• Rolf Zimmermann
  • Jürgen Zeltmann
  • Olaf Klingbeil
  • Fritz Drebenstedt
huhtik. – toukok. 2019

2019-Tour Südafrika - Namibia

Nach 85.000 km durch die USA in der Zeit von 2011 bis 2018 an insgesamt 200 Tagen gehen wir als 4 reife Jungs (62-76 Jahre) auf eine 10.000 km Südafrika und Namibia Tour.
Organisator - Autoschlosser - Elektriker. Fehlt der Arzt oder Polizist.
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  • Matkan aloitus
    11. huhtikuuta 2019

    Prolog

    10. maaliskuuta 2019, Saksa ⋅ ⛅ 2 °C

    Die Vorbereitungen sind fertig.
    Die Apps geladen.
    Die Navis mit der Tour bestückt.
    Vorfreude war lang und schön.
    Im Portal Urlaubspartner.net haben wir 4 uns gefunden:
    Jürgen Zeltmann, 62 J. - bereits bei den USA-Touren 2017 und 2018 dabei
    Olaf Klingbeil, 64 J. - hat sich im Jan 19 über das Portal bei uns gemeldet
    Fritz Drebenstedt 76 J. - kam im Feb 2019 über das Portal dazu
    Rolf Zimmermann 65, J. - Vielreisender; fährt seit 2011 jährlich 10.000 km-Touren
    hier die Adresse für die Tourberichte:
    https://wordpress.com/view/usa2018appalachen.wo…
    Auf geht's - in knapp 4 Wochen !!!
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  • Johannesburg Ankunft

    12. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ⛅ 16 °C

    Angekommen nach ruhigem 10,5 h Flug mit 0,5 h Verspätung. Nach den h-lang dauernden Zollwartezeiten waren wir pos überrascht wie schnell das hier ging. Am Kofferband kamen auch schon alle Koffer an. Als erstes fällt die gute Laune aller Leute auf. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Innerhalb von 10 min haben wir eine 20 GB prepaid card und sind alle internetfähig im Auto. Persl Hotspot sei Dank.
    Länger - deutlich länger - dauert es mit dem Auto.
    Wir nutzen die Zeit f erste Indos in diesem Blog und f erste Bilder v uns mit gemeinsamer Kappe.
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  • Akzeptiere Dinge, die man nicht ändern k

    13. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ☀️ 29 °C

    Im Gegensatz zu Zoll- und Einreiseformalitäten - die rasend schnell erledigt waren - gab es arge Probleme bei Europcar. Wir haben ein Auto der Kategorie ‚N‘ bestellt = großer SUV Toyota Fortuner mit reichlich Platz und Komfort f 4 Reife Jungs, die in 3,5 Wochen 10.000 km durch SA und Namibia fahren wollen - und nicht immer nur auf geteerten Straßen unterwegs sind. Es gab aber nur kleinere Autos, in die unser Gepäck und wir nicht reinpassten. Auch wenn man uns 3 oder 4 verschiedene in 4 h anbot war nichts akzeptables dabei. Und bevor wir uns 200 h in einem zu kleinen Auto rumquälen machen wir lieber 4 h Stunk. Die Lösung am Ende war nicht gut aber grenzwertig vertretbar. Wir konnten wählen zwischen einem 8-Sitzer Bus oder einem 4x4 Hillux Toyota. Letzteres ist ein besserer Pickup mit Doppelkabine. Für den haben wir uns demokratisch entschieden. Und uns mit dem Argument überredet, dass wir ja auf einer Erlebnisreise mit Unwägbarkeiten sind. Und das auch noch in Südafrika mit Wildparkfahrten und wüstentouren sind. Da passt ein 4x4 besser als ein Bus.
    Die verlorene Zeit konnten wir aber nicht mehr reinholen. Es goss und schüttete wie aus Kübeln und die Gewöhnung an den Linksverkehr krönten wir mit ein paar ‚verfahrern‘ - trotz Navi. Weil uns der TomTom-Guide immer noch zum rental car Punkt zurück führen wollte (Wegpunkt Nr 1 von mir, den ich f SA2019 eingegeben hatte) obwohl wir den als längst hinter uns gelassen im Kopf hatten.
    Entsprechend spät kamen wir aus der Stadt raus.
    Und dann die nächste unerfreuliche Erfahrung. SA und Deutschland haben aktuell die selbe Zeit. Also keine Zeitverschiebung m d Sommerzeit. Aber um 18:00 h fängt es dunkel zu werden und um 19:00 h ist es stockfinster. Dementsprechend müssen wir entscheiden den ersten sightseeing Punkt auf d wir uns gefreut haben - Pilgrims Rest; eine alte Goldgräbersiedlung die noch bewohnt und gut erhalten ist - ausfallen zu lassen. Ärgerlich und schade weil Empfehlung meiner Südafrikan Kollegin Mia.
    Außerdem kommen wir nur bis 22:00 h in die Unterkunft. Das Essen dort haben wir bereits per Mail aus d Auto ge-cancelt. Obwohl wir seit d Frühstück um 06:00 h im Flieger keinen Krümel mehr gegessen haben. Und außer einem kleinen Kaffee b Europcar auch keinen Tropfen mehr getrunken.
    Olaf hat gerne und freiwillig die ersten 600 km Linksverkehr übernommen. Und macht das auch überwiegend sehr gut. Von einigen Radtiefen Schlaglöchern - für die er nichts kann - abgesehen. Uns allen hängt der lange Nachtflug und die lange Strecke in den Knochen. Angebote ihn abzulösen schlägt er aber aus.
    Endlich kommen wir um 21:30 h an d Unterkunft an. Kaputt aber zufrieden. Hungrig und durstig - doch Küche und Bar sind ‚closed‘.
    Mit Überzeugungskraft schaffen wir es aber 12 Fläschchen Bier zu bekommen. Treu dem Motto ‚3 Bier ist wie ne Mahlzeit - da hat man noch nichts getrunken‘.
    Das Hotel ist richtig toll - kaia tani - klein, gemütlich, schön. Der warme Abend klingt gemütl und angenehm aus und wir verabreden uns f 08:00 h zum Frühstück.
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  • Kruger National Park

    13. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ☀️ 28 °C

    Wer früher duscht bekommt auch früher Frühstück. Alle 4 sind deutlich vor 08:00 h b Frühstück. Und wir sind hinterher sehr zufrieden damit.
    An der Rezeption bekommt meine gute Laune einen Dämpfer. Während ich glaube für die letzte und die kommende Nacht gebucht zu haben wartet die Rezeption auf dem Check out. Ja - ich hatte f 2 Nächte gebucht und prepaid bezahlt. Aber die letzte Nacht war bereits die 2. ich habe wegen der Nacht im Flieger 1 falsche Nacht gebucht. 11.-12. statt 12.-13.. das ärgert mich maßlos, kann man da doch nichts mehr machen weil über Portal gebucht und bezahlt. Gottseidank ist zumindest f die kommende Nacht noch Platz f uns. Natürlich kostenpflichtig. ;-((()
    Schitt happens...
    Davon lassen wir uns aber die Freude auf d Tag nicht nehmen.
    Erst mal den Basiswinkauf - wie immer mit cooler und crashed ice als Autokühlschrank für Food und Drinks.
    Dann Krüger Park. 96 € Eintritt f 1 Tag ist nicht schlampig - und dann ist auch noch d Kreditkartenautomat kaputt und Cash gefragt. Der Ranger lässt uns trotzdem nicht rein: weil wir Alkohol bei uns haben. Dosenbier und Wein v Basiseinkauf. Jetzt ist guter Rat teuer. Kurzerhand fragen wir im Souvenirshop ob wir bis abends was unterstellen dürfen - wir dürfen. Bis 17:00 h - dann schließt sie.
    Die Rangerin schaut. Sich alles genau an. In die Taschen und Rucksack geguckt die Ladefläche genau inspiziert. Dann bekommen wir die Freigabe für Jumbo, König d Löwen, Wasserbüffel, Antilopen & Co
    Und es hat sich gelohnt. Kleine Herden Antilopen oder berggrosse Elefanten als Einzelgänger oder in Gruppen. Zebras, Wasserbüffel, bunte Vögel, Gnu - sogar scheue Giraffe ganz nah. Und um Biene Recht zu geben - im Park gibt es 54 Arten von Schlangen. Mehr als 1/2 Duzend davon höchstgiftig. Mitten auf d Straße vor uns lag eine und ist im Gras verschwunden.
    Natürlich kein Tag ohne Erlebnis: fritz will mal aussteigen um zu filmen, einer will was trinken, einer einen Keks. Kaum haben wir angehalten zum Picknicken steht ein Ranger vor mir und hält den Pflichtvortrag, dass es im Park außerhalb der Rastplätze verboten ist anzuhalten und auszusteigen. Vor allem zu picknicken. Er bietet mir die zwischen der großen und kleinen ‚fine‘ (Geldstrafe) an. 200 oder 300 Euro. Ungläubig diskutieren wir. Erfolgreich! Wenn wir sofort weiterfahren kostet es nichts - wir fahren.
    Wärme und Sonne fahren mit und bleiben unsere Freunde.
    Ein gutes Stichwort: Freunde
    Wir entwickeln uns zum Dreamteam. Positiv aufgenommene Frozzeleien, Toleranz, Akzeptanz, Harmonie, gleiche Interessen beim Tagesprogramm. All das macht den Eindruck, dass wir uns auf der Tour Stress- und streitfrei gut verstehen werden. Obwohl wir uns erst über das Portal urlaubspartner.net als Fremde kennengelernt haben. Und als Freunde wieder zurück kommen wollen.
    Weiterhin: bon voyage
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  • 1. kommt es anders - und 2. als man denk

    15. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir haben überraschend viele followers und Kommentatoren – für sie, uns selber und die schweigende Mehrheit bloggen wir hier. Mit viel Text treu dem Motto: Rolf kann alles – ausser kurz. Und mit möglichst vielen Bildern und Videos – für die sind Olaf und Jürgen zuständig. Das Team funktioniert als ganzes ohne dass einzelne überfordert werden. Jeder macht das was er gerne macht und/oder gut kann.
    Handwerkliches, praktisches, fahren etc liegt der Schwerpunkt bei Jürgen und Olaf; Fritz meinte bereits 3 Taxifahrern 4.000 € gegeben zu haben, um ‚nur rumgefahren‘ zu werden… (Dünnhäuter hätten dies evtl als Beleidigung der Tour empfinden können); Orga; engl Kommunikation; Buchführung und Blog-Text liegen bei mir – Rolf. Kann ich und mach ich gerne.
    Beim check-out kocht noch mal mein Ärger über die blöde Buchung von mir hoch, weil wir den zu früh gebuchten Tag als ‚no show‘ zu 100% zahlen müssen. Over all passt der Betrag aber für diese sehr gute, hochwertige, exclusive guest house ‚kaia tani‘. Die ganze Anlage ist klein aber toll, der service sehr gut, das Essen fantastisch und das Bier kalt. Sehr gut dass wir hier waren. Jeder ist zufrieden.
    Wir haben es nicht eilig, frühstücken genussvoll und packen in Ruhe. Fahren in den Ort in eine Mall und machen unseren Basiseinkauf. Erst wissen die beiden youngsters Fritz und Olaf noch nicht, warum wir einen cooler und crashed ice kaufen – verstehen dann aber sehr schnell: improvisierter Reisekühlschrank für Wurst, Käse, Obst – und vor allem für kaltes Bier am Abend.
    Wir besprechen noch die heutige Tour, weil wir vom Plan abweichen, um doch an der alten Goldgräberstelle ‚Pilgrims Rest‘ vorbeizufahren. Dann die für heute geplanten Wegpunkte ‚God’s Window‘ und Blyde Canyon. Dann noch den Süden vom Kruger Park und anschließend schauen, wo wir übernachten.
    Der neue Plan ist gut – aber nicht gut genug. Wir vergessen, dass hier Mitte April nicht Frühjahr mit länger werdenden Tagen ist, sondern Herbst mit bereits kurzen Tagen. Ab 18:00 h ist es dunkel, man sieht nichts mehr von der Landschaft - und vor allem übersieht man zu leicht die sehr vielen ‚potholes‘ das sind z.T. radtiefe Schlaglöcher, die über die hälfte der Straße gehen. Vermutlich wird unser Auto – das bei Übernahme 3.xxx km hatte und arg neu war – in den 25 Tourtagen 25 Monate älter wird… Insofern hat es an manchen Punkten also auch Vorteile so eine Art Baustellenauto zu haben.
    Mit vollem Tank starten wir Richtung Pilgrims Rest. Nett, hübsch, historisch alt, unspektakulär – da wir ausserhalb der Saison sind: ohne Touristen. Als größte Attraktion empfand Olaf die alten, verrosteten Autoruinen. Am liebsten hätte er 1 oder 2 davon mitgenommen.
    Spektakulärer war da schon god’s window – Gottes Fenster. Dieser Aussichtspunkt trägt den Namen zu Recht. Bei uns hat der Liebe Gott leider diesiges Wetter befohlen, so dass wir die Göttlichkeit der Aussicht nicht vollumfänglich geniessen konnten. Aber schön war’s. Da der Kassierer des Eintritts gerade Pause machte, wurde uns die Aussicht auch noch geschenkt.
    Der Weg von hier zum Blyde Canyon war zwiespältig. Landschaftlich eine Traumstrecke, zumal die Sonne für die Sicht und zum fotografieren traumhaft war. Strassentechnisch ein Albtraum. Über ca 30 km war die Straße mit großen Felsbrocken, Glasscherben, halben Bäumen und mit Ölpfützen und –spuren übersät. Das war kein Naturereignis, sondern von zornigen Einheimischen gemacht, die so gegen die regionale Obrigkeit protestierten und demonstrierten, wie wir am Eingangs Gate vom Blyde Canyon auf Befragen erfahren. Erstaunlicherweise läßt der Kassierer uns rein mit dem Hinweis bei der Ausfahrt einen Sonderpreis zu bezahlen. Wahrscheinlich ohne Beleg und fern der Canyonkasse. Dafür nah seiner Hosentasche… Allerdings hat er Pech – als wir rausfahren, stehen 2 weitere Kollegen neben ihm, so dass er ‚sein‘ Eintrittsgeld nicht kassieren kann. Shit happens – zum Wohle unserer Urlaubs-Kasse. Abgesehen davon, dass es immer noch diesig war, hat sich auch dieser Wegpunkt sehr gelohnt. 3 kreisrunde Felsformationen fallen einem direkt ins Auge und sind die Wahrzeichen des Blyde Canyons.
    Hier machen wir eine kleine Picnic-Pause und checken ob unsere Planung vom Morgen noch realistisch ist. Ist sie nicht. Wir brauchen ca 1,5 h bis zum Eingangs Gate vom Kruger Park und würden es bis 18:00 h – der mit Geldstrafe belegte Ausfahrtpflichtzeitpunkt – nicht mehr bis zum Paul-Kruger-Gate schaffen. Also wird die Planung wieder angepasst.
    Wir folgen den Navi-Anweisungen bis ca 17:00 h und schätzen ab, wie weit wir bis zum Einbruch der Dunkelheit noch kommen. Dort finde ich dann im Internet bei booking eine überraschend preiswerte Unterkunft, bei der die Bewertungen – auch von Deutschen – für Zimmer und Essen recht gut waren. Wegen unglaublich schlechter Straßen, vielen und großen potholes ist es dunkel als wir vor dem Hotel stehen. Es ist verschlossen – mit so viel Eisen rundherum und bis zum 1. Stock, dass uns klar war in was für einem Gebiet hier wir wohl sind. Keine Klingel, keine klopfen möglich – und niemand zu sehen oder zu hören. Auf einer Tafel finden wir aber eine Tel.-Nr. unter der wir jemanden erreichen, der 1 Min später vor der Türe steht. Dirigiert unser Auto auf einen Hof, der mit Eisen so gesichert ist, dass man weder rein noch raus kommt.
    Für einen Preis von 19 €/Pers/Nacht bekommen wir 2 sehr saubere, ordentliche Standardzimmer mit je 2 Einzelbetten. In einem Extrahaus bekommen lokale Wanderarbeiter ihr Essen – wir bekommen ein sehr gutes und sehr preiswertes Dinner in der Bar. Fritz gönnt sich 3 schottische Scotch-Whiskys zu den Bierchen, Olaf und Jürgen spülen die Jägermeister mit einigen kalten Bier runter und ich bleibe bei kaltem Bier. Alles Essen, alle Getränke und 4 heisse Frühstück am nächsten Morgen für 4 Männer zusammen 74 € - kann man das glauben??? Als Bonus oben drauf bekommen wir noch eine Lehrstunde von Jigg – dem Eigentümer. Er selber ist bereits im Rentenalter mit schottisch-holländischen Wurzeln. Über seinen Großvater berichtet er, dass er ein richtiger Schotte war: streitsüchtig – geil – Alkoholiker. Er hat einem engl Offizier vor dem 1. Weltkrieg die Frau gestohlen und wurde vielfach militärisch ausgezeichnet. Wir erfahren viel über die ‚Burenkriege‘ mit und gegen Holland und England. Über die Rolle und Sichtweise auf die Deutschen in Namibia und darüber, dass sehr viele Deutsche nach Südafrika kommen, um Großwild zu jagen. Es war ein toller Tag.
    Da Fritz unsere übercoole Reisedisziplin moniert folgen wir seiner Bitte und verabreden uns für morgen früh um 07:30 h zum Frühstück, damit wir um 08:00 h auf der Straße sind. Es gilt viele noch nicht gefahrenen km wieder teilweise aufzuholen. Morgen wird ein km-fressender Tag…
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  • km-Tag mit sightseeing

    16. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ⛅ 18 °C

    … es wurde ein km-Tag. Ohne Langeweile. Offenbar haben auch Männer (fast) immer was zu erzählen. So lernt man sich kennen. Wir haben uns ja über das Urlaubsportal kennengelernt, d.h. wir wissen nichts von- oder übereinander. Und je mehr der eine von sich erzählt, desto mehr sinkt die Hemmschwelle, von sich selbst zu erzählen. Man stellt fest: die Summe aller Probleme, ist bei jedem gleich – es waren nur unterschiedliche Herausforderungen. Und jeder kann sagen: sie wurden gemeistert. Irgendwie. Mit unterschiedlichen Konsequenzen und Akzeptanz. Der größte Helfer war immer ‚Dr Zeit‘. 2 Witwer, 1 Geschiedener, 1 Verheirateter ergibt unterschiedliche Lebensgeschichten. Und überraschende Hilfe-/Lösungsasnsätze und Tipps was man machen kann um zu einer besseren Lösung zu kommen. Und bei einem Durchschnittsalter von 67 Jahren vor allem auch im gesundheitlichen Bereich. Jeder ist für den Erfahrungstipp der anderen dankbar. Und wie jeder an den anderen denkt, merkt man morgens. Einer fragt immer: ‚… hat jeder schon seine morgendliche Ration Pillen genommen?‘ ;-))) Das nenn‘ ich ‚hier hat sich der Gemeinschaftsgedanke bereits eingegraben‘. Jeden Tag 6-10 h zu viert in einem engen Raum wie dem Innenbereich eines Autos ‚eingepferscht‘ mit angewinkelteten Beinen zu verbringen, ist ambitioniert. Hier ist mentale und physische Belastbarkeit und Toleranz in hohem Maße gefordert. Und wird weit überwiegend erfüllt. Kleinere ernsthaftere Diskussionen sind selten, vernachlässigbar und hier nicht erwähnenwert. Wir haben gemeinsam Spaß.
    An den Linksverkehr haben wir uns bereits gewöhnt, mit der seltenen Ausnahme, dass anstatt des rechts angebrachten Blinkers, der Scheibenwischer betätigt wird. Wir machen 1 x täglich Fahrerwechsel, damit jemand alleine nicht mehr als 4-5 h fährt. Es schlagen einem 2 Herzen in der Brust – einerseits wird gerne gefahren, andererseits reicht es einem aber auch nach ½ Tag Linksverkehr, tiefen Schlaglöchern und schmalen Straßen mit stinkenden LKW oder picups. Trotzdem muß gesagt werden, dass hier weit überwiegend jeder kooperativ und entgegenkommend fährt. Die LKW fahren nach einigen km immer so, dass man sie passieren kann. Das ist angenehm. Tückisch und höllisch sind nur die potholes – fährt man mit hoher Geschwindigkeit durch, hat man das Gefühl es zerreisst einen das Auto.
    Heute haben wir aber überwiegend gute Straßen: mautpflichtig. Und wahrscheinlich deshalb in besserem Zustand als deutsche Autobahnen. Unser irrender Wetterprophet für Arme – Jürgen - hat sich erfreulicherweise wieder geirrt. Der Tag bleibt hell, freundlich, sonnig, klar. Morgens und abends frisch-kalt und tagsüber angenehm warm ohne Hitze. So macht Reisen Spaß. Südafrika ist wettertechnisch ein Ganzjahresurlaubsland ohne urlaubsfeindliche Kälte oder Hitze. Nur die unterschiedlich langen Helligkeitszeiten im Sommer/Winter schränken die Urlaubsfreuden ein.
    Spätmittags/früher Nachmittag erreichen wir den einzigen Wegpunkt des Tages: Champagne Castle Hotel Resort. Ein traumhaft schön gelegenes 5* Hotel mit Blick auf die Drakensteiner Bergmassive. Mit hohem Eisenzaun geschützt und mit 3 Gatewachen besetzt. Unwillig das Tor für unsere Durchfahrt zu öffnen ohne uns zu kontollieren, erzählen wir, dass wir uns nach Übernachtung erkundigen wollen und etwas trinken wollen. Nach dem Blick ins Auto geht die Schranke auf. Das Gelände ist sehr groß und sehr weitläufig – eine ehemailige Gebirgsfarm, die aufwendig, substanzerhaltend nach hotelerfordernissen umgebaut wurde. Der Kies knarrt ehrwürdig unter den Reifen als wir ‚vorfahren‘. Eine Ansammlung verschieden großer Häuser und Cottages – ein Haupthaus. Mit pool, Traumausblick, sehr großer Sonnenterasse mit service. Den nehmen wir für Bier und Kaffee in Anspruch. Ein Sonnenschirm wird unaufgefordert für uns gerichtet und wir geniessen den Moment. In Ruhe, mit Aussicht, in der Sonne, mit Getränk. Die Übernachtungspreise sind mit 75 €/Pers/Nacht mit Halbpension recht moderat – für uns ist es aber noch zu früh, um zu bleiben. Ein paar hundert km müssen heute schon noch sein. Und die fahren wir durch die wunderschönen Drakensteiner Berge. Bei klarem, sonnigen Wetter. Herz was willst Du mehr?

    Booking.com und Internet im Auto sei dank – in Pietermaritzburg finden wir bei ‚7 on oakleigh‘ Quartier. Schnell, problemlos, preiswert, gut. Ein komplett eingerichtetes Apartment mit 2 Schlafzimmern, Küche, Essbereich; Wohncouch, Bad usw mit 4 Schlafmöglichkeiten. 2 davon im Doppelbett. Um sich den nächtl Streit um die Decke zu ersparen, wird gelost, wer auf der Couch schläft. Jürgen gewinnt das große Bett für sich alleine und Olaf die Couch. Wir entscheiden aufs Restaurant zu verzichten und aus der Kühlbox zu vespern. So finden 10 Bier den Weg zur Toilette durch die Blase… Die Unterkunft ist wieder gut, sehr gut sogar, weil unglaublich preiswert. Aber wie bisher alle in denen wir waren und alle, die wir gesehen haben, gesichert wie Fort Knox. Mit hohen Eisenzäunen teilweise mit Strom, schweren Eisentoren und Nachtsecurity. Und cameraüberwacht. Auf uns wirkt das befremdlich, gibt einem nicht wirklich das gewünschte Gefühl von Sicherheit, sondern eher das Gefühl von ungewohnt hoher Kriminalität. Aber so ist es halt in einem Land mit sehr hoher Kriminalität und dem Sicherheitsplatz des Landes 123 von 163 und Menschen die aus dem Land kommen, das den Platz 16 von 163 einnimmt.
    Das heisse Frühstück für 12 € f 4 Personen ist ok – nur der Kaffee ist dünn wie Tee. Aber b d Preis ist das ja ok.
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  • Afrika

    17. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute fahren wir Rekord. Mehr als 600 km. Und haben keinen sightseeing Punkt. Aber eine tolle Strecke, sehr gute Straße, sehr schönes Wetter, gute Laune und einen interessanten, bunten Stopp an einem Dorfmarkt mit viel Gewusel und Palawer – ohne Tourismus, weil in the middle of nowhere. Jürgen und Olaf gehen auf die Pirsch durch dieses Gewirr von Stimmen, Gerüchen und Geräuchen. Und kommen stolz mit preiswert gekauften Trophäen zurück: bunten Tragetaschen f d Schmutzwäsche und einer 2€-Sonnenbrille. Ausgerechnet unser Esthet und Qualitätsanspruchsteller. Aber schön, stabil und gut ist die Brille wirklich. …und jetzt will Fritz auch so eine!
    Der Tag vergeht angenehm mit fahren und wir finden uns kurz vorm dunkel werden auf einem Balkon mit Meerblick wieder. Unserem heutigen Quartier: Reef Apartments in East London. Die Empfehlung für d Dinner Restaurant ist max passend für uns. Und gefrühstückt wird wieder aus dem cooler bevor die Tour weiter geht Richtung Addo Elephant National Park. Einem Park mit einer höheren Tierdichte als der Kruger.
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  • Frühduscher sind keine Warmduscher

    17. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ 🌙 16 °C

    … wir haben doch gar nicht so viel in dem Restaurant getrunken – oder? Jedenfalls nicht so viel, dass es nachvollziehbar ist, dass Olaf um 03:30 h ins Bad geht und seine Morgentoilette erledigt. Mit Zähne putzen; duschen etc Ich wundere mich über diesen Frühduscher, den ich höre, weil ich am Rechner sitze und blogge. Dann ist wieder Ruhe und ich höre Olaf wieder schnarchen.
    Die Erklärung kommt morgens beim Frühstück. Um 07:30 h – Fritz‘ Wunsch. Das Frühstück für 3,20 €/Pers ist weder beklagens- noch lobenswert. Preisgemäß bis gut. Olaf erklärt sein Mißgeschick damit, dass er nicht auf die Uhr gucken konnte, weil Jürgen ihm die Brille ‚versteckt‘ und mich am Rechner tippen gehört hat. Dachte, es ist gleich so weit und könne ja schon mal als erster duschen gehen. Wundert sich hinterher, dass es doch noch so dunkel ist und aus meinem Zimmer keine Geräusche mehr kommen – weil ich wieder schlafe. Also legt er sich für die 2. Runde wieder hin. Die beiden Herren im ‚Master-Bed-Room‘ bekommen das alles gar nicht mit.
    Wir sind wieder früh auf der Troll und kommen bei schönem, sonnigen Wetter auf guter Straße gut voran. Kurzer stopp zur Wiederherstellung eines entspannten Wohlbefindens und Auffrischung der Flüssigvorräte. Dann sind wir im Addo Elefant National Park. Mit erhöhter Erwartungshaltung an die Tiervielfalt fahren wir in den Addo ein. Aber hier ist nicht nur die Tierdichte höher, sondern vor allem die Baumdichte. Und dies fast flächendeckend der gesamten Strecke durch den Addo entlang. Fast 4 h. Und was sehen wir? Pillendreher (schwarze Käfer, die aus Elefantendung große Pillen drehen, in denen sie ihre Larve ablegen und km-weit rollen); Zebras; Affen; Antilopen; Warzenschweine mit Jungen; Wasserbüffel, Elefanten, Giraffen – aber keinen Löwen. Ausser dem von Olaf… Aber wo die Walddichte größer – ist die Tiersichtbarkeit kleiner. Insofern wurde die Erwartungshaltung leider nicht erfüllt.
    Vom Addo fahren wir nach Port Elizabeth – einer Hafenstadt, mit etlichen ‚großen Pötten‘ in Sichtweite. Olaf kutschiert uns fachmännisch sicher durch die enge Altstadt, weil wir noch die ‚old library‘ mit der Statue von Queen Victoria sehen wollen. Und das Denkmal vom ‚treuen Pferd‘ als Wegbegleiter vor der Autozeit.
    Dann wird es Zeit nach Quartier zu suchen. Nach dem wenig erfreulichen Debüt vergangenes Jahr haben wir es niemals wieder versucht. Heute probieren wir es mal wieder mit Airbnb. Um 17:00 h schicke ich meine Buchung ab – in der Erwartung, in den nächsten Sek/Min Bestätigung zu bekommen. Mein Irrtum. Die Meldung nach meinem Buchungsversand lautet: ich bekomme Antwort in den nächsten 24 h. Mmmmh – das nutzt uns ja nicht, weil wir Unterkunft in der nächsten h wollen/brauchen. Es geht aber gut – binnen weniger Min bekomme ich die Buchungsbestätigung und kurze Zeit später einen Anruf der Vermieterin. Leider kann ich sie nicht gut verstehen. Ich kann ihr aber klar machen, dass wir gegen 19:00 h dort sein wären.
    Die wenig gute Erfahrung vom ersten und bisher letzten Mal sorgt für mehr Hoffnung als Erwartungshaltung. Das Quartier ist aber etwas, was man – glaube ich – nie erwarten würde. Ein einziger Traum. Wir sind uns einig, dass die gemietete Wohnung mehr als 150 m2 groß ist. 4 Schlafzimmer; 8 Betten und 4 Badezimmer. Riesenterasse mit Luxus-Grill; Pool und Whirlpool, den wir hätten nutzen können – es war uns aber zu kalt. Ein Wohn-/Esszimmer das geschätzt 70-80 m2 hatte. Eine Küche, die keine Wünsche übrig ließ. Keine! Waschmaschine, Trockner; Spülmaschine; Tiefkühler; Kühlschrank und und und. Große Doppelgarage und hohe elektronische Sicherheit im ganzen Haus. Und das ganze für 114,30 für alle zusammen für die Nacht. Nicht zu glauben. Hier könnte man leben und nicht nur 1 x übernachten. Und dann auch noch tolle Vermieter, die uns den Tipp fürs Dinner geben: eine Craft-Bier-Brauerei im Ort.
    Und auch dieser Tipp war spitze. Wir nehmen 3 (Jürgen fährt – trinkt nicht) Bier-Sampler (Bierprobe mit 4 verschiedenen Bier) und eine Familienplatte für uns 4 Jungs. Olaf und Fritz krönen ihren Abend dann noch mit einem ‚Jacky-Whisky‘. Und dann fährt uns Jürgen zurück in ‚unser Schloß für die Nacht‘.
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  • Swartbergpass - Traum der Natur

    18. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ 🌙 16 °C

    Info für die Unzufriedenen und Nörgler: man kann pro footprint max 6 Bilder hochladen. Deshalb haben Olaf und Jürgen dem Wunsch nach mehr Bildern dahingehend Rechnung getragen, indem die beiden noch Bilder und Videos an voran gegangenen Tagen bis hin zum 1. Eintrag hochgeladen haben.

    Auch heute sind wir wieder früh unterwegs. Martin, der Vermieter verabschiedet uns freundlich. Seit gestern – Port Elizabeth – sind wir auf der Garden Route. Von hier aus haben wir bis Cape Town die höchste Wegpunktdichte. Doch bevor wir den ersten passieren, ist wieder Spar-Markt angesagt. Lebensmittel und die üblichen Flüssigkeiten. Dieses Mal noch mit einer Flasche Jacky Daniels. Und nicht nur der Kofferraum wird voll, sondern auch der Diesel-Tank.
    Wir haben wieder einen schönen Tag. Einerseits viel Fahrerei – 420 km – andererseits einige Wegpunkte, die Spaß machen. Nature Valley – ein Geheimtipp. Hier ist noch Strandwetter (so dass wir ein ausgedehntes picnic machen) und die Häuser ohne die obligatorischen Schutzmauern und –gittern. Nette Städtchen und wir können bei adrenalinförderden Aktivitäten zuschauen: den höchsten Brücken-Jumbee-Sprung der Welt: Face Adrenalin.
    Wir durchfahren die Straußengegend Südafricas, von der einst die ganze Welt mit Straussenfedern versorgt wurde. Und kommen zu spät zur Tropfsteinhöhle – die wurde gerade geschlossen, als wir ankommen.
    Das Tageshighlight ist aber die Fahrt über den Swartbergpass. Gravelroad – dahinter verbirgt sich eine ‚naturbelassene‘ asphaltfreie Straße, die dem Auto und dem Fahrer alles abverlangt. Olaf fährt – sicher wie ein Profi-Trucker. Immerhin hat er geländefahren auch einst gelernt – bei der Nationalen Volksarmee. In den Nachrichten von SWR1 BW (Internetradio) hören wir von 29 Toten auf Madeira, da ein Bus eine Bergböschung runter gestürzt ist. Und hier sind keine ungesicherten Böschungen, sondern ungesicherte Steilhänge oder senkrechte Bergwände. Wegen dem Linksverkehr sind wir auf der Abhangseite bei der Auffahrt und bei (gottseidank seltenem) Gegenverkehr beschleicht einen ein mulmiges Gefühl. Aber alles geht gut. Jeder ist zufrieden, erstaunt, Olaf richtig glücklich. Die Aussichten sind gigantisch und einmalig. Immer wieder halten wir wegen Fotostopps an. Eine tolle Fahrt – die um kurz nach 18:00 h zu Ende weil es dunkel ist und der Vollmond nicht den Tageslichtausgleich schafft. Aber ebenfalls einen tiefen Eindruck hinterläßt. Nach der Passfahrt folgt noch eine Schluchtfahrt, die wir wegen der Dunkelheit aber nicht mehr geniessen können. Das werden wir morgen noch mal nachholen…
    Letzte Überraschung des Tages war das Airbnb-Quartier heute. Wieder ein riesiges Haus auf riesigem Grundstück. Wieder hat jeder sein eigenes Zimmer. Das Haus ist historisch alt, schön restauriert mit wertvollen Möbeln im Kolonialstil möbliert. Jeder ist mehr als angenehm überrascht und begeistert. An dem Riesentisch vespern wir noch und klönen bei Bier und Whisky, bis wir müde sind. Denn morgen geht’s weiter…
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  • Südafrika

    18. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ☀️ 19 °C

    Im Garten beim Abfall gefunden na mal sehen was der Zoll dazu sagt

  • erst Hasen suchen - dann Ronnis sex shop

    19. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ☁️ 27 °C

    Erst Osterhasen suchen – dann Ronnie’s sex shop
    Gestern habe ich lange am Blog geschrieben, so dass am Ende nur noch Olaf und ich auf waren. Da ist uns die Idee gekommen, die kleinen Osterhäschen, die wir morgens im Supermarkt gekauft hatten zu vestecken und ostermässig morgen früh suchen zu lassen. Da Olaf Auto-freak durch und durch ist, verstecke ich seinen Hasen in einem Holz-Jeep im Regal und er versteckt die anderen 3.
    Bei Fritz fiel das zwar nicht gleich auf Gegenliebe – weil was für kleine Kinder – aber in jedem Manne steckt ja bekanntlich noch ein Kind. Also macht er auch mit. Es ist ein lustiges suchen – das Haus, das wir gemietet haben ist wirklich riesengroß mit 2 bewohnbaren Flügeln. Obwohl jeder von uns nicht nur sein eigenes Bett, sondern sogar sein eigenes Zimmer hat, bewohnen wir nur 1 Flügel des Hauses. Jürgen ist begeistert von dem Haus – Olaf und meine Meinung: nett; schön im Urlaub mal so zu übernachten, wohnen wollten wir nicht so. Es ist alles geschmackvoll und passend historisch alt aber nicht in so wünschenswertem Zustand, sondern max ‚funktionierend aber nicht schlecht‘. Das Grundstück ist auch riesig und in einer Ecke findet Olaf einen Behälter mit sehr großen Geweihen von mehren wilden Tieren (Wasserbüffel; Riesenantilope etc) Eine tolle Trophäe für Großwildjäger – wäre der deutsche Zoll nicht.
    Jedenfalls haben wir unseren Spaß beim Hasen-suchen und jeder findet seinen auch. An der großen Tafel haben wir noch ein gemütliches Frühstück aus dem cooler für das Olaf den Tisch gedeckt hat. Hier besonders ewähnenswert, weil er meint, dass er so was noch nie gemacht hat und seine Freundin das kaum glauben wird… so ändert die Tour die Menschen ;-))) Gegen 08:xx h sind wir wieder auf der Straße. Allen hatte gestern der naturbelassene Swartberg-Pass gefallen – laut google einer der spektakolärsten Pässe des afrikan. Kontinents - und weil es am Ende schon dunkel war, holen wir die letzten km heute morgen noch mal nach. Herrliche Schluchtbilder werden von Fritz noch gemacht – er freut sich schon sehr auf das Video, das er von dieser Reise machen wird. Er ist semiprofessioneller Video-Ersteller mit Profi-Equipment. Das er auch bedienen kann. Mit seinen vielen Erzählungen über das was er schon alles an Videos gemacht hat, was er alles kann und welches Equipment er hat und einsetzt legt er die Erwartungshaltung von uns allen ganz schön hoch. Wir freuen uns schon alle darauf – auch wenn wir darauf noch ne lange Weile warten müssen.
    Nach dem Schlucht-highlight heißt es back to track und zur Mittagszeit erreichen wir ‚Ronnie’s sex shop‘. (@Dietmar: danke für den Tipp) Anders als der Name vermuten läßt ist es kein sex shop oder ähnliches. Es ist eine total urige Kneipe von einem Aus-/Einsiedler (Ronnie) in the ‚middle of nowhere‘. Ronnie hatte vor Jahrzehnten die Nase voll vom Stadtleben und hat hier eine kleine 1-Raum-Kneipe aufgemacht. Zu der niemand kam und an der niemand anhielt. An der großen weissen Aussenwand stand nur untereinander Ronnie’s shop. Als er bei seinen Freunden laut darüber nachdachte den shop wieder schliessen zu müssen, hat einer von denen neben ‚Ronnie‘ und über ‚shop‘ noch mit roten lettern ‚SEX‘ und machte damit ‚Ronnies SEX shop‘ aus der darniederliegenden Kneipe. Und fortan brummte das Geschäft. Und Ronnie gab seiner Kneipe einen ‚USP‘ – Alleinstellungsmerkmal – er bat alle Frauen ihren BH zur Dekoration da zu lassen. Und man kann sehen, dass Hunderte oder evtl sogar Tausende seiner Bitte nachkamen. Die Doppelhügel hängen überall – an den Wänden, an der Decke… Männer hinterließen teilweise ihre t-shirts oder ein-, zwei- bis mehrdeutige Texte an jedem cm2 Wand- oder Türfläche der ganzen Kneipe. Aus der Einraumkneipe von kaum 30 m2 ist nun noch eine sehr große Terasse, ein Mini-Souvenir-Laden und ein kleines Burger-Restaurant hinzu gekommen. Und als wir ankommen war alles voll. Harley-Gruppen; Familien mit Kindern und Tour-Jungs wie wir. Jürgen hat noch die Idee des Tages: wir lassen eins unserer exclusiv für die Tour gemachten t-shirts hier – nachdem es jeder von uns großformatig unterschrieben hat. Mit dem Bild von uns vieren drauf, mit der Tour-Verlauf und dem Spruch: gestartet als Fremde – gefahren als Freunde! Uns wurde versprochen, dass es aufgehängt wird! Ronnie selber ist mittleiweile ein 70-80-jähriger ‚Eremit‘ mit bauchlangem blond-grauen Zopf und Bart. Gerne und bereitswillig stellt er sich mit uns für ein Foto auf. (das alles erinnert mich an Angel del Gadillo – Barbier der Route 66 dem Vater für die Wiedergeburt dieser berühmt gewordenen Straße.
    Weiter geht es nach Barrydale, einem kleinen romantischen Städtchen; über den tradowpass nach Surbreak, wo man glaubt, dass hier die Zeit vor 100 Jahren stehen geblieben ist; zum ‚Groente Mark (großer Markt) nach Swellendam an dem wir wegen des Feiertages Karfreitag die für dort empfohlene Gebäckprobe nicht machen konnten – die Geschäfte waren zu; in Montagu fahren wir an 14 sehr gut erhaltenen und bewohnte historischen und schönen Häusern aus Kolonialzeit entlang und anschließend am Ortsausgang zu 40° heissen Quellen, mit Schwimmbad und von uns befahrbarem Hotel-Resort.
    Der letzte Wegpunkt des heutigen Tages ist ein trauriger, den ich mit Wehmut betrachte: Die Klipdrift Destille. Hier hat Dietmar und die ‚Pälzer Fründe‘ vor Jahren unseren Lieblingsbrandy kredenzt bekommen – und im Griff behalten. Wir haben keinen Aufwand gescheut, Nachschub für den hier exklusiv produzierten ‚Black Gold‘ zu bekommen. Anfangs nur einzelne Flaschen – weil die Destille nicht nach Deutschland versandte und es diesen Brandy in Europa nicht gab – wenn Freunde oder Kollegen (oder deren Familien) nach Südafrika flogen und uns auf unsere Bitte ein oder 2 Flaschen aus dem duty free mitbrachten. Das highlight war dann mein Tourkollege vom Oregon Trail, der mit Hilfe seines Whisky-Importeurs 100 Flaschen besorgen konnte. Seit Monaten ist die Quelle aber versiegt – nun weiß ich definitiv warum: Klipdrift hat Insolvenz angemeldet. Der Schriftzug ist weg, das Grundstück wirkt verlassen. Ein trauriger Besuch hier vor verschlossenen Toren zu stehen er Schriftzug ist weg, das Grundstück wirkt verlassen. Ein trauriger Besuch hier vor verschlossenen Toren zu stehen ;-((( ;-(((
    1 h später erreichen wir unser Quartier für die Nacht. Bei Airbnb war nichts zu finden, was passte – aber wieder bei booking. Ein ****-Guest house in Rawsonville. Ein extrem prächtiges Anwesen auf einem 6.000 m2 Grundstück. Herr darüber ist ‚Rolf von Rüdiger‘ ein 80-jähriger Deutsche, der vor 40 Jahren als Testfahrer von Porsche nach Afrika entsandt wurde und hier hängen blieb. Ein prachtvoller Park mit sehr altem Baumbestand, die z.T. 300 m2 mit ihren Blättern überdecken. Das Haus ist auch historisch alt, wie das gestrige – aber es liegen Welten in der Qualität dazwischen. Über 1 Jahr wurde es saniert und renoviert. Alles ist alt, alt aber echt original und alles tip top und in bestem Zustand. Möbel sind original aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts. Ein wirkliches Kleinod, das jedem gefällt.
    Rolf empfiehlt uns noch ein Restaurant in der Nähe – sofort mit dem Hinweis: in Südafrica geht kein Weisser abends im dunkeln zu Fuß auf die Straße!!! Daran halten wir uns. Das Restaurant ist eins der gehobenen Kategorie. Sowohl Craft Beer Brewery als auch Weingut. Es sieht toll aus, wir fühlen uns wohl. Es gibt live music weil eine kleine Gruppe junger Leute Geburtstag feiert. Auf unserem Tisch stehen 2 lackernde echte Petroleum-Lampen. Hier ist es richtig schön und romantisch – und die Kellner sind sehr aufmerksam. Nach der guten Erfahrung mit dem letzten beer-sampler bestellen wieder so einen. Bier-Testing mit jeweils 4 verschiedenen Bieren. Ich bin heute Abend der Fahrer – und bekomme den sampler mit den Starkbieren. ;-((( Ich probiere jedes Bier nur zur Hälfte (die Hälfte von ca 0,15 l…) und steige dann auf sehr leckeren Tee um. Meine Restbiere trinken die 3 anderen – und bleiben anschließend dabei. Essen ist auch schnell bestellt: wieder eine Family Platter und 4 verschiedene Tapas. Es kommen 3 große Platten und – warum auch immer – glauben wir, es ist nur die Vorspeise: die Tapas. Und sorgen uns, wohin wir den Rest noch ‚tun‘ sollen. Auch ohne Hauptgang würden hiervon noch 2 weitere satt. Wir halten uns also zurück, lassen noch fast volle Platten wieder abräumen und warten auf den Hauptgang. Und warten… und warten… Um festzustellen und zu erfahren, dass der Hauptgang bereits bei den 3 Platten dabei war. Auch gut – keiner hat noch Hunger, für die Nacht sind wir satt. Alles weitere wäre ohnehin zu viel gewesen. Also: gut so!!! Denn die Bierchen, die die Wartezeit verkürzt haben, waren auch lecker. Und man kennt das ja: 3 Bier sind eine Mahlzeit – da hat man noch nichts getrunken….
    Und als Absacker wird bei uns im Zimmer weiter getrunken. Von Olaf und Fritz Jack Daniels bis die Flasche fast leer ist, von Jürgen 1-2 Sherry, die wir von ‚Rolf von Rüdiger‘ kostenlos angeboten bekommen haben - und ich trinke noch ½ h Radler (ungewollt – eigentlich wollte ich noch ein Bier).
    Um 23:00 h bitte ich zur Nachtruhe, weil wir wieder früh aufbrechen wollen.
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  • ... man kann auch schon mal Pech haben.

    20. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ☀️ 19 °C

    Beim Abschied und Aufbruch kommt ‚Rolf von Rüdiger‘ noch dazu. Wir haben das Gefühl, er will uns gar nicht fahren lassen. So zeigt er uns jeden Winkel dieses schönen Hauses und Anwesens. Es ist wirklich toll und er zu Recht stolz darauf.
    Wir müssen aber los, da wir um 09:00 h eine Quad-Tour machen wollen. Ungebucht wollen wir es probieren – und haben Pech. Alle Quads sind für den ganzen Tag ausgebucht – und 24 h verschenken können wir nicht. Also fahren wir weiter und werden unterwegs nach weiteren Möglichkeiten zum Quad fahren Ausschau halten.
    Also geht es jetzt nach Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents. Nachdem wir vergangenes Jahr am Southernmost Point der USA – in key west; florida – waren, ist es ein tolles Gefühl, dieses Jahr am Southernmost Point des afrikanischen Kontinents zu sein. Und das ist nicht das Kap der Guten oder Cape Point oder Kapstadt – sondern Cape Agulhas. Ca 150-200 km östlich von Kapstadt. Die Sonne scheint strahlend vom Himmel, es ist nicht wirklich kalt – auch nicht warm – aber es bläst ein sehr kräftige Wind. Herr und Fahrer für die besonderen Stellen ist natürlich Olaf. Doch ist die Gravel Road (Feldweg) nicht wirklich anspruchsvoll. Es geht einigermaßen – vor allem mit den großen Rädern und dem Allrad des ‚Baustellenautos‘. Mehr als ein Fotomotiv wird hier aber nicht geboten – von dem ca 20 m langen Relief des afrikanischen Kontinents vielleicht abgesehen. Ein symbolischer Strich kennzeichnet hier, dass dies die Stelle ist, an der der warme Indische Ocean auf den kalten Atlantik trifft. Was zu meist sehr wildem Wasser – Wellengang – führt und stets für Wind. Von selten mässig bis meistens stark. Wind und Wetter sind schon 148 Schiffe zum Opfer gefallen, die nun seit z.T. Jahrhunderten auf dem Grund der Meere liegen.
    Nach diesem Fotostopp checken wir das heutige Restprogramm. Es steht noch der Ort aus – Van Dyksbaai – in dem an jeder Ecke Bootsausflüge angeboten werden, mit denen man im Käfig nach den großen weissen Haien tauchen kann. Olaf und Fritz sind beide Taucher und möchten das gerne unbedingt machen. Jürgen und ich würden dann gemütlich (und warm sitzend) auf die Rückkehr der mutigen Taucher warten. Als wir ankommen stehen aber bereits fast alle Boote am Strand und das letzte läuft gerade ein. Mit arg unglücklich und vollkommen verfrorenen ‚Weissen-Hai-Tauchern‘ an Bord. Der Motivationsanfeuerungsschrei des Veranstalters, der aus Marketing-Gründen ein Foto mit begeisterten Tauchern haben möchte wird lustlos und mit ‚sekundär‘-Geschrei (= ohne jegliche innere Anteilnahme) als Pflichtübung erfüllt. Bei einem solchen Motivationslevel kann ich mir kaum vorstellen, dass es zu spektakulären Begegnungen mit einem ‚Großen Weissen Hai‘ gekommen ist. Die Leute haben nicht eiligeres zu tun, als vom Boot zu kommen, in warme Klamotten zu kommen und wahrscheinlich schnellstens ne warme Dusche oder Bad mit Schnaps und Bier zu bekommen. Natürlich sind unsere beiden Taucher unfroh darüber, dass es heute nicht klappt – aber die Enttäuschung hält sich bei diesen Parametern ziemlich in Grenzen. Olaf ist eh kein Mensch, der sich für so was krämt und Fritz siniert, dass es ihm wahrscheinlich sowieso zu kalt gewesen wäre, um heute mitzumachen…. Na dann ist es ja nicht wirklich schlimm ;-)))
    Es ist an der Zeit nach Quartier zu suchen. Wie immer aus dem Auto im Internet – während der Fahrt. Ziel für heute ist Franschoek – dem Zentrum des Winery Valleys und Start der ‚Wine Tram‘ mit der man an 1 Tag etliche der besten Weingüter Südafrikas besuchen und kennenlernen kann. Einschließlich deren hochwertiger Weine. Es ist Ostern; wir sind zu viert; haben den Anspruch nicht nur auf 2 sondern auf 4 Betten. Das stellt sich sehr viel schwieriger dar, als erwartet. 1 einzige Unterkunft erfüllt die Ansprüche – nicht mehr zu den günstigen Bedingungen der Vergangenheit. Ich buche, um nicht Gefahr zu laufen, dass es mir ein anderer noch vor der Nase wegschnappt. Und als ich Enter gedrückt habe beschleicht mich ein unerfreulicher Verdacht, der sich bestätigt. Die Unterkunft liegt nicht wie gewünscht in Franschoek, sondern im Luftlinie ca 100 km entfernten Kapstadt. Das zählt noch zum Suchradius. Und ist mir nicht aufgefallen. Die Unterkunft wird bestätigt und ich versuche noch tel zu erfragen, ob es ok wäre, wenn wir um ein paar Tage verschieben. Ab Dienstag sind neue Gäste da und sie selber könne nicht machen, sondern ich müsse das mit dem Portal klären. Dort geht natürlich nichts mehr, wenn ich am Miettag erst um 18:00 h noch was ändern will – und sowieso erst vor wenigen Minuten gebucht habe. In anderen Portalen sieht es in Franschoek aber auch nicht besser aus – also fahren wir früher als geplant nach Kapstadt und werden ein wenig umplanen. Unterm Strich ist das nicht wirklich ein Problem . Gegen 19:15 h kommen wir an. Wieder ein Haus für uns mit einem eigenen Bett für jeden; in 3 Schlafzimmern mit 2 Bädern. Mit großem Wohn- Esszimmer und Car-Port. Alles ist wieder total vergittert und elektronisch gesichert – wie auch jedes Haus der Nachbarschaft. Mit großen Schildern an den Wänden, dass die Fa XYZ hier wacht…. Uns gibt so was nicht wirklich das Gefühl von Sicherheit – eher gegenteilig. Weil damit ja bestätigt ist, dass so was hier erforderlich ist…
    Wir lassen uns von der Vermieterin noch bestätigen, dass der Italiener von der Ecke ganz ok ist und wir fahren zu einer Pizza oder Pasta noch dorthin. Am Ende wissen wir, dass die Bestätigung zu Recht war und sind zudem einig, wie umgeplant wird und dass wir nachfragen, ob wir nicht nur 1 sondern 3 Nächte bleiben können.
    Objektiv könnte man sagen, dass es ein Pechtag war: kein Quad, kein Weisser Hai; kein Quartier in Franschoek – subjektiv haben wir alle das Gefühl einen guten Tag erlebt zu haben. Mit noch besserer Perspektive für die Folgetage. Schau’n mer moal… (wie Kaiser Franz Beckenbauer einst meinte)
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  • Ronnies Sex Shop

    20. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ 🌙 16 °C

    Hat natürlich nicht's mit Sex zu tun.😀

  • Tafelberg - Cape Point - Cape de Cuba

    21. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ 🌬 20 °C

    Wir wollten mal ohne Wecker ins Bett – doch jeder hat sich selber doch von seinem handy wecken lassen. Noch vor 07:00 h hört man Getrappel und Geplapper. Und um 07:30 h sitzen wir alle zum Frühstück um den Tisch. Gemütlich – ohne Stress. Der Tagesplan ist heute einfach:
    1. Versuch auf den Tafelberg zu kommen. Hört sich blöd an – ist aber so. Der Tafelberg ist das Wahrzeichen von Kapstadt und Pflichtprogramm aller Touristen. Und häufiger nicht erreichbar als umgekehrt. Nebel – Regen – Sturm – Wind. Diese Elemente sorgen dafür, dass die (einzige) Gondel sehr oft nicht betrieben werden darf. Und zu Fuß machen sich nur extrem wenige auf den Weg – bei o.g. Wetter lohnt es sich ja auch nicht. Wir sind bereits gegen ca 09:30 h am Ticketschalter. Die Sonne strahlt, es klar wie ein mit Pril gespültes Glas und kein (Nebel-)Wölkchen am Himmel. Aber ein arg starker Wind geht. Wir sehen die Gondel ziemlich schaukeln. In der Bergstation. Und tatsächlich: keine Fahrten mehr. Heute den ganzen Tag. OK – heute war der 1. Versuch. Wir haben noch morgen und übermorgen – also noch 2 Versuche und die Wettervorhersage läßt beides zu: es geht – es geht nicht!
    2. Fahren wir also ans Kap der Guten Hoffnung. Eine extrem schöne genussreiche Strecke über den Chapman Peak. Genuss pur. Fotostopps und staunen. Jürgen hat die Geschichte parat, dass betrunkene Fuhrleute von Pferdedroschken früher diese Strecke nicht befahren durften. Sie war zu steil und ein Unfallschwerpunkt. Jürgen fährt aber weder eine Pferdedroschke noch ist er betrunken. Also chauffiert er uns gut und sicher, linksverkehrig den Chapman Peak entlang.
    Als wir eine mall passieren sehen wir, dass diese trotz des Feiertages auf hat und wollen rein. Zu vodacom um festzustellen, wieviel Restvolumen wir noch auf der Datenprepaidkarte haben. Und wollen ausserdem das Auto waschen, da Olaf gewaltig nervt, weil der Hillux mehr schlammig als weiss aussieht. Das kann er nicht ab…. Eine Carwash finden wir nicht – aber von Vodacom bekommen wir gute Nachricht. Wir haben ‚erst‘ 6,8 GigaByte Daten ‚verbraucht‘. D.h. wahrscheinlich wird die 20 GB-karte noch bis zum Urlaubsende reichen. Wenn der Durchschnittsverbrauch nicht größer wird, als er bisher war. Dann fällt uns ein, dass wir noch einkaufen sollten – und beim einkaufen, dass wir noch was essen sollten…
    So wird es nach 16:00 h bis wir zum Cape Point kommen. Nicht zuletzt auch deswesen, weil wir ca 45 Min im Stau stehen – vor den Kassenhäuschen zum ‚Point‘ die von jedem Erwachsenen ca 20 € haben wollen, der den ‚Cape Point‘ aus der Nähe erleben will. Und wer will das nicht, der zum ersten Mal in Kapstadt ist. Es lohnt sich aber. Schon allein des klaren Wetters wegen – auch wenn der Wind nervt. Mit der Seilbahn nach ganz oben und ein paar schöne Bilder mit dem Schild ‚Cape Point‘ gemacht. Dann wird es Zeit.
    Auch Zeit dem Hillux noch mal ne Pulle Diesel zu geben. Im Berg stehend beschleicht Olaf nämlich ein komisches Gefühl, als er auf die Tankanzeige schaut. Nach dem Berg beruhigt es sich dann aber – und die Tanke erreichen wir ohne besondere Vorfälle.
    Von meinem südafrikanischen Kollegen Quinton habe ich den Tipp für eine Salsa-Bar hier in der Nähe bekommen. Eine Bar für Aussteiger… Direkt daneben bekommen wir einen Parkplatz und beim Aussteigen hören wir schon die live-Musik. Das Publikum macht wirklich den Eindruck als seien es lauter potenzielle Aussteiger. Individualisten, Musikliebhaber, Künstler – live-Musik gibt es aber nur sonntags. Und heute ist ja Sonntag. Wie versprochen bekommen die Jungs einen guten Cocktail: Caipi; Mojito; Cuba libre – und ein Bier zum runterspülen, damit es nicht so trocken ist… ;-)))
    Ein Gast verwickelt mich in ein Gespräch, versucht mich abzulenken – als ich merke, dass er sich an meiner Bauchtasche (die ich über die Schulter trage) zu schaffen macht (es ist viel Geld; Reisepass; Ticket usw drin) bekommt er deutlich zu spüren, dass ich das Gespräch nicht weiter fortsetzen will. Ich checke das nichts fehlt und wir fahren heim.
    Nach dem Abendbrot gibt es noch Bier, Blog, Buchführung und die Jungs versuchen Bilder und Videos hochzuladen.
    Morgen ist wieder Kapstadt-Tag mit Start am Tafelberg.
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  • Vom Katamaran in den Heli ...

    22. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ 🌙 18 °C

    Große Dinge werfen ihre Schatten voraus – deshalb fing‘ der Tag schon super an. Seit 05:xx h saß ich am Rechner – Büroarbeit und dann blog – und ab 06:xx h trudelten die Jungs alle so langsam ein. Frühes Frühstück hieß früher Start. Gestern Abend haben wir noch vereinbart, dass wir noch mal zum Cape of Good Hope fahren. Es fehlen uns noch pics vom Schild mit ‚Cape of Good Hope‘.
    Von unserem Quartier aus ist das nicht weit – kaum 20 Min. Und nachdem wir gestern ca 1 h im Stau standen, war heute überhaupt nichts los. Rein gar nichts. Weil wir richtig früh sind. Am Kassenhäuschen frage ich nach wie lange das Eintrittsticket gültig ist: 1 Tag heißt es. Ok – sage ich – hier ist unser Ticket von gestern Nachmittag 16:xx h – dann ist das ja noch gültig. Wir haben keinen Parkplatz bekommen und sind wieder rausgefahren. Die junge Frau war perplex und versuchte sich rauszureden. Lange Rede kurzer Sinn: rausfahren und wieder einfahren heißt neu bezahlen. Auch wenn sie sich verhedderte blieb sie unerbittlich. So zahlen wir noch einmal 1.212 ZAR (knapp 80 Euro) Wir fahren nicht mehr zum Cape Point, sondern zum Schild ‚Cape of Good Hope – most Southern West Point of Africa‘. Auch hier - im sehr kräftigen Wind – sind nur ganz wenige Leute, die das Schild oder sich hinter dem Schild fotografieren. Natürlich machen wir das auch. Einzelpositionen und alle zusammen – indem wir wen anderen bitten uns alle zu fotografieren. Gegenleistung: sie auch gemeinsam zu fotografieren. Das ganze dauert nicht lange und wir sind wieder auf dem Rückweg. Und freuen uns schon auf den schönen ‚Chapman’s Peak‘. Eine Traumstraße die Westküste von Kapstadt entlang. Ganz klar: mautpflichtig; 47 ZAR / gut 3 Euro.
    Ziel: 2. Versuch für den Tafelberg. Es ist strahlend sonniges Wetter, dunst- und wolkenfrei – ein Traumtag für den Tafelberg. Wenn der Wind nicht wäre. Das heißt: auch der 2. Versuch mit der Gondel auf den Berg zu kommen scheitert. Im Auto entsteht – durch Olaf angeregt – die Diskussion zu Fuß hoch zu laufen. Ohne mich – denke ich. Doch Jürgen googelt und stellt fest: rauf für geübte Wanderer mindestens 3,x h – runter evtl länger, weil es anstrengender und schwieriger ist. Gelenkbelastend. Und dann noch die Zeit oben auf dem Tafelberg. Da reicht der Tag nicht. Also wird auch ohne mein Zutun darauf verzichtet, heute auf das Wahrzeichen Kapstadts zu kommen. Morgen ist die letzte Chance.
    Wir checken die noch offenen Wegpunkte in und um Cape Town und planen am Navi so um, dass als nächster Punkt ‚Waterfront‘ ansteht – der Hafen. Ein Touristenzentrum allererster Güte. Zu unserer großen Freude gibt es im dazu gehörenden Parkhaus noch viele freie Plätze – auch für unser riesiges Baustellen-Auto. Wir steigen aus und eine junge Frau fragt uns, ob wir wünschen dass unser Auto während unseres Hafenbummels gewaschen wird. Nachdem uns Olaf bestimmt schon seit 1 Woche nervt, dass er mit so einem schmutzigen Auto nicht mehr fahren möchte, haben wir bereits gestern und heute nach einem Car Wash gesucht. Haben 3 gefunden – wegen Ostern alle geschlossen. Und Olaf muß weiter im schlammbraunen statt weissen Hillux fahren. Dafür hat er heute morgen bereits alle Scheiben vom Auto innen und aussen mit Autoglasreiniger sauber gemacht. Den wir dafür extra für ihn gekauft haben. Und hänseln ihn damit, dass er noch immer nicht seine dash cam an der Windschutzscheibe installiert hat – nach mehr als 10 Tagen. Das ko…. ihn natürlich mittlerweile so an, dass er nach der Fensterreinigung nun endlich die dash cam installiert und wir nun die Tour durch die Windschutzscheibe aufnehmen. Ob sich jemand dieses Marathonvideo jemals ansehen wird, ist dabei fraglich – es sei denn Fritz braucht die ein oder andere Szene für sein Video-Versprechen (… es wird das beste und schönste Video aller Zeiten – da werden noch Eure Enkel und Ur-Enkel von sprechen. Wohl denn – Fritz legt sich selber die Latte für sein Video extrem hoch. Und wir sind die Nutznießer. Wenn er denn sein Ziel erreicht).
    Und nun endlich die Chance das Auto sauber zu bekommen. Olaf ist nicht zu bremsen und zahlt bereitwillig die 85 Rand (5,44 Euro – plus 1 Euro Tip). Und das für eine Handwäsche im Parkhaus. Wir sind gespannt wie das Ergebnis aussieht.
    Wir bummeln über die Waterfront, gönnen uns ein schönes Eis – Jürgen verzichtet und gönnt sich getrocknete Teile vom Gnu (wohl dem der’s mag…). Dann werden wir Opfer von einem ‚Kundenfänger‘ (im positiven Sinn). Er spricht uns an, an einer Hafenrundfahrt auf einem großen Katamaran teilzunehmen. Und da wir das ohnehin vage auf dem Plan hatten, stimmen wir zu. Zumal die Tour nur 1 h dauert und quasi sofort startet. Es ist nichts groß spektakuläres – aber schön. Macht Spaß. Wir sehen sogar 2 Delphine, die um uns herum im Meer tummeln. Es ist nicht kalt aber sehr windig. Ich bin froh einen Kapuzenpullover anzuhaben – und alles ist gut. Den Tafelberg vom Wasser – davor Cape Town. Ein schönes Bild, das wir in uns aufsaugen. Und uns dran erfreuen. Die h ist schnell vorbei und wir bummeln Richtung ‚Fish Market‘. Weil wir uns heute am Hafen von Kapstadt für ein Fisch-Dinner entschieden haben. Doch bevor wir dort eintreffen passieren wir wieder einen Kiosk, der meine Neugier erweckt: hier werden Helikopter-Flüge angeboten. ‚… nur zur Info frage ich mal, was so was denn hier kostet‘. Und ich bin von den Socken. Für weniger als 105,-- Euro pro Person wird hier ein Heli-Flug angeboten. Da braucht man nicht lange zu überlegen. Alle sind Feuer und Flamme. Wir werden mit einem Großraum-Taxi-Shuttle zum Heli-Airport gefahren (im Preis mit drin) ; es gibt Saft und/oder Wasser (kostenlos); und der Heli ist neu und hat Platz für 5 Gäste und den Piloten. Der Flug geht an der Gefängnisinsel vorbei, auf der Nelson Mandela 18 Jahre einsaß; vorbei am Fußballstadion, in dem das Endspiel der Fußball-WM in Südafrika stattfand; entlang den Stränden und Promi-Vierteln und natürlich entlang dem tollen ‚Table Mountain – Tafelberg‘. Treu dem Motto: läßt Du uns nicht mit dem Gondel zu Dir – nähern wir uns Dir mit dem Heli ! Zurück am Heli-Port gibt es noch eine Foto-Session; Champagner und den link für den Flug. Zwar nicht von unserem – sondern von dem Muster-Rundflug, wie wir ihn abgeflogen sind. Zurück geht es wieder mit dem shuttle – und alles war im o.g. Preis mit drin enthalten. Unglaublich – und toll.
    Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Jeder ist voll begeistert und Jürgen meint, er braucht jetzt ein Bier um den Adrenalinpegel zu regulieren… Und das gibt es bei einem Super-Fisch-Dinner. Jürgen und Olaf starten mit Austern und Weiswein. Eine umfangreichen Fischplatte rundet den Fischhunger ab. Ich probiere Fish-Cake und surf & turf. Und bin ähnlich begeistert. Fritz bekommt endlich seinen Thunfisch. Alle sind glücklich und zufrieden. Als Absacker vespreche ich noch ein Bier in einem Szene-Lokal, das Jürgen schon in Deutschland gefunden hat: ‚Beerhouse on Long‘. Die Long Street hat nicht nur 1 Szene-Lokal, sondern ist selber DIE Szene Straße. Das bekannteste ist genau gegenüber vom Beerhouse ‚Mama Africa‘. Jeder, der in Kapstadt war, wird gefragt, ob er auch bei Mama Africa war. Und es reihen sich solche Kneipen, Restaurants, Lokale etc hier nebeneinander und aneinander. Das Beerhouse on Long hat über 20 Biere am Zapfhahn, eigene Craftsbiere und mehr als 99 Biere aus der ganzen Welt. Mit großer Terasse zur Straße raus auf der sich die individuell auffallenden Leute tummeln. Ähnlich wie gestern im Cape de Cuba… Biker; Individuen; Studenten; Touristen; Lokals; von zerissen bis todschick. Ein weiteres Tages-highlight zum Abschluss. So dass die Latte der Erwartungshaltung an die Folgetage ganz schön hoch liegt und kaum erreicht werden kann. Warten wir’s ab – morgen versuchen wir es ein 3. Mal auf den Tafelberg zu kommen und dann heisst es wieder Staub schlucken – wir müssen die hier verbummelten km wieder einholen….
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  • R(h)ein-Tour: hier mal rein - dort mal r

    23. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ 🌙 17 °C

    Der Tag fängt gut an. Nicht nur, weil wir alle kurz nach 06:xx h bereits unabgestimmt auf sind, sondern weil die Anzeige vom Tafelberg auf Olaf seinem handy ‚OPEN‘ anzeigt. Hurra… - wir freuen uns darauf den Table Mountain via Gondel zu erobern. Nach gemütlichem Frühstück kommt Carol vorbei und sammelt die Schlüssel vom Haus ein. Ohne dass sie sich das Haus anschaut, meint sie: alles ok! So starten wir und sind 30 Min später zum 3. Mal an der Talstation vom Tafelberg. Schönes Wetter, Sonne – Carol hat allen den Rat gegeben eine Jacke anzuziehen. Oben bläst immer kräftig der Wind. So auch heute. Leider schon wieder – oder noch immer – so stark, dass mittlerweile vor Ort von ‚open‘ auf ‚closed‘ geschaltet wurde. Für den ganzen Tag. Das ist wohl der Grund warum nahezu niemand hier an der Talstation steht und rauf will. Ein kleiner – ganz kleiner Trost – ist die Tatsache, dass der Tafelberg am oberen Rand in Wolken gehüllt ist. So dicht, dass man mit Sicherheit die Stadt, die dem Berg zu Füßen liegt nicht sehen könnte.
    OK – 3 vergebliche Versuche ;-((( Wir haben ‚verloren‘! Zum Glück gab’s gestern den Heli-Flug, bei dem wir dem Table Mountain nahe waren…
    Es ist aber keine Zeit Trübsal zu blasen. Haben wir doch hier in Kapstadt ca die Hälfte unserer Strecke – und Zeit – hinter uns. D.h. wir haben auch noch die Hälfte vor uns. Und hier 3 x übernachtet. Diese Zeit gilt es nun auf der restlichen Strecke einzuholen. Sorgt uns aber nicht. Die Garden Route und Kapstadt hatten auf dichtestem Raum die meisten Wegpunkte – von insgesamt 89 Wegpunkten liegen nur noch ca 24 vor uns. Übersetzt bedeutet das, wir haben nicht mehr so viel Aufenthaltszeit auf der Reststrecke und werden/können mehr fahren, um die Zeit/km wieder aufzuholen.
    Ein wenig Wehmut beschleicht uns schon als wir Cape Town hinter uns lassen. Eine tolle Stadt, tolle Menschen – nicht umsonst trägt sie den Titel eine der lebenswertesten Städte der Welt und die lebenswerteste des afrikanischen Kontinents zu sein. Ein Schmelztiegel von arm und reich, schwarz und weiß und aller anderen Nationen dieser Welt. Von der erwähnten hohen Kriminalität einmal abgesehen, scheint man hier recht gut miteinander auszukommen. Die Leute lachen einen oft grundlos an, scheinen fast immer gute Laune zu haben, stellen sich gerne für Gemeinschaftsfotos zur Verfügung, tanzen oft ohne erkennbaren Grund auf Straße und/oder Bürgersteig. Ausserdem haben wir den Eindruck diese Menschen hier sind herzensgut. Auch hier trifft zu: es ist nicht schlimm arm unter Armen zu sein, es ist nur schlimm arm unter Reichen zu sein. Wobei wir beim Geld sind. Wir/ich bin in sehr, sehr hohem Maße vom hiesigen (gesamten) Preisniveau überrascht und erstaunt. Unterkünfte, Restaurants, Supermärkte, Tankstellen – überall sind die Preise gefühlt 25-35% günstiger als bei uns in Deutschland. Bei durchschnittlich deutlich besserer Qualität. Wir bekommen hier Quartiere, die wir uns in Deutschland nicht nur nicht leisten würden – wir könnten/wollten sie uns wahrscheinlich auch nicht leisten. An der Restaurantqualität könnten sich viele in Deutschland ein Beispiel nehmen. An der Qualität der Speisen, des Services und der Preise. Hätte ich hier in diesem Ausmaß niemals erwartet. Carol – die Vermieterin der letzten 3 Nächte – erzählte, dass sie auf ihrer Europareise nach Spanien geschockt über all die vorgenannten Dinge waren. Da sie mit hiesiger Kenntnis nach Spanien sind…. Und ich kann nun sehr viel besser alle diejenigen verstehen, die schon einmal hier waren und nie aufgehört haben, von Südafrika zu schwärmen. Und immer davon reden, wieder hierher kommen zu wollen. Und es teilweise ja auch tun… Unser Olaf ist ganz hin und weg von seinen/unseren Erlebnissen hier. Er überlegt wirklich ganz ernsthaft mal für 3-6 Monate hierher zu kommen. Er ist Rentner und hat keinerlei Verantwortung mehr für Rind und Kind. Er könnte mit der Zahnbürste hierher kommen, von der Rente und ein wenig vom Ersparten leben und/oder nach einem Job zu schauen – damit er Kontakt zu Menschen bekommt, mit denen er kommunizieren muß. Er will nämlich auf Teufel komm‘ heraus englisch lernen. Es ätzt ihn an, dass er nicht alles versteht. Dabei ist er sehr viel besser, als er in Deutschland noch dachte. Er versteht fast alles und hat auch den Mut, zu versuchen sich mitzuteilen. Und das klappt erstaunlich gut. Aber er will perfekt werden. Deshalb diese Idee hierher zu kommen. Er ist ein Tausendsassa. Macht aus einem Zentner Stahlwolle ein Auto (wenn ein Schrottplatz in der Nähe ist ;-)))) hat ebay-Handelstalent und weiß seine Stärken in harte Währung umzusetzen. Er kann nicht ruhig sitzen und auch nicht ruhig sein. Er ist von Haus aus auf alles neugierig – und damit ist nicht die Neugierde lästiger Nachbarn gemeint. Sondern die Neugierde auf ‚Neues‘… Sollte er das tatsächlich umsetzen (was ich nicht für ausgeschlossen halte) bin ich vom Gelingen seines Vorhabens überzeugt.
    Im übrigen hat ihn Jürgen gestern zum zweitbesten, nichtafrikanischen Linksfahrer südlich der Sahara gekürt – nachdem Jürgen sich selber zum ‚besten Fahrer südlich der Sahara‘ ernannt hat. Der Applaus dazu blieb aber weitgehend aus … ;-)))
    Diese beiden besten Fahrer kutschieren aktuell 268,6687 Jahre Erfahrung durch Südafrika. Das ist die Alterssumme von uns vieren zum Bergfest (zeitliche Mitte) unserer Tour. Das heißt, gestern waren wir 4 durchschnittlich 67,167 Jahre als. In der Range von Ende 62 bis Mitte 76 Jahre. Und es klappt mit uns vieren wirklich hervorragend. Wir sind zu einem richtig guten team geworden, das das Prinzip der Musketiere lebt: alle für einen – und einer für alle!!!
    Und nun fahren wir heute alle noch mal die Wegpunkte im Wine Valley ab, an denen wir vor 3 Tagen wegen der Quartierwahl vorbei gefahren sind. Nach Stellenbosch, Franschhoek und vielen guten und großen Weingüternamen, die wir auch in Deutschland kennen. Der südafrikanische Wein hat mittlerweile weltweit eine sehr positive Anerkennung. Immerhin wurde vor weit mehr als 300 Jahren von Europäern der erste Wein hier angebaut und immer weiter veredelt. Der Plan – und Fritz‘ Wunsch – für heute ist eine R(h)ein Tour: hier mal rein – da mal rein… Und dafür haben sich die hiesigen Winzer auch was tolles einfallen lassen. Die Wine Tram Route. Eine Eisenbahnlinie vom Ende des vorletzten oder Anfang des letzten Jahrhunderts, die über 70 Jahre lang vergessen war und vor sich hin rostete/dümmpelte wurde wieder reaktiviert. Mit wunderschönen, alt-historisch renovierten doppelstöckigen Zügen/Waggons in Kombination mit ähnlich designten Bahn-Bussen fährt man hier im Valley alle bekannten Weingüter an/ab. Ca 8 verschiedene Touren mit jeweils 3-5 Stopps an den Weingütern. Mit jeweils 1 h Aufenthalt und einer weingutspezifischen Auswahl von jeweils 3 unterschiedlichen Pauschalen für Wein, Essen und ‚Gesang‘. Nach dieser h nimmt man einfach den nächsten Zug oder Bus zum nächsten Weingut … und dann den nächsten zum nächsten usw.
    … wenn man wieder am Ausgangspunkt ankommt, sollte man meiner Einschätzung nach nicht mehr fahren müssen, sondern bereits ein festes Quartier haben. Und das nicht nur des angekündigten gutes Essens wegen… Und die Preise dafür waren fast ein Hohn – im positiven Sinne. Pro Weingut zwischen 4 und 7 € für jeweils hochwertiger Weinprobe und guten Essenskleinigkeiten! Uns schlagen 2 Herzen in der Brust. Einerseits lockt uns das Angebot – andererseits hinken wir bereits ein paar Tage hinterher. Wir diskutieren demokratisch und stimmen ab. Ich hatte vorher gesagt, dass ich meine Stimme bei Stimmen-Gleichheit zurück ziehe: weil ich kein Weintrinker bin und dadurch eine Mehrheit entstehen kann.
    Mit 2:1 Stimmen wird für die Alternative mit Weiterfahrt gestimmt. Die Alternative ist ein exclusives und hoch bewertetes Restaurant: Noop in Paarl. Dort werden wir von vielen gut ausgebildeten Kellnern, mit weissen Tischdecken und Stoff-Servietten vornehm eingedeckten Tischen empfangen. Und von Tafeln mit den Tagesempfehlungen oder der ausgesprochen guten Speise- und Weinkarte. Und was sich als gut bis sehr gut bis nach Deutschland durchgesprochen hat, hält in Südafrika natürlich auch sein Versprechen. Mehr als hochzufrieden ‚speisen‘ wir fürstlich und lassen uns die Weinempfehlung kredenzen. Sogar ich - der erklärte Nicht-Weintrinker – ‚kaut‘ den erlesenen Tropfen wie Biene es mich gelehrt hat: nicht in langen, tiefen Zügen wie ich Bier trinke – sondern in vielen kleinen Genuß-Schlucken. Ein kalter Chardonnay – in genau der richtigen Temperatur. Es war zwar nicht nur ein aufwendiger lunch, sondern auch ein preisangemessener. Für hiesiges Preisniveau. In Deutschland reicht das noch nicht mal für 2 Personen im guten Mittelklasse-Restaurant.
    Dann geht’s weiter. Der ‚beste Fahrer südlich der Sahara‘ übernimmt das Steuer und kann die nächsten Stunden nach Navi fahren. Ihm redet auch keiner rein – die anderen befinden sich nämlich im Fresskoma. Und schlafen oder dösen. Gut, viel gegessen und mit reichlich Wein bestens abgelöscht fordert seinen Müdigkeits-Tribut. Und dem können wir ja nachkommen. Weil wir noch knapp 300 km fahren wollen.
    Vorher kümmern Olaf und ich uns aber gemeinsam um die Unterkunft für die Nacht. Die Gegend die vor uns liegt ist nämlich verdammt dünn besiedelt und wir rechnen mit mehr Such-Aufwand als sonst. Ich suche die Unterkünfte auf dem iPad und Olaf ermittelt auf dem iPhone die km und Zeit bis dorthin. In diesem Tandem kommen wir relativ schnell wieder zu einem airbnb-Quartier. Das preiswerteste bisher und wir erwarten auch das am wenigsten gute. Und behalten Recht. Aber ‚nicht gut‘ bedeutet nicht automatisch ‚schlecht‘. Alles ist sauber. Wir haben 3 Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, Küche, Bad. Alt aber sauber. So reicht es uns für heute auch. Morgen peilen wir nämlich evtl schon Namibia an.
    Und an dieser Stelle für alle Mitleser und Follower: für Namibia haben wir keine Datenkarte. D.h. evtl verschwinden wir für ein paar Tage vom ‚Findpenguin-Bildschirm‘. Holen das aber wieder nach, sobald wir wieder zurück in Südafrika sind. Sorgt und grämt Euch nicht: wir kommen wieder!
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  • Murphy's Gesetz

    24. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ☀️ 28 °C

    Es ist BiBi’s 32. Geburtstag und ich versuche sie tel Zuhause zu erreichen. Mehrere Versuche scheitern – ich bespreche ihr die Box und verspreche es später wieder zu probieren. Von Biene erfahre ich, dass BiBi bis nachmittags arbeitet und nicht erreichbar ist. Ich SMS’e ihr. Abends nach 20:xx h erwische ich sie dann doch noch, um zu gratulieren. Sie liegt bereits mit Paul im Bett – der hat auch in 6 Wochen seinen 2. Geburtstag.
    Wie immer stehen wir früh auf, frühstücken aus dem cooler im Haus und sind früh unterwegs. Und schnell. Ein PKW vor uns wird von der Polizei rausgewunken – wir waren mindestens genauso schnell und Olaf meint, welches Glück, dass wir dicht hinter ihm waren, sonst hätte es uns wahrscheinlich auch erwischt. So fahren wir erst Mal unbehelligt weiter. Das GPS zeigt an, dass wir eine Spitzengeschwindigkeit von 167,x kmh hatten und durchschnittlich mit 98,x kmh voran kommen. Das bedeutet km-schrubben. Wir müssen ja noch viel aufholen und heutiges Ziel ist es, die Grenze von Namibia deutlich hinter uns zu lassen. Dorthin sind es knapp 400 km. Es läuft gut. Olaf – 2.-bester Fahrer südlich der Sahara – läßt es laufen. Bis zur Tanke und Supermarkt, wo wir uns in der Mall die Beine vertreten und einkaufen. Lebensmittel, Bier usw. Für Fritz eine Sonnenbrille, die ihn 10 Jahre jünger macht (d.h. von 76 nach 66 Jahre ;-))) Das war der Hauptgrund, warum Fritz die Brille dann genommen hat. Ansonsten ist Fritz nicht gerade der große Geldausgeber – er hält lieber alles zusammen. Ihm hätten noch die auf seine Brille aufsteckbaren Gläser gereicht. Aber unser Hinweis auf die Verjüngung durch die Sonnenbrille, macht ihm die Entscheidung leichter die Kosten von 6,45 Euro in kauf zu nehmen. ;-))) Ich kaufe mir ein Paar Schuhe. Mit denen, die ich überwiegend anhabe habe ich noch 3 weitere Paare mitgenommen. Alles neue, die ich für den Urlaub gekauft hatte – allerdings stelle ich fest, dass sie mir ‚nicht so ganz richtig‘ passen und ich verschenke sie an Fritz. Jetzt die neuen passen jetzt besser/richtig. Beim Einkauf versorgen wir uns auch noch mit einem lunch für unterwegs, den wir an einem kleinen Rastplatz, die rechts und links der Strecke liegen einnehmen wollen.
    Ich bekomme eine SMS. Eigentlich ungewöhnlich hier. Schaue drauf und lache. ‚Olaf Du hast ein speedy-Knöllchen bekommen‘ – Olaf: ‚das glaube ich Dir nicht!‘. Ich zeige ihm die SMS – und tatsächlich: Europcar hat ge-sms’t, dass wir um 10:15 h zu schnell gefahren sind… So weit sind wir in Deutschland wohl noch nicht… Wir amüsieren uns darüber und degradieren Olaf von seinem Dienstgrad ‚2.bester ….‘.
    Und übergeben das Lenkrad an Jürgen und er verkündet großmaulig, wie er fährt. Ohne speedy. Und 1 h später macht es ‚ping‘ – wieder eine SMS. Europcar teilt uns mit, dass unser Auto über ein on-board Telematics System verfügt und dieses gemeldet hat, dass auch Jürgen zu schnell gefahren ist. Verbunden mit dem Hinweis, wenn das noch mal passiert, werden wir wahrscheinlich aufgefordert, dass Auto an der nächstgelegenen Europcarstelle wieder abzugeben! Cool was hier alles geht und wie man zu vernünftigem fahren gebracht wird. Seitdem halten wir uns an die Geschwindigkeitsgrenzen!!!
    Unterwegs haben wir gerastet und die gute Internetleitung genutzt. Dieses Mal dauerte es recht lange, bis wir Quartier buchen konnten. Die Gegend ist arg dünn besiedelt und recht untouristisch. Da ist es nichts mit großer Auswahl. Weder bei Airbnb noch bei den Hotel-Portalen. Auch die Tatsache, dass wir 4 Einzelbetten brauchen und mit Doppelbetten nichts anfangen können, macht die Suche anspruchsvoll. 2 und 3 Betten gibt es noch ein paar wenige – 4 nicht mehr. So landen wir bei der Buchung bei Zeltunterkünften: Orange River Rafting Lodge. Hört sich nicht schlecht an und sieht auf den Bildern auch nicht so ganz schlecht aus. Der Preis irritiert aber: für alle: 48 Euro. Wir handeln nach Beckenbauer’s Motto: schau’n mer moal. Wir diskutieren über den richtigen Weg. Olaf zeigt mir auf seinem handy, dass die Lodge auf der anderen Seite des Flusses – heißt bereits in Namibia – liegt; mein google maps zeigt es mir diesseits des Flusses auf der südafrikanischen Seite an. Auf ausdrücklichen Wunsch von mir fahren wir erst Mal nach meinem Navi. Dann wird die Straße zur ‚dirty road‘ – Staub und Dreck, große und spitze Steine. Und wird im Laufe der nächsten 5 km immer schlimmer. Olaf und Jürgen fallen über mich her und wollen wenden, um zu Olafs Anzeige zu fahren. Geschätzte 500 m vor ‚meinem‘ Punkt wendet Jürgen – hat die Nase voll hoppeln, springen und Slalom. Wir selber produzieren eine Riesestaubwolke und wenn uns einer entgegenkommt, schlucken wir den Staub seiner Wolke . Das Auto rappelt und wackelt, schwammig und gewalkt. Gewalkt ??? Oje – das fühlt sich nicht gut an. Es klappert und schlägt bis das Auto steht. Jetzt schlägt Olafs Herz höher. Noch bevor das Auto steht, springt er raus und macht seinen Rundgangs-check. Wir haben keinen einfachen Platten – wir haben einen 265er Großreifen vollkommen zerfetzt in restlichenStücken von der Felge baumeln. Jürgen – der selbsternannte ‚beste Fahrer südlich der Sahara‘ quittiert das mit dem urdeutschesten aller Worte: Scheiße!!! Keiner ist aufgeregt oder ungehalten – die 3 Handwerker gehen schneller zur Sache als man gucken kann. Olaf liegt schon unter dem Auto – geschützt vor spitzen Steinen durch die große hintere Fußmatte. Bei jedem Auto ist das Reserverad anders zu lösen – hier müssen wir erst Mal die Bedienungsanleitung checken, denn Fritz hat schon begonnen die komplette Ladefläche von unseren vielen Koffern zu befreien. Ich bin zwar kein Handwerker, sehe aber, dass der Laderaum in einem Stück vergossen ist und entladen nichts bringt. Muß also irgenwie anders gehen. Während ich noch die englische B-anleitung lese, schaut Olaf mir über die Schulter auf das Bild und sagt: ok – verstanden. Weiß Bescheid, Du brauchst nicht weiter zu lesen. Das ist der Vorteil, wenn man einen professionellen Pannenhelfer dabei hat. Schneller als ich gucken kann war das große Auto aufgebockt und der Reifen runter. Der Reservereifen ist neu (wir haben das Auto mit nur 3.700 km übernommen) und hat Luft. Im Notfall hätte ich auch einen Kompressor für den Zigarettenanzünder dabei gehabt. Den hatte ich kurz vor Reisebeginn noch gekauft. Im nu ist der große Neureifen drauf und festgeschraubt. Gefühlt hat das ganze noch keine Std gedauert und wir fahren weiter. Zum Zoll – Ziel ist ja die Lodge auf Olafs handy.
    Und hier ist Olaf wieder im Vorteil. Während er nur umständliche und langwierige Zollübertritte kennt, gehen wir anderen 3 von im-Auto-sitzen-bleiben-und-durchgewunken-werden aus. Weit gefehlt. Es gibt eine Ausreiseprozedur, bei der jeder von erst zu Schalter 1 muß = Immigration. Hier muß jeder ein umständliches Ausreiseformular ausfüllen, das kein Mensch braucht und hinterher wahrscheinlich weggeworfen wird. Jeder Pass wird auf Echtheit geprüft dann geht es zum nächsten Schalter – der Polizei. Wieder geht jeder Pass durch den scanner, ob jemand von uns gesucht wird oder auf der Flucht ist. Keiner der Beamten ist richtig unfreundlich – aber freundlich ist anders. Fertig? Nein gefehlt – am Schalter 3 müssen wir die Ausfuhr für’s Auto genehmigen lassen. Alles müssen wir in eine lange Liste eintragen und der Fahrer muß unterschreiben, dass alle Angaben stimmen. Jetzt fertig? Nein – wir bekommen einen Ausreiseschein fürs Auto, der am Schlagbaum von einem ernsten Zollbeamten mit den Daten verglichen wird. Und noch mal müssen wir die Pässe zeigen. Endlich können wir weiterfahren…aber nicht wirklich. Das war ja nur die Ausreise aus Südafrika – jetzt kommt dasselbe Prozedere für die Einreise nach Namibia. Kein Scherz! ;-((( ein Scherz! ;-((( Einziger Unterschied: in Südafrika haben wir nichts bezahlt. Hier müssen wir fürs Auto zahlen: 295 Namibia Dollar – Das sind knapp 20,00 €. Der Aufwand dafür ist ein mehrfaches. Mit dem Ausfahrzettel in der Hand fahren wir zum Schlagbaum. Zu einer grimmig dreinschauenden Amtsperson, die sich ihrer Macht uns durchfahren zu lassen oder zeitlich zu ärgern voll bewußt ist. Und uns dies spüren läßt. Ich war für die 50 m durchs Niemandsland noch nicht angeschnallt weil ich wußte, dass ich wieder raus muß, ihm den Blick in den Kofferraum zu ermöglichen. Das würde eine ‚fine‘ von 1.000 Dollar kosten – man muß jeden m angeschnallt sein. Das kann ja noch heiter werden, denke ich und daran, dass wir Bier; Whisky und Lebensmittel hinten drin haben. In Reisemengen f.d. Selbstverzehr. Aber weiß ich denn ob die Einfuhr von Alkohol oder Lebensmitteln erlaubt ist… Er hält unsere Pässe in der Hand und behauptet die beiden hinten wären auch nicht angeschnallt gewesen – und erhöht die ‚fine‘ auf 3.000 $. Mit der Bemerkung, dass die Deutschen den Namibiern das zurückgeben sollten, was sie ihnen die letzten 150 Jahre genommen hätten. Oje – so einer, denke ich. Ja so einer – denn mit einem Obulus von 200 $, die Olaf ihm gibt, geht die Schranke auf.
    400 m weiter ist die Orange River Lodge und daneben eine Tankstelle. Hier versuchen wir zu klären, wo wir einen Reifen bekommen können. Nun ja – Namibia ist ein dünn besiedeltes Wüstenland und die nächste Stadt in der das evtl möglich seinkönnte ist Keetmanshoop ca 350 km weiter – nicht wirklich in unserer Tourrichtung. Nachtrag: … aber sicher ist das nicht, dass wir den Reifen dort bekommen. Na toll! DerTankstellenkunde, der un s das mit dem Tankwart helfenwollend erzählt fährt das gleiche Auto wie wir. Und hat einen Reifen auf der Ladefläche. Dieselbe Größe. Aber Olaf als erfahrener Pannenhelfer winkt ab. Anderes Fabrikat; ohne Felge (es gibt nichts in der Nähe, die das machen könnten und ausserdem ist der Reifen gebraucht und bereits abgefahren.
    Hinzu kommt ein weiteres Problem. Wir sind in Namibia und unsere südafrikanische Datenkarte geht hier erwartungsgemäß nicht mehr. In der Tanke können wir eine neue Karte kaufen – aber nicht ausprobieren, da der Sendemast seit 2 Tagen defekt ist… Kein Telefon, kein Internet – da fühlt man sich schon fast tot.
    Heute können wir sowieso nichts mehr machen – also gehen wir in die Lodge und beziehen die Zimmer. Recht urig hier. Ländlich, mit grob bearbeitetem Holz, Strohdächern, einfachen Tischen. Aber sauber und geräumig. Und zu essen gibt es auch was. 2 Gerichte zur Auswahl ;-))) Aber das Bier ist herrlich kalt und zischt. 1 x, 2 x, mehrmals… Ich sag‘ den Jungs, dass mir irgendwie komisch ist und ich das Gefühl habe nicht richtig zu sein… Der Abend bleibt nett –wir sitzen auf der Terasse unseres Chalets und trinken noch eigenes Bier, Wein und Whisky – der, der’s mag.
    Damit geht dieser Murphy-Tag zu Ende.
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  • Sicherheit auf der Abtreibungsstrecke

    25. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ☀️ 30 °C

    Da ich festgestellt hatte, dass booking.com mir den Unterkunftsbetrag bereits abgebucht hatte, war ich erstaunt, dass die Lodge ihn mir noch mal berechnete, mit dem Verzehr von gestern. Selbstverständlich spreche ich das an und zeige die Abbuchung. Man versucht nun den eigenen Betrag, den man meiner Credit Card bereits belastet hatte, wieder zurück zu holen oder zu kürzen. Keiner weiß wie - mit so was sind die Menschen hier doch überfordert. Es kommen immer mehr, die Ideen haben, wie sie’s machen sollen. Am Ende eine junge Frau, der ich auch die Abbuchung von booking.com zeige, um die Rechtmässigkeit meines Wunsches zu untermauern. Sie schaut sich das an und sagt, dass booking nicht zu ihren Gunsten abgebucht hat, sondern zu Gunsten der gegenüberliegenden Lodge in Süd A. Dies hier ist die Orange River Lodge – gegenüber ist die Orange River Rafting Lodge – die haben vor ein paar Jahren ihren Namen geändert und seitdem gibt es immer wieder diese Verwechslungen. Schöne Sch…. ! Hier haben wir zu Recht für die Übernachtung gezahlt – gegenüber werden wir wegen ‚no show‘ – gebucht jedoch nicht erschienen – von booking nichts zurück bekommen. Ein Glück, dass die Übernachtung für alle 4 zusammen nur 48 € kostete.
    Beim Frühstück diskutieren wir die Reifensache. Die Herren gestern sagten uns, dass unsere geplanten Wegpunkte alle nur über dirty roads erreichbar sind und wir nicht ohne Reservereifen fahren sollten. Also entschließen wir uns nicht 350 km in die lösungsungewisse Stadt nach Namibia zu fahren, sondern 110 km zurück nach Süd A. – nach Springbok – dort gibt es zumindest einen Toyota-Händler. Die Ausfahrt erfordert wieder dieselbe Prozedur – 2 x – die wir gestern für die Einreise erlebten.
    Dann sind die 110 km schnell gefahren. Bevor wir Toyota erreichen kommen wir an einem Reifenhändler vorbei und fragen hier nach. Er hat einen Reifen für uns. Gleicher Hersteller, gleiche Größe – anderes Profil. Kein Problem meint Olaf. Wir ordern den neuen Reifen und lassen den Ersatzreifen von der Stahlfelge nehmen, um dort den neuen Reifen drauf zu montieren und diesen als Reserve wieder unters Auto zu befestigen. Dann den Originalreifen auf die Leichtmetallfelge … gedacht – gemacht. Denkste. Die Leichtmetallfelge ist bei der Panne zu Schrott geworden. Wir brauchen icht nur Reifen, sondern auch die richtige Felge. Dem Reifenhändler ziehen tiefe Sorgenfurchen in die Stirn. Dauert größer 1 Woche…. Er ruft bei Toyota an – haben keine frei vefügbar. Aber 1 Satz auf Kommission für 1 Kunden. Unser Händler schwatzt auf den Toyotamann ein, bis wir 1 Felge kriegen. Der Reifenmeister und ich fahren selber hin und holen die Felge. Dann geht’s schnell – Olaf nimmt die Arbeit ab, wir bedanken uns für die endlos große Hilfe mit einem sehr guten Trinkgeld und setzen unsere Erlebnisreise wieder mit mehr Sicherheit auf den zu erwartenden Abtreibungsstrecken fort.
    Während der Wartezeit hatte ich mich mit PC an einen freien Schreibtisch gesetzt und gearbeitet. Mit WLAN vom ipad. Sah aus, als wäre ich Mitarbeiter des Reifenhändlers.
    Die Jungs haben die Zeit zum einkaufen genutzt und lunch mitgebracht. An einem kleinen Rastplatz haben wir es uns gut gehen lassen. Schnell haben wir die 110 km hinter uns gebracht und stehen wieder am Zoll. Mit der Erfahrung von gestern geht alles gefühlt schneller – dieses Mal auch ohne Bakschisch. Die Autogebühr haben wir aber wieder zahlen müssen. Land verlassen und wieder Einreise heißt neu zahlen.
    Das heißt aber es sieht danach aus, dass wir unser heutiges Ziel erreichen: die heissen Quellen vom Ai-Ais-Resort. Dort wollen wir auch übernachten. Doch ganz so einfach wie wir uns das vorstellen ist es dann noch nicht. Denn aus einer herrlichen deutsch-autobahnähnlichen Straße ohne Verkehr wird alsbald eine ‚gravel road‘. Die kann man noch gut und rasch befahren. Doch nach ‚gravel‘ kommt wieder ‚dirty road‘ – also so was wie gestern als wir uns den Reifen kaputt gefahren haben. Steine. Weicher Sand, Spurrillen, die einem eine arg unangenehme Massage bescheren und einem das Blut in Wallung versetzt. Richtig, richtig unangenehm. Doch Jürgen ‚fährt mit Erfahrung‘ – mit der Erfahrung eines Platten…Allen Unkenrufen zum Trotz kommen wir noch mit dem Restlicht des Tages an. Das Resort ist alt, verschlissen, wurde nicht viel dran gemacht, ist ziemlich schlecht ge-rated – dafür teurer als alle bisherigen Unterkünfte von uns. Es ist bekannt der heissen Quellen wegen, die es hier gibt. Bis zu 65° C kommen sie hier aus der Erde. Es sind viele Camper hier und typische Expeditions- und Wüstenautos. Mit Einzelradaufhängung; Wasser- und Benzinvorräten; Zelt usw. Ein warmer Aussenpool ist 24/7 h offen – die Schwimmhalle mit warmem Wasser nur bis 20:00 h. Während Jürgen fotografieren geht, um die Gegend mit dem letzten Licht noch einzufangen, gehen wir drei ins warme Wasser. Tut richtig gut, wenn man die letzten beiden Wochen stets den ganzen Tag im Auto gesessen ist. Das Haus ist eine archtektonische Niete, dem Archteken gehört die Lizenz entzogen. Keine ausreichend breiten Laufwege, zu den Zimmern kommt man nur über die Terassen der Nachbarn und nach Treppen steht man plötzlich vor Wänden und muß wieder zurück. Das schlechte rating ist immer noch zu gut – wahrscheinlich von den Campern, denen es besser geht, als den Hotelgästen. Wir entschließen uns gegen ein Essen im Restaurant und für die Plünderung unserer eingekauften Vorräte. Ein solches Essen mit Campingbesteck und rustikalem Charakter bestätigt immer den Charakter unserer Erlebnisreise. Wir haben noch genügend kaltes Bier, Wein und Jack Daniels ist auch mit am Tisch. Bekanntermaßen wird es ja früh dunkel – wenngleich nicht so früh wie im Krüger Nat Park – der ja ein paar tsd km weiter östlich liegt. Fritz kommt auf die Idee mal alle Lichter auszumachen und die unglaubliche Vielfalt von Sternen zu beobachten. So viele, wie man sie bei uns Zuhause nie zu sehen bekommt. Zu viel störendes Fremdlicht und zuviel Smog in der Luft, die die Anzahl der Sterne zum großen Teil schluckt.
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  • ehemalige Deutsche Kolonie Namibia

    26. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir sind bisher immer spätestens um 07:00 h aufgestanden und gegen 08:xx h gestartet. Hier ist es ein weinig früher der Fall. Weil es im Bad schnell ging. Es kam kein Wasser aus der Dusche. Ein ‚tolles‘ Hotel, mit eigener Heisswasserquelle aber kein Wasser im Bad. Und die teuerste Unterkunft, die wir bisher hatten. Alles eine Standortfrage – keine weitere Unterkunft im Umkreis von >200 km.
    Wir starten mit dem Wunschziel Lüderitz – werden aber schon bald desillosioniert. Keine ‚black road‘, keine gravel road, sondern dirty road. Das Navi will uns anders führen doch der beste und zweitbeste Fahrer südlich der Sahara glauben die besseren Kartenleser zu sein. Besser als das Navi es weiß. Ihre Strecke ist eine deutlich kürzere und als Hauptlandstraße markiert. Kurze Zeit später wissen wir, warum das Navi es besser wußte. Black street; gravel road; dirty street – Katastrophe! Wir fahren mit 5 kmh max 30 kmh auf kurzen sandig-weichen Strecken von vielleicht 200 m. Dann wieder eine Qualität, auf die wahrscheinlich die Frauen müssen, die ungewollt, ungeplant oder zu früh schwanger geworden sind. Auf dieser Straße ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das ‚Unfreiwillige‘ legal ‚abgebrochen‘ wird…
    Und die Straße ist lang. Ich bin erfreut darüber, dass so was niemandem was ausmacht. Auch so was gehört zu einer Erlebnisreise – unverhofft kommt oft. Keiner meckert, wünscht sich aber auch das Ende dieser Tortur. Auf dem GPS kann man verfolgen, wie lange es noch dauern wird. Lüderitz zu erreichen wird zur Utopie. Das einzige highlight des Tages war die kurze Zeit im Gondwana Canyon Village und der Gondwana Canyon Lodge. Hier mitten ‚in the middle of nowhere‘ eine Ansammlung von jeweils ca 6 Unterkunftshäusern mit einem imposanten Haupthaus. Auf qualitativ, kulturell, historisch und einrichtungstechnisch sehr hohem Niveau. Hätte man hier nie vermuten können. Wäre besser gewesen, wir hätten hier übernachtet, als in Ai-Ais. Ganz toll – wir sind begeistert und schauen uns alles in Ruhe an. Und trinken ein kaltes Bier gegen den trockenen Sandstaub. In der Lodge vermisse ich nur das angekündigte Bett auf dem Dach – das der Gründer dorthin postiert hatte, um zu zeigen, dass er noch nach einer Frau sucht. Kein Bett mehr auf dem Dach – heißt das er hat eine gefunden????
    Wir fahren seit Tagen durch Namibia. Anders als Süd Africa. Extrem dünn besiedelt – die seltenen Örtchen am Wegesrand haben oft nur 5-6 Häuser. Ohne Hotel. Es ist warm – nicht heiß. Tagüber. Nachts wird es frisch bis kalt. Keine Sandwüste, sondern Stein und Geröllwüste. Die einzigen Tiere die wir sehen, sind Strauße. Auch nicht oft und wenn in kleinen Gruppen. Nahezu kein Grün und wenn, dann wasserbescheidenes. Sehr wenig Menschen, sehr wenig Getier, sehr wenig Wasser – wenig Leben. Lebensfeindlich – doch erstaunlicherweise liebenswert. Wir haben weder Tel.-noch Datennetz. Das sorgt für ein komisches Gefühl. So was kennt man heutzutage ja kaum noch – war das früher doch vollkommen normal. 130 km vor Lüderitz kommt ein kleiner Ort auf der Karte. Mit mehr als 6 Häusern. Sogar mit Kirche und Tankstelle. Dort wollen wir hin und passieren ein großes Haus, das einen sehr guten Eindruck macht. Es steht groß angeschlagen: Bahnhof Hotel. Ich schaue die Jungs an und frage ob ich mal klären soll ob wir hier bleiben können und wie die Zimmer aussehen. Mach‘ mal heißt es. Je mehr ich von dem Haus sehe, desto besser wird der Eindruck und gefälllt mir alles. Alles in bestem Zustand, sehr freundliches, selbstbewußtes und hilfsbereites Personal. Es gibt noch Zimmer – nicht so preiswert wie gewohnt aber noch ok. Ohne Netz können wir ja nicht über Portal bzw Internet buchen. Zimmer angeschaut und noch mehr überrascht – sieht toll aus. Wir können uns auf die Dusche morgen früh schon freuen. Hinterm Haus ist wieder ein mit Mauern, Stacheldraht und security man gesicherter Parkplatz. Und im Restaurant sind weisse Tischdecken und Stoffservietten. Immer stehen 2 Kellnerinnen an zentraler Stelle und beobachten, ob die Gäste etwas benötigen. Wir lassen uns für’s Essen was empfehlen: Gordon bleu mit Püree und Gemüse. Die staubtrockene Kehle wird geölt. Und nach dem Restaurant gibt es noch ein Absackerbier in der Bar. Hier hängen wieder tolle – sehr alte – Bilder an den Wänden. Der Barkeeper ist extrem aufmerksam und schnell. Und an den Nachbartischen wird deutsch gesprochen. Keine Touristen – sondern Namibier. Auch die Eigentümerin dieses Hotels. Sie versucht noch Olaf beim WLAN/WiFi zu unterstützen – leider erfolglos. Es bleibt dabei: es geht nicht.
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  • Giants Playground

    27. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ☀️ 31 °C

    Die Dusche war so wie erwartet. Jürgen kommt raus und meint: Rolf – Du hattest Recht! Es war ein Genuß. Auch das Frühstück war gut und beim aus-checken verhandele ich mit einigem Aufwand den Preis zu bekommen, den wir bei Buchung mit booking bekommen hätten. Die Differenz war 20%. Ich bedanke mich mit großzügigem Tip und wir fahren nach Kolmanskop, der deutschen Geisterstadt aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts. Hier hat ‚Zacharias‘ den ersten Diamanten aufgehoben und seinem Chef Stauch gegeben. Der hat den Stein im Labor untersuchen lassen und mit der Bestätigung, dass es sich tatsächlich um Diamanten handelt, hat er für sich entsprechend Claims abgesteckt und Schürfrechte gekauft. Keine schlechte Investition – denn sofort brach Diamantenfieber aus und eine Flut von Glückrittern aus Deutschland und der Welt kamen her. Nur wenigen war das ersehnte Glück beschieden. Ende des 1. Weltkrieges durften Diamanten nicht mehr verkauft werden und die Wiedergeburt erfolgte erst Ende der 30er Jahren wieder. Die Blütezeit dieses Ortes kehrte aber nicht mehr zurück, sondern sie blieb unbewohnte Geisterstadt. Nur die Nachkommen der Gründer sorgten dafür, dass der Ort touristisch genutzt wird. Meine Bewertung: interessant, ganz nett aber nicht wirklich spektakulär. Viel Staub um die verfallenen Häuser und wenigen alten Exponate. Dann kommt Lüderitz. Klingt nicht nur ur-deutsch – wirkt auch so. Wären die vielen dunkelhäutigen Menschen alle weiß, könnte dieser Ort auch als alter Touristenort irgendwo in Deutschland liegen. Die Straßennamen sind fast alle in deutsch, die Hausnamen, Info-Schilder usw. Am Hafen ist heute irgendein Fest – ein buntes Gedränge und Gewusel. Einige Frauen in klassisch bunter afrikanischer Tracht. Es gefälllt uns hier. Füße vertreten, anschauen, fotografieren – und dann noch einkaufen. Heute ist es überall voll. An den Kassen stehen lange Schlangen – es war Zahltag. Zufrieden mit dem Vormittag fahren wir die black road wieder zurück und darüber hinaus Richtung Keetmanshoop. Hier kommen wir gegen 16:00 h an. Ohne Netz trauen wir uns nicht weiterzufahren und fragen an einer Tankstelle nach WLAN oder einem Tipp für ein Hotel.
    Geht doch ins ‚Schützenhaus‘ – das passt zu Euch. Ist unter Leitung eines deutschsprechenden Namibiers. Gesagt getan. Sind nur wenige Minuten dorthin. Zimmer angeschaut – ist ok. Ein sehr großes Zimmer mit aufgereihten Einzelbetten wie in der Jugendherberge. Aber wirklich alles ok. Das Bad ist ca 15 m2 groß mit Doppeldusche. Hatte ich vorher noch nie gesehen. Interessant.
    Wir checken ein ohne auszuladen. Weil wir noch die nächsten beiden Wegpunkte erreichen wollen, bevor es dunkel wird: Köcherbaumwald und Giants playground. Beides nicht mehr wirklich weit weg. Klappt auch. Fast! Denn der Giants Playground gefällt uns so sehr, dass wir beschließen morgen früh noch mal wiederzukommen, weil das Licht jetzt zum fotografieren nicht mehr reicht.
    Im Hotel gibt es noch ein sehr gutes Dinner. Das Restaurant ist erstaunlich gut besucht. Von einheimischen Ursprungsdeutschen, denn man hört allüberall ein Gemisch aus deutsch-africaans-englisch. Dann wieder das obligatorische Absackerbier in der Bar und dann heißt es wieder ‚Sandmännchen‘. Ausser für die harten unter uns, die wandern noch mit Bier und Jacky D. in den leeren Biergarten und verlängern den Absacker.
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  • zurück in Südafrika

    28. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ⛅ 18 °C

    Was gestern beschlossen, wurde heute gemacht. Köcherbaum und Giant Playgroung noch mal zum fotografieren. Hat sich gelohnt. Die beiden Geparden, die wir – besser gesagt Olaf - gestern Abend noch gesehen haben und von denen einer Fritz warnend angefaucht hat, sind leider nicht mehr zu sehen. Fritz bildet uns mit seiner Theorie, dass die unendlich vielen riesengroßen Steinhaufen, die aussehen, als wären sie von Menschenhand aufgeschichtet worden, sind natürlichen Charakters. Millionenfaches kalt werden in der Nacht und heiß werden tagsüber, sorgt irgenwann für Risse und Brüche – und dann platzen riesige Steinblöcke ab und am Ende sieht es aus wie aufgeschichtet. Und die Köcherwaldbäume sind eigentlich keine richtigen Bäume, sondern eine Art Sträuchen. Unten am Stamm bis zu 1 m dick und 200 – 300 Jahre alt. Sie stehen auf Steinboden – also ohne Erde – und halten sich in den Steinritzen fest. Aus den Ästen haben die Einheimischen früher Köcher für ihre Pfeile gemacht – daher der Name. Anschließend geht es wieder Richtung Osten mit dem Ziel Südafrika. Die versprochene black road entpuppt sich als gravel road – läßt sich aber auch mit 100 kmh befahren. Seit unserem Platten sind wir hoch sensibilisiert. Wir haben uns schlau gemacht, wie man auf dirty roads fährt. Jedenfalls nicht mit 3 bar Druck im Reifen – das sorgt dafür, dass spitze Steine sich durchbohren können. Bei < 2,0 bar (1,6-1,8) legt sich der weichere Reifen um den Stein und fährt drüber, ohne dass dieser Schaden anrichtet. Jetzt haben wir das beachtet. Also: dirty road 1,8 atü – black road 2,8-3,0 atü. Und die Pannenwahrscheinlichkeit sinkt.
    Mit einem um Faktoren kleineren Aufwand passieren wir die Grenze – es ist nicht die Hauptroute Namibia-Südafrika, sondern ein sehr kleiner Neben-Zoll. Hier sieht man das alles sehr viel lockerer. Man muß zwar auch hier aussteigen und das Formular ausfüllen – schaut aber in weniger strenge Gesichter. Tut auch mal gut. Kaum haben wir die Grenze passiert, kehren wir zurück ins Leben – mit Netzverbindung ins Internet. Hurra! Und die black-streets kehren auch wieder zurück.
    In Hakskeen pan soll eine Lamborghini-Teststrecke sein, die wir uns anschauen wollen. In Verbindung mit einer Rennstrecke auf einem ausgetrockneten See auf dem ein 33000 ps-starkes Raketenauto den neuen Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge aufstellen soll oder vor kurzem aufgestellt hat: 1.600 kmh !!! Kaum zu glauben. Wir suchen und suchen – aber hier – in the middle of nowhere – ist außer dirt roads und Eseln nichts zu sehen. Weder was von Lambo – noch vom Rekordauto. Wir geben auf, brechen die Suche ab, weil wir noch zum Kgalagadi (Kalahari) Transfrontier Park wollen. Ein riesig großer National Park, der über die Grenzen von Südafrika und Botswana hinaus geht = Transfrontier (grenzüberschreitend). Hier in der Kalahari ist es mit Menschen und Unterkünften nicht weit her. Wir sind froh Netz zu haben und buchen eine mit 9,3 sehr hoch ge-ratete Lodge wenige km vor dem Park. Im - für unsere bisherigen Erfahrungen - mittleren Preissegment. Das hohe rating ist berechtigt. Die Chalets sind gut und mit allem, was man möchte ausgestattet. Mit Terasse und Sitzmöbel - mit tollem Ausblick. Nach dem check-in fahren wir noch die Koffer ausgeräumt zu haben zum Park. Für die 1 h bis der Park schließt – und wir wieder draussen sein müssen – lohnt es sich nicht die 90 Rand Eintritt zu zahlen. Wir entscheiden den Park erst morgen früh anzufahren.
    So haben wir zwischen fertig-mit-Koffer-auspacken und dinner noch ca 1,5 h Zeit. Die Jungs vertiefen sich hinter ihren smart-phones – ich mache die Buchführung und schreibe ein paar Zeilen blog. Da es WLAN nur im Lobby- und Restaurantbereich gibt, können wir fürs Dinner gleich sitzen bleiben. Wir haben alle 4 Spagetti Bolonese bestellt und freuen uns drauf.
    Während die 3 Jungs noch zum Absackerbier auf der Terasse des Chalets Jack Daniels mit an den Tisch bitten, gehe ich früh schlafen. Ich höre noch, wie sie sagen ‚mach‘ mal alles Licht aus, um das Sternenzelt schauen zu können‘ – dann bin ich auch schon eingeschlafen.
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  • Cheeta - auf den letzten Drücker

    29. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ☀️ 29 °C

    Ich werde ausgeguckt im Lodge-Laden Eier und Speck zu holen. Für ein gemütliches Frühstück auf der Terasse. Dann setzt Olaf sich durch, endlich mal den Hillux grob vom Staub auf der Ladefläche zu befreien. Mit Besen, Wasser-Eimer und Lappen wird dem zu Leibe gerückt. Auch Koffer, Rücksäcke und sonstige Gepäckstücke erfahren eine Basis-Reinigung. Man erkennt sie danach kaum wieder – auch wenn sie trotzdem noch weit davon entfernt sind, klassisch sauber zu sein. Aber aus braunen Staubgepäckstücken sind nun ‚nur noch‘ angestaubte Stücke geworden…
    Wir fahren zum Park und Olaf und ich vereinbaren eine erste englisch-lernen-durch-training-on-the-job-stunde. Nur er und ich gehen zur Rangerin – ich erkläre ihr, dass Olaf englisch lernen möchte und bei ihr seine 1. On the job-Stunde bekommt. Es ist herrlich die beiden zu erleben. Sie gibt sich unendlich viel Mühe, ist geduldig, formuliert um, redet mit Händen und mit Füßen, erklärt es neu und anders, macht es vor usw etc – und Olaf stellt sich richtig gut an. Er ist selber überrascht, wie viel er bereits selber erreichen kann. Auch ohne Hilfe. Er vesteht fast alles – nur beim sprechen fehlen ihm noch die Vokabeln. Nach der Rangerin holen wir für alle 4 Pässe noch die Stempel für Botswana – Ordnung muß sein – immerhin fahren wir ja auf dem Gebiet von Botswana.
    Die Rangerin hat Olaf mit Engelsgeduld erklärt warum und wieviel Reifendruck für die bevorstehende dirty road am besten ist – und neben dem Gebäude ist eine Tankstelle, an der wir dem Rat der Rangerin folgen. Wir durchfahren den Park 4,5 h lang - > 120 km. Und wenn wir uns nachher den Teil des Parks auf unserem Track-Erfassungs-Tool anschauen, ist unser gefahrener Teil weniger als 10% des Parks. Ganz schön groß der Park. Aber auch wieder ein wenig enttäuschend. Wir sehen kleine Antilopenherden, Gnus, Strauße, Erdhörnchen – aber nichts von den ‚big five‘. Einmal erzählt uns ein anderer Parkbesucher, dass in ca 1 km ein ‚Cheeta‘ (Gepard) sei. Aber als wir hin kommen, war Cheeta entweder schon weg oder wir haben ihn nicht gesehen, weil er zu gut getarnt war ;-))) Doch ca 9 km vor der Ausfahrt ist das Glück uns hold. Ein Cheeta liegt seelenruhig im Gras des Baumschattens direkt neben der dirty road – keine 5 m von uns entfernt. Und beobachtet in aller Gemütsruhe die Gegend und wedelt gelegentlich mit dem Schwanz. Olaf ist ganz ausser sich – endlich hat er was für Daheim zu erzählen. Und zu zeigen – denn ein schönes Foto des Geparden gab es noch obendrauf.
    Dann ist der Park für uns zu Ende. Wegen der wenigen Tankstellen tanken wir hier den teuren Park-Sprit – aber lieber ein paar Cent mehr zahlen, als ohne Sprit unterwegs liegen zu bleiben.
    Apropos liegen bleiben. Meine Jungs haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich noch erwähnenswertes vergessen habe. In dem sehr positiv beschriebenen und erlebten Bahnhof Hotel in ‚Aus; Namibia‘ (der Ort hieß wirklich ‚Aus‘) wurde service ja groß geschrieben. Das hatte ich ja schon erwähnt. Aber als wir ins Bett kamen, lag in jedem Bett einen Wärmeflasche/Bettflasche. Weil es nachts ja empfindlich kalt wird. Und für jeden eine gute Praline als Bett-Hupferl. Wir waren einig, dass es bei jedem schon mindestens 50 Jahre her ist, dass wir Wärmeflaschen im Bett hatten. … und Jürgen stellt alsbald fest, dass seine undicht war. So wurde aus einer wärmenden Bettflasche schnell ein kaltes und nasses ‚Vergnügen‘.
    Das 2. was ich vergessen habe zu beschreiben war das Wegpunkt-highlight ‚Fish River Canyon‘. Ein lohnenswerter Besuch. Vor allem weil mich viel an den Grand Canyon in Arizona erinnerte. Was auch nachvollziehbar ist, weil der Fish River Canyon nach dem Grand Canyon und einem Canyon in Mexico der drittgrößte Canyon der Welt und der größte des afrikanischen Kontinents ist. Nur ist vom Fish River, der diesen riesigen Canyon ja in jahrmillionen mit unendlichem Wasservolumen und Fließgeschwindigkeit geschaffen hat, nichts nenneswertes mehr übrig geblieben. Jedenfalls haben wir keinen fließenden river mehr gesehen, sondern nur noch stehende Tümpel, wo der river bei mehr Wasser sonst fließt. Imposant ist der Canyon trotzdem. Und hat jedem von uns sehr gut gefallen. Auch die Tatsache, dass wir auch hier vollkommen alleine waren. Kein weiterer Tourist weit und breit. Und diese angenehme Erfahrung begleitet uns ja schon, seit wir gestartet sind. Vermutlich haben wir auch deshalb bisher noch nie irgendwelche Probleme mit der Unterkunftsbeschaffung gehabt.
    So auch dieses Mal. Wir schauen uns die bevorstehende Strecke an und erklären Upington zu unserem heutigen Ziel. Netz ist da, Internet funktioniert und ich checke im Auto bei airbnb. Ich suche schon gar nicht mehr nach Zimmern – sondern immer direkt nach ‚ganzem Haus‘. Upington ist kein Ort oder Dort sondern bereits eine richtige schöne, kleine Stadt. Macht den Eindruck, dass es den Menschen hier sehr gut geht. Und der Sicherheitseindruck ist auch nicht so schlimm, wie wir das in den meisten anderen Gegenden erlebt haben. Mir werden sage und schreibe 9 ‚ganze Häuser‘ angeboten. Im Laufe der Jahre und der sehr vielen 1-Nacht-Buchungen bekommt man ein Auge dafür, was geschönt, realistisch und/oder wunschenswert ist. Von den 9 Angeboten kommt 1 besonders in Frage. Also: Buchungsanfrage ob noch was frei ist. Die Vermieterin reagiert schnell - es ist frei für uns. Keine ½ h später stehen wir vor dem Einfahrtstor (so spät suchen wir in letzter Zeit erst nach Quartier…) Vermieterin kommt, läßt uns rein und zeigt uns alles. Wir sind wieder mal platt! Überdachten Parkplatz im inneren hinter starkem Eisentor; ein Haus mit kompletter Küche, Wohnzimmer, Esszimmer, 3 Schlafzimmer und 3 Bäder, WLAN. Alles wirklich supertoll. In guter Qualität. 2 Schlafzimmer mit je 1 Doppelbett; 1 Zimmer mit 2 Einzelbetten. Die Zimmerbelegung wird verlost und Jürgen und Fritz landen auf den Einzelbetten. Herz, was willst Du mehr.
    Wir fragen die Vermieterin noch nach Einkaufs- und/oder Restaurantmöglichkeiten und sie empfiehlt uns die Mall ganz in der Nähe. Für’s Restaurant ist es in der Mall zu spät – die Mall schließt um 20:00 h – also kaufen wir ein und essen im Haus. Dabei kommt Olaf noch auf die Idee, hier in dieser Unterkunft 2 Nächte zu bleiben, weil die nächsten Wegpunkte alle um diesen Ort hier herum liegen und wir ohnehin wieder auf der Weiterfahrt durch diesen Ort fahren würden. Super Idee – gesagt, getan. Das Haus ist auch noch eine weitere Nacht frei für uns. Herrlich – wieder mal 2 x hintereinander im selben Bett und keine Koffer schleppen. Alle sind happy.
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  • Wasser für Wein in der der Kalahari

    30. huhtikuuta 2019, Etelä-Afrikka ⋅ ⛅ 18 °C

    Am Morgen sind alle guter Dinge. Ich bin um 05:20 h wach geworden, aufgestanden und habe Buchführung und blog gemacht. Gegen 07:xx h kommen die Jungs – ich gehe duschen. Frühstück und dann los. Um kurz nach 08:xx h sind wir schon unterwegs. Auf schöner und guter black road vorbei an riesigen Weinfeldern, die sich von deutschen Weinfeldern unterscheiden. Mit einem Vollerntner sind diese Weinfelder nicht zu befahren. Die Reben wachsen oben in ca 1,50 m Höhe zusammen und Bilden ein Dach über dem Weg dazwischen. Wir sind auf der Kalahari Wein Straße – der Oranje River ist der Wassergarant für die Reben. Die Gegend macht einen Wohlstandseindruck. Ich biete an, zu fahren, wenn die anderen 3 zu einem Wein-Tasting in eins der Weingüter wollen. Erst besteht Interesse – doch dann wird es doch nicht umgesetzt. Wir fahren ca 2,x h zu den Augrabies Falls. Und sind mehr als angenehm überrascht. Ein wasserreicher Fall, der nicht vom Berg auf uns herunterfällt, sondern von unserer Höhe aus in eine Schlucht stürzt. Mit viel Wasser und Getöse. Die ganze Gegend hier um diesen Wasserfall ist eine wünderschöne Gegend. Ausschließlich felsig – die Schlucht sieht toll aus. Der Ausflug hierher hat sich voll gelohnt. Auf dem gemütlichen Rückweg planen wir noch den restlichen Tag. An der Unterkunft gibt es einen Grill und wir haben Lust zu grillen. Die 3 fahren zur Mall um entsprechendes einzukaufen – jedoch in der Hauptsache um Olafs primären Wunsch zu erfüllen und dem Hillux noch mal eine Glanzwäsche zu Teil werden zu lassen. In der Mall wird die angeboten. Car Wash ohne Waschstraße – sondern alles reine Handwäsche von 4 oder 5 Frauen und Männern. Dauert fast 1,5 h und Olaf zieht den Hut vor dem Ergebnis. Er ist happy über den wieder neuen Zustand des Hillux. Und das ganze für 12 Euro.
    So – und nun steht grillen an. Ge-blogt wird morgen wieder. Ach ja – zum ersten Mal erleben wir bei Airbnb so eine Art Hotel-Service: als wir zurück kommen ist das Haus aufgeräumt und die Betten sind gemacht. War bisher noch nie der Fall – werde ich in meiner Beurteilung pos erwähnen.
    Chefkoch ist Jürgen – und der versteht sein Handwerk. Nicht gemeckert ist genug gelobt, wäre hier zu wenig. Es gibt verschiedene Steaks zur Auswahl und Würstchen. Grillen ist eine der Lieblingsbeschäftigungen der Südafrikaner. Und Fleisch gehört ist überoptional dazu. Denn es ist so preiswert, dass wir das in Deutschland kaum glauben können. Qualitativ hochwertiges steak-Fleisch wie t-bone; Sirloin etc für 6-11 Euro das Kilo. Dafür kennt man nicht den Stall, in dem das Rind gestanden hat oder den Bauern, der es gefüttert hat… Hähnchenfleisch gehört für Südafrikaner bereit s in die Kategorie ‚Salat‘ ;-))) Diese Aussage ist nicht von uns, sondern von Südafrikanern. Die einen von uns spülen ihr T-bone mit Bier runter, andere mit sehr gutem Rotwein und für Olaf und Fritz wird das ganze dann noch mit einem Whisky-Digistif gekrönt.
    Die Abende sind kurz – ausser Jürgen und Olaf – gehen wir 2 anderen früh schlafen. Die beiden haben i.d.R. noch damit zu tun, Fotos und Videos hochzuladen. Denn das muß an dieser Stelle noch mal ausdrücklich gesagt werden. Der blog ist nicht von mir alleine – sondern ein Gemeinschaftswerk von Olaf; Jürgen und mir. Während der Text von mir kommt, sind Olaf und Jürgen für die Fotos und Videos zuständig. Und Fritz geht auch nicht leer aus – er hat sich bereit erklärt unsere Tour, nach der Rückkehr nach Deutschland in einem semi-professionellen Video zusammen zu stellen. Da steckt unglaublich viel Aufwand drin – aber Fritz freut sich bereits auf diese Herausforderung – und wir uns aufs Video. Gutes gelingen, lieber Fritz!
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