• Peter Kesting
Mai – Sept. 2022

Ostsee Radreise

Ostsee-Radreise beginnend in Soest, NRW, deutsche Ostseeküste , Polen, Litauen, Lettland , Estland, Finnland, Aland Inseln, Gotland,
Süd-Schweden und Dänemark
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  • Beginn der Reise
    7. Mai 2022
  • Probefahrt

    30. April 2022 in Deutschland ⋅ ☁️ 12 °C

    Heute gibt es einen Test:
    für das Rad: Wie fährt es sich mit allen 6 Taschen dran? Das Rad ist gut vorbereitet, es fährt aufgrund der höheren Gewichtes etwas träge!

    für mich: welches ist eine realistische Tagesstrecke? Ab geht es mit dem Zug über Dortmund nach Lünen zum Willy-Brandt Platz, wo der ADFC einen Drahtesel Markt veranstaltet und ich mein Rad codieren lassen kann. Ich wähle einen orangen Schutzaufkleber und setzte auf die abschreckende Wirkung.
    Ich treffe noch meinen ehemaligen Kollegen Volker, dem ich mal in den 90-igern mein erstes Rad mit Rahmenhöhe 62 cm verkaufte. Das fährt heute immer noch, allerdings bei seinem jetzt 22-jährigen Sohn. Später kommt seine Frau Ute auch noch zum ADFC-Stand, wo sie beide AKTIV sind.
    Lünen ist eine sehr Fahrradfreundliche Stadt mit Straßen, wo die kreuzenden Radwege vorrang vor den Autos haben.
    An meiner Kommunikationstechnik muss ich noch arbeiten. Das Tracking ist sehr hakelig und die Tracks aus Komoot kann ich nicht ohne weiteres einfügen.
    Das Rad ist gut vorbereitet und liegt, aber natürlich etwas träge, aber gut auf der Straße, da es schwer ist. Sobald ich aus dem Rummel der Stadt Lünen raus bin, geht es mir etwas besser. Weiter gehts durch das nördliche Ruhrgebiet; irgenwann bin ich auf Dortmunds Nord-Ost-Route, die sehr schön ist und oft durch Wald und Natur geht.
    In Wickede stoße ich auf den Radweg, der parallel zum Hellweg verläuft, komme über Unna Massen zum Gebrauchtbootemarkt, wo mich mein Freund Helmut erwartet, wir noch ein Pläuschchen halten und er sich für die nächste Zeit erst mal von mir verabschiedet. Weiter gehts über Unna vobei an blühenden Raps Feldern nach Werl und dann nach Soest.
    Ich erlebe einen dauerhaften und kalten "Nordwind" mit etwa 10km von vorn. Was ich durch einen Versuch ermittle, indem ich einige 100m zurückfahre und auf den Tacho schaue bei der Geschwindigkeit, wo sich auf dem Rad Windstille einstellt.
    Letztendlich komme ich nach 56 km zu Hause an. Zusammenfassend fühlt es sich guuuuut an, ich schafe in der Nacht herrlich.
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  • Verabschiedung

    1. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ☁️ 12 °C

    Da meine Reise doch einige Tage (ca.150) dauern wird, gab es am Sonntag die Gelegenheit zur Verabschiedung. Es kamen: Monika und Frank; mein Sohn Matthias mit Partnerin Anna(ohne Bild); meine Tochter Johanna mit Partner Basti; sowie last not least Ewald. Ich habe mich gefreut von allen Abschied zu nehmenWeiterlesen

  • Erste Etappe - Abschied

    7. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ☁️ 20 °C

    Nachdem die Kleidung nochmals gecheckt ist, alle Punkte der Ausrüstung auch noch mal, geht's los. Matthias begleitet mich ein Stück. Plötzlich, noch im Jägerkenweg, fällt mir auf, dass meine Jacke noch zu Hause am Kleiderständer hängt, pikanterweise mit Portemonnaie. Matthias fährt schnell zurück und kommt, mit der Jacke angezogen, wieder.Weiterlesen

  • Erste Teiletappe: Lippstadt und weiter

    7. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ☁️ 20 °C

    Die erste Teil Etappe geht nach Lippstadt. Das Rad manövriert träge aber gut, wie bereits zuvor erkundet. Die ersten seltenen Anstiege fahren sich gut, auch mit den jetzt ca. 33kg Gepäck. Das erscheint zunächst viel, enthält aber alle Anziehsachen, die komplette Ausrüstung und sogar eine Unterkunft für die kommenden 5 Monate. Dann hört sich das plötzlich doch nicht mehr so wahnsinnig viel an.Weiterlesen

  • Meine erste Dachgeberin: Katharina

    7. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ⛅ 11 °C

    Bei Katharina in Holte-Stuckenbrock angekommen, gibt es erst mal ganz unkompliziert nach dem ersten Hallo auf ihrer Terrasse das ein oder andere Glas Apfelschorle. Zum Duschen und Waschen bekomme ich Handtücher von ihr, damit ich meine eigenen morgen nicht feucht wieder einpacken muss. Ich dusche, danach essen wir zusammen Kartoffeln und Spargel. Sie hat 3 Kinder hier in Holte-Stuckenbrock großgezogen und hat mittlerweile mindestens 2 Enkel, die sie eifrig bestrickt. Mich befragt sie nach meiner Reiseausstattung. Nach einem sehr schönen Frühstück, mit selbst gebackenem Sauerteig-Brot mit Nüssen, verabschieden wir uns; sie fährt mit dem Fahrrad(!) zur Kirche, vorher noch ein Selfie mit uns beiden und ihrem Haus im Hintergrund. Der Aufenthalt bei ihr hat mir unendlich gut getan, alles perfekt auf müde Radler abgestimmt. Ich bin ihr zu besonders herzlichen Dank verpflichtet und hoffe auf einen Gegenbesuch in Soest.Weiterlesen

  • Porta Westfalica nach Landesbergen 54 km

    9. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ☀️ 17 °C

    Heute ging es von Porta Westfalika erst mal nach Minden. Dort hat mich ein Vogelsch… ganz großzügig erwischt. Die Wasserstraßenkreuzung (Mittellandkanal/Weser) fand ich beeindruckend. Im weiteren Verlauf habe ich ausgiebig in Petershagen vor einem Café pausiert. Es gesellte sich eine kontaktfreudige radfahrende Ostwestfälin zu mir. Sie war mir beim Losfahren dann auch behilflich, als ich mit einem zufälligen aber gekonnten Tritt meine linke hintere Packtasche vom Rad beförderte. Das ist die Ständerseite und das Rad steht damit aus Gewichtsgründen nicht mehr auf dem Ständer. Das Rad muss also festgehalten werden, um die Packtasche wieder einzuhängen, was ich trotz viel Fluchens und akrobatischen Verrenkungen allein nicht hin bekam.
    Weiter ging es durch Windheim und einer Personenfähre namens Solara, die aber noch nicht in Betrieb war. Es folgte eine wellige Landschaftlich reizvolle Streckev. Vorbei an einem Ort „Wasserstraße“ und einem großen Kompostkraftwerk gegenüber von Stolzenau. Dort gibt es auch einen kuppelförmigen Reaktorbau wie bei den ersten Kernreaktoren, Etwa 500 m danach ist der Platz des WSV (Wasser Sport Vereins), auf dem ich für 5€, die Nacht zelten darf. Jedenfalls war nach dem Zeltaufbau ein Bad in der Weser zur Abkühlung angesagt. Jetzt sitze ich mit kurzer Hose noch auf einer Bank an der Weser und schreibe dies Zeilen. Mittlerweile ist es doch etwas schattig und mittlerweile total dunkel. Ein wirklich schöner Tag ist zu Ende gegangen, bei dem ich bei der Querung einer Straße mit schrägem Bordstein und Kurve, um auf dem Radweg weiter zu fahren, plötzlich mit meinem Rad auf der Seite lag. Glücklicherweise hat das viele Gepack einen harten Crash verhindert, ich konnte ohne Blessuren, nur mit einem kleinen Schock weiterfahren. So etwas kann sehr wahrscheinlich mal passieren und es ist sehr schön, das gut überstanden zu haben. 33kg Gepäck verwandelt ein Rad schon in einen kleinen Lastwagen. Wer eine Idee hat, mit weniger innerhalb von 5 Monaten auszukommen möge mir das mitteilen.
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  • Von Landesbergen zum Landwehrsee

    10. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach einer ungewohnten aber guten Nacht erst mal ein Frühstück mit reichlich Obst und Blick auf die Weser. Die nächste Etappe ist geplant, wieder Camping, diesmal am Landwehrsee bei Verden. Los gehts… Ich komme heute spät weg. Mit dem Zelteinpacken, das will erst wieder geübt sein. Zunächst fahre ich nach Nienburg, eine nette Stadt. Bei der weiteren Tour überarbeite ich den Komoot Vorschlag. Die Wege werden schön klein, ich teste die Offroadfähigkeit meines Lastenrades. Es überrollt locker knapp 10cm Stämme, wenn sie dicht am Boden liegen. Gegen 19 Uhr komme ich nach 54 km etwas ausgepowert am Zielcampingplatz an. Es gibt überdachte Stühle! Ich baue das Zelt auch flugs auf. Dann fängt es an zu nieseln. Das Bad im See muss ausfallen . Statt dessen gibt es eine ausgiebige Dusche und ein ebensolches Abendbrot. Ich gehe recht früh zu Bett und hoffe auf besseres Reisewetter morgen.Weiterlesen

  • zum Campingplatz Waldesruh in Scheeßel

    11. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ⛅ 18 °C

    Ich kam erst um 1/2 2 los, nach Zelt abbauen und sonstigem O-Kram. Die Fahrt ging zunächst nach Verden an der Aller, einem Ort, der zusammen mit der Umgebung und der Aller norddeutsche Weite ausstrahlt. Im Ort habe ich den Bioladen besucht und erst einmal ordentliche Brötchen, 2 Äpfel und etwas Käse erstanden. Die Komoot Route überarbeitete ich, weg von den geraden, von Autos oft stark frequentierten Straßen, wenn auch mit Radwegen. Auf einem wirklich ruhigen Waldstück, mit angrenzendem Acker, gab es ein Stück Wiese, das mich so zum Ausruhen einlud, dass ich nicht widerstehen konnte. Ich machte die Augen einige Minuten zu, fuhr ausgeruht weiter zur Wümme und dort nach Rotenburg (Wümme). Von diesem Ort sah ich nicht mehr als genau diesen Fluss. Weiter ging es über schöne Nebenstrecken nach Scheeßel. Am Ortsausgang finde ich dann den Campingplatz. Auf den letzten Drücker hatte ich morgens den einzigen Dachgeber hier im Ort kontaktiert, der mir aber erkrankt absagen musste. Mit der Campingplatzchefin kam ich ganz gut ins Gespräch. Die Facilities,wie es so schön auf englisch heißt, sind sauber, aber schlicht, deshalb haben sie nicht so viele Gäste. Den Platz betreiben sie als Nebenerwerb, der Grund gehört ihnen. Sie ist ziemlich genau so alt wie ich, ihr Mann aber 72 und hatte in jüngerer Vergangenheit einen Schlaganfall. Unabhängigkeit bringt ihm ein Dreirad, da er sich auf einem normalen Rad nicht mehr sicher fühlt. Ich bekam noch 3 0,33l Flaschen Bier. Zu Essen gab es ein Reis-Fertiggericht. Ich beschließe, morgen, Donnerstag, einen Ruhetag einzulegen und die 2 nächsten Übernachtungen bei "Dachgeber" oder "Warmshowers" zu organisieren. Die Warmshowers Übernachtung am Sa Abend ist schon zugesagt bei einer Frau, die auch eine Ostseetour machen möchte; ich bin gespannt, wir werden sicherlich einigen guten gemeinsamen Gesprächsstoff haben.Weiterlesen

  • auf dam Weg nach Radbruch (LK Lüneburg)

    13. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ⛅ 11 °C

    In Scheeßel genoss ich einen Ruhetag, bei humanen Tagespreisen von 6€. Es wurde aber zunehmend kühler, so dass das Zelten ungemütlicher wurde. Alles kein Problem, wenn man durch die Tagestour erhitzt ist. Zum rumgammeln ist es dann unter den Kiefern doch zu schattig. Ich nutze den freien Tag, um die bevorstehenden Unterkünfte festzumachen. Zum einen für Freitag bei einer Dachgeberin: Karin in Radbruch nördlich von Lüneburg und für Samstag: in Mölln bei Anke einer Warmshowers Adresse, sie will auch große Teile der Ostsee beradeln, da bin ich gespannt auf unseren Austausch.
    Mit dem Aufstehen um 6:00 schaffe ich es um 11:30 wegzukommen. Ich habe aber noch eine kleine Reparatur am Rad gemacht, was das Klappern der vorderen Gepäcktaschen beruhigen soll. Meinen Stellplatz mit Stromsteckdose, eigener Wasserversorgung und Steintisch mit Stuhl werde ich vermissen. Heute gehts erst mal von Scheeßel nach Radbruch, eine Tour von knapp 70 km - bei Rückenwind! Die Tour beginnt zünftig mit 5km Schotter und Sandwegen, so dass ich merkte, dass es auf die Lüneburger Heide zugeht, dann kommen wenig befahrene Landstraßen und schließlich wieder Landesstraßen mit Radweg und alle 5 Sekunden ein Auto. Im Naturpark Lüneburger Heide wurde es dazu hügelig und wieder sandig. Ideale Bedingungen, um mein Fahrrad richtig kennen zu lernen. Ich finde, dass durch das Hügelige die Landschaft richtig interessant wird.
    Kurz vor dem Ziel erstand ich in einem Hofladen 2 Vollkornbrötchen und eine Schale lokaler Erdbeeren für einen potentiellen Nachtisch bei Karin.. Angekommen zeigt mein Tacho 70,? km. Ich bin ziemlich erledigt.
    Mein Drahtesel nächtigt im Atelier, in dem die Mitbewohnerin von Karin ihre Skulpturen anfertigt. Es gibt zum Abendessen Spagetti mit Zucchini in Sahnesoße und als Nachtisch frische Erdbeeren. Karin erzählt mir, dass sie im Sommer auf den Aland-Ostsee-Inseln vor Finnland einen Fahrradurlaub machen werden. Klingt interessant! Am nächsten Morgen bekomme ich Müsli mit frischen Früchten und lokalen! Erdbeeren, die ich gestern von einem ortsansässigen Hofladen mitbrachte, als Nachtisch und zum Schnabulieren.
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  • nach Mölln, Abschnitt bis Lauenburg

    13. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ⛅ 8 °C

    Morgens wollte Karin mir noch einen schönen Weg nach Lauenburg zeigen. „Hast Du mal ne Karte?“, ja hatte ich, auf den Ipad. Dann haben wir dort den Weg mit ihren Änderungen versehen und geplant. Erst ging es wieder über Sandwege, die zwar romantisch sind, aber so ihre Tücken haben. Dann wieder kleinere Straßen und zwischendurch auch mal Bundesstraßen mit Radwegen. Ich kreuzte den Mittellandkanal und kam nach Lauenburg. Wie so oft stellte ich mein Rad auf dem Elbedeich ab, um die Altstadt zu fotografieren - böser Fehler! Eine Windböe schmiss das Rad samt Gepäck einfach um. Wieder gelernt! Kurz danach kam ich an die Elbebrücke, über die ich eigentlich fahren wollte, dort stand schon ein Radfahrer und schien zu sinnieren, wie er jetzt AUF die Brücke kommt und nicht drunter her fährt oder über zahlreiche Treppenstufen nach oben. Wir kamen ins Gespräch, es stellte sich heraus, dass er 3 Monate Auszeit genommen hat, um über Schweden zum Nordkap zu fahren und über Finnland zurück. Er hatte ein neues Patria Reiserad mit Pinion-18-Gang-Tretlager-Nabenschaltung und Riemenantrieb - Sand in der Kette, ade. Er war mit der Schaltung sehr zufrieden, Uwe aus Porta Westfalica fährt im Übrigen auch ein Patria Reiserad, Maßanfertigung aber mit Rohloff 14-Gangschaltung, da er mit der Pinion-Schaltung teilweise nicht so gute Erfahrung gemacht hat. Jedenfalls unterhielt ich mich mit dem Nordkap Fahrer blendend gefühlt 1/2 Stunde.Weiterlesen

  • Nach und in Mölln, am Elbe Lübeck-Kanal

    14. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ⛅ 17 °C

    Unterwegs, an einer Schutzhütte im weiteren Verlauf des Elbe Lübeck-Kanals bekam ich von einer Familie, die dort auch Rast machte, neben der Info, dass hier unweit des Kanals die Deutsch-Deutsche-Grenze verlief, eine Waffel und einen Cappuccino angeboten, was ich nicht ablehnte. Anke aus Mölln, bei der ich jetzt gerade eine Warmshowers Übernachtung, bekomme ist Erzieherin und Kunsttherapeutin, hat 2 Kinder in den 20-igern, ist aber schon Oma. Sie steht kurz vor dem Beginn einer 3-4 monatigen Ostseeradreise. Sie nächtigt überwiegend im Zelt und hat es geschafft, ihr ganzes Gepäck in 2 KLEINEN Packtaschen hinten unterzubringen, die Zelt- und Regensachen kommen oben drauf in eine Tasche und in der Lenkertasche findet sich ein kleiner Esbit Kocher. Beeindruckend! Sie malt selber auch. Und sie versucht, sich etwas Abstand von Computern, Handys und ebensolchen Sachen zurückzugewinnen, benutzt auf Reisen ausschließlich Bücher und Karten. Sehr interessant, wie das wohl mit ihrem Selbstversuch, wie sie es nennt, weiter geht. Wir hatten spannende Unterhaltungen. Ich übernachtete in ihrem Gästezimmer mit großen Gemälden von ihr an den Wänden und einem Rennrad auf Rollen neben dem Bett, so dass ich mich recht wohl fühlte. Sie fährt sog. Breviers, das sind Langstrecken-Fahrrad-Veranstaltungen über etliche 100 km, wo die einzige Bedingung ist, innerhalb eines gewissen Zeitfensters ans Ziel zu gelangen. Ihr längster Brevier war einer in Bayern über 1300 km.Weiterlesen

  • Elbe Lübeck Kanal -> Lübeck und Ostsee

    15. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ⛅ 10 °C

    Von Mölln aus ging es bei bestem Sonntagswetter weiter nach Lübeck, einer relativ kurzen und gemütlichen Etappe, wie ich dachte. Doch das Reisen besteht auch im guten Sinne aus einer Folge von Ereignissen, die NICHT vorhersehbar sind. In bester Sonntagsstimmung radelte ich nach Lübeck, kam dort sehr zeitig an. Wartete dann bei Sonnenschein an der Travemünde, gönnte mir den Luxus einer Pizza. Doch dann realisierte sich kurzfristig meine Warmshowers Übernachtung nicht. Es war zwischenzeitlich 21 Uhr, noch gerade hell. Die Jugendherberge schloß um 20 Uhr. Eine teurere Hotelunterkunft wollte ich nicht bezahlen. Was tun??? Erst mal weiterradeln. Ich sterbe ja nicht gleich, wenn ich mal keine Unterkunft habe, erst recht nicht mit Zelt und Lebensmitteln im Gepäck. Mit komoot suche ich einen Weg mit dem Rad zur Ostsee. In der Dämmerung macht sich die elektronische Navigation gut bezahlt, die Orientierungs-Möglichkeiten durch Wegweiser, Bauwerke, Papierkarte usw. sind denn doch stark eingeschränkt. Diese Nachtfahrt war dann ein intensives Erlebnis. Meine Sinne sind in der Dunkelheit doppelt geschärft. Um Mitternacht bekomme ich noch die letzte Fähre nach Priwall, nebenbei: für Radler kostenlos, und ich fahre die nunmehr leere Straße Richtung Osten der Ostsee entgegen. Einige Kilometer später findet sich ein kleiner Wald, ein bisschen weg von der Ostsee, ich schiebe mein Rad einige Meter vom Weg entfernt ins Unterholz und baue mein Zelt an der erstbesten Stelle auf, die irgendwie bei nachlassendem Taschenlampenlicht geeignet erscheint, ich habe zwar eine Stirnlampe mit, aber wo in meinen 6 dicht gepackten Taschen? Um 2 Uhr schlief ich schließlich ein, konnte ruhig und ungestört schlafen und wachte zu meiner üblichen Zeit gegen 7:30 Uhr auf. Karen, bei der im Wohnzimmer ich gerade diesen Blog nach-schreibe, und die selbst zahlreiche Outdoor- Wanderungen und Radwanderungen, auch alleine, gemacht hat, sagt auf die Frage, wo man unterwegs am sichersten schlafen kann:“Mitten im Wald!“Weiterlesen

  • Erster Tag an der Ostsee, nach Proseken

    16. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ☁️ 18 °C

    Nach der Übernachtung im Wald erwartete mich das geilste Frühstück seit langem. Unweit von meinem Schlafplatz gab es einen Zugang zur Ostsee, mit etwas erhabenem Aussichtspunkt. Dorthin brachte ich meine Essenstasche und meinen „Ground Chair“ von Helinox. Es gab Müsli mit frischen Früchten bei bester Aussicht auf die Ostsee und auf Travemünde. Dort verbrachte ich erst mal ausgiebig Zeit, sprach mit einigen Radlern, die etwas unterhalb von mir zum Strand kamen und die Aussicht genossen. Das war einer der, wie ich immer sage “Perfekten Momente“. Nichts könnte in diesem Moment besser sein! Andere würden sagen „Glücksmomente“.
    Die schönen Momente an dieser Ostseeküste wollen aber erradelt werden. Im weiteren Verlauf der Ostseeküstenradweges gab es aber zahlreiche Steigungen und immer wieder Abfahrten auf Meereshöhe, das war eine mühsame Angelegenheit zumal mit dem aufgefrischten Nord-Ost, also Gegenwind. Der Kurort Boltenhagen, eben ein richtiger Kurort an der Ostsee mit Strandkörben usw. ,ganz nett anzuschauen, aber nix was ich eintauschen möchte, gegen z.B. mein genossenes Frühstück an eben diesem Ostseezugang im Nirgendwo und weitere Ereignisse auf meiner Ostseeradtour. Neben einer goßen Straße ging es in gebührendem Abstand von 20-30m von den Autos Proseken entgegeben. Beinahe wäre ich weg. des etwas irreführenden Ortsschildes durchgefahren, doch der Impuls, eine kleine Verschnaufpause zu machen, verhinderte das und ich war am heutigen Ziel. Ich suchte noch die korrekte Adresse, wenige Minuten später war ich da. Karen und Werner wohnen in einem Mehrfamilienhaus. Karen in den End-50-ihren bereitete mir ein herzliches Willkommen, auch Werner (1 Jahr jünger als ich) nahm es sich trotz Ischias nicht nehmen, runter zu kommen und mich herzlich willkommen zu heißen. Ich fühlte mich sofort wohl. Und der weitere Verlauf des Abends war einfach nur schön. Wir tauschten Erfahrungen von Radreisenund Erfahrungen mit Outdoor Ausrüstungsgegnständen aus Die beiden erzählten mir insbesondere von ihren Erfahrungen mit Warmshowers in USA und der dort erlebten Gastfreundschaft, sowie dort erlebten Umgang mit Waffenbesitz.
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  • 2. Ostseetag: Proseken,Wismar, Rerik

    17. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ⛅ 15 °C

    In Proseken schrieb ich noch die vergangenenen Blogeinträge und nebenbei gabs noch reichlich Tips zu verschiedenen Dingen von von Karen. So wurde es 15! Uhr, bis ich mich endlich schweren Herzens losriss. Und sowie das bei den beiden so ist, wurde ich richtig verabschiedet. Auch Werner, der mittlerweile von seinem Tag in der Schule zurück war, kam trotz Ischias wieder mit raus. Es wurden viele Bilder gemacht.
    Von Proseken ging’s erst mal Richtung Wismar. Ich begegnete Bärbel kurz hinter Proseken auf ihrem Rückweg von Rerik. Ihr Aufenthalt dort verhinderte vor einigen Tagen, dass ich als Warmshowers Gast bei ihr unterkam. Beim aneinander Vorbeifahren rief sie meinen Namen und ich machte sofort eine Vollbremsung und wendete, was mit meinem „LKW-Rad" leichter gesagt als getan ist. Hinter mir gab es aber Geräusche, die nichts Gutes ahnen ließen, Bärbel war wohl beim Bremsen in löchrigen Asphalt geraten. Sie saß jedenfalls dort, wo sie nicht hätte sitzen sollen - auf dem Boden! Sie hatte sich aber nichts getan, stand auf und umarmte mich zur Begrüßung. Klasse ! Sie hatte es leider eilig, zu einer von ihr gegebenen Veranstaltung zu kommen, gab mir knapp noch ein paar Tipps, wo ich in Wismar herfahren sollte. ie Hansestadt Wismar begrüßte mich mit breiten Straßen und ich kam mühelos hinein, um noch nach Reisezubehör in einem Outdoorladen zu suchen; wie anders das wieder rauskommen aus der Stadt! Komoot führte mich ganz einwandfrei auf Radwegen aus dem Ort heraus - leider neben großen Straßen und mittlerweile war Rushhour. Da mich zu viele Autos immer ein wenig kirre machen, verschnaufte ich in einer Nebenstraße und suchte wieder mit Komoot einen Ausweg aus dem Chaos - irgendeinen Weg mit weniger Autos oder mit hinreichend Aussicht darauf. Ich fuhr einen ziemlichen Umweg über eine Osttangente und kam insgesamt ca. 10 km vom geplanten Kurs ab, was nicht schlimm war. Meinen Campingplatz "Camp Seeblick" bei Rerik hatte ich schon im Vorfeld von Karen aus noch mit Spätankunft ausgemacht. Irgendwann setzte ich mich, mittlerweile absolut erholt und relaxt, sozusagen tiefenentspannt, auf eine WIese, dem Zugang zu einem Feld neben der Straße und aß meine mitgenommenen Brote. Gestärkt und im fortgeschrittenen Stadium der Tagesreise wird das Fahren eine ruhige Angelegenheit, unterbrochen durch einige Stopps, um die schöne Aussicht zu genießen und zu fotografieren, dann machen Steigungen und der mittlerweile wieder gedrehte Wind, jetzt Gegenwind nicht mehr wirklich etwas aus. Jedenfalls gelangte ich nach knapp 60 km ans Ziel. Meine Reservierung für Spätankommer war vor Ort an der abgesprochenen Stelle. Und der Platz war auch nicht soo teuer (16,20€). Auf dem Campingplatz traf ich wieder, wie vor 1 Jahr auch in Brandenburg, eine Frau, die alleine mit dem Rad unterwegs ist. Hier in den neuen Bundesländern ist das offensichtlich eher mal üblich.
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  • Erholungstag und Wetterwechsel

    19. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ☁️ 22 °C

    Heute fühlte ich mich nach den gestrigen ca. 60km etwas schlapp und wechselte nur auf den Campingplatz 3 km weiter nördlich, ohne Straßenbauarbeiten neben dem Campingplatz, dafür auch ohne Sitzgelegenheiten mit Tisch, immerhin 6€ billiger, nämlich 16€. Was ich eigentlich sagen wollte: Ein Wetterumschwung ist vorhin angekommen. Immerhin ohne Blitz und Donner. Ein scharf konturierter Wolkenwechsel, dahinter schwarze Wolken hätte mich wieder stutzig werden lassen sollen. Ich kam genau rechtzeitig vom Strand zum Zelt, da wurde mein Trockentuch gerade vom Zaun geweht- und dann gings los, starke Sturmböen kamen auf. Glücklicherweise hatte ich das Zelt aus Gewohnheit korrekt längsseits in den Wind gebaut. Ich weiß , dass das Zelt dann starke Sturmböen aushält, wenn es gut abgespannt ist. Ich hatte wg. des Sonnenscheins nur die nötigsten 4 Heringe im Boden, da es lt. Wetterprognose des DWD und der Meteomedia erst morgen Abend ausgiebig regnen sollte. Wenn der Wind erst mal richtig „kachelt“, werden sämtliche Aktivitäten draußen schwierig. Irgendwie konnte ich mehrere zusätzliche Heringe platzieren , die ich aus Gewohnheit (oder Bequemlichkeit) immer griffbereit neben dem Zelt liegen habe. In meinen Augenwinkeln registrierte ich mehrere Zelte, die über den Campingplatz flogen. Jetzt, gut 1Std. später, ist der ganze Spuk wieder vorbei. Mein Zelt hat allem getrotzt!Weiterlesen

  • Wo bleiben kommende Nacht ?

    20. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ☁️ 14 °C

    Der Wetterbericht verspricht nichts Gutes für die heutige Nacht und den morgigen Tag; mal schauen, wo ich heute Nacht bleibe. Meine Versuche, über Warmshowers eine Unterkunft zu finden, schlugen fehl.

  • Camping Stranddünen und Jugendgästehaus

    20. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ☁️ 17 °C

    Bei schönstem Wetter kam ich am Campingplatz Stranddünen bei Dierhangen Nähe Riebnitz an. Am frühen Abend kam aber ein Gewitter auf, dass einige Zelte wegblies. ich hatte eher us Gewohnheit halbwegs richtig zur vorherrschebden westlichen Windrichtung platziert und kam zufällig kurz vor Beginn der heftigen Windböen zum Zelt zurück um das Zelt noch mit zusätzlichen Heringen zu befestigen. Dann ging’s heftig zur Sache. Am nächsten Tag wählte ich vorsichtshalber eine regen- und sturmsichere Unterkunft Diesen Tipp habe ich Karen zu verdanken, herzlichen Dank für den sehr guten Tipp, der meine Tour bestimmt bereichert hat. Das Jugendgästehaus in Nehringen ist sehr ruhig gelegen und sehr preiswert. Mit 20€ habe ich ein komplettes Haus mit Schlafräumen und für mich den Lehrer Schlafraum. Das Fahrrad steht unten im Eingangsbereich. Den Zimmerschlüssel haben die letzten Lehrer versehentlich mitgenommen. Ich schließe einfach das ganze Haus ab. Auch gibt es eine Küche, die ich nutzen kann. Ich habe aber Frühstück und Abendessen gegen einen kleinen Aufpreis mit gebucht. Heute Abend gabs leckere Möhren/Orangensuppe, leckere Rohkost und frisches Brot. Außer mir ist ein Familientreffen hier vor Ort.
    Aber der Reihe nach…
    Der Campingplatz am Strand, wo mich das Unwetter traf.
    https://campingplatz-wiesner.de/
    Morgens ab 6:00 war ich aktiv, Duschen nicht nötig, Frühstück auch nicht, mittlerweile hatte der Wind wieder auf „normale“ 5 Windstärken aufgefrischt, draußen alles nass! Das Einpacken gestaltete sich deshalb mit Hindernissen. Schlafsack im Zelt zusammenpacken . Die Isomatte auch, was einigermaßen artistisch ist, da ich ja drauf bin, wenn ich im Zelt bin; diese dort sauber zusammen zu rollen ist schon eine Leistung. Weitere Taschen im Zelt packen und vorbereiten. Das Zelt schaffte ich bei dem Wind durch sukzessives Beschweren mit Wasserflaschen, Kocher und Schloss sauber zusammenzufalten, sogar besser, als in den letzten Tagen, weil jeder Schritt genauestens geplant ist, sonst flattert alles durcheinander.
    Zwischendurch schenkte mir die allein radelnde Zeltnachbarin, deren Zelt in der Nacht weg geflogen war, ein paar Essensvorräte, da sie geschockt oder entnervt ihre Sachen zusammenpackte und mit dem Zug wieder nach Hause wollte.
    Ich traf bei meiner Abreise noch ein Frauenpaar, die in der Nacht wohl ähnlich gelitten hatten, sie sprachen aber lachend von dem Ereignis. Ich denke, sie fuhren noch weiter. Dann verabschiedete ich mich von diesem Ort und los ging es bei überwiegend räumen Wind, wie der Segler so sagt. Auf dem Rad ist das Rückenwind vorbei an Ribnitz-Damgarten und Ribnitz-(Bodden-) Hafen.
    Ab Carlewitz kam der für mich entspannteste, deshalb beste Radweg meiner ganzen bisherigen Tour durch das Recknitztal. Es begann noch nicht asphaltiert, dann allerbester Asphalt durch eine sehr ruhige, schöne Tallage, bei mannigfachem Vogelgezwitscher, keine Autos zu hören und so gut wie keinem Radverkehr, vor allem keine schnelle E-Bikes. Auf einer Bank-Tischkombintion ruhte ich einige Minuten. Danach fuhr ich, nachdem einmal die Autobahn unterquert war, auf wenig befahrenen K-Straßen nach Nehringen zum Jugendgästehaus weiter.
    Dort empfing mich ein Mittarbeiter, gab mir Bettwäsche und zeigte mir alles. Basti, der Chef, kam später nach. Ein richtig gut schmeckendes Abendessen mit Möhren-Orangen-Suppe, Frischkost: Tomaten, Gurke, 3 Sorten Paprika und leckerem frischem Brot rundete den Tag ab. Ich fragte Basti,ob ich einen Tag verlängern könnte und er sagte zu. Also verbringe ich den morgigen Tag auch noch hier. Dann kann ich verschiedene Dinge organisieren, Wäsche waschen und die Gegend zu Fuß erkunden. Letzter Update: 23:23 h regnet es immer noch nicht!
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  • Von Nehringen nach Stahlbrode

    22. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ⛅ 14 °C

    Um ca. 11 Uhr gings los am Jugendgästehaus . Zunächst noch die Tour ausgearbeitet mit Hilfe des an der Straße hängenden Plans. Zunächst auf sehr ruhigen Landstraßen, es ist immerhin Sonntag. Dann werden die Landstraßen stärker befahren, dafür aber mit Radweg. Die ein oder andere Pause, einmal mit Nickerchen, waren dabei. Zunächst machte sich die Sonne rar, aber abends waren alle Wolken verschwunden und ein schöner ruhiger Abend am Campingplatz Stahlrode beschließt den Tag.Weiterlesen

  • Von Stahlbrode nach Binz auf Rügen

    23. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ⛅ 15 °C

    Bei strahlendem Sonnenschein packe ich meine Utensilien und das Zelt. Obwohl alles mittlerweile routinierter von der Hand geht, braucht es noch ca. 2 Stunden, bis Essenssachen, Anziehsachen, Kommunikationstechnik,Schlafsack, Isomatte, Zelt inkl. Unterlegplane in den Taschen und diese am Rad verstaut sind. Bei der Zeltplatzchefin frage ich nach, ob man die Fähre ab Stahlbrode mit Karte bezahlen kann, da sie mir für den Zeltplatz meinem letztes Bargeld abgeknöpft hat, sie versichert, dass das möglich sei, aber irgendwie scheint die Chefin nicht überzeugt zu sein, unerwartet steht sie neben mir und drückt mir „zur Sicherheit“ noch einen 5€ Schein in die Hand. Echt nett ! Ich habe mit dem Schein dann am Kassenhäuschen vor der Fähre meine Fahrkarte bezahlt, bin mir aber ziemlich sicher, dass sie auch die Karte genommen hätten. Der Mann auf der Fähre macht mir mit Zeichensprache verständlich, dass er von mir nur noch die Fahrkarte sehen will - auf dem Schiff wird nicht mit Geld hantiert. Die Fähre benötigt für das Übersetzen nach Rügen 1/2 Stunde. Mit mir fahren noch so ca 8 Autos auf die Insel, gemütlich denke ich mir. Mein Gedanke, dann fährst du mal eben nach Binz zur Jugendherberge erwies sich als grobe Fehleinschätzung. Die Insel ist nämlich ziemlich groß, was man mit dem Rad und besonders bei Gegenwind stark merkt. Dann kann diese Veranstaltung auch schon mal einen halben Tag dauern. Von Garz nach Puttbus fahre ich die mit den Autowegweisern ausgeschilderte Route, ein Teil der deutschen Alleestraße, da ist kein Platz für Radfahrwege(!), also heizen PKWs, LKWs und Busse an mir vorbei. Ich glaube die auswärtigen Kennzeichen haben es am eiligsten.
    Hinter Puttbus achte ich darauf, dass ich einen Radwanderweg, nämlich den D2 (D für deutscher Radfernwanderweg). Nun wandelt sich die Srecke ins genaue Gegenteil. Kleinere Wege, oft nicht mal asphaltiert. Teilweise führt der Radweg direkt am Wasser entlang, so kann ich den Schwänen beim abendlichen Gründeln guten Abend sagen. Meistens habe ich Gegenwind. Die letzten 17/18 km entschädigen landschaftlich für manche Ungemach beim Radeln an der Straße. In Binz angekommen wimmelt es nur so vor Menschen. Nicht ausgenommen die Jugendherberge, die ziemlich voll mit mehreren Schulklassen ist. Schließlich bekomme ich an der Rezeption ein Zimmer mit Meerblick .
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  • Der Rasende Roland

    24. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ☁️ 16 °C

    Ein Ausflug als eine kombinierte Tour: mit dem Schiff zum Ostseebad Gehren und von dort mit der Schmalspurbahn, dem Rasenden Roland, zurück. Der beeindruckendere Teil dieser Tour war für mich eindeutig die Bahnfahrt mit viel Dampf und Schnaufen.Weiterlesen

  • Ostseebäder bis Warnemünde

    24. Mai 2022 in Deutschland ⋅ 🌧 15 °C

    Heute gehts entlang der Ostseebäder, z.B. Kühlungsborn, und ich treffe auf die Molly Eisenbahn.

  • Binz, Ausflug mit Schiff und rasendem R.

    24. Mai 2022 in Deutschland ⋅ 🌧 15 °C

    Habe lange überlegt, bleibe heute in Binz. Je nach Wettermodell regnet heute ganztägig oder nur nachmittags bei gutem Wind: 5- 7 Windstärken aus westlichen Richtungen. Es fällt nicht viel Niederschlag, ist aber insgesamt feucht, windig und ungemütlich. Das Frühstück hier war recht reichhaltig mit vielen Sorten Obst, Caprese, Joghurt natur, Müsli und sowieso Körnerbrötchen mit 3 Sorten Käse, Wurst und Süßem. Der Ort ist auch ganz nett, nur (jetzt schon ) etwas voll. Mal schauen, ob ich heute mal mit dem rasenden Roland fahre, einer Kleinbahn mit Dampflok, ähnlich der Molly, von dem Tag und der werde ich noch Bilder nachliefern. Soweit erst mal.Weiterlesen

  • Zurück von Rügen: Binz nach Stahlbrode

    25. Mai 2022 in Deutschland ⋅ ⛅ 16 °C

    An Miittwoch, den 25.5. ist zunächst ganz ruhiges Wetter. Es geht zurück zu dem Ort, von wo aus es nach Rügen ging. Ich lege aber für den Rückweg Wert drauf, einen anderen Weg zu wählen. Die ausgemachte Route geht nur unvermeidliche 3 km über Straße, die für Radfahrer nicht geeignet ist, sagt die Rügen-Radkarte, die ich in Binz erworben habe. Sie kostete einige Euro extra, hilft mir aber einen angenehmen Weg zu finden, was sich auch bewahrheitet. Schon in Binz beginnt eine, ich nenne sie mal Premium Radroute auf geteertem gutem Weg an einem kleinen „Binnen“ See entlang. Ein Regenschauer stoppt die Fahrt unter einem Baum, noch fast in Binz. Und ich warte die 10 Minuten mit einer Familie unter einem ausladenden Baum. Weiter gehts 3 km durch Felder bis die Bundesstraße kommt. Ich bin vorinformiert und weiß, dass 3 km Bundesstraße kommen, die ich zügig dahin radle. Dabei bin ich so auf zügig eingestellt, dass ich an dem Punkt 200m vorbei radle, an dem es von der Bundesstraße abgeht. Der ist aber zugegebenermaßen schwer zu erkennen ist. Mit meinem schwer beladenen Rad zu wenden, ist etwas umständlich, erst recht auf einer Bundesstraße, also dauert das eine Weile. Aber Zeit spielt ja auf dieser Reise eine eher untergeordnete Rolle. Zur „Belohnung“ fängt es an zu regnen. Erstmalig auf der ganzen Tour packe ich das Regenzeug aus, da es so aussieht, als könnte es heftiger und länger regnen. So mit Regenzeug bin ich ziemlich regensicher und zur Belohnung bewahrheitet sich meine Prognose, es schüttet bisweilen wie aus Kübeln - macht nix, ich hab‘ ja Regenzeug an. Zwischendurch mache ich mal Rast auf einer nassen Bank - auch das macht nichts.
    In PUTTBUS wechselt mein Weg von kleinen Straßen auf einen ehemaligen Bahndamm, vielleicht ein eine ehemalige Trasse des „Rasenden Rolands“. Man stelle sich da bitte nicht die Luxus-Bahntrassen aus dem Sauerlandes, dem Kreis Soest oder dem Ruhrgebiet drunter vor - nein handelt sich hierbei um einen Teil, des deutschen Fahrrad-Weitwanderweges D2. Der Name lässt großartiges vermuten. In meiner Realität ist es eine Art Offroad Fahrradweg, etwas aufgeweicht vom Regen, aber dank meiner etwas breiteren Reifen kann ich überall herfahren, komme so gut wie nicht ins Rutschen. Und irgendwann genieße ich die relativ langsame, aber keineswegs langweilige Fahrt. Nach 10 km komme ich nach Garz, einem der ältesten Orte von Rügen. Wie anders das Bild, das mir der fortgesetzt etwas beschwerliche Weg bietet, auch durch diesen Ort, als der schnellere Weg über die relativ stark befahrene Autostraße. Ich bin auf den Geschmack gekommen. Hin und Wieder geht es in zackigen Hakenschlägen über sehr kleine Wege. Das braucht alles Zeit, aber auch so komme ich langsam ans Ziel. Ich fahre durch die Ortschaft „Schabernack“, bestehend aus 9 Häusern. Danach fahre ich durch Groß-Ostrau. Bei dem Ort steckt das „groß“ ausschließlich im Namen. Da der Ort nicht wirklich groß ist, genehmige ich mir ein kleines Nickerchen neben der Zubringer Straße, da dort ein gemähter Wiesenstreifen als Radweg dienen soll, den ich nicht als Radweg aber als Ort für ein Nickerchen frequentiere. Dann komme ich auf die Zubringerstaße zur Fähre. Ich weiß mittlerweile, dass sie 3,60€ kostet und fahre bei nahezu wellenloser Ostsee über nach Stahlbrode, auf dem Campingplatz bezahle ich noch meine 5€ Schulden von vor 3 Tagen, was bei mir auch ein gutes Gefühl hinterlässt. Da ich ziemlich zeitig ankomme, bin ich zunächst noch alleine auf der Zeltwiese. Wie anders das Bild zu fortgeschrittenerer Stunde, denn am kommenden Tag ist Vatertag und viele Menschen kommen auch mit Rädern, aber als Gruppe, an. Zwischendurch packt mich mal das Grausen, das nächste Auto steht knapp 2m neben meinem Zelt. Krawumm Autotür zu, Autotür auf und krawumm die andere Tür zu. Das nächste Zelt ist noch näher. Ich stecke mir nachts meine Ohrstöpsel rein und schlafe trotz allem wie ein Murmeltier.
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