Norway
Nordkapp

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Travelers at this place
    • Day 26

      Gipfel erreicht

      July 3, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 8 °C

      Juhui, wir sind da! Noch sind nur wenige Leute hier. Ein eigenartiges, gutes Gefühl steigt in uns auf. Es ziehen dicke Nebelschwaden über das Nordkapp, aber immer wieder gibt es schöne Aufhellungen und Sonnenschein. Ein kühler Wind weht. Es ist überwältigend.Read more

    • Day 105

      Nordkapp

      July 15, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 14 °C

      Wir haben es geschafft und sind am nördlichsten Punkt unserer Reise angekommen. 💪🏼 Da das Wetter am Freitag besser als für Samstag angesagt war, mobilisierten wir alle unsere Energie und fuhren über 800 km an einem Tag, was für uns bisheriger Rekord bedeutet. Aber es hat sich gelohnt. Trotz Massenauflauf ist dieser Ort magisch. Geschlafen haben wir bei Tageslicht mit vielen anderen Camper auch gleich auf dem Nordkapp. 🌤️Read more

    • Day 70

      Nordkap

      July 23, 2023 in Norway ⋅ 🌬 10 °C

      Das ist er also, der nördlichste Punkt des Kontinents. 2.100 Kilometer sind es von hier bis zum Nordpol, dazwischen nur das Meer, die Insel von Spitzbergen und das Polareis. (Da stört es auch nicht, dass die benachbarte Landzunge Knivskjelodden noch ein Stück weiter nördlich liegt.)

      Ein spektakulärer und zugleich unspektakulärer Ort zugleich. Für mich hatten die letzten Kilometer und die Ankunft etwas besonderes.
      Die letzten 26 Kilometer waren nochmal richtig fordernd, sowohl hin als auch zurück. Diese hatten einige Steigungen und einen brutalen Wind zu bieten.

      Die Wettervorhersage war für den ganzen Tag sonnig. Davon sah man am Nordkap relativ wenig. Ich hatte Glück, als ich ankam war es noch relativ klar und es waren wenig Leute dort. Kurz darauf wurde es immer nebeliger und so richtig löste sich dieser nicht mehr auf.

      Vielen Dank für die zahlreichen Glückwünsche und auch die motivierenden Nachrichten über meine gesamte Reise!

      Ganz vorbei ist diese noch nicht. Um nach Hause zu kommen werde ich noch ein Stück zurück fahren und auch Finnland besuchen. Aktuell ist der Plan ungefähr bei Rovianemi den Zug nach Helsinki und dann die Fähre zu nehmen.

      Statistik:
      Nordkap:
      +26 km (5.035 km)
      +724 Hm (43.820 Hm)

      Honningsvåg:
      +32 km (5.067 km)
      +517 Hm (44.337 Hm)
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    • Day 28

      Nordkap(p) auf Insel Magerøya

      July 26, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 10 °C

      Wir lieben uns bis zum Ende der Welt und wieder zurück 🥰 Seit heute hat dieser Satz, den wir uns gegenseitig so gerne sagen, eine ganz andere Bedeutung bekommen. Hier sind wir also, am
      ernannten Ende des Festlands, am Nordkap(p), den Ort, den wir ursprünglich gar nicht in unsere Reiseplanung mit aufgegriffen haben und der sich so sehr gelohnt hat! Wir sind unendlich dankbar für die Entscheidung hierher zu fahren 🙃 Nachdem wir heute morgen kurzerhand entschlossen haben, das angekündigte, gute Wetter zu nutzen und zum Kap zu fahren, standen knapp 4 Stunden Fahrt (ohne Fähre) vor uns. Sie verflogen zum Glück wie im Fluge! 🍀 Wir erreichten bei vollkommenden Sonnenschein die Nordkapp Kommune. Wir fuhren durch das "grüne Outback" vorbei an zahlreichen Rentieren (wir haben irgendwann aufgehört zu zählen), reißenden Flüssen und einer wunderschönen Küste. Was für eine Idylle😍 Wir trafen hunderte Campervans und Wohnmobile, Motorräder, Fahrradfahrer, Wanderer,... alle mit dem selben Ziel: Das Nordkap! Wir klatschen den berghochfahrenden Radfahrern Beifall, wir feuerten sie an. Was für eine Leistung sie brachten, diese ganzen Höhenmeter hinauf zu fahren. Unglaublich! 😳 Sie können alle so stolz auf sich sein, es über die Wolken geschafft zu haben 🫠😇
      Hier oben angekommen, erkundeten wir zunächst das Außengelände und waren über die doch milden Temperaturen völlig überrascht, waren eigentlich nur 8Grad angesagt, aber es war deutlich wärmer.🌞💛 Wir machten ein typisches Nordkapfoto vor der Weltkugel und erforschten dann die Nordkaphalle, wo wir uns außerdem stärkten. Hier schaute unsere Tochter das erste Mal mit ihren 1,5Jahren Kino, einen Film über die Jahreszeiten auf der Insel Magerøya 🙃 Wir schauten uns außerdem die Reise durchs Kap an und genossen den "King View" auf halber Höhe der mächtigen Schiefernfelsen. Hier sahen wir sogar Spuren eines Wal durchs Wasser streifen 🐳 Es war ein beeindruckendes Erlebnis bei absolut klarer Sicht 😍 Das Glück im Gepäck 🥰 Abends setzten wir uns in unseren treuen Richi, mit dem wir inzwischen fast 4000km gefahren sind, und entschieden aufgrund der Kälte, die aufzog, abzureisen. Aber wie so oft auf unserer Reise kam wieder alles anders als wir dachten🥰 Wir trafen zunächst eine Familie aus einer Nachbarstadt 😀 Und erwischten danach einen Stellplatz in der ersten Reihe im Windschatten 😍 Die Kinder legten mit Steinen und Gräsern Mandalas, am Ende der Welt. Und wir bauten unseren Schlafplatz auf 🥰 Eine Nacht gemeinsam am Ende der Welt, voller Liebe. Wir sind unendlich dankbar für diese Erfahrung 💗
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    • Day 46

      Nordkapp

      August 8, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 14 °C

      Tschakka, so sind wir nun am 08.08.2023 am Nordkapp gelandet. Kurz vorher noch hab ich in kurzer Hose und T-shirt eingekauft. Es ist wirklich sehr warm heute. Eigentlich der wärmste Tag auf unserer Reise. Hier am Kapp weht allerdings so starker Wind, dass wir dann doch lieber unsere winddichten Jacken angezogen haben. Es ist ein großer Stellplatz hier oben. Wir hatten das Glück, dass offenbar kurz vorher jemand weggefahren ist und das finnische Wohnmobil an der Einfahrt nebenan etwas länger brauchte als wir.
      Bei der Anfahrt passierten wir immer wieder vollbepackte Radfahrer (Ohne Motor), die sich durch den Sturm bergan zum Kapp plagten. Meine Hochachtung!
      Es war gar nicht so viel los. Es kam nur ein einziger Reisebus am Nachmittag an. Mal sehen, wie es heute Abend wird. Wir werden hier übernachten.
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    • Day 10

      NORDKAP & nördlichster Punkt Europas ✅

      August 12, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 12 °C

      In der Nachtaktion haben wir (Samet und ich) nach ca. 8 Std. Fahrt, das Nordkap am Polarkreis erreicht.

      Hier wird es nie dunkel! Die Fotos sind teilweise nachts um 1 Uhr entstanden. Übrigens Hochsommer und 10°C.

      Polarkreis ist aber nicht der nördlichste Punkt des Kontingents, sondern die Insel Magerøy, bzw der Felsen Knivskjellødden, wo wir natürlich hingegangen sind. Leider dieses Mal ohne die Motorräder, da es bis hierhin keine Straße gab.
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    • Day 11

      NORTH CAPE - 71°10°21"

      August 13, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 13 °C

      Tagsüber sieht es hier natürlich deutlich besser aus, als heute Nacht. Natürlich sind bei gutem Wetter sehr viele Touristen unterwegs aber heute hielt es sich in Grenzen.

      Die Museum Besichtigung bzw den Film kann man sich allerdings sparen. Ich finde für 15 min Film und den Eintritt 320NOK (28€) auszugeben, ist Geldmacherei.Read more

    • Day 8

      Ein Traum wurde wahr-mit dem Bike am Nor

      August 28, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 14 °C

      Wir haben es geschafft.👍Einfach geil. Schönes Wetter, 33km Sicht, 14 Grad! Die Anreise war ein Traum. Teilweise hätte man denken können, man wäre in den Bergen, so viele Serpentinen. Wahnsinn. Und "Elche" ohne Ende hier. Weit über 50 hatten wir heute auf und neben der Straße. Wir haben dann nicht mehr gezählt.👍👍👍👍🦌🦌🦌🦌......... Ein Rentier hatte sogar ein rotes Geweih. Wir denken, dass war Rudolph, dass Weihnachtsrentier auf Urlaub.👍🤗😀🦌Read more

    • Day 115

      Heargečohkka - Nordkap

      September 22, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 9 °C

      Ich schlafe unruhig. Immer wieder werde ich wach, weil es draußen immer windiger wird. Um 02.00 Uhr ist es vorbei mit der Nachtruhe. Es stürmt. Nochmal eine ganze Ecke mehr als vorgestern. Der Wind kommt von der Seite und drückt das ganze Zelt herunter. Mit einem Trekkingstock stabilisiere ich die Querstrebe, allerdings rutscht er immer wieder weg. Ich versuche, noch einmal einzuschlafen, aber der Wind und der Regen sind so kräftig, dass ich kein Auge zu mache. Drei Uhr, vier Uhr, fünf Uhr. In mir fängt die Idee an zu arbeiten, die Nacht am Knivskjellodden auszulassen, heute direkt zum Tourinordkap zu gehen und dort um 14.20 Uhr den Bus nach Alta zu nehmen. Dazu müsste ich eine weitere Nacht im Hotel buchen. Es wäre allerdings nicht das Ende der Reise, das ich mir vorgestellt habe. Zum Knivskjellodden, dem wirklichen Nordkap möchte ich ja nicht, weil ich dann ein paar Meter nördlicher bin. Ich habe das als Ziel gewählt, weil ich hier noch eine Nacht abseits vom Trubel habe und meine Ankunft genießen kann. Aber ich bin nicht sicher, ob diese Vorstellung realistisch ist. Der Wind soll zwar im Laufe des Tages weniger werden und am Nachmittag soll es noch einmal auflockern. Aber für den Samstag sagen die Wetterberichte einheitlich viel und andauernd Regen voraus. Bei dem Wetter müsste ich morgens recht früh noch 15 Kilometer zum Tourinordkap laufen und dort etwas unter Zeitdruck eine Mitfahrgelegenheit finden, die mich nach Honningsvåg mitnimmt, wo ich den Bus erwischen müsste. Den Stress würde ich schon in Kauf nehmen. Aber anstatt mit Musik in den Ohren auf einem Stein sitzend und auf das Meer hinaus schauend sehe ich mich eher wieder frierend im Zelt liegen und abwarten, dass die Nacht vorübergeht. Beide Varianten sind nicht die, die ich mir vorgestellt habe. Emotionale Momente lassen sich nicht planen. Dann wird das Ende der Reise eben kein emotionales Highlight. Ich hatte so viele davon während der Reise. Doch den Moment der Ankunft hatte ich mir schon so oft vorgestellt und mit der Zeit idealisiert. Dass ich einfach nur im Zelt liege und darauf warte, dass mir warm wird und dazu nicht einmal sicher weiß, wie ich am nächsten Tag zurückkomme, hatte ich mir nicht vorgestellt.

      Ziele sind nicht wichtig. Dazu gibt es schöne Beiträge auf YouTube von Dieter Lange. Ziele sind nur gut dafür, eine Handlung in Gang zu setzen. Für mehr nicht. Und nirgends passt der Spruch „Der Weg ist das Ziel“ besser als für meine Reise hier. Das Nordkap an sich ist nichts besonderes. Es hat aber als Ziel seinen Zweck erfüllt und meine Reise in Gang gesetzt. Ich werde heute zum Tourinordkap laufen. Die Entscheidung ist gefällt und fühlt sich weitgehend gut an. Nicht gut fühlt sich an, dass ich befürchte, dass dieser Reise ein würdiger Abschluss fehlt. Aber das lässt sich nicht ändern. Ich buche direkt ein Hotel für die kommende Nacht. Daniel schreibt mir, dass er gerade in der Hütte ist, wo ich an meinem 40km-Tag die Mittagspause gemacht hatte. Er ist unschlüssig, ob er bei den Bedingungen weitergehen oder doch lieber umkehren soll. Bei ihm stürmt und schneit es. Wir telefonieren und ich versuche, so gut wie möglich Auskunft über die Beschaffenheit des vor ihm liegenden Weges zu geben. Ich mag gar keinen Rat geben und kann nur zu gut nachvollziehen, in welcher Zwickmühle er sich gerade befindet. Danach antworte ich Nicole per Sprachnachricht. Ich hatte ihr schon in der Früh geschrieben, dass ich überlege, das „echte“ Nordkap auszulassen. Während ich hier meine Gedanken und meine Entscheidung formuliere, fühlt es sich wieder richtig an. Doch allein auszusprechen, dass ich es dann „geschafft habe“, schnürrt mir den Hals zu. Jetzt realisiere ich gerade, dass meine Reise heute zu ende gehen wird und einige Emotionen entladen sich. Aber auch das fühlt sich gut an.

      Während ich frühstücke, rüttelt der Sturm immer wieder am Zelt. Dann packe ich alles zusammen und der Wind lässt tatsächlich nach. Ich freue mich, dass es keine weitere Episode des Extremkloganges geben wird. Um kurz nach 08.00 Uhr mache ich mich auf den Weg. Es ist kalt und grau aber dafür fühlt sich der Rucksack heute sehr leicht an. Bis zum Nordkap werde ich heute über die E69 gehen. Viel Verkehr ist nicht. Hauptsächlich sind es Wohnmobile, die vom Nordkap kommen oder dorthin fahren. Die ersten Kilometer gehe ich so dahin. Irgendwie ein seltsamer Abschied. Ich versuche, mit Musik ein paar Emotionen zu kitzeln. Aber ich fühle mich einfach nur müde und ich gehe ohne Musik weiter, Kilometer für Kilometer. Als ich an dem Wanderparkplatz vom Knivskjellodden vorbei komme, überlege ich, ob ich mich richtig entschieden habe. Nehme ich mir hier die Chance auf ein würdiges Ende? Das Wetter lockert zunehmend auf. Dennoch bleibt es kalt. Die Kälte allein gibt meiner Entscheidung recht.

      Für die letzten Kilometer höre ich noch einmal Musik. Dabei erinnere mich an den ersten Tag meiner Reise. An den Unfall. Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich beinahe abgebrochen hätte. Wie sich meine Einstellung zu der Reise verändert hat. Nun wird es doch ein wenig emotional. Aber es steigt keine Freude in mir auf. Als ich das Schild „Nordkapp 500m“ passiere, bricht es voll aus mir heraus. Zum einen realisiere ich wieder, dass es bald geschafft ist. Ich bin aber auch traurig, dass ich mich jetzt unter die Touristen mische und es irgendwie gefühlt unwürdig zu Ende gehen soll. Immerhin kommt die Sonne jetzt raus und alles sieht freundlich aus. Ich gehe noch um eine Kurve und dann direkt auf das Gelände zu. Ab jetzt will ich mich zusammenreißen. Ich habe keine Lust, hier heulend durch die Touris zu laufen. Ich gehe vorbei an zwei Bezahlhäuschen, wo man eigentlich mit dem Auto anhält. Als ich gerade vorbei bin, springt die Tür des einen Häuschens auf und eine Frau kommt raus. Sie drückt mir einen Aufkleber in die Hand, den ich gut sichtbar auf meine Jacke kleben soll. Der Eintritt zum Besucherzentrum ist für alle, die hier zu Fuß ankommen, frei. Das freut mich, da mir 30 Euro etwas viel gewesen wären, um Zugang zu einem teuren Café zu bekommen. Bevor ich ins Besucherzentrum gehe, laufe ich erst einmal Richtung Westen, um von hier ein paar Fotos vom Knivskjellodden zu machen. Der Wind pfeift kalt und ich gehe weiter. Ich entdecke den Globus, das klassische Fotomotiv des Nordkaps. Hier möchte auch ich ein Ankunftsfoto haben. Gleichzeitig habe ich aber gar keine Lust, irgendwen anzusprechen, ein paar Fotos von mir zu machen. Ich gehe weiter über den großen Parkplatz, wo zahlreiche Wohnmobile parken. Nach weiteren hundert Metern habe ich den Globus erreicht. Und wen entdecke ich da? Ramon und Lisette, die beiden, die ich vor ein paar Tagen in Olderfjord getroffen habe. Und ihr Hund ist dabei, der mich gleich freudig anspringt, als ob er mir gratulieren möchte. Dann gratulieren mir Ramon und Lisette. Wie gut tut das, bekannte und lachende Gesichter zu sehen und dass mir hier zwei Menschen gratulieren, die wissen, welchen Weg ich hierher zurückgelegt habe. Meine Laune ist hervorragend. Es ist ein komplett anderes Ankommen als ich es mir gedacht habe. Aber jetzt bin ich richtig happy. Lisette macht von mir das obligatorische Foto vor dem Globus. Dann gehen wir rein ins Café, um uns aufzuwärmen. Stück für Stück fällt von mir eine Last ab. Eine tiefe Zufriedenheit macht sich breit. Damit hätte ich nicht gerechnet. Von dem Café schaut man durch eine Fensterfront Richtung Norden und Richtung Globus. Ich entdecke Daina, die gerade angekommen ist. Am Globus scheint es ihr zu voll für das Foto und sie kommt ins Café. Auch wir beglückwünschen uns und genießen es, im warmen zu sitzen. Daina erzählt, dass ich am Knivskjellodden nichts verpasst hätte. Der Weg sei sehr schlammig und sie hätte sich das dort schöner vorgestellt. Wir sind fast 2.700 Kilometer durch das ganze Land gelaufen und haben so viel unfassbar schönes gesehen. Da ist es für so eine Landzunge auch nicht einfach, bei all dem mithalten zu können. Trotzdem bestärkt es mich noch einmal in meiner Entscheidung, heute alles richtig gemacht zu haben. Wir sitzen noch einige Zeit in dem Café und genießen die Aussicht aufs Meer. Mittlerweile sind wir eine kleine Gruppe. Ramon, Lisette, Daina und noch ein deutsches Pärchen, das mit dem Fahrrad von Dänemark hierher gefahren ist.

      Bevor es um 14.00 Uhr zum Bus geht, mache ich noch Dainas Foto am Globus. Dann geht es fast fünf Stunden Richtung Alta. In Olderfjord müssen wir in einen anderen Bus umsteigen. Nadja, die ich mit ihrem Mann auf dem Kungsleden in Schweden getroffen hatte, ist auch gerade in Olderfjord. Plötzlich steht sie an der offenen Bustür und wir unterhalten uns noch ein paar Minuten. Es ist so schön, dass es diese kleine Community gibt. Mit jeder und jedem Einzelnen verknüpfe ich ganz unterschiedliche Erinnerungen. Dann verabschieden wir uns, die Bustür schließt sich und es geht weiter Richtung Alta. Daina und ich unterhalten uns lange über die Tour. Daina wird weiter nach Südnorwegen reisen. Weil ihr Mann krank war, ist sie zu Beginn ihrer Reise ein paar Wochen nach Hause geflogen. Diese rund 400 verpassten Kilometer möchte sie jetzt noch nachholen. Blöderweise hat sie ihr Zelt durch ein Missgeschick beschädigt. Wenn sich das in Alta nicht reparieren lässt, werde ich ihr mein Zelt für die Zeit leihen. Dafür werden wir uns in Alta am nächsten Tag noch einmal treffen.

      Daina steigt ein paar Kilometer vor der Endhaltestelle aus. Ich erreiche um kurz vor sieben Alta Sentrum. Im Supermarkt besorge ich mir noch zwei Bier für den Abend und etwas zu essen. Dann geht’s schnell zum Hotel. Frisch geduscht liege ich im Bett, esse und schaue Fernsehen. Ich schaffe nur ein Bier, dann lösche ich das Licht. Das Ankommen ist noch lange nicht verarbeitet. Da bin ich mir sicher.

      Ich werde noch ein paar Tage in Alta verbringen, bevor der Flieger zurück nach Deutschland geht. Dann werde ich noch einmal abschließend von den letzten Tagen und der Rückreise berichten. Aber täglich werde ich jetzt nicht mehr schreiben. Das Schreiben habe ich in erster Linie für mich gemacht. Ich habe hier so viel erlebt, dass Erinnerungen täglich mit neuen Erlebnissen überschrieben wurden. Ich bedanke mich aber ganz herzlich bei allen, die hier mitgelesen haben, mitgefiebert haben und mir in schwierigen Situationen Zuspruch geschickt oder einfach leise die Daumen gedrückt haben. Diese vorerst letzten Zeilen schreiben sich gar nicht so leicht. Wieder einmal beginne ich zu verstehen, dass die Reise nun vorbei ist. Trotz aller Freude tut das auch ganz schön weh. Ich werde hier noch einige Zeit brauchen. Und neue Pläne. Neue Ziele, die etwas in Gang setzen und dann unwichtig werden.

      P.S.: An alle Spender, die hier mitlesen: Die Auswertung, wer wie viel überweist, werde ich machen, wenn ich wieder zu Hause bin. Dann gibt es an jeden einzelnen eine Mail mit Betrag und Kontoverbindung der Stiftung AKM.
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    • Day 41

      Nordkap

      October 3, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 3 °C

      Der Weg führt uns weiter über eine Hügelkette. Die ersten Bergkuppen sind überzuckert. Wir fühlen uns wie im Hochgebirge, aber dann kommt die Anzeige „385m über dem Meeresspiegel“😉. Aber wir sind schnell wieder an der Baumgrenze, sobald wir aber etwas bergab fahren, wieder im Birkenwald. Es schneeregnet, bleibt aber zunächst nicht liegen. Die Anfahrt zum Nordkap ist heute dank diverser Tunnel durch Berge oder unter dem Meer völlig unproblematisch.

      Die Landschaft, insbes. auf der Nordkap-Insel Magerøya, ist sehr karg, aber bei dem Sonne/ Wolken-Mix, den wir aktuell haben, wunderschön. Leichter Schneefall ziert zudem die Berge. Die Atmosphäre erinnert mich an Grönland und löst in mir regelrechte Glücksgefühle aus. Wir erreichen den Stellplatz am Nordkap. Es stürmt ganz schön, aber der Wind legt sich nach einem heftigen Graupel-Schauer. Ich schaue noch einmal auf die Wetter-App, ob die Vorhersage der letzten Tage („8 Sonnenstunden und dann eine klare Nacht“) für den kommenden Dienstag und die Nacht auf Mittwoch noch Bestand hat und reibe mir entsetzt die Augen: Aus der tollen Vorhersage ist ein durchgehendes „Bedeckt“ oder „Bedeckt mit leichtem Regen“ geworden. Das haben wir nicht gebucht😉! Ich hatte gehofft, dass wir bei schönem Wetter eine 2. Nacht hier bleiben würden, aber bei „bedeckt“ macht das keinen Sinn.

      Es sind nur ein paar Schritte vom WoMo bis zur Globus-Skulptur, somit bin ich unabhängiger und nicht auf Peters Shuttle-Service angewiesen. Ich mache bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, eisigem Wind und einem Graupelschauer, der mir ordentlich ins Gesicht peitscht, noch ein kleines Dämmerungs-Shooting der Skulptur. Mir wird bewußt, dass in der Arktis die Dämmerung so sehr viel länger ist. Während ich zuhause mit einer Stunde vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang rechne, merke ich, dass diese Rechnung hier nicht funktioniert und stehe am nächsten Morgen 2 Stunden vor Sonnenaufgang auf, bin aber trotzdem schon etwas zu spät für mein gewünschtes Licht. Und aus dem Sonnenaufgang wird bei „bedeckt“ halt auch gar nichts. Erstaunlich finde ich aber, dass 10 Min. vor dem geplanten Sonnenaufgang um 6.49 Uhr schon eine 1. Busladung Touristen ankommt.

      Das Nordkap ist übrigens genau genommen nicht der nördlichste Punkt Festland-Europas. Das ist die benachbarte Halbinsel Knivskjellodden. Aber schon im 16. Jahrhundert erschien diese flache, eher unspektakuläre Halbinsel ca. 1,4 km weiter nördlich als eher ungeeignet für diese Bezeichnung, so dass man schon damals den schroffen Küstenfelsen mit seiner mehr als 300 m hohen Felsküste als geeigneter ansah. Andere finden, dass auch Spitzbergen nicht übergangen werden dürfe.

      Zu erwähnen finde ich noch das Kinderprojekt am Nordkap. 1988 wurden 7 Kinder aus unterschiedlichsten Ländern ausgewählt, an dem Kunstprojekt „Children of the Earth“ mitzumachen. Sie waren alle eine Woche vor Ort. Ausgerechnet ein russischer Junge hat sich damals für die Friedenstaube als seinen Beitrag entschieden… .
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    You might also know this place by the following names:

    Nordkapp

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