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- Aug 21, 2024, 7:56 PM
- 🌙 25 °C
- Altitude: 644 m
- ItalyCampaniaConca dei MariniCapo Conca40°37’29” N 14°33’59” E
Amalfi-Küste
August 21 in Italy ⋅ 🌙 25 °C
Wohl einer der berühmtesten Küsten Italiens ist die Amalfi Küste. Türkis-Blaues Meer, super enge Straßen, Kleine Städtchen, wo die kleinen bunten Häuser sich wie schiefe Kartenstapel an die Steilküste schmiegen und das alles eingebettet in der grünen Landschaft, die sich bis 800m über den Meeresspiegel erstreckt. Wahnsinn!
Dort muss ich hin! Wenn man mal soweit in den Süden von Italien fährt, macht man da halt. Komme was wolle!
Wir wussten das es schön ist, und wir wussten, das es grade in den Sommermonaten voll sein wird. Es hat sich natürlich beides bestätigt, wobei wir sagen müssen, es ist sehr viel schöner als erwartet, als dass es voller als erwartet war. Wir haben ganz gemütlich einen Campingplatz in San Lazzaro gefunden. Dieser liegt mittig in einer kleinen Stadt, die sich auf einem Berg fast über Amalfi befindet. Das er mitten in der Stadt lag hatte alle Vorteile und Nachteile die es so mit sich bringt. Vorteil: Es gab mehrere Restaurants direkt vor der Tür, Supermarkt, Cocktail Bar, Wanderrouten und eine Bushaltestelle von wo aus man direkt nach Amalfi fahren konnte.
Nachteil: Es war Laut.
Die Einfahrt zum Campingplatz war auch schon ein Highlight für sich. Direkt am Dorfplatz, neben einer Kirche ist wohl ein altes Weingut mit einem Herrenhaus. Das Herrenhaus war sehr schön gestaltet und hatte eine Große Toreinfahrt unter sich, für die Kutschen damals. Nun ist es ein Campingplatz und man fährt durch diese alte Toreinfahrt durch. Wie cool! So cool das wir erstmal dran vorbei gefahren, und dann sehr zögerlich reingefahren sind.
Die Dame an der Rezeption war erneut eine super Touristeninformation und hat uns über alles detailliert aufgeklärt. Dann war es auch spät genug, das wir noch kurz zur Aussichtsplattform gelaufen sind und ein Blick auf's Meer erhascht haben und danach auch den Abend haben ausklingen lassen.
Wir hatten uns am ersten Tag vorgenommen den berühmtesten Wanderweg Italiens zu laufen. Laut der Dame an der Rezeption ist das zumindest so. Den "Santiero Degli Dei" oder in cool -> Den Pfad der Götter.
Klingt erstmal aussagekräftig. Also Sachen gepackt, mit dem Bus zum Nachbarort Bomerano, dort erstmal unter Pinien Käffchen und Frühstück genossen. Dann ging es, wie für uns so üblich, pünktlich zur Mittagshitze um 11 Uhr los.
Das schöne an Wanderwegen in Tourismushochburgen im Hochsommer ist: Sie werden nicht von so vielen benutzt. Aber einige waren doch mit uns auf dem Weg der Götter unterwegs.
Warum er nun Weg der Götter heißt weiß keiner. Weder wird da auf irgendwelche Gottheiten aufmerksam gemacht, noch muss man einen gestählerten gottgleichen Körper, wie wir haben um ihn zu bestreiten. Aber die Aussicht und Landschaft dort waren schon ziemlich göttlich. Angefangen an Steilküste, wo alte Ziegenställe in den Berg gehauen wurden und die Bauernhäuser wirklich nur mit einem Esel versorgt werden können. Vorbei an Weintereassen und schlussendlich mit einem Waldstück von wo aus man einen wunderschönen Ausblick auf DIE Postkartenstadt Positano hat. Wow!
Jeder schöne Ausblick hat auch seine Schattenseiten... zum Beispiel Treppen. Viele Treppen. Furchtbar viele Treppen. Unser Plan klang gut. Den Wanderweg nach Positano nehmen, mit der Fähre von Positano nach Amalfi fahren und dort mit dem Bus nach Hause.
Die Treppen haben sich ganz schön gezogen und mit schmerzenden Knien und ziemlich KO kamen wir in Positano an. Mit der überfüllten Fähre sind wir nach Amalfi wo wir dann 2 Busse verpasst haben, weil diese ebenfalls überfüllt waren. Der Ticketverkäufer hat uns dann in den dritten Bus, der um 21 Uhr fährt, gesetzt. Somit hatten wir zumindest einen Sitzplatz und sind völlig erschöpft kurz vor 10 am Camper gelandet.
Am zweiten Tag haben wir das Baden gehen am Meer gestrichen, weil es eh zu voll ist und man von Booten umzingelt ist. Deshalb haben wir uns für eine Wanderung entschieden. Wir wollten vom Campingplatz los, zu einem Wasserfall nördlich von Amalfi, dann nach Amalfi rein laufen und mit den Bus zum frühen Nachmittag zurück. Als wir den Tag so geplant hatten und wir gesagt haben "so machen wir das, das klingt doch einem guten Plan!" Hat Lotta lauthals angefangen herzlich zu lachen.... oh man das fängt ja früh an.
Etwas früher als zur Mittagshitze sind wir auch gegen 10 Uhr losgewandert. Erst ging es steil Bergauf, natürlich mit Treppen, um aus dem Dorf raus zu kommen. Im strahlenden Sonnenschein. "Wenigstens müssen wir sie nicht runterlaufen" haben wir uns gedacht. Oben angekommen waren wir schweißgebadet aber von da an ging es nur noch durch einen Urwald bergab. Die ersten Menschen haben wir erst wieder an den Wasserfällen getroffen. Somit sind wir 2h alleine durch den Wald gegangen.
Der Wasserfall hat dann alle unsere Erwartungen übertroffen. Man musste zwar 5€/Person Eintritt bezahlen, aber das war es wert. Es war eine ganze Schlucht im Wald, die wie ein riesiger Wasserfall war. Aus allen Ecken, Poren und Höhen kam Wasser. Unter einem Felsvorsprung konnte man Tropfsteinhöhlen beim Entstehen zusehen und stand dabei im Regen. Unglaublich.
Wenn man den Flusslauf folgt kommt man an alten Fabriken, Mühlen und Stahlschmieden vorbei, die früher mit Wasserkraft betrieben wurden und nun der Natur übergeben worden. Echt gespenstisch und beeindruckend was die damals so alles gebaut haben. Folgt man ihm weiter kommt man direkt nach Amalfi. Dort hat man dann wiederum genug Leute gesehen. Nach einem Zietronensorbet aus einer Zitrone, haben wir uns mit Glück noch in den nächsten Bus gesetzt und sind nach Hause gefahren. Dabei haben wir Lotta ins Gesicht gelacht, wie schön unser Plan doch geklappt hat und wurden komisch von Italienern dabei beobachtet.
Fazit: Die Küste ist viel schöner als wir sie erwartet hatten. Leider ist die Anreise mit einem Camper und einem Baby nicht das richtige. Voller wäre es ein Appartement o.ä. zu haben und dann mit einem geliehenen Roller die Küste zu erkunden. Weil jedes Auto, was größer als ein Fiat Panda ist, wäre ungemütlich dort zu fahren.
Wir haben viel gesehen und sowohl Positano als auch Amalfi sind wunderschön. Aber 2 Tage sind im Hochsommer auch genug.Read more