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- Nov 26, 2024, 6:19 PM
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 41 m
- New ZealandManawatu-WanganuiRuapehu DistrictPipirikiKaukore Stream39°28’48” S 175°2’40” E
Mit dem Strom
November 26 in New Zealand ⋅ ☀️ 20 °C
Nach dem Intermezzo auf dem Vulkan gegen den Strom, entschlossen wir uns den Te Araroa nun mit dem Strom weiter zu gehen bzw. weiter zu paddeln und zwar auf dem wunderschönen Whanganui-Fluss.
Der Whanganui-Fluss ist einer der längsten befahrbaren Flüsse des Landes. Durch die vielen Stromschnellen ersten und zweiten Grades jedoch nur durch schnelle Motorboote und Paddler. Da laute Motoren blöd sind und stinken, griffen wir in bester Winnetou-Manier zum Stechpaddel und bestiegen für vier Tage ein Zweier-Kanu. Als Teil des Te Araroa ersetzten nun auch viele Wanderer ihre Wanderschuhe und Rucksäcke durch Paddel und wasserdichte Transport-Fässer.
Praktischerweise bietet der Kanu-Verleiher auch einen kostenlosen Campingplatz an, wo wir in Ruhe unsere Fässer befüllen und uns mit den zahlreichen Te Araroa Thru-Hikern austauschen konnten. Diese durchwandern Neuseeland einmal komplett von Nord nach Süd. Wer monatelang tagein tagaus wandert hat einige interessante Geschichten zu erzählen und noch viel mehr Tipps parat, wie auch noch das letzte Quäntchen Gewicht gespart werden kann. Natürlich auf den Rucksack bezogen, auf Schokolade kann und darf nicht verzichtet werden - finden wir gut.
Die Hoffnung, dass sich unsere norwegische Kayak-Erfahrung beim Kanufahren als nützlich erweist, hielt exakt bis zur ersten Kurve. Doch nach einiger Zeit am Steuer, ein paar ungewollten Donuts im Wasser sowie einem kurzen Nevenzusammen- und Tränen-Ausbruch seitens Isabell, ging die Steuerung in Fleisch und Blut über. Mit Carsten als Antriebsmaschine und Ausguck am Bug sowie Isabell als Steuerfrau und Kapitänin am Heck, meisterten wir alle Stromschnellen mit neurochirurgischer Präzision und/oder brutaler Kraft. Manchmal hatten wir auch einfach Glück, von keinem der unter der Wasseroberfläche lauernden Baumstämme zum Kentern gebracht zu werden.
Zwischendurch blieb uns mehr als genug Zeit, um die Schönheit der unberührten Natur zu genießen. Atemberaubende Schluchten wechselten sich ab mit meterhohen Wasserfällen und einer regenwaldähnlichen Fauna. Mit nur dem Wind, Vogelzwitschern und dem Platschen unserer Paddel in den Ohren, tauchten wir ganz in eine für uns neue Welt ein.
Am frühen Nachmittag kamen wir an jedem Tag an den wunderschön gelegenen und rudimentär ausgestatteten Campingplätzen an. Duschen und Handyempfang? Fehlanzeige! Dafür aber viele liebe, interessante Menschen, die wir bei Instant-Essen und Schokolade kennenlernen durften. Wir waren uns sicher, dass es mit einigen nicht das letzte Zusammentreffen gewesen sein wird.
Als glorreichen Abschluss der Flusstour planten wir mit Leihfahrrädern den letzten Abschnitt zur Flussmündung zurückzulegen. Ein nicht höhenverstellbarer Sattel sowie die insgesamt suboptimale Qualität der Räder, ließen den Tag jedoch eher zur Tort(o)ur für unsere Oberschenkel, Popöchen und Seele ausarten. Wir sind uns sicher: ein DB-Stadtrad muss sich vor diesen Gurken nicht verstecken. Ein paar schöne Aussichten sowie der bis jetzt beste Kuchen der Reise waren willkommene Trostpflaster.
PS: @Aurelius & Tiberius: wir vermissen euch!!Read more
Traveler Bei den Fahrrädern seit ihr ein bisschen verwöhnt 😉
Traveler Wann kommt ein Video während der Durchfahrt einer Stromschnelle 😅
Isabell und Carsten Wenn ich eine GoPro dabei habe
Isabell und Carsten Das wäre definitiv interessant geworden, das zu filmen!🫠
Traveler Your parents didn’t give you a GoPro?! There’s still a chance for the Great Divide 😊