• Katrin Schulze
elok. – lokak. 2021

Jakobsweg 2021

Der Camino de Santiago. Der Weg zu mir selbst. Lue lisää
  • 24. Etappe: Rabanal - El Acebo

    23. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 15 °C

    Auf der Wiese kurz vor Foncebadon wende ich mich der gerade geborenen Sonne zu und sinke auf die Knie. Der in zwei Teile gesprungene Stein in meiner Hand darf gehen. Ich bin nicht mehr in viele Teile zersprungen. I AM WHOLE. ICH BIN GANZ. Dieser tiefe Prozess begleitet mich den ganzen Weg bis zum Cruz de Ferro. Dort suche ich mir einen schönen Platz am Rande des Steinhügels und gehe wieder auf die Knie. Ich gebe erneut alles in die zwei Hälften hinein, was ich nicht mehr mittragen möchte. Alles, was gehen darf, alles, was ich loslassen möchte.

    Ich lege die zwei Steinhälften hin und streife damit eine schon lange zu enge Haut ab, lasse sie dort an diesem Ort der Transformation zurück. Mache Platz für Neues. Lade das Neue ein, bin offen und weit und erleichtert.

    Danke, Camino. Danke, MutterVaterGott. Danke, Leben.
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  • 27. Etappe: Trabedelo - O Cebreiro

    26. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ 🌧 14 °C

    So langsam tauche ich wieder auf aus der kleinen persönlichen Camino-Bubble, die eingebettet ist in die große Camino-Bubble. Meine eigene, kleine Welt in einer etwas größeren Welt, die ein Teil der großen Welt ist. So à la Matroschka-Puppen-Welt.

    Christof Kindt, du hast recht... Die Worte, die ausgedrückt werden wollen, werden weniger. Die innere Stille dehnt sich aus, das Gequatsche im Kopf (und das im Außen) wird leiser.

    Von hier aus sind es noch ca. 160 km bis nach Santiago de Compostela. Das hört sich bedrohlich nah an 😅 Alte Camino-Hasen sagen, es sei oft so... Bis zur Hälfte würde es sich ziehen und dann geht's plötzlich (zu) schnell 😉

    Ich freue mich, euch ein paar Eindrücke von den letzten Tagen zu schicken 😍

    Herzensgrüße von dem Weg, der langsam, aber stetig das Leben verändert ❤️
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  • 28. Etappe: O Cebreiro - A Balsa

    27. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 14 °C

    Zwei wunderschöne Wandertage liegen hinter mir.
    Bergauf, bergab.
    Durch fast unberührte Natur.
    Ab und zu eine Weide, auf der beeindruckend große, kraftvoll anmutende Kühe stehen.
    Kleine Gärten zur Selbstversorgung.
    Selten ein abgeerntetes Maisfeld.
    Stundenlanges Gehen ohne ein einziges menschgemachtes Geräusch. Kein Auto. Keine Maschine.
    Stattdessen Blätterrauschen, Kuh-Gemuhe, Vogelgezwitscher.
    Das ist die pure Heilung.
    Heute Morgen dichter Nebel und feuchte Kälte.
    Mal wieder im Dunkeln losgehen. Alleine.
    Da, wo ich bleiben wollte, gefällt es mir nicht. Ich gehe weiter. Und weiter. Und weiter. 11km mehr. Und lande in einer wunderschönen, liebevoll geführten Herberge. Danke. Einfach nur: danke.
    Es ist nicht in Worte zu fassen, wofür ich alles dankbar bin.
    Es ist nur noch Weite in mir und Frieden und eine Ahnung von dem, was manche Menschen Gott nennen, andere Schöpfung und wieder andere nochmal ganz anders. Es ist egal.
    Ich bin eingebettet in etwas so Großes, in eine Symphonie, in der jeder Ton genau richtig ist, so wie er ist.
    Danke.
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  • 30. Etappe: Morgade - Ventas de Narón

    29. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 13 °C

    Das Gebet weiter unten hat mir ein wunderbarer Mensch geschenkt, mit dem ich zwei Wochen unterwegs war. In dieser Zeit durfte tiefe Heilung und Transformation geschehen. Wir haben uns in einer Art und Weise beschenkt, die mit Worten fast nicht zu beschreiben ist. Und doch will ich es versuchen, weil es mir wichtig erscheint.

    Vielleicht kennst du sie auch, diese Momente, in denen du spürst, dass dein Leben nun ein Anderes ist, weil deine Zellen eine neue Wahrheit in sich aufgenommen haben. Eine, die tiefe Heilung bringt und die Kraft hat, den weiteren Verlauf deines Lebens zu verändern.

    Von denen durfte ich in den letzten zwei Wochen mehrere erfahren.
    Einer dieser Momente war der, als mein Begleiter das Gebet seiner Kindheit mit mir teilte. Es ist von Rudolf Steiner. Ich bin in Tränen ausgebrochen, so berührt war ich.

    Endlich habe ich Worte für das, was sich langsam in mir formt: eine Beziehung zu Gott, die frei ist von kirchlichem Ballast und von falschen Auslegungen. Es ist ein Gottesbegriff, der inklusiv ist, der Alles und Alle umarmt und der das Weibliche und das Männliche in gleicher Weise ehrt.

    💜❤️🧡💛💚💙
    Vom Herzen bis in die Hände
    Fühl ich Gottes Hauch
    Sprech ich mit dem Mund
    Folg ich Gottes Willen
    Wenn ich Gott erblick
    Überall, in Mutter, Vater,
    In allen lieben Menschen
    In Tier und Blume
    In Baum und Stein,
    Gibt Furcht mir nichts
    Nur Liebe zu allem
    Was um mich ist
    💜❤️🧡💛💚💙

    Und das Foto möchte ich auch noch mit euch teilen. Beim Hinunterblicken in dieses stille Tal, aus dem nur leise der Klang der Kuhglocken zu uns empor drang, fand eine Botschaft in mein Herz:

    Mein Kind, es ist alles gut.

    Was für ein Geschenk.

    Danke. Danke. Danke.
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  • 31. Etappe: Narón - Ponte Campaña

    30. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 15 °C

    Die erste Frühstückspause. 12 km (zweieinviertel Stunden) nachdem ich Losgegangen bin. Der Magen hat schon ganz schön gegrummelt auf den letzten Metern 😉 Das passiert manchmal auch. Dass alle Cafés, an denen ich in der Früh vorbeikomme, noch geschlossen sind. Wobei mir das hier in Galizien viel öfter passiert, als auf dem bisherigen Weg.

    Hier ticken die Uhren anders...

    Die Landschaft erinnert ans Voralpenland, die Natur ist üppig und das Auge darf sich verschiedenster Grüntöne erfreuen. Esskastanien säumen den Wegesrand und alte, große Eichen begleiten mich seit vielen Kilometern. Sie sind mir treue Begleiter geworden und ich lasse mich gerne von ihrem dichten Blätterdach beschützen. Dicke Eicheln liegen auf dem Boden und ich stelle mir vor, wie des Nächtens die Wildschweine ekstatisch über sie herfallen 🤩

    Ich bin zum ersten Mal in Galizien. Ja, ich finde es auch schön hier - für viele Pilger ist Galizien der Höhepunkt des Camino. Mir persönlich isses zu feucht und zu kalt hier. Und zu neblig. Mein Körper hat schon ein paar Mal angeklopft und nachgefragt, wann es wieder wärmer und trockener wird 😜 Es ist gut, daß so deutlich zu spüren und ich werde endlich eine adäquatere Wahl bzgl. meines nächsten Wohnortes treffen. Warm, viel Sonne, kein Nebel. Und diesen Ort (oder dieser Orte) werde ich finden.

    Der Kaffee war köstlich. Die Tostada con Tomate y Aceite und der frisch gepresste Orangensaft ebenso. Die musikalische Untermalung hat sich im besten Sinne interessant gestaltet 😜 und nun darf ich frisch gestärkt weitergehen. Nur noch 4 Kilometer. Eine kurze Etappe heute. Die Seele braucht noch ein bisschen Zeit vor der Ankunft in Santiago.

    Auf die Liebe. Die Begegnungen. Die Gespräche. Die Leere im Kopf und die Fülle im Herzen.
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  • Etappe 32: Ponte Campaña - Ribadiso

    1. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 15 °C

    "Déjà tus miedos" - Lass deine Ängste los. Der Spruch steht immer wieder auf den Camino-Steinen. Heute habe ich meine Ängste eingeladen, sich zu zeigen. Das Ergebnis: 12 km innere Aufstellungsarbeit ☺️ Es ist so schön, wenn man diese Erfahrung macht: Unsere von uns als "negativ" bewerteten Seiten wollen einfach nur gesehen und anerkannt werden. Kommt man mit ihnen ins Gespräch, lassen sich gute Lösungen finden und oft tritt sofort eine Entspannung auf tiefer Ebene ein 🙂

    Dunkelheit.
    Morgennebel.
    Winzig kleine Tröpfchen schweben durch die Luft.
    Silhouetten von Bäumen schälen sich aus dem Dunkel.
    Pferde auf der Weide.
    Himbeeren, die die Reife nicht mehr erreichen werden.
    Erntereife Quitten.
    Eine Ente mit steinernem Freund.
    Sonnenaufgang über rauhreifschwerer Wiese.
    Spinnweben in Stachelpflanze.
    Alter Waschplatz.

    Déjà tus miedos.

    Die Impressionen von heute.

    Two more days to go. Alleine. Fühle mich verbunden und getragen.

    Musik. Berührung. https://youtu.be/s1P9llDBgww
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  • Etappe 33: Ribadiso - O Pedrouzo

    2. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 17 °C

    Das war die vorletzte Etappe 🤔😬 Genauso schau ich auf dem Bild drein 😳
    Bilder vom Camino gibt's heute keine - dafür war's leider zu nass 😉 Dafür wollte mal wieder ein liebevoll zubereiteter Kaffee fotografiert werden und das "Warten-bis-es-Abendessen-gibt-Überbrückungs-Bier-mit-Chips 😄 Gesund ist anders, aber ich hab das Gefühl, der Körper verzeiht hier auf dem Camino so manche Ernährungssünde. Zumindest kurzfristig.

    Zum wechselnd starken Regen kam Wind hinzu, gerne auch in Böen, die meinen Poncho frech in die Höhe fliegen ließen. Ich kam mir ein bisschen vor wie Marilyn Monroe über dem U-Bahn-Schacht. Vielleicht etwas weniger elegant in meinem Wanderoutfit, aber immerhin 😏

    Auch jetzt, wo ich aus dem Fenster des feinen Restaurants schaue, das ich ums Eck von meiner Unterkunft gefunden habe, bewegt der Wind die Baumwipfel kräftig hin und her. Und ich darf im Warmen und Trockenen sitzen und mit netten Pilgerfreunden aus Seattle, Schweden und UK schmausen 🤩 Was für ein Geschenk 🙏🏼

    Es fühlt sich komisch an, dass ich morgen in Santiago ankomme. Wie es wohl sein wird?

    Ich werde es spüren und mit allen Sinnen erleben.

    ❤️
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  • Etappe 34: O Pedrouzo - Santiago

    3. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 14 °C

    I
    Have
    Arrived

    🙏🏼
    🙆🏻‍♀️
    😀
    ❤️

    Thanks to all my camino friends and people at home so have supported me. I'm so so so grateful 🙏🏼

    Today is my father's 23rd day of death. I know he's smiling at me from above, just as my mom who passed away on Oct. 24th 2019. And I know they love what I do. Thanks to both of you for bringing me into this life and for all you've taught me

    ❤️🙏🏼

    I bow.

    ❤️
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  • Santiago de Compostela

    4. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ☁️ 14 °C

    Santiago de Compostela gefällt mir. Im Viertel rund um die Kathedrale herum pulsiert das Leben. Pilger mischen sich mit Locals und anderen Touristen, Restaurants, Bars, Cafés, Eisdielen, Touri-Shops, dazwischen immer mal ein Hotel, eine Herberge, eine Pension... Wirklich ruhig ist nur in der Früh und ab spät in der Nacht; den Rest des Tages brummt es nur so vor Betriebsamkeit.

    Ich lasse mich ein auf das bunte Treiben, genieße immer mal wieder einen Kaffee und "schaue Leute", lasse den Jakobsweg Revue passieren.

    Diese zwei Tage sind so besonders, weil unsere kleine "Camino-Family" sich immer wieder versammelt. Carla, Daan, Peter, Georg und ich teilen wunderschöne Momente und hervorragendes Essen und guten Wein.

    Der Weg hat uns zusammengeführt, wir haben uns kennengelernt, miteinander gelacht, geweint, einander zugehört, den Raum füreinander gehalten.

    Ich danke euch und werde euch immer in meinem Herzen tragen ❤️
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  • Etappe 35: Santiago - A Pena

    6. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 16 °C

    Frühstück im bisher schönsten Café des Camino. Der Rucksack steht gepackt neben mir, die Stöcke warten auf den nächsten Einsatz.

    82 Kilometer sind es bis zum Cap Fisterra, bis ans Ende der Welt. Diese 3 oder 4 Etappen sind wichtig, vielleicht wichtiger als Santiago selbst. Am Atlantik ankommen, dass Wasser im Westen um Unterstützung bitten für die Integration des Erlebten.

    Der Camino ist der stärkste Katalysator, den ich kenne. Er bringt ans Licht, er verstärkt und lindert, er umarmt und fordert heraus. Er hilft in aller Liebe beim Bewusstwerden, beim Verarbeiten, beim Haut-Abstreifen, beim Integrieren. Er ist voller Liebe und Fürsorge für jede/n, der ihn geht.

    Ich bin berührt heute und sehr nah am Wasser gebaut, zart und verletzlich, fast roh im Inneren. Gestern gab es einige Abschiede von lieben Menschen, die mich auf dem Camino begleitet haben.

    Gestern war ich in der Pilgermesse. Wenn genügend Menschen Geld geben, wird dort der Botafumeiro geschwungen, ein großer Köcher, in dem Weihrauch durch die Kathedrale geschwungen wird. Ich wusste, dass mich das tief berühren würde und so ging es auch den drei PilgerfreundInnen, die mit mir dort waren. Wie haben alle geweint vor lauter Rührung und Dankbarkeit und es war, als würde sich etwas in uns erinnern an dieses alte Ritual (dessen Ursprung wenig romantisch ist: man sagt, die Pilger hätten in früheren Zeiten so grausig gestunken, dass die Kirche sich für die Messe etwas überlegen musste...).

    Während der Messe hörte ich die ganz Zeit eine Stimme in mir. Gib den Widerstand auf. Release. Let go. Surrender. Und das ist es, was ich tue. Immer und immer wieder. Raus aus der vermeintlichen Kontrolle, der Sicherheit, die es nicht gibt. Hin zu dem, was es jetzt, in diesem Moment zu leben gibt.

    Danke, Leben. Danke, Camino. Danke, großes Geheimnis.

    ❤️
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  • Etappe 36: A Pena - O Logoso

    7. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ☀️ 19 °C

    Heute ohne viele Worte... Ein schöner Pilgertag geht zu Ende. Das Leben hat mich wieder beschenkt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang, einem warmen, blauhimmeligen Tag fast ohne Wolken, mit von Pinienbäume gesäumten Wegen und Stille. Ich habe bis zur Ankunft in der Herberge nur ein paar Sätze mit dem Kellner gewechselt. Ansonsten war ich nur mit mir im Schweigen. Wie gut das tut.

    Wie schön, dass Peter und Georg noch auftauchen, zwei Menschen aus meiner "favorite camino family" 😊 Auch Claudie aus Frankreich sehe ich wieder und wir genießen eine feines, gemeinsames Abendessen 🙏🏼

    Noch zwei Tage bis zum Meer 🌊🤗

    💕
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  • Etappe 37: O Logoso - Estorde

    8. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ☀️ 18 °C

    Wir gehen gemeinsam weiter. Georg, Peter und ich. Meine zwei Begleiter entpuppen sich als liebevolle Helden, sie gehen nämlich mein Schneckentempo mit. Mein linkes Knie tut wieder voll weh und bergab geht's nur mit extremem Stockeinsatz und gaaanz langsam.

    Die letzte Etappe beschenkt uns mit vielen wunderschönen Momenten:

    Als wir das erste Mal das Meer sehen, in der Ferne, verheißungsvoll glitzernd.

    Wir kommen langsam näher, die Wellen tanzen und schicken wunderschönes Sonnengeglitzer zu uns hinauf. Ich beginne spontan zu weinen, so berührt bin ich vom Anblick des Meeres, der Wellen, der Bewegung, des Lichts.

    Vorbei an Cee und auf der Suche nach Futter (wir sind alle drei seeehr hungrig) gehen wir weiter nach Corcubión und landen im Restaurante Mar de Crebas - moderne Fusion-Kitchen eines galizischen Küchenchefs, der in UK, USA und Australien gelebt und gekocht hat. DAS kulinarische Highlight des Camino!

    Die Herberge, in der wir übernachten wollten, ist geschlossen und so rufen wir in einem Hotel an, das nur ein paar Kilometer entfernt ist und buchen uns dort ein. Beim Betreten der Zimmer verschlägt es uns die Sprache: Meerblick für 36,60 Euro pro Nase. Was für ein Geschenk!

    Natürlich stürzen wir uns an diesem schönen Strand auch in die Wellen - der Atlantik will ja schließlich standesgemäß begrüßt werden :-) Kalt ist er und ein bisschen wild, so wie er halt so ist.

    Wie schön es dort ist. Wie wohl ich mich fühle in der Runde mit meinen Begleitern. Wie beschenkt ich mich fühle. Es ist unmöglich, das adäquat in Worte zu fassen. Vielleicht trifft es das im Ansatz: Gott hat sich in all dem gezeigt.
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  • Etappe 38: Estorde - Fisterra

    9. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 19 °C

    Die letzte Etappe. Die, die am Ende zum Markierungsstein mit der "Null" drauf führt. Das Ende des Camino Frances.

    Wir verschlafen und frühstücken ausführlich und in aller Ruhe vor unserem schönen Hotel. Nach und nach kommen Pilger über den Strand gewandert und so gibt es ein freudvolles Wiedersehen mit Daan und Claudie und wir lernen Libby und Aileen aus den USA kennen. Wir fühlen uns wohl miteinander und brechen gemeinsam auf nach Fisterra - dem Ende der Welt.

    Diese letzte Etappe ist nur noch ein längerer Spaziergang, der Weg ist schön, wir genießen die Gespräche und machen viele Fotos. Ein langer Strand erwartet uns vor Fisterra, für mich gibt's kein Halten und ich ziehe die Schuhe aus und freue mich über den Sand auf meiner Haut und die Wellen, die meine Füße immer wieder umspülen. Der Strand ist übersäht mit Muscheln und so dauern die restlichen paar Kilometer lange, so viel Freude haben wir beim Suchen, Staunen über diese Fülle, die uns Mutter Erde und das Leben jeden Tag schenken.

    Ein bisschen Ausruhen ist angesagt und dann ... gehen wir die letzten drei Kilometer zum Cabo Fisterra und feiern unsere Ankunft.

    ❤️
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  • Cabo Fisterra

    9. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ☁️ 19 °C

    Kilometer 0

    💕

    Am Ende der Welt.
    Mit lieben Menschen.
    Erfüllt.
    Verbunden.
    Voller Lebensfreude.
    Dankbarkeit.
    Hingabe.

    Eine tiefe Verneigung und ein DANKE an das Große Ganze, das von Herzen kommt.

    💕

    And Carla Maney - you've been with us all along the way from Santiago to here! Love you 😘
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  • Santiago de Compostela

    11. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ☀️ 21 °C

    Die heiße Schokolade tropft dampfend und langsam vom Löffel, so dickflüssig ist sie. Sie schmeckt köstlich, süß und irgendwie heimelig. So wie die fürsorgliche Geste eines geliebten Menschen oder wie wenn man in der Lieblingswolldecke eingemummelt mit einer Tasse Tee auf dem Sofa sitzt. So sitze ich in dieser Chocolateria in Santiago, ganz alleine, kein Radiooderfernsehgedudel, nur das stete Werken der Barfrau, die, wie so viele ihrer KollegInnen einen eher "rustikalen" Umgangston und Servicegedanken haben. Ist wohl eine spanische Eigenart - und erinnert mich manchmal ein bisschen an die Kellner in Wiener Kaffeehäusern 😉 Auch die Tatsache, dass ich hier wie dort nicht immer alles verstehe, was mir da so entgegengeschleudert wird 😜

    Santiago hat mich wieder, eine letzte Nacht im Schlafsaal, bevor ich morgen zurück fliege.

    Vor meinem inneren Auge ziehen Bilder der letzten sechs Wochen vorbei.

    So viel gesehen.
    So viel gespürt.
    So viel erlebt.
    So viele schöne Begegnungen.
    So viele Gebete.
    So viele Botschaften.
    So viel Heilung.

    Sollte ich meinen Camino mit einem Wort beschreiben, so wäre es: FÜLLE.

    Unwillkürlich steigt das Bild meiner Gebärmutter in mir auf... Die einzelnen Camino-Erinnerungen schweben durch den Raum, fallen langsam, wie durch flüssigen Honig hindurch, auf fruchtbaren Boden. Alles ist von einem intensiven Rot, in das sich Goldgeglitzer mischt. Hier gehören sie hin, an diesen kraftvollen Ort der Liebe, des Träumens und Visionierens.

    Mögen sie sich verweben mit all dem, was mich stärkt und leitet. Mögen sie mich immer erinnern an diesen Weg, der mich für immer verändert.
    Ich verneige mich.

    💜 Aho 💜

    PS: ein großes Dankeschön an die Dudelsackspielerin. Du hast mich tief berührt mit deiner Musik.

    [Photo credits to Tania Wursig, the painter of this gorgeous Godess of abundance and the unknown source of the womb painting]
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  • Porto

    12. lokakuuta 2021, Portugali ⋅ ☀️ 22 °C

    Porto. In der Nähe des Flughafens.

    Da hat die Nicht-mehr-Pilgerin doch tatsächlich einen Fehler gemacht bei der Planung der Rückreise und musste den Flug verschieben 😶

    Es ist doch nicht so einfach, vom Camino Abschied zu nehmen 🤷‍♀️

    Portugal fühlt sich sehr anders an als Spanien. So viel weniger vertraut.

    Danke an alle, die mit mir auf dem Camino waren. Danke dir, Spanien, für deine manchmal etwas rauhe und doch immer erdige Güte 🙏🏼 Ich fühle mich dir sehr verbunden.

    Yo volveré.

    ❤️
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  • Wien

    13. lokakuuta 2021, Itävalta ⋅ ⛅ 10 °C

    Wenn der Café Cortado in Wien besser schmeckt als in Spanien, dann ist die Chance groß, dass man im Espresso sitzt 😁

    Nein, so kann ich das auch nicht sagen. Für einen spanischen Cortado ist zuviel Milch drin. Und genau so mag ich Kaffee am Liebsten. Ich bin verzückt ☺️

    Eine sehr unruhige Nacht im Airport-Hostel-6-Bett-Schlafsaal. Um 4 Uhr zum Flughafen spaziert. Um halb 7 in den Flieger gestiegen ... und schwupps bin ich zurück in Österreich. Ein bisschen über drei Stunden im Flieger, Porto - Wien.

    Und jetzt sitze ich hier im Café, bin berührt und vermisse den Weg. Das Gehen. Die Menschen, denen ich begegnet bin. Das Sein in der Natur.

    Morgen: Zug nach Attnang und dann zum Belehof spazieren. 12 km. Ein Spaziergang.

    Und heute im Café verkriechen, nachfühlen, Cortado und Schokokuchen genießen. Ist gut für die Seele 💕
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  • Rutzenmoos

    14. lokakuuta 2021, Itävalta ⋅ ⛅ 8 °C

    Auf dem Weg nach Rutzenmoos.

    Die letzten 6 Kilometer spazieren ich vom Bahnhof zum Belehof (www.belehof.at), auf dem ich die nächsten 10 Tage sein darf. Da lebt meine beste Freundin Irene mit ihrer Tochter Klara in einer Gemeinschaft. Sie alle bedeuten mir sehr viel. Ein guter Platz zum Zwischenlanden, der Hof und die Umgebung 🤗Lue lisää

    Matkan lopetus
    14. lokakuuta 2021