• Karin Zimmermann
  • Tobias Rehder

Abenteuer Zentralasien

186-päiväinen seikkaillu — Karin & Tobias Lue lisää
  • Erste technische Prüfung

    6.–7. toukok. 2024, Kazakstan ⋅ ☀️ 17 °C

    Am Morgen haben wir nochmal eine nette Begegnung mit einem Einheimischen.
    Bemerkenswert ist, dass nur die Männer mit uns sprechen und nach Selfies fragen. Die Frauen sind sehr zurückhaltend.
    Dann fahren wir Kilometer um Kilometer auf fast schnurgerader Straße durch die Steppe. Keine Abwechslung außer vereinzelten Kühen, Kamelen oder Pferden. Wir müssen häufig wechseln, weil das so ermüdend ist. Als wir beim Zwischenstop Öl kontrollieren wollen, geht die Motorhaube nicht mehr auf. Durch die Rüttelei und den Staub hat sich das Schloss so verklemmt, dass gar nichts mehr geht. Wir klopfen, rütteln, ölen, dann reißt der Bautenzug zum Öffnen ab. Mist!
    Da das so nicht bleiben kann, rufe ich zu Hause bei Hubert an (was erstaunlich gut geht) und frage um Rat. Aber auch Hubert weiß in der Ferndiagnose nicht zu helfen. Das Schloss ist nur bei geöffneter Motorhaube zugänglich. Also mit Gewalt. Flex ist zu klein, also bohre ich durch den Spalt zwischen Kühlergrill und Haube das Schloss durch. Nach drei Stunden ist die Haube auf. Morgen mache ich mich an die Verriegelung.
    Unser Stellplatz ist irgendwo im Nirgendwo etwas abseits von der Landstraße. Die Weite ist überwältigend.
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  • Boxenstopp

    7.–8. toukok. 2024, Kazakstan ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir haben heute nur knapp 300km geschafft, da ca. 65km davon über komplett zerstörten Straßenbelag / Schotter / Sand usw. führten. Auf diesen beiden Streckenteilen holpern wir mit den LKWs im Schritttempo entlang.
    Das nervt!
    Und unser vorderes Verteilergetriebe verliert Öl. Aber immerhin, solange Öl raus kommt, ist noch welches drin. Aber ganz wohl ist uns nicht und so suchen wir eine LKW Werkstatt auf. Die ist allerdings geschlossen, weil übermorgen 🤔 Feiertag ist. Da wird der Sieg über Nazi Deutschland gefeiert. Auf der Route haben wir bereits zahlreiche Veranstaltungen bemerkt. Ok! Die Jugend wird militarisiert, schon im Kindergarten laufen die im Tarnfleck rum. Na ja.
    In der dritten Werkstatt bekommen wir die Reparatur für morgen 9 Uhr versprochen und so suchen wir uns einen Stellplatz. Den finden wir, ziemlich vermüllt mal wieder. Wir sind sind nicht wählerisch und genießen eine Außendusche im Sonnenschein (Badeanzug).
    Wenig später kommt noch die Jugend vorbei und bestaunt uns. Dann noch Ziegen und - erstmal Abendessen - hat aber nichts mit den Ziegen zu tun 😉 - der Hirte leitet sie aber vorsichtshalber vom Auto weg.
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  • Deutsche Pünktlichkeit

    8. toukokuuta 2024, Kazakstan ⋅ 🌬 15 °C

    trifft auf asiatische Gelassenheit 😂
    Wir sind natürlich bereits um 8:50Uhr vor Ort, der Mechaniker kommt auch tatsächlich, aber erst gegen 10Uhr. Er weist uns und einen weiteren LKW in seine Halle ein und die Arbeit beginnt parallel an beiden Fahrzeugen. Es gibt noch einen Gehilfen, der alles parat legt und auch die Vorarbeit machen darf. Eine Dichtung muss ersetzt werden und die sollen wir selber besorgen. Da wir aufgrund fehlender Ortskenntnis und vorallem aufgrund der Sprachbarrieren uns weigern, fährt der Mechaniker selber. Als er wieder kommt, wundert sich Tobias über die Ansprache des Mechanikers: "Warum sagt der Großvater zu mir?" Mein Kommentar: "Schau in den Spiegel, dann weißt Du warum." 🤣
    Dann vergeht uns das Lachen, da das Hauptgetriebe repariert wurde. Also nochmal das ganze, jetzt aber am defekten Verteilergetriebe 🫣 Nach knapp 5 Stunden ist alles repariert, wir füllen an einem sehr langsam tröpfelnden Wasserhahn noch mühsam unseren Wasservorrat auf und weiter geht's. Für die gefahrenen 127km benötigen wir 3,5 Stunden, das sagt genug über die Straßenbeschaffenheit aus.
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  • Google ist nicht perfekt

    9.–10. toukok. 2024, Kazakstan ⋅ ☀️ 14 °C

    Und so landen wir vor diesem Schild - und nu? Wir überlegen kurz, ob wir es ausprobieren sollen, entscheiden uns dann dagegen, da die Straße zu einer reinen Schotterpiste wird.
    Das sind jetzt mal 60km Umweg, blöd.
    Nun ist es bereits 18Uhr und wir fahren nur noch ein Stück zurück und suchen uns ein trockenes und gerades Stück neben der Straße.
    Und bekommen Besuch, es halten gleich mehrere Autos, begutachten uns und das Auto und wir werden überhäuft mit Geschenken. Das Bier probieren wir gleich und es ist super lecker. Was für liebe Menschen! Vielen Dank! Einer filmt alles und ruft seinen Kumpel an, der perfekt deutsch spricht und übersetzt. Und uns wird bestätigt, daß es richtig war, umzudrehen und die neue Route wird abgeklärt.
    Dabei war unsere heutige Route landschaftlich abwechslungsreich und straßentechnisch lief es ganz gut. Nach schwachem Start, wir sind fast 3 Stunden lang in der LKW Kolonne mit 30 km/h dahingeschlichen, ging es dann abseits von der Haupt-LKW Route ganz flott dahin und wir haben uns zu Experten im Schlaglochslalom entwickelt. Die Landschaft wechselt zwischen Steppe, Steppe mit Hügeln, Steppe durchzogen von Flußläufen, Steppe mit verschiedenen Bergbau-Dörfern, Landwirtschaft und einer riesigen Getreide-Verladestation 🚂🚃🚃🚃🚃🚃
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  • Karin im Tulpenparadis

    10.–11. toukok. 2024, Kazakstan ⋅ 🌙 9 °C

    Ich habe bereits gelesen, daß die Steppe im Mai eher einem grün-bunten Blumenmeer gleichen soll. Grün ist momentan alles, frischen Wermut und Schachblumen haben wir auch genügend gesehen, nur wilde Tulpen haben wir heute Abend das erste Mal entdeckt. Wir entscheiden uns, den zuerst gewählten Stellplatz hinter die Friedhöfe zu verlegen, da wir da weniger von der Straße mitbekommen und landen im Tulpenfeld 😀
    Zum Tag heute: am Vormittag checken wir das Auto und nutzen dafür die Rampe, die auf jedem Parkplatz vorhanden ist. Tobias repariert provisorisch die Halterung des Kühlers, sonst ist alles ok. Am Mittag halten wir in Qostanai, kaufen ein und entdecken im Supermarkt die Bierzapfanlage. Da wir gestern genug Bier hatten, ich das aber mal testen will, lasse ich mir den vergorenen Birnensaft abfüllen (Testergebnis: naja, brauchen wir nicht wieder), schauen uns eine der Moscheen an und fahren weiter.
    Beim Fahren entdecken wir Erdhörnchen, 2 Füchse und viele kleine Greifvögel, teilweise mit Beute im Schnabel.
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  • Angriff der Killermücken

    11. toukokuuta 2024, Kazakstan ⋅ ☀️ 8 °C

    Noch ein wenig Auslauf, bevor es wieder den ganzen Tag auf Achse geht, dachten wir uns heute morgen. Auf dem Weg vom Heros weg war das noch prima, denn da hatten wir Gegenwind, aber auf dem Rückweg, mit dem Wind fielen die Plagegeister über uns her. Jetzt wissen wir, was in Sibirien noch auf uns wartet.
    Ansonsten ist das jetzt unser siebter Fahrtag auf dem Weg nach Astana. Es ist schwer zu vermitteln, wenn man das noch nicht gesehen hat. Du fährst stunden-/tagelang und es passiert nicht wirklich etwas am Horizont. Die Weite ist schwer begreiflich.
    Jetzt, wo wir weiter nach Süden kommen, sehen wir endlose Ackerflächen und riesige Getreidesilos.
    Wir biegen wieder von der Hauptstraße ab und finden einen ruhigen Stellplatz in einem Meer von gelben Wasweißich-Blumen.
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  • Astana oder Nur-Sultan?

    12.–13. toukok. 2024, Kazakstan ⋅ 🌙 14 °C

    Nach einem gemütlichen Start in den Tag, es galoppiert noch eine Gruppe Reiter durch die gelbe Blumenwiese an uns vorbei, fahren wir nach Astana - und sind geflasht. Nach tagelanger Steppe, taucht nun die Skyline von Astana auf. Wir stellen den Heros erstmal auf einen Parkplatz ab und erkunden zu Fuß verschiedene Hostels, von denen wir gelesen haben, daß dort auch Wohnmobile stehen können. Aber für die Größe vom Heros ist das nichts. So gönnen wir uns ein Hotel mit größeren Parkplatz. Da wir heute nicht viel gefahren sind, stellen wir mit Entsetzen fest, das sich unsere Batterie nicht mehr auflädt - trotz herrlichem Sonnenschein. Wir putzen die Solarflächen - und - es lädt weiterhin nicht. Tobias kontaktiert den Elektriker und der sagt, wo Tobias nachmessen muss, da es irgendwo einen Kabelbruch gegeben haben muß. Nach einiger Zeit finden wir die Ursache, reparieren die Stelle - und nu wird die Batterie wieder geladen. Allerdings verschwindet mittlerweile die Sonne hinter den Hochhäusern.
    Wir machen uns frisch und erkunden die ersten Sehenswürdigkeiten.
    Info: Astana wurde im März 2019 in Nur-Sultan umbenannt – zu Ehren des damals nach rund drei Jahrzehnten an der Macht zurückgetretenen Präsidenten Nursultan Nasarbajew. Dieser ließ diese Metropole mitten in die Steppe von Kasachstan bauen. Wo vorher das Land der Nomaden war, reiht sich jetzt ein namhaftes Architektur-Highlight an das nächste. Die Stadt wurde 2022 abermals umbenannt, nämlich zurück zum alten Namen: Astana.
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  • Auf der Suche

    13.–14. toukok. 2024, Kazakstan ⋅ 🌬 24 °C

    Nach einem äußerst gemütlichen Start in den Tag, packt uns die Entdeckungslust und wir starten zum Central Bazaar, da wir noch Ersatzteile für den Heros suchen. Wir sehen, daß der weit draußen liegt, nehmen es aber gelassen, wir haben ja Zeit und verbinden es mit Sightseeing der rechten Seite vom Fluss Ischim, der als der alte Teil der Stadt gilt.
    Als nach einiger Zeit unser Weg über eine Brücke mit einer 8-spurigen Straße führt, die wir auch nicht umgehen können, da die Bahngleise überquert werden müssen, sinkt meine Laune und der Spaß ist mal weg. Aufgrund einer Großbaustelle ist es auch ziemlich staubig und dreckig, aber was soll's - hilft ja nix. Endlich angekommen, wir haben mittlerweile 11km hinter uns, schlendern wir durch den alten Teil des Bazaars, der draußen in Containern, teilweise überdacht, stattfindet und werden teilweise fündig. Auch hier sind die Verkäufer hilfsbereit und suchen nach Lösungen. Zum besseren Verständnis wird auch wieder ein Kumpel, der deutsch spricht, angerufen.
    Für den Rückweg spricht Tobias in der Mall eine Frau an, die für uns ein Taxi ordert - und eine halbe Stunde später, sind wir etwas erschöpft wieder am Hotel.
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  • Schweißen und schrauben

    14. toukokuuta 2024, Kazakstan ⋅ ☁️ 22 °C

    Nix schlimmes, aber die 4000km Rüttelpiste haben den Heros ganz schön beansprucht und ihren Tribut gefordert. Die eine Befestigung des Kühlers ist schon eine Weile gebrochen und meine provisorischen Reparaturen halten nicht. Heute entdecke ich noch eine beinahe Katastrophe, der Haltebolzen der Lichtmaschine hat schon die Mutter verloren = höchste Eisenbahn (ohne weitere technischen Details)
    Also suchen wir eine Autowerkstatt.
    Die finden wir auch und der Meister macht sich an die Arbeit und verspricht sogar noch die Montage der Haubenhalter, was sich dann allerdings als zu kühn herausstellt. Immerhin komme ich so in den Genuss einer Einkaufstour mit dem Meister im Ersatzteile Bazar. Nicht nur mit Autoersatzteilen, sondern mit fast allen Gütern scheint es konzentrierte Verkaufsstätten, die Bazare, zu geben.
    Man stelle sich eine riesen Halle vor mit ungefähr 60 Händlern, die alle ungefähr das Gleiche verkaufen. Die Haubenhalter hat aber keiner. Nicht so schlimm, hier halten meine Provisorien. Die anderen Reparaturen bekommt er hin, aber wir stehen dafür ungefähr 4 Stunden. Während dieser Zeit bekommen wir jede Menge Ansprache, Leute kommen vorbei und wollen wissen, wo wir herkommen und wo wir hinwollen und fast jeder heißt uns in Kasachstan willkommen.
    Könnte man sich für Deutschland auch mal überlegen.
    Anyway - wir sind froh wieder aus der Stadt raus zu kommen. Das war imposant und interessant, aber auch laut, dreckig und hektisch.
    Jetzt stehen wir wieder in der Steppe und eine riesen Rinderherde zieht vorbei.
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  • Am Ufer des Okönntinokyrillisch Sees

    15.–16. toukok. 2024, Kazakstan ⋅ ⛅ 12 °C

    (Frei nach schwäbisch für Angefangene)😉
    Nach einer Regen- und sturmgepeitschten Nacht sind wir wieder unterwegs in Richtung Novosibirsk und möchten morgen die russische Grenze zum zweiten Mal passieren.
    Abgesehen von einer Polizeikontrolle, die uns die Weiterfahrt über eine alte Brücke verweigerte, dann mich noch fragte, ob Karin meine Frau sei und ob sie überhaupt einen Führerschein hat 😂, war unsere Fahrt weitgehend ruhig und auf guten Straßen.
    Tanken ist angenehm, da der Liter Diesel hier nur umgerechnet 63 Cent kostet. Dafür muss man immer im Voraus die Menge angeben, die man haben möchte und gleich bezahlen.
    Unsere abendliche Stellplatz Suche hatte wieder ein happy End und wir stehen am Ufer eines sehr großen, aber sehr flachen Sees. Tauchen wäre möglich, aber dann schaut halt die Flasche oben raus. So dringend ist es dann auch nicht. Baden ist bei 8° Außentemperatur auch keine Option.
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  • Sibirien - am Fluss Ob

    16.–17. toukok. 2024, Venäjä ⋅ ☀️ 12 °C

    Wir wachen kurz vor 4 Uhr auf und genießen den Sonnenaufgang. Da wir nicht mehr schlafen können, stehen wir auf und Tobias geht walken, ich hab keine Lust und mach den Heros startklar. Bis zur Grenze brauchen wir noch eine gute Stunde und wir sind erstaunt, wie schnell wir diese passieren. Nach 1,5 Stunden sind wir in Sibirien 👍
    Da die Uhren mit Grenzübertritt 2 Stunden vorspringen, fahren wir zügig Richtung Novosibirsk. Die Landschaft wandelt sich von Steppe zu Taiga. Die Straße wird weitgehend von Birken gesäumt und es gibt immer mehr Wald, auch aus Nadel- und teilweise Laubbäumen.
    Wir finden am Fluss Ob einen kleinen Campingplatz - mit kalter Dusche, dafür mit der obligatorischen Banja für 300 Rubel, das sind 3€. Kann man schon mal machen.
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  • Novosibirsk und unser Freund Andrej

    17.–18. toukok. 2024, Venäjä ⋅ ☀️ 16 °C

    Der Morgen hat schon mal sehr schön angefangen mit Dusche, Frühstück und Ausblick auf den Ob.
    Nach Novosibirsk waren es dann nur noch 100km und wir wollten die drittgrößte Stadt Russlands dann auch anschauen. Zunächst war die Fahrt mit unserem Kleinwagen durch die Stadt ein Alptraum und wir sind auf einen Stellplatz außerhalb geflüchtet. Hier habe ich bei einem Fahradverleih nach Wasser gefragt, um unseren Vorrat aufzufüllen. Die Leute waren super nett und dann kam auch noch der Chef dazu. Andrej und ich haben uns auf Anhieb super verstanden, auch ohne eine gemeinsame Sprache, dafür aber mit Übersetzer App. Lag es am Bart? Ich weiß es nicht, aber was für eine wundervolle Begegnung. Er hat uns dann ein Taxi für den Weg in die Stadt organisiert und wir haben eine sehr interessante Runde durch die Stadt mit Besuch beim Bahnhof der Transsibirischen Eisenbahn gemacht. Nach unserer Rückkehr haben wir uns nochmal mit Andrej unterhalten.
    Was für ein super Typ!
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  • Reisen ist kein Urlaub

    18. toukokuuta 2024, Venäjä ⋅ ⛅ 18 °C

    Um es vorweg zu nehmen, wir sind sehr dankbar, dass wir diese Reise und diese Vielzahl von Erlebnissen und Abenteuern machen dürfen und möchten auch nicht rumjammern.
    Aber diese Art die Welt zu erleben, hat auch ihre anstrengenden Seiten.
    Wo bekommen wir Wasser her?
    Wo bekommen wir Gas her?
    Wo können wir Wäsche waschen?
    Wo können wir Müll entsorgen?
    Haben wir alles für den Grenzübergang?
    usw....
    Viele Dinge, die zu Hause selbstverständlich sind, benötigen hier Zeit und Energie.
    Auch Straßenschilder, die wir nicht lesen können, der Zustand der Straßen und die Fahrweise der Eingeborenen sind auf Dauer anstrengend.
    Wir fahren relativ viel, da wir mehr Zeit haben möchten an den Orten, die uns wichtig sind. Heute hatten wir Bedarf an einem Pausetag, aber unser Glück hat uns bei der Stellplatzsuche verlassen und ab morgen soll auch das Wetter hier schlechter werden, also weiter.
    Immerhin sind wir jetzt schon auf dem Baikal Highway und die Straßen sind überwiegend gut. Noch gute 1500km bis Irkutsk und dann gibt es erstmal Pause am Baikalsee - und vielleicht erwischen wir unterwegs noch einen schönen Stellplatz für einen früheren Pausetag.
    Jetzt päppeln wir uns erstmal auf mit russischem Bier - nach deutschen Reinheitsgebot und russischer Kaviarcreme.
    Ok - so schlecht ist das nun auch nicht 😉
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  • Meldung an Brücke

    19.–20. toukok. 2024, Venäjä ⋅ ☁️ 17 °C

    Wassereinbruch!
    Wir sinken!
    Scheiß Traum denke ich, als ich mitten in der Nacht aufwache.
    Aber nee, ich habe tatsächlich nasse Füße.
    Mist!
    Auch Karin wacht auf und wir suchen.
    Das Oberlicht leckt und ab hier beginnt die chinesische Wasserfolter (Tropf.......Tropf........Tropf)
    Irgendwie und irgendwann schlafen wir dann doch wieder ein, etwas verkrümmt, um dem nassen Fleck auszuweichen, aber ok.
    Und so startet dieser Tag erstmal wieder mit Handwerk. Die Fuge an der Haube zum Korpus ist gerissen. Sauber machen, alte Fuge raus und neu versiegeln. Zum Glück ist alles an Bord.
    Nach dem Frühstück geht es dann los. Wir stehen im Skigebiet von Krasnojarsk, auf 158Meter über Meereshöhe (stimmt schon, da fehlt keine Null) - schneesicher von November bis April. Aber mit einer Gesamthöhe von 425 Meter sind die Pistenlängen eingeschränkt.
    Vom Eingang des Stolby Nationalparks klettern wir die angelegten Treppen zum Grat hinauf und bewundern die Aussicht in die Ausläufer der Sajan Berge und nach Krasnojarsk.
    Überhaupt ist Sibirien anders als wir uns das vorgestellt hatten. Fast dicht bevölkert, zumindest im Vergleich mit Kasachstan, sehr viel Landwirtschaft und ziemlich warm.
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  • Krasnojarsk

    20.–22. toukok. 2024, Venäjä ⋅ ☁️ 14 °C

    Wir sind gestern nach unserer kleinen Wanderung noch zurück nach Krasnojarsk gefahren und haben einen wunderschönen Stellplatz auf der Insel im Jenissei (Fluss) gefunden, inmitten von Bäumen und herrlich ruhig. Den Vormittag verbringen wir mit der Prüfung, Wartung und Pflege vom Heros und uns selber und machen uns dann auf zur Wäscherei. Wir werden auch fündig, aber die beiden Frauen wehren äußerst grätig ab und sagen, daß das mindestens 4, eher 5 Tage dauert. So bringen wir unsere ungewaschene Wäsche wieder zurück und sind uns einig, daß wir die Stadtbesichtigung ausfallen lassen und einen gemütlichen Nachmittag und Abend verbringen.Lue lisää

  • Am Ufer des Biryusa

    22.–23. toukok. 2024, Venäjä ⋅ ☁️ 16 °C

    Schon wieder haben wir eine Zeitzone passiert und liegen nun 6 Stunden vor deutscher Zeit. Ein bisschen merken wir, dass unser Rhythmus durcheinander ist.
    Wir sehen das erste versinkende Haus - die alten sibirischen Häuser wurden ohne Fundament in den Permafrost gebaut und versinken nun langsam im Schlamm, da sich der Permafrost durch den Klimawandel zurückbildet.
    Unsere Wassersuche gestaltete sich heute etwas umständlich, da alle Wasserstellen in unseren Overlander Apps geschlossen - oder nicht zugänglich waren. Ein Mensch in einer Waschhalle erklärte sich dann bereit uns Wasser zu geben, verlangte aber 1000 Rubel (10Euro) dafür. Ich habe ihn dann gefragt, ob er das im Ernst meint, 1000 Rubel für 150Liter Wasser (keine Ahnung was die Übersetzungs- App daraus gemacht hat) und der Preis ging auf 500 runter. Immer noch Straßenraub, aber was soll's.
    Dafür war unsere Stellplatzsuche wieder erfolgreich und wir stehen nun, weitab von der Hauptstraße, am Flussufer.
    Die Fahrt zum Ufer runter war schon ziemlich rutschig, der Schlamm ist wie Schmierseife, da helfen auch die groben Reifen des Heros nicht. In der Nacht soll es nochmal regnen, wird spannend morgen - aber auch das werden wir hinbekommen. Allrad und alle Sperren und hussa 🙃
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  • Einfach mal in die Pampa

    23.–24. toukok. 2024, Venäjä ⋅ ☁️ 18 °C

    auf der Suche nach dem Stellplatz - und wieder Glück gehabt.
    Wir sind überrascht von den Landschaften, die Sibirien zu bieten hat.
    Klar, Birkenwälder, Taiga und endlose Weiten.
    Aber dann auch wieder dieses Flusstal wie heute, mit Klippen, idyllisch und in keiner Karte. Sehr schön, hier bleiben wir heute Nacht, nach einem anstrengenden Fahrtag.
    Unterwegs haben wir Ziegen im Bus-Wartehäuschen gesehen, die dort Schutz vor dem Gewitter gesucht haben und endlich mal wieder eine Kuh auf der Straße, aber kein Vergleich mit Kasachstan.
    Ach ja - aus dem Schlamm an unserem Stellplatz heute früh sind wir gut rausgekommen, mit Allrad und Sperren - aufregend.
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  • Kalte Füße in Irkutsk

    24.–25. toukok. 2024, Venäjä ⋅ ☀️ 18 °C

    naja, eher im Angara, der aus dem Baikalsee entspringt. Schon mal die Wassertemperatur testen.
    Wir sind heute morgen nach Irkutsk gefahren, um uns registrieren zu lassen, nach Tauchbasen zu schauen und für ein paar Erledigungen. Unseren Stellplatz haben wir bei einem der Hostels geplant, da aber hier die Bürgersteige neu gemacht werden, ist auf der Straße kein Parkplatz für uns. Auch bei anderen Hostels die gleiche Situation, wenn sie einen eigenen Parkplatz haben, ist der im Hinterhof, wo der Heros keinen Platz findet.
    Die Fahrt durch die Stadt ist mal wieder sehr anspruchsvoll. Viel Verkehr, rücksichtslose Fahrer und überall Verbotsschilder, um die sich meistens keiner kümmert, aber eben nur meistens. Die Höhe vom Heros ist nicht einfach und schon die Oberleitungen der E-Busse sind Nervenkitzel pur. Eine Straße ist mit Wimpeln quer über die Straße geschmückt. Sehr knapp und wir sehen uns schon mit 100 Wimpeln überm Heros wieder raus fahren. Aber es sind die Schilder, die der Heros zum Schaukeln bringt - aber sie bleiben hängen - nicht am Heros, an ihren Schnüren 🤭
    Also wieder ein Hotel. Das geht problemlos.
    So erkunden wir noch etwas die Stadt, machen für Sonntag einen Termin mit einem russischen Dive-Guide am Baikalsee aus, besuchen den Central-Market und genießen nun das Absacker-Bier am Angara, mit viel sehr netter Ansprache und Interesse an Tobias Bart.
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  • Listvyanka

    25.–26. toukok. 2024, Venäjä ⋅ ☀️ 12 °C

    Wir fahren heute Vormittag gemütlich nach Listvyanka, wo wir morgen mit dem Dive-Guide verabredet sind. Schon auf dem Weg fallen uns die vielen Feriensiedlungen auf. Die Gegend ist für den Tourismus gut erschlossen und durch die Nähe zu Irkutsk gut besucht. Das wir im best erschlossensten Dorf landen, war mir nicht klar. Über den See fahren Party-Schiffe, die uns mit laut über den See schallenden russischen Schlagersongs begrüßen. Naja, wer's gut findet, nur können wir vor diesem Lärm gar nicht fliehen, bis die Schiffe selber abdrehen. Wir schauen uns die Tauchbasis an und der Guide kommt gerade vom Tauchgang und wir kommen ins Gespräch. Wassertemperatur 2° - das ist zapfig - und ich dachte, ich könnte mal ne Runde schwimmen 🥶
    Wir schauen uns die Touri-Hochburg noch komplett an, kaufen geräucherten Baikalfisch und flüchten wieder zum Auto.
    Testergebnis geräucherter Fisch: ich freue mich wieder auf eine geräucherte Forelle, die schmeckt mir besser 😂 - und ich weiß, warum die Menschen hier Vodka zum Essen trinken
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  • Punkt abgehakt

    26. toukokuuta 2024, Venäjä ⋅ ⛅ 7 °C

    - von der bucket list.
    Wir waren im Baikalsee tauchen. Zapfig kalt war es bei 2° und nach knapp 50 Minuten sind wir sauber durchgefroren. Michael, der Guide, sagt mir später, dass er normalerweise nicht so lange Tauchgänge macht, aber wir hätten ja nicht gesagt, dass uns kalt ist 🤓 - selber schuld.
    Von der Sicht her war das eine Mischung zwischen Bodensee und Züri-See.
    Aber auch auf 38 Meter ging es noch prima ohne Lampe. Dennoch hätten wir eine etwas bessere Sicht erwartet, nachdem das Wasser an der Oberfläche glasklar ist. Wir haben auch gestern Abend noch unseren Wasservorrat aus dem Baikalsee aufgefüllt, nachdem der ja Trinkwasser Qualität haben soll. Das nehmen wir dennoch nur als technisches Wasser, also zum Abwasch, Putzen usw.
    Die Nacht war nicht ruhig, die üblichen Gonzos, die um 1 Uhr nachts mit voll aufgedrehter Anlage vorbeifahren. So verabschieden wir uns vom super netten Team des Dive Centers und machen uns auf den Weg um den See herum.
    Einen Stellplatz suchen wir auf, bevor uns das Gewitter erreicht.
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  • Insel Olchon

    27.–29. toukok. 2024, Venäjä ⋅ ☀️ 15 °C

    Das ist schon nicht ganz schlecht, unser Stellplatz hier. Aber der Reihe nach:
    Die Anfahrt durch die Taiga zieht sich zunächst, nicht zuletzt aufgrund der zermürbenden Straßen, wird dann aber zunehmend beeindruckend. Die Taiga weicht einer baumlosen Steppe und die Weite bekommt man einfach nicht aufs Foto. Wir sehen die ersten Zeichen des hier vorherrschenden Schamanismus und bringen auch ordnungsgemäß unser Opfer. An der Fährstelle zur Insel angekommen, merken wir, dass das Opfer eine sinnvolle Investition war. Die Fahrzeughöhe auf der Fähre ist auf 3,30 Meter begrenzt, wir sind aber 3,96 Meter hoch.
    Wir haben jedoch gelesen, dass andere Overlander auch schon mit höheren Fahrzeugen rüber gekommen sind und so fragen wir freundlich nach. Und siehe da (Kraft des Opfers) die Jungs nehmen uns mit und es sind sogar noch ein paar Zentimeter Platz. Auf der Insel erwartet uns dann eine üble Wellblechpiste als Hauptstraße, von der wir nach wenigen Kilometern auf eine Piste abbiegen. Die entwickelt sich dann ganz spannend, bevor wir an der Bucht ankommen.
    Traumhaft, aber erst muss die Hausarbeit gemacht werden. Wir hatten in ganz Russland große Schwierigkeiten einen Waschsalon zu finden. Das Hotel, in dem wir in Irkutsk waren, hätte für sehr teuer Geld gewaschen, aber da haben wir schon in Astana sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
    Also kommt nun die Spezial- Camping-Waschmaschine zum Einsatz.
    Wasser haben wir ohne Ende, Strom und Warmwasser liefert der Heros, nur der begrenzte Wäscheklammerbestand begrenzt unseren Waschdrang.
    Morgen gehen wir die Insel erwandern.
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  • Besuch und Landschaft

    28. toukokuuta 2024, Venäjä ⋅ ☁️ 8 °C

    Gleich am Morgen bekommen wir Besuch von einer Herde Wildpferde.
    Zunächst sehr scheu, dann gewöhnen sie sich an dieses blaue Teil, dass auf einmal an ihrem Strand steht und ich kann sogar aussteigen und sie kommen bis auf wenige Meter an mich heran.
    Dann steht erstmal wieder Wäsche waschen auf dem Programm und Karin weiht unseren Camping-Backofen ein. Der erste Versuch ist ein Kuchen und ich finde, der schmeckt sehr lecker, auch wenn er optisch nicht formvollendet ist.
    Am Mittag bekommen wir dann noch Besuch von einer Gruppe russischer Touristen, die in einer Buchanka direkt an den Strand gekarrt werden, dort vespern und nach einer Stunde ist der Spuk vorbei und wir sind wieder ganz alleine.
    Nach dem Haushalt gehen wir etwas wandern und erleben Landschaft und Aussicht ohne Ende.
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  • Schamanenfelsen und Außendusche

    29.–30. toukok. 2024, Venäjä ⋅ ☁️ 14 °C

    Zur inneren und äußeren Reinigung.
    Bei 8° Außentemperatur ist die Dusche im Freien eine sportliche Angelegenheit, aber immer noch besser als innen nach der Dusche alles zu putzen.
    Außerdem cool, wenn man ganz alleine in der Bucht ist (Video ist nicht jugendfrei und nur mit Ton und Alkohol zu ertragen).
    Wir verlassen dann schweren Herzens diese Bucht und fahren weiter Richtung Schamanenfelsen. Das sind eigentlich nur 48 Kilometer, aber die Piste ist Wellblech vom feinsten.
    Wir probieren auch die alternative Piste, die parallel verläuft, aber die ist auch nicht besser, wir kommen nur noch langsamer voran.
    Im Dorf bei den Felsen angekommen, parken wir am Strand. Das sieht alles sehr touristisch aus und wir sind mal wieder froh, dass wir knapp vor der Saison unterwegs sind.
    Allein schon der Vorsatz der inneren Reinigung hat wohl die Götter gnädig gestimmt, denn das Wetter ist Bombe und wir sind zum wiederholten Mal schwer von der Landschaft beeindruckt.
    Karin hat einen buddhistischen Bändel vorbereitet, den ich dann voll innerer Reinheit montiere.
    Im Hafen finden wir noch alte Fischboote, die mit Graffiti geschmückt sind.
    Das gefällt uns sehr gut hier.
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  • Westküste Baikal

    30.–31. toukok. 2024, Venäjä ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute Morgen lassen sich endlich mal 2 Erdhörnchen (oder was auch immer) fotografieren. Wir fahren dann wieder zurück und genießen bei eiskalten Wind und Regen die Wärme des Autos und das nicht zu vermeidende Gerüttel durch die Wellblechpiste.
    Da heute nur 1 Fähre fährt, dauert es etwas, bis wir mitkommen. Ein Mann füttert die Möven, die im Kampf um das Brot ihn dabei fast attackieren - selbst Schuld.
    Kurz hinter dem Fährhafen auf dem Festland fahren wir von der Hauptstraße und folgen verschiedenen Erdpisten mit grandiosen Ausblick auf die Steilküste. Als wir eine gerade Wiese sehen, haben wir für heute unseren Stellplatz gefunden - gefühlt alleine und mitten in Sibirien - und gehen auf Erkundungstour. Wir entdecken noch eine kleine Zeltansammlung, das sind Kletterer, die die Höhle Mechta erkunden. Soll die zweitgrößte Höhle in Sibirien sein, in der unzählige Tiere und Insekten überwintern.
    Wir genießen wieder diese wahnsinns Landschaft.
    Am Abend besuchen uns noch ein paar Rinder.
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  • Pisten

    31. toukokuuta 2024, Venäjä ⋅ ☁️ 13 °C

    Bis zur Insel Olchon hat sich unsere Offroad Aktivität auf Stellplatzsuche und außergewöhnlich schlechte Straßen beschränkt. Auf der Insel und das kleine Stück an der Westküste haben wir uns jetzt an Routen von der lila Pistenkuh versucht.
    Das hat uns an sehr schöne Orte geführt, die wir auf normalen Straßen nicht erreicht hätten.
    Dabei sind wir hin- und hergerissen zwischen der Lust auf Abenteuer und der Sorge um unseren, immerhin schon 44 Jahre alten, Heros in dem wir noch mindestens 4 Monate lang wohnen und fahren wollen.
    Auch mangelt es uns an Erfahrung und wir wollen nicht wirklich herausfinden, wann der Heros kippt.
    Die Pisten hier werden von den Einheimischen mit Jeeps und Buchankas befahren. Wenn die da fahren können, heißt das noch lange nicht, dass unser fahrendes Hochhaus das auch packt.
    Dennoch sind wir ganz zufrieden, welche Steigungen und Querrillen wir schon geschafft haben, auch wenn man das auf den Fotos und Videos nicht so gut sieht.
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