D.O.Tによる25日間のアドベンチャー もっと詳しく
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    Journey home & first conclusion

    2023年10月10日, ドイツ ⋅ ☁️ 12 °C

    Selbst das größte Abenteuer ist einmal zu Ende.

    Heute geht's nach Hause - mit unvergesslichen Eindrücken und zahlreichen Geschichten im Rucksack.

    Der Rückflug vom Kilimanjaro İnt. Airport via Mombasa nach Frankfurt, erneut mit Discover Airlines, ist pp ( pünktlich & prima ).

    Als Kontrast dazu jedoch, wird die geradezu lächerlich kurze Strecke vom Flughafen Frankfurt nach Bruchsal, wieder einmal zur ausgewachsenen Katastrophe - jeder Dolmuş in der Türkei fährt zuverlässiger als die Deutsche Bahn.

    6,5 Stunden für 103 Kilometer - mein Puls auf Gipfel Niveau und das, im Flachland.

    Haken dran, kommen wir zum ersten Teil meines Fazits - allgemeine Gedanken und der Northern Circuit mit Follow Alice als Anbieter.

    "Würdest du den Kilimandscharo noch einmal besteigen"? Eine mir häufig gestellte Frage in den letzten Tagen.

    Nö, warum sollte ich? Besser hätte es nicht laufen können und einen Berg unter perfekten Bedingungen einmal erfolgreich zu besteigen, reicht mir zumindest vollkommen aus.

    Außerdem, war die Expedition zum Dach Afrikas ein sehr kostspieliges Abenteuer.

    Wenn sich ein jahrzehnte langer Traum erfüllt, ist das verständlicherweise ein tief emotionales Ereignis und mit den ersten Worten in diesem Satz ist auch schon genau erklärt, warum ich auf den Kilimandscharo gestiegen bin.

    Es ging mir nie darum etwas zu beweisen, meinen wievielten Frühling auch immer einzuläuten oder gar um Lob und Anerkennung - all das, entspräche überhaupt nicht meinem Wesen.

    Ich habe mir einfach nur einen Kindheitstraum erfüllt, der seit Ewigkeiten in meinen Gedanken war - lange bevor der höchste Berg Afrikas zum Lifestyle / Instagram Hotspot wurde.

    Das ich von einer erfolgreichen Besteigung berichten kann, ist natürlich auch dem Faktor Glück zu verdanken.

    Ja zugegeben, ich hatte sehr viel Glück während der 9tägigen Tour - perfektes Wetter, Gesundheit und keine Probleme mit der Höhe. Beste Voraussetzungen also, aber sicherlich kein Grund, das Erreichte jetzt kleinzureden.

    Über die vielen Glückwünsche hier auf diesem Portal, habe ich mich riesig gefreut denn das, hätte ich so niemals erwartet.

    Es gab genug Personen in meinem Umfeld die daran gezweifelt haben, daß ich den Gipfel erreichen würde - nun ja, daran muss ich mich wohl in den kommenden Jahren einfach gewöhnen.

    Nun ihr Zweifler....., am Ende hab ich's trotzdem auf den Uhuru Peak geschafft und kommt mir jetzt bloß nicht mit Glück gehabt und schönem Wetter - gerade ihr, hättet beispielsweise Dauerregen und Erkältung garantiert nicht als Grund eines Scheiterns durchgehen lassen.

    Unterschätzt nie die Leistungsfähigkeit von älteren Menschen - ihr habt ganz offensichtlich keinen Schimmer, in welchem Maße Durchhaltevermögen und Willensstärke voran treiben können.

    Ich möchte mit dieser Besteigung auch anderen Senioren Mut machen, sich ihre Outdoor Träume ganz bewusst zu erfüllen, so verrückt sich selbige vielleicht auch erst einmal anhören mögen.

    Lasst euch niemals von eurem Umfeld ausbremsen - es gibt noch soviel mehr als nonstop den Garten zu maniküren oder für die permanente Bespaßung der übernächsten Generation zu sorgen.

    Wir alle leben zuerst einmal unser eigenes Leben, sind zu allererst nur uns selbst gegenüber verantwortlich und ganz sicher nicht für das Glück eines anderen der ohne Ziele, mutlos, zaghaft, oder gar ängstlich durch den Indian Summer seines Lebens driftet.

    Eins ist sicher....., auch mit +60 Jahren ist noch ausreichend Energie abrufbar, um nicht Alltägliches zu erreichen.

    Glaubt fest an die Kraft des eigenen Willens und lebt eure Träume JETZT..... solange ihr noch könnt - es gibt keine Zeit mehr, die verschwendet werden kann.

    Was bereits letztes Jahr während der Besteigung des Jebel Toubkals festzustellen war, hat sich auch am Kilimandscharo bestätigt - in jeder Gruppe gibt's mindestens eine Pappnase, die sich über ältere Menschen lustig macht, ihre Leistungsfähigkeit lautstark anzweifelt und sich von einem langsameren Gehtempo ausgebremst fühlt.

    Ist eh immer das gleiche Klientel - gerade halb so alt, meist männlich, nicht sehr schlau und mit der Empathie eines Steuerprüfers im Rucksack.

    Natürlich sind selbige die Ausnahme, aber es gibt sie nun einmal und, sie sind maßgeblich für negative Schwingungen in einem Team verantwortlich.

    Für mich persönlich Grund genug, zukünftig ausnahmslos jeder Gruppe aus dem Weg zu gehen und meine nächste Expedition individuell zu gestalten.

    "Warum steigst du eigentlich auf hohe Berge"? Auch so eine Frage, die mir öfters gestellt wird - dabei, war der Kili erst mein fünfter Berg.

    Wie lässt sich jemandem der noch nie einen hohen Berg bestiegen hat, der tiefere Sinn ( schönes Wortspiel übrigens ) einer solchen Tour näher bringen? Ist fast unmöglich, behaupte ich mal!

    Es geht mir nie darum, einen Berg zu "bezwingen" - als ob das überhaupt möglich wäre, sondern einzig und allein um den Willen und die Fähigkeit über mich selbst hinaus zu wachsen.

    Nach all den Anstrengungen die nötig sind einen hohen Gipfel zu erreichen, werden bei mir dort oben für einen kurzen Moment pures Glück und Energie frei gesetzt - ein seltenes, sehr kostbares Gefühl.

    Viele Male schon wurde mir in der Vergangenheit vermittelt, daß es wohl das Sinnbefreiteste überhaupt wäre, sich allgemein und ganz besonders im fortgeschrittenen Alter auf so einen Riesen zu quälen - nun, daß stimmt wohl!

    Ist aber irgendwie auch nicht dümmer, als durch tiefe Gewässer zu schwimmen, Motorrad zu fahren, zu tauchen, im Gym Gewichte zu stemmen, am Samstag Vormittag bei Lidl einzukaufen oder sonst etwas - einfach alles, lässt sich jederzeit irgendwie in Frage stellen.

    Den Kilimandscharo über den 9tägigen Northern Circuit zu besteigen, war definitiv die richtige Entscheidung - bestmöglichste Akklimatisation, genügend Ruhezeiten und wenig frequentierte Trails ( ausgenommen Tag 1 ).

    Wer absolute Einsamkeit erwartet, wird jedoch enttäuscht.

    Der Kilimandscharo ist die Haupteinnahme Quelle Tansanias und natürlich, hat die dortige Regierung das gleiche Recht ihre Natur zu vergewaltigen und gnadenlos auszubeuten wie wir es in Deutschland beispielsweise mit den Alpen tun - und das schon seit Jahrzehnten.

    Über 1 Millionen Touris besuchen jährlich das heimische Hochgebirge und die Zugspitze, darf sich der am besten erschlossene Berg der Welt nennen - ein sehr fragwürdiger Titel, finde ich!

    Bis zu 7000 Touristen TÄGLICH werden in der Hochsaison dort hinauf geseilbahnt. In einem Sommermonat also mehr als doppelt so viel wie am Kili das ganze Jahr - und die, laufen wenigsten noch von alleine nach oben.

    Zurück nach Tansania. Mit Follow Alice, hatten wir einen professionellen Tourenanbieter an unserer Seite, der auch auf individuelle Bedürfnisse Rücksicht genommen hat und durch einen reibungslosen Ablauf & guten Service überzeugen konnte.

    Unser Hauptguide Florence, hatte seine 14köpfige internationale Bande bestens im Griff, war kompetent, verstand es Brücken zu schlagen & Nähe zu erzeugen - gut gemacht!

    Das gesamte Team, angefangen im Kochzelt bis hin zu den Portern waren hilfsbereit, mega freundlich und machten einen ganz hervorragenden Job.

    Warum ich persönlich eine Kili Besteigung mit Follow Alice dennoch nur bedingt empfehlen kann, wird im Teil 2 des Fazits aufgelöst......
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  • 日24

    Conclusion 2.0

    2023年10月11日, ドイツ ⋅ ☀️ 13 °C

    Tansania, Land & Leute und Kurt.....

    Fakt ist, wer vor hat nach Tansania zu reisen, sollte sich über eins im Klaren sein..... es ist ein bitterarmes Land.

    Der Kilimandscharo International Airport, bedient fast ausschließlich das Klientel für den Safari Tourismus mit Ziel Serengeti & Co. und...... natürlich die Bergwanderer.

    Beide Arten von Naturerlebnis Reisen, sind für die Allermeisten ein "Once in a lifetime" Ereignis, einen Traum den man sich einmal im Leben erfüllt und der, darf dann eben auch etwas mehr kosten.

    Natürlich, ist das den Locals bekannt und damit, sind wir beim gefühlt allgegenwärtigen Thema in diesem Land - dem leidigen Geld!

    Das durchschnittliche Einkommen in dem ostafrikanischen Staat beträgt um die 1000 USD - im Jahr.

    Nur ein Bruchteil dessen, was beispielsweise eine Besteigung kostet - da kommen "All in" mal ganz schnell +4000 € zusammen und das, wissen die Locals selbstverständlich genauso.

    Den Verdienst von vier Jahren harter tansanischer Arbeit, geben wir Reisende demnach mal locker in zwei Wochen aus...... durchschnittlich!

    Kein Wunder also, daß alle Touristen als steinreiche Geldsäcke betrachtet werden, die es zu schröpfen gilt - irgendwie ja auch nachvollziehbar.

    Der Tourismus auf dem Festland, ist somit nicht auf begeisterte Wiederholungstäter ausgelegt, sondern auf maximalen Einmal Profit.

    90 % der Gäste kommen eh nie wieder ins Land und die genannten Destinationen, sorgen schon durch ihr Alleinstellungsmerkmal für steten Nachschub - ein äquatoriales Weihnachts Büfett und zwar das ganze Jahr.

    Vielleicht, mag ja der Umgang mit Gästen auf der zu Tansania gehörenden Insel Sansibar anders sein - ich werde es wohl nie herausfinden.

    Es fällt überhaupt nicht schwer zu behaupten, daß außer der Luft zum Atmen und dem ehrlichen Lachen & Winken der Kinder, für absolut alles in Tansania zur Kasse gebeten wir - und zwar ordentlich.

    Der ewige Versuch einem das Geld aus den Taschen zu ziehen, mag anfangs noch für Erheiterung sorgen, nervt alsbald aber gewaltig und trübt schon etwas die Stimmung.

    Möchte man auf dem Daily Market einfach nur Obst kaufen, gehört buddhistischer Gleichmut genauso dazu, wie ausdauernde Freude am Feilschen.

    Grundsätzlich, werden erst einmal finnische Preise genannt die sich gewaschen haben und man sehnt sich geradezu nach den Souks von Marrakesch.

    Im Supermarkt vertippt man sich gerne und Ausflüge zu buchen oder ein Taxi zu ordern, sorgen zu allererst für weit geöffnete Augen - einfach unglaublich, wie dreist hier agiert wird.

    Das Weihnachtsgans System, gipfelt dann meines Erachtens nach im Trinkgeld - eine Daily Soap, bei der einem schon recht früh das Lachen vergeht.

    "You can tip, if you are interested in"..... ganz unverblümt, wird hier total entspannt nach Trinkgeld gefragt - völlig unabhängig davon, ob eine Leistung erbracht wurde.

    So geschehen in der "Lindrin Lodge" von einer jungen Dame an der Rezeption.

    Obwohl, ich sollte fair bleiben, irgendwas hat der findige Frechdachs in diesem Augenblick schon gemacht, nämlich..... Maniküre - war schon ziemlich keck!

    Trinkgeld zu geben, fällt mir prinzipiell so leicht wie Atmen - wenn ich mit einem Service zufrieden bin.

    Aber, ich lasse mir definitiv nicht vorschreiben, wieviel ich zu geben habe - das, wäre dann nämlich kein Trinkgeld mehr, sondern ganz offiziell eine zusätzliche Geldforderung.

    Genau dieses Verhalten, wurde vom Sectionsleiter von Follow Alice in Moshi beim Eingangsbriefing praktiziert und zwar mit sehr viel Nachdruck und dem Schlußsatz..... "Are we clear about that?"

    NÖ Chris....., daß sind wir nicht!

    Rotzfrech und selbstbewußt....., was für eine geile Kombi. So ein Geschäftsgebaren geht nun mal gar nicht und mit Klaus K. schon zweimal nicht!

    Da wird einfach eine obskure Liste aus der Tasche gezaubert, auf der ganz genau steht, welche Fantasiesummen erwarten werden und rechnet man einfach mal kurz in Gedanken nach, mutieren die Porter völlig unerwartet zu Spitzenverdienern und überholen mit ihrer Vergütung locker die Akademiker im Lande.

    Trinkgelder in Höhe von 80% eines Lohns, sind einfach keine Trinkgelder mehr, sondern definitiv ein zweites Einkommen.

    Bei einer Safari beispielsweise, erwartet Follow Alice für den Fahrer des Geländewagens täglich 40 USD - macht 1200 USD im Monat.

    Also, mehr im Monat als das durchschnittliche Jahreseinkommen in Tansania und das nur als Trinkgeld.

    Als ob beispielsweise ein Bergführer in der Schweiz, im Monat 50.000 Franken als Tip bekommt.

    Natürlich ist davon auszugehen, daß in einem Staat in dem Korruption zum guten Ton gehört, ein Großteil der Trinkgelder in der Herachie seinen eigentlich vorgesehen Weg wie von selbst findet und sich wie immer, einige Wenige ganz enorm auf Kosten Anderer bereichern.

    Das Trinkgeld System bei Kilimandscharo Besteigungen hat meines Erachtens definitiv mafiose Strukturen. Man nehme nur einmal den Geldumschlag unserer Gruppe am Ende der Tour.

    Über 5000 USD war der Inhalt und bis auf eine Person ( außer der Gruppe selbst ) wußte niemand, wieviel Geld da überhaupt drin war. Alles klar soweit?

    Ich selbst weiß von mindestens 4 Besteigungen, die Follow Alice alleine im September geguided hat. Was für ein gewaltiger Cashflow, rechnet das mal auf's Jahr hoch - da kommen ganz schnell 250.000 USD zusammen, die es "gerecht" zu verteilen gilt.

    Letztendlich, muss jeder für sich selbst entscheiden, wie mit diesem Thema umzugehen ist.

    Kurt und ich haben uns diesbezüglich abgesprochen und das ursprünglich "empfohlene" Trinkgeld gegeben, das übrigens zwischendurch mit fadenscheinigen Gründen zweimal "angepasst" wurde - in welche Richtung, dürfte wohl jedem klar sein.

    Obendrauf gab's einen Bonus für unsere privaten Porter, die unglaublich dankbar dafür und fast schon zu Tränen gerührt waren.

    Lassen wir dieses Thema damit ruhen und kommen...... zu Kurt.

    Viele nehmen nach so einem Trip neue Erkenntnisse oder Ansätze für das weitere Leben mit nach Hause - Kurt definitiv einen neuen Namen.

    Den Kurt, heißt jetzt Köört - mit zwei öö. Niemand in unserer Gruppe konnte Kurt aussprechen und so, isses nun mal eben gekommen wie es kommen musste.

    Wir haben den Kili gerockt mein Lieber und zwar mit Bravour - das, soll uns erst mal jemand mit +60 Jahren nachmachen.

    Kurt ist ein toller Mensch, der für mich diese Expedition bereichert hat und so verschieden wir auch sind....., eins haben wir gemeinsam - wir beißen uns fest wie hartnäckige Terrier.

    Aufgeben, ist für uns Dickschädel einfach keine Option!

    Nach dem Jebel Toubkal im letzten Jahr, war der Kilimandscharo unser zweiter, erfolgreicher Aufstieg - wieder lief alles perfekt und nonstop Kaiserwetter, gab's obendrauf.

    Ob wir wieder zusammen einen Berg besteigen wird sich zeigen - ich sag mal İnşallah.

    Und warum, waren wir jetzt nochmal auf dem Dach Afrikas? Nun, weil wir es einfach können..... 😉✌️😊!

    Manchmal glaube ich es war ganz gut, daß wir uns erst vor einem Jahr in Marokko kennengelernt haben - wer weiß, auf welche Ideen wir als junge Männer gekommen wären.....
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  • 日24

    Final Conclusion

    2023年10月11日, ドイツ ⋅ ⛅ 18 °C

    Tipps, Empfehlungen, Dies & Das.....

    Der letzte Teil des Fazits, ist zugleich auch der finale Footprint meiner Kilimandscharo Besteigung.

    Nochmals herzlichen Dank für das große Interesse, die vielen Glückwünsche und eure Gedanken - Asante sana, für's Dabeisein.

    Ich weiß, daß einige von euch ebenfalls den höchsten Berg Afrikas auf ihrer Wunschliste haben - also, auf was wartet ihr?

    Es gibt unzählige Infos über die Besteigung des Kilimandscharos im Netz, deshalb werde ich heute auf die Punkte zu sprechen kommen, die im www. nicht gleich auf Anhieb zu finden sind.

    Der Kili ist sicherlich der leichteste der Seven Summits, ganz bestimmt jedoch keine gechillte Bergtour für den Durchschnittswanderer - allein schon wegen der enormen Höhe.

    Ihr werdet oft lesen, daß jeder ohne sonderlich große Mühen das Dach Afrikas erklimmen kann und ein bekannter, deutscher Tourenanbieter behauptet sogar allen Ernstes, daß wer eine Stunde entspannt am Stück joggen kann, auch genug Ausdauer hat um den Gipfel zu erreichen.

    Zudem, vermitteln viele YouTuber und Insta Jünger den Eindruck eines hippen Lifestyle Events - alles völliger Bullshit!

    Kaum jemand, besteigt einfach mal so einen fast 6000der - ein Blick in die Gesichter nach dem Summit Shooting sagt alles.

    Die Gipfelnacht und der Morgen danach, sind in Verbindung mit dem Tag zuvor extrem anstrengend, beinhalten rund 2100 Höhenmeter Aufstieg und genauso viele Höhenmeter wieder runter - und das, zwischen 3800 Meter + 5895 Meter.

    Zweistellige Minusgrade und null Schlaf obendrauf - alles innerhalb eines Zeitfensters von rund 30 Stunden.

    Eine körperliche Maximalbelastung, die viel Kondition, Durchhaltevermögen und mentale Stärke voraussetzt.

    Und dann vor allem der Abstieg vom Uhuru Peak ins Millennium Camp - mit Abstand das körperlich Herausfordernste, dem ich mich jemals gestellt habe!

    Auch hierbei, driften Youtube und die Realität völlig auseinander. Absolut niemand berichtet vom langen, anspruchsvollen Weg hinunter und gerade der, wird ewig im Gedächtnis bleiben.

    Ich kann nur jedem der deshalb nach Tansania fliegt empfehlen, sich sehr intensiv auf diese Besteigung vorzubereiten.

    Trainiert hart und danach, noch viel härter. Sich ausschließlich auf eine gute Tagesform und viel Glück zu verlassen, wäre mit sehr hohem Einsatz gepokert.

    Macht es einige Wochen vor der Anreise beispielsweise so wie wir und absolviert im Vorfeld eine anspruchsvolle Tour mit ordentlich Höhenmeter - könnt ihr keine 15 Stunden von Mitternacht an am Stück durchwandern, müsst ihr unbedingt nachbessern..... oder, ihr werdet scheitern.

    Die Betonung liegt dabei auf "am Stück", denn ausgedehnte Pausen wird es in der Gipfelnacht nicht geben - kurze Verschnaufpausen sind alles, was ihr erwarten dürft.

    Es hat seinen Grund, warum die Erfolgsquote aller Routen gerade einmal 60% ist - aber das, wird euch kaum jemand so verkaufen.

    Es gibt einige entscheidende Regeln, die eure Erfolgschancen maßgeblich erhöhen.

    Wählt eine Route mit sovielen Tagen wie möglich am Berg aus. Wir hatten 8 Aufstiegstage auf dem Northern Circuit mit ausreichend Pausen zwischendurch - damit, der längste Trek zum Uhuru Peak und perfekt um zu akklimatisieren.

    Trinkt Unmengen von Wasser und macht euch klar, daß es keinen erholsamen Schlaf gibt. Pipi, schlafen, Pipi, schlafen..... das ist der nächtliche Rhythmus.

    Viel trinken, unterstützt ebenfalls maßgeblich den Körper beim akklimatisieren in großer Höhe.

    Gar nicht so einfach, hier mindestens fünf Liter Wasser täglich zu konsumieren - die stark gechlohrte Plörre, schmeckt sehr gewöhnungsbedürftig und bei Minusgraden diese Menge kaltes Wasser zu trinken, ist auch nicht gerade einfach.

    Lauft langsam, ich meine sehr sehr langsam. Der Aufstieg zum Kilimandscharo ist ein ultralanger Marathon - entscheidend ist die Energie, die euch am Ende der Tour zur Verfügung steht.

    Lauft ihr etwas zu schnell..... werdet ihr scheitern - also, immer Pole Pole.

    Eßt so viel wie möglich gute Kohlenhydrate, die euch lange anhaltend mit Energie versorgen und nehmt unbedingt Kraftfutter von daheim mit.

    Ich habe durchschnittlich +6000 Kalorien am Tag verbrannt, konnte durch die gereichten Mahlzeiten aber maximal 2500 Kalorien davon ausgleichen.

    Was das nach einigen Tagen bedeutet, dürfte jedem klar sein und auch diesbezüglich, werdet ihr nirgendwo nur ansatzweise etwas lesen.

    Mein morgendliche Kraftfutter, hat mich zusätzlich mit mindestens 2000 Kalorien versorgt, der fehlende Rest wurde durch körpereigenes Fett ergänzt, daß nahezu permanent im Hochkardiobereich bei einer Pulsfrequenz zwischen 110 und 130 während des Wandern in diesen großen Höhen verbrannt wurde.

    Habt ihr kein Kraftfutter und / oder ausreichend Fettreserven, wird euch nach hinten schlichtweg die Kraft ausgehen - immer mutmaßlich natürlich!

    Glaubt man den Versprechen der meisten Tourenanbietern, oder unzähligen YouTube Videos, erwartet den hungrigen Wanderer zu jeder Mahlzeit ausgewogene, gesunde Nahrung und davon..... reichlich!

    Nun, wie in der Werbung auch, sieht die Realität meist anders aus - es gab so einige Tage, in denen ich weit davon entfernt war satt zu werden.

    Zu den nächsten Punkten..... in eiskalten Nächten permanent zum Lulu machen vor's Zelt zu treten, zermürbt ohne Ende - eine Pipiflasche aus dem Sanitätshaus, ist für mich persönlich beim Trekking mittlerweile einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände überhaupt.

    Schaut, daß ihr sehr bequem & warm im Zelt liegt - nehmt die Dinge von zuhause mit, die euch eine erholsame Nachtruhe schenken.

    Ihr werdet täglich mindestens zehn Stunden im Zelt verbringen und jede Stunde Schlaf brauchen, die ihr bekommen könnt.

    Und wenn's dann eben ein Schmusekissen, Stofftier oder eure Lieblingsdecke von daheim ist die euch dabei hilft, dann ist das eben so..... who cares?

    Geht den Trek in Ausrüstung in der ihr euch pudelwohl fühlt - Klamotten, Schuhe, Rucksack..... egal - verzichtet wenn möglich auf Leihequipment.

    Überraschenderweise, konnte ich bis zum Base Camp in meinen abgelatschten Keen Sandalen wandern, die mir ohne Blasen zu laufen etc., acht Tage lang treue Dienste geleistet haben.

    Warme Leggins und ne kurze Hose drüber, war ebenfalls bis zum Base Camp meine tägliche Beinbekleidung, die auch bei Klettereinlagen bestens geeignet ist und obenrum, hatte ich meinen ältesten Hoodie überhaupt an. Mit zunehmender Höhe, kam dann noch eine Daunenweste zum Einsatz.

    Ich hoffe, ihr könnt einige nützliche Anregungen daraus ziehen und nur um der guten Sitte zu entsprechen sei erwähnt, daß meine Meinung wie jede andere auch..... natürlich subjektiv ist.

    Wer jetzt immer noch Lust auf den Kili hat, den erwartet ein einmaliges Abenteuer, daß alle Mühen und Entbehrungen locker ausgleicht - no pain, no gain..... ihr wisst schon!

    Habt Spaß in der weiten Welt, seit reisefreudig und werdet nie bequem - bis bald und gehabt euch wohl, euer Klaus 😊🙋‍♂️!
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