• Razvan Dumitru
  • Razvan Dumitru

Aroundtheworld

A 243-day adventure by Razvan Read more
  • Cusco 1.0

    November 5, 2019 in Peru ⋅ ⛅ 16 °C

    Und es geht wieder nach Oben! Von Arequipa wo ich nach dem Colca Canyon noch ein paar Tage bleibe geht es nach Cusco auf 3400 Meter.

    So langsam ist mir klar warum in Deutschland keiner gerne oder/und oft Fernbusse benutzt. Deutschland scheint in der Hinsicht ein echtes Entwicklungsland zu sein.
    Die Flixbusse fühlen sich bei uns, mit den viel zu kleinen Sitzen an, wie als wenn man in der 5 Klasse auf Klassenfahrt fährt :-).
    Nicht in Mittel- / Südamerika hier sehen die Sitze genau so aus wie in der Businessclass im Flieger incl. Entertainment für jeden Sitz! Was los Deutschland?????

    Anyway ich lande wie NICHT gewollt in einem Partyhostel. Ruhige Ecken sind hier rar und das ganze Gebäude wirkt wie ein wenig so wie Unterhaltung für Schulklassen!
    Jeden Tag die die selbe Playlist auf dem großen Innenhof. Furchtbar diese Jugend :-)

    Ich bleibe eh nicht lange so glaube ich und habe schon die nächste Wanderung im Auge. Den Salkantay Trek. Ich buche den Trek, lasse mir aber 3 Tage Zeit damit sich mein Körper an die Höhe gewöhnt.

    3 Tage Zeit um Cusco wirklich kennen zu lernen. Ich folge meinen Ritual und mache am ersten Tag eine Kennenlerntour. Erfahre das Cusco fast 1000 Jahre alt ist und man seine Flagge bitte nicht mit der Flagge der Gay community verwechseln solle. Cuscos Flagge hat hellblau, sonst sieht sieh aber genau gleich aus :-).
    Wir machen eine Tour durch die Märkte der Stadt und unser Guide zeigt uns Früchte die ich vorher weder gesehen noch deren Name gehört habe.

    Ich besuche ein paar Museen und beginne die kleinen kopfsteinbeflasterten Gassen oberhalb der Stadt zu erkunden. Sie sind so schmal, dass ein Auto gerade so hindurch passt, aber auch nur wenn die Fußgänger auf Tuchfühlung mit den Häuserwänden gehen. Die kleine Gassen sind so verwinkelt, das jeglicher Stadtlärm hier komplett gefilter wird und es ruhiger und ruhiger wird. Kleine Cafe's, Boutiquen und Restaurants warten in den kleinen Gassen um ausprobiert, erkundet zu werden und verleihen der Altstadt einen eigenen Flair.

    Zum ersten Mal trinke ich einen Kaffee welcher in einer V60 gemacht wird und merke mal wieder wie groß und lecker das Kaffeeuniversum ist wenn man weiß wie.

    Cusco's Treppen in den kleine Gassen sind so steil, dass man schon nach 10 Stufen außer Atem ist. Ob das wohl gute Vorausetzungen für den Salkantay sind? Wir werden es sehen....

    Mal wieder werde ich um 4:00 Morgens abgeholt um am Salkantay meine Grenzen auszuloten.
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  • Salkantay 2.0

    November 9, 2019 in Peru ⋅ ☁️ 6 °C

    Um 4:30 ist am zweiten Tag die Nacht zu Ende. Zu kurz war sie nicht, wir hatten fast 8 Stunden schlaf...nur so kalt, dass ich in meinem Schlafsack nur Dank Mütze, Fließpulli und Jacke überlebt habe :-).

    Langsam schälen sich alle aus ihren kleinen Hütten, mehr als eine kleine Katzenwäsche mit kaltem Wasser ist nicht drin, ist aber völlig ausreichend.
    Irgendwer übergibt sich auf dem Klo und das wird nicht das letzte mal an diesem Tag sein, dass die Höhenkrankheit ihr unschönes Gesicht zeigt...zumindest bei dem einen oder anderen.

    Wir stehen also nach dem Frühstück, um 5:30 bereit zum Abmarsch um unseren Guide herum. Er erläutert uns den Ablauf des härtesten Tages der Tour, teilt noch einige Cocablätter aus und erzählt uns beiläufig, dass die 2. von den heutigen 4 Etappen liebevoll "Gringo Killer" genannt wird.
    Im gleichen Moment tut mir der arme Tropf leid, den ich heute morgen nur den Porzellangott habe anbeten hören....TOI TOI TOI!

    Wir schrauben uns langsam den Pass hoch während der Sonnenaufgang die ersten Bergspitzen in leuchtendes Orange taucht. Der erste Teil ist erstaunlich einfach und dann ist der "Gringokiller" doch nicht so schlimm wie gedacht, es geht "nur" etwas über eine Stunde steil bergauf.....bis auf der ungewöhnlich harte Pochen meines Herzens und den immer häufig werdenden Pausen ist alles normal und trotzdem sehr anstrengend.
    Zugegeben gedanklich klopfe ich mir schon das eine oder andere Mal selbst auf die Schulter....#tschakaaaaaaaa

    Je höher es geht...desto weniger wird geredet. Jeder läuft so gut er kann stoisch mit kleinen Schritten den Pass hoch.
    Das Wetter ist fantastisch an diesem Tag, es ist klar, der Salkantay zeigt sich schneebehangen aber irgendwie unbeeindruckt von unseren Mühen.
    Immer wieder gibt der Berg laute knackende Geräusche von sich. Das Eis bricht in regelmäßiger Abständen von den Hängen und dem Getöse nach sind es jedes Mal zig Tonnen von Eis und Schnee die den Berg runter krachen!

    Nach etwas mehr als 4 Stunden bergauf, sind wir am höchsten Punkt angelangt auf 4630 Meter. Der Wind bläst hier unerbittlich und ich habe mittlerweile Fließpulli, Jacke, Regenjacke, Mütze und Handschuhe angezogen.
    Wir sind viel näher am Salkantay und er wirkt von hier oben noch mächtiger und imposanter, wer da wohl schon ganz oben war???.....

    Wir machen eine kleine Pause und beginnen unseren Abstieg. Es geht so schnell bergab, dass es etwas unwirklich wirkt nach 2 Stunden im Jungel zu sein um bei 30 Grad zu schwitzen. Etwas tut es mir leid, dass wir das schöne Bergpanorama so schnell verlassen haben, ich wäre gerne noch ein bisschen in den Bergen geblieben.

    Wir erreichen unser Camp pünktlich als es anfängt zu regnen, schnell noch heiße Dusche (Temperatur ähnlich dem Fluss nebenan), Abendessen und ab ins Bett...
    Morgen auf ein Neues!!!
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  • Salkantay 3.0

    November 10, 2019 in Peru ⋅ ☁️ 7 °C

    Die letzten 2 Tage zu den Füßen des Salkantay's ...den schwierigen Teil haben wir hinter uns. Nächstes wichtiges Ziel ist das Ende des Trekk's und der Anfang von Machu Picchu.

    Der nächste Tag fängt um 6 an und wir laufen 6 Stunden nur durch den Jungel, trotz Mückenschutzmittel freuen sich die kleinen Biester über uns und ich werde meine Stiche und die daraus erfolgten Entzündungen noch ca. 2 Wochen spüren!

    Unser Guide führt uns in regelmäßigen Abständen in die Flora und Fauna ein, zeigt uns verschiedene Heilkräuter die Heute noch zum Einsatz kommen. Bei einem Kraut welches er vom Baum zupft demonstriert er gleich mal die durchschlagende Wirkung.
    Er zerreibt die Blätter in der Hand und wir dürfen mal eine tiefe Nase ziehen. Es duftet nach Zitrone sonst aber passiert nichts, etwas verzögert dann das Gefühl, so glaube ich, als würde man eine ordentlichen Portion Meerrettich direkt durch die Nase ziehen.
    Überzeugt von der Wirkung bei Erkältungen, laufen wir tiefer in den Wald auf der Suche nach dem Puma...wir sehen natürlich keinen. Wahrscheinlicher ist, dass er uns gesehen hat:-)….

    Da wir recht früh am Camp sind, besuchen wir noch die heißen Quellen welche unweit unseres Camps, 24h lang offen haben, um unseren müden Knochen wieder auf "die Beine" zu helfen.
    Wir entspannen im warmen Wasser bei Bier, Bergpanorama und Sonnenuntergang.

    Nach 2 Stunden im warmen Wasser sind wir quasi "al dente" und werden von unserem Busfahrer abgeholt. Der Bus, welcher in den 60ern seine besten Tage hatte, ist nicht mehr so gut in Schuss, ahnlich wie der Busfahrer...trotzdem überrascht er uns mit seinem guten Musikgeschmack. Mulmig wird uns allen dann doch etwas, beim ersten Lied seiner Playlist "Highway to Hell"...

    Als unser Guide am Morgen irgendwas von einer Party im Camp erzählt höre ich nur mit einem halben Ohr zu. Aber dann...nach dem Abendessen steht da plötzlich eine große Flasche Rum auf dem Tisch. Es dauert nicht lange und wir nehmen die 2. Flasche Rum mit ans Lagerfeuer. Das Lagerfeuer wird größer genauso wie die Tanzfläche drum herum. Das Glück der Erde liegt an dem Abend ganz sicher nicht auf dem Rücken irgend eines Pferdes…sondern eher auf dem Grund jedes einzelnes Glases.
    Der Rest ist schöne Erinnerung und Geschichte..... #nopicturesneeded :-)....Katerfrühstück inclusive!....

    Der nächste Tag ist kurz, wir laufen ein paar Stunden durch den Wald und etwas an den Gleisen des Zuges zum Machu Picchu in ein kleines, aus dem Boden gestampften Örtchens, namens Aguas Calientes. Dort gibt es die ersehnte heiße Dusche und ein weiches Bett.

    Wir essen noch ein Mal zusammen zu Abend und besprechen den morgigen Tag in der Hoffung das Petrus uns wieder gutes Wetter schenkt....
    buenas noches! :-)
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  • Machu Picchu

    November 12, 2019 in Peru ⋅ ☁️ 17 °C

    Machu Picchu, der Abschluss des Salkantay Trek und natürlich ein MUSTSEE!

    Eigentlich gehe ich mit gemischten Gefühlen zur dieser Sehenswürdigkeit. Nicht selten erlebt man wie eigentlich schöne Orte, durch Touristenströme zerstört werden. Ich hoffe also auf das Beste als ich um kurz nach 5 Uhr morgens alleine vom Hostel in Aguas Calientes los laufe.

    Alleine, weil alle aus meiner Gruppe ihrer Eintrittskarten um 6 Uhr bekommen haben, ich bin der Einzige der erst um 7 Uhr rein darf. Die neue Vergabe der Tickets ist noch recht unausgereift und chaotisch. Man kriegt was man kriegt, was anderes gibt's nicht!
    Trotz meines späteren Eintritts soll es mit der restlichen Salkantay-Truppe einen Treffpunkt geben, so viel zur Theorie....

    Zum ersten Checkpoint sind es nur 20 Minuten zu Fuß, es regnet leicht und es ist äußerst verhangen, keine guten Voraussetzungen für die Sicht auf Machu Picchu.

    Zum Haupteingang kann man von Aquas Calientes einen Bus nehmen oder wandern.
    Laufen bedeutet, was ich vorher auch nicht wusste, ca. 60 Minuten ohne Stopp Treppen steigen. Laufen macht für mich angesichts der lächerlich hohen Preise für 15 Minuten Busfahrt (12€ pro Person) auf jeden Fall mehr Sinn auch wenn ich schon um kurz nach 7 Uhr Morgens, total verschwitzt und platt am Haupteingang stehe und auf meinen Guide warte.

    Eigentlich wollte mich hier mein Guide abholen, mich mit einigen historischen Informationen versorgen und mich in die Besonderheit meines Eintritts einweisen. Zusätzlich zum Machu Picchu kann man nämlich Eintrittskarten für den Machu Picchu Mountain oder den Huyaina Picchu erwerben. Beide Gipfel ermöglichen eine eindrucksvollen Überblick über die Ruinen des Machu Picchu, auch wenn der Aufstieg von jeweils weiteren 1000 Höhenmeter recht anstrengend ist.
    Ich habe also zusätzlich den Machu Picchu Mountain gebucht und freue mich schon auf die tolle Aussicht von da oben. Obwohl immer noch verhangen...aber das wird noch!

    Ich warte um sonst auf meinen Guide und beschließe um 7:30 alleine den Haupteingang zu passieren denn ,wer hätte das gedacht auch der Eintritt zum Machu Picchu Mountain ist zeitlich geregelt, ich muss um 8 Uhr am Checkpoint sein.
    Etwas gestresst, genervt und uninformiert verpasse ich die richtige Abzweigung und laufen eine Stunde lang den falschen Gipfel hoch und bin am Sonnentor.

    Am Sonnentor beschließe ich meinen Ärger runter zu schlucken und das Beste aus dem Tag zu machen. Es funktioniert erstaunlich gut und ich trudle mit fast 2 Stunden Verspätung am Checkpoint für den Machu Picchu Mountain ein und versuche mein Glück.

    Ich muss meinen gesamten Charme spielen lassen um von der Jungen Dame am Eingang doch reingelassen zu werden. Sie gibt mir zu verstehen das ich aber um 12 Uhr wieder da sein muss...ob ich Oben ankomme spiele keine Rolle.
    Nach der Anstrengung des Morgens fühlen sich meine Beine an wie zwei Haribo Regenwürmer und ich überlege kurz ob ich mir wirklich noch 1000 Höhenmeter hoch und wieder runter, mal wieder auf steilen Stufen, antun möchte. Was solls wenn ich schon mal hier bin....

    Die Stufen haben es wirklich in sich, teilweise Winkel von 45 Grad und mehr...die Oberschenkel brennen aber so langsam ist die Begeisterung über diesen besonderen Ort größer als der Hunger, das Brennen und die Müdigkeit. Ich komme langsam immer höher und der Blick auf den Machu Picchu und den Huayna Picchu öffnet sich. Denkt man sich alle Straßen, Brücken und Wege weg, die es früher nicht gab, ist es wirklich erstaunlich und gleichzeitig beeindruckend wie die Urvölker hier so viele Häuser und Terrassen errichten konnten ohne jegliche besondere Hilfsmittel.

    Die Aussicht vom Gipfel des Machu Picchu Mountain ist die Mühe in jedem Fall wert und mir bleiben noch 15 Minuten um meinen Blick über das Tal und die Ruinen schweifen zu lassen. Man kann das gesamte Tal überblicken und sieht eigentlich nur von hier oben wie weit verzweigt die Ruinen und Terrassen sind.

    Wieder unten angekommen, nehme ich mir noch eine Stunde Zeit um die Ruinen selbst zu erkunden. Geschickte Baumeister scheinen die Inka's gewesen zu sein, so haben einige ihre Hütten sogar kleine Waschbecken die durch kleine Kanäle mit frischem Wasser gespeist werden.

    Als ich gehe fängt es wieder an zu regen. Ich verstehe es als Zeichen langsam gehen zu müssen. Die Begeisterung über diese verlassene Inkastadt ist groß und bin sehr froh darüber, dass der Ort trotz Touristen so authentisch geblieben ist....in jedem Fall ein MUSTSEE!

    Ich riskiere noch schnell einen Blick auf mein Smartphone als ich auf dem Weg zurück in die Stadt bin, gehe kurz in mich und kann die über 400 Stockwerke die ich an dem Tag gestiegen sein soll, in jedem Fall nachfühlen....
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  • Cusco 2.0

    November 13, 2019 in Peru ⋅ ⛅ 7 °C

    Cusco, da wäre ich wieder. Die Rückreise vom Machu Picchu hat mich mit Zug und Bus einige Stunden gekostet. Der Tag war lang und ich habe im Zug und im Bus etwas Zeit die Eindrücke sacken zu lassen.

    In Cusco hat sich Jenny angekündigt, sie habe ich in Kolumbien kennengelernt und wir beschließen die nächsten paar Wochen gemeinsam den Sprung nach Bolivien zu versuchen. So komme ich auch weg von lauten Hostels und habe eine kleine gemütliche AirBnB Wohnung gebucht die wir uns teilen.

    Ich hole also noch schnell mein restliches Gepäck in dem Hostel ab, wo ich vorher war und nehme ein Taxi zur Unterkunft. Der Check-in gestaltet sich schwieriger als gedacht, es ist niemand vor Ort, es gibt keine Klingel und mein Guthaben für meine Prepaid Karte ist auch aufgebraucht. Etwas verloren stehe ich in einer kleinen Seitengasse...es ist ca. 23 Uhr und ziemlich duster!

    Mir bleibt also nur die Flucht nach vorne und ich beschließe nicht länger zu warten und den nächsten Passanten um Hilfe zu bitten.
    Herr Gonzales, wie ich ihn später getauft habe, schleicht in Schlangenlinien die Gasse hoch. Unter anderen Umständen wäre er wohl nicht meine erste Wahl gewesen aber sonst ist niemand auf der Straße und ich packe die Möglichkeit am Schopf.
    Zur meiner Erleichterung ist Signor G. Typ Marke "Familienvater der zu viele Feierabendbier hatte". Sehr zuvorkommend versucht er zu verstehen was ich ihm mit meinem gebrochenen Spanisch zu vermitteln versuche und dank seiner schnellen Auffassungsgabe versteht er, dass ich mal kurz sein Telefon benutzen möchte.
    Er schüttelt mir noch schnell die Hand, ich bedanke mich recht herzlich und er torkelt weiter seinen Weg nach Hause.
    Geschafft ich bin in der Wohnung....buenas noches!

    Die nächsten 5 Tage ist Nichtstun angesagt. Essen, schlafen, die Stadt erkunden und Kaffee trinken. Cusco avanciert so langsam zu einer meinen Lieblingsstädte, die kleinen ruhigen Gassen in denen man immer neue kleine Cafe's und Läden entdeckt ist genau meine Definition von Erholung, weg vom Zentrum lässt sich hier der Lärm der Innenstadt schön ausblenden. Als ich so durch die Gassen schlendere fällt mir wieder ein wie unser Guide was davon erzählte, dass Cusco einen neuen Flughafen bekommt und das man dann von 12 Mio. Touristen im Jahr ausgeht. Ich bin mir recht sicher, dass 100% mehr Touristen im Jahr auch die kleinen ruhigen Gassen der Stadt verändern werden..leider.

    Slava, Marie, Maren, Eva und Guillermo die ich vom Salkantay kenne, sind auch wieder in der Stadt und wir treffen uns fast täglich zum Essen oder einfach nur auf einen guten Kaffee. Mittlerweile haben sich schon kleine Freundschaften entwickelt und man tauscht Ideen aus wo und wann man sich wieder treffen könnte.
    Wir hangeln uns zusammen Nachts durch einige Bars und landen in einem Club wo wir Eva's Geburtstag bis in den Morgen hinein feiern....und so muss ich also wieder an Signor Gonzales denken, als ich mindestens genau so gekonnt meine kleine dunkle Gasse nach Hause torkle.
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  • Palccoyo Mountain

    November 16, 2019 in Peru ⋅ ☁️ 3 °C

    Der Palccoyo Mountain, so heißt der der kleine Bruder des Rainbow Mountain den man in allen Reiseführern als MUSTDO! in Peru findet. Der Palccoyo ist bisher noch sehr unbekannt ganz im Gegensatz zum Rainbow Mountain welcher super überlaufen ist und wo sich die Touristen wie Perlenketten den Berg hoch schlängeln.
    Ich möchte diesem Spektakel so gut es geht aus dem Weg gehen, da kommt mir der Palccoyo wie gerufen.
    Zum direkten Verleich, der Palccoyo wird täglich von 50-100 Personen besucht, der Rainbow Mountain von 500-1000.

    Den Berg kann man von Cusco aus sehr schön als Tagesausflug machen und es lohnt sich wirklich, nie zuvor habe ich Berge gesehen deren Schichten in so verschiedenen Farben leuchten. Aber warum eigentlich? Verschiedene Mineralien und Metalle sind verantwortlich dafür, dass sich die Erde ,wie z.B bei Eisen, rot färbt.
    Manchmal wirken kleinen Lamas aus der Ferne wie kleine weiße Farbtupfer in der Landschaft.

    Wir wandern ca. 1 Stunde in dieser schönen Umgebung und sich erstaunt darüber das die Farben, abhängig vom Blickwinkel und Licht kräftiger oder weniger kräftig wirken. Gipfel die in die Höhe ragen, schneeweiße Wolkendecken die langsam vorüber ziehen und als Kontrast die farbigen Berge. Wirklich ein schönes und besonderes Naturerlebnis
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  • Puno

    November 19, 2019 in Peru ⋅ ⛅ 10 °C

    Puno, ach ja es gibt sicher viel schönere Städte und eigentlich besucht man Puno auch nicht wirklich, wenn da nicht der Titicaca-See wäre. Der Größte See Südamerikas und das weltweit höhst gelegene Gewässer welches von Schiffen befahren werden kann. Der See liegt auf 3800 Meter über dem Meeresspiegel.

    Und eigentlich wären wir gar nicht hier, denn wie gesagt ist die Stadt ist nicht sehenswert und der See soll von der bolivianischen Seite aus, viel schöner sein. Die Lage in Bolivien ist undurchsichtig, die Wochen davor unterhalte ich mich immer wieder mit Reisenden, die einen sagen man könne nach Bolivien reisen die anderen genau das Gegenteil. Die Chancen stehen nicht gut das wir einreisen können, wir versuchen also unser Glück direkt in Puno unweit der bolivianischen Grenze und erhoffen uns hier gesicherte Informationen. Es stellt sich sehr schnell raus, dass aktuell niemand nach Bolivien rein kommt, Touren werden nicht gefahren ebenfalls fährt kein Bus über die Grenze. Das wars also mit den Reiseplänen für Bolivien...

    Plan B steht recht schnell wir wollen nichts unversucht lassen, wenigstens den "Salar den Uyuni" zu machen, die größte Salzpfanne der Erde. Obwohl diese in Bolivien liegt ist sie sehr nah an der chilenischen Grenze. Tatsächlich finden wir raus, dass von San Pedro de Atacama (Chile), geführte Jeep-Touren auf den See nach Bolivien gemacht werden. Also geht es nach Puno weiter nach Chile!

    Aber wir haben noch einen Tag in Puno und wir beschließen dem hässlichen Grau der Innenstadt zu entfliehen, nehmen einen kleinen Colectivo (öffentlicher Nahverkehr) und fahren ca. 1,5 Stunden auf eine kleine Landzunge. Die Fahrt im Colectivo ist immer ein kleines Abendteuer, die Einheimischen nehmen nicht selten einfach alles mit was sie von A nach B bringen wollen und so sitzt Jenny neben einer kleinen Peruanerin die in ein großes Touch gewickelt, Feuerholz auf ihrem Rücken trägt und so irgendwie Platz für 2 einnimmt. Der kleine Bus hat Sitzplätze für 9 Personen...nicht selten sind trotzdem 12-14 Personen drin, der Mann vor mir sitzt auf meinem kleinen Plastikstuhl damit auch wirklich kein Platz verloren geht. Was ihn Deutschland jeden TÜV in den Wahnsinn treiben würde, ist hier Alltag und Normalität. :-)

    Die kleine Landzunge erweckt den Anschein als wäre man in der Toskana oder in Griechenland. Kleine hübsche Wanderwege, alle samt mit Stein unterlegt schlängeln sich zu kleinen Aussichtspunkten wo der See sich im schönsten Blau zeigt. Das Wetter ist super und irgendwie auch nicht! Hier spürt man direkt die Höhe, wenn die Sonne draußen ist brennt sie ungehindert herunter, hüllt sie sich kurz in eine kleine Wolke sind es, wegen des Windes und der Höhe gefühlt, 10 Grad....Trotzdem ist es fast menschenleer und wir genießen die gemütliche Wanderung und den fantastischen Ausblick auf den See.
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  • Rückblick Peru

    November 20, 2019 in Peru ⋅ ☁️ 24 °C

    Fast 6 Wochen habe ich in Peru verbracht und es hat noch lange nicht gereicht um alles sehenswertes auf sich wirken zu lassen. Den Norden Perus mit dem Amazonas konnte ich nicht mehr besuchen, aber wie so oft ist es einfach so, dass man nicht alles sehen kann und gleichzeitig ist es die Möglichkeit wieder zu kommen um den Rest des Landes zu erkunden.

    Peru hat mit Lima etwas schüchtern und unspektakulär angefangen hat es aber verstanden schnell zu begeistern und nicht selten auch zu erstaunen. Peru ist oft sehr ursprünglich und nicht selten verflechten sich das Moderne Peru mit dem ursprünglichen der indigenen Völker, zu einem sehr authentischem Mix.

    Landschaftlich bietet Peru eine unglaubliche Vielfalt an. Wüste, Steppe, Seen, Berge und kulturelle Highlights, wie der Machu Picchu, machen meinen Plan B als Ersatz für Equador, zu einem echten Highlight meiner Reise. Abgerundet wird das Ganze durch die vielen neuen Bekanntschaften/Freundschaften die ich mit diesem Land verbinde.
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  • Grenzübertritt Chile und Arica

    November 20, 2019 in Chile ⋅ ⛅ 21 °C

    Und dann kommt es doch wie es kommen soll...Bolivien ist also nicht zu bereisen, also machen wir uns auf den Weg nach Chile, für gewöhnlich fahren Überlandbusse in Lateinamerika auch über Grenzen und man muss nur kurz für eine Kontrolle aussteigen. Nicht so von Peru nach Chile, die Busse fahren nur bis nach Tacna was noch in Peru liegt und dann wird es etwas abenteuerlich. Hier warten Privatpersonen mit ihren PKW's, nach einer kleinen Preisverhandlung und kurzer Wartezeit bis das Auto voll ist, bringen sie jeden über die Grenze und dabei so engagiert sind das wir die Passkontrollen und Warteschlangen innerhalb von 10 Minuten hinter uns lassen können.

    Chile ist im Vergleich zu Peru ein ordentlicher Sprung, man merkt sofort, dass Chile viel weiter entwickelt ist und der Lebensstandard hier viel höher ist. Leider kriegen wir auch die Schattenseiten Chiles zu sehen. Wir stehen gegen 23 Uhr etwas verloren in der Innenstadt von Arica, der Fahrer wollte uns auf Grund von Protesten nicht weiter fahren.

    Irgendwie sind wir denkbar schlecht vorbereitet, haben nicht daran gedacht, dass zwischen Peru und Chile 2 Stunden Zeitunterschied sind, so versetzen wir ungewollt unsere Gastgeberin. Ebenfalls haben wir kein Geld für ein Taxi, die Banken sind wegen den Protesten verbarrikadiert und man kommt an keinen Geldautomaten ran.
    Zum Glück finden wir einen netten Taxifahrer der schmunzelnd auch unser restliches peruanisches Geld nimmt.

    Unsere Gastgeberin warten schon auf uns und wir sind locker 4 Stunden zu spät dran.
    Mit etwas schlechten Gewissen und noch schlechterem Spanisch versuchen wir zu erklären was passiert ist. Uns knurrt der Magen und es gibt im Viertel nichts mehr wo wir was zu essen bekommen können und dann kommen wir doch in den Genuss der chilenischen Gastfreundschaft. Veronica, unsere Gastgeberin, und ihr Freund wechseln uns Geld, bestehen darauf uns zum nächsten Imbiss zu fahren und kümmern sich rührend um die etwas verlorenen Gringos.

    In Chile fühlt sich alles viel mehr an wie in Europa. Die Einkaufszentren haben europäischen Standard und leider auch die Preise, es fahren viel weniger Schrottkarren rum und man sieht den einen oder anderen Sportflitzer. Hier wird mir dann auch klar, dass bald Weihnachten ist, irgendwie weihnachtet es für mich nicht wirklich bei 30 Grand im Schatten.

    Wir wohnen etwas außerhalb in einer Wohnanlage die ungefähr europäischen Neubaustandard entspricht, incl. Pool und einen Strand vor der Haustür. Wir verbringen die Tage damit den Rest der Reise für den Salzsee in Uyuni zu planen, Wein zu trinken und etwas zu entspannen.

    Nächste Destination San Pedro de Atacama....für das nächste Highlight!!!
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  • Salar de Uyuni 1.0

    November 25, 2019 in Chile ⋅ ☀️ 1 °C

    Ausgangspunkt der Salar de Uyuni Tour ist San Pedro der Atacama in der gleichnamigen Wüste Atacama. San Pedro de Atacama ist ein kleiner, trockener und verstaubter Ort im Nirgendwo. Es ist heiß, trocken und irgendwie trotzdem sehr gemütlich, es scheint viele Aussteiger hier zu geben die ihre handgemachten Sachen auf dem Hauptplatz des Ortes verkaufen.

    Unsere Tour geht mit dem Jeep 4 Tage von Chile nach Bolivien und wieder zurück. Es warten Lagunen, Salzseen, heiße Quellen und viele andere unvergessliche Orte.

    Wir werden um 6 Uhr Morgens abgeholt und mit einem Minibus zum Startpunkt der Tour gefahren, welcher ca. 1 Stunde außerhalb der Stadt liegt, direkt an der Grenze zu Bolivien. San Pedro liegt auf ca. 2400 Meter und unser Startpunkt auf über 4000 Meter. Als wir ankommen, scheint die Sonne es ist aber bitterkalt und ohne Handschuhe, Mütze und dicker Jacke geht nichts. Hier werden wir von unserem Jeep abgeholt, aber bis dahin gibt's Frühstück im Freien und die Möglichkeit die anderen in der kleinen Gruppe kennen zu lernen.

    Mario oder Super-Mario wie er sich selbst nennt, ist ein sehr unterhaltsamer Typ und in den letzten Zügen seiner 50.. Mario und sein 25 Jahre alter Jeep werden uns die nächsten Tage nach Bolivien zum Salar de Uyuni fahren. Der Jeep scheint seit seiner "Geburt" noch nichts anderes gesehen zu haben außer den Staub und das Salz der Wüste. Der Zustand ist, für Lateinamerika, gut und ich bin ehrlich gesagt erstaunt darüber wie gut er die permanenten Schlaglöcher wegsteckt. Normale Straßen werden wir die nächsten Tage kaum sehen, wir fahren permanent insgesamt 700km durch die Pampa! Salz, Staub und die Sonne sind unsere ständigen Begleiter.

    Wir rütteln uns stundenlang die Strecke entlang, ein Weg ist nicht erkennbar aber Mario kennt die Gegend wie seine Westentasche.
    Die Lagunen die wir am ersten Tag besuchen sind unglaublich! Im Nirgendwo eröffnen sich uns immer wieder kleine und große Lagunen in unterschiedlichen Farben. Der Himmel ist Royal-Blau und nicht selten spiegeln sich die umliegenden Berge in den Salzseen davor die wie riesen Spiegel wirken. Kleine Geysiere bringen das Wasser zum kochen, kleine Schlammlöcher blubbern um die Wette und es treten Gase aus dem Boden. Die Umgebung wirkt unwirklich und obwohl es nach faulen Eiern riecht, ist dieser Ort das Schönste was ich bisher gesehen habe.
    Die Stunden im Jeep auf der Rüttelstrecke haben sich jetzt schon gelohnt.

    Wir kommen gegen 20 Uhr in unserem Hostel an wo es Abendessen gibt und wir unsere Zimmer für eine Nacht beziehen...viel Zeit zum quatschen bleibt nicht. Super-Mario fährt am nächsten Morgen um 4:30 los...
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  • Salar de Uyuni 2.0

    November 26, 2019 in Bolivia ⋅ ⛅ 11 °C

    Wir stehen an diesem Morgen um 4 auf, noch nicht richtig wach sitzen wir alle am Frühstückstisch und es gibt "dulce de leche" vergleichbar mit Nutella nur ca. 10 Mal schlechter #nutellanr1. Die Zeit reicht gerade so um schnell etwas zu essen und einen Cocatee zu trinken.
    Wir sind immer noch auf über 4000 Meter, also immer noch potenziell die Gefahr an der Höhenkrankheit zu erkranken.

    Wir fahren in den Sonnenaufgang und befinden uns auf Schotterpisten auf dem Weg zum "Salar de Uyuni". Auf dem Weg dort hin hält Mario immer wieder an damit wir uns die verschieden farbigen Lagunen im Nirgendwo anschauen können. Die eine ist grün, die andere rot oder mehrfarbig. So viel Schönes würde man hier eigentlich nicht vermuten und vielleicht ist auch der starke Kontrast zwischen der staubig-, trockenen Umgebung das faszinierende an der Umgebung.

    Ich sitze an diesem Tag vorne neben Mario und habe genug Zeit ihn zu beobachten. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie der erste Tourguide in den Bergen sagte "...die Cocablätter 10-15 Minuten kauen und dann nicht schlucken sondern ausspucken" .

    Mario hat eine kleine Tüte Cocablätter neben dem Schaltknüppel, hat seine eigene Regel für den Verzerr, und schafft die Hälfte der Tüte an einem Tag. Er kaut 1-2 Minuten auf ihnen rum und schluckt sie. Geschmacklich haben die Blätter etwas von Zigarettentabak und im eigentlichen Sinn auch etwas was man gerne ausspuckt.

    Uns allen fällt auf, dass Mario ein bewegtes Leben habt haben muss bevor er sich entschloss nur noch Fahrer zu sein. Seine Unterarme haben einige selbstgestochene Tattoos zu bieten und sind offensichtlich militärischen Ursprungs. Die langen vernarbten Schnittwunden auf Höhe der Schläfe zeugen von seinem Einsatz...wir trauen uns aber nicht mit ihm über die Geschichte dahinter zu unterhalten.

    Das Terrain ist so weitläufig, dass man die ca. 50 Jeeps welche gleichzeitig unterwegs sind gar nicht bemerkt. Ab und an überholt uns ein Jeep in der Ferne und zieht einen Staubschweif hinter sich her. Wir sind aber oft die ersten an den Sehenswürdigkeiten, Mario scheint also irgendwie die besten "Wege" zu kennen.
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  • Salar de Uyuni 3.0

    November 27, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 1 °C

    Am dritten Tag ist es dann endlich soweit, wir fahren wie gewohnt sehr früh los, haben heute aber als Ziel den Salar den Uyuni. Ich schaue immer wieder mal auf die Karten von Google Maps um zu sehen wann wir ca. am See ankommen. Die Fläche des Sees ist so riesig, mit über 10.000km² Fläche (140 km lang/110 km breit) ,würde er ganz Niederbayern bedecken. Die Informationsschilder verraten das die Salzkruste eine unglaubliche Dicke von ungefähr 120 Metern hat.

    Die Salzpfanne ist Fluch uns Segen zu gleich, der See ist weltweit das größte Vorkommen von Lithium. Leider profitiert die bolivianischen Bürger am wenigsten vom immensen Export für die Produktion von Akkumulatoren für z.B. E-Autos.

    Wir erreichen die Salzpfanne gegen Nachmittag und schauen uns am Rand des Salzsees den Sonnenuntergang an. Das Laufen auf dem See ähnelt dem Laufen auf Eis, das Salz ist hart und unnachgiebig nur die schweren Jeeps schaffen es Spuren im Salz zu hinterlassen. Mit bloßem Auge lässt sich kein Ende des Sees erkennen, nur in der Mitte ragt als Orientierungspunkt ein Vulkan in den Himmel. Die Abendsonne taucht die feinen Schleierwolken in warme Regenbogenfarben.

    Wir schlafen in dieser Nacht in einem Salzhotel. Es heißt nicht nur so, sondern es ist wirklich fast ganz aus Salz gebaut worden. Wände, Decken, Stufen alles aus Salzstein und die Luft riecht angenehm Salzig, vergleichbar dem Duft einer Meeresbriese. Man läuft auf kleinen Salzsteinchen die sogar essbar sind.

    Wir essen zu Abend und Super-Mario bietet uns an nach dem Abendessen nochmal auf den See raus zu fahren um die Sterne anzuschauen. Heute ist Dank des Neumondes ein perfekter Tag dazu, erzählt er uns. Wir lassen und natürlich nicht lange bitten und nehmen das Angebot an. Mario fährt also einige Kilometer auf den See raus. Als wir aussteigen und er das Licht das Jeeps löscht brauchen unsere Augen ein paar Sekunden um sich an die komplette Dunkelheit zu gewöhnen. Es ist mittlerweile ohne Sonne richtig kalt geworden und der Wind bläst uns nur so um die Ohren. Die Sterne funkeln um die Wetter und der Sternenhimmel ist überwältigend und trotzdem etwas verwirrend für Europäer, wir befinden uns auf der südlichen Hemisphäre und ich kann keines der uns bekannten Sternbilder am Himmel erkennen. Als ob dieses Spektakel nicht schon genug ist zieht am Horizont an Gewitter vorbei, dessen stummen Blitze entladen sich unregelmäßig und erhellen den gesamten Horizont für ein paar Sekunden.
    Wir würden am liebsten die Ganze Nacht hier bleiben, sind aber nach 20 Minuten total durchgefroren, es wird Zeit für unsere warmen Betten.

    Am nächsten Morgen verlassen wir vor Sonnenaufgang das Salzhotel, wir werden heute den ganzen Tag in der Salzpfanne fahren, eine kleine Kaktusinsel besuchen die etwas verloren Mitten im See existiert und einen schönen Blick über den See ermöglicht. Schaut man während der Fahrt auf den See raus, hat man das Gefühl man bewege sich kaum, so weitläufig ist der See. Die Luft erwärmt sich langsam, bildet eine dünne reflektierende Schicht am Horizont und sorgt gleichzeitig dafür, dass die Bergketten am Horizont aussehen als würden sie schweben und mach Mal aussehen wie Kamelkarawanen oder Perlenketten.

    Während wir den kleinen Kaktusberg bewandern, bereitet Mario schon Mal das Frühstück für uns vor und dann wird es auch Zeit für die letzte Stück der Tour, aber nicht ohne ein weitere kleines Abendteuer. Auf dem Weg zurück werden wir Opfer unserer eigenen Witze, Mario hält plötzlich an und als er die Motorhaube öffnet lassen die Unmengen an Wasserdampf nichts Gutes erahnen. Der Deckel des Kühlers hat sich beim dem vielen Gerumpel in Luft aufgelöst und das Wasser des Kühlers verdampft unkontrolliert. Jetzt wissen wir wie es ist im Nirgendwo eine Panne zu haben.

    Wir haben Glück im Unglück, Mario flickt sich ein provisorischen Deckel zusammen und ich habe noch einen 6 Liter Wasserkanister auf dem Dach den ich quasi Spende! Mit vollem Kühler und Stoßgebeten, dass wir nicht wieder liegen bleiben, schaffen wir es mit 3 stündiger Verspätung zu unserem letzten Hostel. Spätestens jetzt hat sich Mario das "Super" verdient. Die Köpfe voll mit Eindrücken und Speicherkarten randvoll mit tollen Fotos verlasen wir Bolivien wieder und fahren nach Chile zurück.
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  • Cafayate und Salta

    December 8, 2019 in Argentina ⋅ ☀️ 30 °C

    Jenny's und meine Wege trennen sich nach dem Ausflug nach Bolivien. Jenny möchte noch einige Wochen in Brasilien reisen und ich entscheide mich spontan den Rest meiner Zeit in Lateinamerika in Argentinien zu verbringen. Was und wohin ist noch unklar...ich möchte mich die nächsten Tage in der ersten Stadt Cafayate genau damit beschäftigen. Leider habe ich nicht nur die tollen Eindrücke vom Salzsee in Bolivien mitgenommen sondern auch eine unangenehmes Magen-Darm Souvenir, so das ich die nächsten 1,5 Wochen nie groß was unternehmen kann ohne eine Toilette in meiner direkten Nähe.

    In Cafayate verbringe ich Zeit mit Recherchen, Toilettengängen und kleinen Sehenswürdigkeiten im Dörfchen. Von den vielen Bodegas (Weingüter), wofür Cafayate bekannt ist, sehe nicht wirklich viel. Es ist ziemlich staubig hier...so richtig will man nicht glauben das hier Wein angebaut wird. Erst am letzten Tag in Cafayate, mute ich meinem Magen ein Glas Wein zu und bin vom Geschmack des Weines positiv überrascht.

    Ich entschließe mich trotz allem weiter zu reisen und mein "Souvenir" in Salta, der nächsten Stadt, los zu werden. Salta ist bekannt für seine schönen Gebäude welche im inneren der Stadt im kolonialem Stil erbaut wurden. Auf meinen kleinen Spaziergängen vermag die Kleinstadt mich trotzdem nicht so richtig in ihren Bann zu ziehen. Für mich aber perfekte Ort um etwas wieder zu Kräften zu kommen und ein paar Erledigungen zu machen.

    Meine Recherchen habe ich grob abgeschlossen und erst jetzt ist mir klar wie groß Argentinien ist. Deutschland z.B. passt satte 8! Mal in Argentinien bei halb so vielen Einwohnern. Auch wenn ich noch fast 6 Wochen Zeit habe, ist klar das mir die Zeit nicht für das ganze Land reicht. Also setze ich den Rotstift an und plane weiter ins Detail..

    Das nächste Ziel Cordoba!
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  • Cordoba

    December 15, 2019 in Argentina ⋅ ☀️ 29 °C

    Verglichen zu den anderen Ländern die ich in Mittel-/Südamerika bereist habe ist Argentinien komplett anders. Das Land ist sehr europäisch und indigene Einflüsse sind weder in den Gesichtern noch in den Straßen der Städte zu finden.

    Cordoba an sich ist eine Studentenstadt, darüber hinaus hat Cordoba keine besonderen Sehenswürdigkeiten und trotzdem erfahre ich in Cordoba bei einer Stadtführung (free walking Tour) wichtiges über die Stadt als auch das Land.

    Die Militärdiktatur der 70er und 80er Jahre hat das Land und ihre Bewohner tief getroffen. Jeder der nur ansatzweise seine Kritik am System äußerte wurde verhaftet und ermordet. Menschenansammlungen von mehr als 2 Personen wurden als verbotene Demonstrationen ausgelegt, beteiligte Personen wurden verhafte und von ihren Familien nie wieder gesehen. In Gefangenschaft mussten die Kritiker Folter aus sich nehmen und nicht selten wurde man Kritiker los, in dem man diese unter Drogen setzte und aus Flugzeugen zu warf.
    Schwangere Frauen wurden in Gefangenschaft nur so lange verschont bis sie ihr Kind bekamen. Die meisten Frauen wurden nach der Geburt in Gefangenschaft ermordet und deren Kinder wurden Funktionären des Systems als Adoptivkinder zur "Verfügung" gestellt.
    Immer wieder gibt es aktuell Fälle, in denen mittlerweile erwachsene Kinder ihre Herkunft in Frage stellen und Gentest zu ihrer Herkunft fordern
    .
    Das Symbol dieses Dramas und des Protestet dagegen ist ein blaues Kopftuch welches man in Argentinien in vielen Städten und öffentlichen Plätzen als Malerei sehen kann.

    Mein Plan für die weitere Reise steht und ich beschließe schweren Herzens den Süden des Landes(Patagonien) auszulassen. Als Kompromiss werde ich trotzdem bis nach Bariloche reisen um etwas patagonische Luft zu schnuppern um anschließend wieder weiter in den Norden Argentiniens zu fliegen.
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  • Mendoza

    December 19, 2019 in Argentina ⋅ ☀️ 29 °C

    Wein, Wein und nochmal Wein. Hochgelobtes Zielgebiet für jeden der Wein liebt.

    Mendoza ist eigentlich eine Wüste, und eigentlich so trocken das hier ohne Nachhilfe nichts wächst. Ein riesen Staudamm außerhalb der Stadt versorgt die Stadt und ihre gesamte Pflanzenwelt mit Wasser. Jede Straße hat neben den Bürgersteigen kleine Wasserkanäle die es gezielt ermöglichen jeden Baum oder Busch mit Wasser zu versorgen wenn er es braucht.

    Trotz der brütenden Hitze, macht es Spaß die Stadt mit ihrer kolonialen Bauten und Parks zu erkunden und trotzdem stellt mich auch hier der argentinische Lifestyle vor eine harte Zerreißprobe und nicht selten laufe ich mir, mit der deutschen Stempeluhrmentlität, die Hacken ab um "Mittags" was zu Essen zu finden oder wenigstens ein gemütliches Plätzchen um einen Kaffee zu trinken
    Spätestens um 13 Uhr machen 90% ALLER Läden zu und man gönnen sich eine kleine Siesta bis 17-18 Uhr. Da ist gutes Timing gefragt, denn den Tag ohne Mittagessen empfindet mein deutsches ich als Folter...geht ja mal gar nicht! Dann auch noch Abendessen ab 21-22 Uhr ?!. Keine Frage Argentinien ist was den Essrythmus angeht mein bisheriges "down under".

    Zurück zur Wahrheit, also dem Wein. Außerhalb der Stadt gibt es viele tolle Bodegas(Weingüter) die alle samt zu Weinverkostungen und Touren rund um die Weinkultur einladen. Sergio, den ich aus Peru kenne, ist auch in der Stadt und wir machen zusammen mit geliehenen Fahrrädern die Bodegas unsicher. Spätestens nach der zweiten Verkostung bin ich mir nicht mehr sicher ob das Fahrrad eiert oder mein Kopf! Hitze, viel Wein und dann noch Fahrradfahren...PUH! Trotzdem ist es ein echter Spaß, den die Straßen sind sehr wenig befahren und so lässt es sich auch leicht angeheitert sicher fahren.

    Der Fahrradverleih hat ab 18 Uhr eine Happyhour...Wein so viel der Kopf tragen kann! Wir sitzen also zum Abschluss in einer lustigen Runde von Reisenden und vertragen offensichtlich noch 2-3 Gläser Wein.

    Mut hab ich mir ja offensichtlich genug angetrunken und so beschließe ich am nächsten Tag einen Ausflug oder besser gesagt einen Ausritt zu buchen. Ich bin neugierig wie ich mich auf so einem Gaul anstelle und kann so etwas meine "Angst" vor Pferden ablegen.

    Wir sind eine kleine Gruppe von 10 Personen und jeder bekommt abhängig von Gewicht und Größe das Pferd welches am besten zu Ihm passt.
    Mein Fernando ist eine Mischung aus Esel und Pferd, sieht aus wie ein Pferd, verhält sich aber wie ein Esel und eigentlich sind wir ein gutes Team, ich lasse ihn fressen wann immer er will und er trägt mich ohne Murren wohin ich will...oder besser gesagt wohin er will :-). Egal welches Kommando ich gebe er hat sein eigenes Tempo "stoisch".
    Der Abend ist warm, die Grillen zirpen und als wir die kleinen Hügel hoch reiten fängt die Sonne langsam an unter zu gehen. Wir reiten etwas die Berge hoch und erreichen den ersten Gipfel, perfektes Timing für den Sonnenuntergang und ein paar schöne Fotos von dem Ausritt.

    Nach dem Ausritt wartet man bereits auf uns mit Wein und so lange wir warten bis das BBQ fertig ist, bleibt noch Zeit sich gegenseitig etwas kennen zu lernen.
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  • Bariloche 1.0

    December 23, 2019 in Argentina ⋅ 🌧 11 °C

    Bariloche soll den südlichsten Punkt meiner Reise markieren und mich gleichzeitig ins neue Jahr begleiten. Viele habe ich schon auf meiner Reise davon gehört und bin gespannt ob die vielen schönen Berichte anderer Reisender halten was sie versprechen.

    Bariloche liegt bereits in Patagonien, wo man hinschaut nur Berge mit schneebedeckten Hängen untermalt durch das türkis blaue Wasser des See Nahule Huapi. Als ich ankomme ist es kalt, sehr windig und etwas ungemütlich obwohl der Sommer gerade angefangen hat. Mein Hostel liegt außerhalb der Stadt, Frühstück mit Seeblick inclusive.
    Klein, intim und sehr gastfreundlich ein perfekter Ort um neue Bekanntschaften, Freundschaften zu schließen und ein echter Glücksgriff.

    Facundo empfängt mich recht herzlich und besonders bei Ihm merke ich wie sehr Gastfreundschaft in Südamerika gelebt wird. Kommt man aus dem kühlen Deutschland kommt das einem recht häufig "spanisch" vor und auch ich brauche ein paar Stunden um damit warm zu werden. Facu kommt aus Buenos Aires und hat mit seinen 22 beschlossen "sein" Südamerika kennen zu lernen und dabei etwas zu arbeiten.

    Facu stellt sich wie selbstverständlich den ganzen Tag für uns an den Herd und kocht aus Leidenschaft ein unglaublich leckeres Weihnachtsessen. Und so sitzen also am Weihnachtsabend eine Hand voll Reisender aus der ganzen Welt, weit weg von zu Hause zusammen und feiern wie selbstverständlich bei Wein und tollen Geschichten Weihnachten. Ein besseres Geschenk hätte Santa kaum für uns haben können.....

    Die Fülle an Aktivitäten und die idyllische Lage macht Bariloche zu einem echten Highlight meiner Reise. Wandern, mountainbiken, klettern, segeln, kayaking, sonnenbaden usw. und alles vor der Haustür! Als ich mit dem Mountainbike eine Tagestour durch die Natur mache, frage ich mich ob die Menschen die hier leben eigentlich wissen an was für einem wundervollen Ort sie leben. Das Klima ist so perfekt, das hier vom Kirschbaum über Tannenbäume bis zum Bambus alles wächst....
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  • Bariloche 2.0

    December 25, 2019 in Argentina ⋅ ⛅ 16 °C

    Weihnachten ist vorbei und die Wettervorhersage könnte nicht besser sein, die nächsten Tage bis zu 30 Grad....der Sommer kommt. Etwas ungewohnt für mich Ende Dezember #butidontcareiloveit.

    Wohler habe ich mich mit wohl bisher noch an keinem Ort gefühlt, die Tage sind perfekt weil sie so simpel und voller schöner Eindrücke sind.
    Aufstehen, kleiner Chat mit den Besitzern des Hostels, gemütliches Frühstück und bei einem Heißgetränk noch etwas den Blick über die herrliche Landschaft schweifen lassen.
    Ab ins Kayak und etwas die Insel vom Wasser aus betrachten und am Nachmittag noch einen nah gelegenen Gipfel besteigen und die Aussicht genießen.
    Den Abend mit Bier, FIFA und guter Gesellschaft ausklingen lassen....AHHHHHHH!
    Bootstouren, Wanderungen, Sonnenbaden...so stell ich mir mein Leben vor :-) und schon erwische ich mich dabei eine kleinen Gedanken daran zu verschwenden, wie es wohl wäre hier die Rente zu verprassen ?!....

    Obwohl Bariloche so ein wundervoller Flecken Erde ist, hat er auch seine historischen Abgründe. Der Ort bot in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg vielen Nazis Unterschlupf. Wie viele und was genau ihre Geschichte jedes Einzelnen ist, weiß keiner so genau. Klar ist, auch Heute noch gibt es Ex-Nazis die ihren Lebensabend hier verbringen.....

    Feiern tut man Silvester in Argentinien kaum, es wird eher im familiären Rahmen gefeiert. Partys oder Bars die offen haben?! NADA! Sergio und ich gehen trotzdem in die Stadt und hoffen auf die eine oder andere Bar. Vergebens! Fast alles ist geschlossen und was offen hat gewährt nur Einlass mit Reservierung. Wir finden nach einer halben Ewigkeit ein kleines Restaurant wo wir was essen und trinken können.
    Etwas enttäuscht trinken wir an einer Bar eines Hostels noch ein Bier auf das neue Jahr und schmieden zusammen weitere Reisepläne.

    Bariloche wird mir sicher in sehr guter Erinnerung bleiben, was hier die Natur erschaffen hat ist ohne Frage einzigartig. Ich komme wieder....keine Frage!

    AbinsneueJahrundinneueAbendteuer.........
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  • Buenos Aires 1.0

    January 3, 2020 in Argentina ⋅ ☀️ 26 °C

    Neues Jahr neue Abenteuer so hoffe ich, es wird Zeit für die nächste Stadt. Meine nächste Destination ist eigentlich der Norden von Argentinien mit den Iguazu Wasserfällen und dem Esteros de Iberia Nationalpark. Da ich nicht unnötig viel fliegen möchte, reise ich wieder mit dem Bus und gönne mir 4 Tage Buenos Aires um etwas in Großstadtleben zu genießen.
    Die letzten 6 Monate habe ich über 25 Mal einen Überland-Bus genommen und über 30.000 Km an Strecke gemacht. Die Busse in Südamerika sind sehr komfortabel und gleichen dem Komfort der Bussinesclass in Flugzeugen. Da machen 20 Stunden Bus fahren sogar Spaß.

    Nach viel Natur zieht es mich in die kulturellen Zentren der Stadt. Buenos Aires ist reich an tollen Museen und historischen Gebäuden. Der kleine Zwischenstopp reicht nur für einen kleinen Einblick, macht aber Lust darauf mehr von der tollen Großstadt zu sehen. Bevor ich den Kontinent, Ende Januar verlasse, habe ich noch eine ganze Woche um mehr von der argentinischen Kultur zu erleben und mich länger in der Stadt rum zu treiben.

    Jetzt heißt es erstmal umpacken und nur das Nötigste, für ein kleines Handgepäck, mitnehmen für den nächsten Nationalpark und die Iguazu Wasserfälle....
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  • Esteros del Ibera

    January 7, 2020 in Argentina ⋅ ☀️ 32 °C

    Von Buenos Aires aus geht es mit dem Bus Richtung Carlos Pellegrini. Namensgeber des kleinen Örtchens ist der gleichnamige Präsident Argentiniens des späten 19. Jahrhunderts.
    Von hier aus lässt sich am besten das Sumpf- und Naturschutzgebiet Esteros del Ibera entdecken.

    Dieses Naturschutzgebiet ist noch recht jung, im Gespräch mit Argentiniern stellt sich heraus, dass viele dieses Naturschutzgebiet noch gar nicht kennen. Ein echter Vorteil wie sich später herausstellt.

    Douglas Tompkins der Gründer der Marke North Face kaufte große Teile des Gebietes und verwandelte es in ein Naturschutzgebiet. Nach seinem Tod ging das Gebiet an die argentinische Regierung über mit der Bedingung daraus ein Nationalpark zu machen.

    Der Nationalpark ist auch nicht mal kurz zu erreichen...vorherige Recherche dringend notwendig. Ich kaufe mir also ein Busticket in die nächst gelegene Stadt Mercedes, von hier aus so haben meine Recherchen ergeben, fährt ein mal am Tag ein Bus in das kleine Örtchen im Nationalpark.

    Die Müdigkeit übermannt mich und so schlafe tief und fest ein, wache nur zufällig nach 12 Stunden Busfahrt etwas zerknittert auf. Der Bus ist irgendwo angekommen zum Glück frage ich den Fahrgast neben mir wo wir eigentlich sind? Mercedes! Ich muss raus...Etwas überrascht packe ich schnell mein Zeug zusammen und stolpre Schlaftrunken auf den Bussteig. Es ist kurz nach 4 Uhr Morgens...die kleine Stadt schläft noch.

    Das Busunternehmen welches ein Mal am Tag fährt ist pleite und fährt nicht mehr. Also versuche ich im halb gutem Spanisch herauszufinden wo, was und wann was nach Pellegrini fährt. Mal ist es ein blauer Bus an dieser Ecke, mal ein gelber an der anderen die Uhrzeit ist immer die selbe 12 Uhr. Also ist warten angesagt...

    Der blaue Bus, in dem ich Sitze wird nur noch provisorisch zusammen gehalten. Rüttelt sich aber in 4 Stunden nach Carlos Pellegrini. Die Straßen sind staubig und trocken...noch nichts zu sehen von einem Sumpfgebiet.

    Und ganz plötzlich geht's los! Am Straßenrand steht unbeeindruckt ein kapitaler Hirsch, so einer wie man ihn evtl. irgendwo in Bayern erwarten würde, kleine Wasserschweine (Capybara's) liegen regungslos in jedem Wasserloch, bunte Blumen und Vögel überall.
    Ein Hauch vom Paradies liegt in der Luft...welches auch nicht Halt macht vor meinem Apartment. Nicht selten krabbeln kapitale Spinnen über meinen Schlafzimmerboden, faszinierend aber trotzdem nicht das was ich Nachts unterm Bett haben will. Mir gelingt es oft die großen Krabbler mit eine Glas zu fangen und sie am nächsten Morgen wieder im Freien auszusetzen.

    Nelson der Host meiner Unterkunft spricht kein Fetzen englisch und sein für Argentinien typisch genuschelte Spanisch ist extrem schwer zu verstehen. Mit Hand und Fuß schaffen wir es, uns über das Wichtigste einig zu werden.

    Der Ort ist so klein, dass man in 1-2 Stunden alles wichtige abgelaufen hat. Einen richtigen Supermarkt gibt es nicht, sondern kleine Kioske wo es mal dies, mal das gibt. Was der eine Laden nicht hat, hat evtl. der andere...Früchte und Gemüse sind hier her Mangelware. Also gibt's 5 Tage lang nur Weißbrot, Käse und wenn mal eins der kleinen Restaurants offen hat auch mal was "Richtiges".
    Ich bekomme mein Frühstück morgens geliefert, weil sonst keiner außer mir auf dem Anwesen ist. Dafür bekomme ich kleines hausgemachtes Gebäck und die weltbeste Mandarinenmarmelade!

    Es ist heiß und feucht und die Grillen zirpen Nachts so laut das ohne Oropax nicht an Schlaf zu denken ist.
    Das Naturschutzgebiet bietet alles was man an Tieren in Argentinien finden kann. Exotische Fische (Piranha's), Vögel in paradiesischen Farben, Krokodile, Schlangen, Hirsche, Wasserschweine und Blumen jeglicher Farbe.

    Die Sonnenuntergänge sind einmalig und jeden Abend taucht die Sonne den Horizont in neue Farben. Es gibt einen kleinen Aussichtspunkt am Wasser, hier trifft sich die Hand voll Touristen die Gerade im Park wohnen, ansonsten läuft man sich im weitläufigen Gelände kaum über den Weg. Obwohl Pellegrini noch sehr unbekannt ist und sich kaum Touristen dort hin verirren, versteht es der kleine Ort für die Zukunft gut gerüstet zu sein. Aussichtspunkte, Wanderwege und Beschilderungen könnten kaum besser sein.

    Ein kleine unbekanntes Paradies.....
    Die 5 Tage vergehen wie im Flug...es geht weiter zum nächsten Highlight...IGUAZU!!!
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  • Iguazu Wasserfälle 1.0

    January 14, 2020 in Argentina ⋅ ☁️ 29 °C

    Im gleichen Atemzug mit Argentinien, wird wohl auch die bekannteste Sehenswürdigkeit Argentiniens genannt, Die Wasserfälle von Iguazu.
    Iguazu ist die nächste Stadt zu den Fällen und gleichzeitig der Name des Flusses welcher dieses Naturwunder speist.

    In Esteros Del Ibera habe ich Furio kennengelernt, einen sympathischen Sozialarbeiter aus Italien. Es ist zur gleichen Zeit in Iguazu, also beschließen wir die Wasserfälle gemeinsam anzuschauen.

    Die bekanntesten Aussichtspunkte für die Fälle befinden sich auf der argentinischen und auf der brasilianischen Seite. Für beide braucht man jeweils einen Tag.

    Nicht zu Unrecht sind die Wasserfälle seit 2011 eines der offiziellen Naturwunder der Erde.
    Hier krachen bis zu 7.000.000 Liter/Sekunde die teilweise 80 Meter hohen Wasserfälle herunter. An manchen Aussichtspunkten wird so viel Wasser aufgewirbelt, dass man klitsch nass wieder raus kommt.
    Wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, kann man sich kaum vorstellen welche Energie hier zu spüren ist. Die Wasserfälle tösen und donnern nur so vor sicher her.

    Die Iguazu Wasserfälle lassen sich auf der argentinischen Seite sehr schön in zwei Wanderungen ober und unterhalb der Wasserfälle erkunden.
    Hier gibt es nicht nur Wasserfälle zu sehen sondern auch allerlei Tiere. Affen, Tukane, Spinnen, Schlangen, Leguane und die äußerst frechen Coatis, die unbeeindruckt zwischen den Touristen hindurch laufen und jede kleine Unaufmerksamkeit nutzen um Essen zu klauen.

    Als kleine Touristenattraktion kann man mit meinem Speedboat in eins der Wasserfälle rein fahren, sicherlich eine interessante Erfahrung aber natürlich total überteuert.
    Aber ohne die Speedboat Tour sind die Wasserfälle unglaublich beeindruckend und hinterlassen bleibende Erinnerungen. Hier hat Pachamama was wirklich schönes erschaffen...
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  • Iguazu Wasserfälle 3.0

    January 15, 2020 in Brazil ⋅ ⛅ 33 °C

    Der Besuch des brasilianischen Teils, ist etwas komplizierter. Zwar werden die Touristen mit einem eigenen Bus zu den Wasserfällen gefahren, die Formalitäten an der argentinisch/brasilianischen Grenze sind für alle Reisenden gleich.
    Wir brauchen fast 2h bis alle Businsassen durch die Passkontrolle sind...Welcome neuer Stempel im Pass.

    Etwas überrascht bin ich als wir ankommen, mir hatte vor einigen Tagen jemand empfohlen die brasilianische Seite auszulassen, weil völlig unbeeindruckend und gar nicht schön.
    Sicherlich ist die brasilianische Seite um einiges kleiner und man ist in 2-3 Stunden, durch. Trotzdem in die Perspektive auf die Wasserfälle nicht minder beeindruckend und man ist teilweise viel näher an den Wasserfällen dran...
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  • Buenos Aires 2.0

    January 19, 2020 in Argentina ⋅ ⛅ 27 °C

    Milliarden von Liter später bin ich wieder in Buenos Aires. Meine letzte Station bevor ich das wundervolle Südamerika verlasse um andere Kontinente zu erkunden. In Bariloche habe ich im Hostel Jose kennengelernt, einen Journalisten aus Peru welcher noch in Buenos Aires lebt und nach 10 Jahren wieder zurück zu seinen Wurzeln, nach Peru, zieht.

    Die schönsten und interessantesten Plätze erlebe ich fast immer mit Leuten die in der Region leben, fernab von Reiseführern und Reiseforen. So bringt mich Jose in ein Restaurant was ich sonst nie gefunden oder besucht hätte. "nino gordo"(das dicke Kind). Ohne Reservierung geht hier nichts und vom Essen bis zur Einrichtung ist alles sehr ungewöhnlich....Der Stil ist sehr verspielt, so ein Restaurant hätte man sonst eher in Tokio erwartet, trotzdem kochen die Köche in der offenen Küche sehr seriös und suverän. Das Essen verdient auf jeden Fall eine 10. Wir probieren uns etwas durch einige Gerichte und Teilen was wir haben. Ein toller Abend mit Wein und viel zu viel zu Essen...

    Ich erkunde die Stadt noch für ein paar Tage, besuche einige Museen und das nah gelegene Tigre Delta welches quasi das Naherholungsgebiet der Region ist. Wer es sich leisten kann, hat hier ein kleines Häuschen direkt am Wasser.

    In jedem Fall ist Buenos Aires eine sehr facettenreiche und interessante Stadt, reich an Kultur und Historie auch wenn sie sehr europäisch ist und nur noch sehr wenige indigenen Einflüsse zu sehen sind.

    Adios Buenos Aires, nos vemos...............!
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  • Sydney 1.0

    January 28, 2020 in Australia ⋅ ⛅ 28 °C

    Australien! Wenn mich jemand spontan nach dem gefragt hätte was mir dazu einfällt, wäre wohl das erste "Ozonloch" gewesen und ja! Das Wasser dreht sich im Abfluss wirklich in die andere Richtung.

    Sydney ist darüber hinaus, wenn die hohen Preise nicht wären, absolut sehens-, liebens- und wohnenswert(gibt#sdasWort?).

    Sydney ist cool, entspannt und gefühlt ist jeder gut drauf. Sogar in der Innenstadt keine Spur von stressigem Großstadtgewusel. Surfbretter im Bus, Yoga und Sport im riesigen Hydepark, Straßenmusikanten, jede Menge Kultur und nicht zu vergessen die wundervollen goldenen Strände und deren türkisblaues Wasser.
    Jeden Tag schneiden sich Surfer durch die seichten Wellen und man hat das Gefühl, daas dieser Vibe bis tief Stadt schwappt.

    Die Oper beeindruckt mich vor allem durch ihre Historie und die Bauweise. Das Gebäude an sich incl. der Einrichtung ist doch stark in die Jahre gekommen. Der 70er Jahre Charme wirkt nicht mehr so richtig und trotzdem eine Sehenswürdigkeit die man nicht auslassen sollte.

    Sehr schön lässt sich Sydney mit verschiedenen Fähren erkunden, einfach reinsetzen, so lange warten bis man wieder am Ausgangspunkt ist und sich den Wind um die Nase wehen lassen.

    Die 5 Tage vergehen im Handumdrehen der kleine Zwischenstopp hat sich in jedem Fall gelohnt....to be continued...
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