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- Day 158
- Thursday, February 11, 2010
- 28 °C
- Altitude: 28 m
EcuadorManta0°58’7” S 80°42’35” W
Vamos a la playa - Manta

Manta, Puerto Lopez, Montañita
Eigentlich hatte ich gar keine Lust mehr auf Strand. Nach der anstrengenden Woche wollte ich lieber nur "zu Hause" bleiben. Aber natürlich bin ich jetzt froh, dass ich die Reise angetreten habe! Die Leute hier sind so viel entspannter als in Quito. Und endlich mal richtig auszuspannen tut gut. Einfach am Strand im Sand liegen, den Wellen lauschen und Leute beobachten.
Wir gönnen uns einen Flug nach Manta, einem kleinen Ort an der Küste Ecuadors. Von dort wollen wir dann mit dem Bus weiterreisen. In Manta kommen wir Abends um 20 Uhr an. Wir fahren gleich zu unserem Hostal, das wir vorab reserviert haben - während des Karnevals ist es immer schwer, Zimmer zu bekommen. 17 $ müssen wir blechen. Das ist ein Wucher! Aber immerhin mit Frühstück. In Manta gönnen wir uns nach einem ausgezeichneten Abendessen für 2 $ (ich esse Carne mit Reis, Erbsen und Bananenpuffer) noch ein Bier, bevor wir zurück zum Hostal fahren. Es regnet! Wie komisch, wir sind doch am Meer! Aber morgen wird schon wieder die Sonne scheinen. Das war immerhin der Plan: ab in die Sonne an den Strand.Read more
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- Day 159
- Friday, February 12, 2010
- Altitude: 14 m
EcuadorRío Pital1°33’23” S 80°48’17” W
Vamos a la playa - Puerto Lopez

Unser Plan geht nicht auf. Als ich am nächsten Tag gegen 6.30 aufwache gießt es aus Kübeln. Und es sieht nicht so aus, als ob es jemals wieder aufhören würde. Wir beschließen, mit dem erstbesten Bus Richtung "Puerto Lopez" weiter gen Süden zu flüchten. Nach einem ausgezeichneten Rührei-Croissant-Kakao-Fruchtsaft-Frühstück machen wir uns daher auf den Weg. Die Straßen sind völlig überschwemmt und es gießt weiterhin aus Kübeln. Wir erwischen den 10-Uhr-Bus und erreichen nach 2,5 Stunden "Puerto Lopez", ein kleines Fischerdorf. Die Busfahrt war angenehmer als erwartet. Die Busse sind aber nicht sonderlich komfortabel und ich bin froh über den Zwischenstopp in "XIPIXAPA" (ja, das Kaff heißt wirklich so!) In "Puerto Lopez" finden wir auch relativ schnell ein Hostel für 8 $. Wir lassen uns keine Tour zum schönsten Strand Ecuadors, "Los Frailles" aufschwatzen, weil wir endlich entspannen wollen und die Fahrt dorthin zu lang ist und der Eintritt von 12 $ in den Nationalpark für ein paar Stunden zu teuer ist.
Wir, das sind übrigens Marlies und Niklas, mit denen ich von Anfang an zusammen gewohnt habe und Natalie, ein Mädel aus den USA (das im übrigen Vroni Hoffmann verblüffend ähnlich sieht).
Nach einem überteuerten aber leckeren Calamari-Mittagessen für 6 $ machen wir uns auf den Weg, eine Tour für den nächsten Tag suchen: "Isla de la Plata" oder doch nur die kleine nahe gelegene Insel, die billiger ist und nur einen halben Tag in Anspruch nimmt? Die 15 $ sind dann für Nathalie, Marlies und mich besser angelegt als 45 $. Niklas will trotzdem nach "Galapagos für Arme", wie die "Isla de la Plata" genannt wird, und so trennen sich hier erst mal unsere Wege.
Jetzt aber erstmal ins Meer! Das ist soo erfrischend. Es ist wirklich heiß hier und der Schweiß fließt in strömen. Ist deswegen das Meer so salzig?? ;-) Wir relaxen bei einem Caipirina an einer Strandbar. Ich muss meinen Caipi reklamieren, der mit Ameisen serviert wird. Mjam! ;-) Als ich meinen "neuen" Cocktail begutachte muss ich feststellen, dass es der gleiche ist, nur, dass nur noch 2 tote Ameisen darin schwimmen. Aber die eine, die ich auf dem Glasrand abgelegt hatte, ist immer noch an der gleichen Stelle. Danke schön Ecuador! Meiner guten Laune kann das aber nichts anhaben!
Vor dem Abendessen gehen wir noch in ein Internetcafé, um ein Hostal für "Montañita" zu suchen und zu buchen, da es dort immer ausgebucht ist zum Carneval. Wir rufen bei etlichen Hostals an bevor wir eines finden, das uns für 20 $ aufnimmt. Carneval-Preise! Dann geht's zum Abendessen, wieder lokal für 2 $ (Fisch mit Reis und Bohnen) und einem Fruchtsaft für 1 $. Im Anschluss ein Spaziergang am Strand, Riesenradfahren in einem Riesenrad, das in Deutschland mit Sicherheit nicht durch den TÜV kommen würde, und Abschlussdrink in einer Strandbar, in der ich Ecuadorianern beim Salsatanzen zuschauen kann! Toller Tag!Read more
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- Day 160
- Saturday, February 13, 2010
- Altitude: 8 m
EcuadorMontañita1°49’49” S 80°45’6” W
Puerto Lopez

Samstag Früh, der Wecker klingelt bereits um 7 Uhr. Ich checke erst mal gar nicht, was das Geräusch verursacht. Es ist das erste Mal, dass ich in Ecuador vom Wecker geweckt werde. Sonst war ich immer schon früher wach. Wir packen unsere Sachen und Frühstücken erst mal. Dann um 10 Uhr geht es für uns Mädels los. Mit einem kleinen Fischerboot fahren wir raus aufs Meer. Erst bestaunen wir Pelikane, Kondore und blaufüßige Boobies. Dann dürfen wir eine Runde fischen. Einen fange ich auch! Natürlich tun mir die Fische leid. Aber ein Erlebnis ist das Angeln schon.
Danach gehts ab ins Wasser, schnorcheln. Das Angebot an Fischen ist hier natürlich nicht zu vergleichen mit dem der Malediven - ich bin etwas verwöhnt. Trotzdem sehe ich viele bunte Fische und Korallen. Leider ist meine Taucherbrille nicht dicht, so dass ich alle paar Sekunden auftauchen muss. Zu guter Letzt verliere ich auch noch meinen Schnorchel und ehe ich reagieren kann, liegt er bereits auf dem Meeresboden. Und nun? Ich wage einen Versuch, nach unten zu tauchen. Ein sehr schwacher Versuch! Meine Lunge ist im Moment nicht die beste und völlig untrainiert. Und wann bin ich das letzte Mal getaucht? Zweiter Versuch, dritter Versuch. Ich weiß nicht mal, wie tief das Wasser hier ist, der Druck ist aber deutlich spürbar. Ok, tief durchatmen und nochmal. Die anderen warten schon. Ich tauche nochmal ab. Wahnsinn, wie viele Gedanken ich mir mache. "Wie weit ist es noch? Schaffe ich es? Wie viel Luft habe ich noch? Reicht es zum wieder auftauchen? Noch eine Chance hab ich nicht, ich werde total außer Atem sein, ich muss es einfach schaffen; das Auftauchen klappt dann schon - irgendwie - oder??" Ich strecke meinen Arm aus, paddle mit den Füßen (natürlich haben wir keine Schwimmflossen bekommen) noch ein bißchen, noch ein bißchen, noch ein bißchen und - ich spüre das Plastik in meiner Hand. Nun nichts wie nach oben. Völlig außer Atem, aber glücklich und zufrieden erreiche ich die Wasseroberfläche, meine "Trophäe" in der Hand. Ich schwimme zurück zum Boot, wo die anderen mich reinziehen müssen, weil ich noch so außer Atem bin. Mjam, es gibt Wassermelone zur Stärkung. Anschließend fahren wir an einen menschenleeren Strand der Insel. Wir erkunden etwas die Umgebung bevor ich mich im Sand wälze :-) Es ist schon toll am Meer! Ich mache einen Sandengel und brate anschließend in der Sonne, nah genug am Meer, so dass ich mich vom Wasser umspülen lassen kann...
Etwa eine Stunde später schwimmen wir zum Boot und es geht zurück nach Puerto Lopez. (PS: Ich habe mich total verbrannt!! Eingeschmiert mit LSF60 war ich im Gesicht, an den Beinen (aber nicht ganz), an den Armen. Alles andere musste die nächsten Tage mit Aloe Vera behandelt werden. Diese Wunder-Pflanze wächst hier Gott sei Dank überall!)
Bevor wir den nächsten Bus nach Montañita nehmen, lassen wir uns in einer Strandbar nieder und genießen je einen Batido (= Milchshake) für nur 1 $. Lecker! Es ist richtig viel los in Puerto Lopez, ganz anders als am Tag zuvor, als das Örtchen fast ausgestorben war. Aber jetzt deutet alles auf eine tolle Strandfete hin. Ob es ein Fehler war, weiter nach Montañita zu fahren? Bestimmt nicht. Da soll DER Karneval schelechthin stattfinden. Also los!
Den ersten Bus lassen wir fahren. Er ist voll bis obenhin und mit Rucksack und Tasche ist es unmöglich. Ich hatte mir eh schon Feinde gemacht, indem ich beim Umdrehen im engen Bus einer Frau meine Schuhe, die ich außen am Rucksack befestigt habe, ins Gesicht trete. Im nächsten Bus ist es kaum besser, aber immerhin bekommen wir alle einen Sitzplatz. Ich werde nie wieder eine Unterschrift gegen Tiertransporte leisten! Wenn man in Ecuador Bus fährt, fühlt man sich genauso, da sollte mal jemand was machen. Und man muss dafür auch noch zahlen! Gott sei Dank sind es nur 2 Stunden Fahrt.
Unglaublich wie viele Menschen! Wir gehen erst mal zu unserem Hostal, das Gott sei Dank fern von dem ganzen Trubel ist. Dann schlendern wir über den Strand ins Zentrum von "Montañita". Der Strand ist definitiv schöner als in "Puerto Lopez", das Wasser ist klarer und die Wellen höher. Aber: der Strand ist auch viel voller!
Die Stadt besteht aus Hostels, Bars, Fressbuden, Fruchtständen und Backpackern, die ihre Waren anbieten. Eigentlich ganz nett.
Mir haben schon viele Leute gesagt, entweder man liebt oder man hasst "Montañita" - etwas anderes gibt es nicht. Ich weiß noch nicht, für welches der beiden Extreme ich mich entscheide, wenn es keinen Mittelweg gibt. Ich finde es eigentlich nicht schlecht, aber "Puerto Lopez" hat mir besser gefallen.
Unser Abendessen nehmen wir abermals in einem typisch ecuadorianischen Restaurant zu uns - billig und gut. Heute auf der Karte: "a hoibs Hendl". Wiesn-Feeling in Ecuador auf dem Karneval.
Als wir nach dem Essen weiter den Ort und die Strandbars erkunden sind wir schon etwas entäuscht. Das ganze ist eher ein "einfaches" Festival als ein Karneval. Nun ja, vielleicht erwarten wir ein bißchen zu viel... Wir spazieren am Strand entlang und schauen einigen Feuerkünstlern zu. Danach wollen wir tanzen gehend. Aber irgendwie finden wir nicht die richtige Location. Entweder es kostest Eintritt (8 $) oder, wie an einigen Strandbars, der Sound ist so schlecht, dass es keinen Spaß macht zu tanzen bzw. man hört vier verschiedene Musikrichtungen auf einmal. Gerade als wir uns entschließen, ins Hostal zurück zu gehen, es ist immerhin schon 1, sehen wir eine Bar mit Musik in der Ferne. Und dort gefällt es uns dann auch - elektronische Musik und Raggaeton. Guter Mix! Bis 3 Uhr halten wir es aus, dann gehen wir zurück. Die Party geht natürlich auch ohne uns die ganze Nacht durch...Read more
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- Day 161
- Sunday, February 14, 2010 at 11:59 PM
- 24 °C
- Altitude: 31 m
EcuadorManta0°58’24” S 80°42’31” W
Vamos a la playa - Montañita -> Manta

Montag wache ich abermals früh auf. Ich packe schon mal meine Sachen und schreibe etwas an meinem Blog. Dann machen wir uns auf zum Frühstück. Wieder sehr lecker! Wenn man aber bedenkt, dass wir meist für 2 $ Abendessen, sind 3 $ für Frühstück irgendwie viel, auch wenn wir Rührei mit 2 Semmeln, Butter, Marmelade, Joghurt mit Früchten, Café con Leche und Saft bekommen.
Um ca. 10.30 fahren wir dann mit einem hoffnungslos überfüllten Bus 4 Stunden zurück nach Manta. Wir haben Glück, dass wir alle 4 einen Sitzplatz bekommen. Aber da wir die Tickets "in advance" gekauft haben, also nicht erst im Bus, werden wir bevorzugt behandelt. In Manta angekommen lassen wir uns mit dem Taxi an den Strand kutschieren. Es hat hier tatsächlich aufgehört zu regnen, die Sonne scheint und es ist richtig heiß. Ich habe mir zwar schon in "Puerto Lopez" einen fetten Sonnenbrand eingefangen, aber in einer Strandbar könnte ich es trotzdem mit einem Batido aushalten.
Als wir aber am Strand ankommen trifft uns fast der Schlag: so viele Menschen! Unglaublich! Wie die Ölsardinen stehen die Leute dicht an dicht im Wasser. Machen die das freiwillig? Nun ja, wir gönnen uns erstmal Mittagessen. "Pescado a la plancha" für 4 $. Nicht schlecht! Dann machen wir uns auf die erfolglose Suche nach einer Strandbar und enden schließlich abseits auf dem Balkon eines 5*-Hotels. Der Blick wird mitgezahlt!
Und schon ist auch wieder unser 4-tägiger Trip über das verlängerte Karneval-Wochenende zu Ende und es geht zurück ins kalte Quito (also kalt heißt tagsüber 27°, Nachts 18°).Read more
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- Day 162
- Monday, February 15, 2010 at 10:30 AM
- Altitude: 22 m
EcuadorMontañita1°49’45” S 80°44’50” W
Vamos a la playa - Montañita

Sonntag, ich wache unfreiwillig um 8.30 auf. Wir gehen erst mal Frühstücken und finden auch ein Plätzchen, das relativ günstig ist. 2,50 $ für Frenchtoasts mit Obstsalat, Fruchtsaft und Cafémcon Leche. Und zwar richtiger Kaffee. Gut gestärkt und mit Sonnencreme LSF 60 geht es an den Strand. Wir mieten uns Sonnenschirme und -liegen, obwohl ich mir die Liege hätte sparen können. Ich sitze lieber im Sand. Und dort sitze ich dann für eine Weile und schaue den Wellen zu und den Menschen, die darin herumtollen. Bis es mich auch packt und ich mich in die Fluten stürze. Wie ein Kind! Und nicht mehr herauszubekommen...
Den Abend lassen wir dann relativ ruhig angehen, schlendern durch die Stadt und genießen am Strand ein Feuerwerk in der Ferne. Ich habe mir das Ganze schon etwas anders vorgestellt, nicht nur als große Party. Karneval ist Kostüme, Schaum und Wasserschlacht. Das nächste Mal also doch Brasilien!Read more
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- Day 162
- Monday, February 15, 2010
- 20 °C
- Altitude: 2,704 m
EcuadorQuebrada Batán0°11’37” S 78°28’3” W
Projektarbeit Ecuador

Oh je, oh je, wie verplant ich doch bin!! Jetzt hab ich so eine interessante Zeit in Ecuador bei der Projektarbeit verbracht und noch gar nicht davon berichtet! Ist ja mal wieder typisch!! Es ist natürlich nicht super aufregend, aber doch einen Eintrag wert.
Ich war bei einem Projekt namens "Niños de Ecuador". Dort habe ich Vormittags gearbeitet, um am Nachmittag in der Sprachschule sein zu können. Wir haben uns um 9.30 getroffen, um die Kinder von einem der typischen Märkte im Norden Quitos abzuholen. Das Projekt wurde ins Leben gerufen, damit die Kinder der Marktfamilien ihre Zeit nicht sinnlos auf dem Markt totschlagen, sondern unter Aufsicht etwas lernen und spielen können.
Im Norden von Quito gibt es bisher wenige solcher Institutionen und wie wichtig sie sind, habe ich in der kurzen Zeit, in der ich im Projekt gearbeitet habe mitbekommen.
Mein typischer Tagesablauf hat in etwa so ausgesehen:
Nachdem wir mit den Kindern in dem Haus, in dem die Organisation untergekommen ist, angekommen sind, haben wir erst mal den Kindern die Hände gewaschen. Danach haben wir zusammen gesungen, und zwar erst ein paar spanische Kinderlieder und im Anschluss hat jeder Voluntär ein Lied in seiner Sprache gesungen. In der Zeit, in der ich dort war, waren noch 4 andere Voluntäre tätig, 3 aus Holland, eine aus Belgien. Es gab also immer ein holländisches Lied und ein deutsches. Danach gings ab in die Spielzimmer oder an die Tische, wo den Kindern etwas beigebracht wurde. So haben sie Buchstaben oder Formen gelernt, z.B. ein Dreieck oder ein Quadrat, das sie nachmalen oder bekleben mussten. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas so schwer sein kann, aber manchen Kindern hat es große Probleme bereitet, ein Dreieck nachzumalen geschweige denn sich darauf zu konzentrieren. Man braucht viel Geduld, den Kleinen immer und immer wieder zu helfen, auf den Linien zu bleiben und ihre Aufmerksamkeit zu behalten.
Auch beim gemeinsamen Spielen gab es immer wieder heftige Auseinandersetzungen und Streitigkeiten, wer mit was spielen darf und wie lange. Es hat sich schnell herauskristallisiert, welche Kinder eine liebevolle Familie haben und welche eher "Problemkinder" waren. Ich habe mit beiden gleichermaßen gerne gearbeitet, weil es schön ist, die Fortschritte zu sehen, die die Problemkinder machen. Auch wenn es für mich anfangs schwierig war, die richtige Taktik zu finden, wie man die Kinder richtig "erzieht".
Zwei Tage hatte ich ein Kind, das nicht aufhören wollte zu weinen, sobald die Mutter außer Sicht war - das ging wohl schon 3 Wochen so. Dazu hat die Kleine ein anderes Kind, das normalerweise keine Probleme hat, ohne seine Mutter auszukommen, angesteckt und so hatte ich zwei heulende Kinder in meiner Gruppe. Immer, wenn ich eine soweit hatte, dass sie nicht mehr weint, hat sie die andere angeschaut, die noch geheult hat und hat wieder angefangen. So ging das die ganze Zeit, bis ich Mittags endlich erlöst war. Umso mehr hat es mich gefreut, dass ich es am dritten Tag geschafft habe, die "Heulsuse" zu integrieren, so dass sie tatsächlich 2 Stunden ohne weinen mit uns spielen konnte.
Nach dem Spielen oder Lernen haben wir uns um die Zubereitung einer kleinen Mahlzeit gekümmert, abermals den Kindern die Finger gewaschen, nach dem Essen die Zähne geputzt und dann die Kleinen zurück zum Markt gebracht. Das war dann um 13 Uhr. Dann ging es quer durch Quito (20 Minuten Busfahrt, 15 Minuten laufen) zurück zum Hostal, wo ich mir noch was kochen konnte, ggf. noch den Rest meiner Hausaufgaben erledigt habe und dann ins Nachbarhaus zur Schule gegangen bin, wo ich während des Projektes 2 Stunden Privatunterricht hatte.
So sehr ich die Kinder in mein Herz geschlossen habe und so sehr ich die Erfahrung, die ich während dieser Zeit gemacht habe schätze, war ich doch froh, als es wieder vorbei war. Zumindest habe ich für mich herausgefunden, dass mit Kindern arbeiten nicht mein Ding ist. Und das ist ja auch was!
Das die Sprachschule im Nachbarhaus war, war sehr angenehm. Und auch, dass ich im Haus auf der anderen Seite meinen perfekten Salsalehrer gefunden habe, war sehr praktisch. Um genau zu sein, hatten wir sogar eine direkte Durchgangstür in die Salsaschule und auch unsere Küche hatte Anschluss an die Schule - so wurden wir Abends immer mit lauter Salsamusik beschallt.
Die meisten wissen ja, wie gerne ich tanze und ich habe einige Probestunden in verschiedenen Tanzschulen gemacht. Teilweise war ich entäuscht, wie "schlecht" die Tanzlehrer waren. Von den Südamerikanern hat man natürlich große Erwartungen, die diese oft nicht erfüllt haben.
Ich habe dann meinen "weiße Frau"-Pluspunkt ausgespielt und mir in den Salsaclubs immer die Tanzlehrer bzw. die Männer rausgesucht, die m.E. am besten getanzt haben und diese dann aufgefordert - hier bekommt man nie einen Korb. So macht das Tanzen Spaß und ich fühlte mich bestätigt, den richtigen Salsalehrer rausgesucht zu haben!Read more
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- Day 163
- Tuesday, February 16, 2010
- 17 °C
- Altitude: 2,704 m
EcuadorQuebrada Batán0°11’37” S 78°28’3” W
South American "Adventure"

Jetzt hab ich es fast 6 Monate durch Südamerika geschafft, ohne ein "typisches" Südamerikaerlebnis, also so eines, wie wir es uns dort vorstellen, ausgeraubt bzw. gefünfteilt werden und dgl. - und dann das!
Heute war ein ruhiger Tag für mich. Ich musste nicht arbeiten und konnte daher den Vormittag im Internet verbringen. Da alle anderen Vormittags Unterricht haben, gehe ich anschließend allein auf eine kurze Shoppingtour. Ich gebe mein letztes Bargeld für eine Hose und ein T-Shirt aus. Auf dem Rückweg gehe ich Geld holen. Ich hebe 60 $ ab und packe sie zusammen mit meiner Kreditkarte in mein am Strand in Montanita erworbenes Portemonnaie. Als ich den Glasverschlag, in dem der Geldautomat steht verlassen will, versperrt mir ein dunkelhäutiger großer Mann den Weg. "Gib mir dein Geld" sagt er auf Spanisch. Ich ignoriere ihn erst mal und will mich an ihm vorbeidrücken. Er läßt mich nicht durch. Ein zweiter jüngerer Mann kommt hinzu. "Gib mir deine Kamera" sagt der erste und öffnet meine kleine Umhängetasche, die nur mit Druckknopf verschlossen ist. "Ich habe keine" sage ich. Er sieht meine Tüte mit meinen neu erworbenen Klamotten und durchsucht sie. "Das sind nur Geschenke" sage ich. Meinen Geldbeutel habe ich in der Hand, zusammen mit einer Schachtel Zigaretten, die ich grade neu gekauft habe (natürlich nicht für mich). Der andere Typ nimmt mir die Zigaretten ab. Den Geldbeutel in meiner Hand beachten sie kaum - ich sollte vielleicht dazusagen, dass es ein Geldbeutel aus Recyclingmaterialien ist, hergestellt aus alten Zahnpasta- und Kaugummipackungen (vgl. Fotos). Die beiden Männer verlassen die Kabine. Der jüngere der beiden öffnet die Zigaretten. "Ich nehme mir wenigstens eine Zigarette" sagt er. "Hast du Feuer?" Bin ich im falschen Film oder was?? "No, no tengo" antworte ich entrüstet und warte, dass mir der Typ die Zigaretten zurückgibt. Die beiden hauen ab. Ich glaub ich spinne! Es sind immer noch wenig Leute unterwegs, fast alle Läden haben zu. Ich laufe zu meinem Haus. Wat war das denn? Irgendwie ein seltsames Erlebnis. Und wie blöd muss man sein, jemanden vor einem Geldautomaten zu überfallen und dann mit leeren Händen zu enden? Nun ja, muss ja alles schnell gehen... Da hab ich ja echt Glück gehabt!
Ansonsten verläuft der Tag friedlich. Spanisch ist anstrengend, weil mich meine neue Lehrerin ständig sprechen und lesen lässt. Aber eine gute Übung. Danach Salsa und Film gucken. Pirates of the Caribbean III - auf Spanisch! Und ich verstehe tatsächlich nur Spanisch...Read more
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- Day 166
- Friday, February 19, 2010
- 19 °C
- Altitude: 2,957 m
EcuadorQuebrada Ashitahuaico0°10’36” S 78°27’44” W
Ecuador die Zweite

Hallo zusammen,
ich wollte nur mal wieder von mir hoeren lassen, damit alle wissen, das ich noch lebe. Leider hat mein Computer den Geist aufgegeben, so dass ich immer ins Internet-Café gehen muss. Und, ihr kennt mich ja, dafuer habe ich natuerlich nicht so viel Zeit.
Aber auf jeden Fall geht es mir gut, mein Projekt mit den Kindern ist anstrengend aber macht Spass, ich lerne weiter fleissig Spanisch (rede meiner Lehrerin nach aber zu schnell ;-)) und tanze viiiieeeeeel Salsa! :-)
Den Karneval hab ich am Strand verbracht und naechste Woche hab ich Unterricht im Dschungel. Das wird bestimmt auch ein tolles Erlebnis.
Meine Blogeintraege sind alle schon fertig auf Papier und sobald ich mir mal einen Computer von Zimmergenossinnen ausborgen kann (und ein paar Stunden "zu Hause" bin), werd ich in die Tasten kloppen...
Bis dahin erst mal alles Gute und schoene Gruesse aus Ecuador!Read more
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- Day 167
- Saturday, February 20, 2010
- 28 °C
- Altitude: 1,287 m
EcuadorMindo0°2’54” S 78°46’37” W
Mindo

Nach einer langen Salsa-Nacht machen wir uns am Samstag Früh auf nach Mindo, einem kleinen Ort im "Cloud-Forest", also Nebelwald. Die 2,5-stündige Fahrt (für 2,50 $) führt uns durch atemberaubende - ja, wie war es anders zu erwarten - Nebelwälder! Im Nirgendwo werden wir vom Busfahrer ausgesetzt und müssen im Nebel erst mal die Taxis finden, die wir benötigen, um in die Stadt zu gelangen.
Mindo selbst ist sehr übersichtlich: eine Hauptstraße mit Hotels und Restaurants, einige Reisebüros bzw. Touroperatoren und ein paar Minimärkte.
Erstmal beziehen wir aber unser Quartier und zwar in rustikalen Cabañas, die mitten in den Urwald gebaut sind. Die Hütten sind einfach, mit großen Fenstern, so dass man draußen den Kolibris zuschauen kann, wie sie Nektar trinken.
Am Nachmittag machen wir unsere erste "Tour". Mindo ist nämlich für seine Outdooraktivitäten bekannt. Als erstes steht "Tubing" auf dem Programm. "Tubing" ist ähnlich wie Rafting, allerdings nicht in einem Boot, sondern in einem riesigen Reifen. Ob das nun die richtige Entscheidung war, weiß ich nicht. Es ist zwar schwülwarm, ich habe aber trotzdem angst, dass das Wasser so kalt ist wie in Chile, als ich beim Rafting war - und heute bekommen wir keinen Neoprenanzug. Wir sitzen also im Bikini auf den übergroßen Reifen. Die Guides tragen Jeans und T-Shirt aber das will ja nix heißen. Als wir dann von der ersten Welle erfasst werden, kriege ich fast einen Schock. Richtig warm ist das Wasser tatsächlich nicht. Aber wo wäre auch der Spaß, wenn man auf einem Gummireifen durch 30° warmes Wasser treibt? Auf jeden Fall haben wir 20 Minuten Spaß auf wildem Gewässer und ich kann mein Small-Talk-Spanisch üben, während ich mich mit den Guides unterhalte.
Im Anschluss wandern wir 20 Minuten zu einem nahegelegenen See. Hier wollen wir einen Drink genießen und auf das Froschkonzert warten, dass um 18.30 beginnen soll. Der See wurde künstlich für ein Hostal- Restaurant angelegt. Es ist super-idyllisch hier mitten in der Wildnis. Als wir auf den Dirigenten des Froschkonzerts warten, probieren wir auch frittierte Yukka-Snacks. Mjam! Die haben schon leckere Sachen hier!
Das Konzert ist dann richtig laut und es sind viele Menschen da, auf der Suche nach dem Orchester. Ob sie fündig wurden? Und wie funktioniert das eigentlich, dass die Frösche alle gleichzeitig pünktlich losquaken?
Uns treibt der Hunger zurück in die Stadt. Es ist zwar nicht typisch ecuadorianisch aber wir gehen trotzdem Pizzaessen. Sehr lecker! Dazu einen frisch gepressten Mangosaft :-) Ja und dann ist es auch schon Zeit, auszugehen. Wir gehen in den erstbesten Club, die Auswahl ist nicht wirklich groß, es gibt 3 Discotheken. Der Club kostet 1 $ Eintritt. Nun ja, warum nicht. Ich bin geschockt, als wir eintreten: Die reinste Kinderstube!! Und zwar wirklich! 8-10-jährige Kiddies tanzen hier zu Reggaeton - mit den Eltern! Ok, ab an die Bar und bloß die Verwunderung nicht anmerken lassen. Mit der Zeit kommen noch ein paar "ältere" Menschen, so zwischen Ende 20 und Ende 30. Nachdem dann auch noch Salsa gespielt wird, tanze ich mit ein paar Männern, u.a. mit dem schlechtesten Salsatänzer der Welt! Nicht nur, dass er ohne Takt tanzt, auch seine Bewegungen sehen fürchterlich aus. Und das von einem Ecuadorianer, der zu allem übel auch noch meint, er könne tanzen. Ich entschuldige mich nach einem Tanz und sehe ihm zu, wie er auch noch Salsaunterricht erteilt! Egal. Nach ein paar Tänzen flüchten wir aus der Disco und laufen zur nächsten - die ist komplett leer. Auf der Straße quatschen uns, das sind übrigens Marlies, Niklas, Tamara (Österreicherin) und ich, ein paar Typen an und empfehlen den dritten der Clubs des Dorfes. Wir gehen mit. Schlimmer kanns ja eigentlich nicht werden. Ja, und wenn die Erwartungen nicht hoch sind, klappt es auch meistens - mir hat es zumindest gefallen. Viel Salsa, Bachata, Merengue und Reggaeton werden gespielt. Und Alberto, einer der Jungs, tanzt auch sehr gut Salsa. So tanze ich vergnügt in meinen 27. Geburtstag! Um 1.30 verabschieden wir uns dann. Morgen wollen wir um 9 Uhr beim Canopying sein...Read more
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- Day 168
- Sunday, February 21, 2010
- 28 °C
- Altitude: 1,287 m
EcuadorMindo0°2’54” S 78°46’37” W
Mindo

Am nächsten Morgen klingelt daher der Wecker um 7.30. Es fällt mir diesmal relativ schwer, mich aus dem Bett zu schälen. Schnell gepackt und schon bin ich startklar. Grade, als ich mich wundere, wo Marlies ist, mit der ich mir ein Zimmer teile, kommt sie zusammen mit Tamara und Niklas die Treppe zu unserem Bungalow rauf, ein Törtchen mit Kerze in der Hand und "Happy Birthday" singend. Zusammen mit meinem Geschenk überreichen sie mir einen rosanen Haarreif mit Schmetterlingen drauf. "Mit dem musst du jetzt den ganzen Tag rumlaufen." Na das kann ja heiter werden!
So, und nun erst mal Frühstück! Pankakes mit Rührei, Früchten, frisch gepresstem Saft und Café con leche. Das ganze für 3 $. So läßt es sich aushalten!
Mittlerweile ist es schon 9.30 (das Frühstück war frisch zubereitet und ich glaube, die mussten noch den Kaffee ernten und rösten) und wie immer haben wir Probleme beim bezahlen. Es gibt NIRGENDWO Kleingeld und alle rennen immer quer durch die Stadt, um jemanden aufzutreiben, der wechseln kann. Warum drucken die nicht einfach mehr 1-$-Scheine? Das ist manchmal echt zum verrückt werden!
Am Ende nehmen wir einfach ein Taxi zum "Canopying". Für alle, die nicht wissen, was "Canopying" ist: ein Seil ist zwischen zwei Bäumen über einen Abgrund gespannt, man hängt sich dran und saust von einer Seite rüber zur anderen...
Wir bekommen unsere Ausrüstung angelegt und zwei Jungs begleiten unser Quartett und weisen uns ein. Noch Fragen? "Ja. Was kostet hier der Kaffee? Ich bleib doch da!" Ich bin doch echt eine Schisserin! Aber die 10 $ sind bezahlt. Also los. Oder doch nicht? Als ich dem ersten Guide nachschaue, wie er über den Baumgipfeln entlangrauscht wird mir ganz schlecht. Das geht ganz schön tief runder! Erst mal die anderen vorlassen, vielleicht vergessen die mich dann ja hier. Aber ich habe kein Glück. Also festgurten, zurücklehnen und - was?? Entspannen soll ich auch noch?? Wie soll das denn gehen? Das ist nun echt zu viel verlangt. Hilfe - nein - und los gehts...
Juchuuuuu!!! Nach erstem mulmigen Gefühl macht es mir doch Spaß! Wie immer bei solchen Dingen :-) Oh, was? Schon vorbei? Nochmal!! Natürlich gibt es viele Seile mehr, die über das Tal gespannt sind. Und bei der dritten die Frage: "Wer will Superman sein?" Na ja, ich weiß nicht. Ohne Festhalten dem Teil vertrauen, an dem ich dranhänge? Wann war das letzte mal der TÜV da? Ach wat solls! Auf gehts!
Und wie schon davor: es macht soooo viel Spaß! Die nächste Bahn gings dann weiter a lá "Mariposa"(=Schmetterling), d.h. Kopf nach unten, Arme und Beine lose. Wuaaah!!!! Außer, dass mir das Blut in den Kopf steigt und ich Angst habe, dass mir alles aus meinen Taschen rausfällt, ist das schon auch lustig. Aber als letztes düse ich nochmal als Superwoman über das Tal. Schade, dass es schon vorbei ist. Aber wir müssen zum Bus, weiter nach Puerto Quito, wo wir mitten im Dschungel eine Woche Spanisch- / Erlebnisurlaub machen.
Die 2-Stündige Fahrt führt abermals durch schöne Landschaft und süße kleine Ortschaften. Mittlerweile ist es für mich ganz normal geworden Häuser zu sehen, wie sie in Deutschland wahrscheinlich noch nicht mal erlaubt wären. Und hier leben die Menschen in diesen "Bruchbuden". Südamerika pur!
Angekommen in Puerto Quito essen wir einen kleinen Snack in Form einer Empanada und dazu einen Batido - für 1 $. (Empanadas in Argentinien sind immer noch die besten.) Dann fahren wir mit einem Mototaxi (was für ein Erlebnis) weiter ins nirgendwo bis zu den "Cabañas del Rio", wo wir die nächste Woche verbringen werden. Es ist alles sehr bruchfällig. Als ich die Stufen zu unserer Hütte hochlaufe und mich am Geländer festhalte, habe ich dieses in der Hand. Die Anlage ist auch sonst nicht ganz in Stand gehalten. Um den Pool liegt allerhand Geäst rum und ich will nicht wissen, wie oft (wenn überhaupt) das Wasser gewechselt wird.
Als ich mich später in einen Stuhl setze fällt eine Latte zu Boden und ich hoffe, dass die Terasse hält, die über den Abgrund gebaut ist. Denn auch eine Bank bricht zusammen, als sich zwei aus unserer Gruppe draufsetzen. Das kann ja noch lustig werden!!
Aber das Essen ist lecker und danach unterhalten wir uns noch lange. Insgesamt sind wir 10 Studenten. Das wird bestimmt eine schöne Woche!Read more
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- Day 169
- Monday, February 22, 2010
- Altitude: 119 m
EcuadorCabuyal0°7’19” N 79°15’37” W
Tag 1 - Wasserfall und Termiten

Um 8.10 gibt es ein umfangreiches Frühstück in Form von Früchten, Saft, Café con Leche, Empanadas und Ei. Frisch gestärkt geht es zum ersten Trip - eine Wanderung zu einem Wasserfall. Wir erreichen den Ausgangspunkt unserer Reise auf der Ladefläche eines Kleinlasters; ausgerüstet mit Gummistiefeln geht es los durch den Dschungel. Überall hängen Früchte von den Bäumen. An einem Termitenbau machen wir Stopp für einen Zwischensnack. Ist irgendwie seltsam, lebende Ameisen zu essen. Und schmeckt irgendwie nach Baum. Aber ich muss ja alles mal mitgemacht haben...
Angekommen beim Wasserfall stürzen wir uns in die "Fluten". Und ich Wasserratte will natürlich nicht wieder raus. Ich versuche, ob ich noch die Delfin-Figur aus dem Kunstschwimmunterricht hinbekomme (nun ja, besser ging das damals schon) und auf einem Seil, das im Wasser gespannt ist, zu balancieren. Gar nicht so einfach! Irgendwann gehts leider wieder zurück. Vor der Rückfahrt legen wir aber noch einen Zwischenhalt ein, um Zuckerrübensaft zu pressen und zu trinken. Brrrrr ist das süß!! Der Limettensaft kompensiert das ein bißchen. Ja und dann gehts schon zurück - Zeit zum Mittagessen. Wieder super-lecker! Suppe, Reis + Kartoffeln mit Gulasch und danach eine Mango. Natürlich darf der frisch gepresste Saft auch nicht fehlen.
Nach zwei Stunden Pause, während die anderen das Imperfekt lernen, haben Niklas, Marijke und ich dann Unterricht. Was, Oscar Wilde auf Spanisch?? Womit haben wir das verdient?! Ich weiß noch nicht mal, ob ich die Story mit der Nachtigall auf deutsch verstehen würde. Und dann auf Spanisch? Ich bin aber überrascht, wie viel ich von "The ruiseñor y la rosa" (Die Nachtigall und die Rose) verstehe und jetzt, wo ich die Geschichte ein zweites Mal lese, verstehe ich alles. Ich muss sagen mein Spanisch hat sich echt sehr verbessert. Und Ecuador ist wirklich ein besseres Land, um Spanisch zu lernen, als Chile. Andererseits stimmt es auch, dass man es in anderen Ländern einfacher hat, wenn man erst mal die Chilenen verstanden hat. Also nicht aufgeben und weiter fleißig Oscar Wilde lesen! ;-)
Übrigens habe ich ganz stolz eines der neu erlernten Wörter, nämlich "Bruma" (= Nebel) gleich am Abend in die Unterhaltung mit den Ecuadorianern einfließen lassen. Und die haben das Wort nicht verstanden!! Ich glaube, es wäre doch besser, wir würden keine solchen Dinge lesen, sondern einfach umgangssprachliches Spanisch lernen... Aber ich will mich nicht in die Lehrmethoden einmischen.Read more
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- Day 170
- Tuesday, February 23, 2010
- Altitude: 119 m
EcuadorCabuyal0°7’19” N 79°15’37” W
Tag 2 - Fruchtfarm

Der Tag beginnt wieder mit leckerem Frühstück: Omlett mit Platano(= Banane)-Käse-Taschen, Früchten, frisch gepresstem Saft und Kaffee. Danach geht es für Niklas, Marijke, Laura (die unserer fortgeschrittenen Gruppe beigetreten ist) und mich zu einer Fruchtfarm. Das ist vielleicht toll! Und ich habe sooo viele Früchte gegessen: verschiedene Bananenarten, equadorianische Litschis und Orangen bzw. Grapefruits, Zapotes, Kakao etc. Dann haben wir noch einen Kautschukbaum angeschnitzt, Koka gekaut und viele andere interessante Dinge über Früchte gelernt. Ich hab auch nochmal Termiten gekostet. Irgendwie schon witzig diese Dinger. Die Nester hängen an einem Baum, man sieht aber kein einziges Tier. Sticht man aber ein Loch in das Nest, kommen 1000de geschäftig herausgewuselt. Streckt man dann den Finger hin, krabbeln sie drauf und man kann sie verspeisen. [Fotos folgen auch hier] Als wir zurückkommen, gibt es auch schon Mittagessen. D.h. noch mehr Zeug in den Magen stopfen. Aber das Essen hier ist soo lecker, was stehen lassen geht nicht. Diesmal gibt es Maissuppe (bzw. Sopa de Choclo), Fisch mit Reis und Salat und danach Ananas. Dazu wie immer einen Fruchtsaft, diesmal Zapote. Mjam!
Der Unterricht am Nachmittag ist wieder gefüllt mit neuen schwierigen Wörtern. Wir lesen eine neue Geschichte. Puh! Als Hausaufgabe müssen wir uns auch noch ein Ende ausdenken und formulieren. Aber dafür ist später Zeit. Nach dem umfangreichen Abendessen (Früchte, Pasta, Saft, Karottensuppe) sitzen wir noch zusammen und unterhalten uns - auf Spanisch - mit den Leuten der Cabanas. Heute bin ich total müde und freue mich tierisch aufs Bett, auch wenn oder gerade weil ich hier nicht so gut schlafen kann. Es ist einfach zu ruhig hier. Außer dem Plätschern der Regentropfen der nächtlichen Regengüsse und der Insekten hört man hier nämlich gar nichts.Read more
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- Day 171
- Wednesday, February 24, 2010
- Altitude: 119 m
EcuadorCabuyal0°7’19” N 79°15’37” W
Tag 3 - Freizeit und Schokolade

Heute haben wir Unterricht am Vormittag. Meine Hausaufgabe habe ich vor dem Frühstück, bestehend aus frittierten Bananen und Teigtaschen, in der Hängematte gemacht. Der Unterricht war wieder ziemlich anspruchsvoll, aber diesmal nicht mit ganz so philosophischem Text.
Nach dem abermals aus 3 Gängen bestehenden Mittagessen, diesmal Wurst (Wiener Art), Bohnen und Reis als Hauptgang, laufe ich in das nahe gelegene Pueblo "Puerto Quito". Es ist heiß und Schweiß tropft mir von der Stirn, ohne, dass ich mich anstrenge. Als mich ein Auto überholt, halte ich es an, und werde in die Stadt chauffiert. Auch auf dem Rückweg fahre ich mit dem gleichen Mann mit, der auch anbietet, drei von uns am Freitag mit nach Quito zu nehmen. Sehr nett, der Columbianer! Er ist Architekt und baut weitere Cabanas neben den unseren.
Um 4.30 versammeln wir uns zum Kakao machen. Erst werden die Bohnen, die davor 7 Tage getrocknet worden waren, fünf Minuten über dem Feuer geröstet, um die Schale - von Hand - entfernen zu können; anschließend wird das Ganze durch den Reißwolf gedreht und das Mus dann abermals 6-7 Minuten lang über dem Feuer gerührt, mit einer Ladung Wasser und etwas Zuckkerrohr. Nebenher trinkt man einen Caipirina, aber ich glaube, das kann auch durch ein anderes Getränk nach Wahl ersetzt werden. Fertig ist die heiße Schokolade! LECKER! [Bilder folgen]
Zum Abendessen wird gegrillt: Würstl, Fleisch, Salate. Mjam! Nach dem Essen übe ich mich wieder im Spanischsprechen. Eine lange Unterhaltung mit meiner Lehrerin und den Mitarbeitern der Cabanas. Und auch die sagen, ich würde so schnell sprechen. Und fast ohne Akzent :-)Read more
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- Day 172
- Thursday, February 25, 2010
- Altitude: 119 m
EcuadorCabuyal0°7’19” N 79°15’37” W
Botanischer Garten & Schmuckherstellung

Ich bin wirklich mitten drin - im Regenwald. Gerade hat es einen der berüchtigten Regenschauer. Es gießt aus Kübeln. Die Cabañas sind mittendrin, um uns herum nur Urwald. Irgendwie gemütlich!! (Jetzt zumindest. Als ich heute Morgen in einer Pfütze aufgewacht bin, weil es durchs Dach regnet, kann man sich darüber streiten, ob das gemütlich ist.)
Heute besuchen wir nach dem Unterricht (und dem abermals grandiosen Mittagessen ;-)) einen kleinen botanischen Garten. Dort gibt es Erklärungen zu verschiedenen Pflanzen, wie dem Drachenblutbaum und anderen Pflanzen, deren Namen ich schon wieder vergessen hab, die aber gut gegen Rheuma und anderen Krankheiten sind, und die Palme, aus der die Dollarscheine in Ecuador gemacht werden - sehr beeindruckend, wie aus diesem Ding Geld gemacht wird!! Außerdem haben wir die Hülsen von "Cigarras", einer Käferart als kleine Andenken mitgenommen* und eine "Zapote" (orangene Frucht, sehr lecker) gegessen.
Im Anschluss hüpfe ich in den Pool - wie erfrischend! Noch kurz Hausaufgaben beginnen und schon gibt es Abendessen. Im Anschluss machen wir Schmuck - aus einer Baumart. Anstrengend, die Ringe mit Schmirgelpapier in die richtige Form zu bringen, aber toll! Und was gibt es schöneres als Andenken, als etwas im Schweiße des Angesichts hergestelltes??
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* Die "Cigarra"-Hülle hab ich am Abend einer Freundin auf den Kopf gesetzt. Das war an sich nicht so nett, weil Ilse SEHR viel Angst vor Insekten hat. Aber es hat den Abend für mich sehr lustig gestaltet, weil alle plötzlich schreiend aufgesprungen sind (sogar die Leute, die eingeweiht waren und wußten, dass ich das am Abend machen würde, hihihi)
Als mich dann gegen Abend der Schrei meiner Zimmermitbewohnerin zu unserer Cabaña rennen ließ, denke ich gleich, die Verwüstung wäre ein Akt der Rache von Ilse gewesen. Unser Zimmer sah aus, wie das normalerweise bei mir zwar immer der Fall ist, aber nicht schon nach einer Woche und auch nicht, wenn ich mit anderen Leuten das Zimmer teile: alles lag quer durchs Zimmer verteilt, sogar vor dem Zimmer lagen Sachen verstreut auf dem Boden. Als ich dann Löcher in meinem Regencape entdecke, meine ich, dass Ilse ein bißchen zu weit gegangen ist. Auch die Bissspuren in meiner Seife finde ich etwas übertrieben.
Ich konfrontiere Ilse mit Anschuldigungen, als ich zurück zu den anderen gehe. Sie tut, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Dann kommt ihr Jose von den Cabañs zu Hilfe: Chica, einem der Hunde würde sowas ähnlich sehen. Dann glaub ich ihm doch einfach mal... ;-)Read more
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- Day 173
- Friday, February 26, 2010
- Altitude: 119 m
EcuadorCabuyal0°7’19” N 79°15’37” W
Tag 5 - Abreise

Letzter Tag, wie schade! Aber die Mosquitos im Mosquito-Camp, wie ich "Cabañas del Rio" "liebevoll" nenne werde ich nicht vermissen. Ich bin noch relativ gut davon gekommen (Hotpants hab ich einfach in der Tasche gelassen), aber einige zählen 200 Mückenstiche auf ihrem Körper. Wie gut, dass es Malaria hier nicht gibt! Wir sind nicht weit genug in den Amazonas vorgedrungen.
Nun ja. Der Gruppenunterricht (heute haben beide Gruppen gemeinsam Unterricht, weil unserer Lehrerin schon Mittags abreist) in Form von irgendwelchen Spielchen ist auch irgendwann vorbei - Gott sei Dank. Meine Motivation ist, sofern überhaupt vorhanden, sehr gering. Es ist mein letzter Tag mit Spanischunterricht, jetzt hab ich nur noch 5 Tage in Ecuador. Ich hab auch meine Hausaufgaben nicht gemacht - hups!! War auch wirklich viel und den letzten Abend kann man irgendwie mit besseren Dingen verbringen, als mit Hausaufgaben. Wobei: Niklas glaub ich kann das Grammatikbuch, das wir von der Schule bekommen haben schon auswendig. Ich hab ihn nie ohne das Ding gesehen... Jedem das seine.
Die letzte Geschichte, die wir im Unterricht gelesen haben, hat mir zwar sehr gut gefallen, aber wir sollten viele Fragen darüber beantworten, die total umfangreich waren und mit der Geschichte an sich auch nicht viel zu tun hatten. Mut zur Lücke, oder wie heißt das so schön??
Als wir dann ein Gramatikspielchen machen, müssen Niklas und ich Sätze mit den uns vorgegebenen Vokabeln bilden. Weder er noch ich können uns an mehr als eine neue Vokabel erinnern. Wie soll das auch funktionieren? Wir lernen in einer Woche ca. 3 Millionen neue Wörter, haben bei den umfangreichen Aktivitäten und Hausaufgaben nicht wirklich Zeit die Wörter zu lernen und können die Wörter nicht anwenden, weil sie noch nicht mal von den Ecuadorianern verstanden werden. Ich will mich ja nicht rausreden, aber das ist dann schon ein bißchen viel verlangt (vor allem von einer Schülerin, die ohnehin nicht mehr lange da ist ;-))
Da ich gerade etwas über sonstiges in den Cabañas bei Puerto Quito nachdenke fällt mir noch die Geschichte mit den Hunden ein: die haben hier sooo süße Boxer-Babys, also 3 Stück sind es noch. Eigentlich sind die immer im Zwinger und dürfen nur Nachts ein bißchen raus, aber eine büchst immer aus und wir durften ihr einen Namen geben. Nach langem diskutieren wurde sie dann feierlich auf den Namen "Angie" (also äinschi) getauft. Wir alle wollten uns irgendwie verewigen uns so haben wir als deutsche Vertretung nach unserer Bundeskanzlerin gerufen, was gleich auch mit einem beliebten Song der Rolling Stones in Verbindung steht, den die holländischen Zwillinge gerne gehört haben. Es gibt also jetzt eine kleine Rottweiler-Boxer-Mischung inmitten von Ecuador mit dem (Spitz-)Namen unserer Bundeskanzlerin! :-) hihihi...
Nach dem Essen wollen Niklas, Tamara und ich dann unsere Rückreise nach Quito antreten. Wir wollen mit dem Columbianer fahren. Wie erwartet, taucht er nicht auf (wir wollten uns um 3 Uhr am Eingang der Cabañas treffen, um alles zu besprechen. Wir lassen uns also in die Stadt fahren, um den Bus zu nehmen.* Das klappt auch prima, nur, dass wir erst um 20 Uhr in Quito eintreffen - und ich wollte mit einer Freundin zusammen unsere Geburtstage nachfeiern und auch gleichzeitig den Abschied von Marlies, die am nächsten Tag auf die Galapagos fliegt. Das hätte dann mit den Einkäufen usw. nicht so doll geklappt.
Am Ende wird es aber doch noch ein sehr schöner Abend in einer Bar. Dort tanzen wir fleißig Salsa und Reggaeton bis tief in die Nacht.......
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*Im Bus habe ich noch ein nettes Klo-Erlebnis, für alle interessierten Klogänger:
Manchmal will man(n oder Frau) die Toilette im Bus eigentlich gar nicht benutzen und manchmal mag der Busfahrer nicht, dass man(n oder Frau) die Toilette benutzt. Manchmal muss man(n oder Frau) aber trotzdem. Man überwindet also die Hürden, die der Busfahrer einbaut, reisst nach vielem Rütteln die klemmende Tür doch auf, zwängt sich dann durch den winzigen Spalt, den man die Tür aufbekommt, weil ein Sitz die Tür blockiert und ... kann dann doch nicht gehen, weil es ein Fenster im Bus gibt, das auf die Straße zeigt. Praktischerweise ist das Fenster so eingebaut, dass man im Sitzen (wer auch immer sich da hinsetzt) aus dem Fenster schauen kann. Man kann sich ja denken, was man dann erblicken kann, wenn man von draußen reinschaut. Also geduldig warten, bis wir endlich weiterfahren - und fröhlich nach draußen den vorbeilaufenden Menschen winken - nur nichts anmerken lassen ;-) Raus- und wieder reinzwängen aus dem engen Kammerl ist nicht so lustig also hoffen, dass der Bus gleich wieder losfährt - wir stehen ja bereits eine halbe Stunde in der Stadt rum. Es kann also gar nicht mehr so lange dauern. Bald fährt der Bus auch wieder lost - Gott sei Dank, sonst hätte es ein Unglück gegeben... ;-)Read more
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- Day 174
- Saturday, February 27, 2010
- 12 °C
- Altitude: 4,682 m
EcuadorPichincha0°10’35” S 78°35’57” W
Pichincha

Wow! Einfach nur wow!
Ich ärgere mich ja schon ein bißchen, dass ich jetzt doch nicht mehr so viel von Ecuador sehen kann, wie ich möchte. Auch wenn es eines der kleinsten Länder Südamerikas ist, hat es doch so viel zu bieten. Ok, ich kann nicht klagen: Meer, Dschungel, Quito. Das ist schon was, wenn man nebenher noch einen Sprachkurs macht UND arbeitet. Meine heutige Tour beweist, wie viel allein in bzw. um Quito zu sehen ist.
Ich schließe mich einer Gruppe von 9 Studenten an. Wir wollen, wie 1802 bereits Alexander von Humboldt, auf den "Pichincha", dem 4.690 m hohen "Hausberg" Quitos klettern. Auf der Fahrt zur höchsten Seilbahn Südamerikas, der "TeleferiQo" (das Wort ist ein Mix aus dem spanischen Wort für Seilbahn, "Teléferico", und "Quito") werden wir vom Taxifahrer gelinkt. 5 $ will er haben für die Fahrt, die normal nur 3 $ kostet. Auch das viele Diskutieren hilft nichts und so zahlen wir zähneknirschend. Dann noch 8.50 $ für die Seilbahn - Ecuadorianer zahlen hier nur 3 $. Auch gut.
Nach etwa 8 Minuten Fahrt von 2.950 m auf 4.050 m brauch ich erst mal Zucker - Coca Cola wird hoffentlich ihren Dienst tun. Nach 1 Woche auf 300 m Höhe merke ich den Höhenunterschied schon wieder. Es war sicher auch nicht hilfreich, die Nacht davor erst um 3.30 ins Bett zu gehen. Aber Yvet, eine andere Studentin, und ich haben, wie berichtet noch unseren Geburtstag nachgefeiert und beim Salsatanzen vergesse ich einfach die Zeit....
Ich überlege also noch, ob ich überhaupt mitwandere oder es mir einfach hier bequem mache und die Aussicht genieße. Nach der Cola fühle ich mich aber schon viel besser und so laufe ich erstmal mit.
Nach einer halben Stunde Fußmarsch treffen wir auf ein paar Pferde und ich verliebe mich gleich in "Cariñosa" (= liebevoll, herzlich, zärtlich o.ä.). Unsere Gruppe beschließt, den 20-minütigen Ausritt zu einem kleinen und wirklich unspektakulären Wasserfall zu machen. (Ehrlich gesagt hab ich den Wasserfall fast übersehen, so klein war der!!) Weitere 5 $. Das ist eine ganz schön kostspielige Wanderung!
Im Anschluss, es war bereits kurz vor 11, laufen wir endlich weiter. Unterwegs frage ich ein ecuadorianisches Paar, wie weit es bis auf den "Pichincha" ist. "Etwa 4 Stunden von hier - einfache Strecke." Na das sind ja Aussichten! Wir müssen ja auch noch zurück. Wir wollen aber nicht gleich umkehren und beschließen, noch ein Stück zu laufen - bis zum nächsten Hügel. Dort treffen wir auf weitere Wanderer. "Etwa 1,5 Stunden bis zum Aussichtspunkt, dann muss man klettern" meinen diese, als ich sie nach der Dauer der Wanderung frage. Das hört sich schon besser an und bis dahin wollen wir es jetzt doch noch schaffen.
Unsere Gruppe hat sich zwischenzeitlich geteilt. Vier, zu denen auch ich gehöre, bilden die Vorhut, die anderen lassen es langsamer angehen. Wir 4 Freunde "spurten" los. Als wir kurz darauf auf einen weiteren Wanderer treffen, sagt dieser abermals, es wären 1,5 Stunden und dann müsste man klettern, man wäre dann aber schon am unteren Kraterrand. Dann ginge die Kletterei los und er spüre deswegen seine Finger nicht mehr, weil der Nebel so kalt ist. Im übrigen würde man eh nichts sehen, weil es so eine Suppe hat. Ok, wir haben also ein neues Etappenziel, das wir erreichen wollen. Wir müssen ja nicht ganz rauf.
Wir laufen weiter und die Wanderung wird immer schöner: der Blick über Quito, die abwechslungsreiche Vegetation und kleinen Pfade vorbei am Vulkanmassiv machen diese Wanderung zu einer der schönsten, die ich je gemacht habe.
Ich wundere mich über meine Kondition. Wir wandern wirklich zügig aber ich habe keinerlei Probleme - ganz im Gegenteil. Es wird immer einfacher. Nur das letzte Stück über den Vulkansand ist sehr anstrengend, weil man ständig einsinkt und es dabei steil nach oben geht. Aber die Mühe lohnt sich! Wir sind zwar etwas entäuscht, daß wir im Krater nur die neblige Suppe zu sehen bekommen, aber eine kleine Fotosession machen wir trotzdem. [Bilder sind noch in Ecuador] Und als wir so am Bilderknipsen sind, lichtet sich der Nebel und wir können immer tiefer in den Krater blicken. Toll! Tom, einer unserer Truppe ist noch weiter geklettert und wir können ihn oben auf der Spitze sitzen sehen. Er ruft herunter, dass es da oben noch toller sei. Also hinterher! Da gerade kein Nebel das Klettern erschwert, macht das auch richtig Spaß und wir kommen bald am Gipfel an. Und tatsächlich: es hat sich gelohnt, die Aussicht ist atemberaubend. Noch schnell ein paar Fotos knipsen und schon sind wir vom Nebel eingehüllt. Jetzt sollten wir aber schleunigst nach unten, es wird sehr ungemütlich hier oben - kalt-naß und nach unten klettert es sich schwerer als rauf.
Ich bin froh, dass meine Schwester und ich als Kinder ständig wie von den Wepsen gestochen durch die südtiroler Bergwelt gesaust sind, so bin ich (relativ) trittsicher - ein paar Steinlawinen trete ich dennoch los. Hoffentlich ist da unten grad keiner! Die anderen tun sich teilweise sehr schwer. Wir folgen einem ecuadorianischen Pärchen, was wir besser hätten bleiben lassen - der Typ sucht ständig die umständlichste Route raus, was oft schon fast lebensgefährlich ist. Durch den dichten Nebel sehen wir auch keine 5 Meter weit und es gibt keinen Pfad, nach dem wir uns richten können. Nach einigen fast verusachten weiteren Lawinen und zahlreichen Rutschpartien, erreichen wir endlich wieder den Wanderweg.
Zügig marschieren wir zurück. Der Weg kommt mir endlos vor, aber wir sind alle überglücklich und stolz, dass wir es gemeistert haben und dabei so viel Glück mit dem Wetter hatten. Auf dem Rückweg sehen wir auch noch Kondore und Hasen. Ein schöner Abschluss. Und als wir endlich am "TeleferiQo" ankommen, stellen wir fest, dass wir für die Wanderung insgesamt nur 5 Stunden gebraucht haben - und wir wollten fast umdrehen wegen der Fehlinformation der Ecuadorianer*. Jetzt aber heim! Wir sind alle hungrig und durchgefrohren und so gönnen wir uns nach einer heißen Dusche eine Essen beim Mexikaner. Lecker!
Am Abend gehen wir noch aus. Es ist Abschied eines der Mädels. Diesmal kann ich es aber nicht wirklich genießen. Ich bin müde und fertig. Meine Beine wollen sich nicht zum Takt der Musik bewegen, aber sitzen geht auch nicht - da schlafe ich fast ein. Also heim. Ich mache noch einen Abstecher in meiner Salsaschule, wo, wie jeden Freitag und Samstag, eine Party steigt. Aber ich halte nicht mal einen Tanz durch und so gehe ich schließlich hundemüde aber glücklich ins Bett.
_________________________________________________
* Hatte ich von einer der typischen Eigenschaften der Ecuadorianer schon erzählt? Nein? Dann wird es Zeit. Ecuadorianer wissen alles. Das glaubt ihr nicht? Dann fragt mal einen Ecuadorianer nach dem Weg. Man bekommt niemals die Antwort "Ich weiß es nicht!" Wenn man also einen Ecuadorianer nach dem Weg fragt, wird man IMMER aber auch IMMER eine Antwort bekommen: "In diese Richtung 4 Blocks". Wenn man dort dann ankommt und die Adresse nicht findet und sich bei einen weiteren Ecuadorianer erkundigt wird dieser sagen: "In diese Richtung 3 Blocks" und ggf. in eine ganz andere Richtung deuten. Wenn man das weiß ist es ja ok, dann frägt man einfach gleich mal 3 Leute unabhägig voneinander und wenn alle drei in die gleiche Richtung deuten, kann man es mal wagen. Wenn man das nicht weiß... na ja, dann könnte man sich ganz schön über die Ecuadorianer ärgern... Diese ärgern sich allerdings auch über uns, wenn wir so gar nicht hilfsbereit sind und "Ich weiß es nicht" sagen.Read more
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- Day 175
- Sunday, February 28, 2010
- 21 °C
- Altitude: 2,836 m
EcuadorQuebrada del Tejar0°13’10” S 78°30’53” W
Quito, Old Town "YASUNÍ"

Ich wache schon um 8 Uhr auf, obwohl ich endlich mal ausschlafen wollte. So kann ich aber wenigstens mit den anderen in die Stadt gehen, wo ein Festival zugunsten des Nationalparks "Yasuní" stattfindet.
Zum Hintergrund:
Der Park "Yasuní" ist etwas besonderes, weil er auf 1 Hektar mehr Baumarten aufweisen soll, wie ganz Nordamerika. Außerdem ist der Park Rückzugsgebiet zweier Stämme vor der Ausbreitung der westlichen Zivilisation. Leider gibt es in dem Park wohl viele unerschlossene Ölvorkommen (etwa 930 Millionen Barrel) was den Untergang des Parks bedeuten kann.
Diese Vorkommen reichen aber wohl nicht lange (3 Tage??!!) und so wollte die ecuadorianische Regierung auf die Ausbeutung des von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärte Gebiet verzichten. Allerdings will das Land sich (von der internationalen Gemeinschaft) für die Hälfte der Verluste entschädigen lassen, die ihm durch die Lappen gehen, wenn das Erdöl nicht gefördert wird. Das Geld soll dann in die nachhaltige Entwicklung des Landes gesteckt werden. Der Haken ist, dass das Problem damit nicht gelöst ist - wer garantiert, dass nicht später das Öl doch noch gefördert wird?
Und selbst der Präsident, Rafael Correa, hat im Januar diesen Jahres einen Rückzieher gemacht und will nun doch Öl fördern.
Es gibt nun zahlreiche Versanstaltungen und Festivals zugunsten des Parks, wo auf die Problematik aufmerksam gemacht wird und Unterschriften gesammelt werden.
Auf der Fahrt in die Stadt will uns der Taxifahrer mal wieder linken. Das letzte Mal hab ich 1,50 $ gezahlt. Als ich aber mal einen Blick auf das Taxometer werfe, läuft dieses in Lichtgeschwindigkeit auf 4 $ zu, überspringt sogar ein paar Zahlen. Ich frage den Taxifahrer, ob was mit seinem Taxometer nicht in Ordnung ist. "Nö, wieso, das kostet immer so viel" meint er. "Ich habe das letzte Mal aber nur 1,50 $ gezahlt" sage ich. Wir lassen das Taxi anhalten und zahlen 2 $ und nicht die angezeigten 5. Ich schmeiße dem Taxifahrer noch ein paar böse Worte und Blicke zu, was diesen aber nicht die Bohne interessiert und ärgere mich tierisch über die Ecuadorianer. Aber was kann man machen? Das Festival finden wir nach einigem Fragen auch, aber gönnen uns erst mal ein Frühstück. 2 $ für Reis mit Huhn (zum Frühstück??? Komische Essgewohnheiten haben die hier!), Rührei, Sandwich mit Käse, frisch gepresstem Saft und Kaffee. Nach diesem Essen brauch ich glaub ich den ganzen Tag nichts mehr!
Im Anschluss genießen wir 2 Bands auf dem Festival und einen seltsamen kolumbianischen Alleinunterhalter, der sich neben einem Che Guevarra-Tuch ein Loch in die Zunge rammt und Blut durch das Loch pumpt. Wat war DAS denn?
Wir beschließen, zwischenrein einen Artesenalmarkt zu besuchen. Dort kaufe ich eine große und eine kleine Tasche und eine Hängematte. Wie soll ich das nur alles nach Deutschland transportieren? Aber der nette Verkäufer hat sich wahnsinnig viel Zeit genommen, mir zu erklären und zu zeigen, wie ich diese Hängematte ganz klein machen kann. Das würde ich schon hinkriegen, meinte er. Na klar, hat der ne Ahnung!
Den Nachmittag verbringen wir dann wieder auf dem Theaterplatz, wo Rock- und Heavy Metal Bands ins Mikro grölen und Salsa- und Cumbiagruppen vor tanzender Menge ihr Bestes geben. Danach gehen wir noch auf eine Abschlussveranstaltung, wo es ein kostenloses vegetarisches Buffet geben soll. Wir verlassen die indische Gemeinschaft aber ohne vom Buffet gekostet zu haben - Essen gibt es erst um 6 und mir fallen im Tempel, wo wir einem indischen Gottesdienst beiwohnen, ständig die Augen zu. Da wir aber dennoch nicht viel für Essen ausgeben wollen, gehen wir später in eines der ecuadorianischen Restaurants, wo Mittagessen für 1,75 $ und Abendessen für 2 $ angeboten wird. Dann neigt sich der Tag auch schon dem Ende zu.Read more
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- Day 176
- Monday, March 1, 2010
- 19 °C
- Altitude: 2,949 m
EcuadorCollagal0°5’6” N 78°21’34” W
Letzte Tage in Quito...

Meine letzten Tage in Quito verbringe ich relativ unspektakulär. Ich gehe zum Frisör (für 2 US$!! Ok, ist schon ganz schief und krumm, aber das schaffen die Frisöre in Deutschland auch. Nur, dass sie dafür mindestens 20 € verlangen), suche erfolglos nach der einen oder anderen CD, gehe täglich Salsatanzen, esse endlich Cuy (sehr lecker muss ich sagen! In dieser Grillsaison also bitte alle eure Meerschweinchen mitbringen!) und fahre am letzten Tag sogar noch zum "Mitad del Mundo", also für uns eigentlich an den Äquator. Sehr interessant muss ich sagen! Ich mache alle möglichen Experimente, weil die Anziehungskraft auf 0° hier stärker ist.Read more
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- Day 178
- Wednesday, March 3, 2010
- 17 °C
- Altitude: 2,893 m
EcuadorQuebrada Batán0°11’22” S 78°28’9” W
Abschlussblog

Das wird jetzt voraussichtlich mein letzter Eintrag zu Quito, Ecuador werden, was eigentlich schade ist, weil ich meinen Blog mit einer nicht so schönen Geschichte abschließen werde.
Ich weiß nicht, ob es richtig ist, diesen Eintrag zu veröffentlichen, aber da ich von Quito eigentlich meist in guten Tönen geredet habe, möchte ich diese Story schreiben für alle, die nach Ecuador fahren - passt auf in Quito!
Ich hatte in Quito nur einen kleinen Zwischenfall, der glimpflich ausgegangen ist, es geht aber auch anders. Wenn ich an die Zeit zurückdenke bin ich froh, dass ich vernünftiger Weise immer zu Hause geblieben bin, auch wenn ich oft im Hostel saß, der Musik von den Clubs gelauscht habe und eigentlich unbedingt tanzen gehen wollte - nur sonst keiner. Und ich habe mich auf Deutschland gefreut, wo man alleine Nachts auf die Straßen gehen kann, ohne ständig Angst haben zu müssen.
Freunde von mir hatten ein nicht schönes Erlebnis, als sie Abends/Nachts mit dem Taxi nach Hause gefahren sind (was ja eigentlich sicher sein soll). Sie wollten grade vor ihrem Haus aus dem Taxi aussteigen, als sich zwei Männer zu ihnen ins Auto drängten. Das Taxi fuhr mit den vier Insassen ab. Die beiden Männer wollten Geld und alles, was die beiden bei sich hatten - was natürlich nicht viel war. Einer meiner Freundinnen haben die Männer Pfefferspray ins Gesicht gesprüht, weil sie versucht hat, sich gegen die Männer zu wehren, die andere haben sie mehrmals geschlagen, weil sie mit ihrer Freundin geredet hat. Nach 20 Minuten haben die Männer die Mädels irgendwo aus dem Taxi geworfen, eine Freundin konnte wegen dem Pfefferspray immer noch nichts sehen.
Die beiden sind dann in eine Richtung losgelaufen und haben auch irgendwann einen Security gefunden, der die Polizei gerufen hat. Die wollten anfangs noch nicht mal kommen!
Der Sohn unserer Reinigungsfrau wurde auch einmal am Abend vor unserem Hostel überfallen. Er hatte keinen Schlüssel und musste warten, bis jemand die Tür aufmacht. Das klingeln hat erst keiner gehört und er wußte nicht, was er machen soll, als zwei Männer, je aus entgegengesetzter Richtung auf ihn zukamen...
Ich bin froh, dass ich über beide Geschichten nicht viele Details kenne. Mir ist schon von den Kurzfassungen schlecht geworden.
Ein weiterer Freund, ebenfalls Ecuadorianer, wurde ebenfalls mal überfallen und da er kein bzw. nur wenig Geld bei sich hatte, wollte der Räuber seinen Ring haben. Mein Freund tat so, als könne er diesen nicht abmachen, da sagte der Typ: "Entweder du schaffst es, diesen Ring abzubekommen oder ich schneide dir den Finger ab."
Ich bin auf meiner Reise vielen Leuten begegnet, die aus Quito so schnell wie möglich wieder geflüchtet sind und ich muss sagen, ich hatte ein mulmiges Gefühl, wenn ich daran dachte, dass ich dort 4 Wochen verbringe(n muss). Am Ende fand ich es dann ja sehr schön. Ich hatte eben einfach nur Glück. Ich kenne eigentlich fast niemanden, dem nie etwas passiert ist in Quito.
Nichtsdestotrotz will ich meine Empfehlung, nach Ecuador zu reisen nicht zurücknehmen, denn natürlich gilt das Ganze weder für ganz Ecuador noch für ganz Südamerika! Aber für Quito. In den Großstädten, Quito, Guayaquil und in der Region Esmeraldas sollte man einfach ein wachsames Auge haben!
Ich will niemanden verurteilen und habe ganz bestimmt nichts gegen Leute nur ihrer Abstammung wegen. Trotzdem wollte ich anmerken, dass alle Übergriffe von denen ich gehört habe, von Negros verübt worden sind.
Schade, dass mein Blog mit diesem Eintrag endet und diese Geschichten für mich fast die ganzen positiven Dinge, die ich gesehen und erlebt habe in den Schatten stellen. Aber irdendwo kommen Klischees her und meist nicht von irgendwo und ich hatte einfach nur Glück - wie immer halt...
Vielleicht wird es irgendwann auch dort und in so vielen anderen Regionen der Welt, in denen es wegen der Armut und der begrenzten Möglichkeiten ähnlich zugeht Besserung geben. Die Hoffenung stirbt zuletzt...Read more
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- Day 179
- Thursday, March 4, 2010
- ⛅ 2 °C
- Altitude: 532 m
GermanySchwere-Reiter-Straße48°9’44” N 11°33’54” E