2022 - Portugal

February 2022 - May 2024
Die dritte Etappe unseres Wintertripps in den Süden:
von Sevilla über Portugal wieder nach Bordeaux
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  • Day 7

    Pass Puerto de las Palomas

    February 21, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

    Montag: unsere erstes Ziel - Bornos und Cote de Bornos.
    Beide liegen an einem Stausee der maximal bis zur Hälfte gefüllt ist. Die Brücke über den See hat schon lange kein Wasser mehr gesehen: die Bäume (Mitten im See) waren definitiv älter als ein paar Jahre.
    Damit wir nicht an den vielen weißen Dörfern vorbei fahren, kam Claudia auf die Schnapsidee in Bornos zum Castillo Palacio de los Ribera vorbeizuschauen und einen Mittagsspaziergang durch dessen Gärten zu machen. Es war wohl schon so lange her, dass wir das letzte Mal innerstädtisch gereist sind, denn wir haben eigentlich immer das Wohnmobil bei Besichtigung von Orten außerhalb abgestellt und sind mit den Fahrrädern dann durch die engen Gässchen gefahren. Dieses Mal sind wir schlichtweg im Angesicht des Palacio in einer Straße stecken geblieben. Es gab auch kein zurück mehr, da wir in einer Einbahnstraße standen und eine Seitenstraße, die wir in Angriff nehmen wollten, war so eng, dass sämtliche anwesenden Personen auf dem Platz gestikulierend davon abrieten in diese Richtung weiter zu fahren. Aber ein geistesgegenwärtiger Anwohner hat wohl umgehend die Policia Local gerufen, die kurzerhand die Einbahnstraße ab dem Eingang sperrte und uns super, super freundlich aus unserer misslichen Lage (sozusagen mit Polizeischutz) befreite.

    Nun ging es in Richtung Sierra de Lijar, deren Bergkuppen in einem wunderschönen Shape über grünen, roten und bewaldeten Hügeln tront. In Algodonales kann man auf einem städtischen Wohnmobilstellplatz kostenlos Wasser aufnehmen, was wir dann auch sofort mit einer Fahrradtour in die Stadt verbunden haben.

    Leider war der Wasserfilter für das Laden von Frischwasser in den zwei Monaten ohne Benutzung zu gemoost! Ein sehr serviceorientiertes Telefonat mit dem Hersteller ergab, dass es daran vermutlich nicht liegen kann, es müsse der Druck sein, der den Durchfluss gering hält. Heute wissen wir, dass nach einer „spanabhebenden“ Reinigung alles wieder in Ordnung ist!

    Über Zahara, einem wunderschönen weißen Dorf mit Burg und Turm wollen wir zum Pass Puerto de las Palomas, auf dem wir übernachten wollen. Die Passstrasse kommt uns strukturell bekannt vor: Damals war die Konsequenz dass wir am nächsten Morgen um 6:00 Uhr den Berg wieder runter gefahren sind, da zu dieser Zeit wenig Betrieb und damit Gegenverkehr zu erwarten war. Aus Sicherheitsgründen Claudia vorne weg auf dem Fahrrad und Stefan mit dem WoMo hinter her. Daher haben wir diesmal an einem wahnsinnig coolen Platz mit Blick auf den Stausee mit dem Wohnmobil gehalten und sind mit dem Fahrrad den Rest der Strecke hoch zum Pass gefahren, um zu schauen, ob wir uns das antun wollen: die Entscheidung ist dass wir den Berg wieder runterfahren werden. Aber die Fahrradtour hat uns beiden schottische Urlaute aus unseren Kehlen gekitzelt. Oben angekommen, hat uns schon die Besteigung des Aussichtspunkt deutlich gemacht, was es heißt, nicht in der Sonne zu sein! Stefan und ich haben gleichzeitig einen kuscheligen Hang entdeckt, auf dem wir uns dann in der Sonne noch mal niederlassen wollten, bevor wir die kalte Abfahrt vor uns haben. Doch dieser kuschelige Hang war durchzogen von äußerst Pieksigem Gestrüpp, welches uns nebenbei auch beinahe die Reifen zerstochen hätte.

    Die Abfahrt hat es dann in sich! Wir hatten zwar einige Langarmshirts dabei, aber es war im Schatten so kalt, dass wir uns von sonnen beschienen im Abschnitt zum nächsten bewegten, um uns zwischendrin immer wieder auf zu wärmen. Wieder im Wohnmobil zurück haben ein paar Tees dann die Lebensgeister wieder zurück geholt. Als wäre der Tag nicht schon voll genug, hat uns die Guardia Civil darauf aufmerksam gemacht, dass übernachten im Naturschutzgebiet nicht erlaubt ist - also übernachten wir vor der städtischen Polizeizentrale. Die Abfahrt im Dunkeln muss ich nicht noch mal wiederholen, aber Stefan war großartig!
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  • Day 8

    Benarraba

    February 22, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 19 °C

    Dienstag: irgendwie als wieder Gutmachung wollte Stefan am nächsten Morgen das Wohnmobil mit einer schlafenden Claudia an einen Stellplatz am See bewegen, um mich dort mit einem Frühstück zu wecken. Leider wäre das Wohnmobil auf dem Weg zu diesem Stellplatz im Sand versunken, deshalb Stefan die Route weiter Richtung Grazalema verfolgte.

    Als Nebenschauplatz wurde unsere Batterie nicht mehr durch die Solar Panels geladen. Einen Tag später stellte sich dann heraus, dass wohl die (dicken) Kabel in der Votronic Ladesteuerung durch die doch oft holprigen Straßen los geruckelt worden sind. Durchgebrannte Kabel oder beim putzen gelöste Stecker erwiesen sich als falsche Annahmen.

    Über El Bosque und Ubrique mit Einkaufsmöglichkeit steuerten wir unser Ziel, einen gemeindlichen Stellplatz in Benarraba mit nur 5 Plätzen an. So einen Stellplatz kann man kaum beschreiben. Die Abfahrt von der eigentlichen Straße bis zu diesen Ort war unfassbar steil und gefühlten 1000 Serpentinen. In dem Wissen, dass wir diese Straße wieder hoch müssen, fragten wir uns natürlich, was passiert, wenn der Stellplatz voll sein sollte. Aber was soll ich euch sagen: es stand kein einziges Wohnmobil auf einem Plateau mit einer unfassbar weiten Aussicht, Versorgung mit Strom und Wasser, so etwas wie einem eigenen persönlichen Garten vor der Tür.

    Ein kurzer Anruf und ein unfassbar freundlicher Bediensteter aus dem Rathaus kam vorbei, um uns für zehn Euro das Ticket auszustellen. Dieser freundliche Mensch sollte am nächsten Tag noch eine wesentliche Rolle spielen! Für den Sonnenuntergang fehlen mir die Worte!
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  • Day 9

    endlich wieder in UK: Gibraltar

    February 23, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 14 °C

    Schon beim Öffnen meiner Augen wurde mir klar, meinen Mann hat die Maintenance Fliege gestochen. Alles fing klein an: Staubsaugen, Aufräumen, Müllentsorgung, Wasser tanken mit gefühlten 0,7 bar. Doch dann musste besagter Rathausangestellter dran glauben, als er sich unbedarft dem Stellplatz näherte. Mittels Google Übersetzer wurde ihm ein Schlüssel für die Radmuttern abgeschwatzt und auch ein zweiter Gang zum Organisieren einer Verlängerung wurde ihm nicht erspart. So spielte Stefan Rad-Wechsel-Dich. Wie? Das kennt ihr nicht? Na, wenn die vorderen Reifen abgefahren sind und man einen Doppelachser durch Europa fährt, finden sich diese Reifen plötzlich in zweiter Reihe wieder . Ich habe die Zeit zum Frühjahrsputz genutzt und wir waren definitiv zeitgleich fertig!!! Noch eine Runde Sport und die Straße rief.
    Ziel ist die Stadt La Línea de la Concepción. Wie? Die sagt euch nichts? Dann aber vielleicht die benachbarte Halbinsel Gibraltar? Gibraltar besteht aus einem flachen, größtenteils sandigen Gebiet und dem Felsen von Gibraltar. Der an der Ostseite spektakulär steil aus dem Meer aufragende Kalksteinfelsen fällt schon von weitem über der Bucht von Algeciras ins Auge.
    In La Línea konnten wir direkt im Hafen über Nacht stehen, das war ein ähnliches Gefühl, als hätten wir mit einem Boot angelegt. Noch eine kleine Fahrradtour auf spanischem Gebiet baute eine Vorfreude auf das skurrile Gibraltar auf, das ja unter der Souveränität des Königreichs Großbritannien bzw. des Vereinigten Königreichs steht: Wird es Fish and chips geben? Wird links gefahren werden? Wird man sich wie in GB fühlen? Wird es die berühmten Affen wirklich geben?
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  • Day 10

    Runde um den Rock

    February 24, 2022 in Gibraltar ⋅ ⛅ 14 °C

    Auf geht’s nach Gibraltar, vorbei an der Grenzwarteschlange da per bike der Grenzübergang einfach und mit Personalausweis geht. Das Gefühl, mitten auf einer Landebahn eines internationalen Flughafens mit dem Fahrrad zu stehen und ein Foto zu machen, ist schon witzig. Hier die Rote Ampel zu übersehen kann schon zu einem Adrenalinstoß führen. Ansonsten ist Gibraltar bunt: Die Häuserfassaden, die Haare der Damen farblich auf die Garderobe angepasst!
    Leider wurde bei der Routenplanung übersehen, dass wir auf dem Weg an die Südspitze des Felsens - dem Europa Point - durch einen Tunnel müssen. Aber wen schreckt das schon?! Zur Belohnung gab es dann in der „Main Street“ die obligatorischen Fish and Chips und ein Pint Bier. Hier bietet sich übrigens ein Einkauf weitgehend steuerfreien Alkohols und preisgünstiger Tabakwaren an - brauchen wir natürlich beides nicht!
    Ach ja, und es wird nicht links gefahren (sondern eigentlich immer in der Mitte der Straße ;-) und es ist alles schon sehr britisch. Noch ein kurzes zu den Berberaffen: Die Herkunft dieser Tiere ist nicht genau geklärt, wahrscheinlich wurden sie irgendwann aus Marokko von Menschen eingeführt. Eine Legende besagt, dass die britische Herrschaft in Gibraltar beendet sei, sobald der letzte Affe den Felsen verlassen hätte. Hintergrund dieser Legende ist eine Geschichte aus der Zeit der Belagerung Gibraltars von 1779 bis 1783 (während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges): Damals sollen die Engländer von den Tieren vor einem Nachtangriff der Spanier und Franzosen gewarnt worden sein (erinnert einen irgendwie an Gänse und Römer). Der britische Premierminister Winston Churchill ließ Berberaffen aus Marokko importieren, um den vermutlich wegen Inzucht kränkelnden Affenstamm wieder zu stärken, und hatte damit Erfolg: Die Briten sind noch da, wobei wir keinen einzigen Affen zu Gesicht bekommen haben. Fake News?
    Für uns neu: Gibraltar ist nicht die Südspitze der iberischen Halbinsel. Diese befindet sich rund 25 km südwestlich in Tarifa. Tarifa ist die am südlichsten gelegene Stadt und gleichzeitig der südlichste Punkt des europäischen Festlands. Durch die strategisch bedeutende Lage an der engsten Stelle der Straße von Gibraltar war Tarifa immer wieder der Schauplatz geschichtlicher Ereignisse. Heute ist die Stadt neben Hoʻokipa auf Hawaii und Fuerteventura (Kanarische Inseln) eine der „Welthauptstädte“ für Wind- und Kite-Surfer.
    An Tarifa vorbei führt uns unser Weg nach Barbate. Sicher nicht des Ortes wegen: Hauptwirtschaftsfaktor war lange Zeit der Thunfischfang. Barbate war traditionell eines der Zentren des traditionellen Thunfischfangs mit auf dem Meeresboden verankerten Stellnetzen (Almadraba). In den Hochsaisonmonaten Juli und August soll Barbate einem typisch spanischen Badeort ähneln. Für uns war das definitiv so, und das ohne einen einzigen Badegast!!!
    Dennoch stellten sich keine schönen Gefühle ein, denn der russische Überfall auf die Ukraine, ein von Putin geplanter, befohlener und am 24. Februar 2022 begonnener Angriffskrieg gegen die Ukraine lässt uns mit ohnmächtigen, verständnislosen und aufgewühlten Gefühlen zurück. Das sollte sich auch die nächsten Tage nicht ändern, die gefüllt sind mit ständiger Informationsaufnahme, Diskussionen, Telefonaten. Da sich das ganze kaum in wenige Worte fassen lässt, werden wir diesen Schatten in unseren Ausführungen nicht einfließen lassen, wenn er auch ständig gegenwärtig ist.
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  • Day 11

    Barbate

    February 25, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 16 °C

    Naturpark La Breña y Marismas del Barbate
    Eine atemberaubende Steilküste, lichtdurchflutete Pinienwälder und ein Feuchtgebiet mit Tausenden von Vögeln: Im Naturpark La Breña y Marismas del Barbate bei Barbate und Vejer de la Frontera erwarteten uns gleich drei Parks auf einmal. Ein Teil des Naturparks wurde übrigens mit Kiefern bepflanzt, um die Ausbreitung von Sanddünen einzudämmen. Beim Wandern bist du ganz nah dran an den Schönheiten des Naturparks. Das dachte sich Komoot wohl auch, als es uns einen Weg durch die Dünen empfahl! Aber ich hätte diesen Ausflug nicht missen wollen! Er hat kurzzeitig für Ablenkung gesorgt.
    Zurück an mio palmo bereiteten uns zwei Windsurfer ein Schauspiel „Windsurfing bei 6 Beaufort und kleinen Wellen. Was will man mehr?! Außer Frieden!
    Nächstes Ziel ist Cadiz. Unser Stellplatz hier war für einen nahe der Stadt super ruhig und mit schönem Umfeld.
    Da wir schon gestern aufgrund der Ereignisse in der Ukraine kaum allgemeiner Satire im TV folgen konnten, haben wir für uns beschlossen, die fest eingeplante Sitzung Mainz bleibt Mainz mit unseren Freunden bei Bruno im Hybridformat ausfallen zu lassen. Die eigens angeschaffte Flasche Sekt wurde dann kurzerhand so nicht zum prickelnden Vergnügen, sondern zum Begleiter eines sehr sehr traurigen Abends!
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  • Day 12

    Cadiz im Karneval Modus

    February 26, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach einem sektbedingt schwierigen Workout ging es auf die Räder nach Cadiz. Der Karneval hatte diese Stadt voll in seinem Griff!
    Obwohl aufgrund der Coronapandemie der Karneval in Cádiz dieses Jahr auf Anfang Juni verschoben wurde, waren viele kostümiert (in Cádiz werden die Kostüme „Tipos“ genannt, von denen manche wahre Kunstwerke sind). Die Bewohner von Cádiz beteiligen sich mit ganzem Herzen an ihrem Karneval. Die Karnevalsmusik spielt an allen Ecken der Stadt, immer umringt von großen Menschentrauben die jeden Vortrag mit viel Applaus belohnten.
    Dieses Karnevalswochenende ist in Cádiz normalerweise einer der Höhepunkte des Karnevals, mit der Karnevalsnacht Noche de Carnaval von Samstag auf Sonntag in der Altstadt: Freundesgruppen und Familien verkleiden sich und ziehen gemeinsam durch die Straßen. Dazu wird gegessen und getrunken. Am Sonntag folgt dann normalerweise der große Umzug, an dem im vergangenen Jahren bis zu 100.000 Menschen teilnahmen. Das offizielle Programm des Karnevals geht über 11 Tage.
    Auf unserer Stadtrundfahrt (Cadiz ist wirklich eine sehenswerte Stadt mit unfassbar engen Gassen in der Altstadt) war dann auch Claudias obligatorisches Eis fällig (allerdings von einem Italiener ;-)
    Eingeholt von vielen Neuigkeiten aus dem Osten Europas fuhren wir dann nach Jerez de la Frontera. Ohne Lust auf viel Stellplatzsucherei, war ein hässlicher Stellplatz, abgegrenzt auf einem Ikea Parkplatz geplant. Leider war dieser übervoll und da es offensichtlich nicht erlaubt war, einfach auf dem Ikea Parkplatz über Nacht stehen zu bleiben, sind wir nach dem ersten Aufmarsch der servicio de seguridad auf einen LKW-Übernachtungsplatz vor einem Carrefour ausgewichen!
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  • Day 13

    Flamenco Festival in Jerez

    February 27, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach einer für Stefan unfassbar schlechten Nacht, weil der LKW hinter uns in Stundenintervallen seinen Motor für die Kabinenheizung angemacht hat, haben wir unseren Ausweichstellplatz wieder in Richtung IKEA verlassen. Heute stand der Besuch des Flamenco Festivals in Jerez de la Frontera an. Also auf die Fahrräder und ab in die Stadt.
    Jerez ist ja die Stadt des Sherrys:
    Das Hauptmerkmal fast aller Sherrys ist, dass sie zunächst aus einem trockenen Weißwein aus der Palomino-Traube hergestellt werden. Dieser Wein wird nach vollendeter Gärung mit Branntwein versetzt und so von ursprünglich 11 bis 13 auf 15,5 Volumenprozent Alkohol aufgespritet. Obwohl die meisten Bodegas auch Brandy de Jerez herstellen, wird nicht dieser Brandy zur Aufspritung des trockenen Weißweins verwendet, sondern einfacher Branntwein. Anschließend reift der Sherry in zu ca. vier Fünfteln gefüllten Fässern an der Luft, woraufhin sich auf dem jungen Wein ein Teppich aus Florhefe bildet, der den Wein vor Oxidation schützt und den Zucker des Weines am Ende fast vollständig vergärt. Alle Sherrys sind somit ursprünglich trocken.
    Einigen Sorten Sherry werden jedoch vor der Abfüllung Weine oder Moste zum Süßen hinzugegeben.
    Wir haben uns die beiden Bodegas Gonzalez Byass/Tio Pepe (Sherry) und Cardenal Mendoza (Brandy) angeschaut.
    Für uns ist der Cardenal Mendoza immer das Abschlussgetränk eines wunderschönen Weinfestausklangs im Weingut Klein in Nierstein, und nun wissen wir auch wo das gute Getränk herkommt :-)

    Manchmal beschert einem auch der Zufall etwas wirklich Sehenswertes! Zu eurer Info: Semana Santa („Heilige Woche“) ist die spanische Bezeichnung für die Karwoche, die in Andalusien, unter großer Anteilnahme der Bevölkerung begangen wird. Zentrales Element der Semana Santa sind die Prozessionen. Wichtiger Bestandteil der Prozessionen sind die Pasos. Dabei handelt es sich um tischförmige Konstruktionen, die eine Marienstatue oder eine Szene des Kreuzwegs mit Jesusstatue zeigen. Sie werden von Trägern, auf Schultern getragen. Mitunter befinden sich die Träger dabei unter den Konstruktionen. Wegen der Seitenbehänge aus Stoff können die Träger die Umgebung dann nicht sehen. Kommandos für die Richtung und das Tempo werden von Begleitern gerufen. Das will geübt sein! Und genau diesem Schauspiel des Übens durften wir beiwohnen :-)

    Zurück zu unserem Flamenco-Event im Museos de La Atalaya: Mujer de Pie

    "Ich bin eine Frau, eine Tänzerin und ich stehe in der Blüte meines Lebens. In einem Körper, der schon viele Jahre erlebt hat, seine Blätter fangen schon an zu fallen, dessen Beine nicht mehr so hoch fliegen. Aber dieser Körper hat noch viel zu sagen."
    Diese Mujer de Pie ist nicht nur mit sich selbst im Disput, sondern hadert auch mit ihrer Rolle in einer Beziehung zu einem Mann: gebieterisch, unterwürfig, rassig, zurückhaltend oder sexy, verführerisch.
    Genau diese unterschiedlichen Gemütslagen werden beeindruckend tänzerisch und musikalisch dargestellt. Ein tolles Erlebnis. Und durch die nicht vorhandenen Erwartungen (ursprünglich wollten wir ja nur irgendwie an dem Flamenco Festival teilnehmen) auch ein prägendes, zur Selbstreflexion anregendes, Feuerwerk. Wir sind froh, es erlebt zu haben.
    Hier der Link zum Ensemble in dem man tolle Bilder und auch Videos sehen kann
    https://www-saracanodanza-com.translate.goog/es…
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  • Day 14

    wieder in Sevilla - diesmal kulturell

    February 28, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 23 °C

    Der Andalusientag (Día de Andalucía) ist der offizielle Feiertag der autonomen Region Andalusien. An diesem Tag wird die erfolgeiche Abstimmung zur Unabhängigkeit Andalusiens aus dem Jahre 1980 gefeiert. In vielen Gemeinden und Städten Andalusiens schmücken die Menschen ihre Balkone mit der andalusischen Nationalflagge und mit Wimpelketten. Kulturelle Wettbewerbe werden oft in Verbindung mit dem Tag abgehalten. Und vor allem – alle ziehen sich super fein an, brezeln ihre Kinder auf und gehen als Familie aus.
    Also erneut eine sehr sehr volle Stadt. Gerne laden wir euch zu ein paar Eindrücken unserer Sevillatour mittels unserer Fotos ein.
    Unser mio palmo ist an kühleren Tagen absichtlich über Tag von der Sonne aufgeheizt, um abends, wenn wir drinnen sind, ohne Heizung auszukommen - da hilft ein Fächer häufig über zu warme Zeiten hinweg. Daher habe ich schon länger den Wunsch verspürt, mich mit einem Spanischen Fächer auszustatten. Nach vielen Souveniershops mit Plastikfächern hat Stefan in Santa Cruz, der Altstadt von Sevilla, eine Künstlerin aufgetan, die aus Holz in Handarbeit Fächer herstellt und diese dann auch mit einem Namen signiert. Das war meine Chance. Nun bin ich stolze Besitzerin eines Spanischen Fächers!
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  • Day 15

    Anfahrt Aracena

    March 1, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 18 °C

    Stefan sprach schon vor Sevilla von einem sich einstellenden Stadtkoller, weshalb wir dringend wieder in die Natur ausweichen wollten.
    Direkt vor den Toren Sevillas nördlich von Huelva liegt der Naturpark Sierra de Aracena und Picos de Aroche. Wikibrief definierte uns ganz klar die Dörfer, die innerhalb der Grenzen des Parks lagen, damit wir klar wussten, wo wir nicht frei stehen dürfen. Da wir gerne in Aracena die Gruta de las Maravillas besuchen wollten, musste es also in Fahrradnähe sein. Durch einen riesigen Zufall haben wir einen Gemeindlichen Platz des Ortes Corteconceptión gefunden, auf dem es erlaubt war, 72h zu bleiben. Ganz ehrlich - schaut euch diese Bilder an: das war der Jackpot!
    Nach erstem Sonnenbaden und einer Miniradtour auf den Nachbarhügel krönten wir diesen unfassbar entspannten Tag mit veganem Zaziki mit Dampfgemüse. Das ist nicht nur Reise, das ist Urlaub!
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  • Day 16

    Aracena

    March 2, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

    Die Sierra de Aracena y Picos de Aroche ist in großem Maße den feuchten Winden des Atlantiks ausgesetzt. Der Schiefer dieses Gebirgszugs verleiht der Sierra einen hügeligen Charakter mit sanften Hängen, wo sich große Täler mit mediterranem Weideland mit dicht bewaldeten Gipfeln und engen, fast magischen Schluchten abwechseln. In den höheren Lagen sieht man einzigartige geologischen Formationen wie die Grotte Las Maravillas in Aracena, die heute unser Ziel ist.
    Der Besuch der Grotte war ein schönes Erlebnis, wenn es auch schwierig ist, nach einem Besuch der Höhlen von Nerja, von Tropfsteinhöhlen beeindruckt zu sein. Allerdings hat es diese Grotte dann doch geschafft, dass sie mit türkisblauen Seen und Wasseradern auf unterschiedlichen Ebenen aufwarten konnte. Die Temperaturen im Berg sind im Übrigen konstant 17 Grad. Also war ich definitiv zu warm angezogen.
    Nach einem kurzen Besuch des Castillo de Aracena, welches genau über den Besichtigten Höhlen thront, führte uns ein genialer Komoot-Vorschlag, wieder zu unserem Stellplatz zurück!
    Steineichen und Korkeichen sind vorherrschende Baumarten im Wald, der auch als Weideland für Rinder, Schafe und Schweine dient.
    Apropos Schwein. Die Haltung der hiesigen Schweine ist selbst für Vegetarier ein Traum an Tierhaltung. Riesige Flächen, die ja eigentlich zur Korkgewinnung genutzt werden mit Wiesen, Suhlen, viel viel Nachwuchs und Familiengruppen stehen diesen freundlichen Tieren zur Verfügung. Gleiches gilt natürlich auch für die anderen Weidetiere, aber Schweinehaltung hat für uns einen anderen Stempel!
    Kurzer Nebenschauplatz: Ein Wegweiser wies uns auf einen Eukalyptus Baum hin, der auf dem Weg stehen soll. Eigentlich in Australien beheimatet und der Lieblingsbaum des Koalas war das eine Suche wert. Erstaunlich, es roch gleich ganz anders, wenn man unter ihm stand! Aber sicher waren wir erst nach Wikipedia.
    Erwähnenswert war auch die Telefonkonferenz zwischen Stefan, mir, unserer Corona-kranken Michelle und drei Sauen, die hochkommunikativ waren ;-)
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