Indonesia
Bukit Merese

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Travelers at this place
    • Day 85–89

      Wie ich in Kuta im Krankenhaus landete

      July 26 in Indonesia ⋅ 🌙 25 °C

      Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Comedy-Folge aus Malinas Reiseleben. Oder wird es diesmal Drama? Oder doch eine Romanze?

      Kleiner Spoiler: Ich schreibe gerade aus dem Krankenhaus, wo ich die Nacht verbracht habe.

      Oh Mann, ich habe mich ganz schön lange nicht gemeldet. Jetzt muss ich einiges zusammenfassen. Kuta ist richtig toll! Hier werden wir wahrscheinlich die nächsten zwei Wochen verbringen. Am Dienstag sind wir surfen gegangen und ahhhhh, das war sooo toll! Lilly und Paul können ja schon surfen, und ich habe mir einen Surflehrer (Adi) genommen. Ich will ja nichts sagen, aber ihr sprecht hier mit einem Naturtalent … Olympics 2028, macht euch bereit! Nein, aber im Ernst, es war wirklich cool und ich habe ein paar gute Wellen erwischt. Er hat mich allerdings auch angeschubst…

      Um dorthin zu kommen, mussten wir uns erst einmal einen Roller holen. Hier kommt man leider überhaupt nicht anders zurecht. Ich weiß, meine ganze Familie wird sich jetzt ganz doll Sorgen machen. Tut mir auch echt leid, aber vielleicht beruhigt euch das: Wir haben einen ganz tollen Scooter-Rental-Typen (Andih – merkt euch den Namen) kennengelernt. Als Lilly und ich ihm sagten, dass wir großen Respekt vor dem Fahren haben und es auch noch nie gemacht haben, ist er mit uns auf einen leeren Sportplatz gefahren. Da mussten wir 30 Minuten lang fahren üben. Ehrlich gesagt, total easy! Nach 10 Minuten dachten Lilly und ich, wir wären bereit, doch er meinte in seinem gebrochenen Englisch: „Nein, nein, ihr müsst noch weiterfahren.“

      Vielleicht denkt ihr jetzt: Ahh, sie ist im Krankenhaus, weil sie einen Unfall gebaut hat. Aber nein! Es bleibt weiter spannend. Wir sind mit festem Schuhwerk, einem Helm (auf den wir bestanden haben) und mit 30 km/h allein auf den Straßen zum Surfspot getuckert. Das Einzige Spannende war, als eine Kuh direkt vor mir den Weg überquert hat. Surfen war, wie gesagt, mega. Nervig ist nur, dass man ein Boot-Shuttle braucht, um bei den Wellen anzukommen.

      Am Mittwoch habe ich dann die beiden Turteltäubchen ein bisschen länger schlafen lassen und bin allein frühstücken gegangen. Da saß ich aber nicht lange allein! Denn da hat mich Julio angesprochen. Ein total süßer Surfer aus Peru, mit dem ich dann Insta ausgetauscht habe. Kommentar von Kira: „Dylan ist besser, aber schlecht ist er nicht… Ob man zum Sonnenuntergang surfen geht, ist allerdings weniger eine Frage von Surftalent, Lina 😉😘“ – Fortsetzung folgt!

      Zum Sonnenuntergang bin ich mit Andhi (na, wer weiß noch, wer das ist?) gegangen, der mir einen total schönen Platz gezeigt hat :) rein freundschaftlich übrigens! Da sind dann Lilly und Paul nach dem Surfen auch noch hingekommen.

      Danach haben wir uns mit Julio und seinem Kumpel in einem Pizza-Restaurant getroffen, wo es für Girls einfach Drinks umsonst gab. Wie cool ist das denn?! Später ging’s mit Julio in die Reggae-Bar, wo Lilly und Paul eigentlich mitkommen wollten. Sie tauchten aber einfach nicht auf… Wiedergefunden haben wir sie auf einem Straßenfest zu einer Beschneidung von vier Jungs, wo wild gesungen und getanzt wurde. Wir mittendrin…

      Mit Julio ging’s dann weiter auf ein Gläschen Wein, als es mir plötzlich nicht gut ging. Bei unserem ersten Date saß ich dann die ganze Zeit auf der Toilette und hatte schlimmsten Durchfall. Das müsst ihr euch mal vorstellen! Wie peinlich ist das bitte?! Irgendwann haben Lilly und Paul nach einer Hilfe Nachricht Express-Service gespielt und mich abgeholt. Zuhause ging’s dann den ganzen Tag weiter. Lilly hat mich immer gezwungen, etwas zu trinken, aber dann fing ich an, mich zu übergeben. Um 20 Uhr konnte ich nicht mehr. Nichts ist drin geblieben und ich konnte mich kaum noch halten. Also brachten sie mich ins Krankenhaus. Voll witzig. Hier lässt man einfach seine Schuhe draußen stehen und bekommt weiße Crocs. Die wollten mir erst nur etwas gegen Übelkeit geben und, da alle Zimmer besetzt waren, sollte ich nach Hause gehen. Der Arzt meinte, wenn es schlimmer wird, kommt er zwei Stunden später zu mir nach Hause und gibt mir dort eine Infusion. Lilly hat allerdings darauf bestanden, dass er direkt zu uns kommen soll. Als ich beim Warten noch dreimal gekotzt habe, bekam ich doch ein Zimmer. Die volle Ladung: Anti-Durchfall, Anti-Kotzeritis, Anti-Bauchkrämpfe + Infusion + Anti-Fieber. Heute Morgen habe ich noch ein Antibiotikum bekommen, weil ich scheinbar Bakterien vom Essen in mir habe. Yayyy. Dann haben Lilly, Paul und Andhi (da ist er wieder) mich besucht. Voll süß! Schön sehr schön, dass die beiden hier sind. Glaube alleine wäre das alles deutlich blöder gewesen. Und die haben ganz tolle Mama und Papa gespielt! Ansonsten hab ich eig den ganzen Tag geschlafen.

      Mir geht’s jetzt deutlich besser, sodass ich euch hier vollspammen konnte. Wer hat’s bis hierhin geschafft?

      Bis morgen!
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    • Süden vom Lombok

      October 10, 2023 in Indonesia ⋅ ☀️ 29 °C

      Ein paar schöne Strände und das Örtchen Kuta standen heute auf dem Programm.
      Dafür haben haben wir insgesamt ca. 3h Rollerfahrt auf uns genommen. Da Leonie ihren Fuss leicht gequetscht hat (beim Rollerfahren in Bali 🙈), bin ich alles gefahren und sie hat navigiert. Super Team waren wir. 💪
      Und wir haben es uns an den schönen Stränden auch gemütlich gemacht, feine Säfte geschlürft und den Einheimischen zugeschaut. Die Orte waren recht verlassen, was uns natürlich gefiel.

      Die Rollerfahrt ging teilweise über Stock und Stein und war ziemlich abenteuerlich🤠. Es hatte quasi keine Touristen auf der Strasse, bis auf uns. Entsprechend haben sie uns angeschaut, gelächelt und ein paar haben "hati hati" gerufen, was so viel bedeutet wie "heb Sorg". 🙏
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    • Day 59

      Lombok - Part 3

      October 29, 2023 in Indonesia ⋅ 🌙 27 °C

      Gestern sind wir in Kuta, unserer letzten Etappe in Lombok angekommen. Kuta ist der wohl am touristischsten Ort in Lombok, was man auch direkt merkt. Vor allem die Deutschen scheinen den Ort für sich entdeckt zu haben. Egal ob beim Frühstück oder Abendessen es wird fast überall deutsch gesprochen 🙈.
      Von Kuta selber haben wir bislang noch nicht viel gesehen. Wir waren heute beim Aussichtspunkt "Bukit Merese". Hier kann man eine Landzunge entlang einer riesigen Bucht wandern. Riesenwellen zur einen Hand, sanfte zur anderen und irgendwo in der Mitte die Surfer.
      Anschließend waren wir abseits der Touristen am Einheimischen Strand baden. Es ist wirklich toll wie offen und interessiert alle sind. Man kommt sich fast wie ein Promi vor🙈😅.

      Dün Lombok'taki son durağımız olan Kuta'ya vardık. Kuta muhtemelen Lombok'taki en turistik yer, bu hemen fark ediliyor. Özellikle Almanlar burayı kendileri için keşfetmiş gibi görünüyor. İster kahvaltıda ister akşam yemeğinde olsun, neredeyse her yerde Almanca konuşuluyor 🙈.
      Kuta'nın kendisini henüz pek göremedik. Bugün "Bukit Merese" bakış açısına gittik. Burada büyük bir koyda bir kara parçası boyunca yürüyebilirsiniz. Bir yanda dev dalgalar, diğer yanda hafif dalgalar ve ortada bir yerde sörfçüler.
      Daha sonra turistlerden uzakta, yerel plajda yüzmeye gittik. Herkesin bu kadar açık ve ilgili olması gerçekten harika. Kendinizi neredeyse ünlü biri gibi hissediyorsunuz🙈😅.
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    • Day 140

      Der letzte Tag in Indonesien

      March 19 in Indonesia ⋅ ☀️ 31 °C

      // Kuta

      Die ganze Stadt scheint nur eine Daseinsberechtigung zu haben: Surfen! Das wird deutlich, wenn man die braungebrannten und muskulösen Rücken der Passanten auf der Straße sieht. Tagsüber liegt die Ortschaft in einer trägen Stille, während die Besucher sich auf den Wellen tummeln. Doch wenn die Dämmerung hereinbricht, erwachen die Restaurants und Bars zum Leben und erfüllen die Luft mit einer sprudelnden, positiven Energie.
      In der ersten Nacht übernachte ich in einem privaten Zimmer, das ebenso schäbig wie günstig ist. Mein Gehirn arbeitet fieberhaft an der Entscheidung, wie es weitergehen soll, und ich bin dankbar für das soziale Vakuum. Keine Gespräche, keine Aktivitäten.
      Beim Duschen am Morgen erlebe ich eine filmreife Szene: Als ich gerade gedankenverloren den Kopf einschäume, quetscht sich eine dicke Kakerlake aus dem Abfluss zwischen meinen Füßen und flitzt panisch im Zickzack durch das winzige Badezimmer. Auch ich laufe im Zickzack und rette mich mit einem Hechtsprung in den erhöhten Flur. Das Vieh ist so lang wie ein Finger! Da hilft nur: Tür zu und hoffen, dass es den Rückweg findet.
      Mit einem alten, klapprigen Roller mache ich mich auf den Weg zu einem „ursprünglichen Dorf der indigenen Bevölkerung“, das sich bei meiner Ankunft als stark kommerzialisiert entpuppt. Ein Guide fängt mich an der Straße ab und führt mich über schmale Trampelpfade, die zwischen hölzernen Hütten hindurchführen. Die Außenwände bestehen aus ausgeblichenen, gewebten Naturfasern, die Dächer sind dick mit Grasbüscheln gedeckt. So weit das Auge reicht, nur Beige, Beige, Beige. Endlich ein Klecks Farbe: In einer offenen Hütte webt eine alte Oma an einem altertümlichen Webstuhl einen Schal. Fasziniert beobachte ich ihre Arbeit einige Minuten, bis sie mich einlädt, es selbst einmal zu probieren. Spaßig! Doch damit endet der erfreuliche Teil der Führung.
      Unvermittelt werde ich zum Kauf eines Souvenirs gedrängt, doch ich erkläre, dass ich nicht genügend Bargeld dabei habe. „Gar kein Problem“, sagt der Guide, denn um die Ecke, mitten in dieser vermeintlich ursprünglichen Umgebung, steht ein Geldautomat. Kein Strom, kein fließendes Wasser, aber ein ATM… Was zum Geier?! Ich verweigere mich und der Guide führt mich weiter zum Aussichtspunkt, während er mir stolz erzählt, wie er einst seine Cousine gegen ihren Willen entführt hat, um sie anschließend zur Heirat zu zwingen. Uff... schwierige Traditionen. Ich lehne weiterhin ab, durch den Kauf von Souvenirs den „Erhalt des Ortes“ zu unterstützen, und der Herr führt mich schließlich schlechtgelaunt zurück zu meinem Roller. So faszinierend die Architektur auch sein mag, dieser Besuch hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack.
      Am Abend setze ich mich ins verdorrte Gras auf einen Hügel und beobachte den Sonnenuntergang über der Bucht. Die Wellen rollen scheinbar endlos an den Strand, und die Abendsonne glitzert um die vereinzelten, winzigen Surfer im Wasser. Ich werde nostalgisch und sehne mich plötzlich nach Gesellschaft. So schön es hier auch ist, mir wird klar, dass ich die Schönheit dieses Ortes aufgrund meiner Einsamkeit nicht in ihrem vollen Potenzial genießen kann.

      //Surfen

      „Wenn ich schon mal hier bin“, sage ich mir und melde mich an meinem letzten Tag in Indonesien für einen Surfkurs an. In Portugal hatte ich vor einigen Jahren die Grundlagen bereits gelernt und bin daher zuversichtlich: „I got this!“.

      Einem kleinen Kennenlernen folgt eine Einweisung an Land.
      Wir sind etwa zehn Schüler, die auf einem winzigen, selbstgebauten Katamaran in die Bucht hinausgeschippert werden. Ich bin zwar motiviert, bemerke jedoch schnell, dass die Wellen zwar einfach zu erwischen, aber relativ hoch und schnell sind. Ein Lehrer hilft mir mit dem Timing, und ich schaffe es, drei große, lange Wellen zu surfen. Bei der letzten Welle stehe ich jedoch zu weit vorne auf dem Brett und mache einen „Nosedive“: Das Brett verhakt sich im Wasser und katapultiert mich mit enormer Kraft nach vorne-unten. Schmerzhaft klatsche ich ins Wasser und werde unter der Welle weitergewirbelt. Der Strudel lässt mich nicht los, und ich erlebe die sogenannte „Waschmaschine“ (Der Begriff beschreibt den Vorgang perfekt). Mehr als fünf Sekunden bin ich orientierungslos in der Welle gefangen, bevor ich endlich auftauchen kann. Das war eine gruselige Situation.

      Es sind relativ viele Schüler im Wasser, und es kommt mehr als einmal zu Beinahe-Zusammenstößen in meinem direkten Umfeld. Gefährlich! Wieso lässt man so viele manövrierunfähige Anfänger auf einem Spot surfen? Gerade als ich wieder auf der Rip Current hinaus paddle, die Schultern und der Nacken schmerzen fies von der ungewohnten Bewegung, wird mir plötzlich zu allem Überfluss auch noch übel. Ich setze mich aufs Brett und atme tief durch. In wenigen Sekunden fährt die Übelkeit meinen Kreislauf herunter, und ich kann mich kaum noch aufrecht halten. Ich würge, und mein Magen krampft. Bin ich überanstrengt vom Paddeln? Oder seekrank? Ich schaukle eine gefühlte Ewigkeit bewegungslos auf den Wellen im Randbereich, bevor ich einsehe, dass ich zu überhaupt nichts mehr fähig bin. Ich muss aus dem Wasser, wird mir klar. Scheiße. Das Ufer ist zu weit entfernt, ich kann nicht aus eigener Kraft zurückpaddeln, meine einzige Chance liegt darin, in eines der Boote zu klettern, das außerhalb der Wellen wartet. Ich winke einen der Surflehrer heran. Übelkeit ist ja nichts Neues für mich, daher bin ich nicht hektisch oder hysterisch, nur enttäuscht und frustriert. Beim Näherkommen versuche ich ihm zu sagen, dass mir übel ist, aber es kommt kein Wort heraus. Mein Mund geht auf und zu, ich drücke Luft mit aller Kraft heraus, aber es formen sich einfach keine Worte. Was ist denn jetzt los? Der junge Mann paddelt näher heran und mustert mein Gesicht mit großen, ernsten Augen. Ich habe ein starkes Déjà-vu und erinnere mich an Tejas, wie er mich angsterfüllt gemustert hat, als ich die Lebensmittelvergiftung hatte. Der Moment dehnt sich wie Kaugummi, ich bin nicht fähig, auch nur ein Wort hervorzubringen. Die angsteinflößende Hilflosigkeit und das völlige Unverständnis für das, was passiert, sind übermächtig.

      Dann ruft der Lehrer seinem Kollegen etwas zu, und ich verstehe nur das Wort „Panic attack“. Hä, was? Ich soll eine Panikattacke haben? Und dann erst verstehe ich: Ich kann nicht sprechen, weil ich nicht atmen kann. Kaum dass ich das begriffen habe, wird es kurz ganz schlimm: Ich ringe gewaltsam nach Luft, aber es fühlt sich an, als würde ich stranguliert. Meine Hände und Füße werden taub, ich zittere, meine Ohren dröhnen und das Blickfeld wird angsam dunkler. Ich konzentriere mich auf eine ruhige, tiefe Atmung und mache mich auf dem Brett ganz lang. Ein Kampf mit einem unsichtbaren Gegner, der Minuten zu Stunden werden lässt.

      „We have to get out of the waves, the boat can't come here“, sagt der Lehrer. Er drückt mir seine Leine in die Hand und paddelt los, ich bewegungslos im Schlepptau. Und wie aufs Stichwort erwischt uns eine Monsterwelle, und ich gerate wieder in die Waschmaschine. „Das war's“, denke ich mir unter Wasser. Aber der Überlebenswille tut, was er soll, und plötzlich bewegen sich Arme und Beine doch wieder, und ich schaffe es zurück an die Wasseroberfläche. Japsend kralle ich mich ans Board, Isam, der Surflehrer und Retter, zieht mich zurück aufs Board, und plötzlich kann ich wieder atmen! Der Schreck hat wohl die Panikattacke unterbrochen.

      Das Boot kann oder will uns nicht retten, trotz Isams Bemühungen, auf uns aufmerksam zu machen. Er ändert die Taktik und treibt mein Board in die nächste große Welle, die ich für mindestens 20 Meter bodysurfe. Das wäre sehr spaßig gewesen, wenn ich nicht so entkräftet gewesen wäre. Wir haben die hohen Wellen hinter uns gelassen, doch es kommt noch immer kein Boot zu unserer Rettung; wir müssen bis zum Strand surfen und paddeln. Auf halber Strecke müssen wir eine erneute Kotzpause einlegen, dann ist es überstanden, und ich schleppe mich auf wackeligen Beinen zur nächsten Strandliege. Erst mal klarkommen. Später erfahre ich, dass auch zwei der anderen Schüler gerettet werden mussten – was für ein Katastrophentag!

      Schüchtern und ehrfürchtig bedanke ich mich bei Isam. An Land ist er ein junger, drahtiger Kerl mit Mondgesicht und breitem Grinsen. Im Wasser ist er Aquaman. Da sieht man, Erfahrung und Können schlagen reine Muskelkraft. „You are a saviour“, sage ich zum Abschied und drücke ihn fest.

      //Ein verfluchter Tag

      Nach dem großen Drama des Tages gönne ich mir eine echt-italienische Pizza im schönsten Restaurant auf der Fressmeile. „Abschalten, abschütteln, zurück zur Zuversicht“, lautet die Agenda des Abends. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit mir: Freche Kinder kreischen und springen um mich herum, bis ich wütend den Sitzplatz wechsle. Zu allem Überfluss juckt es mich am ganzen Körper... Ein Blick unter den Socken offenbart eine Straße von Stichen. Bettwanzen! Genau das hat mir noch gefehlt. Mir ist nach einem hysterischem Lachen zumute. Zurück im Hostel inspiziere ich die restlichen juckenden Stellen und stelle fest, dass ich vergangene Nacht wohl das Abendessen für eine ganze Kolonie Wanzen war. Ich informiere die Rezeption. Am liebsten würde ich sofort ausziehen, aber das Taxi ist für den frühen Morgen bestellt, und ich muss mich mit einem anderen Bett begnügen.

      Eine kurze Nacht steht mir bevor: Mein Wecker ist auf 3:30 Uhr gestellt, das Taxi kommt um 4 Uhr, der Flug geht um 6. Doch wach werde ich erst vom Wecker des Bettnachbarn um 5 Uhr. Nur noch eine Stunde bis zum Abflug! Hektik bricht aus, und ich werfe achtlos alle sieben Sachen in den Rucksack, während ich panisch den Taxifahrer anrufe. Verständlicherweise ist er verärgert, weil er in der Dunkelheit auf mich gewartet hat, aber mit dem Versprechen auf einen verdoppelte Vergütung lässt er sich überreden, mich noch mal abzuholen.

      Er scheint sich darüber zu freuen, dass wir es eilig haben, und drückt kräftig aufs Gas. Meine Angst, den Flug zu verpassen, weicht der Angst vor einem Unfall. Ich klammere mich an dem funktionsunfähigen Sicherheitsgurt fest. In einer scharfen Kurve vor dem Dorf, das ich am Vortag besucht habe, bremst er plötzlich ab und wir schleichen im Schritttempo weiter. Ich schaue ihn fragend an und er erklärt mir, dass hier Geister ihr Unwesen treiben und es daher ständig zu Unfällen kommt. Gerade dachte ich noch, „schlimmer geht's nicht mehr“, aber eine Begegnung mit einem Geist würde dem Ganzen wirklich die Krone aufsetzen. Angespannt spähe ich in den dichten Nebel, der aus dem pechschwarzen Unterholz sickert… Doch kein Geist erscheint, und wir beschleunigen wieder auf 130 km/h und rasen zum Flughafen. Noch 30 Minuten bis zum Abflug sagt die Uhr, als ich durch den Haupteingang renne. Das Bodenpersonal des kleinen Flughafens ist glücklicherweise kooperativ und macht mir keine Schwierigkeiten. Bei den vergangenen Flügen blieb ich ständig beim Boarding stecken, immer gab es etwas auszusetzen an meinem Gepäck. Aber heute klappt alles einwandfrei. Um 6:15 Uhr hebt der Flieger planmäßig ab -mit mir darin! Ich kann mein Glück im Unglück kaum fassen.

      Doch die Pechsträhne setzt sich beim Zwischenstopp in Kuala Lumpur fort: Ich reise nur mit Handgepäck, und die Abmessungen und das Gewicht meines Rucksacks waren (anders als der Inhalt) bisher nie ein Problem bei der Kontrolle... bis heute. Ich bin 4 Kilogramm drüber und soll dafür bezahlen. Vier mickrige Kilo! „Nun gut, wenn ihr es so wollt“, denke ich mir nach einer fünfminütigen Diskussion, drehe um und stapfe verärgert zur Toilette, wo ich alle meine Klamotten übereinander anziehe. Wie albern, diesen Kampf auszufechten, aber ich will nicht akzeptieren, dass ein 200 kg schwerer Mann mit 7 kg Gepäck akzeptiert wird, während 50 +11 Kilo „zu schwer“ sein sollen. Naja, rückblickend kann ich die Festsetzung schon verstehen, aber in dem Moment bin ich wütend!
      Schwitzend und schnaufend, aber siegessicher, stehe ich wie ein kleines Michelinmännchen wieder vor der freundlichen Frau an der Waage. Ja, fast... immer noch ist mein Gepäck ein kleines bisschen zu schwer. Ach, scheiß drauf. Ich gebe mich geschlagen und tapse frustriert davon. Die Dame ruft mich nach einigen Schritten zurück. Sie lächelt gütig und gestattet mir, mein Gepäck nun doch noch kostenlos einzuchecken. Yeayyy! (A for effort)

      Der Stopover in Kuala Lumpur beträgt insgesamt 4 1/2 Stunden, und die Zeit brauche ich auch, um zweimal das Terminal zu wechseln, durch die Immigration zu warten und das Gepäck zu regeln. Gerade setze ich mich zum Kaffeetrinken hin und will Max am Telefon von meinem Abenteuer erzählen, da wird schon der „Last Call“ für meinen Flug ausgerufen. Jetzt aber schnell zum Gate der Billigairline am aaanderen Ende des Flughafens, wie könnte es anders sein. „Julia!? You. Are. Late!! We just closed the gate, you're the last passenger!“ Ups, man hatte schon auf mich gewartet. Da hätte ich ja den nächsten Flug beinahe auch noch verpasst!
      Was ist nur los mit diesem Tag?!
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    • Day 37

      Scootercoasttour Südlombok

      September 24 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

      Am Nachmittag haben wir heute eine Scootertour entlang der schönen Küstenstraße im Süden Lomboks unternommen. Unser Weg führte an vielen Stränden vorbei, durch die „Touristenstadt“ Kuta, an der Rennstrecke Circuit Mandalica vorbei und endete am schönen Bukit Merese (einem Hügel zum besteigen mit traumhafter Aussicht).Read more

    • Day 37

      Wenn die Sonne im Meer versinkt

      February 4, 2020 in Indonesia ⋅ ⛅ 29 °C

      Zum Sonnenuntergang zieht es Touristen und Einheimische auf die Hügel am Meer. Von da sieht man die Wellen in perfekten Bänden zum Strand laufen.
      Die Landschaft soll wohl Ähnlichkeit mit Neuseeland haben. Ich werde mich bald davon überzeugen.Read more

    • Day 78

      Lombok

      November 22, 2023 in Indonesia ⋅ ☀️ 37 °C

      Gester sind mir wiiter uf Lombok, gnauer gseit Kuta, greist. Hüt hend mir üs mitm Roller uf d Suechi noch schönste Strand gmacht. Am Tanjung Aan Beach hend mir denn s schöne Wetter gnosse und ab und zue im Meer e Abküehlig gsuecht. Ufm Haiweg hend mir no en kurze Boxestopp ade Moto GP Strecki gmCht.Read more

    • Day 45

      Lombok

      March 21 in Indonesia ⋅ ⛅ 29 °C

      Seit Indien ist nun einiges an Zeit vergangen. Obwohl wir gerade mal 2 Wochen dort waren mussten wir uns erstmal ordentlich erholen. Auf Lombok dreht sich nun seit knapp 5 Wochen alles um Surfen, gutes Essen, Massagen und natürlich auch ein bisschen Workation. Lombok ist in vielen Bereichen noch wie im Mittelalter. Es ist unglaublich zu sehen wie die einfachen Bauern hier auf der Wiese sitzen und das Gras mit der Sichel schneiden oder die Leute hier in den einfachsten Hütten wohnen und 5 mal am Tag zum Beten gehen. Der Islam wie man ihn hier erlebt wirkt auf mich total anders als den Islam den man aus Deutschland und den Medien kennt. Frauen arbeiten hier genauso wie Männer und obwohl alle recht strikt sind was ihren Glauben angeht beruht alles auf Toleranz und Freiwilligkeit. Jeder kein hier Sein, keiner muss etwas. Das ist sehr schön zu beobachten. Man merkt aber auch in vielen Bereichen, dass Lombok entwickelt wird. Vor einigen Jahren hat die Regierung hier beschlossen ein zweites Bali zu machen. Mandalika nennt sich das Projekt, dass neben einer Moto-GP-Strecke auch verschiedene Resorts, Golfplätze und Gastronomie umfasst. Man sieht jeden Tag, dass sich hier einiges entwickelt, überall wird gewerkelt und gebaut. Es entstehen wunderschöne Unterkünfte und die allermeisten Angestellten sind aus den Orten der Umgebung. Die junge Generation arbeitet in den hippen Kaffees und Restaurants, entwickelt sich. Es ist schön zu sehen, wie alles aufblüht und sich langsam auf den internationalen Tourismus in diesem kleinen Paradies im Pazifik einstellt.

      Vor einigen Tagen habe ich auf dem Heimweg am Straßenrand 3 Welpen im Gebüsch gefunden. Leider gibt es auf Lombok deutlich mehr Hunde als die Insel vertragen kann. Die sind alle lieb, können aber leider nicht von der armen Bevölkerung hier durchgebracht werden. Trotzdem habe ich mich entschlossen die drei Kleinen an einen sicheren Ort am Strand zu bringen und seither täglich mehrmals zu besuchen und mit Leni zu füttern. So haben sie zumindest die Chance das erste Jahr zu überleben. Das schaffen hier leider nur 18%. Den drei geht’s auf jeden Fall sehr gut. Ich frage mich ob wir die einzigen sind die sie füttern. Sieht auf jeden Fall nicht so aus!!

      Wir genießen jetzt noch die restliche Zeit und sind dann im April wieder zu Hause 🙌
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    • Day 129

      Danke Lombok

      March 19 in Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

      Wir genießen ein letztes Mal den Sonnenuntergang am schönsten Aussichtspunkt und machen uns bereit, dass es morgen weiter geht auf die nächste Insel.

      Wir hätten nicht erwartet, dass wir so lange bleiben. Anfänglich haben wir mit 10 Tagen gerechnet, da wir dachten, dass wir zum Ramadanbeginn die Insel verlassen würden. Wir hatten Sorge, dass die Restaurants tagsüber alle schließen und der Alltag stark heruntergefahren wird. Unsere Befürchtungen haben sich überhaupt nicht bestätigt und deshalb haben wir unsere Zeit hier so ausgedehnt. Das lag vermutlich auch an dem wunderbaren Essen. Wir haben direkt am ersten Tag unser „Warung“ gefunden. Das ist ein Bistro, in dem lokales Essen günstig verkauft wird. Unser Warung war im Buffet-Stil. Man nimmt sich einen Teller, macht sich alles drauf was man möchte. Dann wird nach Gericht abgerechnet. Beim ersten Mal dachten wir, dass die Kassiererin sich versprochen hätte. 27 000IDR - entsprechen 1,64€ und ich hatte großen Hunger … wir waren 15 Tage in Folge hier, bevor wir dann am 16. Tag das erste mal abends wo anders gegessen haben.

      Morgen geht es auf eine Inselgruppe, die zu Lombok gehört. Es gibt drei Inseln: Gili Air, Gili Meno und Gili Trawangan. Wir haben uns Gili Air ausgesucht. Dort geht es dann mit Bus und Boot hin.
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    • Day 57

      Kuta, Lombok

      August 30 in Indonesia ⋅ ☀️ 27 °C

      Der erste Tag auf Lombok war wunderschön. Hier gibt es günstige Gymeintritte, was wir natürlich ausnutzen. Danach waren wir Mittagessen und anschliessend in einem Kaffee lesen. Zum Sonnenuntergang sind wir nach Bukit Merese gefahren, was übersetzt trockener Hügel bedeutet. Die Landschaft dort war unglaublich! Es gab ganz viele Affen und das Meer war richtig blau. Zum Abendessen gab es dann indisch und Mauro hat unfairerweise einfach ein viel grösseres Mango Lassi bekommen…?!Read more

    You might also know this place by the following names:

    Bukit Merese

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