahrt bekam, was beim anderen Terminal ja eher nicht der Fall war.
    Mit dem klimatisiertem Bus inkl. in Plastik eingepackte Sitze ging es dann Richtung Süden der Insel Cebu.

    Wir hatten uns ein Guesthouse in der kleinen Stadt Moalboal genommen, welche vor allem durch ihre Canyoning-Touren und Sardinen-Schwärme bekannt ist.
    Von der Busstation in der Stadt mussten wir dann noch mit dem Tricycle zu unserer Unterkunft.
    Tricycles sind neben Jeepneys auch hier die beliebteste Methode für die Fortbewegung. Diese gibt es dann von "fällt gleich auseinander" bis hin zu "relativ bequem". Viel Platz ist in den Dingern aber nie, umso erstaunlicher, dass dort manchmal mehr als 5 Leute mitfahren, da sie meist schon mit uns beiden und unserem Gepäck voll sind.

    Unser Guesthouse ist nichts Besonderes, aber es reicht vollkommen und war eins der günstigsten Unterkünfte hier in der Gegend.
    Daran merkt man auch, dass man hier deutlich weniger Standard für sein Geld bekommt.

    Am Abend gingen wir nur noch kurz die Straße Richtung Strand runter und blieben bei einem kleinen gemütlichen Lokal hängen, um dort mexikanisch zu essen.
    Belustigt wurden wir die ganze Zeit von einem Australier & Kanadier, die schon gut einen getankt hatten und gute Laune verbreiteten. Gibt es Australier eigentlich auch nicht besoffen?!

    Den restlichen Abend verbrachten wir dann mit Telefonaten mit unseren Familien, da dies ja an Heiligabend aus bekannten Gründen ausgefallen sind.

    Am nächsten Morgen kamen wir dann sehr schwer hoch, irgendwie waren wir etwas ausgelaugt und das zudem noch regnerische Wetter motivierte auch nicht wirklich zu irgendwas.
    Wir entschieden uns spät zu frühstücken und machten uns erst gegen 13Uhr auf den Weg Richtung Strand.
    Zu dem Regen und der eh schon nicht so motivierten Laune kam dann noch dazu, dass es in dem ausgewählten Restaurant gefühlt die halbe Speisekarte nicht gab.

    Am Strand bekamen wir dann noch ein deutlich günstigeres Angebot zum Canyoning als in unserer Unterkunft, sodass wir uns entschieden die Tour für den nächsten Tag dort zu buchen.

    Auf dem Rückweg zur Unterkunft entschieden wir uns nochmal die 2,5km bis zur Hauptstraße und einer Shoppingmall zu laufen. Dort deckten wir uns dann mit Obst, Abendessen, Frühstück & Snacks ein.

    Am nächsten Morgen ging es dann um 8:30Uhr zum Strand, von wo aus wir zu dem Canyoning abgeholt werden.
    Etwas durcheinander und verwirrend, da der Typ bei dem wir gebucht hatten, gar nicht da war und auch keiner so recht Infos hatte. Dennoch saßen wir irgendwann im Van und machten uns auf die ca. 1h Fahrt.
    Vor Ort angekommen ging das Durcheinander weiter, was auch hauptsächlich daran lag, dass es echt viele Touren waren und keiner so richtig einen Plan hatte.
    Man wurde von Station zu Station geschickt und nach einer Ewigkeit hatten wir neben der ganzen Ausrüstung auch eine Art AGB unterschrieben.
    Danach fuhren wir nochmal 15 Minuten mit dem Van zum Startpunkt, an dem wir uns zusätzlich in ein Buch eintragen mussten, bevor es dann endlich los ging.
    Wir waren eine Gruppe von 4 Leuten + unseren Guide.
    Witzigerweise waren wir alle vier aus Deutschland.
    Das Canyoning an sich dauerte ca. 3-4 Stunden und hat richtig viel Spaß gebracht.
    Wir sprangen von ca. 10m hohen Klippen ins blaue Wasser, schwammen zwischen den steilen Felswänden und es wurden von unserem Guide etliche Bilder gemacht.

    Am Ende gab es noch ein gemeinsames Essen als Buffet, was richtig gut und lecker war.
    Auf dem Weg nachhause verabredeten wir uns noch mit Nina und Hendrik für den Abend.
    Nach einer heißen & ausgiebigen Dusche trafen wir uns in einer Strandbar, um den Tag gemütlich bei ein paar Bier ausklingen zu lassen.
    Auf jeden Fall merken wir schon, dass wir in den letzten 3 Monaten so gut wie keinen Alkohol getrunken haben.

    Den nächsten Morgen starteten wir dann mit belegten Käse-Baguettes aus einer französischen Bäckerei, welche mega gut waren.
    Leider wurde das Wetter nicht wirklich besser, sodass wir irgendwann im Regen zum Strand gingen.
    Das Highlight für Moalboal fehlte uns ja noch, schnorcheln in den Sardinen-Schwärmen.
    Da wir unsere eigene Ausrüstung mit hatten, mussten wir uns nichts leihen und konnten uns direkt ins Wasser begeben. Die Schwärme waren nicht schwer zu finden, da sich dort alle Schnorchler & Taucher aufhielten.
    Es war schon echt mega krass. Tausende, wahrscheinlich sogar Millionen Sardinen geformt in einer riesigen Kugel schwammen da rum & sobald man etwas näherkam, gingen sie wie eine Schneise auseinander.
    Das war wie im Film, völlig verrückt.
    Leider war die Sicht unter Wasser aufgrund des Regens nicht ganz so gut, dennoch war das schon ein cooles Erlebnis.
    Am Abend gingen wir wieder zu der Bar am Strand und es gab das erste Mal wieder Pizza. Hoffentlich bleibt sie diesmal drin...

    Der nächste Tag ist dann wieder ein Reisetag.
    Hier auf den Philippinen muss man für die Weiterreise meistens einen ganzen Tag einplanen, da die Infrastruktur nicht so gut ist und die Strecken teilweise echt lang sind, sodass man einige Stunden auf Fähren verbringt oder sogar fliegen muss.
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  • Siquijor

    29 Disember 2022, Filipina ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute sollte es auf eine kleine Insel gehen, welche unter den Einheimischen, warum auch immer, als Hexeninsel bekannt ist.
    Der Weg dorthin ist recht simpel, klingt aber kompliziert.
    Nach dem Frühstück sind wir zunächst von der Unterkunft mit einem Tricycle zur Bushaltestelle in Moalboal gefahren. Von dort ging es mit dem Bus nach Bato, von wo wir wieder mit einem Tricycle ca. 15 Minuten zum Fähranleger fuhren.
    Mit der Fähre ging es dann nach Dumaguete auf die Insel Negros, wo wir wieder mit einem Tricycle den Fährhafen wechseln mussten.
    Danach fuhren wir mit der zweiten Fähre rüber nach Siquijor, welche unsere Zielinsel war.
    Dort mussten wir nur noch vom Fährhafen mit einem Tricycle zur Unterkunft fahren und so waren wir 7-8h später am Ziel.
    Klingt komplizierter als es tatsächlich war, denn die Einheimischen wussten direkt was Sache ist, sodass man einfach immer nur umsteigen musste. Dennoch sehr zeitintensiv und wieder mal ein Tag vergangen.
    Wir haben uns auf Siquijor ein Bungalow genommen und bleiben bis Neujahr hier.
    Die Unterkunft ist richtig richtig gut & wir wurden herzlich mit einem Begrüßungsschild und frischem Saft empfangen. Jeder war supernett und wir bekamen direkt Tipps zur Insel. Außerdem wurden wir jeden Tag mit Namen begrüßt: "Hello Biki and Joscht!".
    Am ersten Abend aßen wir nur noch im hauseigenen Restaurant und gingen rechtzeitig schlafen.
    Für den nächsten Morgen haben wir uns dann einen Roller ausgeliehen, um die kleine Insel etwas zu erkunden.
    Dabei fuhren wir zu zwei ganz coolen Wasserfällen, schauten uns ein paar Strände an, an denen man leider nicht ins Wasser durfte & umrundeten einmal die ganze Insel.
    Dabei hielten wir dann bei beiden Fähranlegern, um unsere Weiterfahrt schonmal abzuklären und durften feststellen, dass am 01.01.23 keine Fähren von hier fahren.
    Also buchten wir vorab für den 02.01. und verlängerten unsere Unterkunft noch um eine Nacht, was uns ganz gut passte, denn zu Silvester soll es kostenlose Desserts & Rum-Cola geben.
    Auf dem Weg zur Unterkunft deckten wir uns noch mit Obst ein, da wir eine Art kleine Küche & Kühlschrank im Zimmer hatten.
    Abends fuhren wir dann nochmal ein Stück zu einem Restaurant, welches uns empfohlen wurde & super lecker war.

    Am Silvestermorgen nutzen wir noch die letzte Stunde unserer Rollermiete und holten uns bei einem Bäcker Frühstück für die nächsten Tage und kauften auch noch fix ein.
    Den Tag über waren wir dann am Strand und schnorchelten dort im Marine Sanctuary. Dies ist ein Teilabschnitt, welcher besonders gepflegt wird und wo die Korallenriffe noch supergut intakt sind und man manchmal sogar Schildkröten sehen kann.

    Am Abend aßen wir dann in der Unterkunft und gönnten uns das kostenlose Dessert. Der Rum-Cola war leider kaum genießbar, da sie 1L Rum auf 1L Cola mischten...
    Dennoch wollten wir dort den Abend bis 24 Uhr verbringen, um dann am Strand das neue Jahr feiern zu können.
    Leider konnte Beeke wohl etwas vom Essen nicht so vertragen, sodass wir noch 2 Stunden aufs Zimmer und erst gegen 23:30 Uhr zum Strand gingen.
    Dort war dann gar nicht so viel los, aber es gab von einem Boot aus ein kleines Feuerwerk, was ganz cool anzusehen war.
    Silvester und Neujahr wird hier aber scheinbar noch doller als Weihnachten gefeiert.
    Auf dem Rückweg war dann überall laute Musik und Böller zu hören, unsere Unterkunft hatte den ganzen Tag schon mega viel Essen für Privatpartys ausgeliefert etc.
    Die Partys gingen dann auch bis zum Mittag des nächsten Tages.

    Wir verbrachten den ersten Tag in 2023 mit Arbeiten und noch etwas ausruhen für Beeke, damit wir fit weiterreisen können.
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  • Bohol

    2 Januari 2023, Filipina ⋅ ☁️ 28 °C

    Am nächsten Tag um 8:20 Uhr morgens legte unsere Fähre in Richtung der Insel Bohol ab.
    Die zwei Stunden auf der Fähre war dann frieren angesagt, da diese gefühlt bis auf 5°C runtergekühlt wurde, warum man dies auch immer so extrem machen muss, ist mir ein Rätsel.
    Am Fährhafen von Tagbilaran angekommen, ging es wieder mit einem Tricycle weiter zur Unterkunft, welche auf der kleinen Halbinsel Panglao liegt.
    Auf dem Weg holen wir uns schonmal die Fährtickets für die nächste Weiterfahrt. Hier haben wir ein Doppelzimmer mit Gemeinschaftsküche und -pool.
    Nach dem Check-In gingen wir erstmal zum Strand, schauten nach Touren, um noch Walhaie sehen zu können und kauften ein, da wir die nächsten Tage bisschen selbst kochen und somit unsere Küche ausnutzen wollen.
    Da auch hier das Angebot meistens begrenzt ist, gab es Spaghetti mit Tomatensoße.
    Nach langem Überlegen entschieden wir uns auf die Tour mit den Walhaien zu verzichten.
    Erstens waren diese sehr teuer und zweitens sollen diese Touren auf den Philippinen nicht wirklich gut sein und schon extrem an Massentourismus grenzen, sodass Boot an Boot gereiht ist und die Tiere leider auch angefüttert werden, was natürlich ihren normalen Rhythmus stört.
    Die Walhaie wandern normalerweise, sind aber mittlerweile so verwöhnt und auf das Futter der Menschen angewiesen, dass sie hier das ganze Jahr über sind und kaum noch alleine Nahrung finden können, da sie es verlernt haben.
    Sehr traurig, weil es echt faszinierende Tiere sind, welche gefährlicher aussehen als sie sind.

    Nach dem Essen sind wir dann nochmal wieder zum Strand und haben uns auf ein paar Drinks mit Nina & Hendrik getroffen, die ihren letzten Abend auf Bohol hatten.
    Da wir uns gegen die Tour mit den Walhaien entschieden hatten, war der nächste Tag etwas Entspannung angesagt. Wir schliefen aus, arbeiteten einige Sachen auf, aßen Mittag in einer richtig guten Eatery & gingen in den Pool, bevor es am Abend dann wieder Spaghetti mit Tomatensoße gab.
    Eaterys sind kleine Läden, die diverse Gerichte kochen, von denen man sich das nehmen kann, was man möchte und auch nur dies bezahlt.
    Bisher sahen die in den Orten wo wir waren nicht ganz so gut aus, aber diese war echt mega gut und deutlich günstiger als die Restaurants.
    Für den nächsten Tag organisierten wir uns noch einen Roller, um die Insel ein wenig zu erkunden & machten dabei nochmal ein echtes Schnäppchen.
    Nina & Hendrik zahlten das doppelte...krass wie sehr sich die Preise teilweise unterscheiden.
    Am Morgen hatten wir auch noch eine eher uncoole Überraschung, da scheinbar in einem der Nachbargebäude nachts eingebrochen und alles an Wertsachen geklaut wurde. Da hat man doch ein etwas komisches Gefühl, war aber tatsächlich das allererste Mal auf der Reise, dass wir sowas in der Art mitbekommen haben.

    Am nächsten Morgen starteten wir dann früh unsere kleinere Rollertour, welche nach kurzer Zeit erstmal von Regen begleitet war. Da der Himmel morgens schon danach aussah, hatten wir zum Glück unsere Regenponchos, die wir in Vietnam auf der Rollertour bekamen, mit.
    Leider wurde es auch nicht besser, sodass wir einfach durchzogen und zu unserem ersten Stop, den Chocolate Hills, fuhren.
    Diese sind lauter kleine, relativ runde Hügel, die in der Trockenzeit komplett braun sind, während die restliche Umgebung schön grün ist.

    Dies ist der Touri- und Touren-Spot Nummer 1 auf der Insel, weshalb dementsprechend viele Leute dort sind. So spektakulär sind diese aber irgendwie auch nicht.

    Danach ging es dann zu einem der zahlreichen kleinen Sanctuarys, in denen die niedlichsten & kleinsten Primaten der Welt leben.
    Die Rede ist von den nachtaktiven Tarsieren, welche tagsüber an den Bäumen schlafen.
    Man hört viel schlechtes & dies wurde zum Teil leider auch bestätigt.
    Die kleinen Tiere saßen wie hingesetzt auf den Bäumen, hatten sogar einen kleinen Sonnenschutz in Form eines Blattes.
    Für jeden Tarsier gab es dann einen Ordner, damit man diese auch findet, was sonst aufgrund der Größe gar nicht so einfach wäre.
    Leider glänzt hier wieder die absolute Dummheit der Menschen & wieder einmal sind die Chinesen da ganz vorne dabei (an Vorurteilen ist halt doch immer etwas Wahrheit dran).
    Es wird vorher gesagt, dass man nicht mit Blitz fotografieren, leise sein & den Primaten nicht zu nahe kommen soll.
    Theoretisch ganz einfache Regeln, für einige aber scheinbar schon zu hoch.
    Auch die Ordner sind nicht wirklich hilfreich, da sie noch ein kleines extra Geschäft sehen, indem sie für einen kleinen Obolus Fotos sehr nah an den Tieren machen.
    Die Leute sind laut und es interessiert sie einen scheiß, dass dies sogar tödlich für die Tarsiere sein kann.
    Denn wenn man sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt, findet man heraus, dass diese sich leider selbst umbringen, wenn es zu laut ist und sie eingesperrt sind.

    Was dann nachts mit ihnen gemacht wird, wissen wir nicht, leider kann ich mir kaum vorstellen, dass sie dort im Park bleiben...

    Die Tarsiere sind echt cool zu sehen, aber es ist einfach nur traurig und macht einen echt sauer, wenn man sieht, wie sich einige benehmen..
    Irgendwann stirbt die Menschheit nochmal vor Dummheit aus..

    So genug gemeckert, für uns ging es weiter und die Straße führte durch eine Art Allee, was hier wohl ein absolutes Highlight ist, denn überall am Straßenrand halten die Touren und es werden fleißig Fotos geknipst.
    Wir halten noch bei einem Fluss an, wo es eine coole Bambus-Hängebrücke geben sollte, diese aber scheinbar bei einen der letzten größeren Stürme zerstört wurde.
    Ein letzten Halt gab es dann noch bei einer Kirche, welche unspektakulärer war, als man auf einigen Seiten im Internet fand.

    Zum Tagesabschluss gönnten wir uns dann noch eine Rückenmassage, welche richtig richtig gut war.

    Der nächste Tag war dann wieder ein Reisetag. Bevor es mit der Fähre bei 5°C ca. 2h in Richtung Cebu City ging, gab es nochmal Mittag in der Eatery.
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  • Coron Part One

    6 Januari 2023, Filipina ⋅ 🌬 28 °C

    Wir verbrachten eine Nacht in einer richtig coolen AirBnB-Wohnung in der Nähe vom Flughafen auf Cebu, bevor wir dann super früh am Morgen mit dem Flieger zur nächsten Insel flogen.
    Die Sicht aus der kleinen Propeller-Maschine von Philippines Airlines war schon richtig geil und gab uns einen kleinen Vorgeschmack, was uns erwarten sollte.
    Auf Coron angekommen ging es mit einem Van zur Unterkunft, welche ganz cool, aber leider nur mit einem Ventilator & sehr harten Matratzen ausgestattet ist.
    Wir mussten dann erstmal zum Hafen fahren, um uns ein Fährticket zu kaufen, da diese nicht so regelmäßig fahren und oft schnell ausgebucht sind.
    Danach entspannten wir ein wenig und schlenderten durch den kleinen Ort. Für den Abend haben wir uns dann noch ein paar Stunden einen Roller gemietet, um auf einen Aussichtsturm zu kommen.
    Der Blick von der knapp 700 Stufen hohen Plattform war ganz cool, wirkte aber aufgrund von dem etwas bewölktem Wetter nicht wirklich.
    Eigentlich sollte es dann noch zu heißen Quellen gehen, aber wir mussten vorab noch zu einer Agentur, mit der wir am nächsten Tag eine Tour gebucht hatten, weswegen es dann zu spät wurde und wir die Quellen skippten.

    Früh am Morgen startete dann unsere private Insel-Hopping-Tour. Zunächst ging es auf einen Markt, wo wir für unser Lunch auf dem Boot einkauften.
    Danach starteten wir bei bestem Wetter und hatten echt Glück einen richtig guten Guide zu haben. Wir fuhren die von uns ausgesuchten Sehenswürdigkeiten und Plätze in einer Reihenfolge an, sodass dort kaum andere Leute waren.
    Es ging über 2 Strände auf kleinen Inseln, wo man dann noch im wieder einmal glasklaren türkisem Wasser schnorcheln konnte, zu richtig geilen Lagunen bis hin zum klarsten See Asiens.
    Grade mit der Drohne hatten man richtig geile Ausblicke, was schon mega gut war.
    Außerdem schnorchelten wir noch bei 2 coolen Korallenriffen, wo wir sogar wieder eine Schildkröte sehen konnten.

    Am Abend schlenderten wir noch etwas über den zentralen Platz, wo viele Kids Basketball & Volleyball spielten, was etwas an früher erinnerte, wo man selbst jeden Tag aufn Sportplatz Fussball gespielt hat.
    Mit einer Coke genossen wir dort den Abend und schauten den Kids zu, von denen einige sogar echt gut waren. Natürlich alles barfuß oder in Flip Flops.
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  • El Nido Part One

    8 Januari 2023, Filipina ⋅ 🌬 28 °C

    Um 4 Uhr klingelte der Wecker und es hieß mal wieder Reisetag. Schnell unser letztes Müsli frühstücken und ab mit dem Tricycle zum Hafen.
    Heute stand dann eine speziellere Fahrt auf dem Programm, denn es sollte knapp 5h auf die Insel Palawan nach El Nido gehen, welches der Touri-Spot schlechthin ist & welchen wir vor allem durch Koka kennen, da er dort 1,5 Jahre gelebt und sogar ein Hotelbau angefangen hatte.
    Dementsprechend schrieben wir Koka vorab auch, um ein paar Geheimtipps zu bekommen.
    Die Fahrt war dann der reinste Horror. Es ging ungelogen 5,5h bei extremen Wellengang immer mit Vollspeed über die raue See.
    Das erforderte dann schon einen starken Magen, welchen nicht so viele auf dem Boot hatten, sodass sich einige übergeben mussten.
    Wir hatten am Ende beide zu kämpfen, aber schafften es zum Glück ohne spucken nach El Nido.
    Das war aber schon eine heftige Fahrt...

    In El Nido hatten wir ein Doppelzimmer in einem Hostel, wo wir dann sogar Frühstück inklusive hatten, welches echt richtig gut war.
    Den angefangenen Tag machten wir nur noch entspannt, schlenderten durch die Gassen & besorgten uns noch einen Roller für den nächsten Tag.
    Dementsprechend entschieden wir uns gegen die berühmten Island-Hopping-Touren von El Nido, da wir denken, dass diese ähnlich der von Coron sind.

    Bevor wir am nächsten Morgen unsere kleinen Trip in Richtung Norden mit ein paar Inspirationen von Koka starteten, mussten wir noch einen kleinen Zwischenstopp machen, um uns ein Erklärvideo für den nächsten Tag anzuschauen, da wir dies am Abend vorher, aufgrund von zeitweisen Powercuts in El Nido, nicht machen konnten.
    Es gibt dort zur Zeit nur Strom von 8 Uhr bis 14 Uhr & von 20 Uhr bis 2 Uhr. Manche Läden und Unterkünfte haben Generatoren, wie unsere zum Glück auch, aber manche stehen dann im Dunkeln.

    Auf unserer Tour ging es erstmal zu einer Höhle, welche ehrlich gesagt nicht so spektakulär und dafür recht teuer war. Was ganz cool war, dass dort etliche Fledermäuse in allen Größen waren.
    Danach fuhren wir noch zu zwei Stränden, wo wir etwas chillten und den Surfern beim Wellenreiten zu schauten.

    Danach ging es für uns früh ins Bett, denn der Wecker klingelt rechtzeitig.
    Es geht Tauchen! Jap richtig, wir machen einen Schnuppertauchkurs, wofür wir auch das Video am vorherigen Morgen brauchten.
    Die Tauchschule Tabanka Divers gehört einem Deutschen und hier werden wir heute 3 Tauchgänge machen.
    Zu dritt bekommen wir einen Tauchlehrer zugewiesen. Mark ist Kanadier und mega cool. Er erklärt uns alles super gut, deutlich und mit einer absoluten Ruhe, dass man sich direkt wohl und vor allem sicher fühlt, was nochmal durch sein super akribisches abchecken des Equipments bestätigt wird.
    Der erste Tauchgang ist dann im flachen Wasser und bei einer Tiefe von etwas mehr als 2m.
    Dafür heißt es nun aber zunächst Neoprenanzug, Wasserschuhe, Gewichtsgürtel, BCD-Tauchweste mit Sauerstoffflasche, Taucherbrille und Flossen an und mit einem großen Schritt ab ins Wasser.
    Die Weste kann man mit Luft befüllen, sodass man erstmal an der Oberfläche treibt und nicht direkt aufgrund des Gewichtsgürtels untergeht.
    Diese Weste ist im Endeffekt neben dem Regulator, wodurch wir atmen, das wichtigste beim Tauchen, da sie uns sowohl unter- als auch auftauchen lässt.
    Mark erklärt uns 3 Skills, die wir lernen müssen. Er zeigt uns diese zunächst über Wasser und bringt uns bei, wie wir dann untertauchen und uns auf den Boden hinknien. Des Weiteren zeigt er uns auch noch die wichtigsten Handzeichen, damit wir unter Wasser kommunizieren können & vor allem ihm mitteilen können, wenn etwas nicht stimmt.
    Ok, also runter geht's, zunächst etwas komisch, da anders als beim Schnorcheln man dauerhaft beim Ausatmen überall Blubberblasen im Gesicht hat, aber daran gewöhnt man sich schnell.
    Unten auf dem Grund angekommen, zeigt Mark dann nochmal jedem einzelnen die 3 Skills, die wir dann nacheinander nachmachen, bis wir es können.
    Hierbei geht es darum, den Regulator aus dem Mund zu nehmen, wieder reinzustecken und auf zwei Arten frei zu blasen. Dies benötigt man, falls z.B. mal ein Schlauch platzen sollte und man seinen Not-Regulator oder Luft von anderen benötigt.
    Bei dem zweiten Skill müssen wir dann unseren Regulator wieder finden & beim dritten gilt es dann die Taucherbrille frei zu blasen, falls dort Wasser drin ist.
    Nachdem wir dies können, bringt Mark uns noch bei, wie wir die Höhe beim Tauchen kontrollieren, sodass wir nicht dauerhaft hoch und runter schwimmen.
    Danach geht's dann aufs Boot zurück und wir fahren den zweiten Spot an, wo es dann heißt, jetzt geht's Tauchen. Bevor es reingeht, bekommen wir noch erklärt, wie wir unter Wasser unseren Sauerstoffflaschenstand durchgeben können.
    Mit etwas Respekt springen wir ins Wasser, tauchen ab und nein heißt es, immer Mark hinterher, welcher einen absolut krassen Orientierungssinn hat.
    Unter Wasser sehen wir dann tatsächlich zwei Schildkröten, die ganz seelenruhig am Grund fressen und sich von uns gar nicht stören lassen. Das geile ist, wir können halt super entspannt runtergehen und nah rankommen, ohne direkt wieder hochzumüssen. Mega cool! Danach schwimmen wir noch bei einem Korallenriff vorbei, bevor es nach knapp 37 Minuten und 7m Tiefe wieder hochgeht.

    Beim dritten Tauchgang geht es dann wohl zu einem der coolsten Riffe hier auf El Nido, welches Mark als "Fish-Highway", bei dem man zudem eine richtig gute Sicht haben soll, bezeichnete.
    Wir gehen hier auf bis zu 12m runter, was natürlich schon eine ganz andere Nummer ist als vorher.
    Mit der Strömung gleiten wir dann über das Riff, bekommen immer mehr Routine rein & werden immer sicherer was das Halten der Höhe im Wasser angeht. Was vor allem krass ist, dass man dies teilweise auch einfach mit seinem Lungenvolumen steuern kann, indem man entweder kürzer oder länger einatmet.
    Aber natürlich sind wir noch Anfänger und es lief nicht alles zu 100% reibungslos ab.
    Bei meiner Brille kam Wasser rein und das ausblasen funktionierte nicht so wie es sollte, sodass die Brille voll mit Wasser war und ich nichts mehr sehen konnte. Da ich keinen erreichen konnte, ging ich dann erstmal wieder hoch, was wahrscheinlich nicht das Cleverste, da oben teilweise ja auch Boote fahren, aber für mich in dem Moment die logischste Entscheidung war.
    Mark reagierte unter Wasser sehr schnell, brachte direkt ein Warnsignal nach oben, damit die Boote uns sehen. Alles gut gegangen und es ging wieder runter.
    Mark erklärte uns am Ende noch, wie man hätte anders reagieren können, meinte aber auch, dass es normal ist so zu entscheiden, da wir es auch nicht besser wissen konnten.

    Dennoch war das echt richtig geil und hat super viel Spaß gemacht. Hätten wir hier noch etwas mehr Zeit, würden wir wahrscheinlich noch einen Tauchschein machen, aber wir kommen ja wieder nach Südostasien.

    Am Abend gingen wir dann recht kaputt nur noch was essen und früh ins Bett, denn am nächsten Tag steht die Weiterreise an.
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  • Subterranean River

    11 Januari 2023, Filipina ⋅ ☁️ 25 °C

    Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir mit einem Mini Van nach Puerto Princesa, welche die Hauptstadt der Insel Palawan ist.
    Die Fahrt dauert gute 5,5h und war ähnlich wie die Fährfahrt ein Horror.
    Die Fahrer fahren einfach wie die abgehackten & zudem geht es auch noch über viele Kurven durch die bergige Landschaft.

    Dennoch erreichten wir abends sicher und unversehrt unsere Unterkunft, die mega cool ist.
    Hier schlafen wir wieder in einem Doppelzimmer, diesmal aber mit Hochbett und einem privaten Badezimmer, was seinem Namen mehr als gerecht wird.
    Die Tür ist nur ein Vorhang, sodass mal wieder die komplette Privatsphäre nicht vorhanden ist.

    Für den nächsten Tag, was auch hauptsächlich der Grund für den Stop hier ist, haben wir eine weitere Tour gebucht, bei der es erstmal wieder mit dem Van 2h in die Richtung von El Nido geht.
    Diesmal ist der Fahrer aber besser und die Fahrt deutlich angenehmer.

    Für uns geht es heute zum Subterranean River oder auch besser bekannt als Underground River Puerto Princesa, welcher seit 2012 eins der 7 Weltwunder der Natur ist. Damit haben wir dann schon 3 von 7 auf unserer Reise gesehen!

    Der Puerto Princesa Subterranean River Nationalpark liegt in der Gebirgskette St. Paul an der Nordküste von Palawan und umfasst ca. 4.000 Hektar.
    Die Attraktion des Nationalparks ist der unterirdisch Sabang-Fluss, welcher 8 Kilometer lang unter dem 1027m hohen Mount St. Paul fließt bevor er ins Südchinesische Meer mündet.
    Von der gesamten Länge sind 4,2 Kilometer befahrbar und somit ist er der längste schiffbare unterirdische Fluss der Welt.

    Für den Tourismus sind davon lediglich etwas mehr als 1 Kilometer freigegeben, auf dem man ca. 45 Minuten mit einem kleinen Holzpaddelboot durch die 23 Millionen Jahre alten Höhlen und Klüften fährt.

    Man bekommt einen Audioguide und somit herrscht in den riesigen Hallen und Domen, von denen die größte ca. 45m hoch ist, eine fast gespenstige Ruhe. Man hört lediglich das Wasser, von den aus der Decke oder Wasser ragenden Stalaktiten und Stalagmiten, tropfen.

    In den Höhlen sind eine Vielzahl von Tieren beheimatet, wie z.B. Fledermäuse, welche man überall an der Decke sieht, aber auch diverse Fische und Insekten, welche sich das Leben in kompletter Dunkelheit angewöhnt haben.

    Es wurde hier sogar mal ein Skelett in den tieferen Gebieten von einem Dugong gefunden.

    Da es sehr dunkel ist und lediglich unser Bootsmann eine Kopflampe hat, um die Natur nicht zu stören, sieht man aber leider kaum etwas von dieser Artenvielfalt.
    Dennoch war es ein echt cooles Erlebnis und hatte irgendwas mystisches.

    Natürlich ist es eine absolute Touristen-Attraktion, die von diversen Touren angefahren wird, sodass es am Anfang ohne Ende Shops gibt, wo es dann für uns nach der Tour auch noch Lunch gab.

    Um zu dem Fluss zu gelangen, muss man übrigens zunächst mit einem Motorboot zu einem Strand fahren, von wo aus man denn mit dem Paddelboot durch die Höhlen fährt.
    Und wer hätte es gedacht, hier gabs dann auch tatsächlich für uns das erste Mal auf den Philippinen die nervigen Makaken zu bestaunen.
    Sie sind einfach überall...

    Nach dem Lunch ging es dann mit dem Van zurück nach Puerto Princesa, wo wir uns am Abend tatsächlich noch mit Koka zum Essen verabredeten.
    Er ist extra eine Nacht hier geblieben, bevor er weiter nach El Nido fährt, damit wir uns treffen können.
    Das war mega cool und wir ärgern uns ein wenig, dass er nicht früher geantwortet hat, sodass er uns hätte El Nido zeigen können.
    Wir verquatschten uns mega, sodass die Zeit echt schnell rum war.
    Er erzählte uns dann mal wieder einige seiner berühmten Geschichten, wie z.B. dass er von Manila nach Puerto Princesa heute ausversehen schwarz geflogen ist. Einfach Weltklasse.

    Morgen steht dann die Weiter- und Ausreise von den Philippinen an.
    Es geht weiter...
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  • Philippinen

    13 Januari 2023, Filipina ⋅ ⛅ 29 °C

    Eher semi-geil starteten wir in das Abenteuer Philippinen.
    Es lief anfangs mehr schief, als in der vorherigen gesamten Reise, zudem war das Wetter auch echt bescheiden.
    Dennoch blieben wir 22 Tage und zum Ende hin wurde es auch immer besser und man erlebte das traumhafte Philippinen, was man von Bildern etc. kennt.
    Im Vergleich zu den anderen bisher bereisten Ländern in Südostasien, mit Ausnahme von Singapur, waren die Philippinen mit Abstand das teuerste Land.
    Außerdem bekam man hier deutlich geringeren Standard für sein Geld, wie zum Beispiel bei Unterkünften.
    Das weiterreisen zwischen den einzelnen Inseln stellt sich auch als deutlich zeitintensiver und teurer heraus, als vorher angenommen.

    Auch wenn der Anfang inklusive Weihnachten nicht optimal war, haben wir viele geile Sachen hier erlebt.

    Weitere Dinge, die wir auf der Reise durch die Philippinen gelernt haben:
    - das Wetter macht einem gerne mal einen Strich durch die Rechnung
    - trotz der Beklopptheit werden auch hier mal Fähren gecancelt
    - die Mini-Van Fahrer fahren am Limit
    - Inlandsflüge sind teuer
    - Weiterreisen dauern mindestens einen Tag
    - die Fähre von Coron nach El Nido ist der Horror
    - Manila ist ein Moloch
    - Fähren werden auf mindestens 5°C runtergekühlt

    In Erinnerung blieben:
    - erster Tauchgang
    - atemberaubende Landschaften (Strände, Lagunen, Unterwasserwelt & Inseln) bei Coron
    - Treffen mit Koka
    - Weihnachten & Silvester in einem Land am anderen Ende der Welt
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  • Wildlife Friends Foundation Thailand

    14 Januari 2023, Thailand ⋅ ☀️ 34 °C

    Nach einem recht langen Reisetag mit knapp 8 Stunden Aufenthalt am Airport in Manila, wo es nicht mal Ladestationen oder ähnliches gab, erreichten wir dann am Abend wieder einmal Bangkok.
    Zum dritten Mal hatten wir nun den Stempel von Thailand im Pass und zum dritten Mal wird der Aufenthalt kurz ausfallen.
    Wir haben uns dazu entschieden Thailand zu skippen und nochmal wieder herzukommen.
    Dennoch hatten wir knapp 3 Tage Zeit, die wir sinnvoll nutzen wollten.
    Auf unserer To-Do-Liste gab es noch den Punkt "Elefanten sehen" und nach einiger Recherche fanden wir auch eine sehr gute Möglichkeit in der Nähe von Bangkok.
    Da wir nur begrenzt viel Zeit hatten, mussten wir in ein Sanctuary oder ähnliches, da es in den Nationalparks zu eng geworden wäre und diese auch deutlich weiter weg waren.
    Nach einer Nacht am Flughafen fuhren wir dann mit dem Minivan ca. 3h südlich in die kleine Küstenstadt Cha-Am.
    Die Fahrt war ok, aber es war im Van super eng, da es kein Gepäckraum gab, sodass wir unsere Rucksäcke irgendwie bei den Sitzen mit lagern mussten.
    In Cha-Am hatten wir dann für zwei Nächte eine richtig coole Unterkunft inklusive sehr gutem Frühstück im hauseigenen Restaurant.
    Beide Abende gingen wir an einem der Streetfood-Stände in der Nähe essen. Dieser war immer komplett überlaufen, sodass das sehr gute Essen immer ein wenig auf sich warten ließ, was sich aber definitiv gelohnt hat.
    Beide Abend hatten wir echt nette Gespräche mit Rentnergruppen aus Irland/England und Holland, die tatsächlich alle irgendwie seit 20 Jahren hier her kommen.
    An unserem einzigen vollen Tag wurden wir dann um 8 Uhr morgens abgeholt und zur Wildlife Friends Foundation Thailand (WFFT) gefahren.

    Dies ist eine Foundation, welche 2001 von einem Holländer gegründet wurde und nicht staatlich ist.
    Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, verletzte Tiere wieder gesund zu pflegen, Tiere aus Gefangenschaft oder verbotener Tierarbeit sowie Tiere welche als Haustier gehalten werden, aber keine sind, zu retten.

    Hier gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Tiere, die teilweise nie wieder selbständig leben werden können.
    Ein Teil versuchen sie wieder in bestimmte Teile des Parks auszuwildern, damit sie dort wieder frei und selbstständig leben können.

    Es gibt hier für Elefanten einen speziellen und eigenen Bereich, da es in Thailand sehr beliebt war und auch leider noch so ist, diese für Arbeiten und auch zu touristischen Zwecken (Stichwort Elefantenreiten) einzusetzen.
    Die Elefanten sind meistens körperlich und seelisch so geschädigt, dass sie nie wieder ein normales & eigenes Leben führen können.

    Die Organisation wird immer größer, kauft immer mehr Land auf, um die immer höher werdende Anzahl an Tieren weiterhin aufnehmen zu können.
    Hauptsächlich funktioniert das ganze aber nur durch Volunteering, sprich Freiwilligenarbeit von Reisenden aus aller Welt.
    Zu Höchstzeiten arbeiten hier über 70 Volunteers in den unterschiedlichsten Altersklassen, welche sich um die Tiere kümmern.
    Es gibt zudem noch eine eigene Tierklinik in der nicht nur die Tiere aus dem Park behandelt werden, sondern auch die Einheimischen kostenlos ihre Tiere als Dankeschön für das Land behandeln lassen können.

    Wir haben hier eine Full-Day-Tour bei der wir eine Führung durch den Park mit abschließendem Füttern von Elefanten bekommen.
    Anfangs wirkt es etwas wie ein Zoo, da die Tiere hier natürlich auch in Gehegen etc. leben, aber diese sind deutlich besser auf die Tiere, vor allem in der Größe, zugeschnitten.
    Hier gibt es eine Vielzahl von Affen, größtenteils viele Gibbons und unterschiedliche Makaken, Bären, Schildkröten, Rehe, Echsen, Tiger, Pumas und natürlich Elefanten.

    Der Tag ging super schnell rum und es war mega cool. Es ist so unfassbar wichtig, dass es Organisationen gibt, welche Tiere aus den schrecklichen Lebenslagen befreien.
    Dennoch gibt es noch viel zu viel von diesen Quälereien, sodass man selbst am besten helfen kann, indem man solche Sachen wie Elefantenreiten oder Fotos mit den Tieren nicht macht.

    Am nächsten Tag beginnt dann unsere große Weiterreise und wir fahren zunächst mit dem Minivan wieder in Richtung Bangkok zum Flughafen.
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  • Bogota

    17 Januari 2023, Colombia ⋅ 🌧 15 °C

    Pünktlich erreichten wir dann den Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok, wo wir noch einiges an Zeit hatten, welche wir mit aufarbeiten von Bildern etc. verbrachten.
    Um kurz vor 2 Uhr nachts startete der eigentliche Trip. Es ging zunächst 7 Stunden mit Qatar Airways nach Doha, wo wir nochmal 3 Stunden Aufenthalt hatten.
    Doha wurde zum besten Flughafen der Welt gekürt, was er sicherlich auch verdient hat, denn auch hier ist das Motto, wie in Dubai & Singapur, "höher, besser, geiler".
    Dennoch waren gefühlt alle Toiletten gesperrt, weshalb wir die Zeit damit verbrachten den ganzen Flughafen nach nicht gesperrten Toiletten abzusuchen.
    Kurz bevor es weiter ging, telefonierten wir noch fix mit Beekes Familie.
    Der nächste Stopp war dann das wieder 7 Stunden entfernte Madrid & man war quasi fast zuhause. Aber nachhause wollen wir am liebsten noch lange nicht, weshalb es nach 3 Stunden Aufenthalt mit Iberia nochmal auf einen 10-stündigen Flug in Richtung Kolumbien ging.
    Jawoll, Südamerika steht auf dem Programm und es geht zunächst in die kolumbianische Hauptstadt Bogota, welche wir am selben Tag abends um 21 Uhr Ortszeit erreichen.
    Quasi eine Zeitreise von 30 Stunden Reisezeit mit insgesamt 12 Stunden Zeitverschiebung von Bangkok nach Bogota. Nun sind wir zu Deutschland nicht mehr 6 Stunden voraus, sondern 6 Stunden hinterher.
    Vom Start in Cha-Am bis zum Hostel sind nun 48 Stunden vergangen, weshalb wir echt froh waren, als wir ins Bett fallen konnten.
    Am Flughafen organisierten wir uns noch Sim-Karten und durften feststellen, dass auch hier die meisten Bankautomaten Abhebegebühren verlangen & ein Limit haben, welches sehr niedrig ist.
    Mit einem Uber, welches wir uns mit zwei Schweden teilen, geht es dann erstmal sicher in die Unterkunft, wo wir ein Doppelzimmer haben um den Flug in Ruhe verarbeiten zu können.
    Die beiden geben uns noch ein paar Tipps, wie z.B. einen Geldautomaten, welcher keine Gebühr erhebt und man dort auch knapp 400€ auf mal abheben kann, mit auf den Weg.

    Die erste Nacht schliefen wir dann beide so lala, da man schon erschöpft aber irgendwie nicht so richtig müde war. Der erste Jetlag der Reise setzt wohl ein..
    Zudem kommt noch, dass es in Bogota echt kalt ist & man sich über eine dicke Decke freut.
    Damit haben wir auch eher weniger gerechnet.

    Am nächsten Morgen machen wir uns spät auf den Weg um die Stadt etwas zu erkunden. Zunächst gibt es erstmal Frühstück in Form von Empanadas, die hier zu jeder Tageszeit gegessen werden und auch noch super günstig sind.
    Für den Vormittag schlendern wir einfach nur ein bisschen durch die Altstadt und saugen den neuen Vibe auf.
    Was vor allem auffällt ist, dass es etwas kühler ist, aber das Wetter hier von einer Sekunde auf die nächste wechseln kann, denn sobald die Sonne draußen ist, ist es unfassbar heiß.

    Über Kolumbien und vor allem die großen Städte hat man ja schon viel gehört und gelesen und ich weiß nicht, wie viele Leute zu uns gesagt haben, "Seid ihr euch sicher? Ist doch supergefährlich etc.".
    Wir sind natürlich anfangs sehr vorsichtig und achten sehr darauf kaum Wertsachen mit uns rumzutragen, aber das ist in jedem neuen Land der Fall.
    In Bogota haben wir uns nicht einmal richtig unsicher gefühlt und hatten auch keine Probleme mit Taschendieben etc. Es gibt sie hier, aber wir können bisher nur positives sagen. Was uns noch auffällt ist, dass es hier auch super sauber ist.

    Nach den ersten Eindrücken hatten wir uns für den Nachmittag noch eine "Free Walking Food Tour" gebucht, da uns das in Vietnam echt gut gefallen hat, und wir wurden nicht enttäuscht.
    Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit und es regnete den ganzen Nachmittag (wir haben jetzt schon gefühlt mehr Regen hier gehabt als in der gesamten Südostasien-Zeit), dennoch machten wir das Beste draus.
    Es gab natürlich Empanadas, aber auch wurden Arepas, Suppen, Fleisch und verschiedene Getränke probiert.
    Am verrücktesten war wohl, dass sie hier heiße Schokolade trinken und dort Käse eintauchen und diesen essen.

    Danach ging es für uns ins Hostel, wo wir relativ kaputt und eingeholt vom Jetlag recht früh schlafen gingen.

    Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den Weg in Richtung Monserrate, welcher das Markenzeichen vom Bogota ist.
    Der ca. 3160m hohe Berg ragt am Standrand über der Stadt und von der oberen Plattform, auf der eine Kirche ist, kann man über die ganze Hauptstadt blicken.
    Man kann den Berg hoch wandern, was überraschenderweise viele Einheimische machen und dies als Workout nutzen, aber man kommt auch mit einer Stand- oder Pendelseilbahn hinauf.
    Leider ist die Pendelseilbahn geschlossen, sodass wir nur mit der Standseilbahn hochfahren.
    Von oben hat man schon einen richtig geilen Blick über die Stadt, welcher sicherlich noch geiler wäre, wenn es nicht ganz so bewölkt ist.

    Nach dem kurzen Ausflug auf den Berg haben wir für heute eine zweite Free Walking Tour gebucht.
    Heute geht es der Geschichte mithilfe von verschiedenen Graffitis auf den Spuren, wobei wir durch die unterschiedlichsten Viertel laufen und mehr über Bogota erfahren und echt coole Kunstwerke sehen.
    Danach gibt es noch einen Snack in Form von Empanadas & wir müssen noch für eine Nacht das Hostel wechseln, da kein Zimmer mehr frei ist.
    Im neuen Hostel chillen wir dann aufgrund des am Nachmittag wieder einsetzenden Regens eine Zeit lang und planen etwas die nächsten Tage.
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  • Salento

    20 Januari 2023, Colombia

    Früh klingelt der Wecker, denn unsere erste Weiterreise in Kolumbien steht an.
    Mit dem Taxi in Form eines Ubers geht es für uns zum Busterminal, wo wir zunächst ein Ticket nach Armenia buchen.
    Wir wollten eigentlich Tickets vorab online buchen, aber leider werden unsere Kreditkarten auf der Plattform nicht akzeptiert.
    Für heute war das aber ein Glücksfall, denn wir hatten den Bus um 8 Uhr angepeilt, konnten so aber noch den 7 Uhr Bus bekommen, welcher aufgrund von Verspätungen dann erst kurz vor 8 Uhr losfuhr.
    Das ist hier in Südamerika wohl so normal, wie auch die Tatsache, dass die Busse im Normalfall 30% länger als angegeben benötigen.
    Was uns überrascht ist der Zustand der Busse, denn sie wirken echt null heruntergekommen und sind für längere Fahrten, die es hier aufgrund der Ländergrößen definitiv gibt, gut geeignet, sodass man auch einigermaßen komfortabel sitzen kann.
    Nach knapp 8-9 Stunden Fahrt, die deutlich besser war, als alle vorab behaupteten und durch echt geile & grüne Berglandschaften führte, kamen wir dann endlich in Armenia an, wo es schnell weiter zum nächsten Bus ging.
    Dies war ein Kleinbus, der bis oben hin mit Reisenden und ihrem Gepäck vollgestopft wurde. Ein Glück sollte die Fahrt nur knapp 1 Stunde dauern, denn der Fahrer hatte auch eine ganz andere Fahrweise als der vorherige drauf.
    2 Kilometer vor dem Ziel wurde dann der Regen zum Verhängnis, denn es gab einen Erdrutsch und die ganze Straße war gesperrt, sodass wir dort locker 2 Stunden standen und warteten, dass es weiter ging.
    Demnach kamen wir super spät in unserer Unterkunft an, welche aber richtig richtig gut und modern ist.
    Am Abend ging es noch schnell Burger essen und dann ab ins Bett.
    Eigentlich wollten wir am nächsten Tag direkt in das für Salento bekannte Cocora-Tal, was wir aber aufgrund der späten Ankunftszeit verschoben, da es dort eine längere Wanderung gab.
    Also holten wir uns Frühstück, schlenderten durch das kleine bunte Dorf und buchten uns eine Tour zu einer der vielen Kaffeefarmen, welche neben dem Tal das zweitbekannteste in dieser Region sind.
    Dort geht es dann mit einem der coolsten Taxis überhaupt hin.
    Es sind alte Jeeps, die hier Willys genannt werden. Hier kommen dann 8-10 Leute ins Auto und hinten können nochmal 2-3 Leute zusätzlich stehen.

    Auf der Kaffeefarm bekommen wir eine Führung, in der uns alles zu dem Kaffeeanbau und -ernte erzählt wird.
    Ist auf jeden Fall interessant, aber auch ähnlich, wie das was wir in Asien schon gesehen hatten.

    Für uns ging es dann nur noch für den nächsten Tag einkaufen und Abendessen.

    Früh morgens machten wir uns auf den Weg zum Taxi-Stand, denn heute sollte es dann in das Cocora-Tal gehen, in dem es die größten Palmen der Welt gibt.
    Die dort vorkommenden Wachspalmen werden bis zu 60m hoch und ergeben ein echt surreales Bild, denn sie ragen immer mal wieder mitten auf Feldern oder zwischen den Bäumen heraus.

    Wir machen uns auf zu einer 12 kilometerlangen Wanderung, welche zu einigen Viewpoints geht, durch den Dschungel führt und über ultra matschige und nasse Wege dann wieder am Ausgangspunkt ankommt.
    Echt eine ultra geile Landschaft, die ich so nie von Kolumbien erwartet hätte.
    In der Unterkunft können wir noch schnell duschen, essen was und begeben uns zum kleinen Busterminal.
    Leider ist erst der nächste Bus in 2 Stunden, sodass wir uns kurzerhand dazu entscheiden in Pereira zu schlafen und nicht heute von dort noch nach Medellin zu fahren.

    Der Bus ist auf jeden Fall deutlich besser als der, den wir von Armenia nach Salento hatten und so erreichten wir erst um 19 Uhr Pereira, von wo aus es locker nochmal 7-8 Stunden nach Medellin sind.
    Hier haben wir uns dann in der Nähe der Terminals ein Hotel für eine Nacht genommen, welches echt richtig gut ist.
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  • Medellin

    23 Januari 2023, Colombia ⋅ ⛅ 25 °C

    Durch die Nacht in Pereira konnten wir etwas erholt und mit einem sehr guten Breakfast to go gestärkt in den Tag & nächste längere Busfahrt starten.
    Wir buchten uns am Abend vorher schon das Busticket und machten uns dennoch recht früh auf den Weg, da wir nicht allzu spät in Medellin ankommen wollten.

    Die Busfahrt war dann vollkommen in Ordnung und bisher frage ich mich noch, warum alle so extrem über die Busfahrten hier schimpfen. Vielleicht haben wir aber auch nur einfach Glück gehabt.
    Apropos Glück, auf der Fahrt lernten wir dann eine größere Jugendgruppe kennen, welche aus Ecuador und Peru auf einer Art Kirchenfreizeit unterwegs waren und uns mit netten Gesprächen und Gitarrenspiel die Fahrt noch angenehmer gestalteten.

    Medellin ist wohl die bekannteste Stadt Kolumbiens und bei Ausländern meist nur durch ihre Vorgeschichte und den Drogen-Kartellen auf dem Radar.
    Demnach waren wir aber auch besonders vorsichtig und hatten uns ein Hostel in einem etwas nobleren & theoretisch sicherem Stadtteil gebucht.
    Das Hostel ist richtig gut & bietet zudem noch diverser Touren und Veranstaltungen an.
    Hier haben wir ein 8-Bettzimmer, welches auch vollkommen ok war, sodass wir direkt noch für 2 weitere Nächte verlängerten.
    Wir sind etwas vorsichtiger geworden, buchen meistens erstmal 1-2 Nächte, um zu sehen, ob uns die Unterkunft gefällt und verlängern dann erst.
    Das einzig negative war, dass wir einen im Zimmer hatten, der extrem nach Fuß gerochen hat und somit abends und morgens meistens eher so semi geile Luft im Zimmer war.

    Den restlichen Tag über buchten wir uns noch zwei Touren. Eine Pablo Escobar Tour, über die wir lange nachgedacht haben.
    Das Angebot hier ist riesig, denn dies ist die jüngste und wahrscheinlich auch grausamste Vergangenheit Kolumbiens, aber halt auch Geschichte, und reicht von günstig bis extrem teuer.
    Wir hätten eine Tour buchen können, bei der wir den Bruder von Pablo Escobar treffen, diese sollte aber ca. 140 US-Dollar pro Nase kosten, was schon happig ist.

    Die zweite Tour war dann eine Free-Walking-Tour durch die berühmte Communa 13.

    Gegen Abend sind wir dann noch in ein Einkaufszentrum gefahren, da es dort angeblich Tickets für das Fußballspiel von Atletico Nacional geben sollte, denn hier musste der Länderpunkt fallen.
    Das mit den Tickets stellte sich aber schwieriger als gedacht raus, dazu aber mehr im separaten Footprint.

    Des Weiteren nutzen wir die Chance uns mit ein paar neuen Klamotten einzudecken, da wir erstens etwas abgenommen und Muskelmasse verloren haben, einige Sachen schon echt durch sind und wir zweitens für weitere Pläne der Reise noch etwas andere Sachen, als in Asien brauchten, wobei Kolumbien wohl das günstigste Land dafür ist.
    Es gab noch schnell Abendessen und dann ging es mit dem Taxi zurück in die Unterkunft.

    Am nächsten Morgen fuhren wir mit der Metro, welche man hier super einfach und günstig nutzen kann, noch ein paar Stationen ab, ehe es zu unserer Free-Walking-Tour ging.
    Wir fuhren zu einem sehr bekannten Platz, welcher aber nicht wirklich schön war und es hier echt super viele Obdachlose etc. gab.
    Das Ticketspektakel setze sich danach am Stadion fort und wir fuhren etwas frustriert zu dem Startpunkt der Tour.

    Man muss echt sagen, Metro fahren im Ausland ist echt geil und meiner Meinung nach sind sie alle deutlich weiter als in Deutschland.
    Hier kostet jede Fahrt das Gleiche, man lädt seine Karte mit Geld auf, legt diese beim Eintritt zur Metro vor und beim Ausgang wieder.
    Man könnte hier den ganzen Tag rumfahren und die Züge wechseln und es würde immer den gleichen Preis kosten.
    Nichts mit Zonen und Ringen usw., wie z.B. in Hamburg.

    Die Communa 13, das einst gefährlichste Viertel der Welt, regiert vom Drogen-Kartell und den Narcos mit der höchsten Mordrate in ganz Medellin, warum zum Teufel macht man da eine Tour?!
    Ganz einfach, einerseits ist dies Geschichte, andererseits hat die Communa 13 die rasanteste Entwicklung hingelegt, sodass sie mittlerweile bunt, farbenfroh und relativ modern ist.
    Die Regierung tut viel dafür, um den Menschen hier ein besseres Leben zu ermöglichen und hat sogar 6 Rolltreppen gebaut, damit man besser von unten nach oben kommt.
    Der Stadtkern von Medellin ist quasi in einem Tal von dem die diversen Viertel, oder auch Communas in die Berge hoch abgehen.
    Daher gibt es mittlerweile auch einige Seilbahnen, um den Menschen Unterstützung zu bieten.

    Was sofort auffällt ist, dass etliche Touren hier durch die Gassen gemacht werden, die Bewohner aber dennoch freundlich sind und auch irgendwie glücklich. Überall sind Graffitis, es ist Musik zu hören, die Leute spielen Fussball oder Basketball und es scheint alles ok zu sein.

    Unser Guide hat das ganze Geschehen damals hautnah mitbekommen und ist in einem Randbezirk des Viertels aufgewachsen.
    Auch er war den Drogen und kriminellen Geschäften verfallen, was ihm beinahe zum Verhängnis wurde, da er sogar bis auf die rote Liste der Narcos gerutscht war.
    Aber er hat es irgendwie rausgeschafft, ist clean und macht nun diverse Stadttouren.
    Aber hier war nicht immer alles gut, vor allem als es mit den Narcos und Pablo Escobar zu Ende ging, hörte nicht einfach alles auf.
    Die Regierung befahl wohl einige sehr fragwürdige Aktionen, um die Viertel "zu reinigen", wobei etliche unschuldige Menschen starben.
    Es gab zudem noch einige Versprechen an die Familien der Opfer, welche wohl nie erfüllt wurden oder bewusst versucht wurde dies zu vertuschen.
    Demnach sind nicht alle zu 100% gut auf die Regierung zu sprechen, dennoch sind die meisten froh, dass sich was geändert hat.
    Auf die Frage, wie es denn heutzutage mit dem Drogenhandel aussieht, antwortet er nur, dass deutlich mehr Drogen verschoben werden, als zuvor. Nur dies läuft noch mehr im Untergrund ab, es werden keine Attentate oder ähnliches durchgeführt, sondern wenn bekämpfen sich die Gruppen gegenseitig.
    Durch die Vergangenheit ist wohl mittlerweile aber eher Venezuela vorne was die Drogen-Kartelle angeht.

    Mit einem vollen Kopf von so vielen Infos begeben wir uns grübelnd nachhause und verarbeiten das Ganze erst einmal.

    Der nächste Tag kommt dann in einem separaten Footprint, da es ein Tagesausflug in eine andere Stadt war.

    Unser letzter voller Tag in Medellin hatte es dann nochmal in sich.
    Abends ging es zum Fussball und es fiel der Länderpunkt, aber mehr dazu dann im nächsten Footprint.
    Am Morgen hatten wir dann unsere Escobar-Tour und wir waren super gespannt.
    Man muss sagen, wir hatten einen echt guten Guide, der uns alles super erklärte und auf jede Frage einging.

    Als ersten Stop fuhren wir zum Monaco-Haus, welches heute ein Gedenkplatz für einige der unzähligen Opfer von Pablo Escobar ist.
    Damals war dies eine der vielen Villen, an dem es einen Anschlag vom konkurrierenden Cali-Kartell gab, bei dem die Tochter von Escobar so verletzt wurde, dass sie ihr Gehör auf einem Ohr verloren hatte.

    Der zweite Stop war dann La Cathedrale, sein selbst erbautes Gefängnis, welches heute als eine Art Altenheim genutzt wird.
    Dies lag hoch oben in den Bergen und war nicht wirklich ein Gefängnis, sondern eher eine Villa mit allem Drum und Dran.
    Er hatte hier sogar einen Hubschrauber-Landeplatz und diverse andere Nettigkeiten.
    Dies war ein Deal mit der Regierung, die angeblich nichts davon wusste und froh war, dass Escobar hinter Gittern saß, auch wenn es seine eigenen waren.
    Selbst die Wachleute waren von ihm und natürlich liefen die Geschäfte auch von hier problemlos weiter.

    Als nächstes ging es zu einem kleinen Stadion, welches er für die dortige Gemeinde gebaut hat.

    Der offiziell letzte Halt war wohl eins der am häufigsten besuchten Gräber der Welt.
    Das Grab von Pablo Escobar, seiner Mutter und seinem Cousin.
    Seine Frau und zwei Kinder leben noch, sind allerdings untergetaucht, haben ihre Namen geändert und sind in anderen Ländern wohnhaft.
    Von seiner Familie ist sein Bruder geblieben, der ein Museum leitet und die oben genannte Tour ins Leben gerufen hat.

    Da unser Guide für den Nachmittag keine Tour mehr hat, fährt er mit uns für einen kleinen Aufpreis noch zu dem Haus, in dem Escobar vor 30 Jahren getötet wurde.
    Das Haus ist super unscheinbar und liegt in einem noblen Viertel.
    Es ist auch ganz normal vermietet, sodass wir es nur von außen sehen können.

    Man könnte jetzt noch so viel schreiben, aber am besten schaut man sich Dokus und die Serie Narcos an, welche ganz gut die Geschichte darstellt.
    Natürlich ist nicht alles 100% wahr, aber das hat man ja immer.
    Im Großen und Ganzen hat Escobar wohl schon einiges gutes für die armen Leute der Stadt gemacht, dennoch war er ein Mörder und hat diverse Anschläge, inklusive ein Flugzeugabsturz, verübt, weshalb nur wenige hier in Medellin noch gut auf ihn zu sprechen sind.
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  • Guatapé

    25 Januari 2023, Colombia ⋅ ☀️ 17 °C

    Sehr früh am Morgen machten wir uns mit dem Taxi auf den Weg zum Busterminal von wo wir ca. 2 Stunden mit dem Bus in Richtung Guatapé fahren.
    Dies ist eine kleine Stadt, welche vor allem durch ihren besonderen Felsen, welcher super untypisch für die Region ist, bekannt geworden ist.
    Wir steigen zunächst auch bei diesem Felsen aus und begeben uns zum Glück, rechtzeitig bevor es warm wird, die knapp 700 Stufen nach oben.
    Von hier hat man einen atemberaubenden Blick über eine Art Seenlandschaft, wie man sie von Norwegen kennt, aber niemals in Kolumbien erwartet hätte.
    Das ist echt geil und verständlich, dass dies ein viel besuchtes Touristenziel ist.
    Nachdem wir wieder unten angekommen sind, geht es mit einem Bus zum Ort Guatapé.
    Dort machen wir noch eine Bootsfahrt über die Seen und sehen noch einige Villen von Nationalspielern oder aber auch von ehemaligen Kartell-Bossen, wie z.B. den Ochoa-Brüdern oder Pablo Escobar.
    An dem etwas abgelegenen Ort, waren meist die Familien von den Kartell-Leuten untergebracht, wenn es in den Städten mal wieder unschön und gefährlich wurde.

    Der Ort selbst lädt zum Schlendern durch die kleinen bunten Gassen ein. Hier herrscht irgendwie eine super entspannte Atmosphäre, sodass man vor Ort gut ein paar Stunden verbringen kann.

    Mit dem Bus geht's dann am Nachmittag wieder zurück nach Medellin.
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  • Atlético Nacional - Once Caldas

    26 Januari 2023, Colombia ⋅ ☁️ 17 °C

    Am letzten Abend in Medellin ging es dann nochmal zum Fussball und es sollte sowohl der Länderpunkt 31, als auch der Kontinentalpunkt Südamerika fallen.
    Aber fangen wir mal von vorne an.

    Tickets wird hier in Kolumbien wohl kein Problem sein und wird es, wie auf der Homepage beschrieben, in einem der Fanshops geben. Wir haben ja auch genug Zeit, sodass das wohl kein Thema ist.
    Denkste! Selten so eine schwere Ticketbeschaffung gehabt...
    Im Fanshop am ersten Abend wurde uns mitgeteilt, dass es Tickets nur Online gibt.
    Ein Glück war hier eine Kolumbianerin, die übersetzen konnte, ansonsten wäre es wohl eine noch größere Katastrophe gewesen.
    Ok Tickets online sind nervig, aber besser als nichts.
    Nur scheiße, wenn man sich nur einen Account mit einer kolumbianischen Passnummer anlegen kann.
    Da kommt die nette Dame wieder ins Spiel und legt uns einen Account mit der Nummer ihrer Mutter an.
    Soweit so gut, nächstes Problem, es werden keine ausländischen Kreditkarten akzeptiert...
    Also hilft die Dame wieder, aber auch dies klappt nicht, da der Kartenkauf auf zwei Tickets pro Person limitiert ist und dies nicht nur fürs Konto, sondern auch für die Kreditkarte gilt. Da sie sich selbst auch welche gekauft hatte, ist dies keine Option.

    Na toll, über eine Stunde mit Account erstellen etc. rumgegurkt und noch keine Tickets. Dann fällt der Flachzange von Verkäufer ein, dass es am Stadion für Ausländer jeden Tag von 10 Uhr bis 12 Uhr auch so Tickets gibt.

    Alles klar, also genervt aber hoffnungsvoll am nächsten Tag zum Stadion gefahren, um dort zu erfahren, dass es die Tickets höchstens am Spieltag in der Zeit gibt.
    Klasse, wird ja immer besser.
    Natürlich geht Schwarzmarkt immer, soll hier aber sau teuer sein.
    Die Tickets auf der normalen Tribüne sind schon überraschend teuer mit knapp 20€ pro Ticket.
    Nützt alles nichts, vorletzte Option Hostel.
    Dort angefragt und glücklicherweise ist die Dame an der Rezeption so nett, dass sie uns die Tickets mit ihrer Karte kauft und wir ihr das Geld in bar geben.
    Ein Glück..
    Die letzte Option wäre eine Tour mit dem Hostel gewesen, bei der man viel Geld zahlt und so eine kacke wie Schminken etc. mitmacht.
    Hallo?! Wir sind in Südamerika beim Fussball! Geht's noch?!

    Kurze Geschichte zu so einer Tour.
    Am Morgen des Spiels ist eine aus unserem Hostel bei der Escobar-Tour dabei und es stellt sich raus, dass sie abends zum Fussball geht, aber weder weiß, wer dort wo spielt, noch wann das Ganze ist.
    Es ist ihr erstes Fussballspiel im Stadion und erzählt uns, dass sie die nächsten 4 Jahre nicht nach Argentinien kann, da die ihr Heimatland Frankreich im WM-Finale geschlagen haben.
    Ja ne ist klar, gute Nacht. Ich wäre nach nicht einer Minute bei der Tour Amok gelaufen...
    Junge Junge Junge, kann sich kein Mensch vorstellen.

    Am Abend fuhren wir dann rechtzeitig mit der Metro zum Stadion, an dem wir natürlich sofort Tickets angeboten bekamen.
    Krass war das Polizeiaufgebot, es scheint hier ab und zu mal gut abzugehen, wobei in der Stadt allgemein eine hohe Polizeipräsenz herrscht.

    Zum Spiel brauch ich nicht viel sagen, die Hausherren gewinnen mit 1:0, wovon wir aber nicht viel mitbekommen, denn man ist einfach zu fasziniert, was hier auf den Rängen abgeht.
    Sowohl von den Verkäufern, die dir alles besorgen und zum Platz bringen, als auch von den Kurven.
    Die Gäste sind mit einer ganz guten Truppe angereist, machen auch die ganze Zeit über Stimmung, welche wir aber so gut wie gar nicht mitbekommen, da die Heimseite einfach zu laut ist.

    Im typischen Südamerika-Stil, welche man vor allem aus Argentinien kennt, geht's hier von der ersten Minute an richtig ab.
    Dauer-Support, Fahnen, Hüpfeinlagen, das volle Programm und dies mit einer Leidenschaft, das ist schon geil.
    Selbst Beeke ist hier schon ziemlich begeistert.

    Ist schon geil was hier abgeht, kann man aber schwer beschreiben, muss man erlebt haben.

    Nach dem Spiel machen wir uns wieder mit der Metro auf den Heimweg.
    Unsicher haben wir uns beim Stadionbesuch nicht einmal gefühlt.
    Man muss normal aufpassen und mit gesundem Menschenverstand durch die Welt gehen, dann geht das alles.
    Leider gibt's hier übrigens keine Schals zu kaufen, weshalb ich mir nochmal Gedanken machen muss, ob ich ein Trikot als Souvenir mitnehme.
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  • Cartagena

    27 Januari 2023, Colombia ⋅ 🌬 30 °C

    Da der Weg zu unserem nächsten Ziel laut Plan ca. 13-14 Stunden (in Wirklichkeit wahrscheinlich eher 16 Stunden) Busfahrt bedeuten würde, entschieden wir uns dazu von Medellin nach Cartagena zu fliegen.
    So kamen wir ganz entspannt am Vormittag in der kleinen Stadt an der Karibikküste Kolumbiens an.
    Hier hatten wir ein ganz cooles Hostel in einem der zwei Altstadtviertel und teilten uns ein Zimmer mit 4 weiteren Leuten.
    Auf dem Weg vom Flughafen zum Hostel konnte man schon erahnen, dass hier deutlich mehr Touristen, vorallem in den kleinen & bunten Altstädten, sind.

    Demnach ist es auch wieder etwas teurer, da es das Reiseziel in Kolumbien ist, an dem auch viele Reiche ihren Urlaub verbringen.
    Da wir schon früh morgens da waren, hatten wir noch den ganzen Tag, welchen wir auch direkt nutzten indem wir uns zunächst auf den Weg in die Altstadt machten, durch die Gassen schlenderten & uns eins der teuren Mittagessen gönnten.
    Aufgrund der im Vergleich zu den anderen Destinationen echt hohen Preisen, entschieden wir uns die nächsten Abende selbst zu kochen, sodass wir dafür noch einkauften.

    Am Nachmittag hatten wir dann noch wieder eine Free-Walking-Tour durch den Stadtteil Getsemani, indem wir auch unsere Unterkunft hatten.
    Dabei gingen wir etwas auf die lange Geschichte, teilweise in Form von Graffitis, ein.
    Die Stadt ist sehr afrikanisch geprägt, was vor allem durch die Kolonialzeit der Spanier und der dortigen Sklaverei kommt.

    Was sehr gut war, dass unser Guide 4 Leute bei der Tour rausgeschmissen hat, da die sich einfach nicht benommen haben und absolut kein Respekt hatten.
    Das ist alles Geld was ihm am Ende flöten geht, aber dennoch absolut richtig und verständlich.

    Am Abend kochten wir uns noch Spaghetti Bolognese, verzichteten aber auf die Salsa Class, welche von unserem Hostel angeboten wurde.

    Am zweiten Tag haben wir dann eher entspannt, etwas gearbeitet und sind nur nochmal etwas durch die Stadt geschlendert. Meistens brauchen wir für solche kleinen Städte nicht ganz ewig.
    Ist immer cool zu sehen, aber wir mögen es lieber in der Natur.
    Deshalb ging es auch am nächsten Tag schon wieder weiter.
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  • Junior de Barranquilla - DIM

    29 Januari 2023, Colombia ⋅ 🌬 26 °C

    Mit dem Bus fuhren wir dann in das ca. 2 Stunden entfernte Barranquilla, welches vor allem durch seinen Karneval bekannt ist, welcher der zweitgrößte der Welt sein soll.
    Aber da noch kein Karneval ist & die Stadt ansonsten nicht viel zu bieten hat, kann das nur eins heißen.
    Fussball!
    Denn hier befindet sich zudem das kolumbianische Nationalstadion und wohl auch die bekannteste Fanszene Kolumbiens.
    Wir hatten uns ein Hotel am Busbahnhof genommen, da wir am nächsten Tag schon direkt weiterfahren werden.
    Diesmal hatten wir echt Glück, denn der Kauf von Online-Tickets funktionierte aufgrund der deutschen Kreditkarte wieder nicht, aber einer der Mitarbeiter des Hotels konnte uns helfen.
    Es war nicht so einfach, da er kein Wort Englisch sprechen konnte, was hier übrigens wieder mehr wird, aber sein Schwiegersohn hatte zwei Karten und konnte etwas Englisch sprechen, sodass wir mit ihm telefonierten, die Karten bei WhatsApp bekamen & das Geld seinem Schwiegervater gaben.
    Was ein Glück, denn oft hörte man, dass es rund um das Stadion hier nicht ganz so sicher sein soll, sodass Karten auf dem Schwarzmarkt zu kaufen, eher uncool gewesen wäre.
    Also machten wir uns mit dem Taxi auf dem Weg in Richtung Stadion und vereinbarten mit dem Fahrer auch direkt, dass er uns nach dem Spiel wieder abholt.
    In der Nähe vom Stadion war dann noch ein Einkaufszentrum, wo wir uns essen holten und mit ein paar Fans zusammen zum Stadion gingen.
    Auch hier war es wieder normal, dass einem alles gebracht wird. Wir wurden sogar zu den Plätzen gebracht und diese wurde zudem noch kurz geputzt.

    Das Stadion ist das größte in Kolumbien und wird dementsprechend in der Liga selten voll. Vor allem weil das Match Junior de Barranquilla gegen Independiente Medellin kein absoluter Kracher ist.

    Vor Anpfiff waren wir dann etwas verwirrt, da beide Hintertortribünen anfingen Stimmung zu machen und anscheinend beide Seiten Heimfans waren.
    Gästefans waren nicht wirklich auszumachen.
    Anfangs hielt die Stimmung was sie versprach und es wurde echt laut, dennoch war es eher kontraproduktiv, dass beide Seiten ihr eigenes Ding machten und auch unterschiedliche Gesänge hatten.
    Zusammen wäre es richtig geil, aber einzeln war es eher so der Sing-Sang-Dauersupport.
    Das Spiel war zudem auch nicht wirklich gut, was sicherlich auch noch dazu beigetragen hat.
    Brachial laut wurde es dann als die Hausherren mit 1:0 in Führung gingen. Sie waren auch definitiv das spielbestimmende Team in der 1. Halbzeit, was sich dann aber komplett änderte, sodass die Gäste kurz vor Schluss zum Ausgleich kamen. Da konnte man ganz kurz vielleicht 30-50 Gästefans vernehmen, welche aber schnell wieder verstummten. Nun war es gespenstisch ruhig im Stadion und kurz danach war dann auch Schluss.

    Die Rückfahrt mit dem Taxi klappte einwandfrei, sodass wir sicher wieder im Hotel ankamen.
    Auch hier wurde vorab mehr Wind als nötig gemacht, denn wir haben uns nicht einmal wirklich unsicher gefühlt und die Leute waren eher hilfsbereit als alles andere.
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  • Tayrona Nationalpark

    30 Januari 2023, Colombia ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach dem kurzen Zwischenstopp in Barranquilla fuhren wir dann mit dem Bus über Santa Marta zum Tayrona Nationalpark.
    Dieser ist vor allem durch die Strände an der Karibikküste bekannt, zu denen man nur über eine Wanderung durch den Dschungel kommt.
    Gegen Abend kommen wir bei unserer Unterkunft an, welche direkt am Parkeingang ist und somit eine absolut geile Lage hat.
    Das Guesthouse ist etwas höher gelegen, sodass wir einen richtig guten Blick über den Park haben und dies sogar von dem Pool aus genießen können.
    Hier fühlen wir uns direkt wohl und es warten entspannte Tage auf uns, da wir sowohl Frühstück im Preis mit drin haben, aber auch im hauseigenen Restaurant abends für kleines Geld essen können.
    Direkt am Eingang befinden sich dann noch kleine Supermärkte, wo man noch so ein paar Sachen kaufen kann.
    Am nächsten Morgen machen wir uns sehr früh auf den Weg zum Eingang, um Tickets für den Park zu kaufen, da es der letzte Tag ist, bevor er für 2-3 Wochen schließt.
    Dies machen sie 2 Mal im Jahr, damit sich der Park & die Natur etwas erholen kann.
    Tatsächlich sind wir die ersten und können ganz entspannt unsere Tickets kaufen, bevor wir zum Frühstück wieder zum Guesthouse zurück gehen.
    Gut gestärkt machen wir uns danach auf den Weg.
    Da wir vorab schon viel gelesen haben, sind wir auch bestens vorbereitet, da es super warm mit einer absolut hohen Luftfeuchtigkeit werden kann.
    Warm ist es, aber wir finden das Wetter nicht so krass, wie überall behauptet wird.
    Es ist schon recht viel los, was aber klar war, da es eins der touristischen Ziele ist.
    Die Wanderwege sind gut ausgebaut und man läuft teilweise sogar auf aus Holz gebauten Treppen und Stegen.
    Man könnte auch mit dem Pferd reiten, doch das lassen wir lieber, da es hier wirklich über teils steinige und sehr matschige Wege geht und es zudem gut warm ist.
    Wir laufen die normale Route lang, welche auch die einzige ist, welche zu den einzelnen Stränden führt. Zunächst gehen wir zu dem am weitesten entfernten, aber beliebtesten Strand. Hier zieht es vor allem Einheimische her, weswegen dieser echt überlaufen ist, was uns aber nicht ärgert, da der Strand in unseren Augen nicht so extrem schön ist.
    Wir nehmen auf dem Rückweg dann lieber einen der anderen Strände und chillen dort einige Zeit bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.
    Das Wasser hier ist echt richtig kalt, sodass wir beide nur kurz reingehen, um uns abzukühlen.
    Insgesamt ist der Park schon echt cool und es lohnt sich definitiv diesen anzuschauen, aber man sollte rechtzeitig losgehen, um Menschenmassen zu vermeiden und man benötigt auch nicht mehr als einen Tag, wenn man nur zu den Stränden will.
    Man könnte noch zu einer Ruinenstätte wandern, aber die Wanderung soll es in sich haben und bei der Hitze teilweise echt hart sein.
    Wir entscheiden uns den zweiten Tag in der Hängematte und am Pool zu entspannen und uns ein wenig auszuruhen, da die nächsten Tage noch anstrengend genug werden.

    Nach 3 Nächten machen wir uns dann mit dem Bus auf den Weg wieder in Richtung Santa Marta, wo wir noch eine Nacht am Flughafen haben, bevor es für uns weiter geht.
    Da wir genug Zeit haben, gehen wir den Tag entspannt an und ich schaffe es sogar noch zum Friseur, welcher wieder nur 3-4€ inklusive Trinkgeld kostet.
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  • Amazonas Part 1

    3 Februari 2023, Colombia ⋅ ☁️ 29 °C

    Von Santa Marta ging es für uns mit dem Flugzeug über Bogota nach Leticia.
    Die kleine Stadt liegt am südlichsten Zipfel Kolumbiens und somit im Dreiländereck am Amazonas bestehend aus Peru, Brasilien & Kolumbien.
    Der Anflug war schon super interessant, da man über weite Teile des Dschungels von Kolumbien geflogen ist und es einfach eine gefühlte Ewigkeit weit und breit nur grün war. Super cool war es auch die diversen Flüsse von oben zu sehen, welche sich durch den Dschungel schlängelten.

    Von Leticia aus gibt es diverse Amazonas- und Dschungeltouren in eins der wohl interessantesten und spektakulärsten Gebiete der Welt.
    Nicht umsonst zählt das Amazonasgebiet zu einem der 7 Weltwunder der Natur und ist auf unserer Reise nun Nr. 4.
    In Leticia verbringen wir zunächst eine Nacht, bevor wir ins wirkliche Abenteuer starten.
    Hier kaufen wir noch Tickets für das Boot, welches uns über den wasserreichsten und längsten Fluss der Welt zu unserem Ziel bringt.
    Unsere Sachen können wir zum Glück im Hostel lassen, sodass wir nur das nötigste mitnehmen.
    Wir kennen das ja schon aus Indonesien, dass aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit im Normalfall alles nass ist, demnach ist es für uns ganz gut, dass wir nur ein Teil der Sachen mitnehmen müssen.

    Am nächsten Morgen geht's dann früh zum Bootsanleger, von wo aus wir gegen 7 Uhr starten.
    Zunächst fahren wir den Amazonas hoch, welcher an dieser Stelle die Grenze zwischen Peru und Kolumbien bildet.
    Dies ist nicht die breiteste Stelle, dennoch ist es super breit, sodass man kaum die andere Seite sehen kann.
    Nach knapp 2 Stunden & 60 Kilometer Fahrt, hält das Boot an einer Haltestelle, an der wir umsteigen müssen.
    Nun sind wir nur noch zu zweit und fahren mit einem kleinen Motorboot noch ca. 30 Minuten den Amacayacu River, einer der etlichen Seitenarme vom Amazonas, rauf.
    Dann kommen wir endlich bei unserem Ziel an, welches San Martin de Amacayacu ist.
    Wir werden nämlich keine Standard-Tour machen, sondern bleiben 3 Tage bei einem indigenen Volk, welches sich seit einigen Jahren für Touristen geöffnet hat.

    Angekommen begrüßt uns unser Guide James, welcher uns die nächsten Tage hauptsächlich als Tourenführer und Übersetzer zur Seite stehen wird, und bringt uns zu unserer Unterkunft.
    Hier werden wir dann von dem Host auch willkommen geheißen und bekommen zur Begrüßung einen frisch gepressten Saft & Obst.
    Nach einem kleinen Rundgang in unserer Unterkunft, wo wir ein kleines Zimmer mit Bett & Moskitonetz, sowie ein Gemeinschaftsbad haben, muss zunächst nach passenden Gummistiefeln für uns gesucht werden.
    Dies ist hier das Hauptschuhwerk, da es richtig matschig werden kann.
    Für Beeke ist es kein Problem passende Stiefel zu finden, bei mir sieht das schon etwas anders aus.
    Das größte was sie da haben ist Größe 40 (ich habe normalerweise 43/44 und eigentlich schon kleine Füße für meine Größe), was etwas eng ist.
    Somit muss nochmal einer los und besorgt zumindest Größe 42 was für die nächsten Tage ok sein wird.
    James erklärt uns, dass die Ticuna Leute, welche das Einheimische Volk ist, eher kleine Füße haben. Er zum Beispiel hat Größe 36.
    Wenn man zunächst hört, dass man zu einem indigenen Volk fährt, denkt man eher daran, dass die Leute hier in kleinen Holzhütten leben und nackt rumlaufen.
    Dem ist nicht ganz so, was wir auch auf einer Führung durch das Dorf erfahren werden.
    Das Volk ist schon weiterentwickelt und geht auch etwas mit der Zeit, ist jedoch noch nicht ultra modern.
    Die Leute haben hier aber auch schon Handys, normale Toiletten und wohnen zwar in Holzhütten, welche aber deutlich fortschrittlicher sind, als die damaligen.
    Damals lebte man in einem großen Unterstand mit 6-7 Familien zusammen.
    Heute leben zwar auch immer noch bis zu 3 Familien in einem Haus, welches aber deutlich komfortabler ist als damals. Die Küchen sind meistens offen und es wird über offenem Feuer gekocht, aber es gibt auch Kühlschränke.
    Zwei Mal am Tag haben die Menschen hier für ein paar Stunden Strom, welcher durch einen großen Generator und neuerdings sogar Solarzellen erzeugt wird.
    Das Dorf hat auch einen eigenen Kindergarten, wo die Kinder im Alter von 2-4 Jahren hingehen.
    Danach kommen sie bis zum Alter von 11 Jahren in die dorfeigene Schule.
    Es gibt hier sogar einen Bürgermeister, welcher in den nächsten Tagen neu gewählt wird.
    Mittelpunkt und Hauptplatz für die Ticuna ist die Kirche und der angrenzende Sportplatz, auf dem sowohl Fussball als auch Basketball gespielt wird.
    Es ist allerdings kein aus Rasenplatz, sondern aus Betonplatten, hat aber eine kleine Holztribüne für die Zuschauer.
    Hier erleben wir am zweiten Tag ein absolutes Highlight. James erzählt uns, dass wir am Nachmittag gerne mal zum Sportplatz kommen sollen, denn hier spielen viele Fussball, welches der Sport schlechthin hier ist.
    Als wir dort ankamen, konnten wir unseren Augen kaum trauen. Gefühlt waren alle der knapp 700 Dorfbewohner hier und feuerten lautstark & emotional das Fussballspiel an.
    Uns wurde erklärt, dass hier auf die Spiele gewettet wird, weswegen auch so viel los ist.
    Es blieb aber nicht bei einem Spiel, es gab etliche bei denen sich sowohl Frauenteams unterschiedlicher Altersklassen, als auch Herrenmannschaften in mehreren Klassen duellierten.
    Es ist echt schön zu sehen, mit was für Kleinigkeiten man die Menschen begeistern kann. Jeder hat irgendein Trikot an, egal von welchem Verein und es wird teilweise sogar nur mit Crocs gespielt.
    Faszinierend.

    Auf unserem Rundgang bekommen wir zudem eine kleine Schnapsverkostung. Da wir am Wochenende da sind, ist hier auch Party angesagt, was bei den Ticuna bedeutet, dass sie sich tagsüber schön mit selbstgebrannten Schnaps einen reinballern.

    Unsere Gastfamilie sorgt sich echt richtig gut um uns. Wir bekommen super leckeres Essen und auch alles andere, was wir brauchen.
    In den Pausen können wir dann in der Hängematte vor unserem Zimmer entspannen oder wir latschen durchs Dorf für Fotos etc.
    Auch die Drohne dürfen wir fliegen lassen, was extrem schnell die Begeisterung der Kinder und auch anderen Dorfbewohnern anzieht.
    Die Kids stehen dichtgedrängt um mich rum, suchen immer wieder die Drohne am Himmel und gucken völlig begeistert auf mein Handy um die Aufnahmen zu sehen.
    Auch hier können wir mit einer Kleinigkeit so viel Freude machen, was echt schön ist.
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  • Amazonas Part 2

    4 Februari 2023, Colombia ⋅ ☁️ 24 °C

    Nach der Dorfbesichtigung am ersten Tag, stand dann noch eine Übernachtung im Dschungel an.
    Also packten wir ein paar Sachen zusammen und fuhren mit James & Octavio, welcher der Sohn der Familie ist, den Amacayacu River mit einem kleinen Boot weiter rauf.
    Die Fahrt dauerte nochmal insgesamt 2 Stunden, sodass wir nun wirklich mittendrin waren.
    Wir genossen den Weg bei bestem Wetter und stellten fest, dass der Wasserpegel zur Zeit trotz Regenzeit nicht sonderlich hoch ist.
    Wir mussten zwischendurch sogar kurz aussteigen und über eine der vielen Sandbänke laufen, während die anderen beiden das Boot durch die flachen Stellen schoben.
    Überall ragten Äste etc. aus dem Wasser und wurden teils auch durch die Strömung den Fluss weiter getrieben.
    Unser Weg war gegen die Strömung, weshalb wir etwas langsamer waren und immer wieder aufpassen mussten, dass nichts an Treibholz in die Motorschraube gelangt.

    Am Ziel angekommen mussten wir von dem kleinen provisorischen Anleger noch einen kleinen Hang von ca. 2m hochklettern und zack waren wir im Dschungel.
    Die beiden befestigen das Boot und erklären uns, dass wir nun eine geeignete Stelle für unser Lager suchen, da sie auch zum ersten Mal hier sind.
    Daher zündet Octavio noch eine kleine Palme an, was die bösen Geister vertreiben soll. Dies ist ein alter Brauch des Ticuna-Stammes.

    Der Platz für das Lager ist schnell gefunden und die beiden machen sich mit der Machete an die Arbeit die Fläche freizubekommen.
    Danach wird mit Hilfe von Lianen unserer Dach in Form von einer Plane gebaut und zudem unsere Hängematten befestigt.
    Octavio will im Boot schlafen, sodass nur drei Hängematten aufgehangen werden müssen. Bei der von James gibt es ein paar Probleme, weswegen er auf dem Boden schlafen will..
    Die beiden sind generell sehr bescheiden und kümmern sich mega um uns, sodass wir auch nichts machen brauchen.

    Nachdem das Lager steht, beginnen sie das Essen für uns zu kochen während wir in der Hängematte bei einem Bier entspannen dürfen.
    Muss man sich mal vorstellen, wir sind im Amazonas, liegen in Hängematten bei bestem Wetter, lauschen dem Treiben über uns, trinken Dosenbier & es wird für uns gekocht. Ein Traum.

    Das Abendbrot fällt dann nicht spektakulär aus, was aber vollkommen ok ist und auch definitiv reicht.
    Es gibt Brot, frischen Kaffee & Obst.

    Gut gestärkt machen wir uns danach auf den Weg zur Nachtwanderung durch den Dschungel.
    Und es ist wirklich Dschungel, keine Wege oder ähnliches, nur dichtes Gestrüpp, durch welches wir uns mit der Machete durchkämpfen.

    Die beiden halten Ausschau nach Tieren, erklären uns aber auch, dass wir hauptsächlich kleinere Tiere sehen werden, da die anderen zu scheu sind.
    Man hört immer wieder Affen und sieht auch, wie sich die Bäume bewegen, aber es ist so gut wie unmögliche diese zu Gesicht zu bekommen.
    Auf unserer knapp 2-stündigen Wanderung sehen wir dann Riesenkröten, einige Spinnen, kleinere Insekten & sogar eine Schlange, welche sich an einem Baum langschlängelt.
    Bei einer Spinne können wir sogar beobachten, wie sie ein Insekt, welches sich in ihrem Netz verfangen hat, tötet und einwickelt. Krass, sowas haben wir vorher auch noch nie gesehen.
    Des Weiteren findet James noch eine Jaguar-Marke, welche maximal 10-15 Minuten alt ist.
    Okay, das beruhigt eher weniger, aber auch hier sagen beide, dass diese viel zu viel Angst haben und wir uns keine Sorgen machen müssen.
    James zeigt uns auch noch das "Leuchten des Dschungels". Dies sind ganz normale Blätter auf denen Pilze wachsen, welche im Dunkeln leuchten. Dies funktioniert nur hier im Dschungel. Absolut faszinierend, wenn man in kompletter Dunkelheit im Amazonas-Dschungel steht, es leuchtet überall & es ist unfassbar laut.
    Auf dem Rückweg zündet Octavio noch eine Art Baumharz an, was den Jaguar vertreiben und fernhalten soll. Einfach zur Sicherheit.

    Zurück im Camp gibt es noch einen Kaffee bevor wir uns fertig für die Nacht machen.
    James bekommt es zum Glück noch hin, seine Hängematte aufzuhängen, sodass er nicht auf dem Boden schlafen muss.

    Die Hoffnung etwas Schlaf zu bekommen ist dann nach knapp 30 Minuten vorbei.
    Der Himmel bricht auf und es fängt an zu regnen.
    Wobei man es kaum so nennen kann, es schüttet wie aus Eimern. Zudem gewittert es noch kräftig, sodass die Blitze den Himmel taghell erleuchten und die Donner so ohrenbetäubend laut sind, dass man denkt man wäre direkt neben ihnen.
    So ein heftigen Regen habe ich noch nicht erlebt...
    Wenn man mal den stärksten Regen bei uns zuhause nimmt und mit 15-20 multipliziert, dann hat man wahrscheinlich das was hier grade abgeht.
    Es prasselt nur so auf die Plane, sodass wir kein Wort mehr verstehen & wir uns teilweise anschreien müssen.
    Octavio hat mittlerweile schon ein paar Holzbretter aus dem Boot geholt und es sich auf dem Boden unter der Hängematte von James gemütlich gemacht.
    Doch für die beiden ist die Nacht auch erstmal vorbei und sie versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, dass wir hier vollkommen absaufen.
    So stehen die beiden nur in Boxershorts und klitschnass in unserem Camp und müssen alle 10 Sekunden die Plane vom Wasser befreien.
    Ab und zu reißt noch eine Ecke ab, was sie dann auch noch immer wieder reparieren müssen.
    Wir können kaum helfen, liegen einfach nur da & hoffen, dass es sich bald legt.
    Doch wenn der Dschungel weint, muss man stark und ausdauernd sein.
    Die beiden haben mittlerweile eine Vorrichtung gebaut, sodass kein Wasser mehr auf der Plane stehen bleibt.
    Wir versuchen etwas zu schlafen, während es weiter kräftig regnet.
    Immerhin bekommen wir zwischendurch immer mal wieder etwas Schlaf, aber definitiv keinen Tiefschlaf.
    In meine Hängematte läuft dann irgendwann auch ganz leicht Wasser rein & es wird echt kalt, was die Situation natürlich nicht angenehmer macht.

    Es regnet bis zum nächsten Morgen durch. Unter uns haben sich schon riesige Pfützen gebildet, sodass man froh ist, erhöht geschlafen zu haben.
    Um halb 8 überlegen wir mal aufzustehen und zu schauen, ob wir den anderen beiden helfen können, denn sie machen bestimmt schon Frühstück.
    Wieder ins Dorf wäre auch ganz nett, weil man schon irgendwie leicht nass & kaputt ist, zudem regnet es immer noch leicht.
    Genau in dem Moment kommt James ins Lager.
    "Good morning guys, how are you?"
    Während wir noch sagen, dass alles gut bei uns ist, spricht er weiter..
    "We have a big problem, our boat is gone. The current took it away."
    Okay, in dem Moment hätte ich gerne unsere Gesichter gesehen. Unsere Köpfe kamen beide blitzschnell aus der Hängematte hoch und wir hielten das Ganze für einen schlechten Scherz.

    Als wir dann zum Ufer kamen, trauten wir unseren Augen kaum.
    Das Boot war weg und das Wasserlevel war bis an die Höhe, auf der wir waren angestiegen.
    Also ist es locker 2-3m über Nacht gestiegen. Völlig krank, da der Fluss hier auch bestimmt 25m breit ist und auch nicht grade kurz..
    Vielleicht kann man sich so vorstellen, wie heftig der Regen in der Nacht war.

    Das Problem nun aber ist, wir haben kein Boot, es gibt keinen Empfang und zudem ist auch alles nass, sodass man so gut wie kein Feuer anbekommt.
    Klasse. Aber wo ist Octavio?
    Der ist schon seit 6 Uhr losgelaufen, um das Boot zu suchen.
    James erklärt uns, dass es eine Möglichkeit gibt ohne Boot ins Dorf zu kommen, was aber ein direkten Weg von 4 Stunden bedeutet.
    Direkt meint in dem Sinne nicht am Ufer des sich schlängelnden Fluss entlang, sondern mitten durch den Dschungel und zwischendurch den Fluss mit Schwimmen zu überqueren.
    Ihm ist das ganze absolut peinlich, wobei er ja nichts dafür kann.
    Also heißt es nun Warten. James versucht Feuer anzubekommen und wir warten am Ufer in der Hoffnung, dass evtl. Fischer oder Jäger vorbeikommen.
    Aber sind wir mal ehrlich, wir haben gestern die letzte Stunde Bootsfahrt nicht einen einzigen Menschen gesehen, zudem ist noch Sonntag.
    Vorsichtig erfragen wir, wie sowas früher denn gemacht wurde. Die Antwort dazu ist ganz klar, wenn die Leute (Jäger oder andere Dorfbewohner) nach 3 Tagen nicht wieder zurück waren, haben sich die Ticuna auf den Weg gemacht, um die vermissten zu suchen.
    Okay das beruhigt uns eher weniger und wir hoffen einfach, dass Octavio das Boot findet.

    Um ca. halb 1, also knapp 6 Stunden nach dem Octavio los ist, kommt James aus dem Dschungel und sagt, er hört ein Boot. Es dauert noch ein paar Minuten bis wir es auch hören und dann kommt tatsächlich Octavio mit einem Boot um die Ecke.
    Die Erleichterung ist bei allen zu merken.

    Er befestigt das Boot und steigt triefend nass aus diesem aus und geht ins Lager. Dort leert er erstmal seine Stiefel, in denen der halbe Amazonas war.
    Er erklärt, dass er das Boot gefunden hat, dies aber umgekippt und kaputt ist.
    Also ist er ganz bis ins Dorf und direkt mit einem neuen Boot wieder los.
    Der Junge hatte nicht mal Zeit seine Stiefel auszuleeren...

    Nun schnell das Camp abbauen und ab aufs Boot.
    Beim Abbau kommt dann auf einmal eine riesige Tarantel aus James seiner Hängematte.
    Er sagt, dass diese, genau wie die Schlange ungefährlich sei und nur bei Vollmond aggressiv wird. Auf dem Boot gibt es dann ein kleines Frühstück und Octavio zeigt uns auf dem Rückweg noch das kaputte Boot, welches kaum zu sehen ist, da es schon halb untergegangen ist.

    Im Dorf angekommen fällt Octavios Mutter erstmal alles aus dem Gesicht als sie die Geschichte hört.
    Für uns gibt es noch einen kleinen Snack und eine Dusche.
    Octavio hingegen macht sich mit 3 Kumpels wieder auf den Weg, um das Boot irgendwie zu bergen.

    Was für eine Story. Das hätte auch ganz anders ausgehen können, wobei wir uns zu jeder Zeit sicher gefühlt haben & jetzt darüber grinsen. Dennoch war das sicherlich nicht ganz ohne, aber wir sind um eine Erfahrung reicher.

    Apropos, wir hatten Vollmond in der Dschungelnacht (Thema Tarantel & Schlange). Außerdem ist es kein Geschenk bei strömenden Regen im Dschungel auf Klo zu müssen...
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