India
Pushkar Lake

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Travelers at this place
    • Day 62

      Neujahr

      January 1 in India ⋅ ☀️ 19 °C

      Immer noch in Pushkar. Der Ort fesselt durch seine Atmosphäre. Die Zeit scheint hier anders zu funktionieren, die Tage sind langsam und unaufgeregt und fliegen gleichzeitig blitzschnell vorbei. Jeder Tag ist ein Sonntag. Ich fühle mich so wohl wie nirgendwo sonst in Rajasthan. Das liegt zum Großteil aber auch an der ausgezeichneten Gesellschaft.
      Die Unterkunft hat ein Atrium in der Mitte des Gebäudes, ich sitze stundenlang auf der Schaukel im ersten Stock und höre mir den Soundtrack zum Alltag der übrigen Bewohner an. Von einen auf den anderen Tag ändert sich die Atmosphäre, es schallt ein Husten-Chor aus allen Richtungen durchs Gebäude. In der selben Nacht habe ich Fieber und Schüttelfrost. Corona hält Einzug.
      Da wir alle in den Seilen hängen, wird Neujahr ruhig und im kleinen Kreis begangen.

      Der Hostelbesitzer lädt uns am ersten Tag des frischen Jahres zum gemeinsamen Familienessen ein. Ich darf in der Küche helfen, schnippel Salat, forme Baati, koche Linsen. Ich lerne viel und gleichzeitig überhaupt nichts, weil alles so schnell geht und ich mit so vielen Dingen gleichzeitig beschäftigt bin. Es herrscht eine ausgelassene, dankbare Atmosphäre. Wir beten gemeinsam vor dem Essen, nie habe ich es für so angemessen empfunden mich ausgiebig für die Gesellschaft und die großartige Mahlzeit zu bedanken.

      Stimmen locken mich auf die Dachterrasse. Höre ich da Deutsch? Ich begrüße die drei Reisenden freudig. Der junge Mann zur Linken grüßt mich locker mit "hi", ich zucke zusammen und komme näher. Dieser Akzent! ... Es hat nur diese eine Silbe gebraucht. "Woher kommst du?" "Frankfurt und du?" "Aus der Nähe von Stuttgart" "ah jaa cool, ich hab lange Zeit in Karlsruhe gelebt" "awa hör mir auf, ich komme auch von da" "hehe woher genau?" "Kennsch Ettlingen?" "Ajo, mein Bruder wohnt da! Aber die meiste Zeit haben wir in einem Dorf von Karlsbad gewohnt. Kennsch?" "Ey, wie witzig! Ich komm aus Langensteinbach!" "ICH KOMM AUCH AUS LANGENSTEINBACH!" "AAAAAHHH!!!" "AAAAHHH!!"
      Wie klein ist die Welt. Der junge Mann, Flo, kommt einfach aus dem selben Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. Langensteinbach hat gerade Mal 6000 Einwohner. Ich bin jeden Tag auf dem Weg zur Schule an seinem Haus vorbei gelaufen, wir sind auf die selben Partys gegangen, haben sogar einige gemeinsame Bekanntschaften. Sein Onkel war unser Tischtennistrainer.
      Ich kann gar nicht glauben wie so eine Begegnung möglich ist. Wir sind beide völlig überrumpelt und ungläubig.

      Der zweite Deutsche hat ebenfalls eine Überraschung für mich im petto: er finanziert sich das Reisen durchs gelegentliche Schreiben von Blogs. Als motivierte Neueinsteigerin werde ich hellhörig. Könnte ich mich auch durchs Schreiben von Reiseblogs finanzieren? Wie komme ich in das Business? Ich bin einige Tage völlig gefesselt von der Idee, es scheint die perfekte Lösung zu sein! Aber dann denke ich an mein schönes Zuhause, die Familie, Max, meine lieben Freunde und Kollegen. Und natürlich die Architektur. Könnte ich so eine Lebensumstellung wirklich durchziehen?

      🥇 indisch kochen
      👨 Pragyan, Vinod, Chotu, Tejas
      🎵 Oh Namah Shivaya - Krishna Das
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    • Day 25

      Pushkar, die heilige Stadt

      October 25, 2023 in India ⋅ ☀️ 30 °C

      Der Pushkar See in Indien gilt als einer der zehn heiligsten Orte auf der ganzen Welt für Hindus!
      Der Legende nach wurde der See von dem Gott Brahma persönlich erschaffen.
      Im Herbst pilgern Massen von Gläubigern hierhin.
      Ich habe ein Zimmer, dass ich dass Geschehen genau beobachten kann.
      Da ich heute morgen um sechs noch nicht in mein Hotelzimmer konnte, bin ich am See entlang gegangen. Es wirkte ein bisschen mystisch. Überall wurde gebetet, Kerzen angezündet, Frauen badeten im See, es wurde gemurmelt, gesungen...
      Ich weiss ja, dass man überall barfuss hingeht, das war ich auch, aber ein Mann schimpfte mit mir. Ich hatte meine Flip Flop auf die Stufen gelegt...ich musste gehen.
      Auf den Dächern springen Affen herum, unten natürlich die heiligen Kühe und viele Sadus...heilige Männer. Ich habe mit Vieren ein Lassi getrunken!
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    • Day 25

      Trommelsession

      October 25, 2023 in India ⋅ 🌙 23 °C

      Mir passieren hier wirklich emotionale Momente.
      Ich hatte mich zu vier Trommlern gesetzt und zugehört. Ein Stück ist im Video.
      Die Frau mit dem Kind und ihr Mann mussten auf einmal weg, da sagte die Frau zu mir, geh du an die Trommel, du hast Rhytmus,
      Für den Mann sprang die Japanerin ein.
      Das hat mit soviel Spaß gemacht. Der Inder sagte, wir machen eine Pause, beten und meditieren. Da meine Knie weh taten, streckte ich sie aus. Ich bekam heute zum zweiten Mal Ärger.
      Ich hatte meine Fußsohlen zum heiligen See ausgestreckt. Ich solle gehen!
      Der andere Inder sprach mit ihm, aber mir war die Lust vergangen.
      Der Trommel Inder fragte mich, ob ich übermorgen an bei einer Trommelsession mitmachen möchte.
      Ich ging dann Richtung Market, als ungefähr 20 Affen ganz nah an mir vorbeilaufen. Ich habe mich so erschreckt!
      Etwas entfernt von der Stadt, sah ich eine Inderin, wie sie Kuhkacke, oder wie soll ich es benennen?, trocknete .
      Da die Kuh heilig ist, werden die getrockneten Kuhfladen später mit Ghee im Tempel verbrannt.
      Hier wird wirklich alles verwertet.
      Nur das Plastik schmeissen sie einfach in die Natur. :-(
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    • Day 26

      Shanti, Shanti

      October 26, 2023 in India ⋅ ☀️ 31 °C

      Seit ein paar Tagen ernähre ich mich wieder von Street Food. Mein Magen kann es wohl ertragen. Pro Tag 2 Chai, 1 Lassi und zwei kleine Gerichte. Das macht 1 Euro.
      Ich gehe in keine Restaurants mehr.
      Das was ich einspare gebe ich den Strassenkindern, Müttern mit kleinen Kindern oder den heiligen Männern. Ich suche mir aber die Menschen aus, ich gebe niemand etwas, die mich anbetteln. Meistens wollen sie es nicht nehmen, da der Hinduismus es verbittet. Ich drücke es ihnen in die Hand und freue mich.
      Den beiden Kamel Männern in der Wüste gab ich meine eiserne Reserve an Euro.
      Ich kann sonst nicht durch dieses Land reisen....

      Heute morgen ging ich meinen ersten Chai trinken, kommen mir zwei geschmückte Kamele entgegen. Manchmal denke ich, ich träume...
      Wieder wollten viele indische Frauen ein Foto mit mir :-) die Kinder fassen meine Haare an. Manchmal bekomme ich ein Baby auf den Arm gedrückt.
      Danach bin ich zum Tempel gegangen.
      Man legt Blumen, Süßigkeiten, Farbe in einem Körbchen nieder.
      Ich habe auf die indischen Frauen geschaut, die Stufe, mein Gesicht und mein Herz berührt.
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    • Day 4

      Pushkar - Stadt der Vegetarier

      March 15 in India ⋅ ☀️ 29 °C

      Nach einer neunstündigen Busfahrt über eine kürzlich erbaute Autobahn (was der Reiseführer mehrfach erwähnte, offenbar für unsere Reisegruppe kurzfristig hergestellt).

      Pushkar (Hindi: पुष्कर Puṣkar) ist eine historisch und kulturell bedeutsame Kleinstadt mit etwa 22.000 Einwohnern im indischen Bundesstaat Rajasthan.

      In Pushkar befindet sich der bedeutendste der wenigen Brahmatempel in Indien. Der Reiseführer fand ihn nicht besuchenswert.

      Ein langer Spaziergang durch die längste Einkaufsstraße der Welt (meine Einschätzung) sollte uns entschädigen. Folgende Angebote musste ich leider ablehnen:
      Rauschgift: 3x
      Schmuck: 8x
      Fotografieangebote: 2x
      Waschung im See: 1x
      Blumen: 1x
      Sonstiges: 3x (Es ging um dunkle Gassen und ich könne "best price" und "best quality" bekommen)

      Da Pushkar ein Wallfahrtsort für Hindus ist, gibt es hier kein Alkohol und nur Speisen ohne Fleisch. Den Aufstand der Mitreisenden konnte eine beherzt auftretende und kurzfristig verpflichtete Eingreiftruppe niederschlagen.

      Wir waren im Jagat Palace untergebracht. Es wurde aus einer 700 Jahre alten Festung restauriert und trägt den Namen „Jagat-Palast“. Es verfügt über 82 klimatisierte/beheizte Super-Deluxe-Zimmer, die geschmackvoll im Art-Déco-Stil eingerichtet sind und mit der Kunst und Architektur Rajasthans harmonieren. Es verfügt über zwei Restaurants, einen Konferenzsaal und einen Swimmingpool. Das Hotel ist empfehlenswert, recht neu und sauber.
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    • Day 506

      Ein Tag in Pushkar

      November 24, 2023 in India ⋅ 🌙 22 °C

      Am Kamelmarkt ist nicht so viel los wie erwartet. Die meisten Kamele sind wohl schon verkauft. Die Stadt ist voller Menschen. Die Preise sind entsprechend.
      Alles in allem, ein relaxter Tag mit einem Spaziergang um den See.Read more

    • Day 134

      Jai Jagannath!

      February 11 in India ⋅ ☀️ 22 °C

      Wir sind in unserem neuen Zuhause für mindestens 3 Wochen angekommen. Pushkar ist eine der ältesten Städte Indiens und hat in Sachen Mystik und Spiritualität einiges zu bieten. Jede:r Hindu sollte dort hin pilgern und im heiligen Pushkar Lake ein Bad nehmen, um Erlösung zu finden. Und in Pushkar steht einer der wenigen Brahma-Tempel (Long Story Short: Sarasvati, die Frau von Brahma, war für eine wichtige Zeremonie nicht anwesend, weshalb Brahma kurzerhand eine Andere geheiratet hat. Das fand Sarasvati dann gar nicht lustig und verfluchte Brahma. Er solle der einzige Gott sein, den die Menschen vergessen.)

      Auch wir verfolgen in Pushkar ein ganz mystisches Ziel: Wir wollen den Tempeltanz Odissi erlernen. Der Tanz soll mindestens 2500 Jahre alt sein und im Jagannath-Tempel in Odisha entstanden sein. Damals sollen Maharis (Frauen, die dem Tempel gewidmet wurden😳) diesen Tanz vor dem Altar für Lord Jagannath getanzt haben - und zwar nur für ihn. Sie waren quasi mit ihm verheiratet. Mit der Zeit hat sich Odissi weiterentwickelt, es auch aus dem Tempel raus geschafft und ist heute einer der Nationaltänze Indiens. Von vielen (unter anderem unserer Odissi-Lehrerin) wird er aber immer noch als Tanz der Hingebung, der Teil der spirituellen Praxis ist und der im besten Falle zur Erleuchtung führen kann, gesehen. Für uns besticht er aber eben auch durch seine unfassbare Schönheit und Anmut.

      Aber bevor wir hier weiter einsteigen, gehen wir lieber mal chronologisch vor. Wir sind also zwei Tage vor Beginn des Tanzkurses in Pushkar angekommen, um uns eine schöne Unterkunft für die Zeit zu suchen und unsere traditionelle Tanzkleidung zu kaufen. Wir haben uns einige Hotels in der Stadt angeschaut und ein sehr schönes mit großem Zimmer inklusive Sitzecke und netter Atmosphäre gefunden. Mit der Tanzkleidung (ein Tanzsari/halber Sari für mich; Rolf kann einfach in Jogginghose und T-Shirt gehen) waren wir allerdings weniger erfolgreich. Wir haben mindestens 10 Läden abgeklappert und immer wieder nur normale Saris angeboten bekommen. Was ein Tanzsari ist, wusste niemand so genau. Aber natürlich gab es, typisch indisch, immer eine wissend klingende Antwort. Von „In ganz Pushkar gibt es sowas nicht, das gibt es nur in Südindien“ bis hin zu „Ein Half-Sari ist einfach ein bisschen kürzer als ein normaler Sari, wir können da einfach was abschneiden“ reichten die Antworten. Wir entschieden uns dann doch, bis zum Einführungsabend zu warten, statt mit einem falschen Teil anzukommen.

      Der Beginn des Kurses entsprach dann ganz der spirituellen Einbettung des Tanzes: Es wurde eine Puja zu Ehren von Lord Jagganath durchgeführt. Nachdem wir die Tanzschule, die in einem aktiven Tempel liegt, mit Blumen dekoriert hatten und unsere Opfergaben (Blumen, Süßigkeiten, Obst) abgegeben hatten, sind wir zum heiligen See gelaufen. Dort begann dann die circa zweistündige Zeremonie. Der Priester wies uns genau an, was wir zu tun bzw. nachzusingen hatten. Highlight der Puja war die Prozession, während der Lord Jagannath (auf dem Kopf eines etwas leidend dreinblickenden jungen Mannes - Jagannath schien schwer zu sein) zu unserem Tempel und zur Tanzschule gebracht wurde. Das geschah unter Begleitung von lautem Chanten, Tanzen und dem Werfen von Blumenblättern. Zuletzt wurde Jagannath dann auf dem Schulaltar platziert. Die Gestaltung des Altars war wiederum begleitet von einem streng ablaufenden Ritual.

      Der Altar bleibt nun so bis zum Ende unseren Kurses. Und Lord Jagannath schaut uns mit einem großen Lächeln beim Tanzen zu und schickt uns gute Energien. Die haben wir auch echt nötig, denn das Odissi-Training wird harte Arbeit werden, aber mehr dazu dann im nächsten Footprint. Auch wenn viele Aspekte der Puja für mich unverständlich waren und die Verehrung von Lord Jagannath ungewohnt erscheint, fand ich die ganze Prozession schon ziemlich spannend. Es ist cool, einen Tanzkurs mit solch einer Festlichkeit zu beginnen. Und es lässt erahnen, wie tief in Spiritualität und Religion man mit diesem Tanz eintauchen kann, so man es denn will.
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    • Day 105

      Pushkar

      January 13 in India ⋅ ☁️ 16 °C

      Nach 6 Stunde Autofahre simer rächt kaputt in Pushkar a cho. Nach emene spate Zmittag hämer eus aber möge ufraffe und sind de Braham Tempel go aluege. Das isch de einzig Tempel in ganz Indie wo dem Gott gewidmet isch. Das isch ebe speziell, will er de Urgott, aso de Gott vo de Schöpfig isch.
      Nachher simmer dur de Bazar gschlenderet. Es isch rächt lustig-komisch gsi, will mega viel Hippies da sind und au alli Lädeli volle vo Hippichleider sind. Die einte Lädeli lönd au richtig luut Trance Musig laufe😂 indie isch immer wieder für e Überraschig guet😂😂😂
      Für de Sunneuntergang simer is Sunset Caffè. Dete händs Trummle gspielt und mer het e wunderschöni Sicht uf de See und d Gaths gha. D Stimmig isch de wahnsinn gsi😍😍😍
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    • Day 522

      2. Tag in Pushkar

      December 10, 2023 in India ⋅ ☀️ 24 °C

      Eigentlich wollte ich heute weiterfahren, aber es soll ein Festival in der Stadt geben und ich bleibe noch einen Tag länger. Es war ziemlich viel los in der Stadt, aber was genau, weiß ich auch nicht.

    • Day 54

      Versuchter Raub // Weihnachten

      December 24, 2023 in India ⋅ ☀️ 22 °C

      // Versuchter Raub

      Das Buchen des Transportmittels gestaltet sich Mal wieder schwierig. Die Verzweiflung treibt mich in ein willkürliches Hotel am Strassenrand, ich frage nach: was ist der beste Weg, als Ausländer ein Ticket im Voraus zu buchen? Der Herr an der Rezeption ist ratlos aber macht es sich zur persönlichen Aufgabe mir aus der Patsche zu helfen: 15 Minuten später hat er für mich online ein Ticket gekauft. Einfach so, aus Nächstenliebe. Unglaublich.

      Dieser Zaubertrick funktioniert jedes Mal: einen unbeteiligten Passanten um Rat oder Hilfe bitten. Das gibt mir automatisch den Status eines Gastes. Der Gast ist Gott in Indien. Die Freundlichkeit und Aufopferung die mir entgegen gebracht wird ist unvergleichlich.

      Mit dem Nachtzug geht es von Jaisalmer nach Pushkar, eine Strecke von 500 km. "Is it safe?" frage ich in der Unterkunft. Die indische Antwort auf die Frage lautet (grundsätzlich immer) "no! Never go alone!", der Europäer antwortet "yeah. Why not!". Um drei Uhr nachts steige ich also in den Wagon. Die guten Plätze waren ausverkauft, ich reise Mal wieder kalte Holzklasse. Außer mir nur ein weiterer Fahrgast, der laut schnarcht. Meine innere Alarmanlage stellt sich scharf, hier muss ich vorsichtig sein. Ich mache es mir auf der harten Pritsche so bequem wie möglich und döse bei dem rhythmischen Gewackel schnell ein.

      Ein leises Geräusch weckt mich. Ich blinzel durch die Bettdecke mit der ich mich Verhülle: ein Mann ist zugestiegen und nähert sich auf leisen Sohlen aber mit lautem Schnaufen meiner Position. Sucht er nach seinem Sitzplatz, frage ich mich. Naiv wie immer. Erst als er direkt neben mir steht, auf den Rucksack unter meinem Kopf fixiert, wird mir schlagartig klar, dass er mich ausrauben will. Ich schrecke hoch, er auch, und schon ist er weg. Alles passiert blitzschnell.
      Hellwach. Aufgewühlt. Verunsichert. Aggressiv. Von den 10 Stunden Zugfahrt sind noch fast 9 übrig, die ich mit "Was wäre wenn..." verbringe. Wow. Mal wieder Glück im Unglück!

      Ich finde am Morgen, als sich das Abteil langsam füllt, noch ein wenig Schlaf. Doch wieder ein ungewohntes Geräusch das mich weckt: die zwei kleinen Kids im Bett unter mir werden von ihrer Mutter verdroschen. Ich setze mich wütend auf, starre böse, weiß aber nichts zu sagen. Wie kritisiert man als Ausländer vorherrschende Normalität?! Ihre Bewegung friert noch in der Luft ein, keiner sagt etwas, beide Seiten warten die Reaktion des anderen ab. Sie setzt sich, hat auch ohne Erklärung verstanden. Die restliche Fahrt ist friedlich, ich habe mich auf die oberste Pritsche zurückgezogen, ein Auge behält die Zustände unten im Blick. Beim Ausstieg wird mir von ungeduldigen Fahrgästen der Weg versperrt, ich brülle und schupse in einem Ausbruch der Frustration. Völlig untypisch für mich. Meine Energie ist aufgebraucht.

      // Weihnachten

      Ich erreiche Pushkar, checke im Hotel ein und verbringe den Heiligabend alleine, müde und schlecht gelaunt im Zimmer. Nur die Videocalls mit Max und Papa helfen gegen die lähmende Einsamkeit. Ich ärgere mich über meine miese Planung... Wieso an Weihnachten an einen neuen Ort, ohne Kontakte? Musste das echt sein?! Schlechte Entscheidungen.

      🎵 Oh No! - Josiah and the Bonnevilles
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    You might also know this place by the following names:

    Pushkar Lake

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