Norway
Alvdal

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Travelers at this place
    • Day 38

      Bjørnhollia - Kampen

      July 7, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 14 °C

      Für heute Morgen habe ich mir den Wecker gestellt. Ich möchte gerne schon alles gepackt haben, bevor ich zum Frühstück gehe. Die letzte Nacht habe ich wieder mittelmäßig geschlafen. Wirklich fit fühle ich mich nicht als der Wecker klingelt. Obwohl es nicht regnet, ist das Zelt von außen komplett nass und auch Ihnen am Fußende scheint sich ordentlich Kondensation gebildet zu haben. Das Fußende meines Schlafsacks ist richtig feucht. Also gehe ich erst mal in den Trockenraum. Ich hänge ich nicht nur meinen Schlafsack auf, sondern auch meine Daunenjacke, die nicht wirklich nass ist, aber sich irgendwie klamm anfühlt. Der Rucksack selbst hatte hier die Gelegenheit, über Nacht einmal richtig durch zu trocknen. Alles, was über Nacht getrocknet ist, packe ich in den Rucksack und gehe zurück zum Zelt. Alles was im Zelt ist, verstaue ich los im Rucksack. Das Zelt ist so nass, dass ich beschließe, es während des Frühstücks noch im Trockenraum aufzuhängen. Viel Platz ist nicht, aber irgendwie bringe ich es dort noch unter.

      Ich gehe rüber zum Haupthaus. Frühstück gibt es um acht. Es ist gerade mal 20 Minuten vor. Die Tür zum Speisesaal ist noch geschlossen, aber im Kaminzimmer steht eine Kanne Kaffee, einige Tassen und ein Schild, dass man sich gerne bedienen darf. Ich nehme mir eine Tasse Kaffee und setze mich auf die Bank. Das ist wahrer Luxus. Draußen am Zelt haben mir vorhin noch diese kleinen, fiesen Minifliegen, die auch beißen können, das Leben schwer gemacht. Jetzt sitze ich im Trockenen und Warmen mit einer Tasse Kaffee ohne Anführungsstriche und warte darauf, dass das Frühstücksbuffet eröffnet wird. Zwei ältere Damen kommen dazu und spreche mich auf Norwegisch an. Sie wechseln aber sofort auf Englisch. Englisch kann hier wirklich jeder, egal wie alt. Als sie mich nach meiner Tour fragen, erzähle ich von Norge på langs. Sie sind total interessiert bitten mich beim Frühstück an ihren Tisch. Sie sind mit ihren Enkeln unterwegs, zwei Kinder, die ihre erste Hüttenwanderung machen. Und ein Mädel kommt noch dazu. Sie ist aus Belgien und ist mit ihrem Hund für ein paar Tage in den Bergen unterwegs. Während sonst hauptsächlich Norweger hier sind, seien wir der internationale Tisch, wie sich eine der beiden älteren Damen freut. Wir unterhalten uns übers Wandern, über den Nationalpark und vieles mehr. Das Frühstück ist richtig gut. Es gibt Spiegeleier auf Bratkartoffeln und Würstchen, arme Ritter und jede Menge Aufschnitt und Brot. So ein Hüttenfrühstück gönne ich mir hier nicht zum letzten Mal.

      Ein Grund, warum ich eigentlich keine Lust auf Hütten habe, ist, dass ich immer denke, ich hätte keine Lust auf andere Menschen. Aber zuletzt war jede Unterhaltung mit anderen eine Bereicherung und es hat immer Spaß gemacht. So ist es auch heute. Über eine Stunde frühstücken wir und unterhalten uns. Dann mache ich mir noch ein Lunchpaket und verabschiede mich. Im Trockenraum packe ich das fast trockene Zelt zusammen und packe hier auch gleich meinen Rucksack. Als ich fertig bin, ist alles in Rucksack trocken, nur ich bin etwas nass geschwitzt. Es ist echt richtig warm hier.

      Ich fülle noch eine Wasserflasche und mache mich auf den Weg. Jetzt ist richtig was los. Von der Hütte aus laufen viele Wanderer in alle Richtungen. Zu Beginn geht es noch etwas bergauf, dann geht es allmählich bergab ins Tal. Einige Wanderer überhole ich, einige kommen mir entgegen. Der Wegabschnitt hier ist viel begangen. Das merkt man auch am Weg selbst. Ich komme zügig voran und bin schon bald unten in einem Kiefernwald. Eine Brücke führt über einen Fluss, dann bin ich an einem Parkplatz. Von hier scheinen viele ihre Wanderung zu starten. Ich quere die Straße und biege in einen Pfad ein, der steil auf der anderen Talseite nach oben führt. Auch hier geht es zunächst durch einen schönen Kiefernwald. Beim Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass ich schon fast zwei Stunden unterwegs bin. Die Zeit ist echt verflogen. Mein rechter Fuß hat übrigens nur zu Beginn etwas geschmerzt und hat sich schnell gut eingelaufen. Wahnsinn, wie schnell die Zeit verfliegt, wenn man nicht von Mücken verfolgt wird, durchtiefen Sumpf läuft oder Schmerzen hat. Oder alles auf einmal wie kürzlich vor meinem Tiefpunkt. Allein die Abwesenheit dieser „Stressoren“ macht mich richtig zufrieden. Ich habe das Gefühl, dass es seit dem Tiefpunkt vor einigen Tagen stetig bergauf geht. Also mit meiner Stimmung. Es ist, als hätte ich eine neue Leichtigkeit gewonnen. Der Tiefpunkt hat mir rückblickend richtig gut getan. Er hat Druck von mir genommen.

      Weil zwei Stunden vergangen sind und es ab jetzt mehrere hundert Höhenmeter nach oben geht, mache ich eine Pause. Nach kurzer Zeit setzt deutlicher Sprühregen ein und ich ziehe mir die komplette Regenmontur an. Dann folge ich dem steil ansteigenden Pfad weiter nach oben. Bergaufgehen in Regenkleidung ist immer anstrengend. Schnell wird mir warm und ich schwitze ordentlich unter der Regenjacke. Als ich die Baumgrenze erreicht habe, hat der Regen wieder aufgehört und ich verstaue alles im Rucksack. Vor mir sieht es ähnlich aus, wie im Rondane Nationalpark. Diesen habe ich vorhin mit dem Queren der Straße verlassen. Es geht noch einige Zeit mäßig bergauf und wieder setzt Sprühregen ein. Es hilft nichts. Ich muss alles wieder anziehen. Das stört mich heute aber nicht. Ich habe keine Eile und bin einfach froh, dass ich mit meinem Fuß so gut gehen kann. Vor mir ziehen Wolkenschwaden vorbei. Es ist eine besondere Stimmung hier oben. Es geht ein kurzes Stück bergab und dann wird es hell und die Sonne lässt sich sehen, während auf dem Weg hinter mir weitere Nebelschwaden vorbeiziehen. Wieder ziehe ich die komplette Regenmontur aus. Ich freue mich über die Sonnenstrahlen, auch wenn ich sicher bin, dass sie nicht von langer Dauer sind. Ich bin richtig gut drauf. Die Landschaft hier gefällt mir. Noch besser als der Rondane Nationalpark.

      Ich krame meine Kopfhörer aus dem Deckelfach. Mir ist nach Filmmusik. Und so geht es weiter bergauf mit orchestralen Soundtracks, teils von Filmen, von denen ich noch nie gehört habe. Die Musik und die Landschaft - schon wieder bin ich in meinem ganz eigenen Film. Es ist ein erhabenes Gefühl, weit und breit allein durch diese immer schöner werdende Kulisse laufen zu dürfen. Das hier ist wieder einer dieser Momente, der die Frage beantwortet, warum ich das ganze hier mache. Überhaupt habe ich das Gefühl, manche Tage hier stellen Fragen, manche liefern Antworten. Heute ist Antworttag!

      Der Weg führt immer weiter bergauf in einen Sattel, wo nur der steinige Boden um mich herum die Landschaft prägt. Es ist ein ganz anderes Gestein als bislang. Schieferähnlich. Die Hügel um mich herum leuchten grünlich von dem Moos, das ich in dem Ausmaß zum ersten Mal im Rondane Nationalpark gesehen habe. Einige Sonnenstrahlen bringen dieses Moos in der Ferne noch stärker zum Leuchten. Es ist traumhaft und ich fühle mich energiegeladen. Den Rucksack spüre ich heute kaum. Oben im Sattel angekommen, sehe ich auf die andere Seite des Berges. Was ein Ausblick. Im Rücken habe ich noch viele graue Wolken. Vor mir sehe ich teilweise blauen Himmel und Schäfchenwolken am Horizont. Hier mache ich eine Pause. Diesmal eine richtige. Ich ziehe mir meinen Pulli und die Jacke an, um nicht auskühlen. Dann gibt es meine großzügig belegten Brote und ein gekochtes Ei. Es tut so gut, endlich mal wieder eine Pause zu machen, ohne dass einen Regen und Kälte nach wenigen Minuten weiter treiben.

      Frisch gestärkt mache ich mich auf den Weg bergab. Zunächst geht es noch steil durch steiniges Geröll, dann wird der Weg deutlich ebener und führt durch die unglaublich schöne Weite. Ich komme richtig gut voran. Ich genieße jeden Schritt, dass ich keine Schmerzen habe, dass es nicht regnet, teilweise sogar die Sonne durchkommt. Ich hatte wirklich vergessen, wie schön das Wandern ist, wenn man nicht dauerhaft von äußeren widrigen Umständen geplagt ist. Nach einer Stunde erreiche ich ein breites Tal mit einem Schotterweg. Links davon kommt Wasser direkt aus dem Berg. Diese Quelle nutze ich für eine Trinkpause.

      Hinter mir kommt ein weiterer Wanderer. Er ist wohl auch meinen Weg gegangen und hat mich eingeholt. Laufschuhe, kurze Hose, kleiner Rucksack, ich denke ein paar Jahre jünger als ich. Ich vermute, er ist nicht all zu lange unterwegs. Er spricht mich auf Norwegisch an, wechselt dann aber auf Englisch. Er fragt, was mein Ziel sei und ich erzähle vom Nordkapp. Da will er auch hin, erzählt er. Während ich trinke unterhalten wir uns unter anderem über sein Equipment. Ich bin neugierig, wie er es schafft, mit diesem kleinen Rucksack zurechtzukommen. Der erste Unterschied ist wieder mal das Zelt. 950 Gramm wiegt seins. Das sind 2350 Gramm weniger als meins. Er ist wirklich sehr minimalistisch unterwegs. Als lange Hose hat er nur seine Regenhose. Dafür ist er aber um so schneller. Am 11. Juni, also 12 Tage nach mir, sei er losgegangen.

      Er fragt, ob wir nicht ein Stück gemeinsam gehen wollen. Ich bin kurz unsicher, weil ich befürchte, dass er deutlich schneller unterwegs ist als ich. Aber probieren kann ich es ja. Ich fülle meine Flasche noch einmal und dann gehen wir gemeinsam den Schotterweg bis zur Breisjøseter Touristhütte. Von hier geht es wieder auf einem Pfad weiter, wieder bergauf. Wir sind zügig unterwegs und unterhalten uns gut über Verpflegung, Equipment und die wundervolle Natur. Er würde sogar aus den Seen trinken und auch aus breiten Bächen. Er habe da noch nie Probleme gehabt. Auch über den Winter am Nordkapp reden wir. Er meinte, es könne Ende September schon Schnee geben. Der würde aber sehr wahrscheinlich noch nicht liegen bleiben. Eine Ankunft Anfang Oktober sei daher normalerweise gut möglich.

      Dann beginnt es wieder zu regnen. Diesmal kräftig und lange. Aber gemeinsam sind wir zügig unterwegs und die Kilometer fliegen so dahin. Ich denke, allein wäre ich häufiger für ein Foto angehalten. Die Landschaft wird wieder spektakulär. In meinen Schuhen steht mittlerweile das Wasser. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir nach einem kurzen Abstieg einen See. Hier will der Norweger sein Zelt aufstellen. Ich entschließe mich aber, noch etwas weiter zu gehen. Ich habe noch Energie und bin außerdem gerne noch etwas allein unterwegs. Und wenn ich heute noch etwas Strecke mache, schaffe ich es ohne Stress, einen Tag früher in Tynset zu sein.

      Der Regen lässt nach und hört dann ganz auf. Es geht wieder einen Berg hoch. Die Aussicht wird immer schöner. Allerdings sehe ich auch, dass in der Ferne die nächsten Schauer reinziehen. Ich finde einen Bach und fülle meine Lagervorräte. Nach zwei Kilometern ist es genug für heute. Hier stelle ich mein Zelt auf, pünktlich zu den ersten Tropfen. Nicht weit vom Zelt find ich eine große Pfütze. Eher ein Miniteich. Heute esse ich aber erst im Zelt und trinke noch einen Cappuccino. Erst dann geht es mit Waschlappen und Handtuch bewaffnet zu der Wasserstelle. Danach dauert es einige Zeit, bis mir wieder richtig warm wird. Mein Tagebuch beende ich heute nicht mehr. Ich bin doch ganz schön platt. Den Rest schreibe ich erst am Morgen darauf. Immerhin waren es heute etwas mehr als 30 Kilometer und über 1.400 Höhenmeter.
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    • Day 39

      Kampen - Alvdalen

      July 8, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 16 °C

      Mal wieder eine typische Zeltnacht. Besonders ausgeschlafen fühle ich mich nicht. Ich hatte gehofft, von steigenden Temperaturen im Zelt geweckt zu werden, weil die Sonne scheint. Für heute ist richtig gutes Wetter vorhergesagt. Als ich die Zelttür öffne, versteckt sich die Sonne noch hinter einigen Wolken. Richtung Westen sieht es freundlich aus, mit viel blauem Himmel. Richtung Osten schiebt eine große, geschlossene Wolkendecke rein. Scheinbar wird heute doch nicht der vorher gesagte, sonnige Tag. Trotzdem bin ich froh, dass es nicht regnet und nicht besonders windig ist.

      Ich frühstücke in Ruhe und mische heute eine Packung Porridge mit dem Knuspermüsli. Das Porridge alleine war einfach nur geschmackloser Schleim. Ich trage diese Tüte aber nun schon sehr lange mit mir herum, dass ich sie heute verbrauchen möchte. Die Kombination mit dem Knuspermüsli schmeckt richtig gut. Zumindest weit besser als gedacht. Ich koche mir noch einen zweiten Kaffee und mache mich parallel fertig. Leider sind Schuhe und Socken noch richtig nass von gestern. So starte ich mit kalten, nassen Füßen meine Wanderung.

      Der Pfad geht bergab zu einer Ansammlung von drei kleinen Hütten. Ab hier führt ein Schotterweg den Berg hinauf. Nach einer halben Stunde komme ich oben an und habe somit den höchsten Punkt des Tages bereits erreicht. Zu meiner Überraschung löst sich die Wolkenschicht komplett auf und die Sonne kommt heraus. Von nun an geht es stetig bergab immer entlang Schotterwegs. Am Anfang freue ich mich noch, dass ich schnell vorankomme und trotzdem dabei durch eine sehr schöne Landschaft laufen kann. Aber bereits nach eineinhalb Stunden zieht sich das Ganze. Mir wird auch schnell klar, was heute anders ist. Ich bin einfach nicht richtig ausgeschlafen. Aber es gibt Schlimmeres. Wichtig ist, dass mein Fuß auch heute mitmacht. Ich hätte nicht gedacht, dass der Wechsel der Socken sich so stark bemerkbar macht.

      Ich denke über die kommenden Tage nach. Morgen Abend erreiche ich Tynset. Hier gibt es einen Campingplatz und einen Sportladen. Ursprünglich hatte ich überlegt, hier einen Ruhetag einzuplanen. Aber da hab ich gar nicht so Lust drauf. Ich weiß noch nicht, wann ich meinen nächsten Ruhetag mache, hier aber noch nicht. Im Sportladen werde ich wieder nach Laufschuhen schauen. Dass auch der Norweger mit normalen Laufschuhen ohne GoreTex unterwegs ist, zeigt mir, dass das wirklich eine gute Alternative sein kann. Von Tynset geht es dann weiter nach Røros, voraussichtlich für lange Zeit die letzte große Stadt, durch die ich komme. Weil es hier wieder schwer sein wird, kurz davor einen Zeltplatz zu finden, entscheide ich mich, hier ein Hotel für eine Nacht zu buchen. Das macht alles etwas einfacher. So kann ich auch hier nach Schuhen schauen und meine aktuellen Schuhe umtauschen.

      Ich mache eine kurze Pause, esse einen Müsliriegel und buche ein Hotel direkt in der Stadt. Das Frühstück ist inklusive, worauf ich mich jetzt schon sehr freue. Dann folge ich dem Schotterweg weiter Richtung Tal. Weiter unten geht es vorbei in einigen Hütten und dann durch einen Kiefernwald. Kurze Passagen kann ich einen Pfad entlang des Flusses gehen, um kurze Zeit später zurück auf die Straße zu kommen. Nach 12 km verlasse ich die Schotterstraße, um einige Meter Querfeld ein zum Fluss zu gehen. Hier finde ich auf einer steinigen Sandbank ein Fleckchen, wo ich meine Isomatte ausbreite. Ich esse etwas und lege mich dann hin. Tatsächlich gelingt es mir, etwas einzuschlafen. Ich werde zwar immer wieder wach, schlafe dann aber wieder ein. Wenn die Sonne hinter den Wolken hervor schaut, wird es richtig heiß. Eineinhalb Stunden später packe ich meine Sachen und mach mich wieder auf den Weg.

      Es dauert einige Kilometer, bis mein Kreislauf wieder in Schwung kommt. Immer mehr Fliegen schwirren um meinem Kopf und versuchen, auf mir zu landen. Gott sei Dank halten sich die meisten von meinem Gesicht fern. Nerven tun sie trotzdem. Irgendwann habe ich noch einmal die Chance, den Schotterweg zu verlassen, und auf einem Pfad weiter zu gehen. An einem Bach mache ich eine kurze Trinkpause. Bei Pausen nerven die Fliegen besonders. Solange ich gehe, fliegen sie hauptsächlich um mich herum. Bei den Pausen landen sie auf meinen Händen, auf dem Kopf und überall.

      Als ich weitergehe, sind die Fliegen mit einem Mal weg. Von nun an tanzen zahlreiche Mücken um mich herum. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie die Chefmücke zu den Fliegen hin ist und mit bestimmten Summen vermittelt: „Ab hier ist unser Zuständigkeitsbereich. Ab jetzt übernehmen wir“. Ich bin ehrlich gesagt ganz froh. Denn gegen die Mücken habe ich ja neuerdings mein Spray. Das lässt sie nicht verschwinden, aber es verhindert, dass sie mich stechen. Ich folge dem Pfad weiter bis ins Tal. Von hier geht es erst über eine Schotterstraße vorbei in Bauernhöfen, dann über eine Asphaltstraße durch die Felder. Dieses Tal ist besiedelt. In der Ferne sehe ich schon zahlreiche Häuser, eine Hauptstraße und sogar eine Bahntrasse. Rund dreieinhalb Kilometer muss ich noch Straße laufen, um nun nach 22 Tageskilometern den Supermarkt zu erreichen. Ich kaufe ein belegtes Baguette, ein Stück warme Pizza von der Theke, Brot, Fleischwurst, Schokolade, Cola und ein Bier für heute Abend. Vor dem Supermarkt sind zwei Bänke und ein Holztisch. Hier esse ich die Pizza und das belegte Baguette und trinke dazu die Cola. Rund 5 km und noch ein paar Höhenmeter stehen heute noch auf dem Programm.

      Also raffe ich mich für die letzte Etappe auf. Noch ein wenig Asphalt und dann gehe ich wieder über eine Schotterstraße stetig bergauf. Ab hier begleiten mich auch die Fliegen wieder. An einem Bach, der laut Karte der einzige auf meinen letzten Tageskilometern ist, fülle ich meine Wasservorräte. Ich gehe über eine kleine Brücke und biege links ab. Der Weg geht noch einige Zeit parallel zum Bach. Hier würde ich gerne eine Stelle zum Zelten finden, damit ich den Bach auch zum Waschen nutzen kann. Mein Weg geht weiter bergauf. Entweder ist alles voller Sträuchern oder es ist total sumpfig. Als sich Weg und Bach auseinander entfernen, suche ich ganz genau, ob ich 2 m² finde, die halbwegs eben sind, dass ich mein Zelt aufstellen kann. Aus der zuvor mitreisenden Fliegengruppe ist hier eine regelrechte Plage geworden. Hunderte von Fliegen schweren um einen Kopf. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Gleichzeitig gelingt es mir überraschend einfach, ruhig zu bleiben. Ich weiß, dass ich gleich in meinem Zelt meine Ruhe haben werde. Und richtig schlimm wird es tatsächlich nur, wenn ich stehen bleibe. Solange ich weiter gehe, habe ich einfach einen Schwarm von Fliegen hinter mir her fliegen und auf meiner Mütze sitzen.

      Neben einem Baum finde ich eine kleine Fläche, die absolut schräg und uneben ist. Aber es ist die einzige Fläche, die nicht von Sträuchern bewachsen oder total sumpfig ist. Für eine Nacht muss das reichen. Ich hab keine Lust weiter zu gehen und zu riskieren, eine ähnlich schlechte Stelle, dann aber ohne Wasser zu haben. Ich baue mein Zelt auf und gehe dann zum Bach, um mich zu waschen. Diese Minuten muss ich mich noch zusammenreißen, dann geht es ins Zelt. Während ich mein Tagebuch schreibe, gibt es Fleischwurst und Brot. Danach gibt es noch ein Bier und Chips. Du langsam steigert sich mein Hunger immer mehr.
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    • Day 3

      Jetzt hilft nur noch Weingummi

      June 19, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 18 °C

      Kurz mal die Beine ausstrecken in Alvdal. Regen hat aufgehört, Daumen drücken hat geholfen, bitte weiterdrücken, damit es so bleibt.
      Während der Pause Flåklypa gefunden, leider alles umzäunt, nur für Fotos gut. Noch 200km bis Stadtzentrum Trøndheim, Strecke machen läuft. Zur Steigerung der Vorfreude wird die erste Runddose Weingummi aufgerissen, so schaffen wir es doch bis Trømsø! 😎😁😉Read more

    • Day 10

      Schutz im Tronfjell

      September 4, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

      Uns beunruhigen etwas die Flood-Risk-Warnungen in der Wetter-App 🌊🏄 ⚠️ Getreu dem Motto "sicher ist sicher" ziehen wir uns mal wieder ins Gebirge zurück. Die 150 NOK für die Privatstraße lohnen sich. Die Aussicht ist der absolute Wahnsinn. Auf dem höchsten Punkt stürmt es ordentlich, so dass es für uns direkt wieder abwärts geht und einmal mehr freuen wir uns über die Untersetzung bei der Abfahrt 🥵🚐Read more

    • Day 25

      Weiter, der Sonne entgegen

      July 19, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 19 °C

      So, endlich mal kein Regen mehr…👍 Sind richtig weit immer gegen Süden gefahren. Gestern war dann noch das Gas aus - neue Flasche kaufen? Falsch gedacht. In Norwegen haben sie ganz andere Anschlüsse und Flaschen 🫣 Nun einen neuen Kocher gekauft, damit es die nächsten Tage nicht nur kalte Küche gibt…er wird gerade eingeweiht 😁
      Morgen dann nach Trysil, ein uns bekanntes Bikegebiet. Das Wetter sollte mitspielen. Wir werden sehen.
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    • Day 39

      Ferienlager

      July 1, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 18 °C

      Ich habe drei Nächte in einem solchen verbracht - genau übersetzt Jugend Center - und einfach Urlaub gemacht. Im Ungdomssenter Tron. Tron ("Thron") ist der direkt daneben liegende Berg und dieser ist ein bisschen besonders, weil er sehr freistehend aufragt (1666m) und der Blick von oben unverstellt ist. Allerdings liegen auch das Tylldal auf seiner einen Seite und das Alvdal auf der anderen Seite schon jeweils auf ca 600m.
      Am ersten Tag hab ich einfach genossen, mal wieder einen Raum zur Verfügung zu haben, hab am Herd Eier und Kartoffeln gekocht, hab sämtliche Decken aus dem Auto gezogen, alles mal gelüftet und getrocknet. Außerdem waren wir auf dem weitläufigen Gelände des Ferienlagers unterwegs, dort durften die Hunde teilweise auch frei laufen. Direkt am Gelände startet auch ein kleiner Naturpark und außerdem gibt es einen Fluss.
      Am zweiten Tag waren wir auf dem Tron - allerdings mit dem Auto 😬
      Denn es führt eine abenteuerliche Mautstraße hinauf und das wollte ich mir nicht entgehen lassen.
      Am Vormittag vom dritten Tag - Freitag - hieß es dann alles wieder ins Auto falten und weiter!
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    • Day 38

      Tag 38 Norwegen der Tag

      August 7, 2021 in Norway ⋅ ☁️ 16 °C

      Also wieder einmal eine schöne Strecke unterwegs in Norwegen. Rentiere gab es zu sehen und auch einen Elch. Na endlich mal einen Elchbullen, nachdem wir in Finnland ja schon einer Elchkuh begegnet waren. Dann gab es Picknick am Fluss, aber die Zufahrt war etwas abenteuerlich. Für die Nacht war Regen angesagt und dann würde es schwierig werden, den Weg mit dem WoMo wieder hinauf. Also ging es dann doch weiter.Read more

    • Day 3

      Großes Elch, diesmal in echt

      July 6, 2021 in Norway ⋅ 🌧 16 °C

      Meine Mutter schreit: "EEEEEEELCH!!!!" und macht ne Vollbremsung. Der Kaffe von Torben fast verschüttet, und wir drehen 50 Meter weiter. Elch rennt weg, ich hab die Musik an gelassen und das Fe ster runtergekurbelt. Naja. Pech.Read more

    • Day 15

      Svarttjørna See

      August 13, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 20 °C

      Hier bleiben wir über Nacht!

    You might also know this place by the following names:

    Alvdal

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