• Michael-wandert
mar. – apr. 2025

E1’ 🇮🇹 (9) 🌅 Amalfiküste

die Costiera Amalfitana entlang
E1‘-Tag 226 - 230
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  • Reisens start
    30. mars 2025
    Beim frühen Start in Eutin ist es noch dunkel
    Umsteigen in LübeckWechsel der Regionalbahn in Bad OldesloeMit der S1 weiter zum Hamburg Airportein turbulenter Flug HAM ➡️ MUCVorfreude 🙂in Neapel gelandetUnterkunft direkt am Napoli Centraleder Biergenuss bleibt heute virtuell

    Anreise

    30. mars, Italia ⋅ ☀️ 18 °C

    6:15 Uhr. Ich stehe müde im Nieselregen am Bahnhof. Es ist noch dunkel, die Zeitumstellung schlägt voll durch. Die Reise beginnt pünktlich um 6:30 Uhr Sommerzeit. Zunächst mit der Bahn, dann mit dem Flugzeug.
    Zwölf Stunden später bin ich am Ziel bzw. dem Ausgangspunkt der nächsten E1‘-Wanderung gen Süden. Ich bin wieder in Italien, zum 9. Mal mittlerweile; zum zweiten Mal in diesem Jahr.
    Nun soll es die Amalfiküste entlang gehen. Das könnte ein besonderes Schmankerl werden, soll diese Gegend doch ähnlich schön sein wie die Cinque Terre. Dort zu wandern war ein ganz besonderes Vergnügen für mich.
    Morgen geht es los.

    https://www.komoot.com/de-DE/tour/2127850100?re…
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  • Torre Annunziata ▶ Vico Equense

    31. mars, Italia ⋅ ☁️ 10 °C

    E1' 226, ca. 25 km, reichlich Höhenmeter.
    Mit der Regionalbahn geht es zum Ausgangspunkt, wo die letzte Etappe vor ein paar Wochen endete.
    Es regnet und bis nach Castellammare di Stabia ist der Weg nicht sehr aufregend. Ein kurzes Stück gehe ich direkt am Meeressaum, bin beeindruckt vom dunklen Strand. Kein Sand, sondern kleingeriebene Lavaasche. Leider liegt auch viel Plastikmüll herum.
    In Castellammare di Stabia will ich die Seilbahn nehmen. Doch die öffnet erst in einer Woche - ich hatte es schon geahnt.
    So muss ich den Monte Faito zu Fuß erklimmen. Das ist mächtig anstrengend, es geht Wege der Kategorie T2 hinauf. Das Herz schlägt mir bis zum Hals und ich bin heilfroh, Wanderstöcke dabei zu haben. Auf halber Strecke kann ich nicht mehr; glücklicherweise gibt es die Serpentinenstraße nebenan. Damit ist der Weg hinauf zwar länger, aber weniger anstrengend. Schönere Blicke zurück zum Vesuv und über den Golf von Neapel bieten sich so auch.
    Irgendwann bin ich oben. Ziemlich fertig bin ich auch. Wie eine Offenbarung liegt da die Bar Belvedere, hat sogar geöffnet. Bei K+K wärme ich mich auf, denn am Gipfel herrscht ein eisiger Wind.
    Der Weg zu Tal wird zwar nicht einfacher, doch es geht ja nun bergab. Bald bin ich in meinem B+B, rechtschaffend müde.
    Mein Herbergsvater begrüßt mich sehr nett und freundlich, das Zimmer ist es auch und als er mir noch anbietet, mir eine Pasta zu kochen, damit ich nicht noch mal raus muss, bin ich für heute im 7. Himmel.

    https://www.komoot.com/de-DE/tour/2128838784?re…

    https://www.komoot.com/de-DE/tour/2129856421?re…
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  • von hier ab geht's bergab
    mit schönen Aussichtendort irgendwo soll es runter gehen. Doch wo nur ist der Weg?Da! Aber recht wildnach und nach wird es bessernach Stunden erst in Positanofast wieder auf nNnur um auf der anderen Seite wieder aufzusteigenviele, viele Treppenstufen hinaufimmer höher - ein letzter Blick zurück auf Positanoimmer höher hinauf - für eine kurze Weile nur auf 'ner Straßemit feinen Blicken Richtung Meernoch ein paar Stufen hinauf - Schnauf 🥵Nocelle in Sichtweitehier beginnt (oder endet) des Sentiero degli Dei (Weg der Götter)

    Vico Equense ▶ Nocelle

    1. april, Italia ⋅ ☁️ 12 °C

    E1' 226/1, ca. 8 km, Treppenkönig!
    Das Frühstück in meinem B&B - sensationell und sehr liebevoll angerichtet. Doch draußen ist es kalt und regnerisch. Amalfiküste hatte ich mir anders vorgestellt. Nützt aber nichts, ich muss los. Und zwar in voller Regenmontur. 100 Höhenmeter hinauf machen warm, dann geht es wieder hinab, hinunter nach Positano. Der Weg ist schwer zu finden, dafür ist die Aussicht grandios. Je weiter ich absteige, um so mehr wandelt sich der wilde Steig in einen gezähmten Treppenpfad. Es müssen Tausende Stufen gewesen sein, die von den 680m ünN zurück auf Meeresniveau nach Positano hinein leiten. Jede einzelne von ihnen ist glitschig. So dauert der Abstieg lange.
    Der Ort ist hübsch anzuschauen, aber Touristen sind überall und so ergreife ich bald die Flucht, mache mich flugs an den nächsten Aufstieg. Das Wetter klart auf, fast ist es schon zu warm. Treppen über Treppen führen hinauf nach Nocelle, das wieder auf 450m liegt.
    Und hier beginnt er nun, der Weg der Götter. Der nächste Footprint berichtet davon…
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  • Nocelle ▶ Bomerano

    1. april, Italia ⋅ ☁️ 11 °C

    E1' 227/2 | 4km | Der Weg der Götter
    Eine der bekanntesten Wege in Italien ist der „Sentiero Degli Dei“ – auf deutsch „Pfad der Götter“. Er macht seinem Namen auch alle Ehre. Ein sehr gepflegter Pfad, der auf meist hoher Höhe der Steilküste folgt. Wegen seines Bekanntheitsgrades sind natürlich mehr Menschen als gewohnt auf ihm unterwegs, doch es werden hinter Nocelle schnell weniger. Imposante Blicke lassen tief blicken, Schwindelfreiheit ist hier wichtig, denn an vielen Stellen schützt kein Geländer vor dem freien Fall.
    Ich treffe zwei wanderfreudige Deutsche und so wird es eine unterhaltsame Strecke, bis sich unsere Wege in Bomerano wieder trennen. Hier bin ich für heute untergebracht - und wieder muss ich das Haus für das Abendbrot nicht verlassen. Sehr praktisch! Ich schlage mir den Wanst ordentlich voll, denn morgen geht es weiter mit den vielen Höhenmetern.

    https://www.komoot.com/de-DE/tour/2130906060?re…
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  • Bomerano ▶ Atrani

    2. april, Italia ⋅ ⛅ 17 °C

    E1' 228 | 10km | Treppab
    Heute lacht die Sonne fast den ganzen Tag. So will man es haben, da hat das Mittelmeer gleich eine ganz andere Farbe, azurblau sozusagen.
    Es geht fast nur bergab und das ist gut so, denn nach zwei Tagen bergauf und bergab quält mich heute der Muskelkater. Auch diese Etappe besteht fast nur aus Treppen, das Maß für meine Schrittlänge oftmals nicht optimal ist. Doch ich will nicht meckern, ist die Aussicht doch durchgehend phänomenal.
    Amalfi, der für die Gegend namensgebende Ort, kommt Stufe für Stufe näher. Schon von Weitem kann ich die an den Fels gedrückten Häuser ausmachen. Schön schaut’s schon aus. Am Hafen tummeln sich allerdings zahlreiche Touristen, die mit den Booten nach Capri übersetzen oder irgendwelche Grotten besichtigen wollen. Ich halte mich oberhalb, fern von den Touristenströmen, steuere den Dom an. Dort werde ich Teil der Masse. Die Kathedrale ist erstaunlich groß, kostet Eintritt und hat einiges zu bieten. Hier werden Reliquien des Heilige St. Andreas aufbewahrt. Wenn ich es richtig verstanden habe, war er ein Jünger von Jesus. Eine sehr pompöse Krypta ist für seine Überreste errichtet worden.
    Da Amalfi DER Touristenort ist, übernachtet es sich hier sehr teuer. Ich ziehe noch einen Ort weiter nach Atrani. Dort habe ich ein winzigkleines Appartement für die Nacht angemietet.
    https://www.komoot.com/de-DE/tour/2133018064?re…
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  • Atrani ▶ Cetara

    3. april, Italia ⋅ ⛅ 18 °C

    E1' 229 | 15 km | Asphalttreten
    Das kleine Appartement entpuppt sich als Kellerzimmer. Die Nacht ist grauslich und ich unausgeschlafen. Auch sonst fühle ich mich heute nicht in der Lage, den geplanten Weg über die Höhn‘ auf T2-Wegen anzugehen. Stattdessen wähle ich die Küstenstraße. Dort ist recht viel los: zu große Busse schieben sich vorsichtig um die engen Kurven, die waghalsige Motorradfahrer dagegen mit Wonne und hoher Geschwindigkeit schneiden. Dazwischen reichlich PKW, der eine zaghaft, der andere zügig. Nicht zu vergessen die vielen Fahrradfahrer. Und dazwischen wandert Michael - als einziger seiner Zunft auf dieser Strecke. Bürgersteig - Fehlanzeige. Hier geht man nicht zu Fuß - basta!
    Minori, Majori und Cetara geben mit Gelegenheit zum Durchatmen und Pause machen. Es sind schöne kleine Orte, die der Tourismus noch nicht so entdeckt hat wie Amalfi oder Positano. In den Bars und Restaurants findet man Platz, die Qualität stimmt und die Preise sind in Ordnung.
    Kurz hinter Cetera habe ich mich für heute eingemietet. Ein schönes Hotel, waghalsig in die Steilküste gebaut, wird zum Ort meiner Regeneration. Die habe ich bitter nötig, denn es geht mir nicht gut. War es zu viel Sonne oder brüte ich eine Erkältung aus? Morgen werde ich es wissen. Ohne Abendbrot verschwinde ich auf mein Zimmer, genieße vom Bett aus den wunderbaren Blick über die Bucht von Salerno. Früh ist das Licht aus. Hoffentlich geht’s morgen wieder besser. Befehl ans Immunsystem jedenfalls ist erteilt.

    https://www.komoot.com/de-DE/tour/2134496477?re…
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  • Cetara ▶ Salerno via Vitri sul Mare

    4. april, Italia ⋅ ⛅ 18 °C

    E1' 230 | 6 km | Der Rest
    Der Morgen beginnt mit einem herrlichen Blick aus dem Fenster - die Sonne geht glutrot über dem Golf von Salerno auf.
    Ich entscheide mich für Frühstück im Hotel, mit 25€ wahrlich kein Schnäppchen. Aber ich habe Hunger! Ein gutes Zeichen. Doch der Magen signalisiert nach dem ersten Kaffee, dass er noch nicht viel möchte.
    Nun gut, lasse ich es weiter ruhig angehen. Auch heute nehme ich die Küstenstraße, statt über die Höhen zu marschieren, wie eigentlich geplant. So wird aus der 14km-Etappe nur ein kurzes Stück. In Vietri sul Mare nehme ich den Zug nach Salerno, um mir den häßlichen Hafendurchgang zu ersparen, wo Fußgänger offenbar nichts verloren haben. Nach einer Station schon steige ich an der Station Duomo aus - und besuche selbigen. Es ist schon beeindruckend, was damals bewerkstelligt wurde, auch wenn dieses Bauwerk von dem letzten Dom nur wenig zu unterscheiden ist. Aber ich bin ja auch nur ein Laie.
    Noch ein bisschen Schlendern zum Wasser - die dortige Promende ist „in costruzione“ und derzeit nicht sehenswert. Ein Kaffee noch und mit letzter Kraft schleppe ich mich durch eine hübsche Fußgängerzone zum Bahnhof. Schade, dass es mit gerade nicht gut geht, denn Salerno verspricht ganz hübsch zu sein. Aber ich komme ja wieder.
    Mit dem IC spurte ich zurück nach Neapel. 25 Minuten braucht der Zug, wofür ich zu Fuß eine Woche brauchte.
    Den Rest des Tages verbringe ich auf dem Zimmer und hoffe, dass es mir morgen wieder etwas besser geht. Einen Tag habe ich noch.
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  • Neapel: Reggia di Capodimonte

    5. april, Italia ⋅ ☀️ 19 °C

    Mein Befinden reicht nicht, um den Vesuv noch einmal zu besteigen (dieses Mal bis zum Krater), wie ich es eigentlich vor hatte. Doch es geht mir schon wieder so gut, um in Neapel etwas zu unternehmen. Ich suche mir den „Reggia di Capodimonte“ aus. Karl VII ließ den Palast 1738 erbauen, vier Jahre nach seiner Thronbesteigung. In dem Jahr heiratete er auch und startete mit den Bau „Reggia di Portici“ im Osten Neapels als Sommersitz. Ihm war halt das ihm vom Vater zugewiesenen Schloss in der Stadt einfach zu klein.
    Das „Reggia di Capodimonte“ auf dem gleichnamigen Berg sollte die von der Mutter geerbte Kunstsammlung aufnehmen, für die der Platz im Schloss einfach nicht reichte. Armer König Karl! Gleichzeitig sollte der angrenzende Wald der Jagd dienen, denn die mochte der Monarch sehr. Dafür wurde ein Garten angelegt mit zentralen Wegen und viel Wald dazwischen.
    Zwanzig Jahre dauerte der Bau, schon vor Fertigstellung wurden die fertiggestellten Teile als Museum verwendet, denn die Lagerung im Keller des Schlosses bekam der Kunstsammlung nicht. Außerdem sollte sie ja würdig präsentiert werden.
    Heute, knapp 200 Jahre später, ist das Schloss nach wechselvoller Geschichte ein großes Kunstmuseum, dessen Besuch sich lohnt. Meine Fotos sind nur eine persönliche, minimale Auswahl der mannigfachen Exponate bedeutender Künstler. Allerdings muss ich zugeben: die Waffenkammer hat es mir besonders angetan. So viele Vorderlader - wie neu - habe ich noch nie gesehen. Auch vollständige Ritterrüstungen samt Pferderüstung sind vorhanden. Über 100 Säle umfasst das Museum. Es machte da gar nichts, dass ein Teil davon wegen Renovierung geschlossen waren. Es müssen neue Lüftungsanlagen eingebaut werden. Damit die Gemälde weitere Jahrhunderte überdauern.

    Hinweg:
    https://www.komoot.com/de-DE/tour/2139496343?re…

    Rückweg:
    https://www.komoot.com/de-DE/tour/2140245479?re…
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  • Rückkehr

    6. april, Italia ⋅ ⛅ 11 °C

    Eine Woche Amalfiküste - das war ein Ausflug in eine andere Welt. Das Wandern durch Europa lässt mich auf jeder Tour Neues und Andersartiges entdecken. Es wird nie langweilig. Ich bin dankbar dafür - auch dass ich immer noch unterwegs sein kann. Schade nur, dass es gesundheitlich dieses Mal nicht ganz rund lief. Es war das erste Mal auf den vielen tausend Kilometern, die hinter mir liegen, dass mir unterwegs unwohl war.
    Doch es hätte schlimmer kommen können.
    Der Rückflug war wenig angenehm und nur mit innerem Rückzug zu ertragen. Der Kopf drohte zu zerspringen in der Luft und vor allem während der Landung. Doch nun ist es geschafft und ich gleich zu Hause (pünktlich!).
    Meine Frau Britta wartet mit Pasta auf mich. Hatte ich selten in Italien. So wird die Reise noch ein bisschen abgerundet. Gracie!
    Macht‘s gut, auf Wiederseh‘n - bis zur nächsten Wanderung. Danke für‘s virtuelle Mitkommen und kommentarliches Begleiten.
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    Reisens slutt
    6. april 2025