Camino Francés

August 2020 - April 2024
Pilgerweg von Roncesvalles nach Santiago de Compostela Read more
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  • Day 11

    Azqueta - Los Arcos

    August 29, 2020 in Spain ⋅ 🌧 19 °C

    An diesem Morgen nahm ich es sehr gemütlich. Das vielseitige Frühstück stand bereits auf dem Tisch, und ich ließ es mir gut gehen. Später setzte sich noch die Herbergsmutter Helena an den Tisch und erzählte aus ihrem Leben. Die Corona-Krise hat zu einem starken Rückgang der Übernachtungen der Pilger geführt. Nun muss sie sich noch einige Euros dazuverdienen. Sie arbeitet für die Gemeinde in einer Art Spitex in der Region. Zum Glück hat sie die zwei freiwilligen Hospitaleros Ludovic und Nathanael. Während sie weg ist, schauen sie zur Herberge. Die zwei machen das übrigens perfekt. Wenn ihr die Fotos anschaut, merkt ihr, dass die Herberge mit viel Herzblut und großem Engagement zugunsten der Pilger geführt wird.
    Im Laufe des Vormittags habe ich mich auf den Weg nach Villamayor gemacht. Dann waren die Höhenmeter an sich schon geschafft. Über wunderschöne weite Felder ging es dann weiter nach Los Arcos. Kurz vor Los Arcos zogen bedrohliche schwarze Wolken auf, und tatsächlich begann es kurz vor dem Dorfeingang zu regnen. Schnell zog ich mir meinen Regenanzug über. Nach kurzer Zeit hörte der Regen allerdings schon wieder auf. Als der Regen noch mal kurz einsetzte, flüchtete ich mich kurz in eine behelfsmäßige Touristen-Info- Garage, wo auch ein Getränkeautomat untergebracht war.
    Als ich den Standort meines Hotels überprüfte, musste ich leider feststellen, dass ich noch rund eine halbe Stunde zu laufen hatte und dass das Hotel in der Nähe der Autobahn, an einer Tankstelle gelegen war. Drastischer konnte der Unterschied nicht ausfallen zum gestrigen tollen Hotel 🧐.
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  • Day 12

    Los Arcos - Torres del Rio

    August 30, 2020 in Spain ⋅ ☀️ 16 °C

    Die Nacht in meiner "Autobahnraststätte" habe ich gut überstanden bzw. gut geschlafen. Als ich mich bereit gemacht hatte und drauf und dran war, den langweiligen 2 km-Marsch der Straße entlang anzutreten, winkte mich der Chef des Hauses wild gestikulierend wieder zurück. Er sagte, eine seiner Angestellten würde mich ins Dorf zum Camino fahren mit dem Raststätten-Bus. Dieses Angebot nahm ich natürlich sehr gerne an. In Los Arcos setzte ich mich voller Freude über diese Überraschung in die erste Bar und nahm einen Kaffee. Es war Sonntagmorgen, und es waren schon erstaunlich viele Leute in diesem Restaurant. Nach einer Weile machte ich mich dann auf den Weg. Dieser führte wieder über unendlich weite Felder. Überall gab es etwas Schönes am Wegrand zu sehen. Am frühen Nachmittag kam ich dann in Torres del Rio an und checkte in einem sehr schönen Hotel (San Andres) ein. Der Rucksack stand auch schon bereit. Ich trug meine Sachen ins Zimmer. Anschließend , unternahm ich noch einen kurzen Spaziergang durchs Dörfchen und legte mich kurz in meinem Zimmer hin und ging anschliessend duschen. Schließlich ass ich im Hotel noch zu Abend. Es gab einen feinen Thon Salat und Fleisch mit - was für eine Überraschung - Pommes. Zufrieden ging ich dann ins Bett.Read more

  • Day 13

    Torres del Rio - Logroño

    August 31, 2020 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

    Am Morgen bestellte ich mir einen Café con leche und ein feines Omeletten-Sandwich. Zu Beginn fürchtete ich, es würde ein ganz kalter Morgen zum Wandern. Im Wetterbericht stand etwas von 8 Grad. Als sich dann aber die Sonne zeigte, merkte ich, dass es wohl kühl, aber nicht so schlimm war. Meine Trainerjacke verstaute ich im letzten Moment noch in meinem Rucksack. Wiederum führte mein Weg über weite Felder. In einem Wäldchen waren verschiedene Steinmännchen aufgebaut und ein Baum mit vielen Schleifen geschmückt. Während ich den Baum näher, trat eine Pilgerin hinzu und wir begrüssten uns. Es stellte sich heraus, dass sie aus Ungarn stammte. Da sie in Budapest als Deutschlehrerin arbeitete, konnten wir uns gut auf Deutsch unterhalten. Wir liefen dann ein rechtes Stück zusammen und tauschen uns aus. Unter anderem erzählte sie, dass sie in der letzten Nacht in Estella mit zwei Jungs in der Herberge zusammen war. Einer von beiden habe ihr einen geschnitzten Avocado-Stein geschenkt. Ich erinnerte mich daran, dass Ludovic von der Pension in Azqueta auch Avocado Steine schnitzte. Es stellte sich heraus, dass wir beide Ludovic kennengelernt hatten. Was für ein lustiger Zufall! Ich lief schließlich bis nach Viana. Von dort wollte ich nach Logrono mit dem Bus fahren. Ich war recht froh darüber, denn Logroño ist eine recht große Stadt, und das Wandern durch die Vorstädte und Industriegebiete wäre nicht so toll gewesen. Von der Bushaltestelle in Logroño musste ich ungefähr noch 20 Minuten zu meiner Pension laufen. Mein mehrmaliges Läuten an der Türglocke bewirkte nichts. So rief ich die Telefonnummer, die auf der Tafel stand, an und es meldete sich eine Frauenstimme, die nur spanisch sprach. Sie redete etwas von 10 Minuten, und tatsächlich, plötzlich trat ein junger Mann von ungefähr 15 Jahren zu mir. Es war der Sohn der Pensionsfrau. Er zeigte mir alles. Die Pension war wirklich perfekt ausgestattet. Nach einer erfrischenden Dusche ging ich noch einige Sachen einkaufen. Zu Hause in meinem Hotelzimmer ass ich dann noch etwas.Read more

  • Day 14

    Logroño - Navarrete

    September 1, 2020 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Am Morgen musste ich zuerst von der Pension 20 bis 30 Minuten durch die Stadt Logroño laufen, bis ich endlich die Stadt verlassen konnte. Am Ortsausgang wartete ein ausserordentlich gut ausgebauter Wander- und Radweg auf mich, der bereits von vielen Einheimischen frequentiert wurde. Nach ungefähr einer Dreiviertelstunde gelangte ich an einen schönen kleinen See, der als Erholungsgebiet konzipiert war. In einem Restaurant am See liess ich mich nieder und bestellte mir einen Kaffee und ein kleines Schinken-Sandwich. Es war sehr schön und gemütlich dort. Am Ufer tummelten sich Hunderte von großen Fischen, die ständig den Mund an der Oberfläche öffneten. Nach der Rast ging ich dann wieder weiter. Nach zwei bis drei weiteren Stunden gelangte ich dann nach Navarrete. Zuerst kraxelte ich auf den Dorf-Hügel, um mir einen Überblick zu verschaffen. Auf dem Vorbeiweg schaute ich mir noch die Kirche an. Sie war ein bisschen dunkel, aber innen wunderschön. Ganz erstaunlich für diese kleine Ortschaft, die mitten im Rioja-Weingebiet liegt. Später suchte ich die Herberge auf und checkte ein. Dann hiess es noch kurz Klamotten waschen. Nach einer Dusche ließ ich mir noch ein Glas Rioja-Wein kredenzen. Später ass ich in der Altstadt noch etwas Kleines.Read more

  • Day 15

    Navarrete - Nájera

    September 2, 2020 in Spain ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute führte der Weg von Navarrete über Ventosa nach Nájera. Erwähnenswert ist der ausgesprochen schöne Kunstweg, der nach Ventosa führt. Rein landschaftlich gab es in der Folge auch schon Schöneres zu sehen. Der Camino führte neben dem Weingebiet doch eine rechte Strecke lang der Strasse nach. Unterwegs traf ich dann noch zwei Ladies, die eine aus Bilbao, die Französisch und Deutsch sprach, und die andere aus Sardinien, die den ganzen Rucksack mit Esswaren gefüllt hatte und Englisch sprach. Entschädigt wurde man dann durch das schmucke Städtchen Nájera, wo eine ausgesprochen schöne Promenade dem Flüsschen Najerilla entlang führt. Insgesamt ein schöner Ort um zu übernachten.
    Morgen geht's dann weiter Richtung Santo Domingo, jedoch nur bis Cirueña, da morgen am Nachmittag doch wiederTemperaturen über 30 Grad angesagt sind.
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  • Day 16

    Nájera -Cirueña

    September 3, 2020 in Spain ⋅ 🌙 18 °C

    Der heutige Tag begann wie immer angenehm kühl, ideal, um den ersten Anstieg zu bewältigen. Nach einer Weile begegnete mir eine Pilgerin, die ich mit einem munteren Hola begrüßte. Nach einigen kurzen englischen Wort Sequenzen stellten wir fest, dass wir beide Schweizer waren, was wir beide sehr lustig fanden. Ihr Begleiter kam ein Stückchen dahinter. Es waren Mattia und Yvonne aus Baselland. Wir marschierten zusammen bis zum nächsten Dorf und nahmen dort einen Kaffee. Nachher zogen sie weiter und ich folgte ihnen. Wir trafen uns noch zweimal, als sie jeweils Rast machten. Im Laufe des Nachmittags wurde es immer wärmer und wärmer und es breitete sich eine riesige weite Landschaft aus. Am Horizont war ein Weg zu sehen, der sich den Berg hoch rankte. Das schien eine echte Herausforderung zu werden. Es schien nicht nur, es wurde auch eine. Als ich schließlich mit schlappen Beinen oben ankam, begegneten mir zwei Männer auf einem Pilger Rastplatz. Der eine war ein älterer Mann mit struppigen Haaren und einem schwarzen Hund, den er Lobo, Wolf, nannte. Der andere war ein jüngerer Italiener aus Padua mit Namen Claudio. Der Ältere hatte einen vollgestopften Anhänger dabei, der nach seinen Aussagen 100 kg schwer war. Er musste ihn im Zickzack den Berg hinauf schleppen. So wie es schien, hatten die beiden kein Nachtlager in Aussicht und beabsichtigten die Nacht draußen zu verbringen. Ein ungemütliches Unterfangen bei wahrscheinlich ungefähr 6 bis 8 Grad. Als ich schließlich weiter lief, tauchte linker Hand ein Golfplatz auf. So gross können manchmal Gegensätze sein! Auf dem Golfplatz-Restaurant musste ich bei einer Flasche Limonade wieder Kräfte sammeln. Nach etwa einer halben Stunde setze ich meinen Weg fort und erreichte nach weiteren 20 Minuten meine Unterkunft, die Pension Victoria. Ein passender Name nach dieser anstrengenden Etappe! Nach einer Dusche und einer Erholungszeit ging ich noch im benachbarten Restaurant etwas Kleines Essen. Eine Tortilla. Das Festessen ist auf dem letzten Foto abgebildet 😄Read more

  • Day 17

    Cirueña - Santo Domingo de la Calzada

    September 4, 2020 in Spain ⋅ ☀️ 28 °C

    Die Strecke von Cirueña nach Santos Domingo war eher kurz. Ich wollte ein bisschen Zeit zum Ausruhen, aber auch um das Städtchen Santo Domingo genauer anzuschauen. Gemäss Reiseführer gab es hier einiges zu sehen. Meine Pension hieß Miguel und war sehr zentral gelegen. Die ausgesprochen freundliche Herbergsmutter zeigte mir auf dem Stadtplan alles, was sehenswert war.Read more

  • Day 17

    Santo Domingo Städtchen

    September 4, 2020 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

    Im Städtchen Santo Domingo gab es einiges Interessantes anzuschauen. Neben der fantastischen Kathedrale gab es auch den dazugehörigen Turm, den man besteigen konnte und ein ehemaliges Kloster, das voller Kunstwerke war.
    Eine Besonderheit in der Kathedrale war ein eigentlicher Hühnerstall, der hinter einer Glasscheibe zu sehen war. Dieser Hühnerstall ging auf eine Legende zurück, wo eine Henne und ein Hahn eine Rolle spielten (The chicken and the rooster).
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  • Day 18

    Santo Domingo - Castildelgado

    September 5, 2020 in Spain ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach 6 Kilometer Marsch erreichte ich Grañón.
    Dort konnte ich bei einem Snack-Wagen eine Tortilla española und einen Kaffee zu mir nehmen.
    Dort trudelten auch bald weitere Pilger ein, darunter eine pensionierte Krankenschwester aus Frankreich, die recht zügig unterwegs war.
    In der Nähe sah ich den leeren Anhänger des Bartlis, den ich vor Cirueña mit Claudio angetroffen hatte. Lobo, seinen Hund, suchte ich vergeblich. Dem Mann begegnete ich dann später in einer Gasse und wechselte mit ihm ein paar Worte.
    Nach rund zwei Stunden kam ich dann in Castildelgado in der Herberge mit dem seltsamen Namen Bideluze an, meinem Etappenziel. Die Herberge hatte einen ausgesprochen hübschen Garten. Dort liess ich mich nieder, bevor es ans Wäschewaschen ging.
    Um halb 7 gab es das Pilgermenu, mit einer Art Gazpacho, einer eher faden Gemüse Suppe, Voressen mit Kartoffeln und einer feinen Creme mit Zimt. Dazu Rotwein und Wasser.
    Mittlerweile hat sich die Nacht über das kleine Dörfchen gelegt.
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