Norja
Vinje

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Matkaajat tässä kohteessa
    • Päivä 16

      Åmot -> Austbø

      13. kesäkuuta, Norja ⋅ ☁️ 8 °C

      Heute gibt es von der Strecke nicht wirklich viel zu berichten. Es steht gerade immer noch Kilometer machen auf dem Plan und das voraussichtlich auch noch bis Übermorgen, bis ich Rjukan erreiche. Mit dem Wetter zusammen (weiterhin bescheiden) kostet es gerade einiges an Willenskraft weiter zu laufen.

      Aaaber jeder Tag hält auch seine guten Überraschungen bereit 😊 Das Hotel in dem ich gerade bin, hatte ich nach 20km angerufen um sicher zu gehen dass ein Zimmer frei ist und als ich dann da ankam, wurde mir vom Besitzer persönlich die Tür geöffnet und nach einer ausführlichen Fragerunde über meine Tour (auf Norwegisch natürlich, da versteh ich drauf! Wills ja lernen) hat er mir dann das Zimmer mit einem ordentlichen Rabatt und inklusive Frühstück morgen gegeben! Mit der Aussage „so verrückte Sachen muss man doch unterstützen“. Dieses überaus liebe „velkommen“ hat mir den Tag gerettet!

      Ein Glück dass es so tolle Menschen gibt ❤️

      Als er mir dann noch gesagt hat, dass das Hotelrestaurant noch offen hat war eins klar… Heute gibt’s ein Festessen! 👌🏽 Ich glaub ich hab noch nie in meinem Leben so viel an einem Abend gegessen 🤤
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    • Päivä 27

      Godtholstjønn

      8. kesäkuuta, Norja ⋅ ☁️ 0 °C

      Ja hallo....damit haben wir im Juni nun nicht gerechnet. 0 Grad und Schneefall. Wasser zugefroren. Nur hier und da ein starker Fluss, der dem Eis stand hielt. Also warm anziehen und die herrliche Landschaft bewandern und genießen. Hier ist es bei ca. 1500 Höhenmetern so schön, dass man gar nicht weiß wo man zuerst hinschauen soll. Einfach Landschaft zum Staunen. Wegen der Kälte und dem eisigen Wind heute, entschließen wir uns trotzdem weiter zu fahren. Einmal mitten durch die Berge. Morgen oder Übermorgen kommen wir dann an der Nordmeer Seite an.
      Dazu nächste Woche mehr 😊
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    • Päivä 8

      Brotzeit Liebe!

      8. kesäkuuta, Norja ⋅ ☁️ 5 °C

      Gibt es etwas leckeres als ein richtig frisches Brot, noch etwas warm und mit knackiger Kruste? Bis ans Ende der Welt würde ich dafür gehen (fahren) und genau das haben wir heute auch getan.

      Es war vielleicht nicht ganz das Ende der Welt, aber die endlosen Serpentinen, Berggiganten und Fjorde die auf dem Weg dorthin lagen, haben es sich so anfühlen lassen.

      Die Bäckerei an sich ist schon ein Erlebnis, das Brot (und die Zimtschnecken) einfach nur himmlisch.

      Um an das leckere Brot zu gelangen geht man in eine kleine beheizte Hütte, greift beherzt zu und bezahlt dann draußen am Kiosk.

      Noch auf dem Parkplatz haben wir es uns schmecken lassen und freuten uns bereits da schon aufs Abendbrot. 😂
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    • Päivä 62

      Tag 61 & 62

      23. heinäkuuta 2022, Norja ⋅ ⛅ 7 °C

      An Tag 61 musste ich über ein sehr großes und steil nach unten abfallendes Schneefeld. Ich musste überlegen, wie ich dort runter komme. Es war wirklich ziemlich Steil. Wenn ich runter gelaufen wäre, würde ich eh ausrutschen. Also die Trekkingstöcke klein gemacht, damit die stabiler sind und ab auf dem Arsch nach unten. Ich kam auch so zum stehen ohne die Stöcker als Bremse zu benutzen. Ich war noch lange nicht ganz unten, aber das steilste Stück war geschafft. Weiter ging es ihm stehen, wie ein Skifahrer. Nur dass meine Schuhe die Ski'er waren. An diesem Tag ging es runter auf etwa 650 Meter über N.n. Dort gab es viele Birken und die dazu gehörigen Birkenpilze. Irgendwann kam ich zu einem Wanderparkplatz und machte dort Pause. Ich traf einen Mann der mit der Motorsäge zu gange war und fragte ihn ob er den Wetterbericht für die kommenden Tage weiß. Leider war er selber schon seit 6 Tagen hier und hatte keine Ahnung. Ich schaute nach wie weit der nächste Ort weg ist, es waren 19Km. Da gab es sogar einen Supermarkt. Kurz überlegte ich ob ich diesen Umweg machen soll. Doch eigentlich hatte ich genug zu Essen deswegen ließ ich es sein. Vom Parkplatz ging es wieder hoch über die Baumgrenze, das war Schweißtreibend, denn die Sonne schien schon den ganzen Tag, es war total warm. Oben angekommen war ich so aufgeheizt, dass ich sofort in den nächst besten See sprang. Es war sowieso Zeit für ein Bad. Dann ging es wieder runter unter die Baumgrenze, durch ein Sumpfgebiet und an einer DNT-Hütte vorbei. Dort hat jemand 500g couscous liegen gelassen. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Ein paar Kilometer weiter suchte ich nach einem Zeltplatz, doch fand keinen so guten, weil dort alles sumpfig war. Ich baute mein Zelt auf einem Felsen auf, der etwas mit Moos gepolstert war. Die Fläche war nicht ganz eben aber was besseres habe ich nicht gefunden. Insgesamt bin ich an Tag 61 vierundzwanzig Kilometer gelaufen und habe dabei 985m Aufstieg und 687m Abstieg hinter mich gebracht.

      Tag 62 begann mit starkem Nebel und Regen der sich ab dem späten Nachmittag beruhigte.
      Unterwegs hörte ich Geräusche die mich sofort an GoT erinnerten. Und sah sie dann, die Raben.
      Es ging erstmal weiter durch viel sumpfiges Gebiet und später wieder mehr Felsen und auf etwa 1350m über N.n. An einer DNT-Hütte machte ich eine Stunde Pause. Als ich dort rein kam, war es da total warm. Der Ofen war an. Iris und Franz waren da. Vater und Tochter. Seit einigen Tagen zusammen unterwegs. Franz hatte heute sogar Geburtstag. Er ist 81 Jahre alt geworden. Unglaublich, ich hätte ihn höchstens auf 55 geschätzt. Topfit. Er sagte er mache viel Sport und ist die letzten Jahre in Deutschland nur mit dem Fahrrad unterwegs egal bei welchem Wetter. Fast wie ich. 120.000Km hat er dabei schon zurück gelegt. Allerdings fährt er ohne elektro Antrieb, im Gegensatz zu mir 😅 Iris hatte fast die selben Schuhe an wie ich, sie war auch ziemlich leicht unterwegs. Sie sagte mir, jemand hat seine Gasflasche da gelassen und ich könnte sie haben. Das kam mir gerade recht! Meine hält zwar noch ein paar Tage aber ich wusste nicht genau wo ich die nächste her bekomme. Franz fährt am Montag von Haukeliseter wieder nach Hause und Iris läuft auch nach Trondheim. Eine ähnliche Route wie ich, doch nicht ganz die selbe. War nett die beiden zu treffen. Nach der Pause und dem Gespräch mit Franz und Iris machte ich noch ein paar Kilometer. Es kam noch eine ziemlich knifflige Stelle, wo ich einfach mit Schuhen durch gewatet bin. Barfuß wäre es mir zu gefährlich, weil man die Steine nicht sah. Nicht weil das Wasser trüb war, sonder weil die Strömung so stark war, dass es an der Oberfläche durch die Aufwirbelung alles weiß war. Man konnte auch nur an dieser Stelle durch, weil überall große Felsbrocken den weg versperrten. Als ich dort drüber war und über die Felsen kletterte sah ich links über dem Bach ein eingestürtztes Schneefeld und dahinter eine lange Linie Fußspuren im Schnee. Es sah so aus, als ob es sich jemand einfach machen wollte und über das Schneefeld gelaufen ist und dabei ins Wasser gefallen ist. Dannach war ich auf der Suche nach einem Zeltplatz und sah von weitem schöne grüne Flächen die eben aussahen. Als ich immer näher kam sah ich auch, das dort ein Zelt steht. Ich sprach den Mann an der vor dem Zelt stand und fragte wo sie her kommen und wo es hingehen soll. Der Mann sagte nur "beschissen" und erzählte mir dann dass sie seit einer Woche hier an diesem Platz fest sitzen. Sie sind ein Tag gegangen und er wurde krank. Mit Fieber und allem drum und dran. Darauf auch seine Frau, die hustend im Zelt lag. Sie kommen auch aus Deutschland und wollten eigentlich zehn Tage wandern gehen. Am Montag wollen sie zurück nach Haukeliseter gehen und von da nach Oslo.
      Ich erzählte ihm ich sei gerade mit den Schuhen durchs Wasser und will jetzt mein Zelt aufbauen. Er schaute mich erstaunt an und meinte "Mit den Schuhen?" Er meinte er hätte sich das angesehen und da drüben könne man doch über die Steine. Ja könnte man, aber dannach müsste man über zwei gefährich wirkende Schneefelder. Nicht umsonst führte die Markierung genau an die Stelle, wo ich durch gewatet bin. Nach dem Gespräch mit dem Mann dachte ich mir es war vielleicht besser so dass sie hier seit einer Woche sitzen, denn ich hatte das Gefühl dass sie etwas leichtsinnig waren. Vielleicht wäre ihnen schmlimmeres passiert, wären sie nicht krank geworden und wären weiter gegangen. Wer weiß, aber irgendwie hatte ich so ein Gefühl. Ich baute mein Zelt etwa 150m entfernt von ihnen auf. Diesmal schön gerade 😁 Morgen geht es durch Haukeliseter, dort gibt es zwar kein Supermarkt, aber eine bewirtschaftete Hütte vom DNT, wo man bestimmt auch was ordentliches zu Essen bestellen kann 🤤
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    • Päivä 15

      Brekka -> Åmot

      12. kesäkuuta, Norja ⋅ ☁️ 8 °C

      In den Bildern der Beweis, dass ich im Zelt einfach hervorragend schlafe 🥰 Ne Sleep Score von 95 hat mir die gute Garmin Uhr wohl noch nie ausgespuckt 😅 Naja, bei so einem wunderbaren Zeltplatz und dem fernen Rauschen des Bachs wohl auch kein Wunder.

      Beim Losgehen hab ich mir heute wirklich Zeit gelassen. Da waren erstmal noch 2 Kaffe drin und etwas Sonnenbaden, denn Vormittags hat die noch voll geballert 🌞 Ein Glück das ich da noch getankt hab, denn ab dem Mittag war’s dann auch vorbei mit dem schönen Wetter… wunderschöner Dauerregen hat sich eingeschlichen und mich auch erstmal nicht wieder losgelassen. Spätestens wenn dann die ersten Norweger im Auto neben dir anhalten und fragen ob du „gerne im Dauerregen läufst“ weiß man, Jupp das is schon n bissl verrückt hier 😅 Aber tatsächlich laufen sich im Regen schneller Kilometer zusammen, da der Drang anzuhalten und zu schauen einfach geringer is. Deshalb sind heute auch gute 31,4km zusammengekommen 🥾🙌🏽

      Beim Lagerfeuer wird jetzt noch notdürftig Sachen getrocknet und dann ist schon wieder ein weiterer Tag rum 😧
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    • Päivä 15

      Erster Regen

      14. kesäkuuta 2023, Norja ⋅ ⛅ 17 °C

      Noch vorm einschlafen recherchiere ich auf YouTube, was man gegen die Schmerzen im Fußballen machen kann. So komme ich auch zu meiner Diagnose: Metatarsalgie im linken Fuß - Dr. yout. Baudrexl. Es gibt verschiedene Ansätze, damit umzugehen. Ein Video schwört darauf, einen bestimmten Punkt zu triggern, ein anderes setzt auf verschiedene Dehnübungen. Ein paar davon probiere ich aus. Es fühlt sich auf jeden Fall gut an. Dennoch glaube ich nicht, dass morgen meine Probleme verschwunden sind. Dazu mache ich jetzt auch zu wenig.

      Am nächsten Morgen, für meine Verhältnisse habe ich richtig gut geschlafen, schlüpfe ich in meine Lagerschuhe und gehe zum Klo. Leider keine echte Veränderung zum Vortag. Ich habe gestern auch davon gehört, dass man barfuß gehen soll. Also ziehe ich die Schuhe aus und gehe vorsichtig über den Rasen und mache während des Frühstücks meine Dehnübungen. Das Fuß abrollen auf dem Rasen gelingt dann schon deutlich leichter und schmerzfreier. Trotzdem nehme ich noch eine Ibuprofen, falls es sich auch um Entzündungen handelt.

      Während ich meinen Rucksack packe, kommt auch die Dame zum kassieren. Tatsächlich zahle ich nur 100 Kronen. Ich mach mich fertig, fülle noch einmal meine Wasservorräte und mache mich auf den Weg. Tatsächlich läuft es sich deutlich angenehmer. Allerdings spüre ich, dass der linke Fuß noch empfindlich ist, aber es ist ein Unterschied wie tag und Nacht im Vergleich zum Vortag. Mit meinen neuen Trekkingstöcken geht es zunächst einen Pfad entlang, später auf einer Kiesstraße. Ich gehe zügig. Das fühlt sich super an. So habe ich mir vorgestellt, dass es sich so nach meinem Ruhetag anfühlt. Ich fliege einfach nur dahin. Direkt in eine Sackgasse. Ein Blick auf die Karte sagt mir, dass ich 500 m in die falsche Richtung gelaufen bin. Ich war so motiviert, dass ich gleich zu Tagesbeginn eine extra Kilometer gehen durfte. Ich fliege ein wenig langsamer zurück zu der Stelle, wo ich hätte abbiegen müssen.

      Ich bin richtig motiviert. Aus immer mehr Ecken kommen positive Signale, dass meine Route durch die östliche Hardangervidda, die größte Hochebene Europas, machbar sein wird. Ich bin eigentlich nur mit Jens und Tobi im Austausch. Jens hatte zuletzt schon von anderen berichtet, die es versuchen möchten. Tobi, der mir mittlerweile zwei Tage voraus ist, schickt mir ein Foto vom gegenüberliegenden Gebirgszug mit Blick auf die Hardangervidda. Das sieht absolut machbar aus. Heute Morgen habe ich doch einmal Instagram aufgerufen und finde auch hier Bilder und Pläne, die Hochebene zu durchqueren. Außerdem finde ich ein kurzes Video mit zwei lustigen Vögeln, die ein Lied pfeifen und dazu mit dem Kopf nicken, welches ich sofort an Nicole weiterleite. Ich frage mich, ob ich nicht doch weniger Zeit in der Natur und dafür mehr Zeit auf Instagram verbringen sollte. 😄

      Nach 8 km geht es auf der Straße weiter. Es ist eine breitere Straße, jedoch ohne Mittelstreifen. Schnell merke ich, dass hier einiges los ist, unter anderem sind einige LKWs unterwegs. In Kurven muss ich echt aufpassen und jederzeit bereit sein, schnell über die Leitplanke zu klettern, hinter welcher es aber direkt runtergeht, dass ein Gehen hier hinter keine Möglichkeit ist. Die Straße zieht sich so dahin. Mal mit Leitplanke, mal ohne, mal mit viel Verkehr, mal mit wenig Verkehr. Meinen Fuß merke ich nun doch häufiger, kann aber den leichten Schmerz schnell mit unterschiedlichem Auftreten regulieren und teilweise komplett verdrängen.

      Der Blick zum Himmel lässt mich zum ersten Mal ins Regenradar schauen. Richtung Westen habe ich blauen Himmel und viele schöne Schäfchenwolken, auf der anderen Seite ist es aber grau und zunehmend dunkler. In der Ferne regnet es bereits und einzelne Tropfen kommen auch bei mir runter. Der Geruch von Regen auf warmem Asphalt lag schon einige Zeit in der Luft. Grundsätzlich bin ich beim Wandern froh, wenn es nicht regnet. Aber ich freue mich schon auf den ersten Regen im Zelt. Zum einen, weil mein doch immer noch recht neues Zelt voll von Blütenstaub und Staub allgemeines. Zum anderen, weil es einfach nichts gemütlicheres gibt, als im Zelt zu liegen, während es draußen regnet.

      Um zwölf schlägt mein Handy Alarm, Notfallalarm. Ich erschrecke mich kurz über das Geräusch, zum Glück wurde ich aber von Christian aus Oslo vorgewarnt. Heute ist in ganz Norwegen um 12:00 Uhr Probealarm. Ohne diese Vorwarnung wäre ich vielleicht etwas irritiert gewesen. Da die Notfallmeldung hauptsächlich in Norwegisch dargestellt ist.

      Mittlerweile ist der Regen deutlich stärker geworden und ich entschließe mich, meinen Regenschutz auf den Rucksack zu machen, meine Regenjacke anzuziehen und eine kurze Pause am Straßenrand zu machen. Die Hose ist nass, aber ich habe keine Lust, meine Regenhose von ganz unten aus dem Rucksack zu kramen. Laut Regenradar ist der Regen sowieso schon durch, was allerdings der Regen noch nicht mitbekommen hat.

      Als es weniger wird, gehe ich weiter. Auf der Straße hat sich teilweise richtig Schaum gebildet. Ich glaube, hier hat es schon lange nicht mehr geregnet. Nach einer Weile wird es mir aber zu warm und ich ziehe dem Rucksack und mir das Regenzeug wieder aus. Was ich noch als kleine Regenwolke mitbekommen habe, hat sich mittlerweile zu einem Gewitter entwickelt. Es donnert mehrfach laut. Aber die Wolke ist schon weiter Richtung Westen gezogen, deswegen glaube ich nicht, dass ich hiervon noch etwas abbekommen werde. So ist es dann auch.

      Gegen 13:30 Uhr habe ich 18 km geschafft und erreiche Rauland, meine letzte Möglichkeit zum Einkaufen für die nächsten beiden Tage, bevor ich Rjukan erreiche. Noch bevor ich zu den beiden Supermärkten komme, entdecke ich ein kleines Bistro. Hier gönne ich mir noch einmal einen richtigen Burger mit Pommes. Er ist aber weit nicht so gut wieder in Dalen. Als ich mein Zeug sortiere, stelle ich fest, dass das Solarpanel keine Spannung anzeigt, obwohl es in der Sonne liegt. Auch als ich die Powerbar noch einmal ab und anstecke, passiert nichts. Ich habe etwas Sorge, dass sie durch den Regenschauer zu viel Feuchtigkeit abbekommen hat und nun defekt ist. Bevor ich sie aber einfach wegschmeiße, möchte ich Sie noch einmal richtig trocknen und testen. Zum einen hat sie über 100 € gekostet, zum anderen ist sie unfassbar praktisch und irgendwie auch ein Sicherheitsfaktor, wenn mal alle Akkus leer sind.

      Ich merke, dass mich dieses Thema gleich wieder belastet. Aber ich versuche nicht weiter drüber nachzudenken und gehe jetzt im Supermarkt. Diesmal wähle ich einen Spar, weil ich zuletzt immer im Extra einkaufen war. Viel brauche ich nicht. Eigentlich nur Müsliriegel. Dazu gibt es einen Smoothie, eine Flasche Cola und leichtes Gebäck. Du denn damit reist es sich leichter.

      Vom Supermarkt geht es weiter über die Straße. Hier soll ein Pfad einige Zeit am Fluss entlang gehen. Ich glaube nicht, dass dieser Pfad im Sommer oft begangen wird. Eigentlich ist er als Skilanglaufloipe ausgewiesen. So gehe ich mehrere Kilometer auf Forstwegen und Langlaufloipen. Den Beschilderung nach ist es hier im Winter ein wahres Paradies für Langläufer. Während ich noch in der Sonne laufe, wird es vor mir zunehmend dunkel. Diesmal möchte ich vorbereitet sein, halte an und krame meine Regenhose vom Rucksackboden hervor. Schon bald kommen die ersten Tropfen. Ich bin aber unentschlossen, ob ich jetzt all mein Regenzeug anziehen soll. Also ziehe ich zunächst nur die Regenjacke an und warte unter einem Baum, dass es weniger wird. So geht es einige Male. Erst, als ich wirklich das Gefühl habe, dass es sich nun etwas eingeregnet hat, ziehe ich auch die Regenhose an. Mittlerweile folge ich einem wunderbaren Pfad entlang eines malerischen Flusses.

      Die Stimmung ist irgendwie seltsam. Auf der einen Seite komme ich gut voran und fühle mich wohl, auf der anderen Seite komme ich mir hier draußen mit dem tristen Himmel doch ein wenig verloren vor. Mittlerweile weiß ich aber, dass sobald mein Zelt irgendwo steht, ich mein eigenes kleines zu Hause habe. Dann ist es egal, wie das Wetter draußen ist. Dann habe ich meinen eigenen kleinen Platz, wo ich es mir gemütlich machen kann.

      Ich folge dem Pfad noch einige Kilometer und komme schließlich an einer Straße raus, direkt am Rauland Høgfjellshotell. Hier ist ein kleines Skigebiet. Es gibt viele dunkle Hütten und das riesige Hotel. Alles scheint aber irgendwie ausgestorben zu sein. Die Berge, die ich mir zum Aufstellen meines Zeltes ausgesucht habe, sind also Skigebiet, obwohl ich den Höhenunterschied auf maximal 300 m schätze. Ich bin unsicher, wie die Wassersituation dort oben ist. Im Eingangsbereich vor dem Hotel stehen zwei Aufsteller mit irgendwelchen Infos. Scheinbar hat das Hotel geöffnet. Ich gehe rein und tatsächlich sind drei Angestellte gerade dabei, sich zu besprechen. Ich frage, ob ich meine Wasservorräte hier noch einmal füllen könne. Der Rezeptionist ist super freundlich und füllt meinen 2 l Sack mit Wasser. Ob ich aus Deutschland komme, fragt er mich. Er sei aus Italien. Aus Venetien, um genauer zu sein. Ich frage ihn, ob er Bassano del Grappa kennt und er freut sich richtig. Als ich ihm erzähle, dass ich das vom Gleitschirmfliegen kenne, nennt er mir noch weitere Flutgebiete. Er ist auch schon einmal mit dem Tandem mitgeflogen. Draußen zeigt er mir noch den Weg nach oben.

      Schnell finde ich ein Arial, wo ich mein Zelt aufstellen möchte. Wie immer besteht die größte Herausforderung darin, 2 m² zu finden, die ungefähr eben sind. Um 18:30 Uhr steht mein Zelt. Eine Pfütze, die zu Hälfte aus Schnee besteht, ist mein Waschbecken für heute Abend. Als ich meinen Rucksack auspacke und das Solarpanel raushole, leuchtet die kleine Diode wieder rot. Es scheint wieder zu funktionieren. Ich schreibe noch mit Tobi, der morgen in die Hardangervidda einsteigen möchte. Er hat sich nun ein genaueres Bild gemacht. Eine Sommerbrücke, die noch nicht aufgebaut ist, könnte zum Knackpunkt werden. Und die zwei Mädels, die mit ihrem Hund unterwegs sind, auch zum Nordkap, wären wieder umgedreht. Das sieht man zumindest bei deren GPS-Aufzeichnungen. Ich habe noch zwei Tage, bis ich in Rjukan ankomme. Bis dahin habe ich vielleicht noch weitere Daten und kann leichter entscheiden, was ich versuchen werde.
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    • Päivä 69

      Heukelivegen

      26. heinäkuuta 2022, Norja ⋅ ⛅ 11 °C

      Heute habe ich einen Pausentag eingelegt. Die letzten zwei Tage bin ich mit 47km und 50 km gut voran gekommen 🚴‍♀️. Die nächsten zwei Tage geht es dann an der E134 entlang. Das heißt Bundesstraße mit Truckern 🚛🚚 die schnell fahren und wenig rücksicht nehmen. Das war mir nicht so bewußt 🙄. Ich plane sehr spontan und nicht genau. Ich möchte zum folgefonna nasjonalpark. Da führt halt nur diese eine straße lang 🤷‍♀️. Ich versuche morgen sehr früh aufzustehen, zwischen 4/ 5 Uhr morgen's. Dann habe ich vielleicht Glück und sie ist noch nicht so befahren.
      Ich wollte heute meine zwei Tage Campingplatz bezahlen. Das hätte mich 50 Euro gekostet. Da meinte der nette ältere Herr mit grauen Haaren der kein English kann. No no money... 😳Häh... no pay money... Ich so why???? Ah money und machte eine abfällige Geste. Also war ich damit eingeladen. Ich bin die einzige hier mit Fahrrad und denke das sie hier ganz gut verdienen. Wie geil ist das denn 💃💃💃. Glückskind würde ich mal sagen 🍀
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    • Päivä 11

      Kleiner Wandertag in Haukelifjell2

      25. toukokuuta, Norja ⋅ ☁️ 14 °C

      Eigentlich sollte es oben ein kleiner Rundweg um einen See werden aber wir mussten leider aufgeben, weil wir wegen den noch zu großen Schneefeldern den Weg nicht gefunden haben.
      Aber es war auch so schön und der einsetzende Regen und das Patschen durch die Motsche-Gotsche hat überhaupt nicht gestört.Lue lisää

    • Päivä 5–6

      Camping Flothyl

      29. toukokuuta, Norja ⋅ ☁️ 10 °C

      Heute haben wir den ersten Schnee gefunden. Ganz schön dick ist der noch da. Der nächste Campingplatz war auf dem ersten Blick ganz schön runtergekommen. Alles in allem sehr einfach, ohne Extras, etwas in die Jahre gekommen aber seeehr sauber und sehr nette Betreiber! Ach und in dieser Nacht hatten wir das erste mal den Heizlüfter an und eine Wärmflasche im Bett 🫣Lue lisää

    • Päivä 10

      Entlang der E134

      18. kesäkuuta 2023, Norja ⋅ ☁️ 15 °C

      Wie angekündigt sind wir die E134 entlang zu unserem heutigen Stellplatz in Åmot gefahren. Eine gute Entscheidung.

      Wo im Winter die Hänge runter gewedelt wird ⛷️, sind selbst Mitte Juni noch Seen gefroren und es liegt Schnee. Und das bei 19 Grad. Das kommt uns so spanisch vor, dass wir uns das ganze mal von oben ansehen mussten.

      Auf dem Stellplatz angekommen, wird noch schnell gekocht. Passend zum einsetzenden Regen sitzen wir nun unter der Markise und lassen den Abend ausklingen.
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    Vinje

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