Skandinavien Herbst 2023

August - October 2023
Die Idee: Ca. 2 - 3 Wochen Südschweden, dann von Stockholm mit der Fähre nach Helsinki und in Finnland hoch in den Norden. Die Rückreise hängt vom Wetter ab. - Schauen wir mal, was kommt😉.
Und die Fotos hier sind in der Regel Handy-Fotos.
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  • Day 2

    Endlich ist es wieder soweit!

    August 25, 2023 in Denmark ⋅ ☁️ 23 °C

    Uff, wir haben es geschafft! Nach ereignisreichen und teils recht anstrengenden Wochen zuhause freuen wir uns riesig, endlich wieder auf Tour zu sein!

    Wie auf unseren Reisen gen Norden üblich, ist der 1. Stopp nicht weit von der A 1 im ca. 400 km entfernten Wildeshausen. Dort gibt es einen schönen Stellplatz abseits der Autobahn und zudem lecker zu essen im Alten Amtshaus (15 Min. zu Fuß) . Auch eine Freundin aus Jugendtagen lebt dort, die es fast immer möglich macht, dass wir dort mit unseren Männern gemeinsam schön essen gehen können (s. a. Skandinavien 2022).

    Das Frühstück in der dem Stellplatz benachbarten Sporthalle "Auszeit" ist inzwischen auch schon lieb gewonnene Tradition. Gut gestärkt fahren wir weiter gen Norden.

    Nach weiteren 400 km entscheiden wir uns für einen Übernachtungsstopp auf der dänischen Insel Odense, Campingplatz Baringskov in Asperup. Dort empfängt uns die Ostsee am frühen Nachmittag bei strahlend blauem Himmel mit angenehmen Temperaturen um 23 Grad unter Buchen, deren Wipfel sich leise im Wind wiegen, schreienden Möwen und einem Blick auf die leicht gekräuselte Ostsee mit vereinzelten Segelbooten in der Ferne. So dürfte es gerne bleiben😉.
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  • Day 3

    Die Halbinsel Falsterbo

    August 26, 2023 in Sweden ⋅ 🌙 18 °C

    Wir setzen unsere Reise durch Dänemark fort, passieren Kopenhagen-Kastrup und fahren erst durch den Drogden-Tunnel und dann über die Öresund-Brücke Richtung Schweden (s.https://findpenguins.com/cpontour/footprint/637…). Am Ende der Brücke entscheiden wir uns aber erneut nicht für die Stadt Malmö, die direkt vor unserer Nase liegt. Uns ist erst einmal nach Ruhe, nicht nach Großstadt zumute. Vielleicht kommen wir auf dem Rückweg noch einmal hier wieder vorbei. Wir halten uns stattdessen rechts Richtung Südküste und peilen die Halbinsel Falsterbo an, eine kleine, aber nicht einmal in der Hochsaison überlaufende Halbinsel mit langen Sandstränden, bunten Strandhäuschen und viel sattem Grün. Dort finden wir einen herrlichen Campingplatz mit viel Platz in einer Art lichtem Birkenwald (Falsterbo Camping Resort). Und in wenigen Schritten ist man am Meer. Wir entscheiden direkt, erst einmal 2 Nächte dort zu bleiben.

    Die Freude über die tolle Location wird nur ein wenig getrübt durch den Umstand, dass zuerst Peter nach kaum einer halben Stunde Präsenz dort den Rücken voll hat mit riesigen Mückenstichen, 8 Stück an der Zahl. Eigentlich glaubten wir, dass die Saison allmählich vorüber sein sollte, und sind froh, Fenistil doch gut gekühlt griffbereit zu haben. Bei Abreise gut 40 Std. später können wir unsere Stiche beide schon gar nicht mehr zählen... .

    Abends gehen wir noch ein paar Schritte Richtung Meer und erfreuen uns ganz überraschend schönster Heide-Landschaft.

    Wir machen am Folgetag einen weiteren Spaziergang in den gepflegten Ort mit Einfamilienhäusern, die sicher vielfach Ferienwohnungen sind. Bei wechselndem Sonne-/Wolkenwetter mit schon etwas herbstlichen Temperaturen laufen wir durch den sonntäglich ruhigen Ort und entdecken einen Delikatess-Supermarkt, der Sonntagnachmittags krachend voll ist, den wir aber für den Augenblick links liegen lassen. Wir laufen weiter Richtung Hafen, der zwar ganz nett, aber nicht spektakulär ist. In den benachbarten Dünen entdecken wir aber unzählige bunte Strandhütten, die wirklich hübsch sind. Über ein großes, allgemein zugängliches Golfgelände hinter den Dünen laufen wir in einem großen Bogen zurück zu unserem Campingplatz. Am Ende waren wir gut 3 Stunden unterwegs und freuen uns auf unser kuscheliges WoMo.
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  • Day 5

    Ystad und Kommissar Wallander😉

    August 28, 2023 in Sweden ⋅ ⛅ 19 °C

    Am nächsten Morgen kehren wir zu dem tollen Supermarkt zurück und gönnen uns für den Mittagsimbiß ein Smörrebröd (auch wenn das eigentlich dänisch ist), welches uns so sehr anlacht. Für abends holen wir uns geräucherte Makrele, schließlich sind wir am Meer!

    Wir fahren weiter Richtung Ystad, die südlichste Stadt Schwedens und die Stadt, aus der der Schriftsteller Henning Mankell stammt und in der fast alle seine Kriminalromane (insbes. auch "Kurt Wallander") spielen. Nach diesen Romanen hat Ystad die höchste Mordrate Schwedens😉. Wir finden das Haus, in dem der Protagonist lebte und besuchen auch die Ystad-Filmstudios, in denen die dazu gehörigen Filme gedreht wurden.

    Ystad selbst hat eine Altstadt mit 300 teils sehr alten Fachwerkbauten. Der Gesamteindruck ist der einer netten quirligen Kleinstadt.

    Wir fahren aber weiter Richtung Ales Stenar. „Ales stenar oder Ale stenar (deutsch „Die Steine von Ale“) in der schwedischen Gemeinde Ystad in Schonen (Skåne) ist mit 67 Metern Länge und 19 Metern Breite eine der größten erhaltenen Schiffssetzungen in Skandinavien“, also eine Ansammlung von riesigen Steinen in Form eines Schiffsrumpfes vermutlich aus der Zeit der Wikinger und damit ca. aus 600 n. Chr., die auch vom Meer aus weithin sichtbar sind. „Die aus 59 Steinen bestehende Schiffssetzung liegt auf einem etwa 37 Meter hohen Hügel direkt an der Ostseeküste beim Ort Kåseberga im Süden Schonens. Der Küstenabschnitt ist von einer steil zum Meer abfallenden Abbruchkante geprägt. Die 0,5 bis 1,8 Tonnen schweren Steine sind in Form eines Schiffes angeordnet. Die etwa drei Meter hohen Stevensteine von Bug und Heck sind am größten, die Höhe der Steine nimmt von dort zur Mitte hin ab. Während der Großteil der Steine aus örtlich vorkommendem Sandstein ist, bestehen einige Steine aus Hardebergasandstein, der etwa 20 Kilometer entfernt bei Simrishamn gebrochen wurde.“ (Wikipedia) Wir finden einen sehr schönen Stellplatz auf einer Wiese in ca. 1,5 km Entfernung, so dass ich unabhängig von Peter in der Abend- und sogar noch einmal in der Morgendämmerung dort zum Fotografieren hinlaufen kann.
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  • Day 6

    Skillinge und Simrishamn

    August 29, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 16 °C

    Auf unserer Weiterfahrt kommen wir durch den kleinen Ort Skillinge, der uns im Vorbeifahren durch seine schmucken Holzhäuschen auffällt und in dem wir sogar auf einen uralten gemeinsamen Waschplatz stoßen. Wir machen einen kleinen Spaziergang und fahren dann weiter zum Camping Platz Tobisviks nördlich von Simrishamn, um auch dorthin am Spätnachmittag über einen schönen Weg an einem Flüsschen entlang zu laufen. Beide Orte an der südöstlichen Küste Schwedens zeichnen sich dadurch aus, dass sie Schweden-Holzhäuschen vom Feinsten zu bieten haben, was sie per se sehr charmant macht.Read more

  • Day 7

    Die Aalküste

    August 30, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 18 °C

    Wir setzen unseren Weg entlang der Aalküste fort. So wird die südschwedische Küste bezeichnet, wenn ab August die Aale auf ihrem Weg Richtung Atlantik hier vorbeiziehen. Zudem ist diese Gegend das größte Apfelanbaugebiet in Schweden. 75% der schwedischen Äpfel kommen von hier.

    In das Örtchen Kivik hab ich mich sofort verliebt. Im Hafen finden wir zuerst eine Räucherei mit Fischgeschäft. Die Auslagen lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Wir kaufen 2 Stück 4stöckige Fischtorte und … natürlich … auch Aal. Und in der Altstadt ist noch einmal ein Häuschen entzückender als das Nächste. Blauer Himmel, Schäfchen-Wolken und Sonne, 23 Grad. Was will man mehr? Das Meer hat man rechter Hand fast immer im Blick.

    Von Kivik nach Arhus fahren wir weiter durch eine häufig leichte hügelige Landschaft, die für das ganze Österlen so charakteristisch ist: mit saftigen, von Baumbestand umrandeten Wiesen und immer wieder auch großflächigen Apfelplantagen. Die Landschaft ist sehr gefällig und saftig grün. Immer wieder fährt man durch kleine Orte mit alten roten Backsteinhäusern oder mit alten Fachwerkhäusern. Aber auch die typisch schwedischen Holzhäuschen gibt es häufig und sie sind einfach so charmant, wenn hier auch nicht ganz so häufig wie letztes Jahr in der Provinz Bohuslän. Hügelige Passagen wechseln sich ab mit ganz flachem Land.

    In Arhus finden wir auf einem Campingplatz (First Camp Arhus-Kristianstad) einen schönen Stellplatz am Ende einer Reihe von WoMo-Stellplätzen, stellen uns rückwärts rein und haben damit einen Sitzplatz, der in eine Art Waldgebiet übergeht.

    Wir machen abends noch einen Spaziergang in den Ort durch ein schönes Viertel auch mit vielen sehr alten Holzhäusern, von denen manches auch das 19. Jahrhundert noch erlebt haben dürfte. Es macht Spaß, durch die Wohnviertel zu laufen und man ist versucht davon zu träumen, selbst in einem dieser Kleinode zu leben. Aber irgendwie bin ich nicht fit an dem Abend und wir kehren vor dem Stadtkern um. Wieder im WoMo gibt es die Spezialitäten aus der Räucherei in Kivik🤗.
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  • Day 9

    Kristianstad + ein untauglicher Versuch

    September 1, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 13 °C

    Unser nächstes Ziel ist Kristianstad. Dieses wurde im 17. Jahrhundert von Christian IV von Dänemark als Festungsstadt errichtet, als Schonen = Skane noch zu Dänemark gehörte. Eine Statue von Christin IV schmückt noch heute den Giebel des Rathauses. Kristianstad wurde ursprünglich als renaissancezeitliche Idealstadt angelegt, auch wenn ein Großteil der heutigen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert datiert. Der alte Kern der Stadt ist durch rechtwinklig aufeinander zulaufende Straßen geprägt und erinnert sehr an die deutsche Quadrate-Stadt Mannheim. Die Stadt hat viel alte Architektur, allerdings durchaus auch durchmischt mit Bausünden insbes. der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Dennoch fühlen wir uns wohl und schlendern auf dem Rückweg durch den prachtvollen Tivoli-Park mit einem wunderschönen Jugendstil-Theater aus dem Jahre 1906. Dunkle Wolken lassen es uns aber doch angeraten erscheinen, nicht zu viele Kurven zu schlagen und uns zügig zu unserem WoMo zurückzubegeben.

    Wir fahren weiter zum Naturpark Eriksberg in der Kommune Karlshamm, in dem es auch Elche und sogar Bären geben soll und in dem in den Sommermonaten die Möglichkeit besteht, mit einem autarken Wohnmobil sogar in dem Park zu übernachten. Das Problem: Wie definiert man „Sommermonate“? Wir müssen lernen: Der 31.08. gehört auf alle Fälle nicht mehr dazu. Der Park ist seit 3 Tagen geschlossen. - Das ist wirklich sehr, sehr schade 😢.

    Wir finden aber einen wunderschönen Rasen-Stellplatz auf einem Golfplatz hinter einem der landwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäude dort. 4 Stellplätze mit Strom sind vorhanden, wir sind alleine. Es ist alles mega gepflegt. Aber leider regnet es an diesem schönen Ort den ganzen Abend, die ganze Nacht und auch am nächsten Morgen.
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  • Day 9

    Über Karlskrona nach Kalmar

    September 1, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 15 °C

    Da es regnet, verlassen wir den schönen SP auf dem Golf-Platz und fahren weiter Richtung Kalmar. Unseren Plan, noch einen Zwischenstopp in Karlskrona einzulegen, haben wir wegen des ausgeprägten Regens schon fast fallen gelassen, als es plötzlich doch aufklart. Wir finden einen Stellplatz direkt vor der Festungsanlage der Stadt. „Der Marinehafen von Karlskrona aus dem Jahr 1680 ist ein außergewöhnlich gut erhaltenes Beispiel einer europäischen Marinestadt. Die Werft hat noch ihre Gebäude und Docks, die speziell für den Bau von Segelkriegsschiffen ausgelegt sind. Das von UNESCO gelistete Gebiet umfasst außerdem Befestigungsanlagen, die Altstadt von Karlskrona und Anlagen im umliegenden Viertel“. (Unesco) Der gelbe Glockenturm, der schnell ins Auge fällt, hatte als ursprüngliche Aufgabe die Zeitanzeige für die Werftarbeiter.

    Die Fredrikskyrkan ist die größere der beiden Barockkirchen in Karlskrona. Die aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammende Kirche mit zwei Türmen steht an der Ostseite des repräsentativen Marktplatzes Stortorget. Genauso wie die benachbarte Trefaltighetskyrkan an der Südseite des Stortorget, zählt auch die Fredrikskyrkan mit zu den imposantesten Bauwerken des klassischen römischen Barock in Schweden. Beide Kirchen sind ebenso wie der Glockenturm Bestandteile des UNESCO-Weltkulturerbes, zu dem große Teile Karlskronas 1998 erklärt wurden.

    Vor der Admiralitätskirche fällt uns noch die Skulptur von Ralf Borseilus „Dem Buch entsprungen“ unter Bezugnahme auf Selma Lagerlöfs Erzählung „Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden“ auf. Sie erhielt 1909 den Literatur-Nobelpreis und wurde 1914 als 1. Frau in die Schwedische Akademie aufgenommen.

    Wir nutzen die Regenpause, schlendern ca. 1 Std. durch die hübsche Stadt, ehe es wieder dunkler wird. Kaum, dass wir wieder im WoMo sitzen, regnet es weiter. Wir erreichen den erneut wunderschönen Campingplatz in Kalmar am frühen Abend (First Camp Stensö - Kalmar). Aber es schüttet. Wir verzichten auf unseren beabsichtigten Besuch in Kalmar und hoffen, ihn später nachholen zu können. Am nächsten Morgen fahren wir von Kalmar über die Brücke auf die Insel Öland.
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  • Day 10

    Öland - erst einmal kleine Pause

    September 2, 2023 in Sweden ⋅ ☀️ 19 °C

    Wow, die Sonne kehrt zu uns zurück! Am nächsten Morgen fahren wir bei strahlend blauem Himmel über die 6 km lange Ölandbrücke und damit auch über den Kalmarsund auf die Insel. Diese ist 16 km breit und 135 km lang und eine der beliebtesten Urlaubsziele der Schweden.

    Und Öland ist die Insel des Windes. Sie zeichnet sich u.a. durch die für sie typischen Bockwindmühlen aus. Früher sollen es mal 2000 gewesen sein, heute nur noch 300, die aber nicht mehr funktionsfähig sind. Bauern betrieben sie bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts für den Eigenbedarf. Wer etwas auf sich hielt, hatte seine eigene Mühle. Nur 10-20 Einwohner kamen statistisch auf eine Mühle.

    Wir möchten mal wieder 2 Nächte an einem Ort bleiben, es ganz ruhig angehen (schließlich ist doch Wochenende😉) und suchen ein Plätzchen direkt am Meer. In Mörbylanga im Süden werden wir fündig. Es ist ein wunderschöner Wiesenplatz, der uns jedoch schon kurz nach unserer Ankunft eine etwas unliebsame Überraschung zu bieten hat: Eine Kreuzotter schlängelt sich unter unserem Tisch entlang, immerhin eine Giftschlange, auch wenn ihr Biß für Erwachsene „selten tödlich“ ist. Puh, wir hätten es nicht testen wollen und sind froh, dass Peter sie rechtzeitig gesehen hat. Er hatte auch eine richtige Vermutung bzgl. der Schlangenart, die ihm sein insoweit kundiger Freund Armin inzwischen bestätigt hat.

    An unserem „Ruhetag“ machen wir nur einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Direkt an der Küste gibt es ein paar sehr schmucke, sogar doppelstöckige Holz-Villen. Aber in hinteren Bereichen des Ortes ist Armut unverkennbar. Die Touristen-Hochsaison beginnt mit Mittsommer Ende Juni und ist Anfang August schon wieder vorbei. Den Rest des Jahres ist die Arbeitslosigkeit hier auf der Insel hoch, die Bevölkerungsabwanderung dramatisch. Viele Häuser wirken verlassen.

    Da wir ein bisschen mehr Muße haben als sonst, entdecke ich zufällig ein Rezept für ein Pfifferling-Risotto und stelle obendrein fest, dass wir sogar alle Zutaten haben. Sehr lecker! Wir lassen den Abend gemütlich im WoMo ausklingen.
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  • Day 12

    Ölands Süden

    September 4, 2023 in Sweden ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach unserem Pausentag sind wir voller Energie😉.

    Zuerst fahren wir ganz in den Süden nach Ottenby an Ölands Södra Udde (= Südkap) zu einer Vogelstation mit riesigem Naturreservat. Dort gibt es einerseits einen Zwischenstopp für Zugvögel, andererseits auch eine Vogelstation, die sich um Beringung, Vogelkartierung und Führungen kümmert, sowie auch eine ornithologische Forschungsstation, die sich mit dem Flugverhalten der Zugvögel befasst. (Wie finden Zugvögel überhaupt ihren Weg, wie und warum fliegen sie immer denselben Weg? Warum machen so viele Vögel genau hier Zwischenstopp?) Zudem gibt es dort auch noch den Langen Jan, mit einer Höhe von 41,6 m Skandinaviens höchster Leuchtturm, der eine Reichweite von 33 km hat. Wir genießen die Schönheit der Landschaft und das tolle Wetter bei diesem Ausflug in vollsten Zügen!

    Später fahren wir ein paar Kilometer weiter zu der wieder aufgebauten Ringburg Eketorp im Stora Alvaret. Die Ringburg enthält aktuell eine Rekonstruktion der Bauweisen der Hütten einerseits in der Eisenzeit und andererseits im Mittelalter. Wir fanden das schon optisch eindrucksvoll, auch wenn das kleine Museum in den Hüttchen montags geschlossen hat. Da die flache Landschaft Ölands keinen natürlichen Schutz bot, baute man solche Burgen, um in unruhigen Zeiten besser geschützt zu sein.

    De facto ist die ganze Südspitze Ölands Unesco Welterbe. Das liegt insbes. an dem Stora Alvaret, in dem auch die Ringburg liegt. Sie ist eine der bizarrsten Landschaften in Nordeuropa, eine baumlose große Felsebene im Süden der Insel, die sich über 56.000 Hektar erstreckt. Sie ist ein schwer zu besiedelnder Lebensraum, die meiste Zeit im Jahr weht hier ein leichter Wind über die Ebene, ein nahezu baumloses, für Landwirtschaft ungeeignetes Land mit einer dünnen Vegetationsschicht auf felsigem Kalkuntergrund. Stora Alvaret ist das größte Alvargebiet der Erde und stellt ein Viertel der weltweit vorhandenen Alvarfläche dar. Es handelt sich um eine der letzten naturbelassenen Karstlandschaften in Europa.

    Ein weiteres Ziel ganz anderer Art an diesem Tag ist die Paradisverkstaden, eine sehr edle Töpferei, die ich bei einem meiner beiden letzten Besuche auf der Insel vor ca. 25-30 Jahren kennen gelernt habe als eine Produktionsstätte für sehr edle, aber auch sehr farbenfrohe Keramiken. Der Stil hat sich aber sehr verändert. Heute sind die Produkte immer noch von höchster Qualität, aber in Naturfarben Weiß, Beige und Braun. Ich hatte auf Farben gehofft. Die Werkstatt ist aber dennoch unbedingt einen Besuch wert für jene, die sehr hochwertige Qualität suchen, die aber schon auch ihren Preis hat.

    In Köpingsvik finden wir wieder einen tollen Campingplatz am Meer (Grondals Camping), aber da wir erst abends kommen, müssen wir uns mit der 2. Reihe begnügen. Dennoch haben wir einen tollen Blick auf das Abendrot am Horizont.
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  • Day 13

    Ölands Norden

    September 5, 2023 in Sweden ⋅ ☀️ 22 °C

    Am nächsten Morgen schlafen wir erst einmal lange und widmen uns der wenigstens teilweisen Buchung der Fähren für die nächsten Tage. Und ehe man es sich versieht, ist es Nachmittag. Wir entscheiden uns, dennoch die 6 km zum Borgholmer Schloß (und natürlich auch wieder zurück) noch zu laufen, obwohl uns klar ist, dass es nun schon geschlossen hat. Es ist wieder ein herrlicher Sonnentag und T-Shirt-Wetter.

    Das Borgholmer Schloss ist aus einem Wehrturm des 12. Jahrhunderts entstanden und wurde mit seiner strategischen Bedeutung in den Kriegen der Schweden gegen die Dänen ständig erweitert. In der Renaissance wurde es ein wehrhaftes Schloss mit mehreren Flügeln und wurde später zu einer bedeutenden Barockanlage umgestaltet. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts verschob sich die Grenze zu Dänemark, die ehemals durchs südliche Schweden verlief, an die Südküste der skandinavischen Halbinsel und die Festung hatte keinen strategischen Nutzen mehr. Nach einem Brand im 19. Jahrhundert ist es heute nur noch als Ruine erhalten. (Wikipedia)

    Auf dem Rückweg kommen wir auch durch die Stadt Borgholm, die Hauptstadt der nördlichen Inselhälfte. Es ist ein hübsches Städtchen mit schönen alten Wohngebieten.

    Am nächsten Morgen geht es ganz in den Norden der Insel, wo es einen Zauberwald gibt. Die Fahrt an die Nord-Ost-Spitze zeigt uns auch die Landschaft in der nördlichen Inselhälfte. Es gibt erst wieder die von Baumreihen umsäumten Felder, die wir vom Festland kennen, die es aber im Süden der Insel kaum gab und die schließlich in Wald übergehen. Wir fahren auch durch Maisfelder und Kornblumen-Wiesen und passieren nun auch wieder große landwirtschaftliche Gehöfte in dem für Schweden so typischen Schwedenrot, einem Ocker-Ton.

    Im Zauberwald entscheiden wir uns für die größte der 3 angebotenen Wanderrouten mit 4,5 km, die sich bei dem herrlichen Wetter im Wald auf meist befestigten Wegen schön laufen lässt. Dieser Zauberwald zeichnet sich durch sehr viele verknorkste Kiefern aus, die sich ihren Weg zum Licht suchen. Und wahrlich beeindruckend fanden wir eine 900 Jahre alte Eiche! Wieviel Geschichte die schon mitbekommen hat! Besten Dank an C D für diesen Tipp, den ich von damals nicht in Erinnerung hatte!

    Zurück am Auto entscheiden wir uns für die fast 2stündige Rückfahrt nach Kalmar auf dem Festland, dessen Besuch letzte Woche im 1. Anlauf dem strömenden Regen zum Opfer fiel (und fahren auch wieder zum First Camp Stensö-Kalmar). Am frühen Abend laufen wir noch einmal zum Wasserschloss von Kalmar und schauen uns die nähere Umgebung an. Und ich gönne mir eine kleine Fotosession in der Dämmerung, während Peter schon eine Stunde früher zurückläuft.
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